Was sind Tabletten?
feste Zubereitungen, die eine Dosis eines Wirkstoffes oder mehrerer Wirkstoffe enthalten
—> Feste einzeldosierte Arzneiform
Sie werden durch Pressen eines konstanten Volumens von Substanzteilchen hergestellt
—> auch Compressi genannt
Heute meistgebrauchte Arzneiform
Kristalline oder gepulverte Arzneistoffe werden mit Hilfsstoffen zu Tabletten verpresst
Welche Vorteile haben Tabletten?
wirtschaftliche Herstellung in großen Mengen
sehr viele Wirkstoffe lassen sich verarbeiten
hohe Dosiergenauigkeit
einfache und angenehme Anwendung
lange haltbar, gut zu verpacken, zu lagern und zu transportieren
Wirkstoff-Freigabe (drug release) in weiten Bereichen kontrollierbar
—> instant / fast release ⇔ controlled / sustained release
Welche Arten von Tabletten gibt es?
nichtüberzogene Tabletten
Brausetabletten
Tabletten zur Herstellung einer Lösung
Tabletten zur Herstellung einer Suspension
magensaftresistente Tabletten
Tabletten mit modifizierter Wirkstofffreisetzung (Retardtabetten)
Tabletten zur Anwendung in der Mundhöhle (s.a. ODTs)
überzogene Tabletten (lack- oder zuckerbeschichtet)
Wie werden Tabletten angewendet?
oral
—> zerkaut
—> unzerkaut geschluckt
—> vor der Anwendung zunächst in Wasser gelöst oder zerfallen gelassen
—> zur Freisetzung des Wirkstoffes in der Mundhöhle behalten
Tabletten zur lokalen Anwendung
—> dann als Lösung
Tabletten zur vaginalen Anwendung
Aus was bestehen Tabletten?
aus einem oder mehreren Wirkstoffen
mit oder ohne Zusatz von Hilfsstoffen
—> Füll-, Binde-, Spreng-, Gleit- und Schmiermitteln
—> Substanzen, die das Verhalten der Tablette im Verdauungstrakt verändern können
—> zugelassenen Farbmitteln sowie Geschmackskorrigentien
Fließregulier- / Gleitmittel
—> Bsp.: Aerosil + Stearinsäure, Mg-stearat
—> zur besseren Fließfähigkeit und Reduzierung der Gleit- / Haftreibung an Tablettierwerkzeugen
Füllstoffe
—> Bsp.: Milchzucker, Cellulose, Mannit, Stärken, Calciumdiphosphat
—> nehmen z.B. Wasser auf und dienen als Trocknungsmittel
—> zur Volumenauffüllung / besseren Dispergierbarkeit bei niedrig dosierten Wirkstoffen
—> inert, physiologisch gut verträglich
Bindemittel
—> Bsp.: Stärkekleister, Gelatine, PVP, Cellulosederivate, Zucker
—> in höheren Dosen auch als sog. Gegensprengmittel, z.B. in Lutschtabletten
Sprengmittel
—> Bsp.: Stärke, quervernetztes PVP, Na-Carboxymethylcellulose
—> beschleunigen Zerfall und dadurch die Wirkstofffreigabe
—> in Wasser stark quellende Stoffe
Wie wird eine Tablette hergestellt?
Was sind Überzogene Tabletten?
Tabletten, die mit einer/mehreren Schichten von Mischungen verschiedener Substanzen überzogen sind
die als Überzug dienenden Substanzen werden als Lösung/Suspension unter Bedingungen unter denen sie verdunsten aufgebracht
ist der Überzug ein sehr dünner Polymerüberzug, spricht man von Filmtabletten
Überzug: Zuckerlösung → Dragees
Überzogene Tabletten haben eine glatte, ggf. glänzende und gefärbte Oberfläche
Wie werden Dragees hergestellt?
