Mit welchen Dokumenten und Vorschriften werdern i.d.R., neben Bord- und Geschwaderbefehlen, marinespezifische Regelungen für die Navigation getroffen?
Fachweisung Nautik (Beauftragter für Nautik der Marine)
Bautische Weisungen / Nautische Informationen (EinsFltl2 Dez Naut)
Ständige Befehle der EinsFltl2 0900-0999(Nautik / Seemannschaft)
NAVGEN
StdBefFlt
Fachweisung Leitender Ingenieur Führungsmittel und Waffentechnik
Welche Unterlagen auf der Brücke sind geeignet, sich einen schnellen Überblick über die Manövriereigenschaften und Schiffsdaten zu verschaffen?
PilotCard
Wheelhouseposter
Drehkreistabelle
Handbuch Wachoffizier (sofern für Einheit vorhanden)
Welche Mindestausstattung Navigationsanlagen ist für die Teilnahme am Seeverkehr Fregatten (F122-F125) sowie Einsatzgruppenversorger notwendig? Was beinhaltet die Regelausrüstung an Funkanlagen? Nennen Sie zehn Navigationsanlagen und die Funkausrüstung in den Fahrtgebieten A1-A4.
Basisausstattung der Klassen gem. C1-240/0-3000 Anlage 16.22:
- 1 Magnetkompass
- 1 Kreiselkompass
- 1 GPS
- 2 ECDIS oder Papierseekartensatz
- 1 Prismen-Fernglas
- Positions- und Signallaternen - Tagsignalscheinwerfer
- 1 Schallsignalanlage
- 1 Schiffsuhrenanlage
- 1 Schiffsglocke (Schiffe/Boote mit mehr als 100 Meter Länge zusätzlich 1 Gong)
- 1 Navigationsradar 3 cm mit ARPA
- 1 Navigationsradar 10cm mit ARPA (nur F125)
- 1 Echolot
- 1 AIS
- 1 Fahrtmessanlage (FdW)
- Geräteanbindung zur Übermittlung der Schiffsvorausrichtung an Radar, automatische Plotthilfe und AIS
- schiffseigene Vorrichtung zur Ermittlung und Anzeige Kurs nicht magnetisch (Kreiselkompass, INS) (nur EGV 1. Los)
- 1 Ruderlagenanzeige
- 1 Kursanzeige im Rudermaschinenraum
- 1 Kursanzeige für Peilungen
- Peilgeräte (Steg-/Fernrohrpeildiopter)
- Anzeige für Propellerdrehzahl und -steigung
Funkausstattung:
Seegebiet A1
- 1 UKW-DSC-Seefunkanlage
- 1 NAVTEX-Empfänger (sofern das Wasserfahrzeug in NAVTEX-Gebieten fährt)
- 1 Radartransponder oder AIS-SART
- 2 UKW-GMDSS-Handfunksprechgeräte
- AIS-PIB in den Rettungswesten (entsprechend Besatzungsstärke)
Seegebiet A3 zusätzlich:
- INMARSAT-C-Schiffs-Erdfunkstelle (inkl. Alarmierungseinrichtung (Senden und Empfangen) und mindestens eine Telexeinrichtung
- 1 GW-/KW-DSC-Seefunkanlage
- 1 EGC-Empfänger (in INMARSAT-C-Anlage)
- 1 Satelliten-Seenotfunkbake (EPIRB) 406 Mhz
- 1 zusätzlichen Radartransponder (SART) oder 2 AIS-SART
- 1 zusätzliches GMDSS-UKW-Handsprechfunkgerät
Seegebiet A4 zusätzlich:
- Ausrüstung wie Seegebiet A3 mit zusätzlicher Telex-SITOR-Anlage für die GW-/KW-DSC- Seefunkanlage.
Wo können Sie in deutschen Revieren alle aktuellen Bekanntmachungen der WSA einsehen?
