Klausurfragen

• Vormoderner Städtebau:

  • Kompakte, geschlossene Strukturen (z.B. Blockrandbebauung)

  • Klare Figur-Grund-Trennung (enge Straßen, definierte Plätze)

  • Fördert soziale Interaktionen (Treffpunkte in öffentlichen Räumen)

  • Fußläufigkeit (weniger Abhängigkeit von Verkehrsmitteln)

  • Starke Identifikation mit dem städtischen Raum

• Moderner Städtebau:

  • Aufgelöste Figur-Grund-Beziehung (isolierte Gebäude in offenen Flächen)

  • Funktionstrennung (Wohnen, Arbeiten, Freizeit getrennt)

  • Weniger soziale Nähe (weniger Begegnungsorte)

  • Abhängigkeit vom Auto (größere Distanzen)

  • Anonymität und Entfremdung von städtischen Räumen

• Auswirkungen:

  • Vormodern: soziale Interaktion, Orientierung, Identifikation

  • Modern: Anonymität, Entfremdung, weniger soziale Interaktion

1. 1. ein Schema der Verteilung und der Interaktion zwischen architektonischen Elementen

2. 2. eine visuelle Technik zur Erfassung der Welt als projektives Bildgebungsverfahren

3. 3. eine politische Technologie der Erfassung und Verfügung über Dinge und Subjekte

1. Teepott in Rostock-Warnemünde (1968):

   • Ein markantes Beispiel für Müthers dünnwandige Betonschalen. Das Dach des Gebäudes schwebt nahezu schwerelos über dem Baukörper und ist eines seiner bekanntesten Werke.

2. Inselparadies in Baabe (1973):

   • Ein Freizeitkomplex auf der Insel Rügen mit einer kuppelförmigen Betonschale. Es zeigt Müthers technische Präzision in der Kombination von Design und Statik.

3. Multifunktionshalle in Neubrandenburg (1969-1973):

   • Die Halle beeindruckt durch ihre freitragende Betonschale, die ohne Stützen eine große Fläche überspannt, was sie zu einem wichtigen Bauwerk für Großveranstaltungen macht.

4. Planetarium in Wolfsburg (1983):

   • Ein Beispiel für Müthers Fertigkeit im Bau komplexer Geometrien, wobei die Kuppelstruktur hier besonders zur Geltung kommt.

5. Gaststätte „Ahornblatt“ in Berlin (1973-1974):

   • Eine auffällige Betonschalenkonstruktion, die durch ihre einzigartige, blattähnliche Form bekannt wurde. Sie war eines der herausragenden Beispiele für Müthers architektonischen Stil in der DDR.

Jeremy Benthams Panopticon-Prinzip basiert auf ständiger Überwachung, die die Menschen dazu bringt, sich selbst zu disziplinieren, da sie nie wissen, ob sie gerade beobachtet werden.

In den Kontrollwohnungen der 1920er Jahre in den Niederlanden wurde dieses Konzept angewendet: Sozialinspektoren konnten die Bewohner regelmäßig überwachen, und die Architektur ermöglichte Sichtbarkeit. Die Bewohner lebten im Bewusstsein möglicher Kontrolle, was dazu führte, dass sie ihr Verhalten auch ohne direkte Überwachung den Erwartungen anpassten. Das erzeugte eine Form der Selbstdisziplinierung, wie es Bentham im Panopticon vorgesehen hatte.

Anthony Vidler beschrieb 1977 drei architektonische Selbstverständnisse bzw. Typologien:

1. Neo-Rationalismus: Betont die Rückkehr zu klassischen, rationalen Ordnungsprinzipien in der Architektur, oft inspiriert von historischen Vorbildern wie der antiken oder Renaissance-Architektur. Dabei stehen Symmetrie, Proportion und klare geometrische Formen im Mittelpunkt.

2. Neo-Realismus: Konzentriert sich auf die Auseinandersetzung mit der Realität des Alltagslebens und der Umgebung. Architektur soll die Bedingungen des alltäglichen städtischen Lebens und der sozialen Realität reflektieren, oft mit einer Betonung auf Funktionalität und lokale Materialien.

