1.
Herr Pracht möchte von Ihnen wissen ob es sich bei der vorhandenen Beschictung um eine Reinsilikatfarbe oder um eine Acryldispersion handelt.
1.1
Beschreiben Sie eine Prüfmethode (Durchführung und Auswertung) welche erkennen läßt um welche Art der Beschichtung es sich handelt.
Einen Lappen in Nitroverdünnung tränken und auf die Fassade pressen. Einwirken lassen.
Auswertung: Dispersionsanstriche erweichen, eine Silikatfarbe nicht.
2.
Welche Eigenschaften müssen Besteckmaterialien von Walzen und Pinsel aufweisen, die für die Verarbeitung von Silikatfarben geeignet sind?
2.1
Begründen Sien Ihre Aussage!
2.2
Welche Besteckmaterialien scheiden daher aus?
Das Material muss alkalifest/ laugenbeständig sein.
Der Grund ist, dass das Bindemittel Kaliwasserglas stark alkalisch ist.
Nicht eingesetzt werden können Naturhaar-Pinsel oder- Walzen, da sich diese auslösen
3.
An einigen Bereichen des Sockels und der Fassade zeigt sich ein deutlicher Algenbefall.
3.1
Erklären Sie Herrn Pracht wie es dazu kommen kann und
3.2
Warum einige Bereiche stärker betroffen sind als andere
Insbesondere wenn Büsche oder Bäume nahe an der Fassade stehen, ist die Belastung auch durch Algen besonders hoch. Kommt nun hinzu, dass die Fassade länger feucht bleibt sind insbesondere Acrylat-Farben ein guter Nährboden für die Bildung von Algen.
Algen schaden im Gegensatz zu Pilzen, die sich aus organischen Bestandteilen der Fassadenfarben ernähren, der Fassadenoberflächen nicht!
Begünstigt wird dies zum Beispiel an der Nordseite des Gebäudes oder auch durch die Verwendung von Wärmedämmverbundsystemen
3.3.1
Erklären Sie den bauphysikalischen Fachbegriff “Taupunkt”!
3.3.2
Wovon hängt dieser ab?
3.3.4
Welche Rolle spielt der Taupunkt bei der Bildung von Algen an Wärmegedämmten Fassaden?
Der Taupunkt gibt an, bei welcher Temperatur Wasserdampf aus der Luft auf einer (kälteren) Oberfläche kondensiert.
Der Taupunkt hängt ab von der Luftemperatur, der Luftfeuchte sowie der Untergrundtemperatur
3.3.3
Wärmegedemmte Fassaden sind aufgrund ihrer Bauweise stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt als ungedämmter Massivbau. Daher kühlen sie auch beispielsweise nachts schnell an der Oberfläche aus. Folglich kann auch Feuchtigkeit sich bevorzugt niederschlagen und so gute Vorraussetzung für das Wachstum von Algen schaffen.
3.4 Beurteilen Sie ob sich eine Silikatfarbe positiv auf die Verhinderung der Neubildung von Algen auswirken würden. Nennen Sie einen Vorteil und einen Nachteil!
3.4
Vorteil:
Silikatfarben sind aufgrund ihrer Alkalität ein eher schlechter Nährboden für Algen, Pilze Moose.
Nachteil:
Aufgrund ihrer offenporigen Struktur nehmen Silikatfarben besonders gerne Feuchtigkeit auf und speichern diese.
3.5 Wie würde sich eine zusätzliche Hydrophobierung der geplanten Silikatfarbe auswirken?
3.5
Eine zusätzliche Hydrophobierung würde bewirken, dass die offenporige Silikatfarbe wasserabweisend wird, ohne dass die Diffusionsfähigkeit beeinträchtigt wird. Der Anstrich bleibt also trocken bzw. trocknet schneller wieder ab. Dies hätte einen positiven Einfluss auf die Verhinderung der Algenbildung.
4.1 Beschreiben Sie den Fachausdruck “Kreiden”?
4.2 Erklären Sie welche Ursache zum Kreiden führt?
4.3 Beschreiben Sie wie eine Kreidende Beschichtung zur Überarbeitung vorbereitet werden kann.
4.1
Ein Ablösen von Pigment und Füllstoff auf einer Beschichtungsoberfläche wird als Kreiden bezeichnet.
