Nennen Sie die Stufungen innerhalb der Rechtsnormen in der beruflichen Bildung!
Grundgesetz (Staatl. Aufsicht über S-Wesen, freie Wahl der Ausb.-Stätte, Religionsunterricht)
Verfassung des Freistaats Bayern (Landesverfassung) (Schulpflicht, Schulaufsicht, Bildungsziele)
Gesetze (BayEUG)
Rechtsverordnungen (BaySchO, BSO)
Verwaltungsvorschriften (Bekanntmachungen → KMBek, KMS)
Welcher Artikel des Grundgesetzes ist von Bedeutung für das Schulwesen?
Staatliche Aufsicht über das Schulwesen
Garantien für Privatschulen und Religionsunterricht
Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit
Recht auf Gleichbehandlung
Recht auf Religionsfreiheit
Recht auf freie Wahl der Ausbildungsstätte
Was regelt die staatliche Aufsicht über das Schulwesen?
Das Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.
Kulturhoheit der Länder bleibt bestehen.
Welche Garantien bietet das Grundgesetz für den Religionsunterricht?
Erziehungsberechtigte entscheiden über die Teilnahme am Religionsunterricht.
Religionsunterricht ist ein ordentliches Lehrfach in öffentlichen Schulen (außer in bekenntnisfreien Schulen).
Unterricht erfolgt gemäß den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften.
Lehrer dürfen nicht gezwungen werden, Religionsunterricht gegen ihren Willen zu erteilen.
Welche Bedingungen müssen für die Errichtung von privaten Schulen erfüllt sein?
Genehmigung durch den Staat erforderlich.
Lernziele und Ausstattung dürfen nicht hinter öffentlichen Schulen zurückstehen.
Keine Förderung der Sonderung der Schüler nach Besitzverhältnissen der Eltern.
Wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrer muss gesichert sein.
Welche Artikel der Verfassung des Freistaats Bayern sind für das Schulwesen von Bedeutung?
Anerkennung eines Ausbildungsanspruchs
Schulpflicht
Schulaufsicht
Bildungsziele
Zugang zu Bildungseinrichtungen
Errichtung öffentlicher und privater Schulen
Achtung religiöser Empfindungen, Gewährleistung des Religionsunterrichts
welche Bildungsziele nennt Artikel 131 der Bayerischen Verfassung?
Wissen und Können vermitteln, aber auch Herz und Charakter bilden.
Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiösen Überzeugungen und Würde des Menschen.
Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit.
Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für das Wahre, Gute und Schöne.
Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.
Erziehung im Geiste der Demokratie, Liebe zur Heimat und Völkerverständigung.
Mädchen und Jungen sollen in Säuglingspflege, Kindererziehung und Hauswirtschaft unterrichtet werden.
Welche Verordnungen präzisieren das BayEUG für bayerische Schulen?
Die Schulordnungen (BaySchO, BSO).
Welche Bedeutung hat das Bayerische Personalvertretungsgesetz (BayPVG) für Lehrer?
Personalrat vertritt die Lehrer.
Dienststelle und Personalvertretung sorgen für faire Behandlung nach Recht und Billigkeit.
Der Personalrat beantragt Maßnahmen, die den Beschäftigten und der Dienststelle dienen.
Der Personalrat sorgt für die Einhaltung der Gesetze und Verwaltungsvorschriften zugunsten der Beschäftigten.
Welche Funktion hat der Personalrat?.
Der Personalrat vertritt die Lehrer und deren Interessen
Wofür sorgen die Dienststelle und der Personalrat.
Sie sorgen für die faire Behandlung der Lehrer nach Recht und Billigkeit
Welche Maßnahmen beantragt der Personalrat
Der Personalrat beantragt Maßnahmen, die sowohl den Beschäftigten als auch der Dienststelle dienen
Wofür sorgt der Personalrat hinsichtlich der Gesetze?
Der Personalrat sorgt dafür, dass Gesetze und Verwaltungsvorschriften zugunsten der Beschäftigten eingehalten werden.
Was sind die Hauptbestandteile eines Lehrplans im bayerischen Schulwesen?
Bildungs- und Erziehungsauftrag
Leitgedanken für den Unterricht
Inhalte und Lernfelder mit Kompetenzen und Stundenzahl
Stundentafel für Unterrichtsfächer und Jahrgangsstufen
Was umfasst der Stoffplan bzw. der Didaktische Jahresplan (DJP)?
Aufstellung einer Lehrkraft, in welcher Reihenfolge Unterrichtsinhalte bearbeitet werden
Absprache mit anderen Lehrkräften zur Verknüpfung mit anderen Fächern
Formulierung von Kompetenzen, Handlungsprodukten und Lernsituationen
Was regelt die Stundentafel?
Die Rahmenstundentafel ist den Schulordnungen zu entnehmen
Lehrpläne enthalten konkrete Aufstellungen der Fächer in den einzelnen Ausbildungsjahren
Wie verbindlich sind Lehrpläne und Stundentafeln?
Verbindliche Grundlage für Unterricht und Erziehungsarbeit
Pädagogische Freiheit bei der Aufbereitung der Inhalte
Abweichungen von der Stundentafel können von der Schulaufsichtsbehörde oder dem Staatsministerium erlaubt werden
Gilt jeweils für ein Schuljahr
Stundentafel legt die zeitliche Verteilung der Fächer fest.
Lehrplan beschreibt die inhaltlichen Ziele und Kompetenzen, die in diesen Stunden vermittelt werden sollen.
Wodurch unterscheiden sich lernfeldorientierte Lehrpläne von alten Lehrplänen?
Lernfeldorientierte Lehrpläne beschreiben Lernfelder, Kompetenzen und betriebliche Handlungsprodukte, verknüpfen Schule und Betrieb und fördern überfachliche Kompetenzen
Alte Lehrpläne waren fachsystematisch aufgebaut, orientierten sich nach Themengebieten und Fächern und gaben Lernziele und Inhalte je Themengebiet vor
Was sind die obersten Bildungsziele im bayerischen Schulwesen?
Ehrfurcht vor Gott
Achtung vor religiöser Überzeugung
Achtung vor der Würde des Menschen
Gleichberechtigung von Männern und Frauen
Selbstbeherrschung
Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit
Hilfsbereitschaft
Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne
Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt
Welche Schularten gehören zu den allgemeinbildenden Schulen in Bayern?
Grundschule
Mittelschule
Realschule
Gymnasium
Schulen des zweiten Bildungswegs (z. B. Abendrealschule, Abendgymnasium, Kolleg)
Welche Schularten gehören zu den beruflichen Schulen in Bayern?
Berufsschule (BS)
Berufsfachschule (BFS)
Fachoberschule (FOS)
Berufsoberschule (BOS)
Fachakademie
Fachschule
Wirtschaftsschule
Welche Schularten zählen zu den Förderschulen und Schulen für Kranke?
Allgemeinbildende Förderschulen
Berufliche Förderschulen
Schulen für Kranke (z. B. Unterricht im Krankenhaus oder Hausunterricht)
Wie ist das Schulwesen in Bayern nach Trägerschaft gegliedert?
Öffentliche Schulen (staatliche Schulen, kommunale Schulen)
Private Schulen (Ersatzschulen, Ergänzungsschulen)
Was ist der Unterschied zwischen Ersatzschulen und Ergänzungsschulen?
Ersatzschulen: Genehmigungspflichtig, entsprechen den Bildungs- und Erziehungszielen öffentlicher Schulen, staatlich anerkannt (z. B. private Realschulen).
Ergänzungsschulen: Anzeigepflichtig, erfüllen Merkmale einer Schule, aber nicht vergleichbar mit öffentlichen Schulen, erweitern das Bildungsangebot (z. B. Sprachschulen).
Was ist das BGJ und welche Aufgaben hat es?
Das BGJ ist ein Berufliches Grundschuljahr.
Es vermittelt berufliche Grundkenntnisse und -fertigkeiten sowie eine Fortsetzung der allgemeinen Bildung.
SuS, die das BGJ erfolgreich absolvieren, treten ins 2. Jahr einer 3-jährigen Ausbildung ein.
Es kann zur Erlangung des Hauptschulabschlusses führen.
Vollzeitunterricht in der Berufsschule.
Pflicht für Holzberufe, Zimmerer, Landwirtschaft und Hauswirtschaft.
Was ist das BVJ und wer kann es besuchen?
Jugendliche ohne Ausbildungsplatz besuchen das BVJ.
Es dient zur Vorbereitung auf eine berufliche Tätigkeit oder Ausbildung.
Mit erfolgreichem Abschluss ist die Berufsschulpflicht erfüllt.
Unterricht kann in Vollzeit (BVJ/s) oder mit einem Kooperationspartner (BVJ/k) erfolgen.
Erlaubt den Erwerb des Mittelschulabschlusses
Es gibt eine spezielle Variante für Flüchtlinge im zweiten Jahr.
Was ist das BIJ und wie unterscheidet es sich vom BVJ?
Das BIJ ist ähnlich dem BVJ, jedoch mit zusätzlicher Sprachförderung im Fach Deutsch.
Es richtet sich vor allem an Jugendliche mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge.
Die Berufsschulpflicht ist nach dem Abschluss erfüllt.
Was ist das BEJ und wer kann es besuchen?
Das BEJ ist für Jugendliche mit Mittelschulabschluss, die ausbildungswillig sind, aber keinen Ausbildungsplatz haben.
Der Unterricht erfolgt in der Berufsschule und bei einem Kooperationspartner.
Der Erwerb des Mittelschulabschlusses ist möglich.
Was ist das Duale System und wie ist es aufgebaut?
Das Duale System besteht aus zwei Lernorten: Ausbildungsbetrieb und Berufsschule.
Ausbildungsbetrieb: praktische Ausbildung in der realen Arbeitswelt.
Berufsschule: Vermittlung fachtheoretischer Kenntnisse und allgemeiner Bildung (Deutsch, Sozialkunde, etc.).
In einigen Fällen gibt es einen dritten Ausbildungsort, z. B. überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen.
Die Berufsschule ist die einzige Pflichtschule im Bereich der beruflichen Schulen.
Wer sind Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (JoA)?
Jugendliche, die an einer Ausbildung nicht interessiert sind, z. B. weil sie im elterlichen Betrieb arbeiten oder anderweitig beschäftigt sind.
was ist der Unterschied zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb im Dualen System?
Berufsschule: Vermittlung von allgemeinem und berufsfeldübergreifendem Wissen sowie theoretischen Kenntnissen für den Ausbildungsberuf.
Ausbildungsbetrieb: Vermittlung fachpraktischer Fertigkeiten und Kenntnisse in der realen Arbeitsumgebung.
Wer ist meldepflichtig an eine Berufsschule?
Jugendliche, die aus der Hauptschule entlassen wurden.
Auszubildende (Azubis), unabhängig von ihrem bisherigen Schulbesuch.
Schulabgänger, die keinen mittleren Schulabschluss vorweisen können.
Wie erfolgt die Anmeldung an die Berufsschule?
Ort und Zeit der Anmeldung werden von der Berufsschule festgelegt und bekannt gegeben.
Die Anmeldung erfolgt schriftlich oder persönlich.
Das letzte Zeugnis muss vorgelegt werden.
Die Anmeldung ist in der Regel am letzten Ferientag abzuschließen.
Welche Voraussetzungen, Aufgaben und Abschlussmöglichkeiten gibt es an Berufsschulen?
Zugangsvoraussetzung: Berufsschulpflicht oder Berufsschulberechtigung.
Aufgabe: Berufsvorbereitende oder berufsbegleitende Ausbildung.
Unterrichtsorganisation: Teilzeitunterricht (Tages- oder Blockunterricht), Vollzeitunterricht (BGJ, BVJ).
Abschluss: Berufsschulabschluss, Mittelschulabschluss, ggf. mittlerer Schulabschluss.
Was sind die Voraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse der Berufsfachschulen?
Zugangsvoraussetzung: Mittelschulabschluss oder Quali, mittlerer Schulabschluss.
Aufgabe: Berufsvorbereitende oder berufsbildende Ausbildung.
Unterrichtsorganisation: 1-3,5 Jahre Vollzeitunterricht mit Praktika.
Abschluss: Schulischer Berufsschulabschluss, mittlerer Schulabschluss.
Welche Zugangsvoraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse gibt es an der Wirtschaftsschule?
Zugangsvoraussetzung: Abschluss der Jahrgangsstufe 6 oder 7, Quali für die zweijährige Form.
Aufgabe: Berufsvorbereitende, kaufmännische Ausbildung.