- www.elwis.de
- An den amtlich bekannt gemachten Aushangstellen.
Definieren Sie den Begriff “Revierfahrt”.
A: Revierfahrt ist derjenige Teil des Reiseweges, der von einem Wasserfahrzeug der Deutschen Marine vor dem Einlaufen in einen, und nach dem Auslaufen aus einem Hafen (1), befahren wird, sowie beim Ein- oder Ausfahren in, oder aus einem Seegebiet mit hohem Verkehrsaufkommen (1). In Gebieten mit starken Strömungen, Schärengebiete usw., die eine erhöhte navigatorische und seemännische Vorsicht und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen erfordern, erfolgt die Revierfahrt gemäß Weisung der Schiffsführerin bzw. des Schiffsführers. (2) Beginn und Ende der Revierfahrt sind von der Schiffsführerin bzw. dem Schiffsführer in Abhängigkeit der eigenen Schiffsgröße, der im Revier minimal und maximal zu fahrenden Geschwindigkeit, der Verkehrslage sowie der Manövrierfähigkeit im Verhältnis zur möglichen zu befahrenden Wasserfläche festzulegen. (2) (C1-280/0-3308 2.6.4)
In welcher Vorschrift ist die BuM für die Zusammenarbeit mit Schleppern geregelt?
C1-280/0-3308 Nautische Handhabung von Wasserfahrzeugen der Deutschen Marine, 5.6.1 Manöverabsprache
In welcher Vorschrift ist die BuM für Ruder- und Maschinenkommandos geregelt?
C1-280/0-3308 Nautische Handhabung von Wasserfahrzeugen der Marine, 2.5 Befehls- und Meldesprache Nr. 227 ff.
Wo erhalten Sie einen Überblick über nautische Publikationen BSH und UKHO?
NP131 (Katalog für Seekarten und Bücher UKHO)
2452 (Katalog für Seekarten und Bücher BSH)
Internetpräsens BSH / UKHO
ADC (Admirality Digital Catalogue)
Welche Eintragungen sind im Allgemeinen im Schiffstagebuch vorzunehmen?
Nachweis über die Führung, die sichere Navigation des Wasserfahrzeuges der Deutschen Marine, die Handhabung des Dienstes sowie weitere wichtige Ereignisse an Bord erforderlich sind oder von historischem Wert sein können.
C1-280/0-3308 Nautische Handhabung von Wasserfahrzeugen der Marine 4.1.3.1 Allgemein
Wo ist detailliert geregelt, welche Angaben im Schiffstagebuch einzutragen sind?
C1-280/0-3308 Anl. 6.3 f. Nautische Handhabung von Wasserfahrzeugen der Deutschen Marine
Wie sind die nautischen Angaben auf Einheiten mit ECDIS zu dokumentieren?
Die nautischen Angaben sind auf einer geeigneten CD/DVD zu speichern und dem Schiffstagebuch als Anlage beizufügen. (C1-280/0-3308 Nautische Handhabung von Wasserfahrzeugen der Deutschen Marine Nr. 405/ 4.1.3.1.)
Wann ist das Manövertagebuch zu führen?
Während seemännischer Manöver (An-/Ablegen, Ankern, Seeversorgung, längseits Gehen in See, Schleppen/Geschleppt werden usw.)
Wo ist die Führung von Plots- und Boards auf der Brücke geregelt?
Nautische Weisung 16/06 Brückenordner 07- Boards
C1-242/0-3050 Dienst in Operationszentralen (AnDOPZ)
Welche Aufgaben hat ein „Shipping Offizier“?
Der Shipping-Offizier unterstützt den WO bei der Überwachung und Beurteilung der Verkehrslage mittels Radar, AIS und optischer Kontrolle. Bei entsprechender Sichtweite gleicht er optische Beobachtungen mit dem Radarbild ab. Er prüft durch das Nehmen von Peilungen und das Plotten am Radar ob die Möglichkeit der Gefahr eines Zusammenstoßes besteht und prüft mittels „Trial Maneuver“ Handlungsoptionen.