3. Neo-Avantgarde: Steht für experimentelle und innovative Ansätze, die tradierte Formen und Konventionen radikal infrage stellen. Diese Strömung sucht nach neuen Ausdrucksformen, Technologien und Raumkonzepten und lotet die Grenzen der Architektur aus.

Diese Konzepte umreißen unterschiedliche Zugänge zur Architektur, von traditionell-rational bis hin zu experimentell-progressiv.

Das Einküchenhaus war ein sozialreformerisches Wohnkonzept des 20. Jahrhunderts, das die Küche aus der einzelnen Wohnung entfernte und zu einem gemeinschaftlichen Raum machte. Ziel war es, die Hausarbeit zu rationalisieren und die traditionelle Rolle der Frau als Hauptverantwortliche für den Haushalt zu entlasten. Dies sollte Frauen mehr Freiheit und Emanzipation ermöglichen, indem die Küche – traditionell ein "weiblicher" Raum – neutralisiert wurde. Das Konzept hinterfragte damit die geschlechtsspezifische Zuordnung von Räumen, scheiterte jedoch oft an den fest verankerten Geschlechterrollen.

Magarete schütte-Lihottsky

„Atmosphären sind gestimmte Räume oder – mit Schmitz zu reden:

räumlich ergossene, quasi objektive Gefühle. Atmosphären sind etwas

Räumliches und sie werden erfahren, indem man sich in sie

hineinbegibt und ihren Charakter an der Weise erfährt, wie sie unsere

Befindlichkeit modifizieren bzw. uns zumindest anmuten. […]

Atmosphäre [ist] dasjenige […], was zwischen den objektiven

Qualitäten einer Umgebung und unserem Befinden vermittelt: wie wir

uns befinden, vermittelt uns ein Gefühl davon, in was für einem Raum

wir uns befinden.“

1. Ortspezifische Kunst

   • Definition: Kunst, die speziell für einen bestimmten Ort geschaffen wird und dessen soziale, kulturelle und historische Gegebenheiten berücksichtigt.

   • Beispiel: "The Gates" von Christo und Jeanne-Claude (2005) im Central Park, New York. Diese Installation aus orangefarbenen Stoffbahnen reagiert direkt auf die Parklandschaft.

2. Land Art

   • Definition: Kunstwerke, die in ländlichen oder unberührten Naturräumen entstehen und die natürliche Umgebung als Medium nutzen.

   • Beispiel: "Spiral Jetty" von Robert Smithson (1970) am Great Salt Lake, Utah. Dieses Spiralbauwerk aus Erde und Steinen interagiert mit der Landschaft und der Natur.

1. Verschwommene Grenzen: Unklare Übergänge zwischen öffentlichen und privaten Räumen führen zu einer Vermischung, die Nutzung und Charakter beeinträchtigt.

2. Identitätsverlust: Der öffentliche Raum verliert an Bedeutung und kulturellem Wert, wenn er nicht klar vom privaten Raum abgegrenzt ist.

3. Eingeschränkte soziale Interaktion: Eine fehlende Differenzierung kann soziale Begegnungen im öffentlichen Raum verringern.

4. Sicherheitsbedenken: Unklare Raumübergänge können das Sicherheitsgefühl der Bürger beeinträchtigen.

5. Reduzierte Nutzungsvielfalt: Klare Raumtypen fördern unterschiedliche Funktionen und Aktivitäten besser.

Diagramme im Entwurf nach Ben van Berkel und Caroline Bos dienen als Werkzeuge zur Visualisierung von Konzepten, Prozessen und Beziehungen. Sie helfen, abstrakte Ideen in konkrete Entwurfsstrategien zu übersetzen, komplexe Daten zu organisieren und multiple Entwurfsebenen zu integrieren. Diagramme sind dynamisch und offen für Veränderung, wodurch sie kreativen und iterativen Designprozessen Raum geben.

Hier sind die Informationen zu Robert Smithson und seinen Konzepten von Ort und Nicht-Ort in kurzen Stichpunkten:

Robert Smithson

• US-amerikanischer Künstler (1938–1973).

• Bekannt für Land Art und Erdskulpturen.