Unterrichtsorganisation: 3-4 Jahre ab Jgst. 7/8 oder 2 Jahre ab Jgst. 10.
Abschluss: Wirtschaftsschulabschluss = mittlerer Schulabschluss.
Was sind die Voraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse an Fachakademien? .
Zugangsvoraussetzung: Mittlerer Schulabschluss + mehrjährige Berufserfahrung.
Aufgabe: Berufsfortbildung.
Unterrichtsorganisation: Vollzeit 2-5 Jahre, ggf. mit Praktika.
Abschluss: Staatlich anerkannter Berufsabschluss, ggf. eingeschränkte Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife
Was sind die Voraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse der Fachschulen?
Zugangsvoraussetzung: Abgeschlossene Berufsausbildung + mehrjährige Berufstätigkeit.
Unterrichtsorganisation: Vollzeit mind. ½ Jahr, Teilzeit länger.
Abschluss: Staatlich geregelter Abschluss (Meister, Techniker), ggf. mittlerer Schulabschluss, Fachhochschulreife durch Zusatzprüfung.
elche Zugangsvoraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse gibt es an der Berufsoberschule?
Zugangsvoraussetzung: Mittlerer Schulabschluss (ø 2,33) + Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung.
Aufgabe: Berufsfortbildung und Studienvorbereitung.
Unterrichtsorganisation: 2 Jahre Vollzeitunterricht, Vorbereitungsklassen (VKl) möglich.
Abschluss: Fachhochschulreife (Jgst. 12), fachgebundene Hochschulreife oder allgemeine Hochschulreife (Jgst. 13).
Was sind die Voraussetzungen, Aufgaben und Abschlüsse an der Fachoberschule?
Zugangsvoraussetzung: Mittlerer Schulabschluss (ø 3,5), für FOS13 ø 3,0.
Aufgabe: Berufs- und Studienvorbereitung.
Unterrichtsorganisation: 2 Jahre Vollzeitunterricht mit Fachpraktischer Ausbildung (FPA).
Welche Möglichkeiten gibt es, den mittleren Schulabschluss zu erreichen?
Realschule: Durch Bestehen der Abschlussprüfung.
Mittelschule: Über den M-Zug.
Gymnasium: Mit der Erlaubnis zum Vorrücken in die 11. Jahrgangsstufe.
Berufsschule (BS): Mit abgeschlossener Berufsausbildung, einem Notendurchschnitt von 3,0 im Abschlusszeugnis und der Note 4 in Englisch.
Berufsfachschule (BFS): Mit abgeschlossener Berufsausbildung, einem Notendurchschnitt von 3,0 im Abschlusszeugnis und der Note 4 in Englisch.
Wirtschaftsschule (WS): Nach der 10. Klasse der 3- und 4-stufigen Wirtschaftsschule oder nach der 11. Klasse der 2-stufigen Wirtschaftsschule.
Qualifizierter beruflicher Bildungsabschluss (Quabi): Mit Quali, abgeschlossener Berufsausbildung, ausreichenden Englischkenntnissen und einem Notendurchschnitt von 3,0.
Vorklasse der Berufsoberschule (BOS): Bei erfolgreicher Aufnahmeprüfung in Mathe, Deutsch und Englisch mit einem Durchschnitt von 3,7.
Welche Voraussetzungen muss ein Schüler erfüllen, um den Quabi zu erhalten?
Welche Voraussetzungen muss ein Schüler erfüllen, um den Quabi zu erhalten? Antwort:
Qualifizierender Abschluss der Mittelschule (Quali).
Abgeschlossene Berufsausbildung.
Notendurchschnitt von mindestens 3,0 im Abschlusszeugnis der Berufsausbildung.
Ausreichende Englischkenntnisse.
Frage: Welche Schule stellt das Zeugnis für den Quabi aus? Antwort:
Die vorherige Mittelschule stellt das Zeugnis auf Antrag aus.
Wie erhält man den mittleren Schulabschluss an der Berufsschule (BS) oder Berufsfachschule (BFS)?
Frage: Welche Voraussetzungen gelten für den mittleren Schulabschluss an der Berufsschule (MabS)? Antwort:
Notendurchschnitt von mindestens 3,0 im Abschlusszeugnis.
Ausreichende Englischkenntnisse (Note 4).
Frage: Welche Schule stellt das Zeugnis für den mittleren Schulabschluss aus? Antwort:
Die besuchte Berufsschule (BS) oder Berufsfachschule (BFS) stellt den Vermerk im Abschlusszeugnis aus.
Was ist das Berufsintegrationsjahr (BIJ) und das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)?
BIJ: Für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, die besondere Sprachförderung benötigen (oft für Flüchtlinge).
BVJ: Für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder ohne Mittelschulabschluss, die auf eine berufliche Tätigkeit oder Ausbildung vorbereitet werden sollen.
Erwerb des Mittelschulabschlusses möglich: Bei erfolgreichem Abschluss des BVJ/BIJ.
Was ist die Aufgabe der Berufsfachschule und welche Zugangsvoraussetzungen gibt es?
Aufgabe:
Vorbereitung auf eine berufliche Tätigkeit.
Vermittlung einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Zugangsvoraussetzungen:
Je nach Fachrichtung: Mittelschulabschluss, mittlerer Schulabschluss oder Abitur.
Frage: Was ermöglicht eine zweijährige Berufsfachschule? Antwort:
Erwerb des mittleren Schulabschlusses.
In besonderen Fällen auch die Fachhochschulreife.
Was sind die Aufgaben und Voraussetzungen der Fachschule (FS)?
Berufsfortbildung, Umschulung und Förderung der Allgemeinbildung.
Qualifizierung für mittlere Führungsaufgaben oder unternehmerische Selbstständigkeit.
Voraussetzungen:
In der Regel: einschlägige Berufserfahrung.
Typen in Bayern:
Technikerfachschulen, Meisterschulen, kaufmännische Fachschulen, hauswirtschaftliche und sozialpflegerische Fachschulen.
Was versteht man unter dem Zweiten Bildungsweg?
Der Zweite Bildungsweg bietet Bildungsangebote für Menschen, die nach ihrer Schulzeit weitere Schulabschlüsse machen wollen.
Er richtet sich an Personen, die den angestrebten Schulabschluss nicht im Normaldurchlauf der Regelschule erworben haben.
Dieser Bildungsweg gilt meist für Erwerbstätige oder Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Ziel: Nachholen von Abschlüssen wie dem Realschulabschluss oder der allgemeinen Hochschulreife.
Welche Schulen gibt es im Zweiten Bildungsweg in Bayern und was bieten sie?
Abendschule: Führt Berufstätige in 3-4 Jahren zum Realschulabschluss. Unterricht findet meist abends statt, kann aber auch tagsüber erteilt werden.
Abendgymnasium: Führt Berufstätige in 4 Jahren zur allgemeinen Hochschulreife. Unterricht findet an 5-6 Tagen pro Woche statt.
Kolleg: Führt Erwachsene in 3 Jahren zur allgemeinen Hochschulreife. Ganztägiger Unterricht, daher keine berufliche Tätigkeit möglich.
Telekolleg: Multimediale Bildungseinrichtung, die in 5 Trimestern zur Fachhochschulreife führt. Unterricht orientiert sich am FOS-Lehrplan.
Begabtenprüfung: Ermöglicht besonders befähigten Berufstätigen, ohne vorherige Hochschulreife ein Studium aufzunehmen.
Was versteht man unter dem Dritten Bildungsweg?
Der Dritte Bildungsweg ermöglicht das Studium ohne (Fach-)Abitur.
In Deutschland studieren etwa 1% aller Studierenden an Universitäten ohne Abitur.
An Fachhochschulen ist der Anteil etwas höher.
Staatlich abschließende Studiengänge wie Medizin, Pharmazie, Rechtswissenschaften oder Lehramt sind in einigen Bundesländern ohne Abitur nicht zugänglich.
Was umfasst die staatliche Schulaufsicht in Bayern? Antwort:
Die Schulaufsicht beinhaltet die Organisation, Planung, Leitung, Beaufsichtigung sowie die Qualitätssicherung des Schulwesens.
Schulen unterstehen der staatlichen Schulaufsicht nach Art. 114 BayEUG.
Sie gliedert sich in Fachaufsicht, Rechtsaufsicht und Dienstaufsicht.
Wer übt bei den beruflichen Schulen in Bayern die Schulaufsicht aus?
FOS/BOS und Gymnasien: Schulaufsicht durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Verantwortlich: Ministerialbeauftragte (Südbayern, Nordbayern, Ostbayern).
Berufsschulen, Berufsfachschulen, Wirtschaftsschulen, Fachschulen, Fachakademien: Schulaufsicht durch die Regierungen (Schulabteilung im jeweiligen Regierungsbezirk).
Förderschulen: Schulaufsicht durch die Regierungen in Zusammenarbeit mit den Schulleitern vor Ort.
Grund- und Mittelschulen: Schulaufsicht durch die Schulämter.
Was ist der Unterschied zwischen Fachaufsicht, Rechtsaufsicht und Dienstaufsicht?
Fachaufsicht: Kontrolliert Ziele und Inhalte des Unterrichts sowie die Einhaltung der Lehrpläne.
Rechtsaufsicht: Überwacht den Schulaufwandsträger und den Schulbetrieb von privaten Schulen.
Dienstaufsicht: Kontrolliert das dienstliche Verhalten der Lehrkräfte und hat disziplinarische Befugnis
Was ist die Oberste Dienstbehörde?
Die Oberste Dienstbehörde ist die höchste Behörde des Dienstherrn, in deren Dienstbereich der Beamte ein Amt ausübt.
Im schulischen Kontext ist dies in Bayern z.B. das Kultusministerium (KM).
Wer ist der Dienstherr?
Der Dienstherr ist die juristische Person des Staates oder eines anderen Hoheitsträgers, welche befugt ist, ein Beamtenverhältnis zu begründen.
Beispiele: Bund, Länder, Gemeinden.
Der Dienstherr ist die Anstellungskörperschaft des Beamten.
Wer ist der Dienstvorgesetzte?
Der Dienstvorgesetzte ist für beamtenrechtliche Entscheidungen über die persönlichen Angelegenheiten der ihm nachgeordneten Beamten zuständig.
Wer Dienstvorgesetzter ist, ergibt sich aus der Behördenorganisation, nicht aus dem Gesetz.
Was ist der Unterschied zwischen einem Vorgesetzten und einem Dienstvorgesetzten?
Ein Vorgesetzter ist, wer einem Beamten für seine dienstliche Tätigkeit Anordnungen erteilen darf.
Der Begriff „Vorgesetzter“ bezieht sich meist auf den Fachvorgesetzten, der für die tägliche Arbeit zuständig ist.
Nicht jeder Vorgesetzte ist auch Dienstvorgesetzter.
Jeder Dienstvorgesetzte ist jedoch automatisch auch Vorgesetzter.
Wer vertritt die Schule nach außen?
Die Schulleitung (SL) vertritt die Schule nach außen, gegenüber der Schulaufsichtsbehörde und dem Sachaufwandsträger.
Die Schulleitung ist evtl. an im Schulbeirat oder Schulforum getroffene Beschlüsse gebunden.
Welcher Termin zählt als Stichtag für die Schulstatistik?
Der 20. Oktober des laufenden Jahres ist der Stichtag für die amtliche Schulstatistik.
Die Statistik erfasst u.a. die Absolventen und Abgänger von Schulen sowie die Unterrichtssituation.
Was versteht man unter dem Begriff Sachaufwandsträger und wer übernimmt diese Aufgabe?
Der Sachaufwandsträger trägt die Kosten für das Schulgebäude, Bücher, Computerausstattung, etc.
Meistens sind dies die Gemeinden, Landkreise oder kreisfreien Städte, in denen die Schule liegt.
Welche Organisationsformen des Unterrichts gibt es an Berufsschulen (BS) und Berufsfachschulen (BFS)?
Teilzeitunterricht (TZ): Der Unterricht findet an 1-2 Tagen pro Woche statt.
Blockunterricht: Unterricht wird „am Stück“ erteilt, besonders bei großem Einzugsgebiet.
Vollzeitunterricht (VZ): Im Berufsgrundschuljahr (BGJ) und Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) als Vollzeitunterricht.
Was ist der Unterschied zwischen Sachaufwandsträger und Personalaufwandsträger?
Der Sachaufwandsträger (Gemeinde, Landkreis, kreisfreie Stadt) übernimmt die Kosten für Gebäude, Ausstattung, Bücher.
Der Personalaufwandsträger (Bundesland) übernimmt die Gehälter der Lehrkräfte.