Welche Soldaten dürfen als Wachleiter Navigation eingesetzt werden?
Soldaten die gem. Ständigem Schiffsbefehl vom Kommandanten als WL-Nav eingesetzt sind. (C1-280/0-3303 Wache und militärische Sicherheit an Bord und im Hafen 1.3 Status und Einteilung der Soldatinnen und Soldaten zur Seewache, Einsatzmarschwache, Kriegswache und Ankerwache & 2.2.3 Wachleiter Navigation)
Was beinhaltet der Seenotsignalsatz Brücke?
Der Seenot-Signalsatz, Brücke setzt sich zusammen aus:
12 EA SIGNAL, LICHT, DM513, 40 MM, PT, FALLSCHIRM, EINZELSTERN, ROT
6 EA SIGNAL, SCHALL, DM57B1, 40 MM,
2 EA Abschussbecher für 40mm Signal-Patronen
Wann darf pyrotechnische Munition nicht verwendet werden?
Wenn:
ihre Verbrauchszeit abgelaufen ist
sie äußerlich deformiert oder nicht ladefähig ist
bei der Handhabung auf lose Innenteile geschlossen werden kann
ihre Kennzeichnung fehlt oder nicht mehr lesbar ist
Stellen Sie den Ablauf bei einem Feuer an Bord aus dem Übungsmarsch/Einsatzmarsch I grob dar! Beginnen Sie mit der Entdeckung des Feuers.
Auslösung der Rolle (als Erstentdecker durch Loud Vocal Alarm – im Fortgang durch Alarmklingel, Alarmton)
Besatzung geht auf Gefechts- / Schadensabwehrstation
Entdecker führt Erstmaßnahmen durch (bis gelöscht, Löschmittel verbraucht, persönliche Eigengefährdung, Rettung von Verletzen, Ablösung durch AT), umstehendes Personal unterstützt
Ist sofortiges Löschen nicht möglich, örtlichen Verschlusszustand herstellen, umliegende Räume auf Personen kontrollieren
Angriffstrupp rüstet sich aus und geht autark auf direktem Weg vor
Action LAE / Koordinator Erstmaßnahmen (wenn vorhanden) koordiniert die ersten Maßnahmen im Schadensbereich und überwacht die Räumung des Bereiches
Auf Gefechts- / Schadensabwehrstation rüsten sich die Trupps der Gruppenstände aus und stellen den befohlenen Verschlusszustand her, gehen Ronden und prüfen die Anlagen / Räume im angrenzenden Bereich
Sanitätspersonal bereitet sich auf die sanitätsdienstliche Versorgung von Verletzten vor
der SSO/SBO leitet nach den Vorgaben des STO die Schiffssicherungsmaßnahmen aus dem STL und setzt den erarbeiteten Schadensabwehrplan um
Das Schadensabwehrpersonal des zuständigen Gruppenstandes übernimmt die Brandbekämpfung am Schadensort und löst ggf. den Angriffstrupp vor Ort ab
Beim Einsatz der Signalpistole tritt ein Munitionsversager auf. Wie verhalten Sie sich?
Signalpistole 1 Minute lang in freie Schussrichtung halten
Nach einer Minute einen zweiten Abfeuerversuch durchführen
Versagt die Anzündung abermals ist wiederum eine Wartezeit von 1 Minute einzuhalten
Waffe entladen und den zuständigen Sach-/ Fachkundigen informieren
Versagt pyrotechnische Munition im Seenotfall, so ist diese nach 1 Minute Wartezeit ohne einen weiteren Anzündversuch über Bord zu werfen
Welche Kommunikationsmittel (Sprache) stehen in der Regel beim RAS zur Verfügung, um mit dem Partnerschiff zu kommunizieren?
