Maligne Hypertonie
Definition
Syndrom bestehend aus:
Diastolische Blutdruckwerte >120 mmHg
Aufgehobener Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks
Hypertensive Retinopathie
Entwicklung einer Niereninsuffizienz
Ätiologie: Entstehung bei jeder Hypertonie-Form möglich
Komplikationen: Maligne Nephrosklerose, hypertensive Enzephalopathie
Therapie: Senkung des Blutdrucks auf unter 110 mmHg diastolisch innerhalb von 24 h
Prognose: Ohne Behandlung in bis zu 50% innerhalb eines Jahres letal
Schritt für Schritt Anleitung Thyreoidektomie
Präoperative Vorbereitung
Diagnostik:
Laboruntersuchungen: TSH, freies T3 und T4, Kalziumspiegel, Parathormon (PTH) bei Verdacht auf Nebenschilddrüsenbeteiligung.
Bildgebung:
Ultraschall: Beurteilung der Schilddrüse, Knoten, Zysten und Lymphknoten.
Szintigraphie: Differenzierung von heißen und kalten Knoten bei funktionellen Veränderungen.
CT/MRT: Bei großen Strumen oder Verdacht auf lokale Invasion.
Feinnadelaspirationszytologie (FNA): Zytologische Abklärung bei Malignitätsverdacht.
Stimmtest: Laryngoskopie zur Ausschlussdiagnostik von präoperativen Stimmbandlähmungen.
Patientenaufklärung:
Indikation (z.B. Struma, Malignität, Hyperthyreose), Risiken (Stimmbandlähmung, Hypokalzämie, Nachblutungen), und Operationsablauf.
Einholen der schriftlichen Einwilligung.
Operativer Ablauf
Anästhesie:
Vollnarkose mit endotrachealer Intubation.
Lagerung:
Rückenlage mit überstrecktem Hals (Nackenrolle), Arme seitlich.
Zugang:
Horizontaler Hautschnitt im unteren Halsbereich (Kocher-Kragenschnitt), etwa 2 cm oberhalb der Jugulum.
Freilegung der Schilddrüse:
Präparation entlang der Halsfaszie, Durchtrennung des Platysmas.
Schonendes Zurückziehen der infrahyoidalen Muskulatur zur Darstellung der Schilddrüse.
Mobilisation und Resektion:
Schonung des Nervus recurrens und der Nebenschilddrüsen.
Operationsarten:
Totale Thyreoidektomie: Indiziert bei malignen Erkrankungen oder schwerer Hyperthyreose.
Hemithyreoidektomie: Resektion eines Lappens bei lokal begrenzten Befunden.
Subtotal Thyreoidektomie: Belassen eines kleinen Schilddrüsenrests.
Blutstillung und Verschluss:
Ligatur und Koagulation der Blutgefäße.
Drainagen zur Sekretableitung, schichtweiser Wundverschluss.
Postoperative Nachsorge
Überwachung:
Kontrolle im Aufwachraum, Überwachung auf Nachblutungen und Atemwegsprobleme.
Blutuntersuchungen:
Regelmäßige Kontrolle des Kalziumspiegels (6-12 Stunden und am ersten postoperativen Tag).
Medikamentöse Therapie:
Levothyroxin bei totaler Thyreoidektomie, individuell dosiert.
Kalzium- und Vitamin-D-Substitution bei Hypokalzämie.
Nachsorgeuntersuchungen:
Hormonkontrollen (TSH, freies T4), Laryngoskopie bei Stimmveränderungen, Wundkontrolle (Drainagenentfernung nach 1-2 Tagen, Fadenzug nach 7-10 Tagen).
Kriterien für einen linksanterioren Hemiblock
Blockierung des vorderen, oberen Faszikels
Erkennbar an,
Überdrehter Linkstyp
Q- Zacke in I und aVL
langsame R-Progression
Tiefe S-Zacken in V5 und V6
Kriterien für einen linksposterioren Hemiblock
Blockierung des posterioren Faszikels
Erkennbar an:
Rechtstyp oder überdrehter Rechtstyp
kleine Q-Zacken in II, III und aVF
Sokolow-Lyon Index
R-Amplitude in V1 oder V2 + S-Zacke in V5 oder V6 über 1,05mV
Schritt für Schritt Anleitung Kolektomie
Endoskopie: Koloskopie mit Biopsie zur histologischen Abklärung.
CT-Abdomen und -Thorax: Staging des Tumors, Erkennung von Metastasen.
MRT: Speziell bei Rektumkarzinomen zur Beurteilung der lokalen Tumorausdehnung.
Labor: Blutbild, Elektrolyte, Leber- und Nierenwerte, Tumormarker (CEA).
Besprechung von Indikation (kolorektales Karzinom), Risiken (Blutungen, Anastomoseninsuffizienz), und Operationsablauf.
Einholung der schriftlichen Einwilligung.
Darmvorbereitung:
Mechanische Darmreinigung mit Abführmitteln und ggf. Antibiotikaprophylaxe.
Rückenlage, bei Rektumkarzinomen Steinschnittlage.
Medianer Laparotomieschnitt oder laparoskopische Technik.
Mobilisation:
Präparation entlang der Mesenterialwurzel, Darstellung und Ligatur der Gefäße.
Resektion:
Entfernung des betroffenen Darmabschnitts mit Sicherheitsabstand.
Entfernung der regionalen Lymphknoten.
Anastomose:
Verbindung der Darmenden (End-zu-End-Anastomose) oder Anlage eines Stomas.
Ligatur/Koagulation der Blutgefäße, Drainageeinlage, schichtweiser Verschluss.
Kontrolle der Vitalparameter, Überwachung auf Nachblutungen und Infektionen.
Ernährung:
Stufenweise Einführung von Nahrung, Beginn mit Flüssigkeiten.
Schmerzmanagement:
Bedarfsgerechte Analgesie, ggf. PCA.
Überwachung von Blutwerten, Elektrolyten und Tumormarkern (CEA).
Regelmäßige Koloskopien, Bildgebung (CT, MRT), Wundkontrolle (Drainagen nach 1-2 Tagen, Fadenzug nach 7-10 Tagen).
Schritt für Schritt Anleitung Cholezystektomie
Diagnostik
Anamnese und körperliche Untersuchung: Erhebung der Krankengeschichte und Untersuchung des Abdomens.
Laboruntersuchungen: Blutbild, Leberwerte (AST, ALT, Bilirubin, ALP), Pankreasenzyme (Amylase, Lipase).
Abdomensonographie: Beurteilung der Gallenblase, Nachweis von Gallensteinen, Wandverdickung, Dilatation der Gallengänge.
MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie): Bei Verdacht auf Choledocholithiasis (Steine im Gallengang).
ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie): Diagnostik und Therapie von Gallengangssteinen.
Patientenaufklärung
Besprechung der Indikation (z. B. symptomatische Cholelithiasis, akute Cholezystitis), Risiken (Blutungen, Infektionen, Verletzung der Gallengänge) und des Ablaufs der Operation.
Anästhesie
Einleitung der Vollnarkose mit endotrachealer Intubation.
Lagerung
Rückenlage, Arme seitlich gelagert.
Zugang
Laparoskopische Cholezystektomie (Standardverfahren):
Einbringen eines Veress-Nadel oder eines optischen Trokars zur Schaffung eines Pneumoperitoneums (CO₂-Insufflation).
Einführen von 3–4 Trokaren (meist 10 mm und 5 mm) für die Instrumente und die Kamera.
Offene Cholezystektomie (bei Kontraindikationen für die laparoskopische Methode oder Komplikationen):
Oberer Mittellinienschnitt oder rechter subkostaler Schnitt (Kocher-Schnitt).
Freilegung der Gallenblase
Präparation des Calot-Dreiecks (Begrenzung durch Ductus cysticus, Ductus hepaticus communis und Unterrand der Leber).
Critical View of Safety nach Strasberg
Identifikation und Clippen des Ductus cysticus und der Arteria cystica.
Resektion der Gallenblase
Durchtrennung des Ductus cysticus und der Arteria cystica nach Clippen.
Absetzen der Gallenblase vom Leberbett mittels Elektrokauter oder Schere.
Blutstillung und Entfernung der Gallenblase
Sorgfältige Blutstillung im Leberbett.
Entfernung der Gallenblase durch einen der Trokare (bei laparoskopischer Methode) oder durch den Hautschnitt (bei offener Methode).
Verschluss
Entfernung der Trokare unter Sichtkontrolle, ggf. Einlage von Drainagen.
Verschluss der Hautschnitte mit Nähten oder Klammern.
Überwachung
Überwachung im Aufwachraum, Kontrolle der Vitalparameter (Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung).
Überwachung auf Anzeichen von Nachblutungen, Infektionen oder Gallengangsverletzungen.
Ernährung
Langsame Einführung von Flüssigkeiten und fester Nahrung, beginnend mit klaren Flüssigkeiten und schrittweiser Steigerung.
Schmerzmanagement
Schmerzmittel nach Bedarf, ggf. PCA (Patientenkontrollierte Analgesie).
Blutuntersuchungen
Regelmäßige Kontrolle der Leberwerte und Blutbild.
Nachsorgeuntersuchungen
Wundkontrolle und Entfernung der Drainagen nach 1–2 Tagen, Fadenzug nach etwa 7–10 Tagen.
Bei laparoskopischer Cholezystektomie: Kontrolle der Trokareinstichstellen auf Infektionen oder Hämatome.
Langfristige Nachsorge
Ernährungsberatung zur Vermeidung von fettigen und schwer verdaulichen Lebensmitteln.
Überwachung auf mögliche Komplikationen wie postcholezystektomisches Syndrom (Verdauungsbeschwerden nach Entfernung der Gallenblase).
Was tun wenn dein Patient luftnot?
ABCDE-Schema:
A (Airway): Sicherstellen, dass die Atemwege frei sind. Bei Bedarf Atemwege freimachen.
B (Breathing): Atemfrequenz, Atemmuster, Sauerstoffsättigung (SpO₂) messen. Sauerstoffgabe bei Hypoxie.
C (Circulation): Puls, Blutdruck, Hautfarbe und -temperatur prüfen. Venösen Zugang legen.
D (Disability): Bewusstseinszustand (GCS), Pupillenreaktion bewerten.
E (Exposure): Körper vollständig untersuchen, um Hinweise auf die Ursache zu finden.
Symptome: Beginn, Dauer und Charakter der Luftnot (plötzlich oder schleichend).
Begleitsymptome: Brustschmerzen, Husten, Fieber, Schwellungen, Zyanose.
Vorerkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen, Allergien, Trauma.
Medikamente: Aktuelle Medikation, bekannte Allergien.
Risikofaktoren: Rauchen, Beruf, Reisen, Kontakt zu Kranken.
Inspektion:
Zyanose.
Jugularvenenstauung.
Thoraxbewegungen.
Palpation:
Thorax auf Druckschmerzhaftigkeit prüfen.
Hautemphysem ausschließen.
Perkussion:
Klopfschall über der Lunge beurteilen (sonor, hypersonor, gedämpft).
Auskultation:
Atemgeräusche: Rasselgeräusche, Giemen, Stridor oder verminderte Atemgeräusche.
Pulsoxymetrie: Sauerstoffsättigung messen.
Blutgasanalyse: pO₂, pCO₂, pH-Wert, Bikarbonat bestimmen.
EKG: Herzrhythmus analysieren, Zeichen eines Myokardinfarkts suchen.
Röntgen-Thorax: Nach Hinweisen auf Pneumothorax, Pleuraerguss, Lungenödem oder Pneumonie suchen.
Laboruntersuchungen:
Troponin, D-Dimer, BNP, CRP, Blutbild.
Ultraschall:
Herz (Echokardiographie), Lunge (Pleuraerguss, Pneumothorax).
CT-Thorax: Bei Verdacht auf Lungenembolie oder Aortendissektion.
Kardiovaskulär:
Akuter Myokardinfarkt.
Herzinsuffizienz.
Lungenembolie.
Perikardtamponade.
Pulmonal:
Pneumonie.
COPD-Exazerbation.
Asthma bronchiale.
Pneumothorax.
Andere:
Anaphylaxie.
Metabolische Azidose.
Psychogene Hyperventilation.
Sauerstoffgabe: Bei Hypoxie.
Medikamente:
Bronchodilatatoren (z.B. Salbutamol) bei Asthma/COPD.
Diuretika bei Lungenödem.
Antikoagulation bei Lungenembolie.
Antibiotika bei Pneumonie.
Kortikosteroide bei Anaphylaxie.
Invasive Maßnahmen:
Thoraxdrainage bei Pneumothorax.
Notfallintubation und mechanische Beatmung bei schwerer Ateminsuffizienz.
Kontinuierliche Überwachung: Vitalparameter, SpO₂, Bewusstseinszustand regelmäßig kontrollieren.
Nachsorgeplanung: Je nach Diagnose und Stabilität des Patienten.
Diese strukturierte Vorgehensweise hilft, die Ursache der Luftnot schnell zu identifizieren und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
4o
Stadien der akuten Extremitätenischämie nach Rutherford
CRPS alles zu erzählen
Chronische Schmerzstörung, die typischerweise nach einer Verletzung auftritt und durch anhaltende Schmerzen sowie sensorische, motorische und autonome Veränderungen gekennzeichnet ist. Auch Morbus Sudeck genannt
CRPS Typ I (Reflexdystrophie)
Ohne nachweisbare Nervenverletzung.
Häufiger als Typ II.
CRPS Typ II (Kausalgie)
Mit nachweisbarer Nervenverletzung.
Schmerzen
Starke, brennende oder stechende Schmerzen, die über das ursprüngliche Verletzungsgebiet hinausgehen.
Sensorische Veränderungen
Überempfindlichkeit (Hyperalgesie), Allodynie (Schmerz bei Berührung).
Motorische Veränderungen
Muskelschwäche, Tremor, eingeschränkte Beweglichkeit.
Autonome Veränderungen
Hautveränderungen (Rötung, Blässe), Temperaturunterschiede, Schweißveränderungen.
Trophische Veränderungen
Veränderungen der Haut, Nägel und Haare (z. B. Atrophie, Verdickung).
Akut
Starke Schmerzen, Schwellung, Rötung, Überwärmung.
Dystrophisch
Anhaltende Schmerzen, Hautveränderungen, Muskelatrophie.
Atrophisch
Chronische Schmerzen, irreversible Gewebeschäden, Kontrakturen.
Anhaltende Schmerzen
Über das Ausmaß der ursprünglichen Verletzung hinaus.
Symptome in mindestens drei der folgenden Kategorien:
Sensorisch: Hyperalgesie, Allodynie.
Vasomotorisch: Temperatur- oder Farbveränderungen.
Sudomotorisch/Ödem: Schweißveränderungen, Schwellung.
Motorisch/Trophisch: Bewegungsstörungen, trophische Veränderungen.
Befunde in mindestens zwei der folgenden Kategorien:
Ausschluss anderer Diagnosen
Keine andere Erklärung für die Symptome.
Röntgen
Kann Knochenveränderungen (Osteoporose) zeigen.
MRT
Weichteilveränderungen, Ödeme, entzündliche Veränderungen.
Szintigraphie
Erhöhte Knochenstoffwechselaktivität.
Thermografie
Temperaturunterschiede zwischen betroffenen und nicht betroffenen Gliedmaßen.
Medikamentös
Analgetika: NSAR, Opioide.
Antikonvulsiva: Gabapentin, Pregabalin.
Antidepressiva: Amitriptylin, Duloxetin.
Kortikosteroide: Zur Reduktion von Entzündungen.
Bisphosphonate: Zur Behandlung von Knochenveränderungen.
Physiotherapie
Bewegungstherapie zur Erhaltung der Gelenkfunktion und Muskelkraft.
Spiegeltherapie zur Schmerzlinderung.
Ergotherapie
Unterstützung bei Alltagsaktivitäten und Anpassung von Hilfsmitteln.
Psychotherapie
Unterstützung bei der Bewältigung chronischer Schmerzen und psychischer Belastungen.
Interventionelle Verfahren
Sympathikusblockaden.
Spinal Cord Stimulation (SCS).
Intrathekale Medikamentenpumpen.
CRPS erfordert eine multidisziplinäre Behandlung, um Schmerzen zu lindern, die Funktion zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
Unterscheidung kompletter inkompletter Schenkelblock
Ein Schenkelblock ist eine Störung der Erregungsleitung im Herzen, bei der die elektrische Erregung verzögert oder blockiert durch die rechten oder linken Tawara-Schenkel geleitet wird. Es gibt zwei Haupttypen von Schenkelblöcken: den kompletten und den inkompletten Schenkelblock. Hier sind die Unterschiede:
Definition: Vollständige Blockierung der Erregungsleitung in einem der Tawara-Schenkel.
EKG-Merkmale:
Rechtsschenkelblock (RSB):
QRS-Dauer ≥ 120 ms.
rSR'-Muster in V1 und V2 (M-förmiger QRS-Komplex).
Breite, gespaltene S-Zacken in den Ableitungen I, aVL, V5 und V6.
Linksschenkelblock (LSB):
Breite, gespaltene R-Zacken in den Ableitungen I, aVL, V5 und V6.
Tiefe, breite S-Zacken in V1 und V2.
Klinische Bedeutung: Kann auf eine zugrunde liegende Herzerkrankung hinweisen (z. B. KHK, Kardiomyopathie).
Definition: Teilweise Blockierung der Erregungsleitung in einem der Tawara-Schenkel.
Inkompletter Rechtsschenkelblock (iRSB):
QRS-Dauer zwischen 110 und 119 ms.
rSR'-Muster in V1 und V2, aber weniger ausgeprägt als bei komplettem RSB.
Inkompletter Linksschenkelblock (iLSB):
Breite, gespaltene R-Zacken in den Ableitungen I, aVL, V5 und V6, aber weniger ausgeprägt als bei komplettem LSB.
Klinische Bedeutung: Kann bei gesunden Personen vorkommen oder auf eine milde Form einer Herzerkrankung hinweisen.
Kompletter Schenkelblock:
Vollständige Blockierung.
Deutliche EKG-Veränderungen.
Inkompletter Schenkelblock:
Teilweise Blockierung.
QRS-Dauer 110–119 ms.
Weniger ausgeprägte EKG-Veränderungen.
Beide Formen erfordern eine weiterführende kardiologische Abklärung, um die zugrunde liegende Ursache und das klinische Management zu bestimmen.
Orientierende Normwerte der Blutgasanalyse bei Erwachsenen (abhängig von der Blutentnahme)
Arterielle Blutgasanalyse / Kapilläre Blutgasanalyse
Venöse Blutgasanalyse
Sauerstoffpartialdruck
65–100 mmHg (8,7–13,3 kPa)
36–44 mmHg (4,8–5,9 kPa)
Kohlenstoffdioxidpartialdruck
32–45 mmHg (4,3–6,0 kPa)
37–50 mmHg (4,9–6,7 kPa)
Sauerstoffsättigung
95–99% (0,95–0,99)
70–80% (0,7–0,8)
Sauerstoffgehalt
180–230 mL/L
130–180 mL/L
Orientierende Normwerte der Blutgasanalyse bei Erwachsenen (unabhängig von der Blutentnahme)
pH-Wert
7,35–7,45
Aktuelles Bicarbonat (HCO3−)
22–26 mmol/L
Standardbicarbonat (HCO3−)
Basenabweichung (BE)
-2 bis +3 mmol/L
Elektrolyte
Natrium: 135–145 mmol/L
Kalium: 3,6–5,2 mmol/L
Chlorid: 98–106 mmol/L
Calcium (ionisiert): 1,15–1,35 mmol/L
Glucose (nüchtern)
<100 mg/dL (<5,6 mmol/L)
Lactat
5–15 mg/dL (0,6–1,7 mmol/L)
Hämoglobin
♀: 12–15 g/dL (7,45–9,31 mmol/L)
♂: 13,6–17,2 g/dL (8,44–10,68 mmol/L)
Hämatokrit
♀: 0,33–0,43
♂: 0,39–0,49
Osmolalität
280–300 mosmol/kgH2O
Tabaksbeutelnaht in einfach erklärt
**Tabaksbeutelnaht**:
### Definition:
- Eine spezielle Nahttechnik, die verwendet wird, um eine kreisförmige Öffnung zu verschließen.
### Funktionsweise:
1. **Nadel und Faden**: Ein chirurgischer Faden wird mit einer Nadel um die Ränder der Öffnung geführt.
2. **Stichführung**: Die Nadel wird abwechselnd von innen nach außen und von außen nach innen durch das Gewebe gestochen, ähnlich wie beim Einfädeln eines Schnürsenkels.
3. **Kreisform**: Die Stiche verlaufen kreisförmig um die gesamte Öffnung.
4. **Zusammenziehen**: Wenn der Faden am Ende zusammengezogen wird, verschließt sich die Öffnung wie ein Tabaksbeutel.
### Anwendung:
- **Chirurgie**: Zum Verschließen von Hohlorganen (z.B. Darm, Magen) oder bei der Entfernung von Hautläsionen.
- **Stoma**: Zum Fixieren eines Stomas (künstlicher Darmausgang) an der Haut.
### Vorteile:
- **Sicherer Verschluss**: Gleichmäßiger Druck auf die Wundränder, minimiert das Risiko von Leckagen.
- **Einfache Technik**: Relativ einfach durchzuführen und effektiv.
Die Tabaksbeutelnaht ist eine vielseitige und effektive Methode, um kreisförmige Öffnungen sicher zu verschließen.
Alles zum Multiplem Myelom
Alles zu den drei genetischen Ursachen für KolonCA erzählen
Erbliches Syndrom, das das Risiko für kolorektale Karzinome und andere Krebsarten (z. B. Endometrium, Magen, Ovarien) erhöht.
Mutationen in DNA-Reparaturgenen (z. B. MLH1, MSH2, MSH6, PMS2).
Genetische Tests, Familienanamnese, Amsterdam-Kriterien.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopien).
Prophylaktische Operationen bei hohem Risiko.
Seltenes, erbliches Syndrom, das durch die Bildung von hamartomatösen Polypen im Gastrointestinaltrakt und charakteristische Pigmentflecken auf Haut und Schleimhäuten gekennzeichnet ist.
Mutation im STK11-Gen.
Polypen können zu Darmverschluss, Blutungen und erhöhtem Krebsrisiko führen (z. B. Darm, Pankreas, Brust).
Klinische Untersuchung, genetische Tests, Endoskopie.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
Entfernung von Polypen.
Überwachung auf Krebsentwicklung.
Erbliches Syndrom, das durch die Entwicklung zahlreicher adenomatöser Polypen im Kolon und Rektum gekennzeichnet ist, die unbehandelt fast immer zu kolorektalem Karzinom führen.
Mutation im APC-Gen.
Hunderte bis tausende Polypen im Kolon.
Blut im Stuhl.
Bauchschmerzen.
Genetische Tests, Koloskopie.
Regelmäßige Koloskopien ab dem Teenageralter.
Prophylaktische Kolektomie (Entfernung des Kolons) zur Vermeidung von Krebs.
Alle drei Syndrome erfordern eine lebenslange Überwachung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung und Prävention von Krebs.
Red und Yellow Falgs bei Rückenschmerzen
Conus medullaris vs. Cauda equina syndrom
Conus-medullaris-Syndrom
Cauda-equina-Syndrom
Anatomie
Conus medullaris: Kaudales Ende des Rückenmarks
Lage im Wirbelkanal: Höhe LWK 1–2
Enthält die Somata des 2. Motoneurons von S3–Co1 sowie die Enden der langen Rückenmarksbahn, also die Axone der 1. Motoneurone von kranial
Cauda equina: Fasergeflecht aus sensiblen und motorischen Nervenwurzeln unterhalb des Rückenmarks
Lage im Wirbelkanal: Unterhalb von LWK 2
Enthält die Axone der 2. Motoneurone von L2–Co1
Symptomatik
Lokalisation
Symmetrisch
Eher im Sakralbereich
Abgeschwächte/ausfallende Reflexe
Analreflex
Bulbokavernosusreflex
Klinik
Reithosenanästhesie
Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen
Sexualfunktionsstörungen
Keine Paresen der unteren Extremität
Asymmetrisch
Eher beinbezogen
Kremasterreflex
Muskeleigenreflexe (MER) der unteren Extremität
Sensibilitätsstörungen der unteren Extremität, u.a. Reithosenanästhesie
Schlaffe Paresen der unteren Extremität
Thrombelastometrie
Ein diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der Blutgerinnung in Echtzeit.
Blutprobe
Eine kleine Menge Blut wird in ein spezielles Gerät gegeben.
Messung
Das Gerät misst, wie schnell und wie fest das Blut gerinnt.
Parameter
R-Zeit: Zeit bis zur ersten Gerinnung (Gerinnungsbeginn).
K-Zeit: Zeit bis zur Bildung eines festen Gerinnsels.
Alpha-Winkel: Geschwindigkeit der Gerinnselbildung.
MA (Maximale Amplitude): Stärke des Gerinnsels.
LY30: Abbau des Gerinnsels nach 30 Minuten (Fibrinolyse).
Chirurgie
Überwachung der Gerinnung während und nach Operationen.
Trauma
Beurteilung der Gerinnungsfähigkeit bei Verletzungen.
Lebererkrankungen
Überwachung der Gerinnung bei Leberfunktionsstörungen.
Blutgerinnungsstörungen
Diagnose und Management von Gerinnungsproblemen.
Echtzeit-Informationen
Schnelle Ergebnisse zur Gerinnungsfunktion.
Umfassende Beurteilung
Erkennt sowohl Gerinnungsstörungen als auch Fibrinolyseprobleme.
Die Thrombelastografie hilft Ärzten, die Blutgerinnung genau zu überwachen und gezielt zu behandeln.
Peritonsilarabzess so erklären dass Vondung Ruhe gibt
Eine eitrige Entzündung im Gewebe um die Mandeln (Tonsillen), meist als Komplikation einer akuten Tonsillitis.
Halsschmerzen
Starke, einseitige Schmerzen, die oft ins Ohr ausstrahlen.
Schluckbeschwerden
Dysphagie, oft mit Speichelfluss.
Fieber
Hohes Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl.
Trismus
Kieferklemme, Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes.
Veränderte Stimme
"Hot Potato Voice" (dumpfe, gedämpfte Stimme).
Schwellung
Einseitige Schwellung und Rötung des Gaumens, Uvulaabweichung zur gesunden Seite.
Drainage
Nadelaspiration: Absaugen des Eiters mit einer Nadel.
Inzision und Drainage: Chirurgische Eröffnung und Entleerung des Abszesses.
Antibiotika
Breitbandantibiotika (z.B. Penicillin, Clindamycin) zur Bekämpfung der Infektion.
Analgetika und Antipyretika zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung.
Flüssigkeitszufuhr
Intravenöse Flüssigkeiten bei schwerer Dysphagie und Dehydratation.
Akute Tonsillitis
Entzündung der Mandeln ohne Abszessbildung.
Retropharyngealabszess
Eitrige Entzündung im hinteren Rachenraum.
Epiglottitis
Entzündung der Epiglottis, oft mit Atemnot.
Zervikale Lymphadenitis
Entzündung der Halslymphknoten.
Pharyngitis
Allgemeine Rachenentzündung ohne Abszessbildung.
Ein Peritonsillarabszess erfordert eine schnelle Diagnose und Behandlung, um Komplikationen wie Atemwegsobstruktion oder Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Senisitivität und Spezifität erklären
Definition: Sensitivität misst, wie gut ein Test kranke Personen korrekt identifiziert.
Einfach gesagt: Ein Test mit hoher Sensitivität erkennt die meisten Menschen, die tatsächlich krank sind.
Beispiel: Bei 100 Personen mit einer Krankheit erkennt der Test 90 korrekt als krank. Die Sensitivität beträgt somit 90%.
Definition: Spezifität misst, wie gut ein Test gesunde Personen korrekt identifiziert.
Einfach gesagt: Ein Test mit hoher Spezifität erkennt die meisten Menschen, die tatsächlich gesund sind.
Beispiel: Bei 100 gesunden Personen erkennt der Test 95 korrekt als gesund. Die Spezifität beträgt somit 95%.
Sensitivität: Wie gut erkennt der Test Kranke?
Hohe Sensitivität = wenige falsch-negative Ergebnisse.
Spezifität: Wie gut erkennt der Test Gesunde?
Hohe Spezifität = wenige falsch-positive Ergebnisse.
Ein idealer Test hat sowohl eine hohe Sensitivität als auch eine hohe Spezifität, um kranke und gesunde Personen zuverlässig zu unterscheiden.
Die genetischen Erkrankungen des Kolon CA erklärt
Definition: Erbliches Syndrom, das das Risiko für kolorektale Karzinome und andere Krebsarten (z. B. Endometrium, Magen, Ovarien) erhöht.
Ursache: Mutationen in DNA-Reparaturgenen (z. B. MLH1, MSH2, MSH6, PMS2).
Diagnose: Genetische Tests, Familienanamnese, Amsterdam-Kriterien.
Management:
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Koloskopien)
Prophylaktische Operationen bei hohem Risiko
Definition: Seltenes, erbliches Syndrom, das durch die Bildung von hamartomatösen Polypen im Gastrointestinaltrakt und charakteristische Pigmentflecken auf Haut und Schleimhäuten gekennzeichnet ist.
Ursache: Mutation im STK11-Gen.
Symptome:
Diagnose: Klinische Untersuchung, genetische Tests, Endoskopie.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Entfernung von Polypen
Überwachung auf Krebsentwicklung
Definition: Erbliches Syndrom, das durch die Entwicklung zahlreicher adenomatöser Polypen im Kolon und Rektum gekennzeichnet ist, die unbehandelt fast immer zu kolorektalem Karzinom führen.
Ursache: Mutation im APC-Gen.
Hunderte bis tausende Polypen im Kolon
Blut im Stuhl
Bauchschmerzen
Diagnose: Genetische Tests, Koloskopie.
Regelmäßige Koloskopien ab dem Teenageralter
Prophylaktische Kolektomie (Entfernung des Kolons) zur Vermeidung von Krebs
WANZ Prinzip
Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten
Wie funktioniert Bridging ganz konkret?
Bridging bezeichnet die vorübergehende Überbrückung der Antikoagulation bei Patienten, die eine Operation oder einen invasiven Eingriff benötigen und normalerweise orale Antikoagulanzien (wie Vitamin-K-Antagonisten oder direkte orale Antikoagulanzien) einnehmen. Ziel ist es, das Thromboserisiko zu minimieren, während gleichzeitig das Blutungsrisiko während des Eingriffs reduziert wird.
Patienten mit hohem Thromboserisiko:
Mechanische Herzklappen.
Vorhofflimmern mit hohem Schlaganfallrisiko.
Tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie in der Anamnese.
Notwendigkeit eines Eingriffs mit hohem Blutungsrisiko.
Bewertung des Thrombose- und Blutungsrisikos:
Thromboserisiko: Anamnese und Indikation für Antikoagulation.
Blutungsrisiko: Abhängig von der Art des geplanten Eingriffs.
Absetzen der oralen Antikoagulanzien:
Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin):
Absetzen 5 Tage vor dem Eingriff.
INR-Kontrolle: 1-2 Tage vor dem Eingriff, Ziel-INR < 1,5.
Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs):
Absetzen je nach Halbwertszeit und Nierenfunktion 24-48 Stunden vor dem Eingriff (z. B. Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban).
Einleitung der Bridging-Therapie:
Niedermolekulares Heparin (NMH):
Start 36-48 Stunden nach Absetzen des oralen Antikoagulans.
Dosierung:
Therapeutische Dosis: Enoxaparin 1 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden oder 1,5 mg/kg einmal täglich.
Unfraktioniertes Heparin (UFH):
Alternative bei Patienten mit Niereninsuffizienz.
Dosierung: Initiale Bolusgabe, gefolgt von kontinuierlicher Infusion (angepasst an den aPTT-Zielbereich).
Letzte Heparin-Dosis vor dem Eingriff:
NMH: Letzte Dosis 24 Stunden vor dem Eingriff.
UFH: Absetzen 4-6 Stunden vor dem Eingriff.
Wiederaufnahme der Antikoagulation:
NMH/UFH:
Wiederaufnahme 24-48 Stunden nach dem Eingriff, abhängig von der Blutungsgefahr und der chirurgischen Wundheilung.
Orale Antikoagulanzien:
Wiederaufnahme, sobald die Blutungsgefahr gering ist (meist 24-48 Stunden nach dem Eingriff).
Überlappung mit NMH/UFH bis zum Erreichen des therapeutischen INR-Bereichs (bei Vitamin-K-Antagonisten).
INR-Kontrollen: Regelmäßige INR-Kontrollen bei Vitamin-K-Antagonisten, bis der therapeutische Bereich erreicht ist.
Blutungszeichen: Überwachung auf Anzeichen von Blutungen oder Thrombosen.
5 Tage vor dem Eingriff:
Absetzen von Warfarin.
3 Tage vor dem Eingriff:
Start von Enoxaparin 1 mg/kg alle 12 Stunden.
1 Tag vor dem Eingriff:
Letzte Dosis Enoxaparin 24 Stunden vor dem Eingriff.
INR-Kontrolle, Ziel < 1,5.
Tag des Eingriffs:
Kein Enoxaparin oder Warfarin.
1-2 Tage nach dem Eingriff:
Wiederaufnahme von Enoxaparin 1 mg/kg alle 12 Stunden.
Wiederaufnahme von Warfarin, sobald die Blutungsgefahr gering ist.
Bis INR im therapeutischen Bereich:
Fortsetzung von Enoxaparin und Warfarin.
Absetzen von Enoxaparin, sobald der INR im therapeutischen Bereich (2-3) ist.
Bridging erfordert eine sorgfältige Planung und Überwachung, um das Gleichgewicht zwischen Thrombose- und Blutungsrisiko zu gewährleisten.
Simon-Broome Kriterien für eine familiäre Hypercholesterinämie
(aus der dummen Degam-Leitlinie)
Für eine definitive Diagnose sind erforderlich: a plus b
a) Bei Erwachsenen mindestens 2 bestätigte Messungen von Gesamtcholesterin >7,5mmol/l (290 mg/dl) und
LDL >4,9 mmol/l (190mg/dl) - bei Kindern bis 16 Jahre Cholesterin >6,7mmol/l (260mg/dl) und
LDL >4,0 mmol/l (155mg/dl).
b) Tendinöse Xanthome beim Patienten oder molekulargenetische Diagnose einer FH bei Verwandten 1.oder 2.Grades (DNA-basierter Nachweis einer LDL-Rezeptor-Mutation, eines defekten Apo B-100 oder einer
PSCK9-Mutation)
Wann sollte gemäß DEGAM-Leitlinie eine Statin-Therapie angeboten werden?
NNTs für Vondung
Koloskopie
Mammographie
PSA-Screening
Koloskopie (300)
Mammographie (1000)
PSA-Screening (8000)
Finerenon
Finerenon ist ein nicht-steroidaler Aldosteronantagonist, der zur Behandlung einer chronischen Nierenerkrankungin Verbindung mit Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen zugelassen ist.
Baldige Zulassung bei geringgradig oder nicht eingeschränkter EF
Abfolge der verschiedenen Blutfettesenkenden Medis
Statine
Ezitimin
Bempedoinsäure
PSCK-9-Hemmer
Inclisiran
Erkläre das Trendelenburg Zeichen
Das Trendelenburg-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das auf eine Schwäche der Hüftabduktoren (insbesondere des Musculus gluteus medius) hinweist.
Durchführung:
Patientenposition: Der Patient steht aufrecht.
Test: Der Patient wird gebeten, ein Bein anzuheben und auf einem Bein zu stehen.
Beobachtung: Der Untersucher beobachtet das Becken des Patienten.
Positives Trendelenburg-Zeichen:
Beckenabsenkung: Das Becken sinkt auf der Seite des angehobenen Beins ab.
