[1] S1 Lit.

“…wenn eine Mehrzahl von Einheiten in einer nicht zufälligen Weise angeordnet bzw. miteinander verbunden ist.”

Meritokratie

Askriptive Merkmale

beschreibt Muster und Regelmäßigkeiten einer Gesellschaft

bzw in den zwischenmenschlichen Interaktionen

(zb eine Klassengesellschaft)

Ursachen und Gründe entdecken, die zu sozialen Mustern führen

Nein.

Es besteht aber Interesse an Durchschnittswerten bzw “Wahrscheinlichkeiten”

repräsentative Informationen

(—> zb dmeographische Daten, Bildungsniveau etc)

Anekdotischer Fehlschluss

Ökologischer Fehlschluss

in sozialen Strukturen

Soziale Regeln manifestieren sich in sozialen Strukturen

1. Sie steuern soziale Prozesse

2. Sie koordinieren Handlungsabläufe

3. Sie stabilisieren das gesellschaftliche Zusammenleben

Soziale Regeln steuern soziale Prozesse

—> Versteht man soziale Regeln als soziale Gebote (z.B. „Der Mann muss seine Familie ernähren!“), dann sind diese Regeln der Garant dafür, dass menschliches Zusammenleben überhaupt möglich ist

Soziale Regeln koordinieren Handlungsabläufe

—> zb die soz. Regel vom Rechtsfahrgebot (ansonsten gäbe es Chaos auf den Straßen)

Soziale Regeln stabilisieren das gesellschaftliche Zusammenleben

—> die Regel ‚ein Bürger, eine Stimme‘

Diese Wahlregel, dass JEDER Bürger eine (und nur eine) Stimme hat, steuert und ordnet nicht nur die politische Willensbildung, sondern sorgt auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

der Mensch

Sie sind veränderbar und nicht in Stein gemeißelt

Sie hat es mit einem beweglichen Ziel zu tun —> Gesellschaften verändern/entwickeln sich stetig weiter

die Identifikation gesellschaftlich relevanter Großgruppen

—> zb Ober-, Mittel- und Unterschicht

Klassen

• Klasse → wirtschaftliche Position (Besitz/Nicht-Besitz, Produktionsverhältnisse).

• Stand → sozialer Status, Prestige, Lebensstil.

• Partei → Macht und Einfluss im politischen Kontext

• Bourgeoisie: Eigentümer der Produktionsmittel

• Proletariat: Arbeitnehmer ohne Produktionsmittel

Bolte-Zwiebel

Ist ein Modell über soziale Schichten

1. Soziale Unterschiede wurden durch Faktoren wie Einkommen und Beruf erklärt, während wichtige Aspekte wie Geschlecht oder ethnischer Hintergrund kaum berücksichtigt wurden.

2. der Lebensstil wurde kaum berücksichtigt

1. Wie lassen sich wichtige Einflussfaktoren wie Ressourcen, oder Lebensverlauf in ein allgemeines Modell einfügen?

2. Wie hängen das Verhalten einzelner Personen (Mikroebene) und gesellschaftliche Zusammenhänge (Makroebene) zusammen?

Der methodologische Individualismus

Gesellschaftliche Phänomene müssen letztlich durch das Handeln einzelner Individuen erklärt werden

Von Prämissen

—> von begründeten Annahmen über die “Natur der Welt” (diese sind aber noch nicht direkt nachgewiesen)

In den Prämissen

• Tr.: Kollektives Handeln ist ein Produkt gesellschaftlicher Strukturen

• Neu: Kollektives Handeln ist ein Produkt strukturierten individuellen Handelns

• Homo Oeconomicus

• Homo Sociologicus

1. Ein rationaler Akteur, der alle Konsequenzen seiner Handlung im Vorfeld kennt

2. Durch Handlung individuellen Nutzen zu maximieren

1. Ein Objekt der gesellschaftlichen Rollenerwartungen. Individuelle Handlungen sind ein gesellschaftliches Produkt!

2. Die gesellten Rollenerwartungen zu entsprechen

Homo Oeconomicus

Keine überzeugende theoretische Begrüdnung für das Entstehen sozialer Klassen

(Sie kann aber immerhin die sozialen Strukturen beschreiben bzw differenzieren)

Weder noch.

Gesellschaftliches Handeln ist ein Produkt strukturierten individuelen Handelns

Dass gesellschaftliche Prozesse und Strukturen durch die wiederholten und geregelten Handlungen einzelner Individuen entstehen und geformt werden.