Nach welchen Grundsätzen werden an Berufsschulen Klassen gebildet?
Fachklassen:
Für einen spezifischen Ausbildungsberuf oder verwandte Ausbildungsberufe (gleicher Lehrplan).
Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (JoA) können in Fachklassen eingegliedert werden.
Berufsgrundschuljahr (BGJ): Fachklassen werden für ein Berufsfeld oder Berufsfeldschwerpunkt gebildet.
Klassen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (JoA):
Gebildet für Jugendliche, die keiner Fachklasse zugeordnet wurden.
Klassen des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ):
Gebildet für Schüler mit beruflichem Schwerpunkt.
Klassenbildung bedarf der Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde.
Wie viele Schüler müssen in einer Klasse vorhanden sein, und ab wann kann eine Klasse geteilt werden?
Mindestens 16 Schüler für die Bildung einer Klasse (bei einzügig geführten Klassen).
Maximale Klassengröße: 32 Schüler (30 bei dualer Ausbildung & Fachhochschulreife).
Parallelklassen:
2 parallele Klassen: Mindestens 16 Schüler.
3 parallele Klassen: Mindestens 21 Schüler.
4 parallele Klassen: Mindestens 23 Schüler.
5/6 parallele Klassen: Mindestens 24 Schüler.
7 parallele Klassen: Mindestens 25 Schüler.
Ausnahmen sind durch die Schulaufsichtsbehörde möglich.
Stichtag: 20. Oktober.
Was ist ein Schulsprengel und wie werden Sprengel gebildet?
Ein Schulsprengel ist das örtliche Einzugsgebiet einer öffentlichen Pflichtschule.
Zuständigkeit der Sprengelbildung:
Die Einteilung erfolgt durch die Schulaufsichtsbehörde (Regierung bei Berufsschulen) im Einverständnis mit dem Sachaufwandsträger (Landkreis, Stadt).
Unterscheidung von Sprengeln:
Grundsprengel:
Jede Berufsschule hat einen Grundsprengel, der das Gebiet der Sachaufwandsträger abdeckt (kreisfreie Gemeinden oder Landkreise).
Zuständig für die Erfüllung der Berufsschulpflicht für Schüler ohne Ausbildungsberuf.
Fachsprengel:
Werden gebildet, wenn im Grundsprengel zu wenige Schüler für eine Fachklasse vorhanden sind.
Fachsprengel können über den Grundsprengel hinausgehen und sich auf das gesamte Gebiet Bayerns erstrecken (Landesfachsprengel).
Zusätzlich gibt es Bundesfachsprengel für spezialisierte Berufe (z.B. Schausteller in Hessen).
Nach welchen Kriterien richtet sich die Zugehörigkeit zu einem Schulsprengel an Berufsschulen?
Für Schüler mit Ausbildungsverhältnis: Beschäftigungsort bestimmt den Sprengel.
Für Schüler ohne Ausbildungsverhältnis (z.B. JoA, BVJ): Wohnort bestimmt den Sprengel.
Besonderheit: Für weiterführende Schulen (z.B. Gymnasien, Realschulen) und berufliche Schulen, die nicht Pflichtschulen sind, gibt es keine Sprengelregelung.
Wer gilt als Gastschüler?
Schüler, deren Betrieb nicht im Sprengel der tatsächlich besuchten Berufsschule liegt.
Schüler ohne Ausbildungsverhältnis, die ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort nicht im Sprengel der besuchten Schule haben.
Wann kann ein Gastschulantrag gestellt werden und welche Gründe rechtfertigen diesen?
Gastschulantrag kann aus wichtigen Gründen gestellt werden, wie:
Verkehrstechnische Gründe (z.B. 2-Stunden-Regelung für Anfahrt).
Abwesenheit von der Wohnung für mehr als 12 Stunden.
Zusatzqualifikationen können nur an der Gastschule erworben werden (z.B. BS+ Programme).
Betriebliche Belange, wenn alle Azubis eines Betriebs am selben Tag in der Berufsschule sein sollen.
Wie ist der formale Ablauf bei der Genehmigung eines Gastschulverhältnisses?
Antragstellung durch Schüler oder Erziehungsberechtigte bei der Sprengelschule.
Stellungnahme:
Sprengelschule (abgebende Schule) und deren Sachaufwandsträger.
Gastschule (aufnehmende Schule) und deren Sachaufwandsträger.
Bei Einvernehmen: Genehmigung.
Bei Kein Einvernehmen: Entscheidung durch die zuständige Regierung der abgebenden Schule.
Kostenersatz: Der Sachaufwandsträger der Gastschule kann anteiligen Kostenersatz von der abgebenden Schule verlangen, wenn das Gastschulverhältnis rechtmäßig begründet ist.
Was ist der Unterschied zwischen einem genehmigten und einem angeordneten Gastschulverhältnis?
Genehmigtes Gastschulverhältnis:
Entsteht auf Antrag des Schülers und nach Zustimmung der beteiligten Schulen.
Angeordnetes Gastschulverhältnis:
Wird behördlich angeordnet, um Klassen gleichmäßig zu verteilen oder Fachklassen zu füllen.
Die Schulbehörde kann Schüler anderen Pflichtschulen zuweisen.
Welche Gründe können zur Ablehnung eines Gastschulantrags führen?
Es liegt kein wichtiger Grund vor.
Die aufnehmende Schule hat keine Kapazitäten mehr.
Die abgebende Schule benötigt die Schüler zur Bildung einer Fachklasse (Statistik).
Falsche Angaben durch den Schüler.
Warum müssen Lehrer zu Beginn des Schuljahres Gast- und Sprengelschüler erfassen?
Sicherstellung, dass alle Gastschüler korrekt erfasst sind und Ansprüche auf Ersatz des Schulaufwands realisiert werden.
Für statistische Erhebungen und die Schulaufsicht.
Wer trägt die Kosten für Gastschüler und Fachsprengelschüler?
Gastschüler:
Der Sachaufwandsträger der Gastschule kann anteiligen Kostenersatz vom Sachaufwandsträger der abgebenden Schule verlangen.
Grundlage ist ein rechtmäßig begründetes Gastschulverhältnis.
Die Höhe des Gastschulbeitrags wird durch den laufenden Sachaufwand geteilt durch die Gesamtzahl der Schüler berechnet.
Fachsprengelschüler:
Fachsprengel erstrecken sich über das Gebiet des Schulaufwandsträgers.
Es entsteht zusätzlicher Sachaufwand für Schüler, deren Ausbildungsort nicht im Gebiet des Sprengelträgers liegt.
Der originär zuständige Landkreis oder die kreisfreie Stadt kann anteilig Kostenausgleich verlangen.
Welche Arten von Beamtenverhältnissen unterscheidet man?
Nach Art des Dienstherrn: Landesbeamte, Kommunalbeamte, Bundesbeamte
Nach dem Status/Dauer:
Auf Lebenszeit
Auf Probe (nach 2. Staatsexamen bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit)
Auf Widerruf (z.B. Referendare)
Auf Zeit (z.B. Landräte, Bürgermeister)
B- oder Ehrenbeamtenverhältnis:
Berufsbeamte (Lebensberuf, dauernd dienstbereit)
Ehrenbeamte (neben Hauptberuf, z.B. Bürgermeister)
Nach Laufbahngruppen:
Einfacher Dienst
Mittlerer Dienst
Gehobener Dienst
Höherer Dienst
Erklären Sie die Begriffe: Einstellung, Ernennung, Anstellung, Versetzung, Abordnung, Beförderung
Einstellung: Ernennung, durch die das Beamtenverhältnis begründet wird
Ernennung: Einseitiger staatlicher Hoheitsakt durch Aushändigung der Urkunde; mitwirkungsbedürftig
Anstellung: Erstmalige Verleihung eines Amtes, das in einer Besoldungsgruppe aufgeführt ist
Versetzung: Dauerhafte Übertragung zu einer anderen Dienststelle
Abordnung: Vorübergehender Einsatz zu anderer Dienststelle; Planstelle bleibt erhalten
Beförderung: Verleihung eines Amtes mit höherem Endgrundgehalt; keine Probezeit-Beförderung
Was ist eine Ernennung im Beamtenverhältnis?
Öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis durch einseitigen staatlichen Hoheitsakt
Verwaltungsakt: Aushändigung der Ernennungsurkunde
Mitwirkungsbedürftig: Zustimmung des Ernennenden erforderlich
Was sind die Voraussetzungen für eine Beförderung?
Eignung, Befähigung und fachliche Leistung als Maßstab
Unzulässig:
Während der Probezeit
Vor Ablauf eines Jahres seit letzter Beförderung
Vor Ablauf von 3 Monaten Erprobungszeit
Kein Rechtsanspruch auf Beförderung
Was sind Arten der Beförderung?
Beförderungsamt:
Abhängig von Dienstzeit und Beurteilung
Abhängig von Dienstzeit, Beurteilung, Übertragung der Funktion
Was versteht man unter Abordnung?
Vorübergehender Einsatz bei anderer Dienststelle
Planstelle bleibt erhalten
Dienstliches Bedürfnis erforderlich
Bis zu 5 Jahre ohne Zustimmung des Beamten möglich
Was ist eine Anstellung im Beamtenverhältnis?
Erstmalige Verleihung eines Amtes in einer Besoldungsgruppe
Einweisung in eine Planstelle
Was ist eine Versetzung?
Dauerhafte Zuweisung eines anderen Amtes
Meist auf Wunsch des Beamten oder bei dienstlichem Interesse/Bedürfnis
Zustimmung des zuständigen Personalrates erforderlich
Skizzieren Sie den durch die „Laufbahn-Richtlinien“ vorgegebenen weiteren Weg nach dem Referendariat und Erhalt einer Planstelle.
Planstelle: A 13-Stelle auf Probe
Probezeit: 2 Jahre → Beamter auf Probe
Verkürzung möglich bei Top 20% mit Zustimmung des Schulleiters (SL)
Anrechnung von Tätigkeitszeiten möglich
Max. Verlängerung: 5 Jahre
Anschließend: Beamter auf Lebenszeit
Wechsel der Schule in den ersten beiden Jahren grundsätzlich nicht möglich (Ausnahmen möglich)
Nach Probezeit: SL kann einmal Versetzungsantrag ablehnen, danach Freigabe erforderlich
Max. 3 Jahre festgebunden (unabhängig von Zuteilungs- oder Direktbewerbungsverfahren)
Einstieg A 13 Stufe 4: Abhängig von Beurteilung (früher 3er-Rhythmus)
Ablehnung der Höhereinstufung durch SL: Verlängerung um 1 Jahr; Beratung, Fortsetzung bei Zustimmung
Mögliche Beförderung: Übergang in nächste Besoldungsgruppe mit Zeitrhythmus und Stufe
Welche Regelungen gelten für den Urlaub von Lehrkräften?
Erholungsurlaub, Elternzeit, Urlaub in anderen Fällen und Dienstbefreiung gemäß Urlaubsverordnung (UrlV) und zugehörigen Vollzugsschriften
Wann spricht man von hauptamtlichen, hauptberuflichen, nebenamtlichen und nebenberuflichen Lehrkräften?
Hauptamtlich: Beamter in Voll- oder Teilzeit
Nebenamtlich: Beamter aus anderer Dienststelle
Hauptberuflich: Angestellter mit mehr als der Hälfte der regulären Arbeitszeit
Nebenberuflich: Angestellter mit weniger als der Hälfte der regulären Arbeitszeit
Welche allgemeinen Dienstpflichten hat eine Lehrkraft?
Erzieherischer Einsatz auch außerhalb des Unterrichts
Fortbildungspflicht
Einhalten der Unterrichtszeiten
Übernahme von Vertretungen
Anwesenheit in den Ferien bei Anordnung
Fachfremder Unterricht
Unterricht an mehreren Schulen
Hausunterricht
Rauchverbot
Welche außerunterrichtlichen Dienstpflichten bestehen für Lehrkräfte?
Teilnahme und Vorbereitung schulischer Veranstaltungen
Vorbereitung des neuen Schuljahres
Verwaltungsgeschäfte
Dienstliche Besprechungen
Mitwirkung an Aus- und Fortbildungen
Innere Schulentwicklung
Kontakt zu außerschulischen Partnern
Gestaltung des Schullebens
Was besagt die Treuepflicht einer Lehrkraft?
Neutralitätspflicht, Streikverbot
Verbot parteipolitischer Bestätigung
Keine Werbung für politische Parteien, Wählergruppen, Bürgerinitiativen im Unterricht und schulischem Bereich
Keine politischen Abzeichen im Dienst
Was bedeutet die Verschwiegenheitspflicht für Lehrkräfte?