Interpretation: Dies weist auf eine Schwäche der Hüftabduktoren auf der Standbeinseite hin.
Ursachen:
Muskelschwäche: Schwäche des Musculus gluteus medius und minimus.
Nervenschäden: Schädigung des Nervus gluteus superior.
Hüftgelenkserkrankungen: Arthrose, Dysplasie oder andere Pathologien des Hüftgelenks.
Das Trendelenburg-Zeichen ist ein einfacher und effektiver Test zur Beurteilung der Funktion der Hüftabduktoren und kann Hinweise auf zugrunde liegende muskuläre oder neurologische Probleme geben.
was ist das?
Basalzellkarzinom (Basaliom):
Der häufigste Hautkrebs, der von den Basalzellen der Epidermis ausgeht.
Wächst langsam und metastasiert nur sehr selten.
UV-Strahlung: Hauptursache, insbesondere durch intensive Sonnenexposition.
Genetische Veranlagung: Familiäre Häufung und genetische Syndrome (z. B. Gorlin-Goltz-Syndrom).
Hauttyp: Vor allem bei hellhäutigen Personen häufiger.
Knoten: Perlartig, glänzend, oft mit sichtbaren Blutgefäßen (Teleangiektasien).
Ulzerationen: Geschwürbildung mit Krustenbildung.
Pigmentierung: Teilweise braun oder schwarz, was einem Melanom ähneln kann.
Lokalisation: Häufig im Gesicht, besonders an stark sonnenexponierten Stellen (z. B. Nase, Stirn, Wangen).
Klinische Untersuchung: Sichtprüfung und Dermatoskopie.
Biopsie: Gewebeuntersuchung zur gesicherten Diagnose.
Chirurgische Exzision: Standardmethode, vollständige Entfernung mit Sicherheitsabstand.
Mohs-Chirurgie: Mikroskopisch kontrollierte Präzisionstechnik, insbesondere bei großen oder wiederkehrenden Tumoren.
Kryotherapie: Vereisung, geeignet für kleine, oberflächliche Basaliome.
Topische Behandlung: Anwendung von Imiquimod oder 5-Fluorouracil bei oberflächlichen Formen.
Strahlentherapie: Alternative für inoperable Tumoren oder Patienten, die keine Operation wünschen.
Sehr gute Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie.
Regelmäßige Nachsorge notwendig, da Rückfälle und neue Basaliome auftreten können.
Das Basalzellkarzinom ist bei frühzeitiger Behandlung gut kontrollierbar. Die Vermeidung von UV-Strahlung ist der wichtigste Schutz.
Ausreichend Wissen zu autoimmun AKs um Wagner und Vondung ruhig zu stellen
Rheumatoide Arthritis (RA) spezifische Antikörper:
Rheumafaktor (RF):
Definition: Autoantikörper, der gegen den Fc-Teil von IgG gerichtet ist.
Bedeutung: Positiv bei etwa 70-80 % der RA-Patienten, aber auch bei anderen Erkrankungen und gesunden älteren Menschen.
Diagnostische Relevanz: Hilft bei der Diagnose, ist jedoch nicht spezifisch für RA.
Anti-CCP-Antikörper (Anti-cyclische citrullinierte Peptid-Antikörper):
Definition: Autoantikörper, die gegen citrullinierte Proteine gerichtet sind.
Bedeutung: Hohe Spezifität (ca. 95 %) und Sensitivität (ca. 70-80 %) für RA.
Diagnostische Relevanz:
Früher Nachweis möglich, oft vor klinischen Symptomen.
Assoziiert mit schwererem Krankheitsverlauf und erosiven Veränderungen.
Weitere relevante Antikörper bei rheumatischen Erkrankungen:
Antinukleäre Antikörper (ANA):
Definition: Autoantikörper gegen Zellkernbestandteile.
Bedeutung: Nicht spezifisch für RA, aber positiv bei vielen Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes).
Anti-Ro/SSA und Anti-La/SSB:
Definition: Autoantikörper gegen spezifische Ribonukleoproteine.
Bedeutung: Häufig bei Sjögren-Syndrom, können auch bei RA vorkommen.
Diagnostische Bedeutung:
Früherkennung:
Anti-CCP-Antikörper sind besonders wertvoll für die frühe Diagnose und Prognoseabschätzung.
Krankheitsverlauf:
Hohe Anti-CCP-Titer und RF sind oft mit einem schwereren Krankheitsverlauf und erosiven Gelenkveränderungen assoziiert.
Therapieentscheidung:
Antikörperprofile können die Wahl der Therapie beeinflussen.
Diese Antikörper sind wichtige diagnostische Marker, die helfen, rheumatoide Arthritis zu erkennen und den Verlauf der Erkrankung zu prognostizieren.
Kurz und knackig was zu Rheumatoider Arthritis sodass Wagner ruhe gibt
Definition:
Chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die primär die Gelenke betrifft.
Gelenkschmerzen und -schwellungen: Besonders in den kleinen Gelenken der Hände und Füße.
Morgensteifigkeit: Dauer > 30 Minuten.
Symmetrischer Befall: Beide Körperseiten sind oft gleichermaßen betroffen.
Systemische Symptome: Müdigkeit, Fieber, Gewichtsverlust.
Auftreten:
Häufiger bei Frauen.
Typischerweise Beginn im mittleren Lebensalter (30-50 Jahre).
Klinische Untersuchung: Schwellungen, Druckschmerzhaftigkeit, Bewegungseinschränkungen.
Rheumafaktor (RF) und Anti-CCP-Antikörper.
Entzündungsmarker: Erhöhte BSG und CRP.
Bildgebung: Röntgen, Ultraschall oder MRT zur Beurteilung von Gelenkschäden.
Behandlung:
Medikamentös:
NSAR: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
DMARDs (Disease-Modifying Antirheumatic Drugs): z.B. Methotrexat zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.
Biologika: Zielgerichtete Therapie bei unzureichendem Ansprechen auf DMARDs.
Kortikosteroide: Kurzfristig zur Entzündungshemmung.
Physiotherapie: Erhaltung der Gelenkfunktion und Muskelkraft.
Ergotherapie: Unterstützung bei Alltagsaktivitäten.
Chirurgie: Bei schweren Gelenkschäden (z.B. Synovektomie, Gelenkersatz).
Prognose:
Variable Verläufe, von mild bis schwer.
Frühe Diagnose und konsequente Therapie verbessern die Prognose und Lebensqualität.
Rheumatoide Arthritis erfordert eine multidisziplinäre Behandlung zur Kontrolle der Symptome und Verhinderung von Gelenkschäden.
Erzähl was zu Thalassämie sodass wagner ruhe gibt
Thalassämie ist eine genetisch bedingte Blutkrankheit, die durch eine gestörte Hämoglobinsynthese charakterisiert ist. Dies führt zu einer reduzierten Hämoglobinproduktion und einer verstärkten Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse).
Alpha-Thalassämie:
Ursache: Mutation oder Deletion der Alpha-Globin-Gene.
Schweregrad: Variiert von asymptomatischen Trägern bis hin zu schwerer Anämie (HbH-Krankheit) oder Hydrops fetalis (extremste Form).
Beta-Thalassämie:
Ursache: Mutation der Beta-Globin-Gene.
Schweregrad:
Beta-Thalassämie minor: Leichte, häufig symptomlose Verlaufsform.
Beta-Thalassämie intermedia: Moderate Anämie, gelegentlich Transfusionen erforderlich.
Beta-Thalassämie major (Cooley-Anämie): Schwere Anämie, regelmäßige Bluttransfusionen notwendig.
Anämie: Erschöpfung, Blässe, allgemeine Schwäche.
Hepatosplenomegalie: Vergrößerte Leber und Milz.
Knochenveränderungen: Verformungen durch vermehrte Blutbildung im Knochenmark.
Wachstumsstörungen: Vor allem bei schwereren Ausprägungen.
Blutbild: Mikrozytäre, hypochrome Anämie.
Hämoglobin-Elektrophorese: Nachweis abnormer Hämoglobinvarianten.
Genetische Analysen: Ermittlung spezifischer Mutationen.
Leichte Formen: Meist keine spezifische Behandlung erforderlich.
Schwere Formen:
Regelmäßige Bluttransfusionen: Behandlung der Anämie.
Eisenchelationstherapie: Vermeidung einer Eisenüberladung durch Transfusionen.
Knochenmark- oder Stammzelltransplantation: Potenziell heilend bei geeigneten Patienten.
Eine lebenslange Überwachung und Behandlung ist besonders bei schwereren Formen der Thalassämie essenziell.
Malignes Melanom
Hochgradig bösartiger Hautkrebs, der von den Melanozyten ausgeht.
Aggressiv mit hoher Neigung zur Metastasierung.
UV-Strahlung: Hauptursache, insbesondere Sonnenbrände in der Kindheit.
Genetische Prädisposition: Familiäre Häufung und genetische Mutationen (z. B. CDKN2A).
Hauttyp: Häufiger bei hellhäutigen Personen mit vielen Muttermalen.
Veränderung eines Muttermals: Asymmetrie, unregelmäßige Ränder, Farbvariationen, Durchmesser > 6 mm, Erhabenheit (ABCDE-Regel).
Neues Hautmal: Schnelles Wachstum, Juckreiz, Blutung.
Klinische Untersuchung: Visuelle Inspektion und Dermatoskopie.
Biopsie: Exzision und histologische Untersuchung zur Bestätigung der Diagnose.
Staging: Bildgebende Verfahren (CT, MRT, PET) zur Beurteilung der Ausbreitung.
Chirurgische Exzision: Entfernung des Tumors mit Sicherheitsabstand.
Sentinel-Lymphknotenbiopsie: Untersuchung der Wächterlymphknoten bei höherem Risiko.
Adjuvante Therapie: Immuntherapie (z. B. Checkpoint-Inhibitoren) oder zielgerichtete Therapie (z. B. BRAF-Inhibitoren) bei fortgeschrittenen Stadien.
Strahlentherapie: Bei inoperablen Tumoren oder Metastasen.
Chemotherapie: Selten, meist bei fortgeschrittenen oder metastasierten Melanomen.
Abhängig vom Stadium bei Diagnose:
Frühe Stadien: Gute Prognose mit hoher Heilungsrate.
Fortgeschrittene Stadien: Schlechtere Prognose, abhängig von Metastasierung und Ansprechen auf Therapie.
Regelmäßige Nachsorge erforderlich, um Rezidive und neue Melanome frühzeitig zu erkennen.
Das maligne Melanom erfordert eine frühzeitige Diagnose und aggressive Behandlung. Schutz vor UV-Strahlung und regelmäßige Hautuntersuchungen sind entscheidend zur Prävention.
Welche Medikamente bei Dranginkontinenz?
Zur Behandlung der Dranginkontinenz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die Blasenmuskulatur entspannen und den Harndrang reduzieren können.
Wirkmechanismus: Hemmen die Wirkung von Acetylcholin an den muskarinischen Rezeptoren der Blasenmuskulatur, wodurch die Blasenkontraktionen reduziert werden.
Beispiele:
Oxybutynin
Tolterodin
Solifenacin
Darifenacin
Trospiumchlorid
Wirkmechanismus: Stimulieren die Beta-3-Adrenozeptoren in der Blasenmuskulatur, fördern die Blasenentspannung und erhöhen die Blasenkapazität.
Beispiel:
Mirabegron
Wirkmechanismus: Wird direkt in die Blasenmuskulatur injiziert und hemmt die Freisetzung von Acetylcholin, was die Blasenkontraktionen reduziert.
Anwendung: Die Injektion erfolgt durch einen Urologen, meist bei Patienten, die auf orale Medikamente nicht ausreichend ansprechen.
Wirkmechanismus: Besitzen anticholinerge und muskelentspannende Eigenschaften, die bei der Kontrolle der Blasenkontraktionen helfen können.
Imipramin
Welche Medikamente und Therapien bei Belastungsinkontinenz?
Im Vergleich zur Dranginkontinenz gibt es bei der Belastungsinkontinenz weniger medikamentöse Optionen.
Wirkmechanismus: Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), der die Aktivität des Pudendusnervs und die Kontraktion des externen Harnröhrenschließmuskels verstärkt.
Dosierung: Beginnt oft mit 20-40 mg täglich, kann auf 40-80 mg täglich erhöht werden.
Nebenwirkungen: Übelkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen.
Wirkmechanismus: Lokale Östrogenpräparate (z. B. Vaginalcremes, -tabletten oder -ringe) können die Schleimhaut der Harnröhre und des Blasenhalses stärken und die Kontinenz verbessern.
Anwendung: Lokale Applikation, um systemische Nebenwirkungen zu minimieren.
Nebenwirkungen: Lokale Reizungen, selten systemische Effekte.
Da die medikamentöse Therapie bei Belastungsinkontinenz begrenzt ist, spielen nicht-medikamentöse Ansätze eine wichtige Rolle:
Beckenbodentraining: Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur.
Biofeedback und Elektrostimulation: Unterstützung des Beckenbodentrainings.
Gewichtsreduktion: Bei übergewichtigen Patienten zur Reduktion des intraabdominalen Drucks.
Vermeidung von Blasenreizstoffen: Reduktion von Koffein und Alkohol.
Bei schwerer Belastungsinkontinenz oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden:
Schlingenoperationen (TVT, TOT): Einbringen einer synthetischen Schlinge zur Unterstützung der Harnröhre.
Kolposuspension: Anheben und Fixieren des Blasenhalses.
Erzähl mir was zur Bakerzyste
Eine **Baker-Zyste**, auch als Poplitealzyste bekannt, ist eine flüssigkeitsgefüllte Schwellung im Bereich der Kniekehle (Fossa poplitea). Sie entsteht durch die Ansammlung von Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) in einem Schleimbeutel (Bursa), der sich hinter dem Kniegelenk befindet.
### Ursachen:
- **Kniegelenkserkrankungen**: Häufige Ursachen sind entzündliche oder degenerative Erkrankungen des Kniegelenks, wie z.B.:
- Rheumatoide Arthritis.
- Osteoarthritis (Arthrose).
- Meniskusverletzungen.
- Kniegelenkstrauma.
- **Überproduktion von Synovialflüssigkeit**: Bei diesen Erkrankungen wird vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert, die in die Bursa austritt und eine Zyste bildet.
### Pathophysiologie:
- Die Baker-Zyste entsteht durch einen Einwegventil-Mechanismus, bei dem die Synovialflüssigkeit aus dem Kniegelenk in die Bursa fließt, aber nicht mehr zurückfließen kann. Dies führt zur Ansammlung der Flüssigkeit und zur Bildung der Zyste.
### Symptome:
- **Schwellung**: Eine tastbare Schwellung in der Kniekehle, die sich weich und elastisch anfühlt.
- **Schmerzen**: Schmerzen oder Druckgefühl in der Kniekehle, besonders bei Bewegung oder Belastung.
- **Bewegungseinschränkung**: Eingeschränkte Beweglichkeit des Kniegelenks.
- **Komplikationen**: In seltenen Fällen kann die Zyste reißen, was zu plötzlichen, starken Schmerzen und Schwellungen im Unterschenkel führt (ähnlich einer tiefen Venenthrombose).
### Diagnostik:
- **Anamnese und körperliche Untersuchung**: Erhebung der Krankengeschichte und Palpation der Schwellung in der Kniekehle.
- **Bildgebende Verfahren**:
- **Ultraschall**: Erste Wahl zur Bestätigung der Diagnose und zur Beurteilung der Zystengröße.
- **MRT**: Detaillierte Darstellung der Zyste und der zugrunde liegenden Kniegelenkserkrankung.
- **Röntgen**: Kann zur Beurteilung von knöchernen Veränderungen im Kniegelenk verwendet werden.
### Behandlung:
- **Konservative Therapie**:
- **Ruhigstellung und Schonung**: Vermeidung von belastenden Aktivitäten.
- **Physiotherapie**: Übungen zur Stärkung der umliegenden Muskulatur und Verbesserung der Gelenkfunktion.
- **Medikamente**: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (NSAR).
- **Punktion**: Abziehen der Flüssigkeit aus der Zyste, oft in Kombination mit einer Kortisoninjektion.
- **Operative Therapie**:
- **Arthroskopie**: Minimalinvasiver Eingriff zur Behandlung der zugrunde liegenden Kniegelenkserkrankung und Entfernung der Zyste.
- **Offene Operation**: Selten erforderlich, wenn die Zyste sehr groß ist oder wiederholt auftritt.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und den Symptomen der Baker-Zyste. In vielen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichend sein, während in anderen Fällen eine operative Behandlung notwendig sein kann.
Einmal alles zur Clavicula-Fraktur damit Herbst Ruhe gibt
Clavicula-Frakturen sind häufige Verletzungen, die vor allem durch Stürze auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm entstehen. Sie machen etwa 5% aller Frakturen aus und treten häufig bei Sportlern und Kindern auf.
Clavicula-Frakturen werden nach der Lokalisation in drei Haupttypen eingeteilt:
Mittleres Drittel (Mittelstückfraktur)
Häufigste Form (ca. 80% der Fälle).
Bruch im mittleren Drittel des Schlüsselbeins.
Laterales Drittel (Distale Fraktur)
Bruch im äußeren Drittel, nahe dem Akromioklavikulargelenk.
Kann mit Verletzungen der Bänder (Ligamentum coracoclaviculare) einhergehen.
Mediales Drittel (Proximale Fraktur)
Seltenste Form (ca. 5% der Fälle).
Bruch im inneren Drittel, nahe dem Sternoklavikulargelenk.
Schmerzen: Starke Schmerzen im Bereich des Schlüsselbeins, besonders bei Bewegung.
Schwellung und Hämatom: Schwellung und Bluterguss über der Frakturstelle.
Deformität: Sichtbare Fehlstellung oder "Stufenbildung" des Schlüsselbeins.
Bewegungseinschränkung: Eingeschränkte Beweglichkeit der betroffenen Schulter.
Krepitation: Knirschende Geräusche bei Bewegung des Arms.
Anamnese und körperliche Untersuchung: Erhebung der Unfallgeschichte und Palpation des Schlüsselbeins.
Röntgen: Standarddiagnostik zur Bestätigung der Fraktur und Beurteilung der Bruchform.
CT oder MRT: Bei komplexen Frakturen oder Verdacht auf Begleitverletzungen (z. B. Gefäß- oder Nervenverletzungen).
Die Behandlung richtet sich nach der Lokalisation und dem Schweregrad der Fraktur sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
1. Konservative Therapie
Indikation: Nicht dislozierte oder gering dislozierte Frakturen, besonders im mittleren Drittel.
Maßnahmen:
Armschlinge oder Rucksackverband: Ruhigstellung des Arms und Entlastung des Schlüsselbeins für 3-6 Wochen.
Schmerztherapie: Analgetika zur Schmerzlinderung.
Physiotherapie: Nach der Ruhigstellung zur Wiederherstellung der Schulterbeweglichkeit und Muskelkraft.
2. Operative Therapie
Indikation: Stark dislozierte Frakturen, offene Frakturen, neurovaskuläre Komplikationen, Frakturen des lateralen Drittels mit Bandverletzungen.
Verfahren:
Plattenosteosynthese: Fixierung der Fraktur mit einer Metallplatte und Schrauben.
Intramedulläre Fixation: Einbringen eines Marknagels in den Knochen zur Stabilisierung.
Rekonstruktion der Bänder: Bei Verletzungen des Ligamentum coracoclaviculare.
Nicht-Verheilung (Pseudarthrose): Unvollständige Heilung der Fraktur, besonders bei konservativer Therapie.
Malunion: Fehlverheilung mit Deformität und Funktionsstörung.
Neurovaskuläre Verletzungen: Verletzungen von Nerven oder Blutgefäßen, besonders bei proximalen Frakturen.
Schultersteife: Einschränkung der Schulterbeweglichkeit durch längere Ruhigstellung.
Die meisten Clavicula-Frakturen heilen gut mit konservativer Therapie. Operative Eingriffe haben in der Regel gute Ergebnisse, insbesondere bei korrekt durchgeführten Verfahren.
Eine frühzeitige Mobilisation und Physiotherapie sind entscheidend für die Wiederherstellung der vollen Schulterfunktion. Insgesamt ist die Behandlung von Clavicula-Frakturen individuell anzupassen, um die bestmöglichen funktionellen Ergebnisse zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden.
Erkläre die funktionsweise eines fogarthy katheters
Ein **Fogarty-Katheter** ist ein spezieller Katheter, der hauptsächlich zur Entfernung von Blutgerinnseln (Thromben) aus Blutgefäßen verwendet wird. Er ist mit einem aufblasbaren Ballon an der Spitze ausgestattet, der es ermöglicht, Thromben zu mobilisieren und zu entfernen.
1. **Einführung**: Der Katheter wird in das betroffene Blutgefäß eingeführt, meist über einen kleinen Hautschnitt und unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle.
2. **Positionierung**: Der Katheter wird vorsichtig durch das Blutgefäß vorgeschoben, bis die Spitze den Thrombus passiert hat.
3. **Ballonaufblasen**: Der Ballon an der Spitze des Katheters wird mit einer kleinen Menge Flüssigkeit (meist Kochsalzlösung) aufgeblasen. Dies vergrößert den Durchmesser des Katheters und ermöglicht es, den Thrombus zu erfassen.
4. **Rückzug**: Der Katheter wird langsam zurückgezogen, wobei der aufgeblasene Ballon den Thrombus mit sich zieht und aus dem Blutgefäß entfernt.
5. **Entfernung**: Nach der Entfernung des Thrombus wird der Ballon entleert und der Katheter aus dem Blutgefäß herausgezogen.
1. **Vorbereitung**:
- Sterile Bedingungen schaffen und das benötigte Material bereitlegen.
- Den Patienten über den Eingriff informieren und eine Einwilligung einholen.
- Lokalanästhesie oder Sedierung je nach Eingriff und Patientenzustand.
2. **Einführung des Katheters**:
- Einen kleinen Hautschnitt an der vorgesehenen Stelle machen (z.B. Leiste oder Arm).
- Den Katheter vorsichtig in das Blutgefäß einführen und unter Bildgebung (Röntgen oder Ultraschall) vorschieben.
3. **Positionierung und Ballonaufblasen**:
- Den Katheter so positionieren, dass die Spitze den Thrombus passiert hat.
- Den Ballon mit einer Spritze langsam aufpumpen, bis er den Thrombus erfasst.
4. **Thrombusentfernung**:
- Den Katheter mit dem aufgeblasenen Ballon vorsichtig zurückziehen, um den Thrombus aus dem Blutgefäß zu entfernen.
- Den Ballon entleeren und den Katheter vollständig herausziehen.
5. **Nachsorge**:
- Die Punktionsstelle komprimieren, um Blutungen zu verhindern.
- Den Patienten überwachen und auf Komplikationen achten (z.B. Nachblutungen, Gefäßverletzungen).
- Gegebenenfalls eine Nachuntersuchung durchführen, um den Erfolg der Thrombektomie zu bestätigen.
Der Fogarty-Katheter ist ein effektives Werkzeug zur Entfernung von Thromben und wird häufig in der Gefäßchirurgie und interventionellen Radiologie eingesetzt.
Alleinige CRP-Erhöhung wie vorgehen
Eine isolierte Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP) kann auf verschiedene zugrunde liegende Ursachen hinweisen. Hier sind die Schritte, die Sie unternehmen sollten:
1. **Anamnese**:
- Erfragen Sie Symptome wie Fieber, Schmerzen, Müdigkeit, Gewichtsverlust oder spezifische Beschwerden, die auf eine Infektion, Entzündung oder andere Erkrankungen hinweisen könnten.
- Ermitteln Sie die Krankengeschichte, einschließlich kürzlicher Infektionen, chronischer Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und Operationen.
2. **Körperliche Untersuchung**:
- Führen Sie eine gründliche körperliche Untersuchung durch, um Hinweise auf Infektionen, Entzündungen oder andere pathologische Zustände zu finden.
3. **Weitere Laboruntersuchungen**:
- Bestimmen Sie weitere Entzündungsmarker wie Leukozytenzahl, Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und Procalcitonin.
- Überprüfen Sie spezifische Laborparameter je nach Verdachtsdiagnose (z.B. Leber- und Nierenwerte, Blutzucker, Elektrolyte).
4. **Bildgebende Verfahren**:
- Erwägen Sie bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT, um mögliche Infektions- oder Entzündungsherde zu identifizieren.
5. **Spezifische Tests**:
- Führen Sie je nach klinischem Verdacht spezifische Tests durch, z.B. Blutkulturen bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion, Autoantikörper bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung.
6. **Beobachtung und Verlaufskontrolle**:
- Überwachen Sie den Verlauf des CRP-Wertes und die klinischen Symptome. Wiederholen Sie die CRP-Messung nach einigen Tagen, um den Trend zu beobachten.
Eine isolierte CRP-Erhöhung erfordert eine gründliche diagnostische Abklärung, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und entsprechend zu behandeln.
Referenzwrete für Blutsalze
Natürlich, hier sind die Referenzwerte für die gängigen Blutsalze (Elektrolyte):
1. **Natrium (Na+)**:
- Referenzwert: 135-145 mmol/L
2. **Kalium (K+)**:
- Referenzwert: 3.5-5.0 mmol/L
3. **Chlorid (Cl-)**:
- Referenzwert: 98-106 mmol/L
4. **Kalzium (Ca2+)**:
- Gesamt-Kalzium: 2.1-2.6 mmol/L
- Ionisiertes Kalzium: 1.1-1.3 mmol/L
5. **Magnesium (Mg2+)**:
- Referenzwert: 0.7-1.0 mmol/L
6. **Phosphat (PO4^3-)**:
- Referenzwert: 0.8-1.5 mmol/L
Diese Werte können je nach Labor und Population leicht variieren, aber sie bieten eine allgemeine Orientierung für die Beurteilung der Elektrolytwerte im Blut.
Alles zu Hypocalziämie erklären
Hypokalzämie ist ein Zustand, bei dem der Kalziumspiegel im Blut unter den normalen Bereich fällt. Hier sind die Details zu Ursachen, Pathophysiologie und Symptomen:
1. **Hypoparathyreoidismus**:
- Verminderte Produktion von Parathormon (PTH), z.B. nach Schilddrüsenoperationen.
2. **Vitamin-D-Mangel**:
- Unzureichende Aufnahme oder Synthese von Vitamin D, was die Kalziumaufnahme im Darm reduziert.
3. **Niereninsuffizienz**:
- Reduzierte Aktivierung von Vitamin D und erhöhte Phosphatspiegel, die Kalzium binden.
4. **Akute Pankreatitis**:
- Kalzium wird im nekrotischen Fettgewebe der Bauchspeicheldrüse abgelagert.
5. **Medikamente**:
- Diuretika, Bisphosphonate, Antikonvulsiva.
6. **Sepsis**:
- Erhöhte Zytokinproduktion kann den Kalziumstoffwechsel beeinflussen.
7. **Magnesium-Mangel**:
- Beeinträchtigt die Sekretion und Wirkung von PTH.
- **Parathormon (PTH)**: Bei Hypoparathyreoidismus wird weniger PTH produziert, was die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen, die Rückresorption in den Nieren und die Aktivierung von Vitamin D im Darm reduziert.
- **Vitamin D**: Ein Mangel an Vitamin D führt zu einer verminderten Kalziumaufnahme im Darm.
- **Nierenfunktion**: Bei Niereninsuffizienz wird weniger aktives Vitamin D produziert und Phosphat kann nicht ausreichend ausgeschieden werden, was zu einer Bindung von Kalzium führt.
1. **Neuromuskuläre Symptome**:
- **Tetanie**: Muskelkrämpfe, besonders in Händen und Füßen (Trousseau-Zeichen).
- **Chvostek-Zeichen**: Zuckungen der Gesichtsmuskulatur bei Beklopfen des Nervus facialis.
- Parästhesien: Kribbeln oder Taubheitsgefühl, besonders um den Mund, an Händen und Füßen.
2. **Kardiovaskuläre Symptome**:
- Verlängertes QT-Intervall im EKG.
- Herzrhythmusstörungen.
3. **Zentrale Symptome**:
- Reizbarkeit, Verwirrtheit, Depression.
4. **Andere Symptome**:
- Trockene Haut, brüchige Nägel, Haarausfall.
Eine Hypokalzämie erfordert eine gründliche diagnostische Abklärung und gezielte Behandlung, um die zugrunde liegende Ursache zu beheben und die Symptome zu lindern.
Harnstau so erklären dass wagner ruhe gibt
**Harnstau** bezeichnet die Behinderung des Harnabflusses, die zu einer Ansammlung von Urin in den Harnwegen führt. Dies kann oberhalb (supravesikal) oder unterhalb (subvesikal) der Harnblase auftreten.
- **Supravesikale Abflussstörung**: Der Harnstau befindet sich oberhalb der Harnblase, also in den Harnleitern (Ureteren) oder den Nieren.
- **Subvesikale Abflussstörung**: Der Harnstau befindet sich unterhalb der Harnblase, also in der Harnröhre (Urethra).
- **Supravesikale Abflussstörung**:
- Nierensteine (Nephrolithiasis).
- Tumoren (z.B. Nieren- oder Uretertumoren).
- Strikturen oder Narbenbildung in den Ureteren.
- Ureterabgangsstenose.
- Retroperitoneale Fibrose.
- **Subvesikale Abflussstörung**:
- Prostatahyperplasie oder -karzinom.
- Urethrastrikturen.
- Blasenhalsobstruktion.
- Urethralklappen (bei Kindern).
- Fremdkörper in der Harnröhre.
- **Akuter Harnstau**:
- Starke, kolikartige Schmerzen (Flankenschmerzen bei supravesikalem Harnstau).
- Übelkeit und Erbrechen.
- Harnverhalt (bei subvesikalem Harnstau).
- Häufiger Harndrang ohne ausreichende Entleerung.
- **Chronischer Harnstau**:
- Dumpfe, anhaltende Schmerzen.
- Wiederkehrende Harnwegsinfektionen.
- Hämaturie (Blut im Urin).
- Niereninsuffizienz bei längerem Bestehen.
1. **Anamnese und körperliche Untersuchung**:
- Erfragen von Symptomen, Schmerzlokalisation und -charakter.
- Palpation des Abdomens und der Flanken.
2. **Laboruntersuchungen**:
- Urinstatus und Urinkultur zur Erkennung von Infektionen.
- Blutuntersuchungen (Kreatinin, Harnstoff) zur Beurteilung der Nierenfunktion.
3. **Bildgebende Verfahren**:
- **Ultraschall**: Erste Wahl zur Beurteilung der Nieren und Harnwege, Nachweis von Hydronephrose (Nierenstauung).
- **CT oder MRT**: Detaillierte Darstellung der Harnwege, besonders bei Verdacht auf Steine oder Tumoren.
- **Intravenöse Urographie (IVU)**: Kontrastmitteluntersuchung zur Darstellung des Harntrakts.
- **Retrograde Urethrographie**: Bei Verdacht auf subvesikale Obstruktion.
4. **Endoskopische Verfahren**:
- **Zystoskopie**: Direkte Inspektion der Harnblase und Harnröhre, besonders bei subvesikalen Abflussstörungen.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Harnstaus und kann konservativ (z.B. Schmerztherapie, Antibiotika) oder operativ (z.B. Steinentfernung, Tumorresektion, Dilatation von Strikturen) erfolgen.
Einnmal alles zur Patellasehenruptur erzählen
Ätiologie
Drohendes Sturzereignis beim Bergabgehen oder Treppensteigen mit Stabilisierungsversuch und Anspannung des M. quadriceps gegen Widerstand (eher selten) oder Trauma kurz unterhalb der Patella (häufiger)
Schmerzen und Schwellung am Knie
Evtl. tastbare Lücke im Sehnenverlauf
Aktive Kniestreckung nicht möglich
Patellahochstand
Diagnostik: Röntgen, Sonografie, MRT
Therapie: Operative End-zu-End-Naht der Patellarsehne mit Drahtcerclage nach McLaughlin zwischen Tuberositas tibiae und Patella zur Zugentlastung
Fettpolsterzeichen
Unterschied primäre und sekundäre Wundinfektion
Natürlich, hier ist der Unterschied zwischen primären und sekundären Wundinfektionen:
1. **Primäre Wundinfektion**:
- Tritt unmittelbar nach der Verletzung oder Operation auf.
- Die Infektion entwickelt sich direkt in der frischen Wunde.
- Symptome können Rötung, Schwellung, Schmerz, Wärme und Eiterbildung sein.
- Beispiel: Eine Infektion, die sich innerhalb der ersten 48 Stunden nach einer Operation entwickelt.
2. **Sekundäre Wundinfektion**:
- Tritt nach einer anfänglichen Heilungsphase auf, oft Tage bis Wochen nach der Verletzung oder Operation.
- Die Infektion entwickelt sich in einer Wunde, die bereits teilweise oder vollständig verheilt war.
- Symptome können erneut auftretende Rötung, Schwellung, Schmerz, Wärme und Eiterbildung sein.
- Beispiel: Eine Infektion, die sich in einer chirurgischen Wunde entwickelt, nachdem die Wunde bereits Anzeichen der Heilung gezeigt hat.
Primäre Wundinfektionen entstehen direkt nach der Verletzung, während sekundäre Wundinfektionen später auftreten, oft nach einer anfänglichen Heilungsphase.
Distale Humerusfraktur_klinische Zeichen
Die Untersuchung richtet sich nach der Ausprägung der Symptome, wobei offensichtliche Frakturen nicht unnötig manipuliert werden sollten.
Frakturzeichen
Schmerzbedingte Funktionseinschränkung
Typische Fehlstellung bei Humerusschaftfraktur: Verkürzung des Oberarmes mit Varus-Fehlstellung
Formänderung des Hueter-Dreiecks , z.B. bei Epikondylenfraktur des distalen Humerus
Schonhaltung
Haut und Weichteile: Insb. achten auf
Wunden oder drohende Perforation zur Detektion einer offenen Fraktur (siehe auch: Einteilung nach Gustilo/Anderson)
Lokale Infektionen, z.B. Hautpilz in Axilla
pDMS: Betroffene Extremität untersuchen, exakt dokumentieren
Je nach Frakturlokalisation anatomische Nähe zu verschieden Nerven und Gefäße beachten; siehe auch: Gefährdete Strukturen bei Humerusfrakturen
Sensibilität und Motorik: Testung der einzelnen Nerven
Nervus-axillaris-Läsion
Nervus-radialis-Läsion
Nervus-medianus-Läsion
Nervus-ulnaris-Läsion
Durchblutung: Puls und Rekapillarisierungszeit prüfen, Zeichen einer Gefäßverletzung vorhanden?
Humeruskopffraktur kombiniert mit Schultergelenkluxation: Schmerzhafte Bewegungseinschränkung, federnde Fixation des Armes, leere Gelenkpfanne als Delle tastbar, sichtbare Deformation der Schulter
Was passiert wenn wir metformin vor OP nicht absetzen
Wenn Metformin vor einer Operation nicht abgesetzt wird, können folgende Risiken auftreten:
1. **Laktatazidose**:
- Metformin kann das Risiko einer Laktatazidose erhöhen, besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Zuständen, die Hypoxie verursachen (z.B. Operationen).
- Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Muskelschmerzen, Atemnot und Bewusstseinsstörungen.
2. **Nierenfunktionsstörung**:
- Während der Operation kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Nierenfunktion kommen, was die Ausscheidung von Metformin beeinträchtigt und das Risiko einer Laktatazidose weiter erhöht.
3. **Hypoglykämie**:
- Obwohl Metformin selbst selten Hypoglykämien verursacht, kann die Kombination mit anderen perioperativen Medikamenten oder Nüchternheit das Risiko erhöhen.
