Was ist Inferenz- bzw. induktive Statistik?
Ziel: Schlussfolgerungen von einer Stichprobe auf die gesamte Population ziehen.
Methoden: Hypothesentests, Konfidenzintervalle, Schätzverfahren.
Verallgemeinerung: Erkenntnisse aus Stichproben werden auf die Grundgesamtheit übertragen.
Beispiele sind der t-Test und die Berechnung von Konfidenzintervallen.
Welche Größen werden in der Inferenzstatistik genauer betrachtet?
Population = Grundgesamtheit einer empirischen Untersuchung über die Aussagen getroffen werden sollen
Stichprobe = Untersuchungseinheiten N der interessierenden Population
Stichprobengröße Anzahl der in STichprobe betrachteten Fälle
Was bedeuten die Begriffe Repräsentativität und Irrtumswahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit Inferenzstatistik?
Repräsentativität = Stichprobe spiegelt für empirische Untersuchung relevante Merkmale
möglich durch Zufallsauswahl von Elementen einer Population
Irrtumswahrscheinlichkeit (auch Signifikanzniveau α) = Wahrscheinlichkeit der fälschlichen Einstufung eines statistischen Testergebnisses als signifikant
—> Effekt in Wirklichkeit in Population nicht vorhanden
Fehler erster Art: Entscheidung gegen Nullhypothese, obwohl diese wahr ist
Wahrscheinlichkeit des Irrens bei dieser Entscheidung = alpha
Fehler zweiter Art: Entscheidung gegen Forschungs-/Alternativhypothese, obwohl diese wahr ist
Wahrscheinlichkeit des Irrens bei Entscheidung = beta
Beispiel: Bei α = 0,05 besteht eine 5 % Chance, dass ein Ergebnis zufällig signifikant erscheint.
Strenge: Je kleiner das α, desto strenger der Test, aber höheres Risiko für Fehler 2. Art (falsche Beibehaltung der Nullhypothese).
Nenne die Bezeichnungen für Populations- und Stichprobenkennwerte.
Was ist eine Stichprobenkennwertverteilung?
Definition: Verteilung von Kennwerten (z. B. Mittelwerten), die aus mehreren Stichproben derselben Größe einer Population berechnet wurden.
Beispiel: Verteilung der Mittelwerte, wenn viele Stichproben aus derselben Population gezogen werden.
Eigenschaften:
Erwartungswert: Mittelwert der Stichprobenkennwertverteilung entspricht dem Populationsmittelwert.
Standardfehler: Standardabweichung der Stichprobenkennwertverteilung, misst die Streuung der Kennwerte um den Populationswert.
Bedeutung: Grundlage für Inferenzstatistik und Hypothesentests.
Was ist eine Wahrscheinichkeitsverteilung und
welche Unterscheidungen gibt es?
Definition: Funktion, die Wahrscheinlichkeiten bestimmten Werten einer Zufallsvariablen zuordnet.
Typen:
Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung: Für Zufallsvariablen mit lediglich ganzen Werten zwischen 1 und 9 (z. B. Würfelwurf) Beispiel: Binomialverteilung, Poisson-Verteilung
Stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung: Für Zufallsvariablen, die jeden Wert in einem Intervall annehmen können (z. B. Körpergröße) Beispiel: Normalverteilung, Exponentialverteilung
Verwendung: Grundlage für statistische Analysen, Hypothesentests und Modellierung von Zufallsprozessen
Graphische Darstellung:
Diskrete: Säulendiagramm.
Stetige: Glockenkurve
Wie werden Forschungshypothesen gebildet und was beschreiben sie?
Bildung einer Hypothese aus zwei Komponenten
Stand der Forschung
theoretischer Hintergrund
Beschreibung von Existenz, Richtung und Stärke eines bestimmten Effekts
Welche Unterschiede gibt es bei Forschungshypothesen?
Forschungshypothese/ Alternativhypothese = Behauptung, dass in Population ein Effekt oder Unterschied in zu untersuchender Population gibt
Nullhypothese = Behauptung, dass Effekt od. Unterschied nicht besteht
nur wichtig für einzelne Schritte
Welche Hypothesenarten gibt es?