• Untersuchte die Beziehung zwischen Kunst, Natur und Raum.

Konzept von Ort

• Definition: Spezifischer, bedeutungsvoller Raum mit kultureller und historischer Prägung.

• Beispiel: Spiral Jetty (1970) – Erdskulptur am Great Salt Lake, die mit der natürlichen Umgebung verbunden ist.

Konzept von Nicht-Ort

• Definition: Anonymer, temporärer Raum ohne besondere Bedeutung.

• Beispiel: Hotel/Motel (1971) – Orte, die keine tiefere Beziehung oder Identität aufweisen, oft nur Transitorte.

Fazit

• Smithson stellte Fragen zur Wahrnehmung von Umgebung und Identität durch diese Unterscheidung.

1. Festigkeit und Elastizität: Holz ist ein anisotropes Material, d.h. es hat unterschiedliche mechanische Eigenschaften in verschiedenen Richtungen (Längs-, Quer- und Radialrichtung). Diese Anisotropie beeinflusst, wie das Holz verarbeitet und belastet wird, insbesondere im Hinblick auf die Tragfähigkeit und die Verformung unter Last.

2. Feuchteverhalten: Holz reagiert stark auf Veränderungen der Umgebungsfeuchtigkeit, was zu Quellung und Schwindung führen kann. Die Dimensionierung von Bauteilen muss daher so erfolgen, dass sie sich im Verlauf ihrer Lebensdauer stabil verhalten.

3. Dauerhaftigkeit: Der natürliche Abbau durch Feuchtigkeit, Pilze oder Schädlinge muss beachtet werden, insbesondere bei Außenkonstruktionen. Der Schutz durch konstruktive Maßnahmen oder Holzschutzmittel ist entscheidend.

Die rasterförmige Anordnung in Kontrollinstitutionen wie Obdachlosenasylen oder Flüchtlingslagern symbolisiert Ordnung und Überwachung. Sie spiegelt die oft standardisierte, monotone Lebenssituation der untergebrachten Individuen wider, bei der Privatsphäre und Individualität eingeschränkt sind. Diese Struktur verstärkt Kontrolle und Uniformität, was die Abhängigkeit und Isolation der Bewohner betont.

Neben dem physischen Raum gibt es nach Pierre Bourdieu auch immer einen sozialen Raum, der für Architektur mindesten genauso wichtig ist. Seiner Theorie zufolge besitzt jeder soziale Raum ein Kräftefeld, welchen die Fähigkeit und Eigenschaft hat, bestimmte Kräfte selbst auszuüben. Die Kräfte werden im Raum durch die Feldenergie bestimmt und nicht mehr durch die Einzelperson definiert.

Ensemble objektiver Kräfteverhältnisse

Der Raum als wichtiger Aspekt in der Architektur wurde erstmals systematisch von Gottfried Semper definiert, einem deutschen Architekten und Theoretiker. In seiner Publikation "Der Stil" (1851) diskutiert er die Bedeutung von Raum und Stil in der Architektur und hebt hervor, dass Architektur nicht nur durch ihre Materialien und Formen, sondern auch durch die Art und Weise, wie Räume gestaltet und erlebt werden, geprägt ist.

Das Haus E-1027 von Eileen Gray kann als queer space gelten, da es konventionelle Geschlechter- und Raumvorstellungen hinterfragt. Die fließende Raumgestaltung, die Abkehr von patriarchalen Architekturkodizes und die Betonung von Intimität und Personalisierung schaffen einen flexiblen, nicht-binären Raum. Grays Design subvertiert Geschlechternormen und stellt eine unabhängige, queere Perspektive auf Architektur und Zusammenleben dar.

In vormodernen Städten dienten öffentliche Räume oft als Innenhöfe, da sie geschützte, zentral gelegene Orte boten, an denen sich die Gemeinschaft versammeln, Handel treiben und soziale Aktivitäten ausüben konnte. Sie waren auch durch umgebende Gebäude vor äußeren Einflüssen wie Wetter oder Angriffen besser geschützt.