Andecken
Auftragen
Glätten
Färben
Polieren
Warum werden Tabletten überzogen?
gesteuerte Wirkstofffreigabe, Bestimmung des Freisetzungsortes
Konzentrationsspitzen im Blut können verhindert werden
Sicherheit durch Färbung
bitterer Arzneistoff wird überdeckt
Compliance (ansprechende Form, besser schluckbar)
Schleimhaut der Speiseröhre soll nicht gereizt werden (wenn Tablette steckenbleibt)
Schutz vor Licht, Luft und Feuchtigkeit
Erhöhung der mechanischen Stabilität (geringer Abrieb)
Schutz des Arzneistoffes vor Magensäften (HCl)
Schutz des Magens vor dem Arzneistoff
Wie werden Tabletten auf Magensaftresistenz getestet?
im Magensaft beständig und setzen WS erst im Darm frei
sind mit magensaftresistenten Schichten überzogen
—> entsprechen der Definition von überzogenen Tabletten
Tablette muss den Magen intakt verlassen, Überzug darf sich nicht verändern (Prüfung 2h in 0,1 molarer HCl; es darf keine Reaktion stattfinden)
—> Bewegung des Magens muss auch beachtet werden, je nach Spezies
wegen der unterschiedlichen pH-Werte (Magen 1,2; Duodenum 6,8) wird der Überzug mit saurer Gruppe versehen keine Dissoziation im Magen
Warum macht man magensaftresistente Überzüge?
Arzneistoff kann in Säure zersetzt werden (säurelabil) würde inaktiv (z.B. manche Penicilline)
Magen hat nur kleine Resorptionsfläche
—> bzw. wenige resorbierende Zellen, wodurch die Aufnahme schlechter ist als im Darm
Tablette kann sich im Magen an einer Stelle festsetzen → Reizung durch hohe Konzentration
Schutz des Magens vor AS und Schutz des AS vor Magensäure
Auf welchem Prinzip basieren Retardtabletten?
ein Teil (= Initialdosis) wird schon im Magen freigesetzt bestimmter Blutspiegelwert
Erhaltungsdosis Blutspiegelwert soll konstant gehalten werden
retardieren über chemischen Weg oder galenisch
—> haben dann mehrere Schichten, die nacheinander abgebaut werden
Abgabe des Wirkstoffes über maximal 7 Stunden möglich
Manteltabletten
Warum machen Retardtabletten sinn?
Compliance ↑
Möglichkeit mehrere Dosen in einer Arzneiform zu verabreichen
→ man muss verhindern, dass der Wirkstoff auf einmal in Lösung geht
Was sind Brausetabletten?
enthalten normalerweise sauer reagierenden Substanzen und (Hydrogen-) Carbonate, die in Gegenwart von Wasser schnell unter CO2 Freisetzung reagieren
—> beinhalten meist Dihydrogenphosphat, welches als H+ Donator agiert
Werden vor der Anwendung in Wasser gelöst oder zerfallen gelassen
Bsp.: ACC, ASS, Multivitaminpräparate
CO3^2- + 2H+ → „H2CO3“ → CO2↑ + H2O
Welche Besonderheiten haben Brausetabletten?
beliebte Arzneiform
schwer herstellbar
—> geringe Luftfeuchtigkeit, sonst Hängenbleiben an Stempelfläche (sehr feuchtigkeitsempfindlich)
rascher Wirkungseintritt
—> viel Wirkstoff geht schon im Glas in Lösung
Man nimmt die Lösung zu sich
—> schnellere Resorption
—> Zum Lösen im Magen ist oft zu wenig Wasser vorhanden!
Wirkstoffe der Brausetablette kommen schneller ins Duodenum (besonders schnell auf nüchternen Magen, schneller Wirkungseintritt und schnelle Resorption)
Welche Tabletten sind für die Anwendung in der Mundhöle geeignet?
Nichtüberzogene Tabletten, die so hergestellt werden, dass eine langsame Freisetzung und lokale Wirkung des/der WS oder eine Freisetzung und Absorption des/der WS in einem bestimmten Teil der Mundhöhle stattfindet
WS wird teilweise geschluckt
—> Resorption im Magen-Darm-Trakt
Wie werden Tabletten zur Anwendung der Mundhöhle eingeteilt?