Daher wird empfohlen, Metformin 24-48 Stunden vor einer Operation abzusetzen und die Nierenfunktion postoperativ zu überwachen, bevor es wieder angesetzt wird.
Was tun bei Feststellen eines ROSC
Schritt für Schritt Anleitung EKs
Natürlich, hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung einer Erythrozytenkonzentrat (EK)-Transfusion:
1. **Indikation prüfen**: Stellen Sie sicher, dass die Transfusion medizinisch indiziert ist.
2. **Einwilligung einholen**: Informieren Sie den Patienten über den Eingriff und holen Sie eine schriftliche Einwilligung ein.
3. **Blutgruppe und Kreuzprobe**: Überprüfen Sie die Blutgruppe des Patienten und führen Sie eine Kreuzprobe durch.
4. **Vorbereitung des Patienten**: Messen Sie die Vitalparameter (Blutdruck, Puls, Temperatur) und legen Sie einen venösen Zugang.
5. **EK vorbereiten**: Überprüfen Sie das EK auf Unversehrtheit, Ablaufdatum und Übereinstimmung mit der Patientenidentität.
6. **Transfusion starten**: Schließen Sie das EK an das Infusionssystem an und beginnen Sie die Transfusion langsam, um mögliche Reaktionen frühzeitig zu erkennen.
7. **Überwachung**: Überwachen Sie den Patienten engmaschig, besonders in den ersten 15 Minuten, auf Anzeichen von Transfusionsreaktionen (Fieber, Schüttelfrost, Juckreiz, Atemnot).
8. **Vitalparameter kontrollieren**: Regelmäßige Kontrolle der Vitalparameter während der gesamten Transfusion.
9. **Dokumentation**: Notieren Sie Beginn und Ende der Transfusion, die verabreichte Menge und eventuelle Reaktionen.
10. **Nachsorge**: Überwachen Sie den Patienten nach der Transfusion weiter auf Spätreaktionen und dokumentieren Sie den Zustand.
Diese Schritte helfen, die Sicherheit und Wirksamkeit der Transfusion zu gewährleisten.
Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein ROSC vorliegt
1. **Nachweisbare Pulsation**: Eine tastbare Pulsation, meist an der Carotis oder Femoral-Arterie.
2. **Blutdruckmessung**: Ein messbarer systolischer Blutdruck, der auf eine ausreichende Herz-Kreislauf-Funktion hinweist.
3. **Spontanatmung**: Wiederaufnahme der spontanen Atmung, auch wenn sie anfangs unregelmäßig sein kann.
4. **Verbesserung der Hautfarbe**: Eine rosigere Hautfarbe, die auf eine verbesserte Durchblutung hinweist.
5. **Bewusstseinszeichen**: Jegliche Anzeichen von Bewusstsein oder Reaktion auf äußere Reize, auch wenn diese minimal sind.
6. Erhöhter endtidaler CO2-Wert (EtCO2): Ein Anstieg des ausgeatmeten CO2, gemessen durch Kapnographie, zeigt eine effektive Kreislaufaktivität an. Frühester und zuverlässigster Marker
Diese Kriterien zusammen bestätigen das Vorliegen eines ROSC und helfen, die Wiederherstellung der Kreislauffunktion zu überwachen.umpt.
Unterschied zwischen TEPP und TAP erklären
Bezogen auf Hernien gibt es folgende Unterschiede:
1. TEP (Totale extraperitoneale Plastik):
- Minimalinvasives Verfahren zur Reparatur von Leistenhernien.
- Das Netz wird vollständig außerhalb des Peritoneums (extraperitoneal) platziert.
- Vorteil: Geringeres Risiko für intraabdominelle Komplikationen.
2. TAPP (Transabdominelle präperitoneale Plastik):
- Das Netz wird durch den Bauchraum (transabdominell) in den präperitonealen Raum platziert.
- Vorteil: Bessere Übersicht über die Bauchhöhle, was bei beidseitigen Hernien oder Rezidivhernien hilfreich sein kann.
Beide Methoden sind minimalinvasiv und verwenden ein Netz zur Verstärkung der Bauchwand, unterscheiden sich jedoch im Zugangsweg und der Platzierung des Netzes.
Erkläre Harninkontinenz
Harninkontinenz ist der unwillkürliche Verlust von Urin. Es gibt verschiedene Typen:
1. Belastungsinkontinenz: Urinverlust bei körperlicher Anstrengung, Husten oder Niesen. Ursache ist oft eine Schwäche des Beckenbodens oder des Schließmuskels.
2. Dranginkontinenz: Plötzlicher, starker Harndrang mit unkontrollierbarem Urinverlust. Ursache kann eine Überaktivität des Detrusormuskels sein. (Problem in der Geriatrie)
3. Überlaufinkontinenz: Unkontrollierter Urinverlust bei überfüllter Blase. Ursache kann eine Blasenentleerungsstörung oder eine Obstruktion sein.
4. Funktionelle Inkontinenz: Urinverlust aufgrund von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen, die den Gang zur Toilette erschweren.
Diagnostik umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Urinanalyse und urodynamische Tests. Therapieoptionen reichen von Beckenbodentraining und Medikamenten bis hin zu chirurgischen Eingriffen.
Was tun gegen die in der Geri am häufigsten vorkommenden Inkontinenz
Im geriatrischen Formenkreis ist die Dranginkontinenz am häufigsten. Diese Form der Inkontinenz tritt oft aufgrund von altersbedingten Veränderungen der Blasenmuskulatur und des Nervensystems auf.
Maßnahmen gegen Inkontinenz umfassen:
1. **Beckenbodentraining**: Stärkung der Beckenbodenmuskulatur.
2. **Blasentraining**: Regelmäßige Toilettengänge und Verzögerung des Harndrangs.
3. **Medikamentöse Therapie**: Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten zur Reduktion der Blasenüberaktivität.
4. **Lebensstiländerungen**: Gewichtsreduktion, Flüssigkeitsmanagement und Vermeidung von Blasenreizstoffen wie Koffein.
5. **Harninkontinenzhilfsmittel**: Einlagen, Katheter oder Pessare.
6. **Chirurgische Eingriffe**: Bei anatomischen Problemen oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen.
Hausärztliche Voruntersuchungen vor OP
Welche Gerinnungshemmer wie und wann vor OP absetzen?
Poststationäre Betreuung in der hausärztlichen Praxis
Wann sind Coxibe kontraindiziert?
Bei kardiovaskulären Vorerkrankungen
Welches NSAR ist erste Wahl beim akuten Gichtanfall?
Indometacin (saures Analgetikum)
Operationstechniken bei Sprunggelenksfraktur
Wie viel Belastung postoperativ nach Sprunggelenksfraktur
Die ersten 6 Wochen nur 20kg
Bis wann sollte die Thromboseprophylaxe bei Sprunggelenksfraktur fortgesetzt werden?
Bei ruhiggestelltem Sprunggelenk sollte die medikamentöse Thromboseprophylaxe mind. bis zur Abnahme des fixierenden Verbandes, Erreichen einer Teilbelastung von 20 kg und einer Beweglichkeit von 20° im OSG durchgeführt werden! [2]
Erkläre die Pathophysiologie hinter Abduktionsfraktur und Adduktionsfraktur bei proximalen Femurfrakturen
Gamma nagel vs Femurnagel
Gammanagel (links im Bild) und proximaler Femurnagel (PFN; rechts im Bild) sind beide exemplarisch bei pertrochantärer Femurfraktur. Der PFN ist eine Weiterentwicklung des Gammanagels und zeichnet sich v.a. durch die schlankere und längere Form sowie eine obligate Antirotationsschraube im Schenkelhals aus. Mittig im Bild ist die gemeinsame Funktionsweise beider Systeme dargestellt: Die Schenkelhals- und Antirotationsschraube – sofern vorhanden – können im Nagel gleiten, wodurch bei axialer Belastung des Beines (roter Pfeil) Kompression auf den Frakturspalt entsteht (blaue Pfeile). Dies fördert die Knochenheilung.Je nach Bedarf können PFNs und auch viele Modelle des Gammanagels statisch oder dynamisch verriegelt werden. Bei der statischen Verriegelung kann die Verriegelungsschraube entweder in das runde Loch oder am Oberrand des ovalen Lochs eingebracht werden. Ein Gleiten des Nagels bei axialer Kompression und Sinterung nach distal wird dadurch nicht ermöglicht. Bei dynamischer Verriegelung wird die Verriegelungsschraube am Unterrand des ovalen Loches eingebracht, wodurch das Gleiten des Nagels nach distal ermöglicht wird.
Eindeutige Indikation für eine Prothese sind die 6 P`s bei Schenkelhals
M. Paget, M. Parkinson, pathologische Fraktur, Plegie, Polyarthritis und ausgeprägte (Osteo‑)Porose!
Wann risikotratifizierung für kardiovaskuläre Ereignisse in der hausärztlichen Versorgung
Es gibt keine ausreichende Evidenz dafür, dass das systematische Screenen aller Patienten zu einer Verbesserung von Morbidität oder Mortalität führt. Ein kardiovaskuläres Risikoas-sessment erscheint nach Ansicht der Leitlinienautoren insbesondere in Situationen sinnvoll,in denen es Hinweise auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bzw. mögliche therapeutische Konsequenzen gibt. Hierzu gehören folgende Situationen.
Ein oder mehrere der folgenden Risikofaktoren ist/sind neu aufgetreten: Rauchen, erhöhte Blutdruckwerte, erhöhte Lipidwerte, Typ-2-Diabetes mellitus, positive Familien-anamnese [12, 13].
Anlässlich einer Gesundheitsuntersuchung [13], bei Frauen > 60 Jahre, bei Männern> 55 Jahre [12].
Bei Personen mit erhöhtem kardiovaskulären Risikoprofil in regelmäßigen Abständen (1-2 Jahre).
Personen mit hoher psychosozialer Belastung/niedrigem Bildungsgrad oder sozialer Schicht ab 35 Jahre [
Wenn es der Patient wünscht bzw. eine entsprechende Besorgnis äußert
Ein oder mehrere der folgenden Risikofaktoren sind vorhanden: Übergewicht besonders mit bauchnaher Fettverteilung oder Adipositas
PHQ9 erklären
Der PHQ-9 (Patient Health Questionnaire-9) ist ein validiertes Instrument zur Diagnose und Überwachung von Depressionen. Er umfasst neun Fragen, die den Kernsymptomen einer Major Depression entsprechen, wie sie im DSM-5 definiert sind. Die Fragen decken Bereiche wie Interesseverlust, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitveränderungen, Selbstwertgefühl, Konzentrationsprobleme, motorische Unruhe oder Verlangsamung und Suizidgedanken ab. Jede Frage wird auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet: - 0: Überhaupt nicht - 1: An einzelnen Tagen - 2: An mehr als der Hälfte der Tage - 3: Fast jeden Tag Die Gesamtsumme der Punkte gibt den Schweregrad der Depression an: - 0-4: Keine bis minimale Depression - 5-9: Leichte Depression - 10-14: Mäßige Depression - 15-19: Mittelgradige bis schwere Depression - 20-27: Schwere Depression
CAM erklären
Das Confusion Assessment Method (CAM) ist ein Instrument zur schnellen und zuverlässigen Diagnose eines Delirs. Es basiert auf vier Hauptkriterien:
1. **Akuter Beginn und fluktuierender Verlauf**: Plötzlicher Beginn und wechselnde Intensität der Symptome.
2. **Aufmerksamkeitsstörung**: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, aufrechtzuerhalten oder zu wechseln.
3. **Desorganisiertes Denken**: Unzusammenhängende oder unlogische Gedankenführung.
4. **Veränderter Bewusstseinszustand**: Von Hyperaktivität bis hin zu Lethargie.
Für die Diagnose eines Delirs müssen die Kriterien 1 und 2 sowie entweder 3 oder 4 erfüllt sein.
Verschiedene Stimmgabel erfüllen verschieden Funktionen. Erkäre die verschiedenen Stimmgabeln und wann man diese anwendet
Gerne. Hier eine Zusammenfassung der gängigen Stimmgabeln und ihrer Anwendungen:
1. **512 Hz**:
- Hauptsächlich für Hörtests (Rinne und Weber).
- Ideal für die Beurteilung der Luft- und Knochenleitung.
2. **128 Hz**:
- Verwendet zur Beurteilung der Vibrationsempfindung in neurologischen Untersuchungen.
- Längere und deutliche Vibrationen, gut für periphere Neuropathien.
3. **256 Hz**:
- Manchmal für Hörtests verwendet, aber weniger ideal als 512 Hz.
- Kann auch für Vibrationsempfindung genutzt werden, aber weniger gebräuchlich.
4. **1024 Hz**:
- Spezielle Hörtests, weniger häufig in der klinischen Praxis.
5. **64 Hz**:
- Selten verwendet, aber nützlich für die tiefere Vibrationsempfindung in bestimmten neurologischen Untersuchungen.
Nun zurück zur Prüfung: Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um das Risiko eines erneuten Sturzes bei der 88-jährigen Patientin zu bewerten?
Arriba Scores
Alter
Geschlecht
Systolischer Blutdruck
Rauchen
Gesamtcholesterin
HDL-Cholesterin
Blutdrucksenkende Medikation: ja/nein
Diabetes (HbA1C)
Manifeste KHK bei Verwandten 1. Grades
Arriba eklären
Der in arriba hinterlegte Risiko-Algorithmus basiert auf der Framingham-Risikoformel und wurde anhand epidemiologischer Daten aus Deutschland adaptiert.
Eine aktuelle Studie zielt darauf ab, den Risiko-Algorithmus noch stärker an die Zielpopulation (Personen, die von Hausärzten in Deutschland beraten werden) anzupassen [33]. Es wird das absolute Risiko für ein akutes, kardiovaskuläres Ereignis (Schlaganfall oder Herzinfarkt) und nicht nur das Mortalitätsrisiko berechnet.
Damit sind die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses, die zur Verordnung von Lipidsenkern ein hohes kardiovaskuläres Risiko (über 20% Ereignisrate/10 Jahre) fordern, direkt umsetzbar [36].
Man kann zudem annehmen, dass aus Sicht der Betroffenen solche Ereignisse als Marker für Krankheitslast eine höhere klinische und soziale Bedeutung haben als allein die vorzeitige Sterblichkeit [37].
Zusätzlich zur Darstellung des absoluten Risikos der individuellen Person wird als Vergleichsmöglichkeit das Risiko in einer Gruppe gleichen Alters und Geschlechts angezeigt. Auch diese Angaben beruhen auf Daten aus Deutschland.
Nenne die 5. Schritte zur Beratung vom kardiovaskulären Risiko in der Hausarztpraxis
Stufenplan der antihypertensiven Therapie gemäß DEGAM
Grenzwerte für die Diagnose Hypercholerestinämie
Die Diagnose "Hypercholesterinämie" kann sich auf das Gesamtcholesterin oder das LDL-Cholesterin beziehen. Als obere Grenzwerte gelten für gesunde Erwachsene:
Gesamtcholesterin: < 200 mg/dl
LDL-Cholesterin: je nach kardiovaskulärem Risiko < 70 bis < 160 mg/dl
Diese Grenzwerte sind isoliert betrachtet wenig aussagekräftig. Bereits bei Gesamtcholesterin-Werten über 200 mg/l kann ein erhöhtes Risiko für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) vorliegen. Eine genauere Aussage ermöglicht ein Lipidstatus.
Empfohlene Zielwerte für Lipide in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Gesamtrisiko
Empfohlene Zielwerte für Lipide in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Gesamtrisiko [21][53]
Kardiovaskuläres Risiko
LDL-Cholesterin-Zielwert (Primärer Zielwert)
Non-HDL-Cholesterin-Zielwert
ApoB-Zielwert
Extrem hohes Risiko
LDL <1 mmol/L (40 mg/dL) und LDL-Reduktion um ≥50%
Keine Angabe
Sehr hohes Risiko
LDL <1,4 mmol/L (55 mg/dL) und.LDL-Reduktion um ≥50%
<2,2 mmol/L (85 mg/dL)
<65 mg/dL
Hohes Risiko:
LDL <1,8 mmol/L (70 mg/dL) und LDL-Reduktion um ≥50%
<2,6 mmol/L (100 mg/dL)
<80 mg/dL
Moderates Risiko
LDL <2,6 mmol/L (100 mg/dL)
<3,4 mmol/L (130 mg/dL)
<100 mg/dL
Niedriges Risiko
LDL <3 mmol/L (116 mg/dL)
Indirekter Coombs-Test
Empfänger-Serum wird mit Test-Erythrozyten versetzt, um ggf. Antikörpergegen Erythrozytenantigene nachzuweisen
Direkter Coombs-Test
Empfängererythrozyten werden mit einem Testserum vermischt, um ggf. an Erythrozyten gebundene Antikörper und Komplementfaktoren nachzuweisen
Warum lieber Gabapentin als Pregabalin verabreichen?
Gabapentin hat ein niedrigeres Suchtpotential
Wofür verwenden wir Duloxetin in der Schmerztherapie?
Zulassung nur für diabetische Polyneuropathie
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Stimmfremitus?
Der Stimmfremitus ist ein Zeichen für die Gewebleitfähigkeit des Thorax und der Lunge für tiefe Frequenzen.
Überprüfung: Seitenvergleichend werden die beiden handflächen dorsal auf den Thorax legt und der Patient gleichzeitig mit möglichst tiefer Stimme 99 spricht.
Physiologisch: Stimmfremitus seitengleich zu spüren.
Verstärkt: Wenn das Lungengewebe verdichtet ist (Pneumonie)
Abgeschwächt: Wenn sich zwischen Thorax und Lunge Luft oder Flüssigkeit befindet (Pneumothorax ode Pleuraerguss)
Was ist Bronchophonie?
Gewebeleitfähigkeit des Thorax und der Lunge für hohe Frequenzen.
Überprüft wird das Zeichen, indem man die Lunge auskultiert während der Patient 66 flüstert.
Stärker: Bei entzündeten oder infiltrierten Lungenbereichen.
Schwächer: Pleuraerguss oder Pneumothorax
Was machen wir mit ASS präoperativ?
Zur Protektion kardialer Ischämie bei KHK sollte inbesondere wenn der Patient einen Stent hat weitergegeben werden zur Prophylaxe thromboembolischer Verschlüsse
Welche Ersatzmedikation geben bei HIT?
Fondaparinux ist als Alternatvie bei HIt gut geeignet
Kennen Sie ein maschinelles Verfahren um eine DIC rechtzeitig zu erkennen?
Thromboelastometrie
Zur Diagnose einer möglichen SEPSIS benötigt man was und welche Marker sind ein Teil davon?
Die Krieterien sind:
Hyperthermie oder Hypothermie
Tachykardie
Tachypnoe und oder Beatmung
Leukozytose oder Leukopenie
Welche Funktion hat der SOFA Score
Er dient zur Einschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit bei bereits eingetretener Sepsis
Welche Funktion hat der qSOFA-Score?
Hypotonie
Tachypnoe
GCS unter 15
Was ist schlimmer? Ein linksseitiger oder ein rechtsseitiger Spannungspneumothorax?
Ein rechtsseitiger führt schneller zur einer vital bedrohlichen Situation, da die vv.cavae frühzeitig komprimiert werden und somit der venöse Rückstrom zum Herzen schnell abnimmt
Welches Opioid bei aktuer Pankreatitis
Pethidin ist 1. Wahl, da es den Sphinktertonus am wenigsten beeinflusst
Patienten mit Asthma Bronchiale dürfen welche Medikamente nicht bekommen?
Betablocker, da sie die Obstruktion verstärken
Schritt für Schritt Anleitung bei der Überprüfung eines Röntgen-Thorax
Röntgenstrahlengang (a.p. oder seitlich)
Weichteile (Tumore), Skellet, Form des Thorax
Mediastinum (Größe und Form des Herzens (1/3 des Thoraxdurchmessers) , Aortensklerose, künstliche herzklappen, Herzschrittmacher, Trachea (Durchmesser 15 - 18mm)
Zwerchfellstellung (rechte Hälfte ca. 2cm höher als linke aufgrund der Leber)
Zwerchfellgrenzen(Erguss?), abgeflacht (als Zeichen eines Empyems)
Hiluskonfiguration (linker Hilus 1-2cm höher als rechter Hilus)
Lungezeichnung (Streifung, Linien, Atelektasen, Infiltrate)
Ausdehnung der Lunge, Pleure: Tumorverdächtig Verdichtungen, Verkalkungen
Die Einteilung der verschiedenen Schmerzformen anhand der DEGAM erklären
Algorithmus beim Vorgehen von Kreuzschmerzen
Körperliche Untersuchung bei Rückenschmerzen in der hausärztlichen Praxis
Inspektion des Rückens, des Gangbildes und der Haltung
Palpation der Wirbelsäule und der paravertebralen Muskulatur
Vorbeugetest (betrachten einer Skoliose oder eines Rippenbuckels)
Laseque-Test: Bei radikulären Schmerzen führt das passive Anheben des im Knie gestreckten Beines zu einem in das Bein einschießenden Schmerz
Zehengang (S1) -> Prüfung der Mukselkraft
Hackengang (L5) —> Prüfung der Muskelkraft
Therapieoptionen bei akuten Kreuzschmerzen
Aufklärung
Keine Bettruhe
AU
Analgesie mit NSAR
Therapieoptionen bei chronischen Schmerzen
Ziel ist nun Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität und der Beweglichkeit
Reevaluation, ob eien spezifische oder psychosomatische Erkrankung vorliegt
Erfassung von Risikofaktoren
Eruierung ob Rehabilitationsmaßnahmen nötig sind
Sozialmedizinische Beratung
Intensivierung der medikamentösen Therapie
Rückenschule
Indikation Psychotherapie
Multimodale Schmerztherapie
Ab wann sind Rückenschmerzen chronisch?
Ab 12 Wochen
Vorgehen bei Halsschmerzen gemäß DEGAM
Einteilung des Hesselbach Dreieckes
Das Hesselbach-Dreieck ist eine muskelfreie Stelle der Bauchwand und wurde erstmals 1814 beschrieben.
Es liegt inferior und medial der Vasa epigastrica inferiora,
wird kaudal durch das Leistenband und
medial durch die Grenze des Musculus rectus abdominis begrenzt.
HWI und mögliche Schwangerschaft welche Antibiotika
Keine teratogenen Antibiotika verodnen (kein Thrimetoprim und kein Nitrofurantoin).
Wahl: Amoxicillin und Cephalosporine
Wann ASS und Clopidogrel präoperativ absetzen?
7 bis 10 d vorher absetzen wenn Risiko der Thrombozytenaggregation vertretbar, manche Eingriffe sind auch mit diesen Medikamten möglich
Welche Gerinnungshemmer als Hausarzt wann absetzen?
Allodynie
Schmerzen durch normalerweise nicht schmerzhafte Reize
Dystästhesie
unangenheme Missempfindung, entweder spontan oder durch normalerweise nicht schmerzhafte Reize
Hypalgesie
verminderte Schmerzempfindlichkeit
Hyperalgesie
verstärkte Schmerzempfindlichkeit
Parästhesie
Missempfindung, spontan oder durch einen Reiz ausgelöst
Neuralgie
Schmerzempfinden im Versorgungsgebiet eines Nervs oder eines Nervenplexuses
Diagnosekriterien für ME/CFS
Eine im Vergleich zur Zeit vor der Erkrankung substanzielle Einschränkung der Fähigkeit zu beruflichen, schulischen, sozialen oder persönlichen Aktivitäten, die länger als 6 Monate besteht und von Fatigue begleitet ist, die tiefgreifend, neu aufgetreten, also nicht lebenslang bestehend, nicht das Resultat von übermäßiger Anstrengung ist und sich durch Ruhe und Erholung nicht substanziell verbessert.
Verschlechterung der Symptome nach körperlicher und/oder kognitiver Belastung (post-exertionelle Malaise: PEM)
Nicht erholsamer Schlaf
Obligat sind zusätzlich die beiden folgenden Symptome:
Kognitive Einschränkungen („brain fog“)*
Orthostatische Intoleranz
Nenne alle nicht Opioid-Analgetika gemäß Stufe 1 des Stufenschemas
Werden beide Fragen verneint, kann eine ausgeprägte Depression (sog. „Major“ Depression)
mit hoher Sicherheit als ausgeschlossen gelten… Wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit
Sensitivität von 96%
WHO-Stufenschema erklären
1986 zur Behandlung von Tumorschmerzen etabliert
Findet heute auch bei der Therapie akuter und chronischer Schmerzen Anwendung
Prinzip beruht auf
by the clock
by the mouth
by the ladder
Basiert auf einer stufenförmigen Eskalation der Schmerztherapie, bei der jede Stufe durch Koanalgetika ergänzt werden kann
Zähle die niedrigpotenten Opioide auf
Zähle die hochpotenten Opioide auf
Warum darf das Citrat-Röhrchen nicht als erstes abgenommen werden?
Citratröhrchen für Blutgerinnungsuntersuchungen sollten bei Abnahme mehrerer Röhrchen nicht als erstes abgenommen werden, da in der ersten Probe bereits teilaktivierte Gerinnungsfaktoren vorliegen können.
Reihenfolge der BE
Warum darf EDTA nicht vor Citrat abgenommen werden?
EDTA aus dem roten EDTA-Röhrchen die Blutgerinnung. Wenn es vor den grünen Röhrchen befüllt wird, die für die Gerinnungstests genutzt werden, kann es die Gerinnungsprozesse in diesen hemmen. Die Ergebnisse der Gerinnungsuntersuchungen aus dem Blut der Natrium-Citrat-Röhrchen können so verfälscht werden.
Anzeichen einer Divertikulitis in der Abdomensonographie
Direkter Nachweis entzündeter Divertikel
Echoarme Darmwandverdickung auf >5 mm mit Aufhebung der Wandschichtung und ggf. Kokarden-Phänomen
Entzündliche Fettgewebsreaktion in der Umgebung
Ggf. Nachweis freier Flüssigkeit oder eines Abszesses
Stadienabhängiges Therapieschema bei Divertikulitis
Wann Diskontinuitätsreaktion nach Hartmann
Dieser Eingriff kann bspw. bei septischen bzw. instabilen Patienten mit akuter, komplizierter Divertikulitis bei freier Perforation durchgeführt werden (Typ 2c).
Häufigkeiten nach Lokalisation eines mechanischen Ileus
Dünndarmileus in 80% der Fälle: Ursache sind meist operationsbedingte Verwachsungen (65%) oder Hernien(15%)
Dickdarmileus in 20% der Fälle: Ursache sind meist malignombedingte Stenosen (70%) oder entzündliche Prozesse (10%)
Gastrografin-Passage erklären
Gastrografin®-Passage: Gabe von wasserlöslichem Kontrastmittel über die Magensonde DOSIS und sequenzielle Röntgenaufnahmen des Abdomens über 24(–48) h
Diagnostisch zur Klärung einer Operationsindikation (absoluter Passagestopp? Verschlechterung der Klinik nach KM-Applikation?)
Bei paralytischem Ileus gelingt häufig das Abführen sowie die Zunahme der Motilität
Leitbefund: Passage des Kontrastmittels in das Kolon binnen 4–24 h spricht gegen die Notwendigkeit einer operativen Therapie [8]
Strickleiter und Klaviertastenphänomen erklären
Durch die Aufweitung des Darmlumens bei einem Dünndarmileus werden die Kerckring-Falten deutlich sichtbar. Wird der Darm in der Sonografie mittig angeschnitten, so imponieren sie als ins Darmlumen fingerförmig hineinragende Strukturen, die den Tasten eines Klaviers ähneln (Klaviertasten-Phänomen). Wird der Darm hingegen eher im Randbereich angeschnitten, so wird der Gesamtverlauf der Kerckringfalten erfasst. Das Bild ähnelt den Sprossen einer Strickleiter (Strickleiter-Phänomen).
Quartärprävention
Schutz vor unnötiger Überversorgung
Symtpome Hypercalciämie
Generell: Sehr variable Symptomatik, teilweise auch asymptomatisch
Verringerte neuromuskuläre Erregbarkeit: Muskelschwäche, Obstipation, Paresen
Definition Hypo und Hypercalziämie
Hypokalzämie = Gesamtcalcium <2,2 mmol/L bzw. ionisiertes Calcium <1,15 mmol/L
Hyperkalzämie = Gesamtcalcium >2,65 mmol/L bzw. ionisiertes Calcium >1,35 mmol/L
Symptome Hypocalziämie
Leitsymptom: Tetanie (wenn bedingt durch respiratorische Alkalose = Hyperventilationstetanie) bei gesteigerter neuromuskulärer Erregbarkeit
Kribbelparästhesien (typischerweise perioral)
Karpopedalspasmen: Pfötchenstellung der Hände und Spitzfußstellung
Generalisierte Hyperreflexie
Kardiale Symptome
Herzrhythmusstörungen infolge einer QT-Zeit-Verlängerung (z.B. Torsade de Pointes)
Abnahme der kardialen Pumpfunktion („Low-Output-Syndrom“) mit Hypotonie
Neurologisch: Epileptischer Anfall (alle Formen möglich)
Gastrointestinal: Diarrhö
Bei chronischer Hypokalzämie
Störungen von Haar- und Nagelwuchs, schlechter Zahnstatus
Psychische Veränderungen (Depression, Angst)
Prinzipien der medikamentösen Schmerztherapie
Prinzip
Erläuterung
„By the mouth“
Orale Applikation bevorzugen
Langwirksame (retardierte) Analgetika
„By the clock“
Regelmäßiges und festgelegtes Einnahme-Zeitschema
„By the ladder“
Entsprechend des WHO-Stufenschemas symptomorientierte Schmerzmedikation
WHO-Stufenschema
Stufe I
Nicht-Opioid-Analgetikum (± Koanalgetikum ± Adjuvans)
Stufe II
Nicht-Opioid-Analgetikum + niedrig-potente Opioide (± Koanalgetikum ± Adjuvans)
Stufe III
Nicht-Opioid-Analgetikum + hoch-potente Opioide (± Koanalgetikum ± Adjuvans)
bersicht Analgetika (beispielhaft)
Übersicht Analgetika (beispielhaft)
Nicht-Opioid-Analgetika
Niedrig-potente Opioide
Hoch-potente Opioide
Diclofenac
Ibuprofen
Acetylsalicylsäure
Celecoxib
Paracetamol
Metamizol
Tramadol
Tilidin
Dihydrocodein
Morphin
Oxycodon
Levomethadon
Fentanyl
Pethidin
Buprenorphin
Piritramid
Welchen Zweck hat die Bedarfsmedikation bei Schmerztherapei
Um Schmerzspitzen und Durchbruchschmerzen adäquat zu behandeln, sollte jedem Schmerzpatienten eine Bedarfsmedikation bereitgestellt werden. Für diese gilt:
Unretardiertes, schnellwirksames Analgetikum bevorzugen
Bei bereits bestehender Opioidtherapie der WHO-Stufe III: Bedarfsdosis 1/6 der Opioid-Gesamttagesdosis
Bei Einsatz der Bedarfsmedikation ≥3×/d oder unzureichender Analgesie durch diese sollte die Basismedikation überprüft und ggf. eine höhere Stufe nach dem WHO-Stufenschema oder eine Dosiserhöhung der Basistherapie erwogen werden.
Welche Rolle haben Koanalgetika bei Schmerztherapie
Koanalgetika können in jeder Stufe des WHO-Stufenschemas als Begleitmedikation gegeben werden.
Neuropathische Schmerzen (Bspw. diabetische Neuropathie, Post-Zoster-Neuralgie)
Trizyklische Antidepressiva: Amitriptylin, Doxepin, Clomipramin, Imipramin
Anfallssuppressiva: Carbamazepin, Gabapentin, Pregabalin
Hirndruck und Nervenkompression
Glucocorticoide
Knochenmetastasen und -schmerzen
Bisphosphonate (bspw. Pamidronat)
Welche Rolle haben Adjuvanzien in der Schmerztherapie
Mit Adjuvanzien wird den Nebenwirkungen der Therapie mit Analgetika sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch entgegengewirkt.
Laxantien
Antiemetika
Protonenpumpeninhibitoren
Weitere Verfahren in der Schmerzmedizin
Muskulatur, die als Schmerz-/Triggerpunkte fungieren
Physikalische Maßnahmen: Massagen, Thermotherapie, Physiotherapie, Desensibilisierung etc.
Entspannungsverfahren
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
Autogenes Training
Biofeedback
Kognitive Verhaltenstherapie
Patientenedukation
Hypnose
Akupunktur
Diagnostik der Riesenzellarteritiis
Bildgebung
Bei kranieller Symptomatik
1. Wahl: Farbkodierte Duplexsonografie der Temporalarterien inkl. ihrer parietalen und frontalen Äste sowie der Axillararterien
Gefäßstenosen oder -verschlüsse
Nicht-komprimierbares Halo-Zeichen
Alternativ: HR-MRT der oberflächlichen Schädelarterien
Die Diagnose sollte durch eine Bildgebung oder Biopsie gesichert werden!
Akuttherapie Riesenzellarteritiis
Akuttherapie: Glucocorticoide
Bei Augenbeteiligung innerhalb von wenigen Stunden bis ≤24 h
Stationär hochdosiertes Methylprednisolon i.v.
Anschließend Glucocorticoide p.o.
Ohne Augenbeteiligung: Glucocorticoide p.o.
Ziel: Individuell geringste Dosis
Ausschleichschema: Individuell über 1–2 Jahre
Der Augenbefall bei Riesenzellarteriitis ist ein medizinischer Notfall und muss initial hochdosiert mit Glucocorticoiden (z.B. Methylprednisolon 500–1.000 mg/d i.v.) behandelt werden!
Symptome Polymyalgia Rheumatica
Diagnose Polymyalgia Rheumatica
I.d.R. kann die Diagnose klinisch, ggf. mithilfe der Klassifikationskriterien der Polymyalgia rheumatica, gestellt werden!