4.2
Bindemittelabbau an der Oberfläche der Beschichtung.
4.3
Kreidende Schicht durch Abbürsten entfernen, danach Untergrund mit Grundierung festigen.
5.0 Nach der Ausmischung eines Farbtons nach vorgegebenem Farbmuster in der Malerwerkstatt wirkte der Farbton nach der Beschichtung am Objekt anders.
5.1 Nennen Sie drei mögliche Ursachen für diese Wirkung.
5.1
Métamérie:
Die Spektrale Zusammensetzung des Lichts ist unterschiedlich in der Werkstatt und am Objekt.
Auch tageszeitabhängig im Außenbereich.
Reflektionen angrenzender Bauteile
Andere Struktur des Untergrundes
Aplikationsverfahren bei Effektfarbtönen
Denkvermögen
Glazgrad
6.1 Erklären Sie Herrn Precht den Begriff “Sanierungsputz” und wo dieser eingesetzt werden kann?
6.2 Nenne Sie zwei Beschichtungssysteme, die auf Sanierungsputzen nach DIN 18577 geeignet sind!
6.1
Sanierputz sind Werkmörtel nach DIN 18577 mit porenhaltigem Gefüge bei guter Wasserdampfdurchlässigkeit. Diese Putze werden auf Mauerwerken eingesetzt, die durch aufsteigende Feuchtigkeit oder durch wasserlösliche Salze belastet sind.
6.2
Diespersionsilikatfarbe
Silikonharzfarben
Silikatfarben, nach nachträglicher Hydrophobierung
Beschreiben Sie die Ausführung einer Hinterglasmattvergoldung mit allen Arbeitsschritten!
Gals reinigen (Kreide und ein Gemisch aus Spiritus und Wasser), Anegeöl (Mixiton) auftragen (abziehen mit einem Leinenlappen oder Nylon), entstehende Streifenstruktur ist nach der Vergoldung deutlich zu sehen, Gold einlegen (loses Blattgold oder Transfergold) einkehren. Nach Trocknung evtl. wiederholen und anschließend mit einem gelben Schutzlack abdecken.
Beschreiben Sie den Trocknungsvotgang folgender Beschichtungsstoffe:
8.1 Kalkfarbe
8.2 Alkydharzlack
8.3 Kunststoff-Dispersionsfarbe
8.1
Trocknet durch Verdunsten des Wassers und Aufnahme von CO2 aus der Luft = Karbonatiesierung
8.2
Trocknet durch Verdunsten des Lösemittel und dur Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft = Oxidation
8.3
Trocknet durch den “Kalten Fluss, d.h. Verdunstung der wässrigen Verarbeitungsphase und Zusammenfließen der Kunststoffteilchen zu einem zusammenhängenden Beschichtungsfilm
Reinigen mit Chemikalien.
9.1 Welche Reinigungsmittel setzten Sie für Sandstein und
9.2 welche für Marmoroberflächen ein?
9.1
Sandstein: Saure Reiniger, eignen sich für Säurebeständige Steine.
9.2
Marmoroberflächen: Alkalische Reiniger, eignen sich für kalkhaltige Oberflächen
Im Wohnzimmer zeigen die frisch mit einer weißen Diespersionsfarbe beschichteten Gipskartonplatte stellenweise Gelbverfärbungen.
10.1 Welche Ursache hat zu diesem Mangel geführt?
10.2 Wie lässt sich dieser Mangel beseitigen?
10.1
Das Wasser in der Dispersionsfarbe hat die Wasserlöslichen Farbstoffe im Deckkarton der Gipskartonplatte (Lignin) an gelöst.
10.2
Das Absperren mit einem lösemittelhaltigen Beschichtungsstoff.