—> Bsp: Schule. SuS folgen Regeln/Routinen. Durch diese ind. Handlungen wird Struktur “Schule” gefestigt und Unterricht funktioniert.

Das System Bildung basiert also auf dem strukturierten Verhalten einzelner

es ist eine subjektive Rationalität

Individuelle Akteure wägen ab, ob sie nach einer Aktion einen “Gewinn” erhalten.

Bsp Rauchen: Man wägt pro contra ab und entscheidet sich - aufgrund subjektiver Rationalität - für oder gegen rauchen

Sie müssen verstehen inwiefern der Akteur den Nutzen einer bestimmten Entscheidung subjektiv höher bewertet als die Kosten

… eingeschränkte Rationalität!

• die Art und Weise, wie Menschen eine Situation wahrnehmen und deuten

• Diese Wahrnehmung beeinflusst ihr Verhalten, da sie sich entsprechend ihrer Interpretation der Situation verhalten.

Er sucht den (richtigen) Handlungsrahmen aus

Frameselektion

Rational

—> Man trifft irgendwann in seinem Leben subjektiv rationale Entscheidungen, dass bestimmte Situationen Alltagssituationen sind, auf die reflexhaft mit einer Routinehandlung reagiert wird

Von außen auf das Individuum einwirkende Handlungsbeschränkungen

—> zb wird man im Winter nicht mit Tshirt rausgehen

die Spielregeln des gesellschaftlichen Miteinanders

• Formell: Grundgesetz

• Informell: Frauen und Kinder werden zunächst gerettet

Von der Ressourcenausstattung einzelner Personen

die Rohstoffe, auf die man zurückgreifen kann, um die Lebensziele zu erreichen

1. Bestand an Ressourcen kann von Individuum selbst (in bestimmten Grenzen) verändert werden

2. Aufbau von Ressourcen ist mit “Kosten” verbunden —> immer eine Investition

—> Ressourcen sind also immer auch Kapital!

• Ökonomisches Kapital (Geld)

• Humankapital (Wissen/Fähigkeiten)

• Sozialkapital (Soziale Kompetenz)

1. Restriktionen

2. Ressourcen

3. Lebensverlauf

• Menschen sind kein weißes Blatt Papier: Unser Handeln und Erwartungen sind von der Vergangenheit beeinflusst

zb Arbeitsmarkt: Arbeitnehmer, die in ihrer Karriere schon einmal arbeitslos gewesen sind, zeigen im Vergleich zu Arbeitnehmern ohne solche Erfahrungen eine deutlich vergrößerte Wahrscheinlichkeit, schlechter bezahlt zu werden und erneut arbeitslos zu werden. (der sog. “Narbeneffekt”)

die gegenseitige Abhängigkeit von Personen oder Gruppen, die sich im Handeln gegenseitig beeinflussen

zb: A klaut B das Fahrrad. Das beeinflusst die Handlungen von B.

• Vorher Nachher Interdependenz

• Interdependenzen unterschiedlicher Lebensbereiche

• beschreibt, wie Ereignisse oder Entscheidungen in einem Lebensbereich (z. B. Arbeit) Einfluss auf andere Bereiche (z. B. Familie) nehmen.

  
  

  —> Wechselwirkungen führen dazu, dass Entwicklungen in einem Bereich oft Veränderungen in anderen Lebensbereichen auslösen.

1. Ressourcen: Individuen haben unterschiedliche Ressourcen, die ihre Entscheidungen beeinflussen.

2. Restriktionen: Umweltbeschränkungen wie Gesetze und Normen begrenzen den Handlungsspielraum.

3. Erwartungen: Handeln orientiert sich an unsicheren Erwartungen, nicht an sicherem Wissen.

4. Chancen und Risiken: Akteure wägen mögliche Chancen und Risiken ihrer Handlungsoptionen ab.

5. Nutzenmaximierung: Ziel ist es, den größtmöglichen persönlichen Nutzen zu erreichen.

Homo Socio Oeconomicus

1. Menschen sind nie vollkommen frei: Selbst extremst reiche Menschen können sich nicht alles kaufen

2. Menschen sind nahezu nie vollkommen unfrei: Es bleibt immer ein klitzekleines Stück Restautonomie

3. Handlungsspielraum für Individuen entsteht nur in Kombination aus Ressourcenausstattung und Restriktionen: Zb kann selbst der tollste Metzger in einer veganen Gesellschaft wenig verkaufen

Evolution

• Variation

• Selektion

Alle bekommen - egal ob fleißig oder nicht - den gleichen Lohn

—> Das ist keine Ungleichheit

—> Das ist aber Ungerechtigkeit!