Therapie Polymyalgia Rheumatica
1. Wahl: Orale Glucocorticoide
Ansprechen: Typischerweise sehr schnell (Diagnosis ex juvantibus)
Im Verlauf: Schrittweise reduzieren auf individuelle Zieldosis und ausschleichen
Glucocorticoideinsparende Therapeutika
Indikation
Unzureichendes Ansprechen auf Glucocorticoide
Hohes Risiko für Glucocorticoid-induzierte Nebenwirkungen bzw. bereits bestehende Komorbiditäten
Medikamente
Methotrexat
Multiples Myelon Symptome
Stufenweise Wiedereingliederung Hamburger Modell
Ziel
Behutsame, schrittweise Einführung in die Anforderungen der Arbeitstätigkeit mit Möglichkeit zur Leistungssteigerung
Dauerhafte Wiedereingliederung in das Erwerbsleben
Planung einer Wiedereingliederung
Sofern es aus medizinischen Gründen notwendig, eine ärztliche Behandlung weiterhin erforderlich und es betrieblich möglich ist
Beachtung der physischen und psychischen Verfassung
Individuelle Anpassung, im Konsens aller Beteiligten
Bestimmung der Tätigkeiten, die (nicht) durchgeführt werden sollen
Beginn: Spätestens ab Arbeitsunfähigkeit ≥6 Wochen prüfen, ob Wiedereingliederung möglich ist
Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit: Während Wiedereingliederung Krankengeldzahlung durch GKV
Dauer: I.d.R. max. 6 Monate
Praktisches Vorgehen
Wiedereingliederungsplan ausfüllen
Ärzt:innen: Vorschlag für tägl. Arbeitszeit und Tätigkeiten (bzw. nicht mögliche Tätigkeiten)
Patient:innen: Einverständnis erklären
Arbeitgebende: Bestätigung/Ablehnung
Betriebsärzt:innen: Zustimmung i.d.R. erforderlich bei Tätigkeiten mit vorgesehener arbeitsmedizinischer Vorsorge
Kinderkrankentage erklären
Definition: Freistellung von der Arbeit bei Erkrankung eines Kindes
Anspruch: Unter bestimmten Bedingungen je Kind pro Jahr (2024 und 2025)
Je Elternteil: 15 Arbeitstage
Alleinerziehende: 30 Arbeitstage
Bei mehreren Kindern insg. max. [19]
35 Tage je Elternteil
70 Tage für Alleinerziehende
Keine Begrenzung bei
Stationärer Behandlung [19]
Schwerstkranken Kindern
Falls Tage von einem Elternteil aufgebraucht: Ggf. Weitergabe von Tagen des anderen Elternteils möglich
Kinderkrankengeld
Höhe: I.d.R. 90% des Nettolohns abzüglich Sozialversicherungsbeiträge [18]
Bedingungen für Anspruch
Elternteil und Kind gesetzlich krankenversichert
Kind im Alter <12 Jahren (keine Altersbegrenzung für Kinder mit Behinderung, die Hilfe benötigen)
Andere im Haushalt lebende Personen können Aufsicht nicht übernehmen
Unbezahlte Freistellung von der Arbeit
Ebenso bei
Kurzarbeit
Bezug von Elterngeld und zeitgleich Arbeit in Teilzeit
Krankenkasse/ Medizinischer Dienst
Rechtliche Grundlage [13]
Grundsätzlich vertragsärztliche Pflicht zur Beantwortung von Anfragen der gesetzlichen Krankenkassen bzw. des Medizinischen Dienstes, die diese zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben benötigen
Auf vereinbarten Vordrucken
Anfrage der Krankenkasse
I.d.R. nach >21 Tagen Arbeitsunfähigkeit erlaubt
Anfrage des Medizinischen Dienstes (MD)
Bei Zweifeln der Krankenkasse an der Arbeitsunfähigkeit
Gutachtenauftrag der Krankenkasse an den MD [11]
MD stellt Anfrage bei Arzt/Ärztin über Muster 11
Gutachten des MD: Prinzipiell verbindlich
Nenne zwei Mineralcortikoid-Rezeptot-Antagonisten
Spironolacton
Epleronon
Was ist eine Baker-Zyste
Unter einer Baker-Zyste versteht man eine Zyste im Bereich der Kniekehle, die z.B. im Rahmen einer degenerativen Meniskusläsion oder im Rahmen einer chronischen Polyarthritis auftreten kann.
Die Zyste befindet sich im Semimembranosus-Eck, d.h. zwischen dem Ansatz des Musculus semimembranosusund dem Ursprung des medialen Kopfes des Musculus gastrocnemius.
Anatomische Verhältnisse Schenkelhernie beschreiben
Therapie der Wahl bei WPW-Syndrom
Therapie der Wahl: Ajmalin
Kontraindiziert sind Medikamente, welche den AV-Knoten blockieren (z. B. Verapamil, Digitalis, Adenosin), denn es besteht die Gefahr einer 1:1-Überleitung auf den Ventrikel über die akzessorische Leitungsbahn, d.h. die Gefahr einer ventrikulären Tachykardie.
selektive Hochfrequenzkatheterablation der akzessorischen Leitungsbahn.
Was tun bei dekompensierter Linksherzinsuffizienz?
Sauerstoffgabe (4–8 l/min): lindert die Dyspnoe
Glyceroltrinitrat-(Nitro)Spray: 2 Hübe sublingual, dann mittels Perfusor je nach Blutdruck: senkt die Vorlast, verbessert die myokardiale Durchblutung und senkt den myokardialen Sauerstoffverbrauch
i. v. Gabe von Schleifendiuretika (z. B. Furosemid 40 mg) zur akuten Diurese und Reduktion des intravasalen Volumens
bei Unruhe und/oder Schmerzen i. v. Gabe von Morphin (5–10 mg)
Transport der Patientin in ein Krankenhaus, und zwar in Oberkörperhochlagerung (Beine tief lagern), um den venösen Rückstrom zum Herzen zu minimieren
bei fehlendem Anstieg der Sauerstoffsättigung und Verschlechterung des Zustands der Patientin unter o. g. Therapie Intubation und Beatmung mit PEEP zur Beseitigung der respiratorischen Insuffizienz
Erkläre die perniziöse Anämie
Am häufigsten ist der Vitamin-B12-Mangel und seine häufigste Ursache ist die perniziöse Anämie. Dies ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Autoantikörper gegen die Parietalzellen der Magenschleimhaut – die Produzenten des Intrinsic-Faktors – auftreten, evtl. auch gegen Intrinsic-Faktor. Die Folgen der Einwirkung der anti-Parietalzell-Antikörper (ACPA) sind eine Autoimmungastritis vom Typ A, eine Anazidität und ein Mangel an Intrinsic-Faktor, der als Vitamin-B12-bindendes Protein Voraussetzung für die Resorption des Vitamins B12 im Dünndarm ist.
Diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei akutem arteriellen Verschluss
diagnostische Maßnahmen:
Blutentnahme: Kreatinin, Blutbild, Transaminasen (Organstatus vor Therapie), Quick, PTT (Status vor Einleitung einer Antikoagulation), CK (bereits Muskelschädigung?), Laktat (Hinweis auf anaerobe Energiegewinnung, Zeichen der Organischämie)
Farbduplexsonografie zur Lokalisation der Embolie
später: kardiologische Diagnostik zur Abklärung des Vorhofflimmerns (Belastungs-EKG, transösophageale Echokardiografie zur Suche nach intrakardialen Thromben)
Blutdruck- und Pulskontrolle zwecks Kontrolle der Kreislaufsituation bei Herzrhythmusstörung(Vorhofflimmern)
Monitorüberwachung bei absoluter Arrhythmie mit schneller Überleitung zwecks Rhythmusüberwachung
therapeutische Maßnahmen:
Vollheparinisierung (initial etwa 25 000 IE unfraktioniertes Heparin i. v./24 h, Ziel: PTT-Verlängerung auf das Doppelte bis Dreifache der Norm) zur Prophylaxe von Appositionsthromben und zur Antikoagulation bei Vorhofflimmern
Tieflagerung der Extremität (verbessert Perfusion)
Polsterung des Beins (schützt vor Druckschäden)
Watteverband (schützt vor Auskühlung)
Vorstellung in der chirurgischen Abteilung zur Embolektomie mittels Ballonkatheter innerhalb der nächsten 6 Stunden, damit die kritische Ischämietoleranz des Gewebes nicht überschritten wird
später: Versuch, den Sinusrhythmus wiederherzustellen (medikamentös oder durch Kardioversion), bei arterieller Embolie jedoch erst nach Ausschluss weiterer intrakardialer Thromben durch die transösophageale Echokardiografie und nach ausreichender Antikoagulation
Welche Diagnostik schlagen Sie zur Sicherung Ihrer Verdachtsdiagnose vor für hepC?
Um eine aktive (replikative) Hepatitis-C-Virus-Infektion diagnostizieren zu können, muss HCV-RNA im Blut nachgewiesen werden.
Bei wie viel % der Menschen wird eine HepC chronisch?
Etwa 70% der Patienten mit einer akuten Hepatitis C – die meist asymptomatisch verläuft – heilt die Infektion nicht aus und die Erkrankung wird chronisch. Auch die chronische Hepatitis C verläuft häufig asymptomatisch oder geht mit unspezifischen Allgemeinbeschwerden (z. B. Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit) einher. Etwa 1/5 der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickelt im weiteren Verlauf eine Leberzirrhose. Bei bis zu 7% dieser Patienten tritt mit einer Latenz von 20–30 Jahren als Folge der chronischen Hepatitis C ein hepatozelluläres Karzinom auf. Außer diesen die Leberbetreffenden Krankheitsfolgen können eine gemischte Kryoglobulinämie (s. Frage !!! Welche Ursache könnten die Schwerpunktneuropathie und die Purpura haben?), eine Glomerulonephritis, eine Autoimmun-Thyreoiditis oder ein Sjögren-Syndrom auftreten.
Blutfettzielwerte bei Risikopatienten für kardiovaskuläre Ereignisse?
Gesamtcholesterin < 180 mg/dl
HDL-Cholesterin > 40 mg/dl
LDL-Cholesterin < 100 mg/dl
Triglyzeride < 150 mg/dl
Erkläre Phlebothrombose
As Phlebothrombose bezeichnet man einen akuten kompletten oder inkompletten Verschluss einer tiefen Vene durch einen Thrombus. Sie tritt in über 90% der Fälle im Bereich der Becken- oder Beinvenen auf. Da links die A. iliaca die V. iliaca überkreuzt und so zu einer Abflussbehinderung führt, ist das linke Bein doppelt so häufig betroffen wie das rechte Bein. Thrombosen der Armvenen (Paget-von-Schroetter-Syndrom, < 2%) treten z. B. nach Anlage eines zentralen Venenkatheters oder bei einem Thoracic-outlet-Syndrom (Kompressionssyndrom im Bereich der oberen Thoraxapertur, z. B. infolge einer Halsrippe) auf.
Reaktive Arthritis/ Reiter Syndrom erklären
Entzündliche Gelenkerkrankung, die nach einer bakteriellen Infektion auftritt (Zweiterkrankung).
Ursache: Häufig bakterielle Infektion im Darm- oder Urogenitaltrakt.
Charakteristisch: Sterile (keimfreie) Gelenkentzündung, d. h. Bakterien sind nicht im Gelenk selbst vorhanden.
Definition: Kombination aus drei Hauptsymptomen (Reiter-Trias).
Arthritis: Gelenkentzündung, meist in den Knie- oder Sprunggelenken.
Urethritis: Entzündung der Harnröhre.
Augenentzündung: Häufig Konjunktivitis (Bindehautentzündung) oder Iridozyklitis (Entzündung der Iris und des Ziliarkörpers).
Entzündungsreaktion als Folge der Infektion, aber nicht direkt durch das Bakterium im Gelenk verursacht.
Häufige Auslöser: Infektionen mit Chlamydien, Salmonellen, Shigellen, Yersinien und Campylobacter.
Warum geben wir bei einem STEMI Duale Plättchenaggregation + Vollheparinisierung
Die sofortige duale Plättchenaggregationshemmung mit ASS und P2Y12-Blocker (ADP-Inhibitoren) verbessert die Prognose und wird über 12 Monate nach einem Infarkt gegeben. Zur Prophylaxe von Appositionsthromben, Ventrikelthromben und Thromboembolie sollte zudem eine Vollheparinisierung erfolgen (s. Frage Welche Maßnahmen ergreifen Sie bereits im Rettungswagen?); angestrebt wird eine Verlängerung der aPTT auf das 1,5- bis 2-Fache der Norm. Auch β1-Rezeptor-selektive Blocker verbessern die Prognose, können jedoch bei Neigung zu Bradykardie (wie im vorliegenden Fall) sowie bei Zeichen einer Herzinsuffizienz in der Akutphase nicht oder nur mit Vorsicht verabreicht werden. Vor und nach Gabe von Glyceroltrinitrat Blutdruckkontrolle!
Beschreibe den Herzinfarkt im EKG im laufe der Zeit
Wie sieht grob die Therapie der chronischen Niereninsuffizienz aus?
Die Niereninsuffizienz wird folgendermaßen therapiert:
Normalisierung des Blutdrucks (ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptor-Antagonisten sind Mittel der Wahl, da sie zusätzlich nephroprotektiv wirken)
Eiweißrestriktion (0,8–1,0 g/kg KG/d)
Behandlung einer Hyperlipidämie (Cholesterinsynthesehemmer, s. Fall 59-jährige Patientin mit Hyperlipidämie und Z. n. Herzinfarkt)
bei Urämie Dialysebehandlung
Diuretika nur bei Überwässerung
Behandlung Cor pulmonale
Sauerstoff-Langzeittherapie bei paO2 < 60 mmHg: Sie senkt den pulmonalarteriellen Druck und verbessert so die Prognose. Therapiebeginn unter stationären Bedingungen zwecks engmaschiger Überwachung der Blutgaswerte (Hyperkapnie?). Heimtherapie: Zufuhr von 1–2 l O2/min über 16–24 h/d.
Diuretika und ACE-Hemmer zur Therapie der Rechtsherzinsuffizienz
nur bei primärer pulmonalarterieller Hypertonie (PAH): Endothelinrezeptor-Antagonist, Phosphodiesterase-5-Inhibitor oder Riociugat zur Reduktion des pulmonalarteriellen Druckes
als Ultima Ratio Inhalation von Iloprost (Prostazyklin-Analogon)
Typische Symptome des Antiphospholipid-Syndroms
Das Antiphospholipid-Syndrom (APL-Syndrom), da bei der Patientin typische Symptome dieses Syndroms vorliegen: rezidivierende Thrombosen und zerebrale ischämische Ereignisse bei jungen Patienten, Aborte, Hautveränderungen (Livedo reticularis), verlängerte aPTT und Thrombopenie.
Zeichen eines Lungenemphysems
Lungenemphysem , da der Klopfschall hypersonor ist und das Röntgenbild tiefstehende Zwerchfellkuppen, eine vermehrte Strahlentransparenz der Lunge und horizontal verlaufende Rippen mit weiten Interkostalräumen zeigt. Es besteht eine respiratorische Globalinsuffizienz, d. h. Hypoxämie (paO2 < 72 mmHg) plus Hyperkapnie (paCO2 > 45 mmHg).
Welche Stadien der Erkrankung kennen Sie und wodurch sind diese charakterisiert bei Lyme-Borreliose?
Stadium I (lokale Infektion):
Erythema (chronicum) migrans (im Bereich der Stichstelle; s. Abb. 22.1)
begleitend Lymphadenosis cutis benigna (= Lymphozytom; Prädilektionsstelle Ohrläppchen) und Fieber möglich
Auftreten wenige Tage bis 2 Monate nach dem Zeckenstich
Serologie: s. Frage Welches diagnostische Vorgehen schlagen Sie vor?.
Stadium II (disseminierte Infektion):
Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit als Hinweis auf Meningopolyneuritis (lymphozytäre Meningoradikulitis Bannwarth), z. T. mit Sensibilitätsstörungen, vor allem im Versorgungsgebiet des N. facialis
Lyme-Arthritis: rezidivierende Oligoarthritis mit wechselndem Gelenkbefall, meist große Gelenke betroffen
seltener: Myokarditis, Perikarditis, Lymphadenosis cutis benigna
Auftreten wenige Monate nach dem Stadium I
Serologie: IgM- und IgG-Antikörper positiv
Stadium III (chronische Infektion):
Acrodermatitis chronica atrophicans (s. Kommentar)
Lyme-Arthritis
seltener: Enzephalomyelitis, Polyneuritis
Auftreten Jahre bis Jahrzehnte nach der Infektion
Serologie: IgG-Antikörper positiv, IgM-Antikörper oft nur schwach positiv oder negativ
Grob mal alles zu Angioödem erzählen in ganzen Sätzen
Man unterscheidet das Histamin-vermittelte und das nicht-Histamin-vermittelte Angioödem, welches meist Bradykinin-vermittelt ist. Nicht-Histamin-vermittelt ist das durch C1-Esterase-Inhibitormangel bedingte Angioödem und das erworbene Angiödem nach Einnahme von ACE-Hemmern oder AT1-Blockern.
In den meisten Fällen handelt es sich um ein Histamin-vermitteltes Angioödem. Die Histaminfreisetzung ist IgE-vermittelt (Allergie) oder durch Leukotriene (Intoleranzödem, ein häufiger Auslöser ist Acetylsalicylsäure), oder physikalische Reize (z. B. Druck, Kälte) bedingt. In manchen Fällen hat sie keine erkennbare Ursache (idiopathisches Angioödem).
Angioödeme infolge eines C1-Esterase-Inhibitormangels sind selten (< 1%). Man unterscheidet eine angeborene Form (hereditäres Angioödem, autosomal-dominanter Erbgang) und eine erworbene Form. Das hereditäre Angioödem ist Folge einer verminderten Synthese oder einer Dysfunktion des C1-Esterase-Inhibitors. Die seltene erworbene Form tritt bei malignen Lymphomen oder infolge von Autoantikörpern gegen den C1-Esterase-Inhibitor auf.
Wie wird Eisen für gewöhnlich substituiert?
Eisen wird in der Regel als Eisen-II-Sulfat peroral substituiert. Lediglich bei einer Eisenresorptionsstörung (z. B. chronisch-entzündliche Darmerkrankung) kann eine parenterale Applikation erforderlich sein, die allerdings weniger gut verträglich ist.
Welche Muskeln gehören zur Rotatorenmanschette der Schulter und welche Funktion haben sie jeweils?
M. supraspinatus: Abduktion im Schultergelenk
M. infraspinatus: Außenrotation im Schultergelenk
M. teres minor: Außenrotation sowie Adduktion im Schultergelenk
M. subscapularis: Innenrotation im Schultergelenk
Klassifikation der Aortendissektion
Klassifikation nach DeBakey(Klassifikation nach der Ausdehnung des zweiten Gefäßlumens):
Typ I: Dissektion der gesamten Aorta,
Typ II: nur die Aorta ascendens ist betroffen
Typ III: nur die Aorta descendens ist betroffen, Aorta ascendens sowie Aortenbogen sind ausgespart
Klassifikation nach Stanford (Klassifikation nach dem Entry, unabhängig von der Ausdehnung nach distal):
Typ A: Entry in der Aorta ascendens
Typ B: Entry in der Aorta descendens, meist unmittelbar distal des Abganges der A. subclavia sinistra: die Dissektion schreitet meist nach distal fort, kann aber in seltenen Fällen auch retrograd den Abgang der A. subclavia sinistra betreffen.
Erklär das ABCDE Schmea
Therapie der Aortenklassifikation
Bei einer Aortendissektion Typ nach Stanford A handelt es sich um eine akut lebensbedrohliche Erkrankung und es sollte eine umgehende operative Versorgung stattfinden.
Mögliche Komplikationen sind ein Hämatoprikard mit Herzbeuteltamponade, eine Aortenklappeninsuffizienz, Myokardinfarktoder ein Schlaganfall. In ca. 60 % der Fälle ist hierbei die Aortenklappe mit betroffen.
Die Therapie besteht in einer Entfernung der Eintrittsstelle (Entry) in der Aorta ascendens und einem Ersatz durch eine Gefäßprothese.
Bei Beteiligung der Aortenklappe wird dieses einschließlich der klappennahen Aorta reseziert und durch eine Gefäßprothese mit integrierter Kunststoffklappe (klappentragendes Conduit bzw. Composite-Prothese) ersetzt. Die Abgänge der Koronararterien werden anschließend in das Conduit implantiert. Ist die Aortenklappe bzw. die Aortenwurzel nicht betroffen ist ggf. auch ein Ersatz der Aorta ascendens oberhalb der Abgänge der Koronararterien möglich.
Je nach Ausdehnung nach distal kann die Dissektionsmembran entweder durch Gewebekleber oder Nähte wieder adaptiert, durch eine Prothese ersetzt oder einen endovaskulären Stent stabilisiert werden
Eine Aortendissektion Typ B nach Stanford ohne Komplikationen, d.h. Organausfälle, wurde früher zumeist konservativ mittels Blutdruckeinstellung behandelt, da die Operationsletalität höher als das Risiko einer Spontanruptur war. Bei Auftreten von Komplikationen war aber eine Operation in jedem Fall indiziert
Durch die Fortschritte in der endovaskulären Therapie ist mittlerweile die endosvaskuläre Versorgung mittels Stentimplantation bei der komplizierten (und zunehmend auch der unkomplizierten) Aortendissektion Typ B die Methode der Wahl.
Morbus Chassaignac
Hierbei handelt es sich um eine Subluxation des Radiusköpfchens innerhalb des Lig. anulare radii. Diese Verletzung tritt häufig zwischen dem 1. und 4. Lebensjahr auf. Ruckartiges Reißen am Armdes Kindes (z.B. wenn das Kind plötzlich losrennt) oder Spiele wie „Engelchen-Flieg“ oder „Flieger“ können einen Morbus Chassaignac verursachen. Zum typischen Verletzungsmechanismus s. Antwort zu Frage 81.3. Auffällig ist eine schmerzbedingte Bewegungshemmung des Unterarms im Ellenbogengelenk mit Fixation in Pronationsstellung. Sind Anamnese und klinisches Bild typisch, ist keine weitere Diagnostik notwendig. Hier kann sofort ein Repositionsversuch erfolgen (s. Antwort zu Frage 81.4). Vor und nach Therapie sollten immer Durchblutung, Motorik und Sensibilität (DMS) überprüft werden. Lässt sich aus der Anamnese kein typisches Ereignis herleiten oder liegt ein Trauma vor, muss auch an eine Ellenbogengelenkluxation (s.u.) oder Fraktur gedacht werden. Dies muss durch eine Röntgenaufnahme des Ellenbogengelenks in 2 Ebenen ausgeschlossen werden. Die Prognose ist gut. Ein Rezidiv ist bei noch nicht komplett ausgebildeten Radiusköpfchen möglich.
Welche Befunde erwarten Sie bei der körperlichen Untersuchung bei tiefer Beinvenenthrombose?
Schwellung des Beines (im Seitenvergleich)
Glanzhaut, vermehrte Venenzeichnung, livide Verfärbung des Beines
verschiedene schmerzhafte Druckpunkte im Venenverlauf:
Payr-Zeichen : Druckschmerz der Fußsohle
Homann-Zeichen : Wadenschmerz bei Dorsalflexion im Sprunggelenk
Lowenberg-Zeichen : Schmerzen in der Wade bei Anlegen einer Blutdruckmanschette am Oberschenkel und Aufpumpen über 60 mmHg
Meyer-Druckpunkte : Druckschmerz entlang der Tibiakante
„Unhappy Triad“!
Kombination von Verletzung des vorderen Kreuzbandes, des medialen Meniskus und medialen Seitenbandes(anteromediale Instabilität → OP-Indikation!)
Billroth und Roux-Y im Vergleich
Welche Untersuchungsbefunde können Sie bei der klinischen Untersuchung erheben und somit die Differenzialdiagnosen voneinander abgrenzen? bei Pneumothorax und Hämathothorax
Spannungspneumothorax:
hypersonorer Klopfschall, Seitendifferenz!
abgeschwächtes bzw. fehlendes Atemgeräusch, Seitendifferenz!
Hämatothorax:
gedämpfter Klopfschall (unterer Thoraxbereich), Seitendifferenz!
abgeschwächtes Atemgeräusch, Seitendifferenz!
Was tun bei Achalasie?
konservativ:
Versuch mit Kalziumantagonisten (Nifedipin), Nitropräparaten (ISDN), Molsidomin vor dem Essen (eher schlechte Erfolgsrate, deswegen weitgehend verlassen)
Methode der Wahl: endoskopische pneumatische Dilatation (EPD) des unteren Ösophagussphinkters (Erfolgsrate 80–95 %, oft jedoch mehrfache Dilatation notwendig)
Botulinus-Toxin-Injektion in den unteren Ösophagussphinkter (vorübergehende Besserung in 60–80 % der Fälle, meistens erneute Behandlung notwendig)
Alternativ wird heutzutage auch an einigen spezialisierten Zentren eine sog. perorale endoskopische Myotomie (POEM) durchgeführt. Hierbei wird die Mukosa endoskopisch inzidiert, anschließend submukös getunnelt und dann der untere Ösophagusspinkters durchtrennt. Im kurzfristigen Verlauf zeigen sich vergleichbare Ergebnisse zur chirurgischen Therapie.
operativ: bei Versagen der konservativen Behandlung (laparoskopische) extramuköse Kardiomyotomie (nach Gottstein-Heller) mit Antireflux-Operation (Fundoplastik nach Dor oder Thal; Methode der Wahl insbesondere bei jüngeren Patienten)
„6 P nach Pratt“:
„6 P nach Pratt“: Pulselessness (Pulsverlust), Pain (Schmerz), Pallor (Blässe), Paraesthesia (Sensibilitätsstörung), Paralysis (Bewegungsunfähigkeit), Prostration (Schock)
Vorgehen bei akuter arterieller Verschluss
venöser Zugang, Blutentnahme, Infusionstherapie, Analgetikatherapie z.B. mit Piritramid (Dipidolor 7,5–15 mg i.v.) bzw. Tramadol (z.B. Tramal 50–100 mg i.v.) als Einzeldosis oder Dauerinfusion, Wattepolsterung der Extremität (cave: keine Wärme wegen Verkürzung der Ischämietoleranz des Gewebes)
Antikoagulation: Heparinisierung mit 5000–10 000 IE i.v. als Bolus, anschließend 20 000–30 000 IE/24 h i.v. (PTT 60–80 s)
Doppler- bzw. farbkodierte Duplex-Sonografie: Hinter dem Gefäßverschluss kommt es zum Sistieren des Blutflusses oder einer starken Reduktion des systolischen Blutdrucks.
CT/MR-Angiografie
Fernembolektomie mittels Fogarty-Katheter oder (direkte) Thrombendarteriektomie (TEA)
evtl. Lysetherapie mit rt-PA, Streptokinase oder Urokinase bei kompensierter Ischämie, bei kompletter Ischämie ist wegen des Zeitdrucks (Ischämietoleranz der Extremität 6 Stunden!) ein operatives Vorgehen indiziert (s. Kommentar).
Definieren Sie den Schockindex!
Schockindex = Puls/RRsyst > 1 = Schockgefahr! Physiologisch ca. 0,5; im Fallbeispiel mit 80/130 = 0,6 noch normal
Therapie Struma
Die Therapie erfolgt bis zum Grad II medikamentös durch Substitution von L-Thyroxin (z.B. Euthyrox 75–150 µg /d). Bei Auftreten von knotigen Veränderungen, fokalen Autonomien oder lokalen Komplikationen (Grad III) ist eine operative Therapie indiziert. Standardverfahren ist die Thyreoidektomie oder Hemithyreoidektomie bei einer Struma multinodosa und diffusa (s. Antwort zu Frage 103.3).
Eine Radiojodtherapie ist bei Nachweis von mehrspeichernden Knoten in der Szintigrafie ebenfalls möglich (s. Fall 51). Bei lokalen Komplikationen (Strumd Grad III) ist dies relativ kontraindiziert, da die Radioiodtherapie nur zu einer Verkleinerung der Schilddrüse von ca. 30 % führt und dies ca. 3 Monate dauert.
Prä- sowie postoperativ sollte eine HNO-ärztliche Kontrolle zur Überprüfung der Funktion der Stimmbänder erfolgen. Evtl. kann eine passagere Hypokalzämie auftreten, die mit Kalzium i.v. bzw. Kalziumbrausetabletten und Vitamin D behandelt wird. Zur Rezidivprophylaxe ist lebenslänglich eine Substitution mit L-Thyroxin (z.B. Euthyrox 75–150 µg/d) notwendig.
Bei der Untersuchung ist ein Caput medusae aufgefallen. Nennen Sie mögliche Umgehungskreisläufe bei einer portalen Hypertension!
V. gastrica sinsitra → Vv. oesophageae (Ösophagusvarizen) → V. azygos → V. cava superior
Rekanalisierte Nabelvene → Caput medusae (sichtbares subkutanes Venengeflecht um den Bauchnabel herum) → Abfluss über Venen der Bauchhaut
V. mesenterica inferior → Plexus rectalis → V. iliaca interna → V. cava inferior
Therapie von Hernien in ganzen Sätzen
Der Nachweis einer Leistenhernie stellt eine Operationsindikation dar, da es jederzeit zur Inkarzeration von Darmanteilen kommen kann. In diesem Fall muss dann ein Notfalleingriff erfolgen. Bei unkomplizierten Leistenhernien kann die Operation elektiv erfolgen.
Das Standardverfahren stellt heutzutage die Operation nach Shouldice dar, bei der durch eine Doppelung der Fascia transversalis eine Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals erreicht wird. Bei Rezidiven oder älteren Patienten mit schwachem Bindegewebe wird die Operation nach Lichtenstein durchgeführt, bei der die Hinterwand durch ein Kunststoffnetz verstärkt wird (s. Antwort zu Frage 107.3).
Weiterhin kommen heutzutage zunehmend minimal invasive Verfahren zum Einsatz. Hierzu zählen die TEP (Totale extraperitoneale Patchplastik) sowie die TAPP (Transabdominale präperitoneale Patchplastik). Bei der TEP wird der Raum außerhalb des Peritoneums aufgedehnt und ein Kunststoffnetz von innen zwischen Peritoneum und Fascia transversalis gelegt. Bei der TAPP erfolgt zunächst ein Eingehen in das Abdomen wie bei der Laparoskopie. Anschließend wird das Peritoneum im Bereich der Leiste eröffnet und ein Kunststoffnetz ebenfalls in den Raum zwischen Peritoneum und Fascia transversalis eingebracht. Das Peritoneum wird zum Abschluss wieder verschlossen. Die bevorzugten Indikationen der minimal invasiven Verfahren sind Rezidivhernien nach Shouldice oder Lichtenstein-Operation sowie beidseitige Hernien, wobei sie mittlerweile auch bei einseitigen Leistenhernien vermehrt durchgeführt werden. Vorteile sind (wie generell bei minimal invasiven Methoden) der geringere Wundschmerz sowie die schnellere Mobilisierung der Patienten. Die Rezidivrate entspricht bisher weitgehend der Lichtenstein-Operation.
Shouldice und Lichtenstein erklären
Ziel: Reponieren des Bruchsacks mit Inhalt und Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals
Herniotomie nach Shouldice : Durchtrennung der ausgedünnten Fascia transversalis und anschließende Doppelung zur Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals
Herniotomie nach Lichtenstein : Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals durch Einlage eines nichtresorbierbaren bzw. teilweise resobierbaren Kunststoffnetzes
Wie therapieren Sie eine Skaphoidfraktur?
konservative Therapie: bei undislozierten Skaphoidfrakturen Ruhigstellung für insgesamt 6–12 Wochen mit Unterarmgipsschiene (sog. Böhler-Gips mit Einschluss von Daumen- und Zeigefingergrundgelenken)
operative Therapie: bei dislozierten Frakturen Stabilisierung mittels Herbert-Schraube; bei Pseudarthrosen Matti-Russe-Plastik mit Einlage eines kortikospongiösen Spans
Typische Symptome akute Pankreatitis
Die Erkrankung äußert sich in heftigen Oberbauchschmerzen, die typischerweise gürtelförmig im Oberbauch verlaufen, jedoch auch in den gesamten Bauch- und Thoraxraum ausstrahlen können. Zusätzlich treten u.a. Übelkeit und Erbrechen, Hypotonie, Darmparesen, Fieber und Schockzeichen auf.
Selten lassen sich zyanotische Verfärbungen der Flanken- (Grey-Turner-Zeichen) bzw. der Nabelregion (Cullen-Zeichen) beobachten, die durch peripankreatische Einblutungen und deren Diffusion in die Subkutis entstehen (siehe Abb. 114.1).
Was gilt als prognostisch ungünstig bei Pankreatitis?
Hypocalziämie
Therapie der ClaviculaFraktur in ganzen Sätzen
Mediale Frakturen und Frakturen in Schaftmitte werden kurzfristig mit einem Gilchristverband zur Schmerzreduktion ruhiggestellt, anschließend wird eine funktionelle Behandlung ohne Belastung für 6 Wochen durchgeführt. Der Rucksackverband wird in der Regel nur noch bei Kindern verwendet. Bei lateralen Frakturen wird der Desault-Verband bevorzugt. Indikationen für eine operative Therapies. Antwort zu Frage 118.4. Mediale Frakturen sowie Frakturen in Schaftmitte werden mittels Plattenosteosynthese oder intramedullärer Nagelung mit elastischen Titannägeln versorgt, bei lateralen Frakturen erfolgt eine Ruhigstellung mit Spickdrähten und einer Zuggurtungsosteosynthese oder Hakenplatte.
Eine frühfunktionelle Nachbehandlung sollte schon 3–4 Tage postoperativ durchgeführt werden. Eine volle Belastung ist nach ca. 3 Monaten möglich. Die Metallentfernung kann bei Zuggurtungsosteosynthesen oder Hakenplatten nach etwa 6 Wochen, bei Plattenosteosynthesen bei Frakturen in Schaftmitte nicht vor dem 7. Monat erfolgen.
Was erwartet man sonographisch bei Cholezystits?
Gallenblasenwandverdickung > 3 mm, perivesikales Exsudat, Cholezystolithiasis, sonografisches Murphy-Zeichen (druckschmerzbedingtes Sistieren der Atmung bei tiefer Inspiration, ausgelöst durch Druck des Schallkopfes über der Gallenblasenregion)
Verfärbungen bei Pankreatitis
Erkläre Postaggressionsstoffwechsel
Reaktion des Organismus auf Operationstrauma und Narkose mit vorübergehender Funktionsstörung von Herz-Kreislaufsystem, Energie- und Wasserhaushalt sowie Psyche
Erkläre die suprakondyläre Humerusfraktur bei Kindern
Allgemeines
Die suprakondyläre Humerusfraktur stellt eine typische Frakturform des Kindesalters dar. Es handelt sich in 98 % der Fälle um Extensions- und nur in 2 % um Flexionsfrakturen.
Neben den typischen Frakturzeichen weist die Dislokation meist eine Antekurvationsfehlstellung, eine Seitverschiebung sowie einen Rotationsfehler auf. Durch die Fragmentverschiebung kann es zu einer Schädigung der Aa. brachialis oder radialis und der Nn. medianus und radialis mit Ausfall von Durchblutung, Motorik und Sensibilität kommen.
Bei der klinischen Untersuchung ist die Kontrolle von Durchblutung, Motorik und Sensibilität (DMS) notwendig. Zur Diagnosestellung ist eine Röntgenaufnahme des Ellenbogens in 2 Ebenenausreichend, in unklaren Fällen kann eine Aufnahme der Gegenseite zum Vergleich erfolgen.
konservative Therapie: bei nahezu undislozierter, rotationfehlerfreier Fraktur Ruhigstellung mit Oberarmgipsschiene oder Blount-Schlinge (ca. 3–6 Wochen)
operative Therapie: bei Dislokation geschlossene Reposition in Narkose und Osteosynthese mittels gekreuzter Kirschner-Drähte und Ruhigstellung in Oberarmgipsschiene, Entfernung der Drähte sobald im Röntgenbild eine knöcherne Konsolidierung (ca. nach 3–6 Wochen) nachweisbar ist
Symptomatik und Labor und Bildgebung bei akuter Mesenterialinfarkt
akuter Mesenterialinfarkt:
Symptome: starker Bauchschmerz mit blutiger Diarrhö und blutigem Erbrechen gefolgt von schmerzfreiem Intervall
Labor: Leukozytose, Laktatazidose
Abdomenübersicht: Dünndarmspiegel als Hinweis auf einen Ileus (Spätstadium!)
Nebendiagnose: kardiovaskuläre Vorerkrankung (vermutlich Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern) in der Anamnese → arterieller Embolus, der zum Verschluss eines Mesenterialgefäßes geführt haben könnte
Patient mit Herzerkrankung und Bauchschmerz: Mesenterialinfarkt ausschließen!
Nennen Sie Indikationen für die Anlage eines aortokoronaren Bypasses!
langstreckige Verschlüsse
Haupstammstenose der linken Koronararterie
symptomatische 3-Gefäßerkrankung mit bypassfähigen Koronargefäßen
symptomatische 2-Gefäßerkrankung mit Beteiligung des R. interventricularis anterior (RIVA)
2 Operatvie Therapien bei Narbenhernie
Fasziendoppelung nach Mayo : Reposition des Bruchsackes, anschließend Verschluss der Bruchpforte durch Überlappung der Faszienränder
Implantation eines nicht- oder teilresorbierbaren Polypropylen-Netzes: Standardverfahren; das Netz wird dabei meist entweder als Sublay-Netz oder als lap. IPOM (laparoskopischen intraperitoenales Onlay-Mesh eingelt. Bei der Sublay-Technik wird die Muskulatur von der hinteren Faszie oder dem Peritoneum gelöst und das Netz unter die Muskulatur gelegt (sublay); Befestigung des Netzes mit Einzelknopf-Nähten an der Faszie, durch intraabdominellen Druck wird das Netz von innen gegen die Muskulatur gedrückt (dadurch höhere Stabilität als bei Auflegen des Netzes auf die Muskulatur). Bei der lap. IPOM-Technik wird das Netz von intraabdominell gegen die vordere Bauchwand gelegt und mit resorbierbaren Tackern befestigt.
