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LE 5 - Gütekriterien der Forschung

MR
von Marie- Sophie R.

Grenze Wissenschaft, Pseudowissenschaft, Parawissenschaft und Nicht-Wissenschaft anhand von den Standadrds der Wissenschaftlichkeit voneinander ab!

1. Empirische Fundierung

  • Wissenschaft:

    • Erkenntnisse basieren auf systematisch erhobenen, überprüfbaren und objektiven Daten

    • Validierung von Theorien durch empirische Beobachtungen und Experimente

  • Parawissenschaft:

    • Erkenntnisse könnten empirische Daten nutzen, sind jedoch oft nicht ausreichend überprüfbar oder systematisch erhoben

    • empirische Bezug ist schwächer ausgeprägt

  • Pseudowissenschaft:

    • Behauptungen und Theorien sind häufig nicht durch empirische Daten gestützt

    • Basis auf anekdotischen Beweisen oder persönlichen Erfahrungen

  • Nicht-Wissenschaft:

    • Bezug auf Bereiche ohne empirische Fundierung, z. B. Kunst, Religion oder persönliche Überzeugungen —> keine wissenschaftliche Methodik

2. Replizierbarkeit

  • Wissenschaft:

    • Reproduzierbarkeit der Ergebnisse durch andere Forscher gegeben —> Validität gesichert

  • Parawissenschaft:

    • Dokumentation der Ergebnisse und Methoden oft nicht vorhanden —> keine Replikation möglich

  • Pseudowissenschaft:

    • Häufige Falschaussagen über die Replizierbarkeit oder die Verwendung von Methoden, die nicht reproduzierbar sind. Ergebnisse werden oft nicht überprüfbar präsentiert.

  • Nicht-Wissenschaft:

    • Replizierbarkeit ist irrelevant, da es sich um subjektive oder kreative Bereiche handelt.

3. Falsifizierbarkeit

  • Wissenschaft:

    • Theorien und Hypothesen müssen so formuliert sein, dass sie prinzipiell widerlegbar sind. Empirische Daten sollten die Möglichkeit bieten, die Theorie zu falsifizieren.

  • Parawissenschaft:

    • Theorien sind oft so vage oder flexibel formuliert, dass sie nicht falsifiziert werden können. Dies kann zu einer unkritischen Akzeptanz führen.

  • Pseudowissenschaft:

    • Behauptungen sind häufig nicht falsifizierbar. Es werden oft Beweise herangezogen, die die Hypothesen unterstützen, während gegenteilige Beweise ignoriert werden.

  • Nicht-Wissenschaft:

    • Falsifizierbarkeit ist nicht anwendbar, da es sich um Bereiche handelt, die keine empirische Überprüfung erfordern.

4. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit

  • Wissenschaft:

    • Methoden und Ergebnisse müssen für andere Forscher verständlich und nachvollziehbar sein, um eine kritische Überprüfung zu ermöglichen. Es gibt einen Konsens über die verwendeten Methoden.

  • Parawissenschaft:

    • Ergebnisse sind oft nicht klar oder transparent dokumentiert. Die Nachvollziehbarkeit für Außenstehende ist eingeschränkt.

  • Pseudowissenschaft:

    • Behauptungen werden häufig auf eine Weise präsentiert, die nur für Anhänger oder Eingeweihte nachvollziehbar ist, während kritische Überprüfung oder Transparenz fehlt.

  • Nicht-Wissenschaft:

    • Subjektive Erfahrungen oder kreative Ausdrucksformen sind nicht für eine intersubjektive Überprüfung gedacht und erfordern keine Nachvollziehbarkeit im wissenschaftlichen Sinne.



Nenne und erläutere die Gütekriterien der quantitativen Sozialforschung!

  1. Inhaltliche Relevanz

  • Wissenschaftliche Relevanz

    • In Grundlagenforschung —> Wissenschaftliche/theoretische Relevanz muss gegeben sein

  • Praktische Relevanz

    • In Anwendungsforschung/Evaluationsforschung —> Entwicklung von Fragestellung mit hoher praktischer Relevanz

  • In Rücksprache mit Auftraggebern, Betroffenen, weiteren Anspruchsgruppen

  1. Methodische Strenge

  • Konstruktvalidität

    • Hohe Repräsentation der interessierenden theoretischen Konstrukte durch die verwendeten Messinstrumente (abhängige Variablen) und hergestellten Untersuchungsbedingungen (unabhängige Variablen)

    • Abhängig von Qualität der Theoriearbeit und Operationalisierung

  • Interne Validität

    • Untersuchten Variablenzusammenhänge = kausale Ursache-Wirkungs- Relationen à gewonnene Erkenntnisse sind intern valide  

    • Abhängig von Qualität des Untersuchungsdesigns (experimentelle Studien, Quasi-experimentelle Studien, Vorexperimentelle Studien)

  • Externe Validität

    • Verallgemeinerung der Ergebnisse (Maßnahmen und Wirkung) auf andere Orte, Zeiten, Wirkvariablen, Treatmentbedingungen oder Personen als die in der Studie

    • Abhängig von Qualität des Untersuchungsdesigns und Stichprobenziehung

  • Statistische Validität

    • Abhängig von Qualität der statistischen Datenanalyse und untersuchungsplanerische Aspekte

    • Nachweis über Signifikanz und Aufweisen von theoretische/praktische relevanten Effektgrößen durch korrekt durchgeführte deskriptive- und inferenzstatische Analysen

  • Validität = Grad der Gültigkeit wissenschaftlicher Aussagen

  1. Ethische Strenge

  • Forschungsethik

    • Teilnehmende an Studie —> Dürfen nicht durch Studie beeinträchtigt/geschädigt werden

      —> Müssen über Modalitäten der Datenerhebung informiert werden + Einverständnis erklären

  • Wissenschaftsethik

    • Keine Überinterpretationen

    • Grenzen der Aussagekraft müssen ausdrücklich benannt werden

    • Korrekte Zitation der Vorarbeiten

    • Nennung aller Mitautorinnen und Sponsorinnen

  1. Präsentationsqualität

  • Nachvollziehbarkeit und Lesbarkeit der Studie in Ablauf und Ergebnissen

  • Einhaltung der konkreten fach- und zeitschriftenspezifischen Standards der Berichterstattung



Author

Marie- Sophie R.

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