Hauptgruppen
Anorexia nervosa (AN)
Bulimia nervosa (BN)
Binge Eating Disorder (“Rauschessen”)
“Atypische Essstörungen”
Prävalenz
Anorexia nervosa Lebenszeitprävalenz: 1%
Bulimia nervosa Lebenszeitprävalenz 1%
Binge eating disorder 1,6%
atypische Essstörungen doppelt so häufig wie typische
Risikogruppen: Leanness sports
Diagnosekriterien
“Gegensteuernde Maßnahmen”
Erbrechen
Risiko: Hypokaliämie, Zahnschäden, Schwellung Speicheldrüsen, Heiserkeit, Ösophagitis, Anämie, metabolische Alkalose
Bewegungsunruhe
exzessiver Sport
Laxantien/Diuretiker-Missbrauch
Risiko: Hypokaliämie, Obstipation
absichtliches Frieren
Risiko: Infekte, trophische Störungen der Haut
bei DM: Insulinunterdosierung
Risiko: Ketoazidose, Folgeschäden
weitere psychische Symptome
“Living in a food world”
Dysphorie, Depressivität, Angst, Zwänge, PTBS, Sucht, Persönlichkeitsstörungen
psychische Komorbidität 25-75%
v.a. bei AN: schwankende/keine Krankheitseinsicht
geirnge Therapiemotivation
schwierige Behandlung
somatische Folgen, v.a. bei AN (“red flags”)
Vita minima
Hypothermie, Bradykardie, Hypotonie (Synkopen!), periphere Zyanose
Hypokaliämie
ERBS, HRST, Nephropathie
Hyponatriämie/Hypochloriämie
Anämie, Leuko/Thrombozytopenie
Low-T3-Syndrom (Pseudo-Hypothyreose)
trophische Störungen der Haut
Oeteopenie, Osteoporose
periphere Ödeme (sek. Hyperaldosteronismus, HI)
Hirnatrophie (kog. Störungen)
Prognose AN
Heilung 60%
Chronifizierung 20%
Besserung 20%
Letalität 2-5%
Rückfallrate 30-40% v.a. im ersten Jahr
Ätiologie der AN
Erbfaktoren
kulturelle Faktoren
prämorbide Persönlichkeit (Ängstlichkeit, Zwanghaftigkeit)
Familienpathologie
akute Auslöser
medizinische Basis-Diagnostik
Größe, Gewicht
Blutdruck, Puls
Ausschluss org. Grunderkrankungen
Hinweise für vital Gefährdung
Temperatur <36°C
HF Ruhe <40/min bzw >110/min, RR <90/60mmHg
Blutbild
Glucose <60 mg/dl
EKG
Therapie der AN
möglichst frühe Diganose und Therapie
Hausarzt: Motivation zur ambulanten/stationären Psychotherpie fördern
Ambulantes Setting
Moderates Untergewicht (BMI: 16–17,5 kg/m2)
Im Anschluss an eine stationäre Behandlung
Stationäres Setting
Klar messbare Kriterien
Rascher/Anhaltender Gewichtsverlust (>20% innerhalb von 6 Monaten)
Starkes Untergewicht: BMI <15 kg/m2 oder <3. BMI-Perzentile (im Kindes- und Jugendalter)
Vitale Gefährdung
Therapieziele
Normalisierung des Essverhaltens
Normalisierung des Körpergewichts
zu schnelle Gewichtszunahme vermeiden!
ambulant: 200-500g/Woche
stationär: 500-1000g/Woche
Vorgehen
Individueller Behandlungsvertrag: Gemeinsame Festlegung des Konzepts, inkl.
Unter- und Obergrenzen der angestrebten Gewichtsentwicklung
Darreichung
Möglichst orale Mischkost
Psychotherapie
Therapeutische Inhalte, u.a.
Verhaltens- und Situationsanalysen
Selbstwert und Selbstvertrauen verbessern
Therpie BN
Affektregulation und Impulskontrolle verbessern
Empfohlene Verfahren
1. Wahl: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Medikamentöse Therapie
SSRI: Fluoxetin
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