Hüftkopffrakturen nach Pipkin einorten
Es handelt sich um eine Hüftkopffraktur vom Typ I nach Pipkin (Abb. 140.2). Die Einteilung nach Pipkin orientiert sich am Verlauf der Frakturlinie in Bezug auf das Lig. capitis femoris:
Typ I: horizontale Frakturlinie distal des Lig. capitis femoris
Typ II: vertikale Frakturlinie, wobei das Lig. capitis femoris am abgesprengten Fragment ansetzt
Typ III: Typ I oder II sowie zusätzlich Schenkelhalsfraktur
Typ IV: Typ I oder II sowie dorsokraniale Azetabulumfraktur
Therapie der Femurkopffrakturen in ganzen Sätzen
Die Reposition der Femurkopffrakturen sollte wegen der Gefahr der Devitalisierung des Femurkopfes durch Zerreißen der Kapselgefäße bzw. der Schädigung des N. ischiadicus möglichst rasch erfolgen. Die Reposition sollte in Narkose durchgeführt werden, da eine schmerzbedingte muskuläre Verspannung des Patienten eine Reposition häufig unmöglich macht. Zusätzlich wird die Gefahr einer weiteren Traumatisierung durch brüske Repositionsmanöver verringert. Typ-I-Frakturen können konservativ behandelt werden, sofern sich das Knochenfragment nach Reposition anlegt und eine knöcherne Stufe < 1 mm außerhalb der Belastungszone verbleibt. Eine operative Therapie ist indiziert, wenn die geschlossene Reposition nicht gelingt bzw. ein großes Kopffragment im Gelenkspalt verbleibt. Ab Frakturen Typ II nach Pipkin besteht grundsätzlich eine Operationsindikation. Die Operation erfolgt entweder über einen anterioren (Patient in Rückenlage) oder einen dorso-lateralen (Patient in Seitenlage) Zugang zum Hüftgelenk und ist abhängig von der Lage der Frakturfragmente.
Die Nachbehandlung
Sie vermuten bei der Patientin einen Spätinfekt der Endoprothese. Wie sind die verschiedenen Formen der Protheseninfekte zeitlich definiert?
Frühinfekt:
> 4–6 Wochen postoperativ auftretend
Erreger wurde durch intraoperative Kontamination in die Wunde eingebracht
meist hoch virulente Bakterien, wie z.B. Staph. aureus oder gram-negative Stäbchen ausgelöst
ausgeprägte Klinik mit deutlich erhöhten Infektparametern
Spätinfekt:
6 Wochen bis ca. 2 Jahre postoperativ
meist niedrig virulente Erreger, wie koagulase-negative Staphylokokken, Propionibakterien oder Corynebakterien, die intraoperativ in die Wunde eingetragen wurden
meist geringe Klinik mit nur gering oder nicht erhöhten Infektparametern; langsam zunehmende Schmerzen
Lockerung der Prothese
Hämatogene (Spät-)Infektion:
> 2 Jahre nach Operation durch hämatogene (endogene) Bakteriämie
meist hoch virulente Erreger, wie Staph. aureus oder Strektokokken
Erläutern Sie die Therapie bei Infektion einer Endoprothese!
Ein alleiniges Débridement und Lavage des Gelenks mit Prothesenerhalt ist nur bei einem Frühinfekt mit begleitender intravenöser Breitbandantibiotikatherapie gerechtfertigt. Bei einem Spät- bzw. hämatogenen Infekt ist ein Wechsel der Prothese indiziert. Dieser kann ein- oder zweizeitig durchgeführt werden.
Für einen einzeitigen Wechsel sollte eine kurze Anamnesedauer der Beschwerden und ein guter Allgemeinzustand des Patienten vorliegen. Die Weichteile müssen gut vaskularisiert sein und es dürfen keine Fisteln vorliegen. Es sollten keine Knochendefekte und keine hochvirulenten Keime, d.h. kein Staph. aureus und keine Mischinfektionen vorliegen. Ein präoperativer Keimnachweis ist für dieses Vorgehen obligat.
Der Goldstandard ist ein zweizeitiger Wechsel. Hierbei wird in der ersten Operation die Prothese entfernt und in der Regel ein Zementspacer eingesetzt, um eine Kontraktion der Muskulatur zu verhindern. Alternativ kann eine Girdlestone-Situation belassen werden. Nach mindestens 4–6 Wochen Antibiotikatherapie und fehlenden Infektionszeichen (klinisch, laborchemisch sowie mikrobiologisch) kann erneut Prothese implantiert werden.
Bei beiden Vorgehensweisen sollte eine Langzeit-Antibiotikatherapie nach Antibiogramm für mindestens 3 Monate angeschlossen werden.
Einteilung der Akromioklavikularluxation nach Tossy bzw. Rockwood.
Tab. 77.1 Einteilung der Akromioklavikularluxation nach Tossy bzw. Rockwood.
Grad
Charakteristika
Tossy I (Rockwood I)
Überdehnung der Ligg. acromioclaviculare und coracoclaviculare (ca. 36 % der Verletzungen)
Tossy II
(Rockwood II)
Ruptur des Lig. acromioclaviculare und Überdehnung des Lig. coracoclaviculare → Subluxation (ca. 23 % der Verletzungen)
Tossy III
(Rockwood III)
Ruptur der Ligg. acromioclaviculare und coracoclaviculare → Luxation (ca. 39 % der Verletzungen)
Rockwood IV
Die Klavikula ist nach dorsal disloziert und im M. trapezius fixiert (ca. 1 % der Verletzungen)
Rockwood V
Zusätzlich zu den Verletzungen bei Typ III vollständige Ablösung der deltatrapezoidealen Faszie, die Klavikula ist in allen Richtungen instabil (ca. 1 % der Verletzungen)
Rockwood VI
Dislokation der Klavikula subakromial oder subkorakoidal (ca. 0,2 % der Verletzungen)
Rockwood I-III entspricht hierbei Tossy I-III.
Untersuchungsmöglichkeiten bei Appendizitis
Symptomatik der Varikosis
Schwere- und Spannungsgefühl der Beine, im Tagesverlauf zunehmende Schwellung der Beine, Erweiterung der subkutanen Venen; Berufsanamnese (häufiges langes Stehen)
Welche Venensysteme gibt es am Bein?
oberflächlich: V. saphena magna und parva sowie ihre Seitenäste
tief: intermuskulär liegende, die Arterien begleitende Venen; sie übernehmen 90 % des venösen Rückstroms.
Verbindungsvenen (Perforans-Venen): verbinden oberflächliches und tiefes System miteinander; die normale Flussrichtung ist von außen nach innen.
Erläutern Sie die Neutral-Null-Methode! Was bedeutet in diesem Fall eine Extension/Flexion von 0/20/140 des Kniegelenks?
Die Neutral-Null-Methode wird zur standardisierten Überprüfung und Dokumentation der Gelenkbeweglichkeit in verschiedenen Ebenen eingesetzt. Dabei wird von einer anatomischen Normalstellung (Null-Stellung) ausgegangen: aufrechter, gerader Stand mit hängenden Armen, Daumen zeigen nach ventral. Die erste Zahl beschreibt die vom Körper wegführende Bewegung, die zweite Zahl die Null-Stellung (falls diese erreicht wird) und die dritte Zahl die zur Körpermitte hinführende Bewegung.
Bei diesem Patienten bedeutet Extension/Flexion von 0/20/140: 0 Grad (keine) Beweglichkeit in der Extension (1. Zahl), 140 Grad max. Beweglichkeit in der Flexion (3. Zahl); als 2. Zahl wurde 20 Grad in Richtung der Extension gemessen, d.h. der Patient kann das Kniegelenk nicht bis in die Null-Stellung bringen (und auch nicht darüber hinaus in die Extension) und hat damit eine Streckhemmung! (Normalbeweglichkeit des Kniegelenks ca. 10/0/140)
Operativer Ansatz bei Meniskusriss
Im Gegensatz zu früher wird heute versucht, den Meniskus so weit wie möglich zu erhalten und nur verletzte Anteile zu resezieren bzw. bei basisnahen Einrissen auch wieder zu refixieren. Bei erstmaliger Einklemmung kann auch versucht werden, den Meniskus wieder zu reponieren. Danach sollte das Kniegelenk bis zur Beschwerdefreiheit geschont werden und sich eine physikalische Therapie anschließen (s. Antwort zu Frage 58.4). Bei rezidivierenden Einklemmungen oder Gelenkergüssen wird operativ vorgegangen. Bei der Arthroskopie können verletzte Meniskusanteile reseziert oder basisnahe Anteile refixiert werden.
Postoperativ erfolgt die Mobilisation an Unterarmgehstützen unter Teilbelastung noch am Operationsabend. Volle Belastung erreicht man nach einigen Tagen. Begleitend sollte eine physiotherapeutische Behandlung für 1–2 Wochen erfolgen. Eine volle Bewegungsfähigkeit ist je nach Ausmaß der Verletzung und Resektion nach 3–6 Wochen möglich.
Zuerst einzuleitende Therapie bei Gallensteinen?
Stationäre Aufnahme, Infusionstherapie und Nahrungskarenz
Spasmolytika, z.B. Butyscopolamin (Buscopan 20 mg i.v.)
Bei stärkeren Schmerzen Pethidin (Dolantin 25–50 mg i.v.) oder Tramadol (Tramal 50–100 mg i.v.) oder Metamizol(Novalgin 500–1000 mg i.v.); früher wurde ausdrücklich von Morphinderivaten abgeraten (spasmogene Wirkung), dies ist aktuell nicht mehr der Fall
Cholezystektomie: laparoskopisch (Standard) oder offen-chirurgisch
Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen
ine Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen erfolgt nach Pauwels aufgrund des Winkels zwischen einer Horizontalen und der Frakturlinie im a.p. Röntgenbild (s. Abb. 68.2). Bei der Patientin handelt es sich um eine mediale Schenkelhalsfraktur vom Adduktionstyp (Pauwels III), da der Winkel zwischen Horizontaler und dem Bruchlinienverlauf über 70 % beträgt.
Typ I (Abduktionsfraktur): Winkel < 30°
Typ II: Winkel zwischen 30° und 70°
Typ III (Adduktionsfraktur): Winkel > 70°
Wann müssen mediale Schenkelhalsfrakturen versorgt werden?
In Abhängigkeit der arthrotischen Gelenkveränderungen kommt beim älteren Menschen v.a. die zementierte Totalendoprothese (TEP) mit dem Vorteil einer schnellen postoperativen Mobilisierung zum Einsatz (s. Antwort zu Frage 68.4). Bei geplanter „kopferhaltender“ Osteosynthese ist eine Operation innerhalb von 6 Stunden nach dem Trauma notwendig, da es andernfalls aufgrund der Minderperfusion des Femurkopfes zu einer erhöhten Rate an Femurkopfnekrosen kommt. Die Minderperfusion ist zurückzuführen auf eine Verletzung versorgender Gefäße und/oder das intrakapsuläre Hämatom mit Erhöhung des intrakapsulären Drucks. Auch die Anlage einer Extension wird in diesem Zusammenhang kritisch betrachtet, da hierdurch der intrakapsuläre Druck bis auf das 3-Fache ansteigen kann. Im Falle einer geplanten Endoprothese mit Ersatz des Femurkopfes kann eine Extension bei Dislokation des Fragments und Schmerzen angelegt werden, hier ist dann keine Sofortoperation notwendig. Bei nichtoperativer Behandlung sollte bei nachgewiesener Kapselspannung eine Gelenkpunktion zur Drucksenkung erfolgen.
Laterale Schenkelhalsfrakturen müssen nicht innerhalb der ersten 6 Stunden versorgt werden, da der Frakturspalt außerhalb der Gelenkkapsel liegt. Sie werden wie mediale Schenkelhalsfrakturenosteosynthetisch versorgt.
Welche therapeutischen Erstmaßnahmen ergreifen Sie bei LAE?
Oberkörperhochlagerung
Sauerstoffgabe über Nasensonde (4–6 l/min), ggf. Intubation und Beatmung
Sedierung (z.B. Dormicum 5 mg i.v.) und Analgesie (z.B. Morphin 5– 10 mg i.v.)
Antikoagulation mit unfraktioniertem Heparin im Bolus mit 5000–10 000 IE, dann Heparinisierung auf das 2–3fache der PTT, alternativ gewichtsadaptiert mit niedermolekularem Heparin; später orale Antikoagulation mit Cumarinen z.B. Phenprocoumon (Marcumar®)
Bei hämodynamisch relevanter Embolie: systemische Thrombolyse, z.B. mit 100 mg rt-PA i.v. über 2 h; cave: hier nicht möglich, da vorangegangene OP eine Kontraindikation darstellt
Ultima ratio: operative Embolektomie, jedoch hohe Letalität (30–50 %!)
Erklären Sie die Metastasierungswege des Rektumkarzinoms!
Die Metastasierung erfolgt in Abhängigkeit von der Lokalisation des Tumors:
oberer Anteil (12–16 cm ab ano): Abfluss entlang der A. rectalis superior und der A. mesenterica inf. zu den paraaortalen Lymphknoten;
mittlerer Anteil (6–12 cm ab ano): Abfluss zusätzlich entlang der Aa. rectales mediales zu den Aa. iliacae internae und zu den iliakalen Lymphknoten;
unterer Anteil (0–6 cm ab ano): Abfluss entlang der A. mesenterica inferior, der Aa. iliacae internae sowie zusätzlich in die inguinalen Lymphknoten
Was bedeutet der Begriff TME?
totale mesorektale Exzision: Entfernung des gesamten Weichteilgewebes, welches das Rektum umgibt, mit Lymphknotenstationen und Gefäßen. Dies muss bei jeder onkologischen Rektumresektion erfolgen.
Karpaltunneldiagnostik erklären
Hoffmann-Tinel-Zeichen : Bei Beklopfen des Karpaltunnels kommt es zu Dysästhesien im Bereich der Finger I–III.
Flaschen-Zeichen : Durch Parese des M. abductor pollicis brevis kann eine Flasche nicht richtig umfasst werden (siehe Abb. 39.1).
Phalen-Test : Bei maximaler Beugung im Handgelenk kommt es zu Dysästhesien.
Tab. 41.1 Einteilung der Refluxösophagitis nach Savary und Miller.
Befund
I
einzelne Erosionen
II
longitudinal konfluierende Erosionen
III
Erosionen, die die gesamte Zirkumferenz des Ösophagus einnehmen
IV
Fibrinbeläge, Strikturen und narbige Stenosen, Zylinderepithelmetaplasie (Barrett-Syndrom oder Endobrachyösophagus)
Therapeutische Maßnahmen bei Refluxösophagitis
allgemeine Maßnahmen: kleine, fettarme, eiweißreiche Mahlzeiten, Nikotin-, Kaffee- und Alkoholabstinenz, Gewichtsreduktion, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper
medikamentöse Therapie: Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol, Pantoprazol); H2-Blocker (z.B. Ranitidin, Cimetidin), Prokinetika (z.B. Cisaprid, Metoclopramid, Domperidon), Antazida (z.B. Aluminiumhydroxid)
operativ
Indikationen: Nachweis einer gastroösophagealen Refluxkrankheit mit nachgewiesener Insuffizienz des unteren Ösophagussphinkters, gute Reaktion auf Protonenpumpeninibitoren, Notwendigkeit der Steigerung der PPI-Medikation, Unverträglichkeit der PPI-Medikation, junge Patienten
Fundoplikatio nach Nissen-Rosetti : Fundusmanschette wird komplett um den distalen Ösophagus gelegt, um den Druck auf den UÖS zu erhöhen, evtl. mit Hiatoplastik bei Vorliegen einer Ösophagushernie (Magen wird wieder nach abdominell verlagert und der Hiatus oesophagei eingeengt)
Hemifundoplikatio nach Toupet: Hierbei wird die Fundusmanschette nur 180° oder 270° um den Ösophagusgelegt, die Verstärkung des UÖS ist nicht so ausgeprägt. Dies kann bei begleitenden Motilitätsstörungen des Ösophagus von Vorteil sein.
Fundopexie: Magenfundus wird am Zwerchfell fixiert.
Thrombophlebitis?
Thrombophlebitis: Venenverweilkanüle; Schmerzen, Rötung und Verhärtung im Venenverlauf
Vorgehen bei Thrombophlebitis
Entfernung der Venenverweilkanüle
lokale Applikation von kühlenden, abschwellenden Verbänden (z.B. Rivanol, Alkohol)
Analgetika/Antiphlogistika, z.B. Ibuprofen, Diclofenac
ggf. Gabe von niedermolekularem Heparin bei Gefahr des Übergreifens auf das tiefe Venensystem
ggf. Ruhigstellung in Gipsschiene
ggf. Antibiotika i.v., z.B. Ampicillin + Sulbactam (z.B. Unacid® 3 × 3 g) oder Flucloxacillin (z.B. Staphylex® 4 × 1 g)
Tetanusprophylaxe
Operative Versorgung der Schenkelhernie erklären
Operative Versorgung über
kruralen Zugang (Freilegung des Bruchsacks unterhalb des Leistenbandes, Eröffnung des Bruchsacks und Reponieren des Bruchinhalts – hierbei ist die Inspektion, z.B. der inkarzerierten Darmanteile, möglich; Abtragen des Bruchsacks und Verschluss der Bruchpforte, indem das Leistenband an das Lig. pubicum genäht wird)
oder inguinalen Zugang (Eröffnung des Leistenkanals, Bruchsack nach oben ziehen und Verschluss der Bruchpforte von kranial).
minimal invasive Verfahren z.B. TEP (Total Extraperitoneale Patchplastik) oder TAPP (TransAbdominelle PatchPlastik) (s.a. Fall 107 „Leistenhernie“)
Welcher Nerv ist bei Humerusfrakturen besonders gefährdet? Mit welcher neurologischen Symptomatik müssen Sie bei der klinischen Untersuchung rechnen?
Es ist v.a. der N. radialis gefährdet, da er den Humerus spiralig umläuft und im mittleren Drittel nach dorsal kreuzt. Bei Schädigung kann es entsprechend der zu versorgenden Haut und Muskulatur zu folgender neurologischer Symptomatik kommen:
meist keine Ausfälle im Bereich des Oberarms, da die innervierenden Äste für den Oberarm bereits in der Axilla abgezweigt sind (→ M. triceps brachii; Armstreckung intakt)
Ausfall der Streckergruppe am Unterarm (Folge: Fallhand)
Sensibilitätsausfall auf der Streckseite des Unterarmes, dem Handrücken sowie der Grund- und Mittelglieder der radialen 21/2 Finger im dorsalen Bereich.
Nennen Sie allgemeine Prinzipien der Frakturbehandlung!
anatomische Reposition, Fixation, Ruhigstellung und Rehabilitation
konservative Frakturbehandlung:
Indikation: wenig dislozierte, stabile Frakturen; die meisten Frakturen im Wachstumsalter; Frakturen am Beckenring, Klavikula, Skapula, Fersenbein, Humerus- und Unterschenkelschaftfrakturen, Wirbelkörper ohne neurologische Ausfälle
Prinzipien: stabilisierender Verband (z.B. Rucksack- oder Gilchristverband), Dauerextension oder Gipsverbände; dabei Miterfassung der der Fraktur benachbarten Gelenke in Funktionsstellung zur Ruhigstellung
operative Frakturbehandlung:
Indikation: Frakturen, die nicht mit konservativen Maßnahmen heilen; nicht reponible Gelenkfrakturen; Ketten- und Serienfrakturen, offene Frakturen, geschlossene Frakturen mit Begleitverletzungen, irreponible Epiphysenverletzungen, pathologische Frakturen
Prinzipien: Osteosynthese mittels Kompression und/oder Schienung (Fixationsmöglichkeiten: Marknägel, Platten, Fixateur externe, Spickdrähte, Schrauben, Zuggurtung, Verbundosteosynthese, winkelstabile Implantate)
Therapie von Humerusfrakturen ausführlich:
Humeruskopffrakturen können in ca. 80 % der Fälle aufgrund der vorhandenen Einstauchung konservativ behandelt werden. Für ca. 8 Tage bzw. bis zur Schmerzfreiheit wird ein Gilchrist- oder Desault-Verband angelegt. Anschließend erfolgt eine frühfunktionelle Behandlung mit Pendelbewegungen des Armes im Schultergelenk und passiver, später aktiver Physiotherapie, bis die volle Funktionsfähigkeit der Schulter wieder erreicht ist. Eine operative Therapie ist bei irreponibler Frakturdislokation, Abrissfrakturen des Tuberculum majus mit subakromialer Interposition, offenen Frakturen und Schädigung des N. radialis indiziert. Es wird versucht, die Fraktur geschlossen zu reponieren und mittels Kirschner-Drähten zu fixieren. Postoperativ wird der Arm für eine Woche im Desault-Verband ruhiggestellt, dann erfolgt wie beim konservativen Vorgehen die physiotherapeutische Nachbehandlung. Ist eine geschlossene Reposition nicht möglich, muss offen reponiert und mittels Kirschner-Drähten, Zugschrauben, Zuggurtung, T-Platten, winkelstabilen Platten oder eines proximalen Humerusnagels stabilisiert werden. Bei irreversibler Zerstörung des Humeruskopfes wird eine Humeruskopfprothese implantiert.
Frakturen des Humerusschaftes können konservativ mit einem Gilchrist-Verband oder einem Oberarmgips behandelt werden. Nach ca. 2 Wochen wird dann ein sog. Oberarm-Brace aus Kunststoff angelegt, durch den die Patienten nur noch gering eingeschränkt sind. Die operative Therapie stellt mittlerweile den Standard bei Frakturen des Humerusschaftes dar. Zum Einsatz kommen hierbei eine Mark- bzw. Verriegelungsnagelung oder eine Plattenosteosynthese. Ein Fixateur externe kommt bei offenen Frakturen mit ausgedehnten Weichteilschäden oder zur ersten Stabilisierung bei polytraumatisierten Patienten zum Einsatz. Bei Kindern wird zunehmend eine intramedulläre Schienung mit sog. Prevot-Stiften durchgeführt.
Frakturen der Kondylen oder suprakondyläre Humerusfrakturen werden in der Regel operativ mittels Platten- und Schraubenosteosynthese versorgt, um die Funktion des Ellenbogengelenkes zu erhalten und eine frühzeitige Arthrose zu verhindern. Bei Kindern sollte nur bei fehlender Dislokation konservativ behandelt werden, andernfalls sollte immer eine Fixierung mittels Kirschner-Drähten erfolgen.
Bei komplexeren Frakturformen kommen zunehmend auch sog. winkelstabile Implantate zum Einsatz.
Generell muss jedoch gesagt werden, dass die konservative Therapie heutzutage zunehmend seltener durchgeführt wird und in vielen Fällen einer operativen Versorgung der Vorzug gegeben wird.
Frühdumping-Syndrom erklären
Frühdumping-Syndrom : Bauchschmerzen, nahrungsabhängige Diarrhö, Übelkeit und Kreislaufsymptomatik sofort bis 15 min postprandial, Billroth-II-Operation in der Anamnese
Überstürzte Magenentleerung (aufgrund des fehlenden Verschlussmechanismus zum Intestinum durch die Resektion des Pylorus) führt im Jejunum zur Hyperosmolarität
Durch die osmotische Wirkung der unverdauten Nahrung (bes. Kohlenhydrate) kommt es zu einem Flüssigkeitsübertritt aus dem Gefäßsystem in das Darmlumen, welcher zu einer Hypovolämie führt, Folge: Osmotische Diarrhö, orthostatischer Kollaps.
Nennen Sie verschiedene Erkrankungen, die das Resultat einer Magen-Op sein können
Spätdumping-Syndrom :
Klinik: 2–3 h postprandial Übelkeit, Herzrasen, Kaltschweißigkeit, Schwindel
Pathogenese: Durch schnelle Nahrungspassage in das Jejunum und dadurch vermehrter Glukoseaufnahme in das Blut kommt es 2–3 h nach Nahrungsaufnahme zu einer überschießenden Insulinausschüttung mit nachfolgender Hypoglykämie.
Afferent-Loop-Syndrom (Syndrom der zuführenden Schlinge ):
Klinik: Völlegefühl, galliges Erbrechen, Diarrhö
Pathogenese: Aus Stenosierung der zuführenden Duodenalschlinge nach Billroth-II-Operation resultiert eine Stase und Abflussbehinderung von Galle und Pankreassäften, bakterielle Fehlbesiedlung möglich.
Efferent-Loop-Syndrom (Syndrom der abführenden Schlinge ):
Klinik: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit bis hin zur Ileussymptomatik
Pathogenese: Eine Anastomosenenge oder Abknickung der abführenden Schlinge führt zu einer Entleerungsstörung des Restmagens.
Blind-Loop-Syndrom (Syndrom der blinden Schlinge ):
Klinik: Maldigestion, Vitamin-B12-Mangel
Pathogenese: Überwucherung der blinden Schlinge mit Darmbakterien, wodurch es zur Dekonjugation von Gallensäuren und zum Verbrauch von Vitamin B12 kommt.
Nennen Sie 2 Komplikationen bei einer Schilddrüsenoperation, über die Sie die Patientin aufklären müssen!
Verletzung des N. laryngeus recurrens mit nachfolgender Stimmbandparese: bei einseitiger Verletzung resultiert Heiserkeit, bei beidseitiger Schädigung starke Behinderung der Atmung mit evtl. notwendiger Tracheotomie
postoperativer Hypoparathyreoidismus (Hypokalziämie mit Tetanie) durch Entfernung oder Devaskularisierung aller Nebenschilddrüsen
Therapie bei Erysipel
Aufsuchen einer Eintrittspforte und Sanierung des Streuherdes
Ruhigstellung, feuchte Umschläge (z.B. Rivanol®, Octenisept®), lokale Kühlung (z.B. mit Eis)
systemische Antibiotikatherapie mit Penicillin G, bei Verdacht auf Mischinfektion β-lactamasefestes Penicillin wie Ampicillin + Sulbactam (z.B. Unacid®)
Tetanusschutz sichern!
Grob UICC erklären bei Kolonkarzinom
Tab. 35.1 UICC-Einteilung.
UICC-Stadium
Kriterien
5-Jahres-Überlebensrate
0
Carcinoma in situ
Infiltration von Mukosa, Submukosa (T1) bis max. in die Lamina muskularis propria (T2) → Dukes A
80 %
Infiltration von Serosa und perikolischem Fettgewebe (T3) sowie Nachbarorgane infiltrierend (T4) → Dukes B
60 %
Lymphknotenmetastasen (1–3 = N1, > 3 = N2) → Dukes C
40 %
Fernmetastasen (M1) → Dukes D
5 %
Erkläre DIC
disseminierte intravasale Gerinnung (DIC ) mit Verbrauchskoagulopathie: Thrombozyten ↓, Quick ↓, AT III ↓; PTT ↑
Bei der Verbrauchskoagulopathie handelt es sich um eine pathologische intravasale Aktivierung des Gerinnungssystems (disseminierte intravasale Gerinnung) unter Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten mit nachfolgender hämorrhagischer Diathese.
Ätiopathogenese
Durch verschiedene Ursachen (s. Antwort zu Frage 38.2) wird die intravasale Gerinnung aktiviert. Es bilden sich Mikrothromben. Durch Verbrauch von Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren kommt es zu einer erhöhten Blutungsneigung. Um die intravasalen Mikrothromben aufzulösen, entwickelt sich eine Hyperfibrinolyse. Gleichzeitig können somit Hypo- und Hyperkoagulabilität vorliegen. Diese führen im Sinne eines Circulus vitiosus zu unbeherrschbaren Blutungen und Mikrothromben in verschiedenen Organen (akutes Nierenversagen, ARDS) und letztendlich zum Multiorganversagen.
kann ausgelöst werden durch:
Schock jeglicher Genese durch Störung der Mikrozirkulation
Verletzungen oder Operationen an thrombokinasereichen Organen (4 „P“: Pulmo, Pankreas, Prostata, Plazenta)
Sepsis: insbesondere durch gram-negative Bakterien, Meningokokken (Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom), Staphylokokken (Toxic Shock Syndrom)
akute Pankreatitis
Polytrauma, Verbrennungen
Hämolysen (Transfusionszwischenfall), Immunsuppression
extrakorporaler Kreislauf
Typische Klinik des Ulcus Duodeni
Ulcus duodeni: Nüchternschmerz, Nachtschmerz, Besserung nach Nahrungsaufnahme durch die vermehrte Pufferung der Magensäure. Diese Klinik gilt als typisch für das Ulcus duodeni, die Patienten klagen jedoch meist eher unspezifisch über Übelkeit, Erbrechen sowie Schmerzen im rechten Oberbauch und Epigastrium
operative Maßnahmen (nur bei Versagen der konservativen Therapie) bei Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni
Vagotomie : Ausschaltung der Säureproduktion durch Unterbrechung der vagalen Innervierung der Belegzellen des Magens; Vorteil: Magenfunktion bleibt erhalten; 3 Verfahren: selektive proximale Vagotomie (SPV), trunkale Vagotomie (TV), selektive totale Vagotomie mit Pyloroplastik (STV) (heutzutage nur noch sehr selten durchgeführt)
Ulkusumstechung bzw. -übernähung, ggf. vorher Exzision
Magenteilresektion mit Rekonstruktion nach Billroth (s. Fall 89): Billroth I: termino-terminale Gastroduodenostomie; Billroth II: Gastrojejunostomie mit Y-Roux-Anastomose oder mit Omegaschlinge und Braun’scher Fußpunktanastomose; alternativ Magenteilresektion und Rekonstruktion mit einer nach Y-Roux ausgeschalteten Dünndarmschlinge
OPSI erklären
Der Begriff OPSI (Overwhelming Postsplenectomy Infection ) bezeichnet eine Abwehrschwäche mit fulminant verlaufender Bakteriämie, meist ohne Nachweis eines Fokus. Es kommt zum septischen Schock mit disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC), Bewusstlosigkeit und evtl. Nebennierenblutungen (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom). Meist tritt das OPSI in den ersten 3 Jahren nach Splenektomie auf und ist ausgelöst durch eine Infektion mit Pneumokokken, Meningokokken oder Haemophilus influenzae. Die Letalität beträgt 50–70 %! Daher sollten die Patienten prophylaktisch geimpft werden (s. Antwort zu Frage 30.3).
Typische Symptome bei Mitralklappenstenose
Mitralklappenstenose: Anamnese (zunehmende Belastungsdyspnoe, nächtlicher Husten – „Asthma cardiale“), klinische Untersuchung (erhöhter Venendruck mit sichtbarer oberer Einflussstauung, rötliche Wangen = „Facies mitralis“, paukender 1. Herzton, Mitralöffnungston, diastolisches Decrescendogeräusch)
Gradeinteilung der offenen Frakturen nach Gustilo und Anderson.
Schwere Grad
Befunde
Verletzung der Haut von innen nach außen (Wunde < 1cm), keine Verschmutzung, minimale Muskelkontusion, einfacher Quer- oder kurze Schrägfraktur
Verletzung der Haut von außen nach innen (Wunde > 1cm), ausgedehnterer Weichteilschaden, geringe bis mäßige Muskelquetschung; einfache Quer- oder Schrägfrakturen mit kleiner Trümmerzone
Ausgedehnter Weichteilschaden mit Schädigung von Haut, Muskulatur und neurovaskulären Strukturen
IIIA
IIIB
IIIC
Großer Weichteildefekt, Knochen noch mit vitalem Periost bedeckt
Großer Weichteildefekt, Knochen auf einer größeren Fläche freiliegend mit Deperiostierung; meist mit massiver Kontamination
zusätzlich zu o.g. Verletzungen noch rekonstruktionspflichtige Arterienverletzung
Ultima ration bei obere GI-Blutungen
Bei Misslingen der endoskopischen oder medikamentösen Therapie lassen sich Varizenblutungen oft nur durch Kompression mit eingelegten Sonden stillen. Hierfür stehen die Sengstaken-Blakemore-Sonde für Ösophagusvarizen sowie die Linton-Nachlass-Sonde für Magenfundusvarizen zur Verfügung (Abb. 22.2). Diese Sonden werden für 12 bis max. 48 Stunden belassen, da es sonst zu Drucknekrosen an der Schleimhaut kommen kann. Diese Sonden werden heutzutage aber nur noch selten eingesetzt.
Alternativ OP
Hyperparathyreodismus erklären
Einem Hyperparathyreoidismus (HPT) liegt eine Steigerung der Parathormon-Synthese durch die Nebenschilddrüsen zugrunde. Beim primären HPT geht die Steigerung der Produktion von einem Prozess in den Nebenschilddrüsen selbst aus. Ursachen können solitäre oder multiple Adenome, Hyperplasien des Nebenschilddrüsengewebes oder in seltenen Fällen auch ein Karzinom sein. Beim sekundären HPT führt eine Niereninsuffizienz oder eine Malabsorption zu einer Hypokalzämie mit reaktiver Steigerung der Parathormonsynthese und Hyperplasie aller Epithelkörperchen. Ein tertiärer HPT entsteht aus einem sekundären HPT aufgrund eines Missverhältnisses zwischen PTH-Sekretion und -Bedarf: So kann nach einer Nierentransplantation der Bedarf an Parathormon plötzlich so niedrig sein, dass selbst die Basalsekretion an Parathormon der hyperplastischen Epithelkörperchen (bei präoperativ vorliegendem sekundärem HPT) aktuell zu hoch ist und sich eine Hyperkälzämie nach der Transplantation entwickelt.
Symptome bei Hyperparathyreodismus
Beim primären und tertiären HPT stehen die durch die Hyperkalzämie bedingten Symptome im Vordergrund, die durch die Trias „Stein-, Bein- und Magenpein“ charakterisiert sind (s. Fallbeispiel): 70 % der Patienten leiden unter Nierensteinen. Gastrointestinale Symptome wie gastroduodenale Ulzera sowie Knochen- und Gelenkbeschwerden treten hinzu.
Beim sekundären HPT steht klinisch die Grunderkrankung im Vordergrund (z.B. Niereninsuffizienz). Zusätzlich kommt es zu Knochenschmerzen, Juckreiz und extraossären Verkalkungen.
Einteilung der Beckenringfrakturen
Einteilung der Beckenfrakturen hinsichtlich Rotations- und vertikaler Stabilität (Abb. 1.1):
Typ A: hinterer Beckenring stabil, Kraftübertragung vertikal stabil, z.B. vordere Beckenringfraktur, Beckenrandfrakturen
Typ B: Rotationsinstabilität des Beckens, vertikale Stabilität intakt, Becken klappt ventral auf (z.B. „Open-Book-Verletzung“)
Typ C: komplette Instabilität des Beckens
Phlegmasia coerulea dolens
Maximalvariante der tiefen Beinvenenthrombose mit Verschluss des gesamten venösen Querschnitts einer Extremität. Der fehlende Abfluss führt konsekutiv zur Aufhebung der kapillären Perfusion und zur Beeinträchtigung des arteriellen Zustroms.