Gilt auch nach Beendigung des Dienstverhältnisses
Umfasst alle Angelegenheiten, die bei der dienstlichen Tätigkeit bekannt geworden sind
Wem darf eine Berufsschullehrkraft Informationen über Schüler geben?
Erziehungsberechtigten, wenn Schüler noch nicht volljährig sind oder früheren Erziehungsberechtigten, wenn Schüler unter 21 sind (Ausnahmen: Schüler wohnt nicht mehr bei den Eltern oder es gibt Konflikte)
Anderen Personen mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten
Ohne Zustimmung, wenn sie erwartet werden kann und im Interesse des Schülers liegt
Auskunftspflicht gegenüber dem Ausbilder/Arbeitgeber an Berufsschulen
Welche Aufgaben hat der Datenschutz im Schulbereich?
Schutz vor unzulässiger Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts bei Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten
Wichtige Gesetze: Bay. Datenschutzgesetz, Datenschutzverordnung, BayEUG
Welche Grundsätze gelten bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch Lehrkräfte?
Gebot der Amtsverschwiegenheit (§ 14 LDO)
Verbot der Auskunftserteilung an Dritte
Informationspflicht gegenüber Erziehungsberechtigten bei wesentlichen Vorgängen
Speicherung nur passwortgeschützt und für die Dauer des Schuljahres; danach löschen
Wer sind die Datenschutzstellen an Schulen?
Datenschutzbeauftragter der Schule (nicht erforderlich bei generellen KM-Verfahren, freiwillige Bestimmung durch SL möglich)
Landesbeauftragter für Datenschutz (kontrolliert öffentliche Stellen)
Beratungsstellen wie ISB und KM für Lehrkräfte
Was ist bei der Datenverarbeitung auf privaten Rechnern zu beachten?
Nur Daten der unterrichteten Schüler dürfen verarbeitet werden
Datenumfang begrenzt, keine Weitergabe an Dritte
Passwortrschutz und Sicherungsmaßnahmen erforderlich
Daten nach Schuljahr oder Zeugnistermin löschen
Was ist bei Film- und Tonaufnahmen an Schulen zu beachten?
Videoaufzeichnungen: Verhältnismäßigkeit, Transparenz und Freigabe erforderlich
Aufnahmen durch externe Stellen: schriftliche Einwilligung erforderlich
Schülerfotos: Einwilligung der Erziehungsberechtigten bei Minderjährigen
Was sind die Bestimmungen für die Nutzung digitaler und gedruckter Medien?
Fotokopien und Scans dürfen Schulbücher nicht ersetzen
Kopien bis 10% eines Werkes (max. 20 Seiten), kleine Werke ganz erlaubt
Digitale Kopien zur Nutzung durch Lehrkräfte erlaubt, passwortgeschützt abspeichern
Gesetzestexte: uneingeschränkt kopierbar
Schulintranet: bis zu 25% eines Druckwerks (max. 100 Seiten)
Welche Regeln gelten für die Evaluation an Schulen?
Verhältnismäßigkeit und Zweckbindung
Anonymisierung der Daten, keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen möglich
Veröffentlichung nur mit mehr als 3 Personen in der Gruppe
Löschungsfristen beachten
Was versteht man unter dem Dienstweg?
Vorgehensweise, bei der Beamte bei Klärung dienstlicher Angelegenheiten einen bestimmten Verfahrensweg einhalten
Lehrkräfte müssen in dienstlichen Angelegenheiten den Dienstweg einhalten
Lehrkräfte können sich an ihre Vorgesetzten an der Schule mit der Bitte um Rat und Hilfe wenden
Kommunikation mit höheren Instanzen erfolgt über den unmittelbaren Vorgesetzten (z.B. Schulleiter)
Beschwerden gegen unmittelbare Vorgesetzte können bei der nächsthöheren Instanz eingereicht werden
Wie ist die Verteilung von Druckschriften im Schulgelände geregelt?
Schulleitung entscheidet über die Verteilung von Zeitschriften
Gegebenenfalls ist eine Zustimmung des Kultusministeriums erforderlich
Hinweise zur Regelung in der jeweiligen Schulordnung
Was umfasst die Wohlverhaltenspflicht?
Vorbildfunktion für Schüler und Kollegen
Was bedeutet die gemäßigte Residenzpflicht?
Lehrkräfte müssen ihren Wohnsitz so wählen, dass die ordnungsgemäße Wahrnehmung der Dienstgeschäfte nicht beeinträchtigt wird
Kann ein Lehrer an verschiedenen Dienstorten eingesetzt werden?
Ja, durch Anordnung der Schulaufsichtsbehörden
Lehrkräfte können verpflichtet werden, an mehreren Schulen Unterricht zu erteilen
Wann spricht man von Mehrarbeit im Schuldienst, und wer kann sie anordnen?
Mehrarbeit liegt vor, wenn Lehrkräfte über die reguläre wöchentliche Unterrichtspflichtzeit hinaus Unterricht erteilen
Muss aus zwingenden dienstlichen Verhältnissen erfolgen (Art. 87 Abs. 2 Satz 1 BayBG)
Mehr als 3 Stunden im Kalendermonat erfordern Ausgleich
Zuständig für Anordnung:
Grund-/Haupt-/Mittelschulen: Staatliches Schulamt
Förderschulen und Schulen für Kranke: Regierung
Andere Schulen: Schulleiter der Stammschule oder Dienststellenleiter
Anträge auf Genehmigung von Mehrarbeit bei Gymnasien, Realschulen und beruflichen Schulen bedürfen der Zustimmung des Kultusministeriums
Was umfasst die Fortbildungspflicht?
Lehrkräfte müssen sich über amtliche Veröffentlichungen informieren
Anspruch auf Zugang zu relevanten Veröffentlichungen
Schulleitung entscheidet über Weitergabe von Informationsmaterialien an Lehrkräfte
Welche Quellen stehen Lehrkräften zur Verfügung, um sich über rechtliche Rahmenbedingungen und Neuerungen zu informieren?
Dienstpflicht, sich über amtliche Veröffentlichungen zu informieren
Schulleiter informiert über:
Dienstliche Vorschriften und Weisungen der Schulaufsichtsbehörden
Wesentliche Angelegenheiten der Schule
Wichtige amtliche Veröffentlichungen:
Art
Verantwortung
Verbindlichkeit
Informationen
Amtsblatt der bayerischen Staatsregierung
Regierung
Rahmen-Lehrpläne, Lehrpläne, Zulassungs-, Ausbildungs-, Prüfungsordnungen
Veröffentlichung offizieller Anweisungen und Regelungen
Beiblatt zum Amtsblatt
Informationen zu offenen Stellen, Abschlussprüfungen, Vorbereitungsdiensten
Stellenangebote und Fristen
RS: Regierungsschreiben
Gleicher Rechtscharakter wie KMS
Rechtsverbindliche Anweisungen
KMS: Kultusministerielles Schreiben
Kultusministerium (KM)
Entstehen aus aktuellem Anlass oder Anfragen
Gültigkeit max. 3 Jahre
KMBEK: Kultusministerielle Bekanntmachungen
KM
Gilt für alle Schulen, Schulbehörden, Lehrkräfte, bis zur Änderung
Informationen zu Schülerfahrten und schulische Regelungen
Schulanzeiger für den Regierungsbezirk
Stellenausschreibungen, Personalmeldungen, amtliche Bekanntmachungen
Offizielle und nichtamtliche Mitteilungen
Mitteilungen der Schulleitung
Schulleitung (SL)
Informationen in Eingangskonferenzen
Praktische Umsetzung und interne Weisungen
Welche Informationen könnten die drei Schreiben (RS, KMS, KMBEK) enthalten?
Zulassung von Lernmitteln
Umgang mit Medien, Methoden, aktuellen Entwicklungen
Anwendung pädagogischer Konzepte
Dienstanweisungen
Informationen zur Organisation der Schule, z.B. mittlere Führungsebene
Aufgaben einzelner Stellen, z.B. Ministerialbeauftragte
Praktische Umsetzung von Rechtsnormen
Ferienregelung
Allgemeine Quellen: BayEUG, LDO, BSO, Bayerische Verfassung
Was ist bei einer Nebentätigkeit als Lehrer an einer staatlichen Berufsschule zu beachten?
Definition: Ausübung eines Nebenamtes oder einer Nebenbeschäftigung
Melde- und Genehmigungspflicht
Öffentliche Ehrenämter sind keine Nebentätigkeit
Genehmigung gilt als erteilt, wenn dienstliche Interessen unberührt bleiben und Vergütung ≤ 1848 Euro/Jahr
Umfang darf max. 1/5 der Unterrichtspflichtzeit (24 Std./Woche) betragen
Genehmigung erfolgt für 1 Jahr
Genehmigung durch Schulleitung, Weiterleitung an Regierung (bei Berufsschulen)
Keine bezahlte Nachhilfe für eigene Schüler, dienstliche Interessen betroffen
Beispiele:
Unbezahlte Zusatzstunden: erlaubt
Abendkurs bei VHS (2 Std./Woche): erlaubt
Seminar mit Gage 1900 Euro: nicht erlaubt
Nebentätigkeiten sind zu untersagen, wenn:
Andere Lehrkräfte beeinträchtigt werden (z.B. Vorzugsstunden)
Kein Privatunterricht für eigene Klassen oder Abschlussklassen
Genehmigungspflichtige Nebentätigkeiten:
Übernahme von Nebenämtern, Vormundschaft/Pflegeschaft, Testamentsvollstreckung, gewerbliche Tätigkeiten, Treuhänderschaft
Freiberufliche Tätigkeiten und Eintritt in Unternehmensorgane
genehmigungsfreie Nebentätigkeiten:
Auf Vorschlag/Veranlassung des Dienstherrn
Unentgeltliche Tätigkeiten (außer wenn genehmigungspflichtig)
Verwaltung eigenen Vermögens
Schriftstellerische, wissenschaftliche, künstlerische Tätigkeiten
Tätigkeit zur Wahrung der Berufsinteressen in Verbänden/Selbsthilfeeinrichtungen
Welche Grundsätze und Möglichkeiten gelten für die Aufsichtspflicht von Lehrkräften?
Organisation und Verantwortung liegen bei der Schulleitung (SL)
Schüler sind der Schule anvertraut und unterstehen während dieser Zeit der Aufsicht der Schule
Aufsichtspflicht gilt auch außerhalb des Unterrichts
Anwesenheitspflicht zu Unterrichtsbeginn und -dauer
Maßnahmen treffen, wenn die Lehrkraft den Raum verlassen muss; im Notfall übernimmt die SL
Ziele der Aufsichtspflicht:
Schutz der Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit der Schüler
Schutz des Eigentums der Schüler bzw. ihrer Eltern
Schutz Dritter vor schädigenden Handlungen durch Schüler
Gewährleistung eines störungsfreien Unterrichts und ungestörter Leistungserhebungen
Was ist der Umfang der Aufsichtspflicht?
Personeller Umfang: Gilt für Minderjährige und volljährige Schüler; betrifft alle haupt- und nebenamtlichen Lehrkräfte
Zeitlicher Umfang: Gilt während des Unterrichts (auch bei Mitwirkung anderer Personen), Pausen, und angemessene Zeit vorher und nachher
Örtlicher Umfang: Umfasst die Schulanlage, Orte schulischer Veranstaltungen und Wege, die unter Aufsicht der Lehrkraft stehen
Wann besteht keine Aufsichtspflicht?
Auf dem Schulweg (Versicherungsschutz greift dennoch)
Bei unerlaubtem Entfernen der Schüler vom Aufsichtsbereich
Grundsätze der Aufsichtspflicht:
Präventiv: Klare Regeln, vorausschauende Aufsichtsführung, Erkennen und Vorbereiten auf mögliche Gefahren
Aktiv: Konsequentes Handeln bei Regelverstößen, Ermahnungen und Verbote beachten
Kontinuierlich: Stetige Aufsicht, Schüler müssen das Gefühl der Überwachung haben, Maßnahmen ergreifen bei Verlassen des Aufsichtsbereichs
Wie reagieren Sie, wenn Schüler fragen, ob sie vor Unterrichtsende gehen dürfen?
Schüler dürfen nicht früher gehen
Begründung: Verletzung der Aufsichtspflicht und der Unterrichtszeit (§ 9a LDO)
Was ist zu tun, wenn die Lehrkraft den Raum verlassen muss?