Sublingualtabletten
—> Resorption durch Mundschleimhaut = First-pass-Effekt wird umgangen
Buccaltabletten (bei AS-Abbau im Magen-Darm-Trakt
(Herzinfarktmittel))
gepresste Lutschtabletten
Kautabletten
„Auf der Zunge zergehende“ Tabletten - ODTs
Was ist der first pass Effekt?
der Arzneistoff wird direkt durch die Leber umgesetzt, wenn er im Dünndarm aufgenommen wird
bei empfindlichen Stoffen können deshalb Sublingualtabletten oder Zäpfchen sinnvoll sein
Was ist Fentanyl?
eins der stärksten Schmerzmittel
hat aber einen Gewöhnungseffekt
—> zudem kurze Halbwertszeit
wird manchmal beim Herzinfakt gegeben
Welche Medikamente binden an den Dopanminrezeptor?
Was sind Kapseln?
Kapseln sind einzeldosierte feste Arzneizubereitungen von unterschiedlicher Form und Größe mit einer harten oder weichen Hülle
In der Regel werden Kapseln oral eingenommen
Sehr beliebte Arzneiform
Wie werden Kapseln eingeteilt?
Hart(gelatine)kapseln (= Hartgelatinesteckkapseln)
Weich(gelatine)kapseln
Magensaftresistente Kapseln
Kapseln mit modifizierter Wirkstofffreisetzung
Was ist der Unterschied zwischen Hart und Weichgelantinekapseln?
Was ist Gelantine und Kollagen?
Gelatine = natürliches Polymer (Makromolekül)
—> Mw ca. 30-200 kDa
—> Gewinnung durch hydrolytischen Abbau aus Kollagen
Kollagen= Skleroprotein, typisch für Bindegewebe
—> Rohstoffe: Häute, Knochen, Schwarten
—> wird hydrolytisch abgebaut
Wie werden Hartkapseln hergestellt?
mit einem Klemmbrett mit verstellbaren Abständen
Wie werden Kapseln hergestellt?
Welche Vorteile haben Kapseln?
leichte Identifizierbarkeit durch Farbe und Bedruckung
geschmacks- und geruchsneutral (Lebertran)
Abfüllung von Pulvern, Flüssigkeiten, Granulaten und Tabletten ist möglich
ideal für Retardarzneiformen mit Initialdosis, oder zur Vermeidung von Inkompatibilitäten
gut dosierbar
Wirkstoff (Pulver, Granulat oder Flüssigkeit) in Gelatinekapsel
—> Freisetzung wird durch Kapselhülle (meist Gelatine) bestimmt:
Gelatine quillt in Wasser, AS wird im Magen sehr schnell freigesetzt
Gesteuerte Freigabe durch unterschiedliche Inhaltsgestaltung möglich
—> Gute Dosierungsgenauigkeit auch bei flüssigen und halbflüssigen AS
Hülle schützt Inhalt vor Licht, Luft und Feuchtigkeit
—> Gute Haltbarkeit und Lagerfähigkeit
—> Gute Resorption: AS meist feinverteilt (bei Pulverinhalt)
Schonende und rationelle Verarbeitung von empfindlichen und technisch problematischen AS möglich (besonders bei Weichkapseln)
Wie ist die Compliance von Kapseln?
Ansprechende Form
Farbgebung: Assoziationen tragen zur AM-Sicherheit bei
—> Rot/gelb: Vitaminpräparate
—> Grün/braun: Abführmittel
—> Blau: Schlafmittel
Identifizierungsmöglichkeit (-bedruckbar)
Geschmacks- und Geruchsneutralität, problemlose Einnahme
Gute Verträglichkeit
—> Kollagen ist nicht langkettig genug um allergene Reaktionen auszulösen
Was sind Matrixtabletten?
feste Arzneiform, bei der der gleichmäßig verteilte Wirkstoff aus einem
porösen Gerüstkörper (zusammenhängende Matrix) oder durch Poren
(heterogene porenhaltige Matrix) oder durch das Matrixmaterial (homogene
porenfreie Matrix) eluiert werden kann
Depottablette
Herstellung:
—> direktes Verpresssen wasserlöslicher Wirkstoffe
—> Spritzgießen
—> an der Oberfläche lokalisierter Wirkstoff wird rasch freigesetzt, der in Matrix fixierte Wirkstoff wird nach und nach Freigesetzt
—> Matrix besteht aus unverdaubarem Material wie PVC, das wieder ausgeschieden wird
Welche flüssige Arzneimittelformen gibt es?
