Kopfspeicheldrüsenerkrankungen

1. Glandula parotidea

2. Glandula submandibularis

3. Glandula sublingualis

1-1,5 L

• Verdauungsfunktion

  • a-Amylase und Mucine als Bestandteile

• Schleimhaut- und Zahnprotektion

• Immunologische Abwehr

  • extretorische IgA und IgG

• Transport löslicher Geschmacksstoffe zu den Geschmacksknospen

• liegt oberflächlich auf dem M. masseter

• dorsal des Ramus der Mandibula

• ventrokaudal des äußeren Gehörgangs

• in der Fossa retromandibularis

• N. facialis durchläuft die Drüse und teilt sich auf

• Ductus parotideus verläuft auf M masseter nach ventral, durchbohrt M buccinator und mündet ins Vestibulum oris

• produziert seröses Sekret

  • 40% der Gesamtmenge

Definition:

= Chronische oder rezidivierende, nicht-entzündliche Schwellung der Speicheldrüsen

Lokalisation:

• Meist Glandula parotidea

Ätiologie:

• Schädigung parasympathische Innervation

  • Störung der Sekretbildung und Transport

    
    

Pathophysiologie:

• endokrin: DM

• dystroph: Alkoholabusus, Mangelernährung/Essstörung

• Medikamentös: Clonidin

Klinik:

• bds, schmerzlose Schwellung

• normale oder verminderte Speichelproduktion

Therapie:

• Grundkrankheit/Auslöser behandeln

Defintion:

• Entzündliche Schwellung der Speicheldrüsen

Ätiologie:

• Infektiös

• obstruktiv

• Systemerkrankungen bezogen

  
  

Akute eitrige Sialadenitis:

= Akute bakterielle Entzündung einer Kopfspeicheldrüse

Ätiologie:

• meist Staph. aureus

• aufsteigende Infektion über den Ausführungsgang, insb. bei Stase des Speichels

• RF

  • Kachexie

  • verminderter Speichelfluss

  • Immunschwäche

  • SS

  • Speichelsteine

Lokalisation:

• meist Glandula parotidea

Klinisches Bild:

• einseitig geschwollene, schmerzhafte Speicheldrüse

• Rötung des Ausführungsgangs, evtl mit Eiterabgang

Diagnostik:

• Mikrobiologischer Abstrich

Therapie:

• Antibiotika

• Speichelfluss anregen

Definition:

= durch Speichelsteine und konsekutive Speichelstase ausgelöste Entzündung der Speicheldrüsen

Lokalisation:

• Glandula submandibularis (80%)

• Glandula parotidea (20%)

Klinik:

• plötzliche Schmerzen bei oder nach der Nahrungsaufnahme

• ggf. Drüsenschwellung

Diagnostik:

• Insepektion Drüse und Ausführungsgang

• Ausstreichen der Drüse Beurteilung Sekret

• Sono

Komplikation:

• akute oder chronische Sialadenitis

Therapie:

• Konservative Verfahren

  • Sialagoga, Massage, Flüssigkeitszufuhr

• Interventionelle Verfahren

  • Schlitzung des Ausführungsganges

  • Dilatation von Stenosen

Pleomorphes Adenom

—> Mischtumor (Epithel + Myoepithelzellen)

• meist in Gl. parotidea (80%)

• langsam wachsende, einseitige, schmerzlose Schwellung der Gl. parotidea

• Sono als diag. Mittel 1. Wahl

• vollständige Exstirpation des Tumors unter Erhalt des N. facialis

  
  

Monomorphe Adenome

—> hauptsächlich ein Zelltyp

• meist in Gl. parotidea

• langsam wachsende, einseitige, schmerzlose Schwellung der Gl. parotidea

Lokalisation:

Ätiologie:

• ionisierende Strahlung

• Nikotinabusus

• Virusinfektion (HIV, HPV)

Klinik:

• derbe, nicht verschiebliche Schwellung, meist schmerzlos

• schnelle Größenprogredienz

• ggf. klinische Symptomatik durch Infiltration benachbarter Gewebe (bspw. Facialisparese bei Parotismalignom)

Diagnostik:

• KU inkl. Ohrmikroskopie (-> Infiltration des ä. Gehörgangs?)

• Sono Kopf/Hals-Region

• Präoperative Gewebeentnahme

• CT/MRT Kopf/Hals-Region mit KM

Metastasierung:

• zunächst lymphogen in lokoregionären Lymphknoten

• später hämatogen

Therapie:

• Kurativ:

  • radikale Entfernung der betroffenen Drüsen

    • möglichst unter Erhalt N. facialis

    • Komplikation: Frey-Syndrom -> Gustatorisches Schwitzen (parasympathische Fasern lagern sich sympathischen bei neuer Ausbildung an)

  • meist ipsilaterale Neck Dissection

• palliativ: Chemotherapie