… Ungerechtigkeit

Ständegesellschaft

—> Menschen wurde qua Geburt bestimmte soziale Positionen zugeschrieben

(Soziale Aufstiege waren ebenso wie soziale Abstiege nahezu ausgeschlossen)

Menschen planen ihr Leben selbst und langfristig, statt es als von Gott vorbestimmt anzusehen.

Anstelle von göttlichen Erklärungen für Naturphänomene tritt nun wissenschaftliche Analyse. Experimente und theoretische Überlegungen beschleunigen den technischen Fortschritt.

Die Bewegung von Personen oder Personengruppen zwischen verschiedenen sozialen Positionen

Religion und Kirche verlieren im modernen, säkularisierten Gesellschaftsleben an Bedeutung.

Arbeitsteilung schafft spezialisierte, unabhängige Institutionen, wie Legislative, Exekutive und Judikative, die früher in einer Hand lagen (z. B. Feudalherrschaft).

• Die Gesellschaft erlaubt verschiedene, teils widersprüchliche Überzeugungen nebeneinander.

• Es gibt keine vorgeschriebene Staatsreligion oder -ideologie, aber eine gemeinsame Wertebasis bleibt wichtig.

Die Bedeutung traditioneller Gruppen und Organisationen (wie Kirchen, Familien oder Gewerkschaften) nimmt langfristig ab, während die Bedeutung individueller Entscheidungen zunimmt.

1. Selbstbesitz

   Jeder Mensch besitzt sich selbst und damit auch seine eigene Arbeitskraft. Diese Selbstbesitz-Prämisse begründet das Recht auf das, was eine Person durch ihre eigene Arbeit erschafft oder mit ihrer Arbeit vermischt.

2. Göttliche Schöpfung

   Die Welt und ihre Ressourcen wurden allen Menschen gemeinsam von Gott gegeben, um für das Wohlergehen der Menschheit genutzt zu werden. Der individuelle Besitz ist gerechtfertigt, solange er aus dieser gemeinsamen Grundlage schöpft und genug für andere übrig lässt.

1. Zugangschancengleichheit

2. Erfolgschancengleichheit

3. Verwertungschancengleichheit

Jeder hat die Möglichkeit, Ressourcen unabhängig von Herkunft oder Startbedingungen zu nutzen (z.B. Schule besuchen, Aktien kaufen).

Erfolg hängt allein von Leistung ab, nicht von sozialer Herkunft —> Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit!

Ressourcen und Qualifikationen haben für alle denselben Wert, unabhängig vom Besitzer

—> zb keine Diskriminierung bei Jobs

• Bildung

• Wohlstand

• Macht

• Herkunft

• Geschlecht

• Familienstand

Nein, nicht unbedingt

Je größer die Einkommensungleichheit, desto stärker bestimmt die soziale Herkunft die individuellen Marktchancen.

• Askriptive Merkmale

• Erworbene Merkmale

Zugewiesene, meist unveränderliche Eigenschaften wie Geschlecht oder ethnische Herkunft, die oft seit Geburt bestehen und durch eigenes Zutun nicht veränderbar sind.

Eigenschaften oder Positionen, die durch eigene Leistung oder Anstrengung im Laufe des Lebens erworben werden können

z.B. Bildung oder berufliche Qualifikationen.

Ungleichheiten, die sich nicht in eine eindeutige Randordnung des Mehr oder Weniger bringen lassen.

—> zb Gender Pay Gap: Ungleiches Gehalt trotz gleicher Qualifikation

1. Lohnungleichheit:

   Starke Zunahme seit den 1990er Jahren, bleibt auf hohem Niveau; sinkende Reallöhne bei mittleren und niedrigen Einkommen, Mindestlohn (seit 2015) bremst Anstieg nur leicht.

2. Haushaltseinkommen: Wachsende Ungleichheit, Einkommensmittelschicht schrumpft, Armutsgefährdung steigt (2019 bei 16-20 %, 2005 bei 12 %).

• Stand: Soziale Gruppe, meist durch Geburt und Tradition bestimmt (z.B. Adel, Bauernstand).

• Klasse: Gruppierung nach wirtschaftlicher Lage und Besitz (z.B. Arbeiterklasse, Bourgeoisie).

• Schicht: Einteilung nach sozialen Merkmalen wie Einkommen, Beruf und Bildung (z.B. Unterschicht, Mittelschicht, Oberschicht).