Blutserum akute Hepatitis B
Akute Hepatitis B
Verlauf ≤6 Monate
HBsAg↑ und Anti-HBc-IgM↑↑
Transaminasen↑↑
Ausgeheilte Hepatitis Blutserum
Nachweis von Anti-HBc- und Anti-HBs-Antikörpern ≥10 IE/L
Durchgemachte Hepatitis B: Anti-HBs-AK positiv (90%) und Anti-HBc-AK positiv. Die „Serokonversion“ von HBsAg zu Anti-HBs-AK markiert die Ausheilung der Erkrankung.
Sonderfall: Anti-HBs-AK negativ
HBsAg negativ
HBV-DNA negativ
Z.n. HBV-Impfung im Blutserum
Anti-HBs-Antikörper positiv, Anti-HBc-Antikörper jedoch negativ!
Chronische Hepatitis B im Blutserum
HBsAg↑ >6 Monate
Anti-HBe- und Anti-HBs-Antikörper steigen nicht an (keine Serokonversion)
Zeichen der Leberzellschädigung
Transaminasen erhöht
Leberbiopsie mit Zeichen der chronischen Hepatitis
Spätfolgen: Leberzirrhose, HCC
HBeAg positiv oder negativ
HBV-DNA initial >2.000 IE/mL
Impfkalender der STIKO
Nachweis oder Ausschluss einer Glucosestoffwechselerkrankung
Basal unterstützte orale Therapie (BOT)
Prinzip: Gabe eines langwirksamen Insulinanalogons zusätzlich zu oralen Antidiabetika
Indikation: Erweiterung der bisherigen medikamentösen Therapie bei Typ-2-Diabetes
Individuelles Therapieziel ohne Insulin nicht erreicht (insb. bei morgendlich erhöhtem Nüchternblutzucker)
Siehe auch: Therapie des Diabetes mellitus Typ 2
Durchführung
Fortführung der bisherigen antidiabetischen Therapie und
Gabe eines Verzögerungsinsulins 1×/d (zur jeweils gleichen Tageszeit)
Konventionelle Insulintherapie
Prinzip: Injektion fester Insulindosierungen morgens und abends sowie feste Vorgaben zur Nahrungsaufnahme
Insulininjektion: 2× täglich Kombinationsinsulin (Fixkombination aus kurz- und langwirksamem Insulin)
Vorteile
Einfache und zeitsparende Durchführung
Unkompliziertere Schulungen (im Vergleich zur intensivierten Insulintherapie)
Nachteile
Wenig flexible Therapie, nur bei festem Ernährungsplan Erfolg versprechend
Erhöhtes Hypoglykämierisiko, ggf. Zwischenmahlzeiten erforderlich
Intensivierte Insulintherapie
Prinzip: Imitation der physiologischen Insulinsekretion gesunder Menschen
Intensivierte konventionelle Insulintherapie (Basis-Bolus-Prinzip, ICT)
Prinzip: Injektion von Basal-, Prandial- und Korrekturinsulin mittels Insulinpen
Typ-1-Diabetes: Standardtherapie
Typ-2-Diabetes: Bisherige antidiabetische Therapie nicht ausreichend wirksam
Basalinsulin: Mahlzeitenunabhängige Injektion langwirksamer Insulinanaloga 1–2× täglich und
Prandialinsulin (Bolusinsulin): Mahlzeitenbezogene Injektionen von Normalinsulin oder kurzwirksamen Insulinanaloga je nach Blutzucker, Tageszeit und geplanter Mahlzeit
Siehe auch: Kohlenhydrateinheit
Ggf. Korrekturinsulin: Injektionen von Normalinsulin oder kurzwirksamen Insulinanaloga je nach Blutzucker und Tageszeit
Blutzuckermessungen: Immer vor den Mahlzeiten und zur Nacht, ggf. zusätzliche Messungen erforderlich
Höhere Flexibilität bei den Mahlzeiten und im Tagesablauf
Kurz- und langfristige Verbesserung der Stoffwechsellage
Senkung des Risikos von Spätkomplikationen
Häufigere Blutzuckermessungen nötig
Intensive Schulungen und gute Adhärenz notwendig
Höchstes Hypoglykämierisiko aller Insulintherapien
Morgendliche Hyperglykämien bei Diabetes erklären
Dawn-Phänomen
Häufigkeit: Häufig (insb. junge Menschen mit Typ-1-Diabetes betroffen)
Definition: Frühmorgendliche Hyperglykämie durch erhöhten Insulinbedarf in der 2. Nachthälfte aufgrund vermehrter Wachstumshormonsekretion
Diagnostik: CGM
Therapieanpassung
Bei ICT
Abenddosis des Verzögerungsinsulins später geben (gegen 23 Uhr) oder vorsichtig erhöhen oder
Umstellung auf Insulinpumpe bzw. AID
Bei Insulinpumpe: Basalinsulinrate in der 2. Nachthälfte erhöhen
Somogyi-Effekt
Häufigkeit: Selten
Definition: Reaktive morgendliche Hyperglykämie nach nächtlicher Hypoglykämie (durch hormonelleGegenregulation nach zu hoher abendlicher Insulindosis)
Therapieanpassung: Abendliche Verzögerungsinsulindosis reduzieren
Neuropathisches diabetisches Fußsyndrom
Epidemiologie: Häufigste Form des diabetischen Fußes
Ätiologie: Polyneuropathie
Klinik: Warme, trockene Haut
Sensibilität und Vibrationsempfinden↓
Schmerz- und Temperaturempfinden↓
Fußpulse tastbar
Komplikationen
Malum perforans
Diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie (Charcot-Fuß)
Fehlstellungen (Verlust der Fußquer- und Längswölbung), Osteolysen, Frakturanfälligkeit, Destruktion des Fußskeletts
Erkläre die spezifischen Wunden des Diabeites Typ II
Ätiologie: Vorherrschend neuropathisch
Typische Wundformationen
Wie ausgestanzt erscheinende Ulzera
Häufig schmerzlos (bei Polyneuropathie)
Prädilektionsstellen: Mittel- und Vorfuß, häufig über Metatarsale
Komplikationen: Schwere Phlegmone
Diabetische Neuroosteoarthropathie (DNOAP) bzw. Charcot-Fuß: Deformierende Erkrankung der Gelenkeund Knochen
Ulzera an fehlbelasteten Stellen des deformierten Fußes (Charcot-Fuß)
Lokaltherapie: Konsequente Ruhigstellung (starre Orthese) des Fußes
Necrobiosis lipoidica diabeticorum
Definition: Entzündliche, granulomatöse Hauterkrankung mit Kollagendegeneration und Lipidanreicherung in der Dermis
Epidemiologie
>60% mit Diabetes mellitus assoziiert
♀ >> ♂
Prädilektionsstelle: Streckseiten der unteren Extremitäten
Effloreszenz: Scharf begrenzte, rötliche Plaques mit zentraler Atrophie und papulösem Rand
Narbige Abheilung
Histopathologie: Nekrobiotische Palisadengranulome
Lymphohistiozytäre Infiltrate mit Plasmazellen, Schaumzellen und Riesenzellen
Wandverdickte und okkludierte kleine Blutgefäße
Untergang kollagenen Bindegewebes in der gesamten Dermis
Therapie: Glucocorticoide können wirksam sein (z.B. intraläsionale Injektion)
Riesenzellarteritis typische Symptomatik
Disease-Management-Programme (DMPs) erklären
Strukturierte Behandlungsprogramme der gesetzlichen Krankenkassen
Zielgruppe: Menschen mit chronischen Erkrankungen
Zweck
Optimierung und bessere Koordinierung von Behandlung und Betreuung
Auf Basis aktueller Kenntnisse der evidenzbasierten Medizin
DMP Diaebetes Typ II
Aktuelle Anamnese und Diagnostik
Dokumentation
1. Indikationsübergreifender Teil (inkl. Körpergewicht, Blutdruckmessung)
2. Indikationsspezifischer Teil
Anamnese mit Fokus auf
Spätfolgen
Relevante Ereignisse
Schwere Hypoglykämien
Stationäre notfallmäßige Therapie
Vorgesehene Untersuchungen (siehe auch: Diabetes mellitus - Ambulante Versorgung)
Blutdruckmessung: Alle 3 Monate (mind. 1× jährlich)
Ggf. Injektionsstellen untersuchen: Alle 3 Monate (bei starken Blutzuckerschwankungen häufiger), mind. 2× jährlich
Fußstatus
Keine sensible Neuropathie: Mind. 1× jährlich
Bei sensibler Neuropathie: Mind. alle 6 Monate
Bei sensibler Neuropathie und Zeichen einer pAVK oder anderen Risiken : Alle 3 Monate oder häufiger
Labordiagnostik
HbA1c: Alle 3 Monate (mind. 2× jährlich)
eGFR: Mind. 1× jährlich
Augenärztliche Untersuchung : 1–2× jährlich
Behandlungsplanung
Prozedere
Individuelle Therapieplanung (partizipativ)
Überprüfung
Ggf. Anpassung
Individuelle Therapieziele definieren anhand
Allgemeiner Therapieziele
Individueller Risikoabschätzung
Folgeerkrankungen
Komorbiditäten
Therapeutische Maßnahmen bei Diabetes mellitus Typ 2 (siehe auch: Therapie des Diabetes mellitus)
Nicht-medikamentöse Therapie
Zunächst für 3–6 Monate
Ziel-HbA1c: I.d.R. 6,5–7,5% (48–58 mmol/mol Hb)
Medikamentöse Therapie
Nach hyper-/hypoglykämischer Stoffwechselentgleisung
Auslöser eruieren
Ggf. Anpassung der Therapie(ziele)
Indikationsprüfung für CGM
Diagnostik und Therapie bei Begleit-/Folgeerkrankungen (siehe: Diabetes mellitus - Komplikationen)
Diabetische Mikroangiopathie
Diabetische Makroangiopathie
Arterielle Hypertonie (Ziel-RR: <140/90 mmHg, ggf. individuelle Anpassung)
Psychische Komorbiditäten
Parodontitis
Schulung
Überweisungen/Einweisung, ggf. Einleitung einer Rehamaßnahme
Erhöhung der Adhärenz: Durch Information über Verlauf, Einbeziehung in Behandlungsplanung
Advanced Life Support Schema
Definition der Anämie nach WHO
Hb-Wert↓ im Blut
♂ <13,0 g/dL (<8,07 mmol/L)
♀ <12,0 g/dL (<7,45 mmol/L)
Hypochrome mikorzytäre Anämie einordnen
Normochrome normozyäte Anämie
Hyperchrome makrozytäre Anämie
Frühester Marker eines Vit-B12-Mangels
Holo-Transcobalamin
Anämie of chronic disease
Die Anemia of chronic Disease (ACD, Anämie bei chronischen Erkrankungen) ist weltweit die zweithäufigste Anämieform (nach der Eisenmangelanämie) und i.d.R. normochrom-normozytär. Sie tritt auf bei chronisch-entzündlichen und malignen Prozessen, die über eine gesteigerte Synthese des Akute-Phase-Proteins Hepcidinprimär zu einem funktionellen Eisenmangel und dadurch zu einer Anämie führen. Typischerweise zeigen sich dementsprechend v.a. Symptome der Grunderkrankung und ggf. Anämiesymptome, bspw. Blässe oder Müdigkeit. Vor Diagnosestellung müssen andere infrage kommende Anämieformen ausgeschlossen werden. I.d.R. liefern schließlich sTfR, ZPP und ggf. Hepcidin ausreichende Hinweise für die Diagnose einer ACD. Therapeutisch steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund und ggf. die symptomatische Therapie der Anämie.
Pathophysiologie der Anämie of chronic disease
Proinflammatorische Zytokine
→ Hepatische Hepcidin-Synthese↑
→ Funktioneller Eisenmangel
Eisenabgabe aus den Enterozyten ins Blut↓
Mobilisierung von Speichereisen aus dem mononukleären Phagozytensystem (MPS)↓
→ Enterale Eisenresorption↓
→ Eisenaufnahme in die erythropoetischen Vorläuferzellen↓
→ Produktion und Funktionalität von Erythropoetin↓
→ Erythrozytenüberlebenszeit↓
→ Proliferation und Differenzierung der erythropoetischen Vorläuferzellen↓
Zur Diagnosestellung liefern sTfR, Zinkprotoporphyrin sowie ggf. Hepcidin i.d.R. ausreichende Hinweise für eine ACD!
Brown-Bag-Methode
Die Brown-Bag-Methode ist eine Form der Medikationsanalyse, bei der Patienten alle ihre Arzneimittelpackungen in einer Tüte in der Apotheke abgeben. Der Apotheker prüft die Medikation anschließend auf Wechselwirkungen, Doppelverordnungen und Ähnliches.
Die Brown-Bag-Methode weist einige Vorteile gegenüber der Kontrolle mittels Medikationsplan auf: Einerseits kann durch die Prüfung der Arzneimittelpackungen das Verfallsdatum oder Lagerungsschäden überprüft werden. Andererseits werden so auch Doppelverordnungen von unterschiedlichen Arzneimitteln mit dem gleichen Wirkstoff erkannt, oder Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die von anderen Ärzten verordnet wurden, ohne auf dem Arzneimittelplan eingetragen zu sein. Darüber hinaus kann die Verträglichkeit der Therapie mit OTC-Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln kontrolliert werden, die vom Patienten selbstständig ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie eingekauft wurden.
Diagnostik und Therapie der akuten Gicht
Wer sollte KEINE harnsäuresenkende
Pharmakotherapie erhalten?
Eine asymptomatische Hyperurikämie ist auch
bei Niereninsuffizienz und bestehender
kardiovaskulären Erkrankungen derzeit keine
Indikation für eine harnsäuresenkende
Therapie.
• Patienten sollten nach nur einem Gichtanfall
oder bei weniger als zwei Gichtanfällen/Jahr
keine Medikamente zur Senkung der
Harnsäure empfohlen werden.
Wer sollte eine harnsäuresenkende
Erwogen werden sollte eine Therapie:
• Bei Patienten mit
mindestens 2 Gichtanfällen /Jahr
• Bei Patienten mit Uratablagerungen (Tophi,
Uratnephrolithiasis).
Wie gut ist die Harnsäuresenkende Therapie
In den ersten 2 Jahren der Behandlung beträgt
die NNT (number needed to treat) ca. 16,5 um
einen Gichtanfall zu verhindern.
• Für 2 sich auflösende Tophi entsteht im
Durchschnitt ein neuer.
Wie soll die Serumharnsäure gesenkt
werden bei chronischer Gicht?
Mittel der ersten Wahl: Allopurinol
• Anfangsdosis 100 bis 300mg/die,
• dies kann auf bis zu 800mg/die gesteigert werden.
(CAVE Niereninsuffizienz, Interaktionen)
• Reservemittel evtl. in Kombination mit Allopurinol sind
Probenezid und Benzbromaron.
• CAVE Febuxostat: soll wegen einer erhöhten
Sterblichkeit im Vergleich zu Allopurinol nur noch
selten und bei sehr schweren Fällen chronischer Gicht,
die nicht ausreichend gelindert werden können, unter
strenger Nutzen/Risiko-Abwägung erwogen werden.
Therapie der Borreliose in Stadium I
Erythema migrans (solitär)
1. Wahl: Doxycyclin p.o. über 2 Wochen DOSIS oder Amoxicillin (insb. 1. Wahl in Schwangerschaft und Stillzeit) DOSIS
Alternative (bspw. bei Allergie): Azithromycin DOSIS
Borrelien-Lymphozytom, multiple Erythemata migrantia
Doxycyclin oder Amoxicillin jeweils in o.g. Dosierung über 14–21 Tage oder
Azithromycin in o.g. Dosierung über 5–10 Tage
Komplikationen nach antibiotischer Behandlung bei Borreliose
Post-Borreliose-Syndrom (Post-Lyme-Syndrom, chronische Lyme-Borreliose, PTLDS)
Beschreibung: Umstrittenes, unzureichend definiertes Syndrom nach antibiotischer Borreliosetherapie, das nach Angaben der Betroffenen u.a. mit Leistungseinschränkung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und anderen unspezifischen Symptomen einhergeht
Differenzialdiagnosen: Somatoforme Störungen, depressive Störung, rheumatische Erkrankungen, Hypothyreose
Therapie: Behandlung etwaiger anderer Erkrankungen, psychosomatische Unterstützung bei somatoformer Störung
Nicht empfohlen: Erneute antibiotische Therapie
Antiviralte Therapie des Herpes Zoster
Wirkstoff: Aciclovir
Bei Schwangeren wird explizit Aciclovir p.o. (in gleicher Dosierung) empfohlen, da hierfür die meisten Erfahrungen vorliegen
herapievorschlag: Aciclovir 800 mg p.o. 1-1-1-1-1, Dauer 7 Tage, ab GFR <26 mL/min Dosisanpassung erforderlich
Eine antivirale Therapie sollte immer erfolgen bei
Personen >50 Jahre
Kompliziertem Verlauf
Chronischen Hautkrankheiten, z.B. atopischer Dermatitis
Dauertherapie mit Steroiden oder Salicylaten
Eine i.v. antivirale Therapie sollte immer erfolgen bei
Zoster im Kopf-Hals-Bereich (insb. ältere Patienten)
Starker Ausprägung oder bei mehr als einem befallenen Segment
Viszeraler, ZNS- oder Schleimhautbefall
Immunschwäche
Schmerztherapie der Post-Zoster-Neuralgie
Anfallssuppressiva mit Wirkung auf neuronale Calciumkanäle (Gabapentin, Pregabalin)
Gabapentin
Therapievorschlag: Gabapentin initial 100 mg p.o. 1-1-1, Steigerung jeden 3. Tag, Tagesmaximaldosis 3600 mg, Dosisanpassung an Nierenfunktion notwendig
Pregabalin
Therapievorschlag: Pregabalin initial 1–2× 50–75 mg p.o. pro Tag, Steigerung alle 3–4 Tage um 50–75 mg, Tagesmaximaldosis 600 mg verteilt auf 2 Einzeldosen, Dosisanpassung an Nierenfunktion notwendig
Zoster Impfstoff ab wann?
Varizellen-Lebendimpfstoff (Standardimpfung im Alter von 11 und 15 Monaten, siehe auch: Varizellen-Impfung)
Zoster-Totimpfstoff [14]
Standardimpfung: Personen ≥60 Jahre
Indikationsimpfung: Personen ≥50 Jahre bei schwerer Grunderkrankung
Verschiedene Nahtformen grob erklären
Was ist ein gamm-Nagel
Schematische Darstellung des Grundprinzips der Osteosynthese mittels Gammanagel am Beispiel einer pertrochantären Schenkelhalsfraktur. Es wird ein Marknagel von kranial in den Knochen eingebracht und mittels Kortikalisschraube distal verriegelt (je nach Modell statische oder dynamische Verriegelung möglich). Die anschließend eingebrachte rotationsstabile Schenkelhalsschraube kann im Femur-Marknagel gleiten und führt bei axialer Belastung zur Kompression des Frakturspaltes. Die Kombination aus Femur-Marknagel und Schenkelhalsschraube ähnelt im Aussehen dem griechischen Buchstaben „γ“ – daher auch der Name „Gammanagel“.
Erkläre Marknagel
Schematische Darstellung des Grundprinzips der Marknagelung am Beispiel einer Femurfraktur. Ein Marknagel besteht aus Stahl oder Titan und dient der Stabilisierung von Röhrenknochen.
(A) Durch zusätzlich eingebrachte proximale und/oder distale Verriegelungsbolzen kann die Rotationsstabilität sichergestellt werden.
(B) Durch Verwendung von Langlöchern am proximalen Ende können axiale Bewegungen bei erhaltener Rotationsstabilität gewährleistet werden.
Weber und Rinne Versuch
Rinne-Versuch
Kurzbeschreibung: Test der Schallleitung beider Ohren durch Vergleich der Hörschwelle für Luft- und Knochenleitung
Stimmgabel durch Anschlagen zum Schwingen bringen und an einem Ohr auf den Proc. mastoideus setzen: Test der Knochenleitung
Ist der Ton soweit abgeklungen, dass die untersuchte Person ihn nicht mehr hört, Stimmgabel ohne neuen Anschlag direkt vor das gleiche Ohr halten: Test der Luftleitung
Interpretation
Positiver Rinne-Versuch: Patient:in hört die Stimmgabel wieder, sobald sie vor das Ohr gehalten wird
Ton wird besser über Luftleitung wahrgenommen → Physiologisch und bei Schallempfindungsstörung des getesteten Ohrs
Negativer Rinne-Versuch: Patient:in hört die Stimmgabel nicht, wenn sie vor das Ohr gehalten wird
Ton wird besser über Knochenleitung wahrgenommen → Hinweis auf eine Schallleitungsstörung des getesteten Ohrs
Weber-Versuch
Kurzbeschreibung: Test der Knochenleitung zur Unterscheidung von Schallleitungs- und Schallempfindungsstörung bei einseitiger Schwerhörigkeit
Stimmgabel durch Anschlagen zum Schwingen bringen und auf die Schädelmitte setzen
Untersuchte Person fragen, ob sie den Ton in einem Ohr besser hört
Ton wird auf einer Seite lauter wahrgenommen: Sog. Lateralisation
Differenzierung von Schallleitungs- und Schallempfindungsstörungen in Kombination mit Ergebnis des Rinne-Versuchs
Keine Lateralisation → Physiologisch oder bei seitengleicher Schwerhörigkeit
Lateralisation in das hörgeschädigte (= Rinne-negativ getestete) Ohr → Hinweis auf eine Schallleitungsstörung dieser Seite
Lateralisation in das normal hörende (= Rinne-positiv getestete) Ohr → Hinweis auf eine Schallempfindungsstörung der Gegenseite
Knöchel-Arm-Index
Definition: Systolischer RR des Unterschenkels / systolischer RR des Oberarmes
Durchführung: Im Liegen und nach 10 min Ruhe wird an Oberarm und Unterschenkel mittels Blutdruckmessungund Doppler-Sonografie ermittelt, ab welchem Druck wieder Blut durch die jeweilige Arterie fließt (systolischer RR), und der Quotient der beiden Werte gebildet
>0,9–1,2
Normwert
0,75–0,9
Leichte pAVK
0,5–0,75
Mittelschwere pAVK
<0,5
Schwere pAVK
>1,3
Kann auf eine Mediasklerose mit starrer Gefäßwand hinweisen
Mediasklerose
Die Mönckeberg-Mediasklerose betrifft im Gegensatz zur Atherosklerose nicht die Intima, sondern die Media. Irritierenderweise wird sie als Sonderform der pAVKangesehen, obwohl sie keine „Verschluss“-Krankheit ist. Sie ist mit Diabetes mellitus assoziiert und betrifft v.a. die Extremitätenarterien.
Otoskopie befund
Für die klinische Untersuchung des Trommelfells wird die Ohrmuschel nach hinten oben gezogen. Dadurch werden knorpeliger und knöcherner Anteil des Gehörgangs in eine Achse gebracht und eine direkte Inspektion des Trommelfells ermöglicht.
Senkrechte Teilungslinie durch Striae mallearis teilt das Trommelfell in vier Quadranten
1. Quadrant: Vorne oben (I)
2. Quadrant: Vorne unten (II) → Lokalisation des physiologischen dreieckigen Lichtreflexes
3. Quadrant: Hinten unten (III)
4. Quadrant: Hinten oben (IV): Dahinter befinden sich die Gehörknöchelchen und die Chorda tympani
Zudem Einteilung in
Pars tensa: Straffer, großer Teil des Trommelfells
Pars flaccida (Shrapnell-Membran): Schlaffer, kleiner Teil des Trommelfells
Othämatom
Mit Othämatom wird ein seröser oder blutiger Erguss zwischen der Knorpelhaut (Perichondrium) und dem Knorpel der Ohrmuschel bezeichnet. Der ätiologisch scherenden Gewalteinwirkung verdankt die Erkrankung den Spitznamen Boxerohr. Zur Vermeidung von Deformitäten und Infektionen muss das Hämatom immer durch Inzision drainiert werden, dabei ist wegen der Perichondritisgefahr auf strenge Sterilität zu achten.
Akute Otitis media
Therapie Otitis Media
Abschwellende Nasentropfen
Schmerztherapie (Paracetamol, Ibuprofen)
Ggf. Antibiotika
Indikationen für eine Antibiotikatherapie
Otitis media beidseits
Otorrhö
Schweres Krankheitsbild (sehr hohes Fieber, stark reduzierter Allgemeinzustand)
Risikofaktoren (z.B. Immunsuppression, schwere Grunderkrankungen, Down-Syndrom, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Cochlea-Implantat-Träger)
Alter <6 Monate
Keine Symptombesserung binnen 48 h (24 h bei <2-Jährigen) nach erster Arztkonsultation
1. Wahl: Amoxicillin
Komplikationen Otits Media
Vibrationsempfinden (Pallästhesie)
Durchführung: Angeschlagene und voll schwingende neurologische Stimmgabel auf Knochenvorsprünge verschiedener Körperpartien ansetzen und Wert auf der Achtelskala ablesen, ab dem die zu untersuchende Person keine Vibration mehr spürt
Zunächst Testung des Sternums als Referenz
Danach Testung von Großzeh- und Daumengrundgelenk
Bei pathologischem Befund nach proximal ausweiten
Bei V.a. auf spinale Pathologie: Testung der Dornfortsätze der Wirbelsäule
Aufforderung: „Sagen Sie Bescheid, wenn Sie keine Vibration mehr spüren.“
Normalbefund: Pallästhesie bds. unauffällig/intakt
Normwerte: Malleoli mediales: 6–8/8, Handgelenke: 8/8, proximale Testpunkte: Jeweils 8/8
Pathologische Befunde: Pallhypästhesie, Pallanästhesie
Kardinalsymptome Parkinson
Ruhetremor
Rigor
Posturale Instabilität
Pathophysiologie Parkinson Basalganglienschleife
Lohnfortzahlung
Gesetzlicher Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit
Für bis zu 6 Wochen
Wenn Arbeitsverhältnis seit >4 Wochen (ununterbrochen) besteht
Krankengeld
eistung der GKV bei Arbeitsunfähigkeit
I.d.R. ab 7. Woche Arbeitsunfähigkeit (nach Ablauf der Lohnfortzahlung)
Bereits ab 1. Tag Arbeitsunfähigkeit
Sofern keine Lohnfortzahlung durch Arbeitgebende
Bei (längeren) stationären Behandlungen
Anspruchsvoraussetzungen
Lückenlose Attestierung der Arbeitsunfähigkeit [1]
Sozialversicherungspflichtiges Gehalt , Arbeitsvertrag für mind. 10 Wochen
Anspruchsberechtigte [16]
GKV-Versicherte
Auszubildende
Freiwillig versicherte Selbstständige
ALG-I-Empfänger:innen
Bei Arbeitsunfall/Berufskrankheit: Kein Krankengeld über die GKV [16]
Dauer
Max. 78 Wochen innerhalb von 3 Jahren aufgrund derselben Erkrankung
Hinzukommende Erkrankung: Max. Dauer verlängert sich nicht
Begutachtung der Arbeitsfähigkeit: Bei Bedenken der Krankenkasse durch Medizinischen Dienst
Anschließendes Prozedere
Ggf. stufenweise Wiedereingliederung
Bei fortbestehender Arbeitsunfähigkeit >78 Wochen: Ggf. Beantragung Arbeitslosengeld bzw. Erwerbsminderungsrente bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit
Erkläre COPD
Bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommt es vorwiegend durch inhalative Noxen zu einer Entzündung der kleinen Atemwege. Dies führt zu einer irreversiblen Obstruktion der Bronchien mit Dyspnoe und Husten. Betroffen sind vorwiegend langjährige Raucher:innen. Die Diagnose wird anhand der typischen Symptomkonstellation (Dyspnoe, Husten, Auswurf) und dem spirometrischen Nachweis einer Bronchialobstruktion gestellt. Therapeutisch ist v.a. der Verzicht auf das Rauchen relevant – nur dieser kann den Krankheitsverlauf signifikant beeinflussen.
Brustschmerzen in der hausärztlichen Versorgung
Marburger Herz Score
Der Zwei-Fragen-Test zum Screening einer depressiven Störung weist eine Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 57% auf
1. „Fühlten sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen,traurig bedrückt oder hoffnungslos?“
2.“Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Freude und Lust an Dingen,die Sie sonst gerne tun?“
Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis Therapie
Yellow-Flags
Symptome, die zur Chronifizierung beitragen können
Depression
Somatisierungsstörung
Disstress
Schmerzbezogene Wahrnehmung
Katastrophisierung
Passives Schmerzverhalten
Blue Flags
Anzeichen, dass es chronifiziert, aufgrund von Lebensumständen wie Arbeit
Hebende Tätigkeit
Sitzende Tätigkeit
Schichtarbeit
DEGAM Leitlinie “Brennen beim Wasserlassen” Schema
Therapie bei unkomplizierter HWI
Therapie bei komplizierter HWI
Unterscheidung akuter und chronischer Halsschmerz
Abwendbar gefährliche Verläufe – spezifische Probleme
Halsschmerzen bei hausärztliche Algorithmus
Red Flags, Beratung über, delayed prescription, antibiotische Therapie, Centor Score
Diagnostik erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis
Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis
V1-V3
Supraapikaler Infarkt
V1-V6
Ausgedehnter Vorderwandinfarkt
V1-V4
Anteroseptaler Infarkt
V1-V6 und I und aVL
Anterolateraler Infarkt
II und III und aVF
Inferiorer Infarkt
V1, V2 und V5, V6
Posteriorer Infarkt
I und aVF und V5, V6
lateraler Infarkt
II, III und aVF, V6r, V5r, V4r, V3r
rechtsventrikulärer Infarkt
EKG bei LAE
SI und QIII
Ungeklärter Tod
Fehlen einer eindeutigen Todesursache bzw. unklarer Zusammenhang zwischen einem medizinischen Eingriff und einem Grundleiden
Beispiel: Tod eines scheinbar gesunden Säuglings
Möglichkeit 1: Bspw. plötzlicher Kindstod als natürliche Todesursache
Möglichkeit 2: Tod durch Fremdeinwirken
Angabe auf dem Totenschein: Ungeklärte Todesursache
Howell-Jolly-Körperchen
Histomorphologisches Korrelat: DNA-Reste in jungen Erythrozyten, die normalerweise in der Milz abgebaut werden
Vorkommen: Asplenie
Passive Sterbehilfe/Behandlungsabbruch
Definition: Auf Grundlage des geäußerten Patientenwillens oder der verfassten Patientenverfügungunterlassene oder abgebrochene lebensverlängernde Maßnahmen. Im Unterschied zur aktiven Sterbehilfeführt keine neue Kausalität (z.B. tödliche Injektionsdosis von Insulin) zum Tode, sondern es wird dem natürlichen Sterbeprozess nicht entgegnet
Beispiele: Entsprechend des Patientenwillens besteht die Möglichkeit, das Sterben durch Unterlassen, Begrenzen oder Beenden einer begonnenen medizinischen Behandlung herbeizuführen: z.B. keine kardiopulmonale Reanimation, Beenden der Katecholamingabe, Entfernen einer Ernährungssonde (z.B. PEG-Sonde), Beenden der Beatmung oder Dialyse
Rechtliche Situation: Passive Sterbehilfe ist nicht strafbar unter der Voraussetzung, dass es dem Willen des Patienten entspricht. Auch bereits eingeleitete lebenserhaltende Maßnahmen können auf dieser Grundlage beendet werden
Indirekte aktive Sterbehilfe
Definition: Nebenwirkungen, die eine Lebensverkürzung herbeiführen würden, werden in Kauf genommen
Beispiel: Eine das normale Maß überschreitende Analgosedierung (z.B. mit hochpotenten Opioiden) im Finalstadium der Sterbephase mit möglicherweise lebensverkürzender Nebenwirkung
Rechtliche Situation: Es gilt eine ähnliche Rechtslage wie bei der passiven Sterbehilfe. Dem Patientenwillen ist zu folgen! Der Arzt hat zwar die Aufgabe, eine medizinisch indizierte lebensverlängernde Maßnahme weiterzuempfehlen, hat aber den aktuell geäußerten Willen des angemessen aufgeklärten Patienten zu beachten. Bei Missachtung des Patientenwillens kann sich der Arzt nach § 223 StGB (Straftatbestand der Körperverletzung) und § 323c StGB (Unterlassene Hilfeleistung) strafbar machen
Direkte aktive Sterbehilfe
Definition: Die direkte Tötung des Patienten aufgrund einer durch den Arzt durchgeführten Handlung
Beispiel: Vorsätzlich verabreichte tödliche Injektionsdosis von Insulin oder Kaliumchlorid
Rechtliche Situation: Nach § 216 StGB (Tötung auf Verlangen) ist direkte aktive Sterbehilfe in Deutschland strafbar.
Ätiologische Einteilung des Cushing-Syndroms
Niedrigdosierter Dexamethason-Hemmtest
Durchführung: Nach nächtlicher Gabe von 1–2 mg Dexamethason wird morgens das Serumcortisol bestimmt; Dexamethason führt physiologischerweise zur Hemmung der ACTH-Sekretion in der Hypophyse
Ergebnis: Bei allen Formen des Cushing-Syndroms bleibt eine Supprimierung der Glucocorticoidsynthese aus
Auskultation Mitralklappeninsuffizienz
bandförmiges Herzgeräusch (Systolikum) mit Fortleitung in die Axilla
Stadieneinteilung der COPD
Schweregrade der COPD nach NVL
Schweregrad
Atemnot
Husten
Auswurf
Leicht
Unter Belastung leichte Atemnot
(Fast) nur morgens
Nur morgens
Mittelgradig
Unter Belastung deutliche Atemnot, keine Ruhedyspnoe
Mehrfach tagsüber
Mehrfach täglich
Schwer
In Ruhe und bei geringer Belastung deutliche Atemnot
Tagsüber ständig, zudem auch nachts
Ständig verschleimt, schweres Abhusten
COPD-Einteilung nach GOLD zur Beurteilung der Atemwegsobstruktion
FEV1 % vom Soll
Schweregrad der Atemwegsobstruktion
GOLD 1
≥80%
GOLD 2
50–79%
Mittel
GOLD 3
30–49%
GOLD 4
<30%
Sehr schwer
Akut exazerbierte COPD
Nach NVL: Akute, über mind. 2 Tage anhaltende Verschlechterung der pulmonalen Beschwerden, die eine Therapieintensivierung erforderlich macht
Vorwiegend viral, insb. Rhinoviren
Bei bakteriellen Infektionen: Erregerspektrum ähnlich der Pneumonie (insb. Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae)
Therapie der AECOPD
Basismaßnahmen
Sitzende Position
Ausreichende Flüssigkeitsgabe
Sauerstoffgabe
Applikation über eine Nasenbrille
Zielwert: 88–92% → Sauerstofffluss dem Zielwert anpassen, bei höheren Flüssen regelmäßige BGA-Kontrollen (Vermeidung einer Hyperkapnie)
Inhalative Therapie
Kurzwirksame β2-Sympathikomimetika (SABA) wie bspw. Salbutamol
Kurzwirksame Parasympatholytika (SAMA) wie bspw. Ipratropiumbromid
Systemische Therapie
Glucocorticoide: In der Akutsituation für 5 Tage, i.v. oder p.o.