Vorsichtsmaßnahmen treffen: Anweisungen geben, Aufgaben stellen, verantwortungsbewusste Schüler einbeziehen
Was beachten bei besonderen Aufträgen an Schüler?
Richtige Schülerauswahl, Zuverlässigkeit sicherstellen, Aufgabe sollte dem Schüler zumutbar sein
Darf ein Schüler aus dem Raum gewiesen werden?
Ja, als pädagogische Maßnahme sinnvoll (Unterbrechung von Fehlverhalten)
Problem: Aufsichtspflicht und Verkürzung des Bildungsanspruchs
Lösung: Kurzzeitiger Ausschluss (5-10 Minuten), Verhaltensmaßregeln geben, Reaktionen berücksichtigen
Wann ist das vorzeitige Entlassen einer Klasse/einzelner Schüler problematisch?
Lehrkraft muss Unterrichtszeit einhalten, Verstoß gegen Dienstpflichten vermeiden
Lösung: Schüler bis zum regulären Unterrichtsende beschäftigen
Was sind die Grundsätze der Aufsichtspflicht bei außerschulischen Veranstaltungen?
Genaue Verhaltensmaßregeln müssen festgelegt werden
Stichprobenartige Kontrolle der Schüler
Zeit zur freien Verfügung möglich, aber in dieser Zeit keine gesetzliche Schülerunfallversicherung → schriftliche Zustimmung der Eltern erforderlich
Schüler müssen über geplante Vorhaben informiert und auf Gefahren hingewiesen werden; Verhaltensregeln aufstellen (z.B. in Gruppen gehen, Rückkehrzeit festlegen, Lehrer erreichbar halten)
Nutzung privater KfZ ist in der Regel nicht gestattet
Welche Kriterien beeinflussen die Aufsichtsführung?
Alter und Entwicklungsstand der Schüler:
Mit zunehmendem Alter ist die Aufsicht weniger intensiv
Von persönlicher Anwesenheit zu stichprobenartiger Kontrolle
Aufsicht bei volljährigen Schülern primär zum Schutz Dritter
Individueller Entwicklungsstand und Persönlichkeitsmerkmale sind maßgeblich
Gefahrensituation und Vorhersehbarkeit:
Intensität der Aufsicht hängt von der drohenden Gefahr ab (z.B. Schulausflüge, Chemieunterricht, Sportunterricht)
Zumutbarkeit:
Aufsichtsführender kann nicht überall gleichzeitig sein; vollständige Beobachtung aller Schüler ist nicht möglich
Was umfasst die gesetzliche Unfallversicherung (GUV)?
Versicherungsschutz für den Weg zur und von der Schule sowie alle schulischen Veranstaltungen
Gilt für Unterricht und außerunterrichtliche Veranstaltungen, die vom Schulleiter anerkannt werden oder auf dem Schulgelände stattfinden
Gilt auch für praktische Ausbildung (fpA)
Versicherungsschutz besteht auch bei unerlaubtem Verhalten, wie dem Verlassen des Schulgeländes
Nicht versichert: eigenwirtschaftliche Tätigkeiten, z.B. Freizeitaktivitäten bei Schullandheimaufenthalten oder Einkäufe während der Mittagspause
Wie wird die GUV geltend gemacht?
Unfallanzeige innerhalb von drei Tagen auf dem vorgeschriebenen Formular durch die Schule an den Versicherungsträger
Welche Ersatzleistungen bietet die GUV?
Ersatz von Schäden, die mit einem Körperschaden in Zusammenhang stehen
Keine Erstattung von Sachschäden
Was ist bei schulischen Veranstaltungen außerhalb der Schule zu beachten?
Aufsichtspflicht beginnt und endet am Veranstaltungsort; der Weg dorthin ist als Schulweg versichert
Was umfasst die Haftpflicht bei Personenschäden von Schülern?
Gesetzliche Unfallversicherung greift bei Schulunfällen (z.B. Schulweg, Schulveranstaltung, Pausenhof)
Regress gegen Lehrkraft möglich bei grob fahrlässiger oder vorsätzlicher Dienstpflichtverletzung
Disziplinarverfahren bei Verletzung der Aufsichtspflicht möglich
Was gilt für Personenschäden von Dritten und Sachschäden (Amtshaftung)?
Schadensersatzansprüche gegen den Dienstherrn bei Verletzung einer Amtspflicht
Rückgriff auf die Lehrkraft bei vorsätzlicher oder grob fahrlässiger Dienstpflichtverletzung
Was sind die Grundsätze der Dienstpflichtverletzung und des Disziplinarrechts?
Lehrkräfte können bei Verletzung ihrer Dienstpflichten disziplinarisch belangt werden
Disziplinarmaßnahmen reichen von Ermahnungen bis zur Entlassung
Gründe: vorsätzliche oder grob fahrlässige Pflichtverletzungen, Nichtbeachtung von Vorschriften
Disziplinarverfahren werden eingeleitet, wenn Verstöße gegen dienstliche Anweisungen oder Aufsichtspflichten vorliegen
Welche Kriterien nennt die LDO zur Unterrichts- und Erziehungsarbeit von Lehrkräften?
Pädagogische Verantwortung für Erziehung und Unterricht der Schüler
Bindung an Lehrpläne und Stundentafeln
Gleichmäßige Verteilung des Lehrstoffs und der schriftlichen Leistungserhebungen über das Schuljahr
Sorgfältige Unterrichtsvorbereitung und Überprüfung der Lernziele
Überwachung der Heftführung und Arbeiten der Schüler, angemessen zur Altersstufe
Individuelle Förderung der Schüler und Berücksichtigung sonderpädagogischen Förderbedarfs
Geheimhaltung von Prüfungsaufgaben
Dokumentation der Schülerleistungen (2 Jahre Aufbewahrungspflicht)
Eintrag der Leistungen in den Notenbogen
Welche Veranstaltungen zählen zu den sonstigen schulischen Veranstaltungen?
Lehrwanderungen, Lehrfahrten und Unterrichtsgänge
Alle zählen zu den dienstlichen Aufgaben der Lehrkräfte
Was ist der Unterschied zwischen Lehrwanderung, Lehrfahrt und Unterrichtsgang?
Lehrwanderung: Eintägig, ohne Übernachtung, zur Vermittlung von Heimatkunde und Umweltbewusstsein
Lehrfahrt: Mehrtägig, mit Übernachtung, zur Vermittlung politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bildung
Unterrichtsgang: Kurze Exkursionen, z.B. Besichtigung eines Betriebs, zur Vermittlung praktischer Kenntnisse
Welche Aspekte sind bei der Planung und Durchführung von Lehrfahrten zu beachten?
Pädagogisch-didaktisch: Vorbereitung im Unterricht, Sammeln von Fragen, Hintergrundinformationen bereitstellen
Organisatorisch-verwaltungstechnisch:
Fahrten dürfen nicht in den Ferien stattfinden
Genehmigung durch die Schulleitung (bei Lehrfahrten auch durch die Regierung)
Auswirkungen auf den Stundenplan berücksichtigen
Kontaktaufnahme mit Örtlichkeiten, Busunternehmen, Reiseleitung
Einverständniserklärungen von Eltern einholen
Gesundheitsinformationen der Schüler berücksichtigen (z.B. Medikamente, Allergien)
Durchführung:
Einhalten des Jugendschutzes (Rauchen, Alkohol)
Aufsichtspflicht und Mitnahme eines Erste-Hilfe-Sets
Sicherstellen von männlichen und weiblichen Begleitpersonen bei gemischten Gruppen
Schulpflicht für Schüler, die nicht teilnehmen können
Müssen Lehrwanderungen, Lehrfahrten und Unterrichtsgänge genehmigt werden?
Ja, Fahrtenprogramme werden für das Schuljahr von der Schule erstellt und von der Lehrerkonferenz beschlossen
Schülerausschuss wird angehört
Endgültige Genehmigung erfolgt durch die Schulleitung, oft mittels eines Antragsformulars
Welchem Zweck dient ein Unterrichtsgang?
Begründet sich aus lehrplanmäßigem Unterricht
Dient der unmittelbaren Anschauung bestimmter Stätten und Objekte
Vermittelt naturkundliche, geographische, historische und wirtschaftliche Aspekte
Erkundungen von Wirtschaftsbetrieben, sozialen Einrichtungen und technischen Anlagen
Gilt die Aufsichtspflicht der Lehrkraft auch für volljährige Schüler bei Schülerwanderungen?
Ja, die Aufsichtspflicht gilt auch für volljährige Schüler
Welche Regelungen gelten bezüglich der Begleitperson bei Lehrfahrten, Lehrwanderungen und Unterrichtsgängen?
Mindestens zwei Begleitpersonen pro Gruppe, darunter mindestens eine Lehrkraft
Eltern als Begleitpersonen sind an die Weisungen der Lehrkraft gebunden
Auswahl der Begleitpersonen erfolgt durch die Schulleitung und begleitende Lehrkraft
Ab Jahrgangsstufe 11 ist bei eintägigen Veranstaltungen nur eine Lehrkraft nötig
Bei Radwanderungen ist eine zweite Begleitperson vorgeschrieben
Bei gemischten Gruppen muss eine männliche und eine weibliche Lehrkraft teilnehmen
Bei Auslandsfahrten sind mindestens zwei Lehrkräfte als Aufsicht notwendig
Welche Kriterien muss eine Lehrkraft bei der Ausübung der Aufsichtspflicht bei Schülerwanderungen beachten?
Präventiv:
Klare Regeln und Handlungsanweisungen im Vorfeld
Vorausschauende Aufsichtsführung und frühzeitiges Erkennen von Gefahren
Einverständniserklärung der Eltern einholen
Aktiv:
Konsequentes Handeln bei Regelverstößen
Sofortiges Ermahnen bei Verstoß
Kontinuierlich:
Ununterbrochene Aufsicht erforderlich
Schüler sollen das Gefühl haben, beobachtet zu werden
Maßnahmen treffen, wenn der Aufsichtsbereich verlassen werden muss
Was sind Lehr- und Lernmittel?
Lehrmittel:
Hilfsmittel, die Lehrkräfte zur Vermittlung von Inhalten nutzen (z.B. audiovisuelle Medien, Tafel, Dokumentenkamera)
Lernmittel:
Hilfsmittel, die Schüler nutzen (z.B. Schulbücher, Arbeitshefte, Arbeitsblätter, Zeichengeräte)
Welche Zulassungspflichten bestehen laut Art. 51 BayEUG für Lernmittel?
Schulbücher, Arbeitshefte und Arbeitsblätter dürfen nur verwendet werden, wenn sie für die betreffende Schulart, Jahrgangsstufe und das Unterrichtsfach zugelassen sind
Zulassung basiert auf Anforderungen der Lehrpläne und pädagogischen sowie fachlichen Erkenntnissen
Ausnahme: Fächer des fachlichen Unterrichts an beruflichen Schulen (hohe Freiheit aufgrund der Heterogenität der Berufe)
Zulassungspflicht besteht für Deutsch, Sozialkunde, Religion und Ethik an allen beruflichen Schulen
Welche Lernmittel sind an der FOS/BOS und Wirtschaftsschulen zulassungspflichtig?
Lernmittel wie Schulbücher, Arbeitshefte und andere Medien in den Fächern Mathematik, Geschichte, Erdkunde und Fremdsprachen
An Wirtschaftsschulen: Lernmittel in den Fächern Biologie und Physik sind ebenfalls zulassungspflichtig
Was regelt § 21 Schulfinanzierungsgesetz zur Lernmittelfreiheit?
Lernmittel gehören zum Sachaufwand und werden von kommunalen Trägern der Schule finanziert
Der Freistaat Bayern unterstützt diese durch zweckgebundene Zuweisungen
Wie erfolgt die Einführung von Lernmitteln an der Schule?
Gemäß Art. 51 BayEUG entscheidet die Lehrerkonferenz oder der zuständige Ausschuss über die Einführung zugelassener Lernmittel
Entscheidung erfolgt im Rahmen der Haushaltsmittel in Abstimmung mit dem Elternbeirat und an Berufsschulen mit dem Berufsschulbeirat
Welche unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es, um von Schülern mündliche Leistungsnachweise zu erheben?
Ausfragen (Rechenschaftsablage)
Stegreifaufgaben
Mitarbeit über einen längeren Zeitraum
Referate
Bewertung von Gruppenleistungen (Note + Datum + Art der Leistung festhalten)
Kurzpräsentationen
Kurzarbeiten (meist mehr als eine mündliche Note)
Welche Regelungen bei Leistungserhebungen gelten an Berufsschulen (BSO § 40)?