Sirup
—> Lösung mit viel Zucker
Tropfen
—> wässrig, ölig oder alkoholisch, stark wirksam
Mixturen
—> wässrig, meist gesüßt, aromatisiert
Elixier
—> stark gesüßt, meist aromatisiert, alkohol. Lösung
Was sind Trinkturen und Extrakte?
Trinkturen
—> allkoholische Auszüge aus Drogen, die im Verhältnis 1:5-10 (Droge:Ethanol)
Extrakte
—> konzentrierte akloholische Pflanzenauszüge
Wie werden oral einzunehmende AZ dosiert?
in Tropfen
Esslöffel = 15 ml
Dessertlöffel = 10 ml
Teelöffel = 5 ml
Was ist der Vorteil von oral einzunehmenden flüssigen AZ?
Oral einzunehmende Lösungen haben einen raschen Wirkungseintritt
—> Wirkstoffe befinden sich schon in Lösung
—> Man nimmt die Lösung zu sich
Bem.: Zum Lösen im Magen ist oft zu wenig Flüssigkeit vorhanden
Welches sind die Nachteile von oral einzunehmenden flüssigen AZ?
Oral einzunehmende Lösungen sind meist anfällig gegen Licht/Luftsauerstoff
Gefahr des Befalls mit Pilzen und Bakterien, besonders bei zuckerhaltigen Lösungen!
Verfalldatum ↔ Verwendbarkeit nach Anbruch!!!
Welche Eigenschaften haben rektale Darreichungsformen?
Halbfeste Arzneiformen, Suppositorien
—> einzeldosierte Arzneiformen
enthalten einen oder mehrere Wirkstoffe
Form, Größe und Konsistenz der rektalen Verabreichung angepasst
Wirkstoff in Grundlage gelöst oder dispergiert
Herstellung durch Pressen oder Gießen
Warum sind Suppositorien sinnvoll?
Lokaltherapie
—> aber: Resorption verzögert
—> Blutspiegelmaxima ist niedriger
teilweise Umgehung des First-pass Effektes
—> bessere akute, gastrointestinale Verträglichkeit
—> Unabhängig von Erbrechen
bestimmter Arzneistoffe z.B. Antirheumatika
Pädiatrie „verbesserte Compliance“
—> kein schlechter Geschmack o.Ä.
Zustand des Patienten (Bewusstlosigkeit oder Bewussseinstrübung)
typische Indikationsgruppen: Hämorrhoidalbeschwerden, Analgetika/ Antirheumatika, Spasmolytika
Welceh Nachteile haben Suppositorien?
unästhetische Applikation
verzögerte Wirkung bei systemischer Therapie
individuelle Schwankungen der Wirkstoffresorption
Defäkationsreiz möglich → Darmentleerung
Wie werden halbfeste Arzneiformen hergestellt?
Zerkleinern fester Bestandteile
Sieben
Schmelzen der Grundmasse
Lösen der Wirkstoffe und Hilfsstoffe
Ausgießen der geschmolzenen Massen
Abkühlung und festigung zum Endprodukt
Wie kann die Hartfettmenge für ein Zäpfchen berechnet werden?
Was sind rektal applizierte Lösungen?
Einlauf
Klistier, Klysma (griech. `Spüler`, `Reinigung`)
Anwendung gegen Verstopfung und zur Darmreinigung
Wie werden lokale Darreichungsformen eingeteilt?
Wie können halbfeste AZ oberflächlich angewandt werden?
lokal, topisch und oberflächlich angewandt
—> Cremes, Salben, Paste, Gel
gute Resorbtion von lipophien Substanzen über die Haut
potentiell allergene AZ sollten nicht lokal angewandt werden
Wie werden Aerosole verabreicht?
Aerosole werden durch Versprühen von Flüssigkeiten (Lösungen, Suspensionen, Emulsionen) oder zerstäuben von Feststoffen erzeugt
—> Pulverinhalatoren
—> Druckgasaerosole
—> Pumpzerstäuber
Erzeugung des Sprühdrucks:
Pulverzerstäuber:
→ Atemzug des Patienten
Druckgasaerosole:
→Treibgase
Pumpzerstäuber:
→ Zerstäubungsdruck durch Pumpen
Wie sind Inhalatoren aufgebaut?