Morphin: Zur Beruhigung bei starker Dyspnoe
Antibiotische Therapie der AECOPD
Bei purulentem Sputum und Hinweisen auf eine bakterielle Infektion
Beatmung
Grundprinzipien: Bei zunehmender respiratorischer Insuffizienz: Nicht-invasive Beatmung (NIV); als Ultima Ratio invasive Beatmung
Astham und COPD im Vergleich
Asthma bronchiale
COPD
Erstdiagnose
Häufig im Kindes- und Jugendalter
Meist in der 2. Lebenshälfte (ab dem 50. Lebensjahr)
Häufig allergische Genese
Fast ausschließlich Raucher:innen
Klinisches Bild
Häufig episodisch mit symptomfreien Phasen
Anfallsartige Dyspnoe
Schleichender Beginn und chronische Progredienz über Jahre
Dyspnoe bei Belastung
Lungenfunktion
(Teil‑)Reversible Obstruktion
Obstruktion nicht zu jeder Zeit nachweisbar
Persistierende Obstruktion ohne Reversibilität
Medikamentöse Besonderheiten
Langzeittherapie: Gutes Ansprechen auf inhalative Glucocorticoide
Akuttherapie bei Exazerbation: Gutes Ansprechen auf kurzwirksame β2-Sympathomimetika und systemische Glucocorticoide
Langzeittherapie
Gutes Ansprechen auf Parasympatholytika (z.B. Tiotropiumbromid) und langwirksame β2-Sympathomimetika (z.B. Formoterol)
Roflumilast: Bei Exazerbationen trotz Therapie mit LABA/ICS oder LABA/LAMA/ICS
Akuttherapie bei Exazerbation: Gutes Ansprechen auf systemische Glucocorticoide
Diagnostik bei GERD
ÖGD: Suche nach refluxtypischen Erosionen, Ausschluss von Komplikationen (Barrett-Ösophagus, Dysplasien, Malignome)
Makroskopisch sichtbare refluxtypische Erosionen: Diagnose einer erosiven Refluxerkrankung
Makroskopisch unauffällige ÖGD: pH-Metrie mit Impedanzmessung (=pH-Metrie-MII)
Langzeit-pH-Metrie und MII: Nachweis von sauren und nicht-sauren Refluxereignissen mit Symptomkorrelation
Mögliche Diagnosen
NERD (inkl. hypersensitiver Ösophagus)
Funktionelle Ösophagusbeschwerden (Ausschlussdiagnose
AV-Block-Wenckebach
AV-Überleitungszeit nimmt von Aktion zu Aktion zu
AV-Block-Mobitz
Regelmäßige Kammeraussetzen
Was drücken R uns S im EKG aus und wie sehen sie im Norm-EKG aus
Gestörte R-Progression und S-Persistenz sind Zeichen einer ventrikulären Erregungsausbreitungsstörung.
Im Norm-EKG nimmt R von V2 bis V5 an Höhe zu.
Gleoichzeitigt nimmt S in diesen Ableitungen an Tiefe ab.
Woran ist bei S-Persistenz zu denken?
Rechtsherzbelastung
Was ist S-Persistenz
Wenn in V6 noch ein deutlich tief ausgeprägtes S zu finden ist
Wie sieht die T-Welle bei Hyperkaliämie aus
Zeltförmig (also spitz nach oben zulaufend)
Nicht natürlicher Tod
Tod durch ein von außen einwirkendes Ereignis oder durch ein von außen beeinflusstes Geschehen
Wird zwar durch das Einwirken von außen verursacht, impliziert aber nicht zwingend ein Fremdverschulden
Häufigste Ursachen: Unfälle, Suizide und Tötungsdelikte
Beispiel: Tod einer 70-jährigen Frau durch eine Lungenembolie nach Verkehrsunfall mit Oberschenkelfraktur vor 4 Wochen
Vorwärts und Rückwärtsversagen erklären
Therapie Herzinsuffizienz
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion bereits initial eine Kombinationstherapie mit 4 prognoseverbessernden Substanzklassen (ACE-Hemmer, Betablocker, Mineralocorticoidrezeptor-Antagonist und SGLT2-Inhibitor)!
Prognoseverbessernde Medikamente: ACE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Blocker, Betablocker, Mineralocorticoidrezeptor-Antagonisten, ARNI, SGLT2-Inhibitoren!
Symptomverbessernde Medikamente: Diuretika, Eisenpräparate (wenn i.v. verabreicht)!
Erste Wahl bei unkomplizierter Pyelonephritis
Ciprofloxacin
Therapie bei TVT
Frühzeitigt niedermolekurales Heparin
Langrfristig für mindestens 3 Monate: NOAKs wie Rivaroxaban, Dabigatran oder Vit-K-Antagonisten wie Phenprocoumon
Längenwachstum langer Röhrenknochen
Definition der Metaphyse mittels Quadratregel
Alle Kadi-Läsionen aufzählen
Instabile Fraktur des Condylus radialis humeri
Luxation des Radiuskopfes
Suprakondyläre Humerusfraktur mit Rotationsfehler
Grünholzfraktur der proximalen Tibiametaphyse
Fraktur des Malleolus medialis der distalen Tibia
Problematik: Capitulum meist noch knorpelig (Altersgipfel 5. Lebensjahr) → Frakturverlauf bei undislozierten Brüchen im knorpeligen Anteil durch Röntgen nicht beurteilbar
Stabil bei inkomplettem Knorpelabriss → Ausheilung mittels konservativer Therapie in Oberarmcast oder -gipsschiene für ca. 4 Wochen
Instabil bei komplettem Knorpelabriss → Operative Therapie mit Schrauben- oder K-Draht-Osteosynthesenotwendig, sonst schwerwiegende Komplikationen (Wachstumsstörungen, verzögerte Konsolidierung, Pseudarthrose und Ausheilung in Fehlstellung)
Empfehlung für initial undislozierte Frakturen: Gipsfreie Röntgenkontrolle nach ca. 4 Tagen
Keine sekundäre Dislokation: Weiter konservatives Prozedere
Sekundäre Dislokation: Operative Therapie mit ggf. anschließendem Oberarmcast oder -gipsschiene für 2–3 Wochen
Problematik: Initial einfache Reposition mit gutem Ergebnis, sekundäre Reposition erschwert bzw. nur nach vorheriger Ulnaosteotomie möglich (i.d.R. schlechtere Langzeitergebnisse )
Empfehlung
Diagnostik: Röntgendarstellung des Ellenbogens nach diaphysärem Trauma des Unterarmes
Normaler Befund: Projektion der Radiusachse auf das Zentrum des Capitulum humeri
Therapie: Sofortige geschlossene Reposition nach Beseitigung der Ulnapathologie
Problematik: Übersehen von Fehlstellungen
Antekurvation: Ausbildung einer Flexionshemmung
Rotationsfehler: Ausgeprägte Instabilität mit ulnarseitiger Verkippung des distalen Fragmentes und daraus resultierendes schlechtes kosmetisches Ergebnis
Röntgendiagnostik: Insb. auf Rotationssporn achten , Fat-Pad-Zeichen
Therapie: Operative Rekonstruktion von korrekter Achse und Rotation → Kontrolle durch Orientierung anhand der Gegenseite: seitengleiches Bewegungsausmaß und Tragewinkel
Problematik: Medial klaffender Frakturspalt mit Valgusfehlstellung → Wachstumsstimulation der medialen Epiphysenfuge → Proportionale Verstärkung des initialen Valgus mit Verlängerung der betroffenen Tibia → Nach Abschluss des Fehlwachstums Beginn der Spontankorrektur
Empfehlung: Primäre Korrektur der Valgusfehlstellung
Therapiemöglichkeiten
Ruhigstellung im Oberschenkelgips mit gestrecktem Knie und Varusstress → Röntgenkontrolle nach 8 Tagenund ggf. laterale Gipskeilung
Geschlossene Reposition in Allgemeinanästhesie mit anschließender Ruhigstellung im Oberschenkelgips mit ca. 20° Flexion im Knie und Varusstress
Reposition und mediale Kompression durch z.B. Plattenosteosynthese oder Anlage eines Fixateur externe
Problematik
Erschwerte Diagnostik: Nicht immer in a.p.-Projektion sichtbar bzw. das Ausmaß der Dislokation beurteilbar
Komplikation bei unbehandelter dislozierter Fraktur: Hemmende Wachstumsstörung mit Achsfehler
Zusätzliche Schrägaufnahme bei klinischem Verdacht oder unzureichender Beurteilbarkeit des Dislokationsausmaßes
Operative Korrektur (z.b. Schraubenosteosynthese mit Kompression) bei Dislokation
Klinische halbjährliche Nachkontrollen für mind. 2 Jahre
Maisonneuve-Fraktur
Ruptur der Syndesmose
Gleichzeitige Zerreißung der Membrana interossea
Hohe/subkapitale Weber-C-Fraktur (bzw. knöcherner Ausriss des Lig. collaterale fibulare)
Mögliche Begleitverletzungen: Innenknöchelfraktur oder Riss des Lig. deltoideum
Behandlung einer opioidinduzierten Übelkeit:
Dimenhydrinat
Test der Syndesmose bei Sprunggelenksfraktur
Syndesmosedruckschmerz (= Squeeze-Test)
Ist die Syndesmose gerissen, treten bei Komprimierung des Unterschenkels im distalen Drittel Schmerzen im Bereich der Malleolengabel auf.
Frick-Test
Bei Außenrotation in leichter Dorsalextension treten Schmerzen auf, wenn eine Verletzung der Syndesmosevorliegt.
Hakentest
Primordialprävention
Veränderungen von gesellschaftlichen Risikofaktoren, die zu einem erhöhten Krankheitsrisiko beitragen“
Beispiele
Iodzusatz zum Speisesalz zur Vorbeugung des Iodmangels
Fluoridzusatz zu Zahnpasta, Trinkwasser und Salz zur Verringerung des Kariesrisikos
Primärprävention
Ziel: Soll das Neuauftreten einer Krankheit verhindern
Zielgruppe: Gesunde
Impfung, auch postexpositionelle Impfung, sofern indiziert (z.B. bei Hepatitis B, Rabies)
Maßnahmen zur Änderung der Lebensgewohnheiten (z.B. Rauchen, Essgewohnheiten, Zahnpflege)
Abzugrenzen von Primärpräventionsprogrammen sind Tauglichkeitsuntersuchungen wie die Schuleingangsuntersuchung
Sekundärprävention
Ziel: Soll Krankheiten in therapierbaren Frühstadien erkennen, um einer Chronifizierung vorzubeugen, und das Rezidivrisiko einer Erkrankung senken
Zielgruppe: Risikopersonen
Beispiel: Check-Ups
Tertiäte Präventionen
Ziel: Soll den typischen Folgen/Komplikationen einer bereits bestehenden Erkrankung vorbeugen und so den Krankheitsverlauf abmildern
Zielgruppe: Erkrankte
Rehabilitationsmaßnahmen
Barthel-Index
Definition: Von Barthel 1965 verfasster Index zur Beurteilung der Fähigkeitsstörung bzw. von alltäglichen Fähigkeiten eines Patienten
Durchführung: Bewertung von 10 Leistungen, die mit jeweils 0–10(15) Punkten bewertet werden → maximale Summe: 100
Vorteile des Index
Schnelle Erlernbarkeit
Gute Validität
Nachteile des Index
Schlechte Differenzierung von schwer betroffenen Patienten (Bodeneffekt)
Schwierige Erfassung von Patienten mit geringen Fähigkeitsstörungen (Deckeneffekt)
Klinischer Alltag: Viele Kostenträger verlangen vor Genehmigung einer Rehabilitation einen aktuellen Barthel-Index
Fähigkeit
Bewertung
Essen
0–10
Sich waschen
0–5
Baden/Duschen
An- und Auskleiden
Auf- und Umsetzen
0–15
Aufstehen und Gehen
Treppensteigen
Toilettenbenutzung
Stuhlkontrolle
Harnkontrolle
ICD-10, Version 2013
Karnofsky-Index
Score zur Beurteilung des Allgemeinzustandes bei Tumorpatienten
ECOG
Allgemeinzustand
100%
ca. 0
Normale Aktivität, Beschwerdefreiheit, kein Hinweis auf Tumorleiden
90%
Geringfügige Verminderung von Aktivität und Belastbarkeit
80%
ca. 1
Deutliche Verminderung von Aktivität und Belastbarkeit
70%
Normale Aktivität nicht möglich, selbstständige Versorgung
60%
ca. 2
Gelegentliche Hilfsbedürftigkeit
50%
Dauerhafte Pflege und häufige ärztliche Hilfe erforderlich
40%
ca. 3
Überwiegende Bettlägerigkeit, spezielle Hilfe erforderlich
30%
Dauerhafte Bettlägerigkeit, geschulte Pflegekraft notwendig
20%
ca. 4
Schwerkrank, Hospitalisierung mit intensiver Überwachung
10%
Moribund
Check-Up 35
Personengruppen: Nur für gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren
Ab 35 Jahren: Alle 3 Jahre
18 bis <35 Jahre: Einmalig in diesem Zeitraum
Anamnese
Impfstatus und Kontrolle des Impfpasses (siehe: Impfkalender)
Eigen-, Familien- und Sozialanamnese, mit Schwerpunkt kardiovaskuläre Risikofaktoren
Ggf. Berechnung von Risiko-Scores (siehe: Scores zur kardiovaskulären Risikoabschätzung)
Laboruntersuchungen
18 bis <35 Jahre: Nur bei Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen
Lipidprofil: Gesamtcholesterin, LDL, HDL, Triglyceride
Nüchternblutzucker
Ab 35 Jahren
Urinteststreifen
Hepatitis-Screening (einmalig) [4]
Bestimmung von HBs-Antigen
Bestimmung von Anti-HCV-Antikörpern
Siehe auch: Hepatitis-B-Screening und Hepatitis C - Diagnostik
Typische Frakturlokalisation nach Wagner
Proximaler Femur
Distaler Unterarm
Proximaler Humerus
Beckenring
BWS/LWS
Tibia
Mini-Mental-State test
Orientierungsvermögen: Fragen nach Jahr, Jahreszeit, Datum, Tag, Monat, Land, Bundesland, Stadt, Ort, Stockwerk
Merkfähigkeit: 3 genannte Worte wiederholen
Aufmerksamkeit/Rechnen
Beginnend mit 100 jeweils 7 subtrahieren (100, 93, 86, 79 etc.)
„Preis“ rückwärts buchstabieren
Erinnerungsfähigkeit: Erneut nach den 3 zuvor genannten Worten fragen
Sprachvermögen und Verständnis
Gezeigte Gegenstände benennen
Gesprochenes wiederholen
Einen dreiteiligen Befehl ausführen
Eine vom Arzt geschriebene Aufforderung lesen und befolgen
Einen vollständigen Satz schreiben
Eine geometrische Figur nachzeichnen
Definition Delir
1. eingeschränkte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit gegenüber
äußeren Reizen aufrechtzuerhalten und auf neue Reize zu
verlagern
2. Denkstörungen
3. mind. 2 der folgenden Punkte:
◼ gestörte Bewußtseinslage
◼ Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen, Wahnvorstellungen)
◼ Störung des Schlaf- Wach- Rhythmus
◼ gesteigerte oder verminderte psychomotorische Aktivität
◼ Desorientierung zu Ort, Zeit oder Person
◼ akute Gedächtnisstörungen od. Verschlechterung einer vorbekannten
Demenz
4. das klinische Bild entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit (meist
Stunden od. Tage), oft fluktuierend im Tagesverlauf.
5. Anhalt für eine spezifische organische Ursache oder Ausschluß
einer psychiatrischen Störung, die die Symptome erklären kann.
Bei starker Unruhe und gestörtem Tag-Nacht-Rythmus mit Tagesschläfrigkeit, kein Wahn, keine Halluzinationen, keiner Aggressivität
Melperon oder Dipiperon zur Nacht
Delir mit wahnhaftem Verhalten, Halluzinationen und Aggressivität
Quetiapin oder Risperidon
Delir mit Schlafstörung und nächtlicher Angst
Mirtazapin 7,5mg/1tgl
Struma grade nach WHO
Grad 0: Vergrößerung der Schilddrüse weder sicht- noch tastbar; Feststellung nur sonografisch möglich
Grad 1: Vergrößerung tastbar
Grad 1a: Tastbar und auch bei Reklination des Kopfes nicht sichtbar
Grad 1b: Tastbar und nur bei Reklination des Kopfes sichtbar
Grad 2: Sichtbar auch ohne Reklination des Kopfes
Grad 3: Bereits lokale Komplikationen (Behinderung von Atmung oder Blutzirkulation)
Was labortechnisch wie untersuchen bei Schilddrüse?
Schilddrüsenfunktion: Bestimmung von TSH, ggf. fT3 und fT4
Bei erniedrigtem TSH zusätzliche Bestimmung von TRAK
Bei erhöhtem TSH zusätzliche Bestimmung von TPO-AK und Tg-AK
Bei Tumorverdacht: Calcitonin und Thyreoglobulin als Tumormarker
Indikation zur Hormonsubstition bei Hypothyreose
Manifeste Hypothyreose: Generelle Indikation zur L-Thyroxin-Substitution (z.T. lebenslang)
Latente Hypothyreose: Indikationsstellung abhängig von TSH-Wert, Alter und Symptomatik
VOLLBILDTABELLEN-QUIZ
Indikationsstellung zur Hormonsubstitution (L-Thyroxin) bei latenter Hypothyreose
Serum-TSH-Wert (in mU/L)
Therapie
≤10
Jedes Alter
Asymptomatisch: —*
Symptomatisch: (—)*
>10
<20
≤75 Jahre
(✓)*
>75 Jahre
(—)*
≥20
✓
Therapie bei Morbus Basedow
Thyreostatische Therapie über 12–18 Monate, i.d.R. mit Thionamiden (= Hemmung der Thyreoperoxidase)
Initialdosis der Thyreostatika je nach klinischem Bild
Remission unter der Therapie in 50% der Fälle
Dosisreduktion bei Erreichen der Euthyreose, sonst Verschlimmerung der endokrinen Orbitopathie!
Siehe Therapie der endokrinen Orbitopathie
Verlaufskontrolle: Kontrolle der TRAK-Spiegel nach 6 Monaten: Bei Werten >10 IU/L → Remissionunwahrscheinlich, Operation bzw. Radioiodtherapie indiziert
Anschließend: Auslassversuch (CAVE: Gefahr einer Hyperthyreose!)
Bei Rezidiv/persistierender Erkrankung: Definitive Behandlung mit:
Operation (Schilddrüsenchirurgie): Eine totale Thyreoidektomie ist der subtotalen Thyreoidektomie bzgl. der Hyperthyreose-Kontrolle überlegen
oder Radioiodtherapie
Ablatives Konzept; bei Morbus Basedow mit hohem Behandlungserfolg (200–300 Gy) → Jedoch hohe Hypothyreoserate mit lebenslanger Levothyroxin-Substitution
Röntgen der proximalen Humerusfraktur
Proximale Humerusfraktur: Schulter in 2 Ebenen: True-a.p. und axial oder Y-Aufnahme (Neer und Morrison)
Humerusschaftfraktur: Humerus inkl. angrenzender Gelenke in 2 Ebenen: A.p. und lateral
Distale Humerusfraktur: Ellenbogengelenk in 2 Ebenen: A.p. und lateral, bei unklarem Befund zusätzlich Schrägaufnahme erwägen
Therapie der distalen Humerusfraktur
Nur in Ausnahmefällen konservativ
Schraubenosteosynthese (ggf. in Kombination mit K-Drähten oder ergänzend bei Plattenosteosynthese)
Indikation: Bspw. Abrissfrakturen der Epikondylen (A1 und A2 nach AO-Klassifikation der distalen Humerusfrakturen) und einfache Gelenkfrakturen wie frontale Abscherfrakturen (B3 nach AO-Klassifikation der distalen Humerusfrakturen)
Implantatmaterial: Bspw. selbstschneidende Schrauben (v.a. für epikondyläre Abrissfrakturen ) oder kopflose Doppelgewindeschrauben (v.a. für frontale Abscherfrakturen )
Plattenosteosynthese
Indikation: Sehr häufig eingesetztes Standardverfahren
Implantatmaterial: Anatomisch vorgeformte Platten, die i.d.R. winkelstabil verschraubt werden
Operationstechnik
Bei metaphysären Frakturen: Jeweils mind. 2 bikortikale Schrauben proximal und distal der Frakturzone verwenden
Bei epiphysären Frakturen: Möglichst viele Schrauben im distalen Fragment zur Erhöhung der Stabilität
Doppelplattenosteosynthese: Einbringung parallel oder orthogonal je nach Frakturmorphologie
Verschiedene Formen der Humerusfraktur und deren Behandlung?
1. Proximale Humerusfraktur: Diese betrifft den Humeruskopf und das Collum chirurgicum. Die Behandlung reicht von konservativen Maßnahmen wie Ruhigstellung mit einer Schlinge bis hin zu operativen Eingriffen wie Plattenosteosynthese oder Hemiarthroplastik.
2. Schaftfraktur: Diese betrifft den mittleren Teil des Humerus. Konservative Behandlung mit einer Oberarmgipsschiene oder funktioneller Schiene ist oft ausreichend. Bei instabilen Frakturen kann eine operative Versorgung mit Marknagel oder Plattenosteosynthese notwendig sein.
3. Distale Humerusfraktur: Diese betrifft den Bereich nahe des Ellenbogens. Hier ist häufig eine operative Versorgung erforderlich, z.B. mit Plattenosteosynthese, um die Gelenkfunktion zu erhalten.
Endoprothetische Verfahren bei proximaler Humerusfraktur
Endoprothetische/gelenkersetzende Verfahren bei proximaler Humerusfraktur
Verfahren
Anatomische (Hemi‑)Prothese
Inverse Endoprothese
Art des Gelenkersatzes
Hemiprothese mit alleinigem Ersatz der Humeruskopfes
Kompletter Gelenkersatz mit Umkehrung der anatomischen Verhältnisse
Einsatzspektrum
Bei jüngeren Patienten mit nicht-rekonstruierbarer Humeruskopffraktur erwägen
Indikation eher zurückhaltend stellen
Begleitende Ruptur der Rotatorenmanschette
Nicht reponierbaren Tuberkel
Rezidivierende Luxation einer Hemiprothese
Bei älteren Patienten mit nicht-rekonstruierbarer Humeruskopffraktur bevorzugen
Beach-Chair-Position
Rückenlagerung mit 30–40° erhöhtem Oberkörper (Armtisch bei Bedarf)
Deltoideopektoraler Zugang
Erhalt der anatomischen Biomechanik
Modifikation der Biomechanik: Funktionsausfall der Rotatorenmanschette kann durch den M. deltoideus teilweise kompensiert werden
Nachteile und spezifische Risiken
Klinisch schlechteres Outcome bei dislozierten Tuberkeln oder funktionsloser Rotatorenmanschette
Vergleichsweise invasiverer Eingriff
Einteilung der COPD nach NVL
Einteilung der COPD nach Gold
COPD-Einteilung in ABE-Gruppen zur Beurteilung der Symptome und des Exazerbationsrisikos
OPD-Einteilung in ABE-Gruppen zur Beurteilung der Symptome und des Exazerbationsrisikos
Exazerbationen/Jahr
Klinische Symptomatik
A
≤1 mit ambulanter Behandlung
Wenig symptomatisch
mMRC <2
CAT <10
B
Stark symptomatisch
mMRC ≥2
CAT ≥10
E
≥2 mit ambulanter Behandlung oder
≥1 mit stationärer Behandlung
Unabhängig von Symptomatik
Therapie der exazerbierten COPD
Diagnostik der COPD
Zur Diagnosestellung erforderlich: Nachweis einer bronchialen Obstruktion
Nach Nationaler VersorgungsLeitlinie: FEV1/FVC unterhalb der unteren Normgrenze nach Referenzwerten der GLI (Global Lung Initiative)
Nach GOLD (2023) und Leitlinie der DGP (2018): FEV1/FVC (Tiffeneau-Index) <0,7 („starrer“ Normwert) nach Bronchodilatation
Bei Exazerbation sind die Werte nicht zur Klassifikation geeignet
Weitere typische Befunde
FEV1↓, Residualvolumen↑, intrathorakales Gasvolumen↑, Diffusionskapazität↓
Differenzierung COPD / Asthma bronchiale
Bronchospasmolyse-Test: Kein wesentlicher Anstieg von FEV1 bei COPD (ΔFEV1 <12% bzw. <200 mL)
Medikamentöse Langzeittherapie der COPD nach NVL
Symptome im Vordergrund
Exazerbationen im Vordergrund
Leichte bis mittelgradige Symptome
Mittelgradige bis schwere Symptome
Keine Therapie oder
Bedarfsmedikation mit SAMA oder SABA oder
Dauertherapie mit LAMA oder LABA
LAMA oder LABA oder
LAMA + LABA
Ersttherapie: Immer LAMA , ggf. + LABA
Eskalationsstufen
LAMA → Zusätzlich LABA
LAMA + LABA → Zusätzlich ICS
Ggf. Roflumilast
Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) bei COPD
Definition und Bedeutung: Sauerstofftherapie über mind. 16 Stunden täglich → Senkung der Mortalität
Indikation: COPD Grad IV und schwere respiratorische Insuffizienz, trotz optimaler Medikation dauerhaft pO2-Werte von <55 mmHg
Voraussetzung: Adäquater Anstieg des pO2 unter Sauerstoffgabe und kein Anstieg des pCO2 über 60–70 mmHg(bzw. keine Hyperkapnie mit respiratorischer Azidose/Bewusstseinstrübung)
Welche Schenkelhalsfraktur kann konservativ behandlet werden?
Die eingestauchte Abduktionsfraktur, die dem Garden Stadium I entspricht, kann oft konservativ behandelt werden, da sie stabil ist und eine gute Heilungstendenz aufweist.
Bei konservativer Behandlung der Schenkelfraktur was tun um Femurkopfnekrose zu verhindern?
Ein wichtiger Aspekt ist die regelmäßige klinische und bildgebende Kontrolle, um Anzeichen einer Durchblutungsstörung frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören wiederholte Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls MRT-Untersuchungen. Auch die Überwachung der Schmerzsymptomatik und der Beweglichkeit des Hüftgelenks sind essenziell.
Symptome einer Agranulozytose
Fieber, Halsschmerzen und eine erhöhte Infektanfälligkeit sein. Es ist wichtig, Patienten darüber aufzuklären, damit sie bei Auftreten dieser Symptome sofort einen Arzt aufsuchen. Welche weiteren Schmerztherapie-Optionen könnten Sie in Betracht ziehen, wenn sowohl NSAR als auch Metamizol nicht geeignet sind?
Timed up and go test
Beurteilung der Gehfähigkeit → Es wird die Zeit gemessen, die der Patient benötigt, um aus einem Stuhl mit Armlehne aufzustehen, drei Meter weit zu laufen, sich umzudrehen, zurückzulaufen und sich wieder hinzusetzen[15]
<10 s: Normal
10–19 s: Leichte Bewegungseinschränkung
20–29 s: Deutliche alltagsrelevante Bewegungs- und Mobilitätseinschränkung
>30 s: Schwere Bewegungseinschränkung
Antibiotika bei Divertikulitis
Cefuroxim oder Ceftriaxon jeweils in Kombination mit Metronidazol
Diskontinuitätsresektion nach Hartmann
Grundlagen
Resektionsausmaß richtet sich nach Dignität und Lokalisation der Läsion sowie der Durchblutung des Kolons[49]
Teile des oder gesamtes Colon sigmoideum, je nach zugrunde liegender Indikation weitere Abschnitte des Kolons oder Rektums [49][82]
Je nach zugrunde liegender Indikation weitere Gefäße und Strukturen [15]
Rekonstruktion
Blindverschluss des Rektums, Anlage eines endständigen Kolostomas oder Ileostomas
Im Verlauf : Reanastomosierung mit Kontinuitätswiederherstellung durch End-zu-End-Anastomose
Alternativ: Permanentes endständiges Kolostoma
Wahl des Verfahrens
Laparoskopisch oder offen
Zweizeitiges Vorgehen
Komplikationen eines Stomas nach Anlage
Hautirritationen können durch undichte Stomaversorgungen entstehen und erfordern eine Anpassung des Versorgungssystems. Eine Stomastenose, also eine Verengung des Stomas, kann zu Problemen bei der Ausscheidung führen und erfordert möglicherweise eine Dilatation oder operative Korrektur. Parastomale Hernien sind häufig und können Schmerzen oder Darmobstruktionen verursachen, oft ist eine chirurgische Reparatur notwendig. Ein Stomaprolaps, bei dem das Stoma vorfällt, kann durch spezielle Stomaplatten oder in schweren Fällen durch eine Operation behandelt werden. Welche Rolle spielt die Ernährung bei Patienten mit einem Anus praeter?
worauf muss man ernährungstechnisch mit einem stoma achten?
Eine ballaststoffreiche Ernährung hilft, die Stuhlkonsistenz zu regulieren und Verstopfungen zu vermeiden. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um Dehydration zu verhindern, da Patienten mit einem Anus praeter oft mehr Flüssigkeit verlieren. Weitere Tipps umfassen das Vermeiden von Blähungen verursachenden Lebensmitteln und das langsame Einführen neuer Nahrungsmittel, um die Verträglichkeit zu testen.
Indikation für Monaldi
Die Monaldi-Punktion wird bevorzugt bei einem Spannungspneumothorax, weil sie schneller und einfacher durchzuführen ist, was in einer Notfallsituation entscheidend sein kann. Sie ermöglicht eine sofortige Druckentlastung. Die Bülau-Drainage wird dann als definitive Maßnahme zur kontinuierlichen Ableitung der Luft eingesetzt.
Schritt für schritt anleitung für bülau
1. Patientenlagerung: Der Patient wird in halbsitzender Position oder liegend mit angehobenem Arm auf der betroffenen Seite gelagert.
2. Desinfektion und Abdeckung: Der Bereich wird gründlich desinfiziert und steril abgedeckt.
3. Lokalanästhesie: Lokalanästhetikum wird in die Haut, das subkutane Gewebe und die Pleura injiziert.
4. Hautschnitt: Ein kleiner Hautschnitt wird im 4. oder 5. Interkostalraum in der vorderen bis mittleren Axillarlinie gemacht.
5. Stumpfes Präparieren: Mit einem stumpfen Instrument (z.B. Klemme) wird das Gewebe bis in den Pleuraspalt präpariert.
6. Einführen der Drainage: Die Thoraxdrainage wird vorsichtig in den Pleuraspalt eingeführt.
7. Fixierung: Die Drainage wird mit Nähten fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern.
8.Anschluss an ein Unterdrucksystem: Die Drainage wird an ein Unterdrucksystem angeschlossen, um die Luft oder Flüssigkeit kontinuierlich abzuleiten.
9. Röntgenkontrolle: Eine Röntgenaufnahme wird durchgeführt, um die korrekte Lage der Drainage zu überprüfen. Welche Komplikationen können bei einer Thoraxdrainage auftreten?
Erkläre das Wasserschlossprinzip
Das Wasserschlossprinzip wird bei Thoraxdrainagen verwendet, um sicherzustellen, dass Luft und Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt entweichen können, ohne dass Luft zurück in den Pleuraspalt gelangt. Es besteht aus einer Kammer, die mit Wasser gefüllt ist. Wenn der Patient ausatmet, entweicht Luft durch die Drainage und blubbert durch das Wasser, wodurch ein Ventileffekt entsteht. Dies verhindert den Rückfluss von Luft in die Pleura.
Zeichen für ein Spannungspneumothorax im Röntgen-Thorax
Zwerchfelltiefstand, erweiterte ICR, Mediastinalverlagerung
Pathopyhsiologie Herzinsuffizienz
Laborwerte bei Eisenmangelanämie
Ferritin erniedrigt
Transferrin erhöht
SRfT erhöht
Transferrinsättigung erniedrigt
Langzeittherapie bei Asthma
SABA = Kurzwirksame β2-Mimetika: Salbutamol, Fenoterol, Terbutalin
ICS = Inhalative Corticosteroide: Budesonid, Fluticason
LTRA = Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten: Montelukast
LABA = Langwirksame β2-Sympathomimetika: Formoterol, Salmeterol
LAMA = Langwirksame Muscarinrezeptor-Antagonisten (Anticholinergika): Insb. Tiotropiumbromid
Medikamentöse Langzeittherapie des Asthma bronchiale – Stufenschema (NVL 2020)
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Stufe 4
Stufe 5
Dauertherapie
(1. Wahl)
Keine
ICS: Niedrige Dosis
oder
ICS + LABA als Fixkombination1: Niedrige Dosis
ICS + LABA als Fixkombination1: Mittlere bis hohe Dosis
ICS + LABA als Fixkombination1: Hohe Dosis + LAMA2
Add-on-Therapie
Anti-IL-5(R)3 oder Anti-IL-4R3oder
Anti-IgE4
Management des akuten Asthmaanfalls
Klassifikation der Divertikulose und Divertikulitis
Klassifikation der Divertikulose und Divertikulitis nach Hansen und Stock
Stadium
Bezeichnung
Asymptomatische Divertikulose
Akute unkomplizierte Divertikulitis
Akute komplizierte Divertikulitis
IIa: Peridivertikulitis mit Phlegmone
IIb: Abszess/Fistel/gedeckte Perforation
IIc: Freie Perforation
Chronisch-rezidivierende Divertikulitis
Classification of Diverticular Disease
Classification of Diverticular Disease für Divertikulose, Divertikelkrankheit und Divertikulitis
Typ
1
Akute unkomplizierte Divertikelkrankheit/Divertikulitis
1a: Ohne phlegmonöse Umgebungsreaktion
1b: Mit phlegmonöser Umgebungsreaktion
2
2a: Mikroabszess
2b: Makroabszess
2c: Freie Perforation
2c1: Eitrige Peritonitis
2c2: Fäkale Peritonitis
3
Chronische Divertikelkrankheit
3a: Symptomatische unkomplizierte Divertikelkrankheit
3b: Rezidivierende Divertikulitis ohne Komplikationen
3c: Rezidivierende Divertikulitis mit Komplikationen
4
Divertikelblutung
Arthrosezeichen
Subchondrale Sklerosierung
Gelenkspaltverschmälerung
Geröllzysten
Osteophytäre Anbauten
Colles Fraktur
Extensionfraktur des distalen Radius
Knochen nach distal abgekippt
T-Score
Standartabweichung von der Peak Bone Mass
T-Score gibt somit die Standartabweichung des alterabhängigen Mittelwertes von der PBM an
Ab einem wert von 2,5 spricht man von einer Osteoporose
Therapie einer Typ-1-Fraktur nach Neer des proximalen Humerus
90% der proximalen Humerusfrakturen sind Neer-1
—> weniger als 1cm disloziert und eine Fragmentkippung weniger als 45°
Konservative Therapie empfohlen:
Ruhigstellung im Gilrichst-Verband oder Desault Verband für 1 Woche sowie Schmerzmedikation
Physiotherapeutische Mobilisation nach 3 Tagen
Therapie einer Typ 3 Fraktur nach Neer
Geschlossene Reposition und perkuatene Kirschner-Draht-Ostesynthese
Andere Frakturtypen können auch mit offener Osteosynthese versorgen (Schrauben)
Anschließend nicht zu lange Ruhigstellung im Gilricht-Verband
Bei starker Bewegungseinschränkung eignet sich welche Bildgebung der Hüfte?
Aufnahme nach Lauenstein, 45° Flexion und 45° Abduktion
Phlegmone
interstitielles Gewebe
Staphylokokken
unscharf begrenzte Rötung und Schwellung
Erysipile
flächenhafte Infektion des Coriums und der intrakutanen Lymphbahnen
Streptokokken der Gruppe A
flächenhafte, scharf abgregrenzte Rötung
Therapie bei unkomplizierten HWI
- Nitrofurantoin und Thrimetoprim
- Alternativ: Fosfomycin
Was ist eine zusätzliche Diagnostik bei unklaren Blutungen im Bauchraum?
Blood Pool Szintigraphie bei unklaren Blutungen im Bauchraum
- Erkennen von Blutungsaktivitäten von 0,05 - 0,1 lm/min erkennbar
- Erfolgreicher als Angiographie in DSA-Technik
Therapie der Wahl bei pAVK Stadium III?
Perkutane transluminale Angioplastie
Kann man Erythromycin auch für etwas anderes als Antibiotikum einsetzen?