Gruppierungen von Menschen innerhalb von Gefügen sozialer Ungleichheit

Ökonomisch

• Besitzklasse —> Diese leben vom Besitz (zb Immobilienbesitzer oder Waldbesitzer)

• Erwerbsklasse —> Diese leben vom Lohn bzw Erwerb

übereinander

Das Dahrendorf-Haus

(der sozialen Schichten; erneuert)

Sinus-Milieus

eine Gruppe von Menschen, die ähnliche Werte, Lebensstile und Ansichten haben.

(Es beschreibt also nicht einfach nur das Alter, Geschlecht oder die Ausbildung von Menschen, sondern vor allem ihre Einstellungen und ihren Lebensstil.)

• Herrschende Klasse (hohes ökonomisches oder kulturelles Kapital)

• Mittlere Klasse

• Untere Klasse

Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit

(die Chancen sind ungleich verteilt)

• bedeutet, dass Menschen unterschiedlich gute Chancen haben, wichtige Dinge im Leben zu erreichen —> wie Macht, Einfluss oder bestimmte soziale Positionen.

• Diese Unterschiede können das Leben von bestimmten Personen oder Gruppen dauerhaft besser oder schlechter machen.

Die ungleiche Verteilung von erstrebenswerten Gütern

• Einkommen/Vermögen

• Bildung/Wissen

• Ansehen/Status

Dinge ungleich verteilt sind

1. Allgemein erstrebenswerte Güter

   (zb Geld oder Wissen)

2. Dauerhaftigkeit der Ungleichheit

   (die ungleiche Verteilung muss in den Strukturen der Gesellschaft verankert sein)

• Im Querschnitt

  —> Wenn man eine Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt anschaut

• Im Längenschnitt

  —> Ausgehend von den Lebensverläufen von Menschen

Querschnitt

Längenschnitt

Herrschaft der Leistung

—> der Glaube, dass es vor allem von der persönlichen Leistungsbereitschaft der Menschen abhänge, ob sie gesellschaftlich erfolgreich sind

Nein. Es ist ein Mythos

Soziale Homophilie

Gleich und Gleich gesellt sich gern

—> Personen heiraten häufig „statusgemäß“ bzw geben sich mit gleichen Leuten ab

Wer einen Doktortitel im Pass hat, wird womöglich besser behandelt bei einer Polizeikontrolle

1. Rawl-Kriterium

2. Leistungsgerechtigkeit + Chancengleichheit

3. Marktgleichgewicht

Rawls Kriterium

• Ungleichheit ist nur okay, wenn sie den Schwächsten hilft.

• Das Einkommen sollte so verteilt sein, dass es den ärmsten Menschen am meisten nützt.

Leistungsgerechtigkeit und Chancengleichheit:

• Menschen sollen nach ihrer Leistung bezahlt werden.

• jeder sollte die gleiche Chance haben, Erfolg zu haben, unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund.

  
  

Marktgleichgewicht:

• Die Einkommen ergeben sich durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt.

• Es wird akzeptiert, dass manche Berufe mehr verdienen, weil sie seltener sind oder mehr nachgefragt werden.

durch berufliche Positionen

1. durch Leistung (zb Studium)

2. durch Zuschreibung (zb Familie)

1. Leistung als Auswahlkriterium:

   • Auch bei gleicher Leistung bekommen bestimmte Gruppen (z. B. Männer) oft bessere Chancen, etwa bei gut bezahlten Jobs.

2. Soziale Herkunft beeinflusst Leistung:

   • Kinder aus wohlhabenderen Familien haben oft bessere Schulabschlüsse, weil sie mehr Unterstützung und bessere Voraussetzungen haben.

3. Zugeschriebene Merkmale statt Leistung:

   • Manchmal zählen Merkmale wie Alter oder Größe mehr als die Leistung, was unfair ist und oft als Diskriminierung gilt.

Für elitäre Gruppen, die Macht und Einfluss sichern wollen

1. Soz. Herkunft

2. Ethnische Herkunft

3. Geschlecht

wenn Auswählende eine Person – ohne auf deren individuelle Eigenschaften zu schauen – benachteiligen, weil sie zu einer bestimmten Gruppe gehört und dieser Gruppe insgesamt bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden

(Zum Beispiel liegt statistische Diskriminierung dann vor, wenn eine Frau beim Getränkehandel nicht eingestellt wird, weil Frauen im Durchschnitt nicht so viel Muskelkraft in den Armen aufweisen wie Männer.)

Statistische Diskriminierung

• Berufsfreiheit

• räumliche Mobilität

• Soziale Mobilität

  
  

  —> was zur Verstädterung beiträgt.