Hannes Meyer nutzte Diagramme, um seine funktionalistischen und sozial orientierten Architekturprojekte zu planen. Er visualisierte damit Nutzerbedürfnisse wie Raumfunktionen, Licht, Luftzirkulation und soziale Strukturen. Diese wissenschaftlich basierten Diagramme halfen, den Fokus auf Funktion und kollektive Bedürfnisse zu legen, besonders im sozialen Wohnungsbau. Sie dienten als Werkzeuge zur Analyse und Optimierung der Gebäude für die Gemeinschaft.

Josef Franks Konzept „Das Haus als Weg und Platz“ beschreibt das Haus als ein flexibles, organisches Gebilde. Der „Weg“ steht für fließende, miteinander verbundene Räume, während der „Platz“ für gemütliche, geborgene Aufenthaltsorte steht. Frank betonte damit eine individuelle, wohnliche Gestaltung im Gegensatz zum strengen Funktionalismus.

Das Studium von Typus und Typologie in der Architektur hilft, wiederkehrende Formen zu erkennen, ihre Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse zu verstehen und neue Entwürfe auf bewährten Prinzipien aufzubauen.

Kolonialmächte nutzten terra nullis, um Gebiete als unbesiedelt zu deklarieren und ihre Ansprüche zu legitimieren, oft ohne die Rechte indigener Völker zu beachten. Die Auswertung von Kolonien erfolgte durch:

1. Rohstoffausbeutung: Abbau und Export wertvoller Ressourcen.

2. Agrarische Produktion: Anbau von Cash Crops für den Export.

3. Infrastrukturentwicklung: Bau von Straßen und Eisenbahnen zur Effizienzsteigerung.

4. Kulturelle Assimilation: Einflussnahme auf indigene Kulturen durch Bildung und Missionierung.

Der Kunsthistoriker August Schmarsow hat den Begriff des Raumes erstmals als zentrales Thema der Architektur in Verbindung gebracht

In seinem Buch “Das Wesen der architektonischen Schöpfung”

Er ist der Auffassung das die Raumwahrnehmungsmöglichkeiten, in form von Raumgefühl und Raumfantasie eines Subjekt, zur Raumgestaltung drängen und ihre Befriedigung in einer Kunst der Architektur suchen würde.

Die Hyperschale zählt zu den Regelflächen und besteht aus einem Netz von Stahlträgern, das aus Geraden zweifach gekrümmten Flächen erzeugt. Dementsprechend kann man die Hyperschale, trotz ihrer Doppelkrümmung, mit geraden Brettern einschalen oder direkt daraus herstellen

Die perspektivische Zeichnung zeigt über die Zweiimensionalität hinaus die räumliche Wahrnehmung, wöhrend die abstrakte Zeichnung als kommunikationswerkzeug zwischen Bauschaffenden dient.

Die Performancekünstlerin Valie Export nahm präsenz in der kunstszene durch ihre stark feministisch geprägten Ideen an. Ihre Fotografien sind oft selbstdarstellungen, in denen sie die Klischees Normen und erwrtungen der Gesellschaft an Frauen in provokanten Instalationen und an öffentlichen kritisiert und widerspricht

DIe aus dem Mittelalter stammende Ebstdorfer Weltkarte, war die umfangreichste bisher bekannt gewordene Karte aus dem Jahr 1300. Im Zentrum der Landkarte befindet sich die Stadt Jerusalem . Die karte ist so ausgerichtet dass der Osten oben liegt, wo sich die bildliche Darstellung des irdischen Paradies befindet. Die Karte stellt das Runde der Erde dar. Die Karte geht auf das Grundmuster des Orbis terrarum titrapites zurück, des dreiteiligen Erdkreises der Kontinente Asien, Afrka und Europa . Die Karte wird allseitig von Jesus umarmt

Bis zur moderne waren unterscheidungen von privat und öffentlichen immer klar, da es ein klaren vorne und hinten in der Blockranbebauung gab, welche jedoch heutzutage durch die Bauweise aus hauptsächlichen Solitär aufgehoben wurde. Nach der Architektur Kritikerin Jane Jacobs definiert sich der öffentliche Raum als eine Kontaktzone von Menscgen, die durch eine nicht intime Art miteinender zu tun haben. Der private Raum hingegen ausschließlich über Gartenzäune als privat deklariert