Leistungsnachweise dienen dem Nachweis des Leistungsstandes
Art und Weise der Erhebung ist den Schülern vorher bekannt zu geben
Leistungsnachweise sind gleichmäßig auf das Schuljahr zu verteilen
Arten von Leistungsnachweisen:
Schriftlich (z.B. Schulaufgaben)
Mündlich (z.B. Rechenschaftsablagen, Unterrichtsbeiträge, Stegreifaufgaben)
Praktisch
Anzahl der Leistungsnachweise:
Mindestens 3 pro Pflichtfach
Einstündiges Fach: 1 Schulaufgabe + 2 Stegreifaufgaben
Zwei- oder mehrstündiges Fach: 1 Schulaufgabe pro Halbjahr + 2 Stegreifaufgaben
Besonderheiten:
Lehrerkonferenz beschließt Art und Anzahl der Leistungsnachweise, bestätigt durch die Schulleitung
Was sind die Regelungen für Schulaufgaben und Stegreifaufgaben?
Schulaufgaben:
Ankündigung mindestens eine Woche vorher
Keine zwei Schulaufgaben an einem Tag
Maximal zwei Schulaufgaben pro Woche
Dauer: 45-60 Minuten
Aufbewahrung für ein Schuljahr nach Ablauf
Stegreifaufgaben:
Nicht angekündigt
Umfassen die letzte Stunde und Grundkenntnisse
Dauer: 15-20 Minuten
Schüler, die in der Vorstunde krank waren, müssen in der Regel nicht mitschreiben
Was passiert, wenn ein Schüler einen Leistungsnachweis versäumt oder verweigert?
Ohne ausreichende Entschuldigung: Note 6
Mit ausreichender Entschuldigung: Nachtermin
Versäumnis des Nachtermins ohne Entschuldigung: Note 6
Teilnahme an Ersatzprüfung mit Attestpflicht bei Krankheit
Unterschleif:
Nutzung unerlaubter Hilfsmittel führt zur Note 6, unabhängig von Versuch oder Ausführung
Welche Zeugnisse gibt es an Berufsschulen und wer unterschreibt diese?
Zwischenzeugnis:
Klassen: BGJ, BVJ, BFS
Inhalt: Mitarbeit, Verhalten, Fehltage, Ämter, Praktika, Bewertung der Rechtschreibung, Noten
Unterschriften: Schulleiter, Klassenleiter
Ausgabe: Letzter Unterrichtstag der 2. vollen Woche im Februar
Jahreszeugnis:
Klassen: F-Klassen, JoAs, BGJ, BVJ
Unterschriften: Schulleiter
Abschlusszeugnis:
Erhält Schüler, wenn BS erfolgreich abgeschlossen ist
Inhalt: Auflistung aller erbrachten Leistungen, Durchschnittsnote
Keine Bemerkungen zum Verhalten oder Fehltage
Entlassungszeugnis:
Für Schüler, die die BS ohne Erfolg abgeschlossen haben
Klassen: F-Klassen, BGJ
Besonderheiten bei BGJ und BVJ:
BGJ erfolgreich, wenn in allen Fächern mindestens Note 4 oder Notenausgleich gewährt
BVJ-Jahreszeugnis bei regelmäßigen Besuchen, sonst Bescheinigung der Besuchstage auf Antrag
Wie wird die Durchschnittsnote im Abschluss- bzw. Jahreszeugnis an der Berufsschule (BS) und Berufsfachschule (BFS) berechnet?
Bildung der Durchschnittsnote aus den Noten der Pflichtfächer (ohne Sport)
Abgelegte Fächer werden in die Berechnung einbezogen
Die Bemerkung „Entfällt mangels Leistungsnachweisen“ zählt als Note 6
Durchschnittsnote wird im Abschlusszeugnis ausgewiesen und auf Antrag im Berufsabschlusszeugnis bei der zuständigen Stelle
Besonderheit für bestimmte Berufsbereiche (z.B. Ernährung und Versorgung, Kinderpflege, Sozialpflege, Hotel- und Tourismusmanagement, Informatik):
Prüfungsgesamtnote: Summe der Noten der Vorrückungsfächer geteilt durch die Anzahl der Vorrückungsfächer (ohne Sport), auf zwei Dezimalstellen gerundet
Wann hat ein Schüler den Berufsschulbesuch erfolgreich abgeschlossen?
Bei erfolgreichem Abschluss: Ausstellung eines Abschlusszeugnisses
Ohne Erfolg abgeschlossen: Ausstellung eines Entlasszeugnisses
Kriterien für keinen erfolgreichen Abschluss:
Einmal die Note 6
Zweimal die Note 5 (sofern kein Notenausgleich gewährt wird)
Wann kann ein Notenausgleich gewährt werden?
Einmal die Note 6 oder zweimal die Note 5 und sonst keine schlechtere Note als 4
Notenausgleich möglich, wenn der Schüler eine Zeugnisnote von 1 oder 2 einmal, oder Note 3 zweimal erzielt hat
Welche Aufgaben hat ein Klassenleiter?
Verantwortung für die Erziehungsarbeit
Vertretung der Klasse bei der Schulleitung, in Lehrerkonferenzen, Klassenkonferenzen und gegenüber anderen Lehrkräften
Informiert die Klasse über wichtige schulische Angelegenheiten (z.B. Schul- und Hausordnung, Informationsveranstaltungen, Abwesenheiten, Stundenplan, Brandschutz)
Überprüft regelmäßig Noteneinträge
Kontrolliert Schulversäumnisse und informiert schriftlich die Erziehungsberechtigten/Ausbilder bei absinkenden Leistungen
Berät die Erziehungsberechtigten in schulischen Fragen
Erstellt Zeugnisse und führt Schülerbogen und Schülerakten
Welche Aufgaben hat der Klassenleiter zu Beginn des Schuljahres?
Klassentagebuch vorbereiten (Stundenplan, Datum)
Sitzordnung festlegen und Stundenplan der Klasse bekannt geben
Hausordnung, Fluchtwege und Verhalten im Notfall besprechen (Eintrag im Klassentagebuch)
Regelung für Unterrichtsbefreiungen und Entschuldigungen erklären
Ordnungsdienste organisieren
Begrüßung der neuen Klassen durch die Schulleitung koordinieren
Schüler, die nicht auf der Klassenliste stehen, zur Verwaltung schicken
Bücherausgabe organisieren
Klassensprecherwahl durchführen
Nachteilsausgleich prüfen und gegebenenfalls organisieren
Fahrkartenvergabe
Art und Anzahl der Leistungsnachweise bekannt geben
Welche Aufgaben hat der Klassenleiter am Ende des Schuljahres?
Bücher einsammeln
Zeugnisse erstellen (Bemerkungen in Zusammenarbeit mit Lehrern, Noten überprüfen, Teilnahme an Konferenzen)
Zeugnisse ausgeben; nicht ausgeteilte Zeugnisse in Schülerbogen legen
Verwaltung und Abschluss der Schülerbogen
Abschluss der Klassentagebücher
Persönliche Fächer leeren
Klassenzimmer aufräumen
Entschuldigungen einordnen
Wie reagiert die Schule, wenn ein Schüler unentschuldigt fehlt? Wie sollte der Klassenleiter vorgehen, wenn ein Schüler unberechtigt vom Unterricht fernbleibt?
Unentschuldigte Fehltage werden im Zeugnis vermerkt (nicht im Abschlusszeugnis)
Kontaktaufnahme mit dem Schüler
Benachrichtigung der Eltern bei minderjährigen Schülern
Benachrichtigung des Ausbildungsbetriebs
Erteilen eines Verweises oder verschärften Verweises
Bei Schulpflichtverletzungen kann die Schule bei der Kreisverwaltungsbehörde Schulzwang beantragen
Geldbuße bei vorsätzlichem oder fahrlässigem Schulversäumnis möglich
Letztlich kann eine Abmeldung von der Berufsschule im Einvernehmen mit den Berechtigten erfolgen
Haben Schüler das Recht, den Schülerbogen einzusehen?
Ja, Schüler, Lehrer und Eltern können den Schülerbogen jederzeit einsehen
Schülerbogen enthält wesentliche Feststellungen, Beobachtungen und Empfehlungen zur Schullaufbahn des Schülers
Bei Schulwechsel innerhalb Bayerns wird der Schülerbogen an die aufnehmende Schule übermittelt
Inhalte und Aufbewahrungspflicht des Schülerbogens:
Berufsausbildungsvertrag, Zeugnis der zuletzt besuchten allgemeinbildenden Schule, Schülerstammdatenblatt, Schülernotenblatt
Jahreszeugnisse der Berufsschule, Ausbildungsbestätigungen, Abmeldebestätigungen, Schulordnungsbestätigungen, EDV-Nutzungsbestätigungen
Aufbewahrungspflicht:
Der Schülerbogen muss von der zuletzt besuchten Schule 20 Jahre lang aufbewahrt werden
Wie werden Schülernotenblätter geführt und aufbewahrt?
Aufbewahrung an einem für alle Lehrkräfte zugänglichen Ort
Noten zeitnah eintragen; Verantwortung liegt beim Klassenleiter
Grundlage für die Zeugniserstellung
Was ist ein Klassentagebuch und wie wird es geführt?
Klassentagebuch dokumentiert Unterrichtsinhalte, Anwesenheiten und Besonderheiten
Muss von der Klassenleitung ordnungsgemäß geführt und regelmäßig überprüft werden
Wie wird die Schulpflicht überwacht?
Kontrolle durch Klassenleiter und Schulleitung
Meldung von Schulversäumnissen und Einleitung von Maßnahmen bei Verstößen
Was ist eine Lehrerkonferenz und wie wird sie einberufen?
Nur die Schulleitung kann eine Lehrerkonferenz einberufen
Muss mindestens zweimal pro Schuljahr stattfinden
Kann auch auf Antrag von ¼ der Mitglieder oder der Schulaufsichtsbehörde einberufen werden
Ort, Zeit und Tagesordnung werden mindestens eine Woche vorher bekannt gegeben
Vorsitz hat die Schulleitung
Allgemeine Regelungen:
Konferenz besteht an jeder Schule
Sitzungen sind nicht öffentlich und finden außerhalb der Unterrichtszeit statt
Teilnahme ist für alle Lehrkräfte verpflichtend
Protokollierung der Konferenz, Protokollführer wird von der Schulleitung bestimmt
Beschlussfassung:
Konferenz ist beschlussfähig, wenn ordnungsgemäß geladen und die Mehrheit anwesend ist
Abstimmung erfolgt offen, einfache Mehrheit der Stimmen entscheidet; bei Stimmgleichheit entscheidet die Stimme der Schulleitung
Keine Enthaltung bei Abstimmungen möglich
Aufgaben:
Sicherung der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit sowie des kollegialen Zusammenwirkens der Lehrkräfte
Wie können Lehrkräfte ihre Personalakte einsehen?
Lehrkräfte haben das Recht, jederzeit Einsicht in ihre Personalakte zu nehmen
Personalakten werden in der Regel am Kultusministerium oder der personalverwaltenden Behörde (Regierung) aufbewahrt
Wer beurteilt Lehrkräfte und was wird beurteilt?
Beurteilung erfolgt durch die Schulleitung (SL)
Erfassung von Stärken und Schwächen zur Leistungsbewertung
Umfassender Eindruck von Leistung, Eignung und Befähigung
Prinzipien der Beurteilung:
Gleichmäßigkeit
Gerechtigkeit
Objektivität
Inhalte der Beurteilung:
Fachliche Leistung (z.B. Unterrichtsplanung, Unterrichtserfolg, erzieherisches Wirken)
Zusammenarbeit und sonstige dienstliche Tätigkeiten
Wahrnehmung übertragener schulischer Funktionen
Eignung und Befähigung (z.B. Entscheidungsvermögen, Einsatzbereitschaft, Berufskenntnisse)
Formen der Beurteilung:
Periodische Beurteilung: Alle 4 Jahre
Zwischenbeurteilung: Bei besonderen Umständen (z.B. längere Abwesenheit)
Probezeitbeurteilung: Nach der Hälfte der Probezeit zur Feststellung der Eignung für die Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit
Bewertungsstufen:
Geeignet
Noch nicht geeignet
Nicht geeignet
Wann hat eine Lehrkraft Anspruch auf Reisekostenvergütung?
Anspruch besteht bei dienstlich veranlassten Mehraufwendungen
Art und Umfang werden gesetzlich geregelt
Nachweise der Mehraufwendungen sind innerhalb von 3 Monaten nach Aufforderung vorzulegen
Antrag auf Reisekostenvergütung muss innerhalb eines halben Jahres nach Dienstreise schriftlich oder elektronisch gestellt werden
Zuwendungen Dritter werden angerechnet
Verzicht auf Reisekostenvergütung ist möglich
Welche Rechte haben Schüler an der Schule?