Herr Precht konfrontiert Sie mit folgender Aussage:
“Zur Verbesserung der Luftqalität kann eine photokatalytische wirksame Fassadenfarbe einen kleinen Beitrag leisten”
11.1 Erklären Sie Herrn Precht die Wirkungsweise dieser Technik/ Fassadenfarbe
11.1
Licht und das Titandioxid in der Außenfarbe zersetzen schädliche Stoffe wie Stickoxide und Ozon zurück bleiben ungefährliche Substanzen, z.B. Sauerstoff und Nitrate. Nach vier Jahren Erfahrung mit katalytischen Farben wurde diese neue Generation der <luft reinigenden Versieglung für Fassaden, Verkehrsbauten und Betonbauteile entwickelt. Durch die besonders hohe Dotierung des Katalystors erreicht sie einen höheren Wirkungsgrad und eignet sich daher vor allem für Verkehrsbelastungen Gebieten, in denen die Konzentration von Luftschatstoffen aus Abgasen sehr hoch ist.
Die Regenfallrohre an der Fassade des Wohngebäudes sind aus verzinktem Stahlblech.
12.1 Auf welche Weise wird das Stahlblech durch Verzinkung geschützt?
12.1
Zink ist unedler als das darunterliegende Stahlblech (Galvanische Spannungsreihe) bei Korrosion fördernder Einwirkung, z.B.durch sauren Regen, geht das Zink in Lösung. Durch die hier stattfindenden elektrochemischen Vorgänge ist das Stahlblech vor Korrosion geschützt, während sich das Zink langsam zersetzt.
Auf der Süd- und Westseite zeigen die Holz-Fenster leichte Schäden im Außenbereich (Vergrauung, Risse und Abplatzungen)
13.1 Erklären Sie wie es zu solchen Schäden kommen kann
13.2 Wie und mit welchem Gerät können Sie die Holzfeuchte messen, beschreiben Sie die Funktionsweise des Geräts.
13.3 Welchen Holzfeuchtegehalt sollen die Holzfenster haben damit Sie diese fachgerechte renovieren können. Für die Zwischen- und. Schlußbeschichtung haben Sie die Lackierung mit einen Ventilack vorgesehen.
13.4 Erklären Sie dem Kunden den Begriff Ventilack und begründen Sie den Einsatz dieses Lackes. Vor Jahren wurde bereits an anderer Stelle des Hauses ein beschädigtes Fenster gegen ein Kunststoffenster ausgetauscht
13.5 Kann der Ventilack hier ebenfalls verwendet werden?? Begründen Sie Ihre Antwort.
13.1
Die Schäden entstehen durch die Stark beanspruchten “Wetterseiten” des Gebäudes, durch Regen, Schlagregen, Sonneneinstrahleung und dadurch die Erwärmung der Holzteile
13.2
Holzfeuchtemessgerät mit der Nadelspitze einschlagen und in 5 mm Tiefe messen. Dabei wird der Wiederstand zwischen beiden Nadeln gemessen. Je feuchter das Holz, so geringer der Wiederstand zwischen den beiden Elektroden. Dies wird im Display des Messgeräts angezeigt.
13.3
Bei maßhaltigem Holz 13% +/- 2%
13.4
Ventilack sind ventilierende Lacke speziell für Fensteranstriche mit einer kurzen Trocknungszeit von ca. 5 Stunden.
13.5
Nein. - Das Kunststoff- Fenster sollte mit einem PUR Lack beschichtet werden. Eine lösungsfreie Beschichtung ist zu empfehlen.
Das Treppenhaus im Wohnzimmer wurde in Betonbauweise erstellt und soll beschichtet werden.
14.1 Nennen Sie drei mögliche Untergrundmängel und beschreiben Sie die zu deren Feststellung erforderlichen Prüfungen einschließlich deren Erkennungsmerkmale.
14.1
Untergrundmangel Erforderliche Prüfung Erkennungsmerkmale
Sinterschichten Kratzprobe & Benetzungsprobe mit Wasser Dunkelfärbung der Kratzspur
Öle und Trennmittel Benetzungsprobe mit Wasser Abperlen
Lunker Augenschein Vertiefung/ Löcher
Risse Augenschein Risse
Ein Nachbar der Familie Pracht zeigt Ihnen abgeplatzte Teile an der Betonvorderkante seines Balkons. Er wünscht ein fachgerechte Betoninstandsetzung. Sie schildern ihm, dass der Beton durch feine Risse und Fehlstellen seine Schutzwirkung verloren hat und der oberflächennahe Bewehrungsstahl zu rosten beginnt.