Welche Vorteile haben inhalative Darreichungsformen?
Flüssigkeitsfilm auf Lungenoberfläche:
—> Alveolarraum: 80-90 m2
—> Bronchialraum: 20 m2
—> Schleimfilm: 10-15 µm dick (in den Alveolen < 0,5 µm)
—> Schleimabgabe: 1,5 – 2 l pro Tag
Große oberfläche zur schnellen AUfnahme von Arzneimitteln
aber: Lungenflüssigkeitsvolumen = Oberfläche x Schichtdicke = 1 Liter
AZ muss sehr Hoch Konzentriert werden, weil es stark verdünnt wird
—> schwierig zu dosieren
Was ist bei der Anwendung von inhalativen AZ zu beachten?
bei Verwendung von Dosieraerosolen (Druckgasaerosolen) unbedingt nach dem Einatmen für ca. 5 – 10 sec. die Luft anhalten!
Corticoidhaltige Aerosole
—> Gefahr: Mundsoor –Anwendung vor den Mahlzeiten
Bei oral anzuwendenden Sprays einige Zeit nach der Anwendung nichts trinken!
Beachtung der Anwendungsdauer bei Nasensprays
Warum ist inharlierbares Insulin nicht mehr auf dem Markt?
Anfang des Jahres 2007 erhielt man es endlich unter dem Handelsnamen Exubera®
hoher Preis (5x so teuer wie die herkömmliche Insulinspritze)
massive Probleme bei der Dosierung
Regelmäßiges Überprüfen der Lungenfunktion
Oktober 2007 Produktionsstopp
—> Entwicklungs- und Vermarktungskosten von fast 3 Milliarden US-$ ↔ 12 Millionen US-$ Einnahmen
Problem: In der Lunge lösen sich die Mikropartikel bei einemneutralen bis basischen pH-Wert auf und setzen das Insulin in den Blutkreislauf frei
—> in der Lunge herscht ein leicht saurer pH-Wert
Wie werden Cremes, Gele Pasten und Salben angewandt?
Streichfähige halbfeste Zubereitungen, zur Anwendung auf der Haut oder Schleimhäuten
Wirkstoffhaltige und – freie halbfeste Zubereitungen
Wie differenziert man Cremes, Gele Pasten und Salben?
Salben: auf Fettgrundlage
Cremes: weich auf Wassergrundlage
Gele: meist wässrig
Pasten: Salben mit hohem Anteil pulverförmiger, unlöslicher Stoffe
—> zähe Konsistenz, austrocknend, nimmt flüssigkeit auf
Augensalben: weich, reizlos, keimfrei, nur für einen Patienten verwenden, nach dem Öffnen nur begrenzt haltbar
Welche Salbenformen gibt es?
Lösungssalben
—> Wirkstoff ist in der Salbengrundlage gelöst
—> geringe bedeutung
Suspensionssalben
—> Arzneistoffe in fester Form in der Salbengrundlage
Emulsionssalben
—> wässrige WIrkstofflösung mit Emulgator
Beispiel für Salbengrundlagen:
Vaselin
—> wasserdurchlässig
—> wärmestauend
—> nimmt kein wasser auf, nicht abwaschbar
—> geeignet für Decksalben
Lanolin
—> Wollwachs + Parafin + Wasser
—> gut spreitend
—> nicht abwaschbar
Welche lokal wirkenden, flüssigen Arzneiformen gibt es und was ist zu beachten?
Augen-, Nasen- und Ohrentropfen
lokale Anwendung gewünscht
Verträglichkeit und Reizlosigkeit
—> im Auge besonders wichtig, sonst Tränenfluss und Ausspülen des Stoffes
Keimfreiheit
—> vermeidung von Entzündungen und Infektionen
Stabilität
Welche Formen der Augenarzneien gibt es?
Augentropfen
a. wässrig
—> isotonisch, eingestellter pH Wert
—> bestimmte Viskosität
—> Konservierung
b. ölig
—> meist Alkaloide
—> klebt weniger an den Lidrändern als eine Augensalbe
—> ist durchsichtig und behindert das sehen weniger
Augensalbe
—> reizlos
—> geschmeidig
—> keimfrei
—> spreitbar
! vor allem Augentropfen müssen vor dem abfüllen noch einmal steril filtriert werden mit einem Filteraufsatz für die Spritze
Was ist der Bubblepoint-Test?