VHF/UHF (Funk-/Handfunksprechgeräte)
„Telefonkabel Schiff-Schiff“ (Sound-Powered Telephones)
Megaphon
Beschreiben sie das „Command Triangle“ im Rahmen RAS, MISCEX 830 und PILOTEX.
Pilotex: Kdt – NO bzw. NO-Schüler – ECDIS - Shipping/PI
RAS/MISCEX 830: Kdt – NO – WO – SigM - (ggf. Auswertung)
Wo werden Kompasskontrollen dokumentiert?
Im Schiffstagebuch und im Deviationstagebuch.
Wann und wo wird die Flagge eines Gastlandes gehisst? Nennen Sie die Vorschrift!
gem. Flaggen-, Salut- und Besuchsordnung für Schiffe/Boote der Bundeswehr (FlaSBO) (C1-280/0-3311) Kapitel 2
Nach welchen Angaben erfolgt das Positionieren eines Schleppers?
Das Positionieren der Schlepper erfolgt nach Strichangaben bzw. Recht vor-/achteraus.
Wie werden die Zugrichtungen und Stärke für einen Schlepper angegeben?
Die Zugrichtung wird in Kardinalrichtungen angegeben.
Die Zugkraft wird in % angegeben.
Was bedeutet Pfahlzug bei einem Schlepper?
Steht verkürzend sowohl für die Pfahlzugmessung, ein Verfahren zur Ermittlung der Zugkraft von Schiffsantrieben (insbesondere bei Schleppern), als auch für den dabei ermittelten maximalen Pfahlzug. Dieser Vergleichswert bezeichnet die Masse, die theoretisch von der Zugkraft des Schiffes gegen die Erdbeschleunigung angehoben werden könnte. Die tatsächlich nutzbare Schub- und Zugkraft kann zum Teil erheblich vom maximalen Pfahlzug abweichen und ist abhängig von Wind, Strömung, Wassertiefe, Seegang und insbesondere der Fahrgeschwindigkeit, die über den tatsächlichen Schlupf am Propeller und die Propelleranströmung entscheidet.
Was verbirgt sich hinter der Abkürzung MES-Anlage und was ist deren Funktion?
Die magnetische Eigenschutz-Anlage kompensiert die aktuellen magnetischen Felder des Schiffes.
Hierzu werden im Schiffsrumpf die stromdurchflossenen MES-Wicklungen durch die MES-Anlage mit elektrischen Strömen versorgt, so dass entgegengesetzte Magnetfelder induziert werden, die die ursprünglichen störenden Magnetfelder kompensieren.
Das aktuelle Magnetfeld am Schiff wird mit Hilfe der MES-Sonde, die sich am Schiffsmast befindet, gemessen.
Zusätzlich können rechnergestützte Daten aus dem geomagnetischen Modell der Erde zum Vergleich verwendet werden. Dafür benötigt die MES-Anlage die genaue Position und Lage des Schiffes sowie die Schiffsbewegung, die sie gewöhnlich über eine Schnittstelle vom Navigationssystem (MINS) des Schiffes erhält.
Was verbirgt sich hinter der Abkürzung EKS-Anlage und was ist deren Funktion?
Die Elektrische Korrosionsschutz-Anlage hat die Aufgabe, unterhalb der Wasserlinie die Korrosion aller metallischen Elemente zu verhindern.
Bei der Konstruktion von Schiffen werden Schiffsrumpf, Propeller und Ruderblätter aus verschiedenen Metallen gefertigt. Sie bilden, wenn sie mit Seewasser in Berührung kommen, ein galvanisches Element. Ein Potentialunterschied entsteht, der das unedlere Metall zersetzt.
Dieser Potentialunterschied wird auch als Korrosionspotential bezeichnet. Das beim Korrosionsvorgang auftretende Korrosionspotential wird durch eine entgegengesetzte elektrische Spannung (Schutzpotential), die durch die EKS-Anlage erzeugt wird, kompensiert.
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