Meinungsfreiheit: Mit sachlichem Zusammenhang, Toleranzanspruch
Politische Werbung: Nicht uneingeschränkt erlaubt
Schülerzeitung:
Schüler haben das Recht, mitzuwirken
Redaktion wählt beratende Lehrkraft zur pädagogischen Betreuung
Vor Verbreitung der Zeitung: Genehmigung durch die Schulleitung erforderlich
Einspruchsfall: Vorlage beim Berufsschulbeirat mit Stellungnahme der Redaktion
Was sind die Rechte und Pflichten der Schülermitverantwortung (SMV)?
Informations-, Anhörungs- und Vorschlagsrecht
Vermittlungsrecht und Beschwerderecht
Mitwirkungsrecht, z.B. im Schulforum
Recht auf Anregungen zum Unterricht im Rahmen der Lehrpläne
Organisation besonderer Veranstaltungen
Pflichten der SMV:
Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen
Übernahme von Ordnungsaufgaben (z.B. Pausenaufsicht)
Wahrnehmung schulischer Interessen
Unterstützung bei Konfliktlösungen
Organe der Schülermitverantwortung:
Klassensprecher und Stellvertreter: Innerhalb von 4 Wochen zu wählen
Klassensprecherversammlung:
Wählt den Verbindungslehrer für ein Schuljahr
Wichtigstes Organ der SMV, behandelt Anliegen der Schülerschaft
Tagessprecherausschuss:
Besteht aus Tagessprechern
Wählt Schülervertreter in den Berufsschulbeirat
Wer unterliegt der Schulpflicht und wie lange dauert sie?
Schulpflicht: Insgesamt 12 Jahre Schulbesuch
9 Jahre Vollzeitschulpflicht
3 Jahre Berufsschulpflicht (BS)
Berufsschulpflicht endet:
Am Schuljahresende, in dem das 21. Lebensjahr vollendet wird (Ausnahmen bei Hochschulzugangsberechtigung)
Mit dem erfolgreichen Abschluss einer staatlich anerkannten Berufsausbildung
Wer ist von der Pflicht, die Berufsschule zu besuchen, befreit?
Beamtenanwärter der 2. Qualifikationsebene
Angehörige der Bundeswehr, Bundespolizei, bayerischen Bereitschaftspolizei
Absolventen eines Berufsgrundbildungsjahres (BGJ), Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) oder eines Vollzeitjahres an einer Berufsfachschule (BFS) mit erfolgreichem Abschluss
Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss
Schüler, die von der Berufsschule entlassen wurden
Kann man sich von der Berufsschulpflicht befreien lassen?
ja, unter bestimmten Bedingungen:
Besuch eines Vollzeitlehrgangs zur Vorbereitung auf staatlich geregelte Abschlussprüfungen
Nach 11 Schulbesuchsjahren und einem Beschäftigungsverhältnis
Härtefälle
Schüler über 21 Jahre mit Ausbildungsverhältnis
Abiturienten und Umschüler sind von der Berufsschulpflicht befreit, aber berufsschulberechtigt
Wer ist berufsschulberechtigt?
Auszubildende mit Hochschulzugangsberechtigung (Fachhochschulreife, allgemeine Hochschulreife)
Auszubildende in einer Zweitausbildung
Umschüler mit Umschulungsvertrag für einen anerkannten Ausbildungsberuf
Welche Alternativen hat eine Schülerin ohne Lehrstelle nach dem Hauptschulabschluss, wenn kein BVJ angeboten wird?
Berufsschule (BS), JoA-Klasse, Berufsfachschule (BFS), Ersatzschule, Wirtschaftsschule (WS), M-Zug an der Mittelschule, Berufsgrundbildungsjahr (BGJ)
Muss eine Schülerin, die nach der Realschule zwei Jahre jobbt, in die Berufsschule?
Nein, mit einem mittleren Schulabschluss besteht keine Berufsschulpflicht.
Wenn sie eine Ausbildung beginnt, wird sie wieder berufsschulpflichtig (bis 21 Jahre, außer bei Hochschulzugangsberechtigung).
Ist ein Schüler nach dem M-Zug der Hauptschule noch schulpflichtig?
Mit dem mittleren Schulabschluss ist der Besuch der Berufsschule nicht mehr verpflichtend.
Berufsschulpflicht lebt auf, wenn eine Berufsausbildung aufgenommen wird (bis zum 21. Lebensjahr).
Was passiert, wenn ein Schüler mit 16 Jahren die Hauptschule verlässt und keinen Ausbildungsplatz hat?
Der Schüler muss seine Schulpflicht erfüllen, indem er die Berufsschule besucht, die seinen Wohnort umfasst.
Die Berufsschule informiert den Schüler über die Schulpflicht und steht in Verbindung mit der Hauptschule.
Optionen: BVJ, BGJ, BFS, JoA-Klasse, M-Zug an der Mittelschule, WS, Ersatzschule
Ist ein 20-jähriger Schüler nach dem BVJ, der eine Lehre als Elektroinstallateur beginnt, schulpflichtig?
Ja, wenn er eine Berufsausbildung beginnt, besteht Berufsschulpflicht, solange das 21. Lebensjahr noch nicht beendet ist (Ausnahme bei Hochschulzugangsberechtigung).
Ist eine Schülerin, die nach 3,5-jähriger Ausbildung und nicht bestandener Prüfung mit 21 Jahren die Ausbildung verlängert, schulpflichtig?
Nein, die Berufsschulpflicht endet mit dem Schuljahresende des 21. Lebensjahres.
Ausnahme: Befreiung vom theoretischen Unterricht bei Wiederholung der Abschlussprüfung möglich.
Ist ein 32-jähriger Umschüler während der Umschulung berufsschulpflichtig?
Nein, Umschüler sind nicht berufsschulpflichtig, aber berufsschulberechtigt.
Muss ein Jugendlicher nach erfolgreichem Abschluss der Wirtschaftsschule und einer Tätigkeit im Supermarkt noch die Berufsschule besuchen?
Nein, mit dem mittleren Schulabschluss besteht keine Berufsschulpflicht.
Ist eine Jugendliche, die die BFS für Kinderpflege ohne Abschluss verlässt und jobbt, berufsschulpflichtig?
Ja, ohne erfolgreichen Abschluss ist sie noch berufsschulpflichtig.
Nein, wenn sie ein Vollzeitjahr an einer staatlich anerkannten BFS erfolgreich absolviert hat, ist die Berufsschulpflicht erfüllt.
Ein Schüler beginnt als Abiturient eine auf 2 Jahre verkürzte Ausbildung zum Schreiner. Ist er noch berufsschulpflichtig?
Nein, gemäß Art. 39 BayEUG ist er nicht berufsschulpflichtig, da er die allgemeine Hochschulreife besitzt. Aber er ist berufsschulberechtigt.
Ist ein österreichischer Staatsbürger, der als Kältemechaniker in Berchtesgaden arbeitet, berufsschulpflichtig?
Ja, er ist berufsschulpflichtig, da er in Bayern seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat und eine Berufsausbildung absolviert.
Hat ein Lehrling nach einer 3,5-jährigen Lehre als Kfz-Mechaniker und nicht bestandener Abschlussprüfung seine Schulpflicht erfüllt?
Die Berufsschulpflicht endet normalerweise mit dem Abschluss einer Berufsausbildung.
Wenn er das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, bleibt er berufsschulpflichtig.
Wenn das Ausbildungsverhältnis nicht verlängert wird und er keinen Ausbildungsplatz hat, ist er von der Berufsschulpflicht befreit, da er die 12 Schuljahre erfüllt hat.
Ist ein Schüler, der das Gymnasium nach der 11. Klasse verlässt, schulpflichtig? Muss er die Berufsschule besuchen, wenn er ein Jahr später eine Lehre beginnt?
Nach Art. 39 BayEUG ist er nicht mehr schulpflichtig, da die Erlaubnis zum Vorrücken in die 11. Klasse den mittleren Schulabschluss einschließt.
Mit Beginn einer Berufsausbildung lebt die Berufsschulpflicht wieder auf.
Ist eine Schülerin, die nach einem fünfjährigen Volksschulbesuch ins Gymnasium übergetreten ist, noch berufsschulpflichtig, nachdem sie die Realschule ohne Abschluss verlassen hat?
Nein, sie ist nicht mehr berufsschulpflichtig, da sie die 12 Schuljahre erfüllt hat.
Unterscheiden Sie die Begriffe Verhinderung, Befreiung und Beurlaubung.
Verhinderung:
Schüler sind verpflichtet, am Unterricht und verbindlichen Schulveranstaltungen teilzunehmen.
Bei Verhinderung muss die Schule unverzüglich informiert werden, schriftliche Mitteilung innerhalb einer Woche (bei Blockunterricht innerhalb von 3 Tagen).
Abwesenheit von mehr als zwei Tagen: ärztliches Attest erforderlich.
Befreiung:
Zeitlich begrenzte Freistellung von einzelnen Fächern oder Schulveranstaltungen.
Schriftlicher Antrag, Entscheidung durch die Schulleitung.
Beispiel: Befreiung vom Sportunterricht mit ärztlichem Attest.
Beurlaubung:
Freistellung für dringende Ausnahmefälle.
Schriftlicher Antrag erforderlich, Entscheidung durch die Schulleitung.
Beispiel: Teilnahme an gesetzlich geregelten Prüfungen oder Schulungen.
Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Schüler erkrankt ist?
Unverzügliche Mitteilung an die Schule.
Schriftliche Entschuldigung innerhalb einer Woche nachreichen (bei Blockunterricht innerhalb von 3 Tagen).
Bei häufigen Fehlzeiten oder Zweifel an der Erkrankung: ärztliches oder amtsärztliches Attest erforderlich.
Unter welchen Voraussetzungen können Schüler von einzelnen Fächern befreit werden und wer entscheidet darüber?
Befreiung kann aus gesundheitlichen oder besonderen Gründen beantragt werden.
Entscheidung trifft die Schulleitung.
Muss Unterrichtsstoff bei Verhinderung, Befreiung oder Beurlaubung nachgeholt werden?
Verhinderung: Schüler müssen den Unterrichtsstoff selbstständig nachholen.
Befreiung: Kein Nachholen erforderlich, da das Fach entfällt.
Beurlaubung: Enthält in der Regel eine Entscheidung darüber, ob und wie der versäumte Unterricht nachzuholen ist.
Ein Schüler möchte regelmäßig 5 Minuten vor Schulschluss gehen, um seinen Bus zu erreichen. Wer entscheidet darüber?
Die Entscheidung trifft die Schulleitung, da es sich um eine Art Befreiung handelt.
Ein Auszubildender möchte während der Schulzeit mit seinen Eltern in den Urlaub fahren. Kann er sich beurlauben lassen?
Nein, eine Beurlaubung für Urlaubszwecke ist nicht möglich, da dies keinen dringenden Ausnahmefall darstellt. Grundsätzlich entscheidet die Schulleitung über Beurlaubungen.
Welche Regelungen gelten für die Teilnahme an Religions- oder Ethikunterricht?
Schüler sind verpflichtet, am Religions- oder Ethikunterricht teilzunehmen.
Der Besuch des Religionsunterrichts hängt von der Zugehörigkeit zur entsprechenden Konfession ab.
Schüler können sich auf Antrag von der Teilnahme am Religionsunterricht abmelden; Ethikunterricht wird dann als Ersatzfach besucht.
Über die Teilnahme am Religions- oder Ethikunterricht entscheidet die Schulleitung nach Anhörung der Erziehungsberechtigten (bei minderjährigen Schülern).
Welche Verhaltenspflichten haben Schüler?
Schüler müssen sich so verhalten, dass der Unterricht und die Schulordnung eingehalten werden.
Sie sind verpflichtet, den Anweisungen der Lehrkräfte Folge zu leisten.
Respektvoller Umgang mit Mitschülern und Lehrkräften.
Beachtung der Schulordnung und Regeln zur Sicherheit und Ordnung.
Verantwortungsvoller Umgang mit dem Eigentum der Schule und anderer Personen.
Welche Maßnahmen sind zur Durchsetzung der Schulpflicht zulässig?
Bei unentschuldigtem Fernbleiben vom Unterricht:
Beantragung der Verhängung von Geldbußen bei der Kreisverwaltungsbehörde.
Durchführung des Schulzwangs.