Unterschied- und Zusammenhangshypothese
Untersuchung von Zusammenhängen und Unterschieden verscheidener Gruppen
Vergleich von Häufigkeiten oder Mittelwerten
Identifikation von Zusammenhängen —> Entstehung von Aussagen über Korrelation zw. Variablen
Veränderungshypothese:
Definition: Formulierung einer Annahme zur Veränderung einer Variablen oder Phänomen
Ziel: Überprüfung signifikanter Einfluss von Maßnahme/Intervention auf abhängige Variable
Beispiel: „Die Einführung eines neuen Trainingsprogramms verbessert die Mitarbeiterproduktivität.“
Ungerichtete und gerichtete Hypothesen
Ungerichtete Unterschiedshypothesen liefern keine Angaben in Bezug auf vermuteten Unterschied
Gerichtete Hypothesen legen bestimmte Richtung des Effekts fest à werden vor allem in Forschungspraxis genutzt
Unspezifische und spezifische Hypothesen
Unspezifische Hypothese = Stärke des vermuteten Zusammenhangs wird nicht angegeben
Spezifische Hypothese = Stärke des Zusammenhangs wird angegeben
Beschreibe die Schritte eines Hypothesenvergleichs.
Schritt 1: Übersetzung in statistische Hypothesen
Übersetzung der beschriebenen Hypothesen in statistische Daten
Schritt 2: Berechnung empirischer Kennwerte
Berechnung der ausgewählten empirischen Kennwerte aus vorliegenden Stichprobe
Schritt 3: Bestimmung der Kennwerteverteilung
Schritt 4: Treffen einer statistischen Entscheidung
Entscheidung über Zuordnung der empirischen gefundenen Kennwerte zur Forschungs- oder Nullhypothese
Wie werden die Unterschiedshypothesen getestet?
Nutzung des t-Tests zum Vergleich von unterschieden zwischen zwei Gruppen
Allgemeiner Ablauf des Tests in vier Schritten
Schritt 1: Differenz des arithmetischen Mittels berechnen
Schritt 2: Levene- Test durchführen
Schritt 3: Standardfehler und t-Wert ermitteln
Schritt 4: Signifikanzniveau zuweisen
Meist Vergleich von Mittelwerten —> Unterscheidung zwischen drei verschiedenen Fällen:
T- Tests für zwei unabhängige Stichproben
Bildung von zwei verschiedenen Gruppen .—> Gruppe A beeinflusst Gruppe B nicht
Kein Zusammenhang zwischen einzelnen Stichprobenelementen
T-Test für abhängige Stichproben
Zusammenhang liegt vor
Vergleich mehrerer Kennwerte einer Gruppe zu zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten
T-Test für eine Stichprobe (sehr selten)
T- Werte können immer positives oder negatives Ergebnis haben —> wichtig ist immer der Betrag
Wie werden die Zusammenhangshypothesen getestet?
Korrelationsanalyse
Überprüfung von Korrelation zwischen zwei Variablen (abhängiger und unabhänguger Variable)
Schritt 1: Deskriptivstatistische Analyse
Beschreibung des Zusammenhangs auf drei zentrale Aspekte
Vorhandensein
Richtung
Stärke
Verallgemeinerung der Werte mit diesen Infos noch nicht möglich
Berechnung des Korrelationskoeffizienten (r)
Schritt 2: Interpretation des Ergebnisses
Drei konkrete Fragen als Interpretationsgrundlage
Weicht die errechnete Größe signifikant von Null ab?
Welche Richtung wird durch den Koeffizienten angezeigt?
Wie stark ist der Zusammenhang?
Was ist der Chi-hoch2- Test und wozu wird er verwendet?
Ziel: Überprüfung, ob ein Zusammenhang zwischen zwei kategorialen Variablen besteht.
Hypothesen:
Nullhypothese (H₀): Variablen sind unabhängig (kein Zusammenhang).
Alternativhypothese (H₁): Variablen sind abhängig (es gibt einen Zusammenhang).
Anwendung:
Soziale Forschung (z. B. Geschlecht und Produktpräferenz).
Marktforschung (z. B. Alter und Kaufverhalten).
Gesundheitsforschung (z. B. Risikofaktoren und Krankheiten).
Voraussetzungen:
Unabhängige Beobachtungen.
Ausreichende Stichprobengröße (mindestens 5 in jeder Zelle).
Interpretation: Signifikantes Ergebnis (p-Wert < 0,05) deutet auf einen Zusammenhang zwischen den Variablen hin.
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