Qualitätsprüfung von Membranen
Bedeutung bei der Sterilfiltration
Verwendung von Membranfiltern (Oberflächenfiltern)
Aus was bestehen Sterilfilter?
Poren: ≤ 0,22 μm
Celluloseester wie Celluloseacetat oder Cellulosenitrat, Kunststoffe und Alginate
—> Kunststoffe können sein: Polyvinylchlorid, Polysulfon, Polytetrafluorethylen, Polypropylen, Polyamid
—> Bsp.: Sartorius Sartopore®-Filterprogramm - solche Filter sind auch zur sicheren Abtrennung von Mykoplasmen geeignet
Für kleine Volumina werden Scheibenfilter mit einem Durchmesser von etwa 5 mm bis 50 mm verwendet.
—> Diese Filter werden z. B. auch in der Apothekenrezeptur für Augentropfen als Spritzenvorsatzfilter benutzt
Was sind Puder?
pulverförmige Azneimittel aus einem oder mehreren Azneistoffen mit oder ohne Hilfsstoffen
Anwendung auf Haut oder Schleimhäuten
Effekt: kühlen, trocknen, adsorbieren, lokale Wirkung von AZS
auf grundlage von Stärke, Talkum, Magnesiumcarbonat oder Zinkoxid
Was sind Infusionen und Injekionen?
zur parenteralen Anwendung
Anforderungen:
—> steril
—> isotonisch
—> physiologischer pH-Wert
—> pyrogenfrei
—> partikelfrei
Was sind vor und Nachteile der intravenösen AZM gabe?
schnellster Wirkungseintritt
genaue Kontrolle der Dosis
schnelle Verdünnung brennender Lösungen
größeres Flüssigkeitsvolumen applizierbar
optimaler Blutspiegell ohne toxische Maximalwerte
Nachteil: rascher Blutspiegelanstieg führt zu schnellem Abfall
—> Dauerinfusion
! Achtung: Thrombosen ducrh zu hoch Konzentrierte Lsg. und Hämolyse durch hypotone Lösungen
Was sind vor und Nachteile der intramuskulären AZM gabe?
wird in geringen Mengen im Delta Muskeln angewendet
bei größeren Mengen in den Gluteus gespritzt
lokal irritierende Lösungen können auf diesen Weg besser vertragen werden
Resprbtion ist etwas schneller als Subkutan
—> subkuten ist bei irritiernenden Lösungen Schmerzhafter
Nachteil: im Schockzustand nicht anwendbar, da die periphere Durchblutung herabgesetzt wird
Was sind vor und Nachteile der intradermalen AZM gabe?
geringe Mengen werden in die Epidermis gespritzt
Anwendung: Testung von Antigenen für Hautallergietests
Lokalanästhetika um die Injektionsstekke für tiefere Injektionen unempfindlic zu machen
Wann nutzt man intraaterielle Applikation?
wenn in einem Körperteil, das durch diese Arterie versorgt wird besinders hohe Konzentrationen benötigt werden
Wann nutzt man intrathekale Applikation?
wird in den Liquorraum gespritzt
Röntgenkontrastmittel
Anästhetika
Antibiotika
—-> z.B. bei Meningitis
Nachteil: bei Überdosis Krämpfe, Nystagmus, Halluzinationen
—> nicht über 1 min injizieren
Wann nutzt man parenterale Anwendungsformen?
sofortige Wirkung bei z.B. Asthma, Schock oder Herzblockade
für AZ die im intestinaltrakt zerstört werden oder nicht Resorbiert werdem
—> z.B. Insuline oder andere Hormone
bei Teblettenverweigerung
bei Blutverlust können die Gefäße schnell wieder aufgefüllt werden
bei parenteraler Ernährung
Lokalanästhesie
Depotwirkung
Was ist TTS?
Transdermal therapeutisches System
z.B. Transdermale Pflaster wie Nikotin oder Morphiumpflaster
gehört zu den festen AZM Formen
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