Ordnungsmaßnahmen nach Art. 86 BayEUG.
Verwaltungstechnischer Ablauf bei Verhängung einer Geldbuße:
Die Schule benachrichtigt die Kreisverwaltungsbehörde nach vorheriger Anhörung des Schülers.
Die Behörde leitet das Verfahren ein und führt es durch.
Die Schule wird über das Ergebnis informiert.
Warum spricht die BSO von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen und nicht von Strafen?
Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen haben einen pädagogischen Zweck und sollen den Schüler von einer Wiederholung seines Fehlverhaltens abhalten.
Der Fokus liegt auf der Erziehung, nicht auf Bestrafung.
Erziehungsmaßnahmen:
Gespräch mit dem Schüler
Ermahnung
Formlose schriftliche Missbilligung
Eintrag ins Klassentagebuch
Nachholen schuldhaft versäumten Unterrichts
Änderung der Sitzordnung
Ordnungsmaßnahmen:
Maßnahmen sind nebeneinander zulässig, ebenso wie Maßnahmen des Hausrechts.
Bei Gefahr für die Schule, den Unterricht oder die sittliche Entwicklung der Mitschüler kann ein Hausverbot erteilt werden.
Gleichzeitige Beantragung von Maßnahmen beim Jugendamt nach dem 8. Buch Sozialgesetzbuch.
Ordnungsmaßnahmen müssen den Erziehungsberechtigten und dem Ausbildungsbetrieb mitgeteilt werden.
Mitteilung über Ausschluss vom Unterricht oder Zuweisung an eine andere Schule erfolgt unverzüglich.
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei Maßnahmen:
Geeignetheit: Ist die Maßnahme geeignet, den gewünschten Erfolg zu erzielen?
Erforderlichkeit: Gibt es eine weniger belastende Maßnahme, die den gleichen Erfolg verspricht?
Angemessenheit: Steht die Maßnahme im Verhältnis zum angestrebten Erfolg?
Grundsätze bei der Anwendung von Ordnungsmaßnahmen:
Schweres, wiederholtes Fehlverhalten und Gefährdung der Aufgaben der Schule und der Rechte anderer
Vor Anwendung von Ordnungsmaßnahmen: Möglichkeit zur Äußerung für den Schüler, bei Maßnahmen 3–10 auch für die Erziehungsberechtigten
Verhängung gegenüber der gesamten Klasse ist unzulässig
Körperliche Züchtigung ist verboten
Besonderheiten für die FOS/BOS:
Reihenfolge der Ordnungsmaßnahmen muss nicht eingehalten werden
Ordnungsmaßnahme kann wiederholt getroffen werden
Entlassung sollte deren Androhung vorausgehen
Maßnahmen Nr. 4-6 nur einmal pro Schuljahr zulässig
Ausschluss vom Unterricht für 2-4 Wochen kann erst nach Ausschluss für 3-6 Tage getroffen werden, wenn dieser erfolglos war
Erziehungsberechtigte werden schriftlich informiert; Ausschluss wird vor Vollzug mitgeteilt
Maßnahmen durch Hinweise und Ordnungsmaßnahmen – Verweise und Versetzung
Schriftlicher Verweis:
Zuständig: Lehrkraft
Bei wiederholten Störungen, wenn Ermahnungen keine Abhilfe schaffen
Mildeste Ordnungsmaßnahme, kein Verwaltungsakt
Verschärfter Verweis:
Zuständig: Schulleitung
Bei schwerwiegenden Verstößen oder Häufung von Verstößen
Kein Verwaltungsakt
Versetzung in eine Parallelklasse:
Jederzeit im Schuljahr möglich
Gerichtlich anfechtbarer Verwaltungsakt (gezielter Eingriff in die Rechtsphäre des Schülers)
Maßnahmen durch Ordnungsmaßnahmen – Ausschlüsse und Zuweisung
Ausschluss von einem Fach oder Schulveranstaltung (bis zu 4 Wochen):
Bei schwerer, wiederholter Störung des Unterrichts (unzumutbar für Lehrkräfte und Schüler)
Aufsichtspflicht gilt weiterhin, Verwaltungsakt
Ausschluss vom Unterricht für 3 bis 6 Unterrichtstage (Berufsschule: max. 2 Tage):
Bei vorsätzlicher, nachhaltiger Störung des Unterrichts
Versäumter Stoff muss selbstständig nachgeholt werden, Verwaltungsakt
Ausschluss vom Unterricht für 2 bis 4 Wochen (ab dem 7. Schulbesuchsjahr):
Zuständig: Lehrerkonferenz
Nicht zulässig bei schulpflichtigen Schülern mit Ausbildungsverhältnis
Zuweisung an eine andere Pflichtschule:
Vorschlag durch Lehrerkonferenz, Entscheidung durch Schulaufsichtsbehörde
Was bedeutet Hausrecht im schulischen Bereich und wer übt es aus?
Hausrecht umfasst die Befugnis, den Zutritt zu einer Örtlichkeit zu kontrollieren und zu entscheiden, wem der Zutritt erlaubt oder verwehrt wird.
Der Zutritt darf nur zu bestimmten Zwecken (Unterricht, Vorbereitung, schulische Veranstaltungen) gestattet werden.
Verstöße können durch Hausverbote durchgesetzt werden (z.B. Verbot für Schulfremde).
Schulleitung (SL) übt das Hausrecht an der Schule aus (§ 19 LDO).
Lehrkräfte (LK) haben in ihren Unterrichtsräumen das Hausrecht.
Unterscheidung Fachbetreuer und Fachmitarbeiter:
Fachbetreuer:
Verantwortlich für die Betreuung eines Fachbereichs.
Berät Lehrkräfte in fachlichen Fragen.
Unterstützt die Schulleitung in fachlichen und organisatorischen Belangen, z.B. Koordination des Unterrichts, Überprüfung von Leistungsnachweisen.
Kein Vorgesetzter, sondern ein Berater.
Fachmitarbeiter:
An Regierungen und MB-Dienststellen tätig.
Berät die Schulaufsichtsbehörde fachlich.
Führt Verwaltungstätigkeiten durch und organisiert Fortbildungen.
Welche Rechte hat der Berufsschulbeirat und wer sind die Mitglieder?
Themen mit Mitspracherecht des Berufsschulbeirats:
Entwicklung des Schulprofils.
Antrag als MODUS-Schule.
Erlass der Hausordnung, Pausenordnung und -verpflegung.
Organisation von schulischen Veranstaltungen.
Entwicklungsziele über das Schulentwicklungsprogramm hinaus.
Einführung von Blockunterricht.
Vorherige Stellungnahmen bei:
Wesentliche Fragen der Schulorganisation.
Schulwegversicherung und Unfallverhütung.
Baumaßnahmen im Schulbereich.
Schulsozialarbeit, Namensgebung der Schule.
Genehmigung von Sammlungen und Produktwerbung.
Zusammensetzung (13 Mitglieder):
1 Schulleiter, 3 Lehrkräfte, 1 Schülervertreter, 1 Vertreter der Erziehungsberechtigten, 2 Arbeitgebervertreter, 2 Arbeitnehmervertreter, 2 Vertreter der zuständigen Stellen, 1 Aufwandsträgervertreter
Was ist eine „Zuständige Stelle“ und welche Aufgaben hat sie?
Definition: Nach Berufsbildungsgesetzen sind zuständige Stellen z.B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern.
Entscheidung über Verkürzung/Verlängerung der Ausbildungszeit.
Zulassung zur Abschluss- und Fortbildungsprüfung (z.B. Meisterprüfung).
Überwachung der Berufsausbildung und Umschulung.
Beratung von Ausbildern und Auszubildenden; Bestellung von Ausbildungsberatern.
Führen des Verzeichnisses der Ausbildungsverhältnisse.
Feststellung der Eignung von Ausbildungsstätten und Ausbildern.
Errichtung von Prüfungsausschüssen und Erlass von Prüfungsordnungen.
Durchführung von Zwischen-, Abschluss- und Meisterprüfungen.
Vertreten im Berufsschulbeirat.
Was ist der Berufsbildungsausschuss (BbiA) und welche Aufgaben hat er?
Zentrales Beratungs- und Beschlussgremium der jeweils zuständigen Stelle.
Pflicht zur Einrichtung: Jede zuständige Stelle muss einen BbiA einrichten.
Weisungsunabhängig in der Erledigung seiner Aufgaben.
Ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder.
Zusammensetzung: Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen (jeweils 6 Mitglieder).
Berücksichtigt unterschiedliche Berufe bei der Zusammensetzung.
Anhörungspflicht: In allen wichtigen Angelegenheiten der Berufsausbildung und Fortbildung muss der BbiA angehört werden.
Verabschiedung von Rechtsvorschriften: Neue Fortbildungsberufe werden durch den BbiA beschlossen.
Rechtsgrundlage: § 77 ff. Berufsbildungsgesetz (BbiG).
Aufgaben: Beschlüsse zu Haushaltsfragen, Bau von Bildungsstätten, Qualitätssicherung in der Berufsausbildung (z.B. Teilnahme an Prüfungen).
Rechtsvorschriften für neue Fortbildungsberufe werden verabschiedet.
Stimmrecht: Mehrheit der Stimmen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern entscheidend; Lehrkräfte haben Stimmrecht bei schulorganisatorischen Fragen.
Was umfasst das Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen (QmbS)?
Schulspezifisches Qualitätsverständnis: Ziele, Maßnahmen und Indikatoren definieren.
Zielkriterien (SMART):
S: Spezifisch – Was genau soll erreicht werden?
M: Messbar – Woran merkt man, ob das Ziel erreicht ist?
A: Attraktiv – Positiv formuliert, erkennbarer Nutzen?
R: Realistisch – Ist es erreichbar?
T: Terminiert – Bis wann soll das Ziel erreicht sein?
Qualitätskreislauf (Plan-Do-Check-Act):
Plan: Ist-Situation erfassen.
Do: Maßnahmen umsetzen.
Check: Evaluieren, Abweichungen feststellen.
Act: Verbesserungsvorschläge umsetzen.
QmbS-Teamzusammensetzung:
Schulleitung, Lehrkräfte aus verschiedenen Fachbereichen, Personalrat, Verwaltung.
Aufgaben des QmbS-Teams:
Kommunikation, Prozesssteuerung, Planung, Evaluation.
Was ist interne Evaluation?
Qualitätserfassung innerhalb der Organisation.
Überprüfung und Dokumentation durch die Schule selbst.
Soll-Ist-Abgleich: Rahmenbedingungen, Prozessqualität der Schule und des Unterrichts, Ergebnisse.
Ableitung von Qualitätszielen.
Was ist externe Evaluation?
Ergänzt die interne Evaluation durch eine Außensicht.
Gleiche Qualitätsbereiche wie bei der internen Evaluation.
Zielvereinbarungen basierend auf Ergebnissen.
Geplante Durchführung im Turnus von 5-6 Jahren.
Warum ist Individualfeedback wichtig und was bringt es?
Vergleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung: Ermöglicht persönliches Wachstum und Verständnis.
Nutzen: Bringt Bestätigung und hilft bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung.
Voraussetzung: Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung.
Beziehungsgestaltung: Feedback ist eine respektvolle Form der Kommunikation.
Unterscheidung von fächerübergreifendem und fächerverbindendem Unterricht:
Fächerübergreifender Unterricht: Integration von Inhalten verschiedener Fächer, aber nicht immer eine dauerhafte Verbindung.
Fächerverbindender Unterricht:
Setzt einen nach Fächern gegliederten Unterricht voraus, ergänzt aber die Fächer durch gemeinsame Aufgabenstellungen.
Mehr als nur parallele Behandlung von Inhalten, es handelt sich um eine Integration unter einer gemeinsamen thematischen Aufgabe.
Erstellung einer Präsentation (Deutschunterricht) mit fachlichen Hintergründen (Fachunterricht).
Arbeit mit Texten (Deutsch) zu politischen oder gesellschaftlichen Themen (Sozialkunde).
Was ist klassenübergreifender Unterricht und Beispiele dafür?
Definition: Unterricht, bei dem Berufsschulklassen verschiedener Ausbildungsberufe oder Ausbildungsjahre gemeinsam an einem Projekt arbeiten.
Gemeinsames Projekt von Mechatronik- und Industriemechanikklassen zur Instandsetzung einer CNC-Fertigungsanlage.
Unterrichtseinheiten wie CAD-Kurse oder Projekte, die verschiedene Klassen eines Ausbildungsberufes gemeinsam absolvieren.
Unterricht zu einem gemeinsamen Thema über mehrere Klassen hinweg.
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