Aktive Bewegungen
Patient führt Unterkiefergrenzbewegungen aus (Mundöffnung, Laterotrusion, Protrusion, Retrusion)
Deflexion
die während der Mundöffnung oder Protrusion auftretende Abweichung des Unterkiefers zu einer Seite ohne Rückkehr zur Medianebene.
-> weist auf eine eingeschränkte Translation des auf der Deflexionsseite gelegenen Kondylus hin
mögliche Ursache
Kiefergelenksfrakturen oder anteriore Diskusverlagerungen ohne Reposition
Deviation
funktionell-koordinativ bedingte Inkongruenz von Öffnungs- und Schließkurve sowie eine C- oder S-förmige Bewegungsbahn
kommen häufig vor; nicht primär behandlungsbedürftig
Extrem: -> Überlastungsschäden der Kiefergelenkstrukturen -> Therapiebedarf
Kondyläre Translation
Ziel
qualitative Überprüfung des Ausmaßes der Kondylenbeweglichkeit
wird palpatorisch erfasst
Passive Bewegungen
Worauf ist zu achten
Behandler führt am Ende einer aktiven Bewegung den UK passiv in Bewegungsrichtung weiter
Behandler übernimmt die Aufgabe des agonistischen Muskels
werden für die Mundöffnung, die Laterotrusion rechts und links und die Retrusion durchgeführt
Ausmaß der Bewegung und das Endgefühl
(= das Gefühl, das die bewegungshemmende Struktur dem Behandler am Ende der Bewegung gibt)
normal, weich, hart (meist nicht gut)
Dynamische Kompression
dient der Überprüfung der Integrität der Gelenkflächen
Schmerzen und Reibegeräusche (Krepitus) werden erfasst
Pat. soll Protrusion und Mundöffnung ausführen
Kaudaltraktion
Kondylus wird durch den Behandler nach kaudal quasi „aus“ der Fossa herausgezogen
gesamte Gelenkkapsel wird zirkulär auf Zug belastet
Ligamentum laterale wird überprüft.
Bei schmerzfreier Kaudaltraktion wird zusätzlich das Endgefühl erhoben
zu hart: Folge einer Kontraktion/Schrumpfung der Gelenkkapsel
zu weich: Überdehnung der Gelenkkapsel bzw. eine ligamentäre Insuffizienz und ist die Folge einer chronischen oder akuten Gelenkdistraktion
Isometrische Anspannungen
maximale Anspannung eines Muskels ohne Längenverkürzung
Der Behandler registriert, auftretende Schmerzen
Dynamische Translation nach lateral mit Kompression
dient dem Ausschluss einer Diskushypermobilität (= initialste Form der Diskusverlagerung)
bei normaler aktiver Bewegung trotz bestehender Diskusverlagerung meistens kein Knackgeräusch auftritt (untersuschungstechnisches Problem)
Länge der suprahyoidalen Strukturen
ausschließlich für kieferorthopädische Patienten mit Klasse II Anomalien
Überprüfung möglicher Verkürzungen der suprahyoidalen Muskulatur oder der Faszien
die eine Vorverlagerung des Unterkiefer behindern könnten oder im Fall einer chirurgischen Vorverlagerung eine erhöhte Rezidivgefahr bedingen.
Zuletzt geändertvor 2 Monaten