15.1 Erklären Sie dem Nachbarn wie Sie bei der Sanierung vorgehen!
15.1
Die zu sanierende Bewehrung rundum freilegen
Neuaufbau unter Verwendung der Systemkoponenten:
Korrosionsschutz
Der statisch erfordel. Bewehrungsstahl muss geschützt werden, d.h. Ein weiteres Rosten ist zu verhindern. Daher wird der Stahl entrostet und sofort mit Korrosionsschutz (in zwei deckenden Schichten allseitig aufbringen) versehen
Haftbrücke
Vor dem Auftrag der Haftbrücke Beton vornässen damit dem Frischmörtel das erforderliche Wasser nicht zu schnell entzogen wird. Auf diese Weise wird ein monolithischer Verbund zwischen Altbeton und Reparaturstelle erreicht.
Instandsetzungsmörtel
Der Instandsetzungsmörtel wird in steifplastischer Konsistenz frisch in frisch aud die Haftschlämme aufgebracht, die Mörtelschicht “verschmelzen” Je nach weiterem Vorgehen kann die Oberfläche Rauh belassen oder geglättet werden.
Auf dem Beipackzettel der Tapetenrolle stehen für den Verarbeiter wichtige Tapezierinformationen. Nennen Sie vier Tapezierinformationen.
16.
Kontrolle auf Anfertigungsnummer, Klebenhinweise, Untergrund, Einkleistern, Ankleben, Abziehen, Nachwaschen, Besondere Hinweise
Beschreiben Sie zum Bereich Spritzen folgende Verfahren:
17.1 HVLP
17.2 Aircoat bzw. Airmix.
17.1
HVLP
High Volumen Low Pressure = Hohes Volumen (teils 300 bis 400 Liter/min.) bei niedrigem Druck Hoher Übertragungsgrad (>65%), 0,7 bar an der Luftdüse gemessener Druck, wenig Overspray.
17.2
Aircoat bzw. Airmix
Luftunterstütztes Airless-Spritzen, glatte Lackoberfläche bei wenig Overspray, sehr gut geeignet für Wasserlacke, Materialdruck 30 - 50 bar, zusätzlich Druckluft mit 0,5 bis 2,5 bar bei einem Volumen von 100 bis 150 Liter pro Minute, feine Materialzerstäubung
Nenne Sie sechs verschiedene Zusatzstoffe (Additive) für Beschichtungstoffe!
Verdichtungsmittel
Entschlummert (Schaum- u. Blasenverhütungsmittel)
Fungizid
Insektizide
Mattierungsmittel
Aktivator
Antisilikonzusatz
Weichmacher
Trockenstoffe (Sikkative)
Hautverhütungsmittel
Netztmittel
Bakterizide
UV-Absorber
Antiabsetzmittel
Glanzmittel
Konverter (Fixiezusatz/Umwandler)
An verschiedenen Lackierarbeiten Ihrer Mitarbeiter haben Sie bei der Qualitätskontrolle die Fehler “Luftblasenbildung beim Auftragen” und “Orangenhaut (Apfelsinenkorn)” festgestellt
19.1 Beschreiben Sie das Aussehen bei der “Luftblasenbildung beim Auftragen” und erklären Sie zwei Ursachen.
19.2 Beschreiben Sie das Aussehen bei der “Orangenhaut (Apfelsienenkorn)” und erläutern Sie zwei Ursachen.
19.1
Während des Lackierauftrags kann es zu deutlich sichtbarer, störender Luftblasenbildung kommen welche in der noch flüssigen Ablüftphase eigentlich verschwinden sollte. Der Lack schäumt.
Ursache:
Im Zuluftschlauch zur oder in der Spritzpistole selbst ist ein Defekt (Leck/Loch)
Falsche verdünnungsmittel
Spritzdruck zu hoch
Abstand zum Werkstück zu gering
Lack zu dick (Viskosität)
Zugluft bei und nach dem Spritzen
Falsche Umgebungs-, Luft,- oder Objekttemperatur.
19.2
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