Klassisches Konditionieren beschreibt einen Lehrvorgang, in dem eine neue Reiz- Reaktions-Verbindung entsteht, die eine schon vorhandene Reaktion auf einen neuen Reiz erfolgen lässt.
Dieser wurde von Iwan Pawlow, einem russischen Physiologen und Mediziner, entdeckt.
Folgende Begriffe sind essenziell:
UCS = unkoordinierter Reiz
UCR = unkonditionierte Reaktion
CS = konditionierter Stimulus
CR = konditionierte Reaktion
Im Wesentlichen sind drei Phasen zu unterscheiden:
Erwerb (Akquisition):
Wird durch die wiederholte Koppelung von neutralem Reiz (NS) und UCS eine Assoziation zwischen den beiden Stimuli gebildet. Jede weitere Wiederholung führt zu einer Verstärkung der Verbindung
Löschung (Extinktion) bzw. Abschwächung:
Wird CS wiederholt alleine gezeigt, ohne eine Verstärkung durch UCS, so erlischt die gelernte Reaktion, auf den CS allmählich
Spontanremission (Spontanerholung):
Die bis zum Verschwinden gelöschte Reaktion kann nach einer Phase der Ruhe mittels eines erneuten verabreichten CS spontan wieder ausgelöst werden
Operantes Konditionieren: beschreibt eine Form des Lernens, bei der ein Verhalten aufgrund der Tatsache häufiger ausgeübt wird, da ihr ein Verstärker folgt bzw. seltener wird, weil sie eine Bestrafung nach sich zieht.
Dabei geht davon aus, dass das Individuum aktiv mit seiner Umwelt agiert und Verhaltensweisen hervorbringt, auf die Umwelt reagiert.
Demnach hängt es davon ab, ob das Verhalten zukünftig mit einer größeren oder geringeren Wahrscheinlichkeit auftreten wird.
Es wird eine Wiederholung des Verhaltens wahrscheinlicher, eine Reaktion die unbefriedigenden Konsequenzen birgt, macht eine Wiederholung unwahrscheinlicher.
Es entscheiden sich somit Konsequenzen, die dem Verhalten folgen über sein zukünftiges Auftreten.
Die wichtigsten Aussagen der operanten Konditionierung sind das Gesetz des Effekts und das Prinzip der Verstärkung, die nun erläutert werden sollen.
Es werden zudem eine Menge von zufällig gezeigten Reaktionen diejenigen ausgewählt und beibehalten, denen unmittelbar eine positive Konsequenz folgt.
Das Beobachtungslernen beschreibt die Übernahme neuer Verhaltensweisen resultiert aus der Beobachtung erfolgreichen fremden Verhaltens.
Dabei geht man davon aus, das Lernen von neuen Verhaltensweisen durch die Beobachtung bestimmter Modelle, deren Verhalten sofort oder später nachgeahmt wird.
Für eine erfolgreiche Ausführung muss die kognitive und sensomotorische Kompetenz vorhanden sein, um das beobachtete Verhalten angemessen reproduzieren zu können, außerdem die Motivation, dies tun zu wollen.
Kompetenz der Reproduktion:
Der Beobachter muss physisch und mental in der Lage sein, das beobachtete Verhalten nachzuahmen
Motivation:
Der Beobachter muss einen Grund haben, das Verhalten zu imitieren. Dies ist Z.B. der Fall, wenn das beobachtete Verhalten positive Konsequenzen nach sich zieht.
Für das Lernen am Modell gelten darüber hinaus einige wichtige Bedingungen:
Ähnlichkeit zwischen Modell und Beobachter:
Der Beobachter nimmt am Modell ein Verhalten wahr, das er selbst realisieren möchte
Emotionale Beziehung zwischen Beobachter und Modell:
Je intensiver die Beziehung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Verhaltensnachahmung
Konsequenzen des Verhaltens:
Vermutet der Beobachter hinter dem beobachteten Verhalten einen Erfolg, dann ist die Wahrscheinlichkeit der Nachahmung größer
Stellvertretende Verstärkung:
Sieht der Beobachter die Konsequenzen am Modell nach einem Verhalten, so wirkt sich dieses auf seine Handlung aus
Sozialer Status des Modells:
Personen, die einen höheren sozialen Status haben als der Beobachter, werden eher nachgeahmt als Personen mit dem gleichem oder einem niedrigeren Status
Soziale Macht des Modells:
Das Modell sollte Macht oder andere kontrollierende Merkmale auf den Beobachter ausüben können. Dem Beobachter ist bewusst, dass das Modell belohnen oder bestrafen kan
B. F. Skinner entdeckte folgende Einflussfaktoren auf das Verhalten:
Eine Bestrafung senkt also die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Verhaltens, wohingegen eine Verstärkung diese erhöht
Positive Verstärker sind Reize, die zu einer höheren Auftretenswahrscheinlichkeit oder Verstärkung einer Reaktion führen
Negative Verstärker stellen Reize dar, deren Entfernen zu einer höheren Auftretenswahrscheinlichkeit oder Verstärkung einer Reaktion führen
Eine positive Berührung findet statt, wenn z.B eine heiße Herdplatte berührt wird. Dies verursacht Schmerz, was in Folge eine geringere Wahrscheinlichkeit hat, das nochmal zutun
Eine negative Berührung findet statt, wenn z.B. auf ein Verhalten der Wegfall eines angenehmen Reizes erfolgt
Wurde von Albert Bandura in den 1960er Jahren entdeckt und aufgrund dieser Erkenntnisse können drei Phasen im Vorgang des Modelllernens unterschieden werden:
Aneignung:
verläuft erfolgreich, wenn zunächst die Aufmerksamkeit auf die relevanten Aspekte des Modelllernens gerichtet wird und es anschließend zur Speicherung des Gesehenen kommt.
Aufmerksamkeit:
Der Beobachter muss dem Verhalten des Modells und den damit verbundenen Folgen seine Aufmerksamkeit schenken. Dies ist wahrscheinlicher, wenn eine Ähnlichkeit hinsichtlich der Merkmale und Eigenschaften des Beobachters mit dem Modell vorhanden ist.
Speicherung:
Der Beobachtung muss eine Repräsentation des vom Modell gezeigten Verhaltens im Gedächtnis ablegen, also behalten, was er gesehen hat. Das bedeutet, es findet der Aufbau einer Gedächtnisrepräsentation statt
Zuletzt geändertvor 2 Monaten