Dient als Prokinetikum bei Gabe bis zu 2std vor Gastroskopie
Whipple OP beschreiben
Indikation: Infiltration des Bulbus duodeni
Pyloruserhaltende partielle Duodenopankreatektomie (nach Traverso-Longmire) beschreiben
Differenzialdiagnosen Dysphagien
ÖsophagusCA
Ösophagusdivertikel
Peptische Stenose
Achalasie
Erklärung des AdenoCA des Ösophagus
Entsteht aus einer Metaplasie der Ösophagus auf Grundlage eines Refluxes (Metaplasie) —> Barret Ösophagus
Wird als eigene Entität behandelt. AEG-Tumor
Ösophagus CA Op
Radiochemotherapie vor der eigentlichen OP (Down-Staging) in Rahmen eines multimodalen, neoadjuvanten Therapiekonzeptes
zwei OP-Verfahren:
Transthorakale Ösophagektomie (Standarteingriff): Zwei-Höhlen-Eingriff
Transmediastinale Ösophagektomie
Ab wann Dekubitus operieren?
AB stdaium 3 und 4
Beschreibe die Appendektomie
Einbringen der Trokare (meist drei)
Explorative Laparoskopie
Darstellen der Appendix
Präparieren der Appendixbasis mit Unterbindung der Gefäße des Mesenteriolums
Ligatur der Appendixbasis (bspw. mittels „Röder-Schlinge“) und Absetzung der Appendix
Bergen der Appendix (mittels Bergebeutel)
Spülen
Bauchdeckenverschluss
Offen-konventionelle Appendektomie
Wechselschnitt im rechten Unterbauch
Aufsuchen der Appendix über die Taenia libera des Zäkums (Leitstruktur)
Präparation der Appendixbasis mit Unterbindung der Gefäße des Mesenteriolums
Arterielle Versorgung der Appendix: Aorta abdominalis → A. mesenterica superior → A. ileocolica → A. appendicularis
Ligatur der Appendixbasis
Absetzen der Appendix
Tabaksbeutelnaht zum Verschluss des Appendixstumpfes, ggf. Z-Naht
Was tun bei großflächigen Verletzungen von Bauchorganen?
Organ vorsichtig mobilisieren
Mit temporären Textiltamponaden die Blutung stoppen
Bauch verschließen
Second Look Operastion 48 std später kontrollieren, ob Blutung sistiert
Wenn Organ abgerissen oder Blutung zu stark:
Mesh-Wrapping von Milz und Niere mit Kunststoffnetzen oder Beuteln (nachteil komplette Mobilisation des Organes notwendig-> gefahr der kompletten Organnekrose)
Schweregraeinteilung für MIlzverletzungen
Einteilung nach Moore
Impfungen nach Splenektomie
Pneumokokken, Hib, Meningokokken ansonsten droht OPSI
Bülau
Im 5. oder 6. ICR in der vorderen bis mittleren Axilarlinie (beim Mann ca Mamillenhöhe)
Pathophysiologie Spannungspneumothorax
Durch einen Ventilmechanismus gelangt Luft in den Pleuraspalt, kann aber nicht mehr entweichen
Allgemeine Unterteilung von Frakturen
Traumatische Frakturen
Pathologische Frakturen
Ermüdungsfrakturen
Refrakturen
Verschiedenen OP-Verfahren bei Hernien
• OP nach Shouldice: konventionelles Verfahren
mit Doppelung der Transversalisfaszie
• OP nach Lichtenstein: konventionelles Verfah-
ren mit Implantation eines Kunststoffnetzes auf
die Transversalisfaszie
• OP nach Rutkow: Verschluss der Bruchlücke
durch einen Kunststoff-Plug
• Minimalinvasive Verfahren in TEP und TAPP-
Technik: über eine Bauchwandspiegelung (total-
extraperitoneale Netzimplantation, TEP) oder
Bauchhöhlenspiegelung (transabdominelle prä-
peritoneale Netzimplantation, TAPP) wird je-
weils zwischen Peritoneum und Bauchwand zum
Verschluss der Lücke ein Kunststoffnetz endo-
skopisch eingebracht ( Abb. 6.33). Vorteil der
minimal-invasiven Techniken ist die Möglichkeit
der Kombination mit einer diagnostischen Lapa-
roskopie bei unklaren Befunden sowie der Ver-
sorgung beider Seiten in einem Eingriff bei Vor-
liegen einer Leistenhernie beidseits
Unterformen der pAVK
Beckentyp: infrarenaler Verschluss im aortoilialen Gefäßabschnitt
Oberschenkeltyp: Verschluss der A.femoralis superficialis bzw. profunda
Unterschenkeltyp: Verschluss im femoropoplitealen Gefäßabschnitt
Ist bei einer pAVK die Aortenbifurkation betroffen, spricht man von ?
Ist bei einer pAVK die Aortenbifurkation betroffen, spricht man von Leriche-Syndrom
Vier Stadien der SMA infarktes
Stadium I: symptomlos
• Stadium II: „Angina abdominalis“ vor allem
postprandiale ischämiebedingte Schmerzen
• Stadium III: abdominelle Dauerschmerzen, Mal-
absorptionssyndrom, evtl. ischämische Kolitis
• Stadium IV: akuter Mesenterialarterienver-
schluss. Der Mesenterialarterienverschluss ver-
läuft in drei klinischen Phasen ( Tab. 6.17). Ir-
reführend ist dabei vor allem das Intermediärsta-
dium. Trotz fortschreitender Darmnekrose geben
die Patienten in dieser Zeit ein Nachlassen der
Schmerzsymptomatik an („fauler Frieden“).
Goldstandart zur SMA Infarkt Diagnostik
biphasische Multidetektor Spiral-CT-Diagnostik
Pathophysiologie des Ileus
Der Passagestopp im Darmtrakt verursacht sowohl
lokale als auch systemische Funktionsstörungen
(Ileuskrankheit). Die Distension der Darmschlin-
gen durch die Stase des Darminhalts und den Motili-
tätsverlust führt zu Flüssigkeitsverschiebungen in das Darmlumen mit Hypovolämie und zu Störun-
gen des Elektrolythaushalts (Hypokaliämie). Au-
ßerdem kommt es zu Mikrozirkulationsstörungen
in der Darmwand mit Beeinträchtigung der Muko-
sabarriere. Aufgrund des gesteigerten intralumina-
len Bakterienwachstums und der damit verbunde-
nen erhöhten Gas- und Toxinbildung kommt es zur
systemischen Endotoxineinschwemmung und
Bakterientranslokation. An der Darmwand treten
durch die Ischämie Nekrosen und Perforationen mit
der Folge einer Peritonitis auf. Unbehandelt führt
dies letztendlich zur Sepsis und einem Multiorgan-
versagen (MOV).
Goldstandart zur Diagnostik des Ileus
Kontrastmittel CT des Abdomens
Röntgenaufnahme in Linksseitenlage ist aber auch gut
Therapie bei Ileus?
Als Erstmaßnahmen beim Ileus ist nach Anlegen ei-
nes i. v.-Zugangs die Volumensubstitution (kristal-
loide und/oder kolloide Lösungen) und ggf. der Aus-
gleich von Elektrolytstörungen (Kaliumsubstituti-
on) indiziert. Zur Entlastung des Darms sollte eine
Magensonde gelegt werden. Für die Kontrolle der
Flüssigkeitsbilanz sind ein ZVK und Blasenkatheter
angezeigt.
Ein mechanischer Ileus ist eine absolute, dring-
liche OP-Indikation. Die chirurgische Therapie
richtet sich nach der Ursache des Ileus. In der Regel
wird die Bauchhöhle über eine Längslaparotomie er-
öffnet, in ausgewählten Fällen, wie bei Herrn M., ist
auch ein laparoskopisches Vorgehen möglich.
Liegen zum Zeitpunkt der OP bereits gangränose
Darmabschnitte vor, werden diese reseziert und die
Passage in der Regel durch End-zu-End-Anastomo-
sen wiederhergestellt. Bei tumorbedingtem Darm-
verschluss ist je nach Lokalisation und Zustand des
Patienten zu entscheiden, ob primär eine Resektion
möglich oder als Erstmaßnahme ein dem Prozess
vorgeschaltetes Stoma zur Dekompression des
Darms angezeigt ist.
Eine relative OP-Indikation liegt bei chronisch
rezidivierenden Verwachsungsbeschwerden mit Ile-
ussymptomatik, bei bekannter Peritonealkarzinose
sowie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankun-
gen vor.
Bei Herrn M. findet sich als Ursache des Ileus eine
Bride ( Abb. 6.43a), die gelöst wird ( Abb.6.43b). Bei erheblicher Dilatation des Darms und
Stase wird der Darm durch retrogrades Ausstreifen
oder durch Absaugen des Darminhalts über eine
kleine Inzision dekomprimiert.
Frakturformen beim Kind mit Einteilung
Verschiedene Frakturformen bei Kindern:
Reflux-Ösophagitis-Einteilung
Los Angeles Klassifikation:
Morphologie
≥1 Schleimhautläsionen <0,5 cm
Läsionen >0,5 cm
Maximal eine Mukosafalte überschritten
C
Überschreiten mehrerer Mukosafalten
Keine zirkulären Defekte
D
Zirkuläre Defekte
Ab wann reden wir von pulmonaler Hypertonie
Definitionsgemäß besteht eine pulmonale Hypertonie, wenn der pulmonal-arterielle Mitteldruck in Ruhe dauerhaft über 20 mmHg liegt. Ätiologisch werden die seltene (z.B. idiopathische) pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH), die pulmonale Hypertonie durch bestehende Grunderkrankungen (z.B. Herz- oder Lungenerkrankungen) und die chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) unterschieden.
Klassifikation der pulmonalen Hypertonie
Gruppe 1: Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)
Präkapilläre pulmonale Hypertonie mit unterschiedlicher Ätiologie
Idiopathische PAH (IPAH)
Einteilung in sog. Non-Responder oder Acute Responder gemäß Ergebnis der Vasoreagibilitätsmessung
Hereditäre PAH (HPAH)
Medikamenten- oder toxininduzierte PAH (DPAH)
Nachgewiesene Assoziation: u.a. Dasatinib, Methamphetamin
PAH assoziiert mit
Kollagenosen (v.a. systemische Sklerose)
HIV-Infektion
Angeborenen Herzfehlern
Gruppe 2: Pulmonale Hypertonie assoziiert mit Linksherzerkrankung
Postkapilläre pulmonale Hypertonie, chronisch-pulmonalvenöse Stauung aufgrund von Blutrückstau aus dem linken Herzen, bspw. durch
Herzinsuffizienz
Linksseitige Herzklappenerkrankungen
Gruppe 3: Pulmonale Hypertonie assoziiert mit Lungenerkrankungen und/oder Hypoxie
Präkapilläre pulmonale Hypertonie, häufige Ursachen
Obstruktive Lungenerkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, COPD) oder Lungenemphysem
Restriktive Lungenerkrankungen (z.B. interstitielle Lungenparenchymerkrankungen wie idiopathische Lungenfibrose)
Gruppe 4: Pulmonale Hypertonie assoziiert mit pulmonalarterieller Obstruktion
Chronisch-thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH): Symptomatische präkapilläre pulmonale Hypertonie aufgrund obstruierter Pulmonalarterien durch fibrosierte Thromboembolien, die sich trotz mind. dreimonatiger Antikoagulation nicht oder nur inkomplett aufgelöst haben
Gruppe 5: Pulmonale Hypertonie mit unklarer und/oder multifaktorieller Genese
Prä- oder postkapilläre pulmonale Hypertonie, je nach Ätiologie
Hämatologische Erkrankungen
Multisystemerkrankungen wie Sarkoidose, Langerhans-Zell-Histiozytose, Neurofibromatose Typ 1
Stoffwechselerkrankungen
Chronische Nierenerkrankung
Wirkstoffe zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie
Endothelin-Rezeptor-Antagonisten
Ambrisentan
Bosentan
Macitentan
PDE-5-Hemmer bei PAH
Sildenafil
Tadalafil
Guanylatcyclase-Stimulator : Riociguat
Prostacyclin-Analoga bei PAH
Prostacyclin-Rezeptor-Agonist : Selexipag
Was muss mit jedem Magenulcus gemacht werden?
Er muss biopsiert werden!
Zur Detektion von MagenCa in Frühstadium
Mögliche Chirurgische Eingriffe bei MagenCA
komplette chirurgische Therapie mit Lymphadenektomie stellt Standarteingriff dar.
perioperative Chemotherapie sollte bei lokal fortgeschrittenem Befund evaluiert werden.
Bei auf Mukosa begrenzten Tumoren reicht vollständige endoskopische Entfernung
Mögliche chirurgische Eingriffe sind:
Gastrektomie mit Splenektomie bei diffusen Typen nach Lauren
Erweiterte Gastrektomie mit distaler Ösophagusresektion bei kardia und Funduskarzinomen
Subtotale 4/5 Resektion bei Tumorsitz in Antrum
Zusammensetzung des ganzen in der Regel durch X-Roux-Anastomose
Genetische Gründe für KolonCa
FAP
HNPCC
Peutzh-Jeughers Syndrom
Sonderformen der akuten Koronarsyndromes
Walk-Through-Angina
Prinzmetal-Angina (vorübergehende Koronarspasmen)
Ursachen für einen Ikterus
Prähepatisch: Hämolyse
Intrahepatisch: Hepaitis, Leberzirrhose
Posthepatisch: Cholestase (Abflussstörung), Cholangitis
Cholestaseparameter
Bilirubin, y-GT, AP
Erkläre Grünholzfraktur
Die Kortikalis bricht nur auf der Konvexseite, während die Kortikalis auf der Konkavseite intakt bleibt
Was ist bei Verdacht auf eine Choledocholithiasis zu tun?
ERC und endoskopische Konkrementbergung
Ursachen für eine Ulkuserkrankung mit Diagnostik
HP-Positive Ulkuserkrankung:
-Invasiv mit Biopsie: HP-Schnelltest
-Nichtinvasiv: C13 Atemtest
Akuter Stressulkus
Gatrinom
Primärer Hyperparathyreodismus
Definition Ulcus
Schleimhautdefekt der über die Muscularis hinausgeht
Erosion: Defekt ist auf die Schleimhaut beschränkt
CED-Unterscheidung
Morbus Crohn
Colitis ulcerosa
Stuhlfrequenz/-art
Erhöht
Selten blutig
Stark erhöht
Blutig-schleimig
Ernährungszustand
Reduziert
Meist normal
Meist durchgehend
Eher rechter Unterbauch
Meist nur vor oder bei Defäkation
Eher linker Unterbauch
Fisteln (v.a. im Analbereich)
Häufig
Sehr selten
Ausbreitungsmuster
Diskontinuierlicher Befall des gesamten GI-Traktes
Bevorzugte Lokalisation: Terminales Ileumund Kolon
Kontinuierlich: Beginn im Rektum und Ausbreitung nach oral
Befall i.d.R. auf Kolon beschränkt (dann Heilung durch Proktokolektomie möglich)
Endoskopischer Aspekt
Pflastersteinrelief der Schleimhaut
Hämorrhagische „Pinpoint Lesions“
„Schneckenspuren“-Läsionen
„Fahrradschlauch“-Aspekt der Schleimhaut
Kontaktblutungen
Histologie
Transmuraler Befall mit tiefen Ulzerationen
Granulome mit Riesenzellen
Läsionen auf Mukosa und Submukosa begrenzt
Keine Granulome
Diagnosekriterine akute Pankreatitis
Zwein von drei Kriterien müssen erfüllt sein:
Akute, anhaltende OB-Schmerzen
Erhöhung der Lipase und Amylase auf mindestens das 3-fache des Wertes
Typische Befunde in Bildgebenden Verfahren
Risikostratifizierung von LAE
Pulmonary Embolism Severity Index:
Punkte für:
Lebensalter
Tumorerkrankung
Chronische lunkenerkrankung
Puls über 110
Systolischer Blutdruck unter 100
Atemfrequenz über 30
Temperatur unter 36
Bewusstseinsstörung
Sauerstoffsättigung unter 90%
Wenn drei Monate nach LAE immer noch Symptome bestehen sollte was ausgeschlossen werden?
Chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie
Diagnostik LAE
Therapie bei LAE
Bei Lungenembolie ohne akute Lebensgefahr: Therapeutische Antikoagulation
Weiterführung der Antikoagulation für 3–6 Monate: Mit DOAK (1. Wahl) oder Vitamin-K-Antagonisten
Bei massiver Lungenembolie mit Lebensgefahr: Rekanalisierende Maßnahmen
Thrombolyse
Bei hämodynamischer Instabilität oder Reanimationspflichtigkeit
Präklinische Lyse
Bei Reanimationspflichtigkeit (bspw. bei ventrikulären Tachykardien/Kammerflimmern) und hochgradigem V.a. eine hämodynamisch instabile Lungenembolie
Ziel: Verringerung der Rechtsherzbelastung durch Reduktion der Thrombuslast infolge der Lyse
Fibrinolyse, vorzugsweise mit rekombinantem Gewebeplasminogen-Aktivator (rt-PA, bspw. Alteplase)
Kombination durch vorherige und begleitende Gabe von intravenösem unfraktioniertem oder niedermolekularem Heparin notwendig
Blutungsgefahr unter Lysetherapie beachten
Beachtung der Kontraindikationen für eine Lysetherapie
Alternative: Operation/Intervention
nach Scharf und Cooley kann mit HLM mittels Fogarthy.Katheter, Saugkatheter und Fasszange der Embolus enftfernt werden, ansonsten ist Embolektomie nach Trendenburg möglich
Indikation für Tips
Unstillbare Varizenblutung
Akute Pfordaderthrombose
Hoher Pfortaderdruck
Nicht kontrollierbarer Aszites
Kontraindikation für Metformin
Nieren und Leberinsuffizienz
Kontraindikation TIPS
Child Pugh C
Krebs
und weitere
Initialtherapie bei Arterieller Hypertonie
Zweifachtherapie
Empfohlene Kombination: ACE-Hemmer oder Sartane, plus Thiaziddiuretikum oder Calciumantagonist vom Dihydropyridin-Typ
Betablocker (in Kombination mit einer der anderen Wirkstoffklassen) nur bei spezieller Indikation: Z.n. Myokardinfarkt, Angina pectoris, Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion, tachykarde HRST
Dosierung
Mit niedriger Dosis starten und langsam erhöhen
Ambulant vorsichtiger erhöhen als stationär
Therapieeskalation bei Arterieller Hypertonie
Therapieeskalation
Vorgehen: Intensivierung der Therapie, bis der Zielblutdruck erreicht ist
Intensivierung der Zweifachkombination: Ausreizen der Dosierung, ggf. Wechsel auf eine andere Zweifachkombination; bei ausbleibender Wirkung Eskalation auf Dreifachkombination
Dreifachkombination : Kombination von drei Antihypertensiva (z.B. Diuretikum + Calciumantagonist + ACE-Hemmer oder Sartan); bei ausbleibender Wirkung → Weitere Eskalation, siehe auch: Therapierefraktäre arterielle Hypertonie
Therapierefraktäre Arterielle Hypertonie
Definition: Nicht ausreichend eingestellte Blutdruckwerte trotz antihypertensiver Dreifachtherapie (unter Einbeziehung eines Diuretikums) in maximaler oder maximal tolerierter Dosis
Medikamente der Reserve: Zusätzliche Gabe eines Wirkstoffs der folgenden Gruppen möglich
Aldosteron-Antagonist (1. Wahl): Spironolacton
Alternativ: Eplerenon
Weitere Alternativen bei Spironolacton-Unverträglichkeit
Kaliumsparendes Diuretikum: Amilorid (in Deutschland nur als Kombinationspräparat mit HCT erhältlich)
Periphere α1-Blocker: Urapidil
Zentrale Antisympathotonika
Clonidin
Moxonidin
α-Methyl-Dopa
Vasodilatatoren
Senkung der Nachlast über direkte Weitstellung der peripheren Gefäße
Ausgeprägte sympathikotone Gegenregulation mit Reflextachykardie
Wirkstoffe
Dihydralazin
Direkter Vasodilatator
Senkung der Nachlast
Mittel der 2. Wahl, da die antihypertensive Wirkung aufgrund starker Gegenregulation begrenzt ist (Reflextachykardie)
Minoxidil
Nebenwirkung: Hypertrichose
Nitroprussid-Natrium
Substanz mit der größten antihypertensiven Wirkung durch ausgeprägte Vor- und Nachlastsenkung
Seit 2017 wieder in Deutschland erhältlich
Einsatzgebiet: Nur bei intensivmedizinischer Überwachung und therapierefraktären hypertensiven Notfällen
Mechanismus: NO-Freisetzung über gesteigerte cGMP-Bildung → Weitstellung venöser (Vorlastsenker) und arterieller Gefäße (Nachlastsenker)
Renin-Inhibitoren: Aliskiren
Behandlung der Hypertensiven Krise
Hypertensive Krise - Mittel der 1. Wahl
Zur kurzfristigen Anbehandlung
Nitrate (z.B. Glyceroltrinitrat)
ACE-Hemmer (z.B. Captopril)
Zur definitiven Blutdrucksenkung
α1-Rezeptor-Blocker (z.B. Urapidil i.v.)
Zentrale α2-Agonisten (z.B. Clonidin)
Nitroglycerin i.v.
Klassifikation der Myokardinfarkt Typen 1–5
Myokardinfarkt Typ 1: Atherosklerotische Plaqueruptur mit Koronarthrombus
Myokardinfarkt Typ 2: Sauerstoffdefizit
Myokardinfarkt Typ 3: Herztod
Myokardinfarkt Typ 4: PCI-assoziiert
Myokardinfarkt Typ 4a: Peri-interventionell
Myokardinfarkt Typ 4b: Stent- oder Scaffold-Thrombose
Myokardinfarkt Typ 4c: Restenose
Myokardinfarkt Typ 5: Bypass-assoziiert
Weitere Myokardinfarkt-Definitionen
MINOCA
Definition: Myokardschädigung durch akute myokardiale Ischämie ohne angiografischen Nachweis einer Koronarstenose (≥50% Verschluss)
Prävalenz: 6–8% aller Myokardinfarkte
Geschlechterverhältnis: ♀ > ♂
Ätiologie: Unbekannt
Thrombozytenaggregationshemmung und Antikoagulation bei Verdacht auf STEMI/NSTEMI
Indikation: Akuttherapie in Notaufnahme bzw. prähospital
NSTEMI / Instabile Angina pectoris
Bei passendem klinischen Bild: Sofortiger Beginn mit ASS
Erweiterung auf eine DAPT mit P2Y12-Inhibitor: Abhängig vom Befund der Koronarangiografie
STEMI
Sofortiger (prähospitaler) Beginn mit ASS
Zusätzlich P2Y12-Inhibitor
Bei sicherer EKG-Diagnose und passendem klinischen Bild prähospitaler Beginn möglich: Ticagrelor oder Prasugrel
In unklaren Fällen: Befund der Koronarangiografie abwarten
Indikation: Erhaltungstherapie nach Koronarintervention (siehe auch: Rezidiv- bzw. Sekundärprophylaxe bei Myokardinfarkt)
Therapieprinzip
ASS und
ADP-Rezeptor-Hemmer
Ticagrelor: Mittel der Wahl bei NSTEMI und konservativer Therapie oder
Prasugrel oder
Clopidogrel
Ggf. zusätzlich PPI
Bei Komplikationen: Glykoprotein-IIb/IIIa-Antagonisten möglich
Indikation: Sofort bei STEMI-Diagnose
Antikoagulans der Wahl: UFH
Dauer: Während der primären PCI
Kontraindikation: HIT
NSTEMI
Antikoagulans der Wahl: Fondaparinux
Während PCI zusätzlich: UFH Bolus i.v.
Alternativen
UFH
Indikation: PCI geplant
Symptomatische Therapie bei Myokarditis
Bei eingeschränkter kardialer Funktion: Leitliniengerechte Herzinsuffizienztherapie inkl. Flüssigkeitsbilanzierung
Betablocker: Überlebensvorteil bei Betroffenen mit bioptisch gesicherter Myokarditis
ACE-Inhibitoren oder AT1-Rezeptor-Blocker: Reduktion von Entzündung, Fibrose und Nekrose
Wenn eine Myokarditis diagnostiziert wird, ist konsequente körperliche Schonung mit Sportverbot die wichtigste allgemeine Maßnahme!
Transsudat
Flüssigkeit, die weniger als 30g/l Eiweiß enthält
Exsudat
zellreiche, hämorrhagische oder chylöse Flüssigkeit mit einem Eiweißgehalt über 30g/l
Vorkommen bei Neoplasien Pankreatiditen oder Infektion (Tbc)
Klassifikation der Blutungsaktivität bei gastroduodenalen Ulzera nach Forrest
Forrest-Klassifikation
Beschreibung
Risiko Rezidivblutung
Forrest I
Aktive Blutung
Ia
Spritzende arterielle Blutung
ca. 85–100%
Ib
Sickerblutung
ca. 25–55%
Forrest II
Inaktive Blutung
IIa
Läsion mit sichtbarem Gefäßstumpf
ca. 20–50%
IIb
Koagelbedeckte Läsion
ca. 20–40%
IIc
Hämatinbelegte Läsion
ca. 5–10%
Forrest III
Läsion ohne Blutungszeichen
ca. 5%
Symptome bei GI-Blutungen
Obere GI-Blutung
Hämatemesis (Bluterbrechen) evtl. kaffeesatzartig
Meläna (Teerstuhl)
Hinweis auf Blutung des oberen GI-Traktes
Hämatochezie (rote Darmblutung)
Untere GI-Blutung
Hämatochezie
Meläna
Bei Rektumblutung
Frisches Blut, das streifenförmig auf dem Stuhl aufliegt
Bei Kolonblutung
Dunkelrote, geleeartige Blutbeimischung
Kausale Therapie der GI-Blutung
Bei relevanter Blutung: Notfallendoskopie (zunächst Gastro-, dann Koloskopie)
Intravenöse PPI-Gabe
Unterspritzung, Sklerosierung, Ligatur oder Koagulation einer identifizierten Blutungsquellemöglich
Blutender Polyp (z.B. im Kolon) → Abtragung
Siehe auch: Ösophagusvarizenblutung
Bei endoskopisch nicht beherrschbarer Blutung (selten): Chirurgisches Vorgehen
Leberzirrhose Ursachen
Toxisch
Äthyltoxisch (häufigste Ursache chronischer Lebererkrankungen; siehe: Alkoholtoxischer Leberschaden)
Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung
Medikamentös (z.B. Amiodaron, Zytostatika wie z.B. Methotrexat)
Berufliche Exposition gegenüber hepatotoxischen Substanzen wie z.B. Tetrachlormethan , diverse Pflanzenschutzmittel
Entzündlich
(Chronische) Virushepatitis B, C, D (siehe z.B.: Hepatitis C)
Primär biliäre Cholangitis
Primär sklerosierende Cholangitis
Autoimmunhepatitis
Parasitäre Infektionen (z.B. Bilharziose, Leishmaniose, Fasziolose)
Hämochromatose
Morbus Wilson
α1-Antitrypsin-Mangel
Porphyrien
Glykogenspeicherkrankheiten
Mukoviszidose
Hereditäre Fructoseintoleranz
Chronische Stauung der Lebervenen bzw. Gefäßanomalien
Budd-Chiari-Syndrom
Cirrhose cardiaque
Morbus Osler
Child-Pugh-Klassifikation
Kriterium
Punkte
Albuminkonzentration im Serum in g/dL
>3,5
2,8–3,5
<2,8
Bilirubinkonzentration im Serum in mg/dL
<2,0
2,0–3,0
>3,0
Quick-Wert in %
>70
40–70
<40
Aszites (sonografisch)
kein
mäßig
viel
Hepatische Enzephalopathie
keine
Grad I–II
>Grad II
Child A: 5–6 Punkte; Child B: 7–9 Punkte; Child C: 10–15 Punkte
Laborparameter bei Leberzirrhose
eberparenchymschaden
Transaminasen↑
GLDH↑
Alkalische Phosphatase↑
γGT↑
Evtl. Bilirubin↑
Ammoniak↑
Synthesestörung
INR↑, Quick-Wert↓
Gesamteiweiß bzw. Albumin↓
Cholinesterase↓
Thrombozytopenie bei Hypersplenismus infolge der Splenomegalie
Makrozytäre Anämie durch Vitaminmangel (B12, Folsäure)
Mikrozytäre Anämie durch chronischen Blutverlust bei Gerinnungsstörung
TIPS Anlage
Therapie der Hepatischen Enzephalopathie
Gabe von Lactulose
ei nicht ausreichender Wirksamkeit der Lactulose
Gabe von Ornithinaspartat
Bei nicht ausreichender Wirksamkeit von Lactulose und Ornithinaspartat: Nicht-resorbierbare Antibiotika erwägen, z.B. Rifaximin
MELD-Score
Ziel: Priorisierung der Zuteilung einer Leber zur Lebertransplantation
Rechner: Siehe oder unter Tipps & Links
Serum-Kreatinin (mg/dL)
≥2 Dialysen in der letzten Woche/CVVHD in den letzten 24 h: Serum-Kreatinin wird 4 mg/dLgleichgesetzt
Gesamt-Bilirubin (mg/dL)
INR
Punkte: 6–40
Wie werden Rektumkarzinome des oberen Drittels behandelt?
Rektumkarzinome des oberen Drittels werden i.d.R. wie Kolonkarzinome behandelt: Primäre Operation, adjuvante Chemotherapie!
Therapie des nicht metastasierten KolonCa
OP-Verfahren bei nicht-metastasierten Kolonkarzinomen abhängig von der Tumorlokalisation
Tumorlokalisation
OP-Verfahren
Zäkum
Hemikolektomie rechts
Colon ascendens
Colon transversum
Rechte Flexur
Erweiterte Hemikolektomie rechts
Mittleres Colon transversum
Transversumresektion
Linke Flexur
Erweiterte Hemikolektomie links
Colon descendens
Hemikolektomie links, ggf. radikuläre Sigmaresektion
Colon sigmoideum
Therapie des nicht metastasiertem RektumCA
OP-Verfahren bei nicht-metastasierten Rektumkarzinomen abhängig von der Tumorlokalisation
Oberes Rektumdrittel
Anteriore Rektumresektion
Mittleres Rektumdrittel
Tiefe anteriore Rektumresektion
Unteres Rektumdrittel
Unteres Rektumdrittel, tiefsitzendes Rektumkarzinom
Intersphinktäre Rektumresektion
Abdominoperineale Rektumexstirpation
Therapie KolonCA bei Metastasen
Erstlinientherapie bei gutem Allgemeinzustand: Therapieregime molekularpathologischer Subgruppen
Linksseitiges Karzinom
Rechtsseitiges Karzinom
RAS-Wildtyp
Chemotherapie-Doublette (FOLFOX, FOLFIRIoder XELOX) mit oder ohne Bevacizumab
Anti-EGFR-Therapie (Cetuximab oder Panitumumab)
Keine Anti-EGFR-Therapie
RAS-Mutation
Chemotherapie-Doublette (FOLFOX, FOLFIRI oder XELOX)
Nutzen von zusätzlich Bevacizumab nicht belegt
BRAF-Mutation
Möglichst effektive Chemotherapie, bspw. Chemotherapie-Triplette (FOLFOXIRI) mit oder ohne Bevacizumab
Cholelithiasis
Gallensteine
Cholezystolithiasis
Steine in der Gallenblase
Choledocholithiasis
Steine im Ductus choledochus
Cholezystitis
Entzündung der Gallenblase
Cholangitis
Entzündung der Gallenwege
Zusätzliche Zeichen bei Cholangitis
Charcot-Trias II
Rechtsseitiger Oberbauchschmerz
Ikterus
(Hohes) Fieber
Mirizzi-Syndrom
Definition: Kompression des Ductus hepaticus communis durch Steine im Gallenblasenhals oder im Ductus cysticus – durch eine Penetration des Steines sind Fistelungen zwischen Gallenblaseund Hauptgallengang möglich
Symptomatische Cholezystolithiasis Therapie
Frühzeitige, elektive Cholezystektomie
In der Schwangerschaft: Frühzeitige elektive Cholezystektomie empfohlen
ERC-Indikation bei Cholezystolithiasis: Nicht generell indiziert, Indikationsstellung abhängig von der Wahrscheinlichkeit einer simultanen Choledocholithiasis bei Cholezystolithiasis
Bei hoher Wahrscheinlichkeit: ERC
Bei mittlerer Wahrscheinlichkeit: MRCP oder Endosonografie der Gallenwege
Bei niedriger Wahrscheinlichkeit: Keine Intervention und keine Bildgebung erforderlich
Medikamentöse Litholyse: Nur in Einzelfällen empfohlen
Bei symptomatischer Cholezystolithiasis und simultaner Choledocholithiasis
Endoskopische Intervention
Cholezystektomie innerhalb von 72 h
Unkomplizierte akute Cholezystitis Therapie
Frühzeitige Cholezystektomie binnen 24 h
komplizierte akute Cholezystitis Therapie
Sofortige antibiotische Therapie und rasche Intervention durch Cholezystektomie (Cholezystitis) bzw. ERC (Cholangitis infolge einer Choledocholithiasis)
Keine Risikofaktoren: Ceftriaxon + Metronidazol
Risiko für MRE: Piperacillin + Tazobactam
Calot-Dreiecks
Anatomischer Raum gebildet durch Ductus hepaticus communis, Ductus cysticus und Leberrand, der die A. cystica beherbergt
Definition Synkope
Synkope: Plötzlicher Verlust von Bewusstsein und Muskeltonus mit rascher, spontaner und kompletter Erholung aufgrund einer transienten globalen zerebralen Minderperfusion
Kardiale Synkope Definiton und Unterformen
Pathophysiologie: Akute, transiente Verminderung des Herzzeitvolumens → Zerebrale Minderperfusion → Synkope
Differenzierung nach Auslöser
Arrhythmogene Synkope
Bradykarde Rhythmusstörungen (bspw. Sick-Sinus-Syndrom, AV-Blockierung, Schrittmacherfehlfunktion)
Tachykarde Rhythmusstörungen (bspw. Tachyarrhythmia absoluta, AV-Knoten-Reentrytachykardie, Wolff-Parkinson-White-Syndrom)
Reflexsynkope
Pathophysiologie: Unklar, wahrscheinlich fehlerhafte Aktivierung eines kardiovaskulären Reflexes → Hypotension und/oder Bradykardie → Zerebrale Minderperfusion → Synkope
Neurokardiogene Synkope
Häufigste Form
Überwiegend bei jungen gesunden Menschen
Auslöser: Angst, Schmerz, längeres Stehen
Orthostatische Synkope
Überwiegend bei älteren Menschen, bei jungen Menschen selten
Neurogene orthostatische Hypotension
Mögliche Auslöser: Neurologische oder internistische Erkrankungen mit Schädigung des peripheren oder zentralen autonomen Nervensystems, bspw. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Diabetes mellitus
Pathophysiologie: Ungenügende sympathisch vermittelte Vasokonstriktion direkt nach dem Aufstehen, z.B. durch Störung des autonomen Nervensystems oder Medikamenteneinwirkung → Relativ zu niedriger peripherer Gefäßwiderstand und ungenügender venöser Rückstrom → Akute systolische Hypotension → Zerebrale Minderperfusion → Synkope
Nicht-neurogene orthostatische Hypotension
Auslöser
Volumenmangel: Bspw. bei Blutung, Erbrechen, Diarrhö
Medikamente: Bspw. Antidepressiva, Diuretika, andere Antihypertensiva
Pathophysiologie: Volumenmangel/Vasodilatation → Ungenügender venöser Rückstrom → Akute systolische Hypotension → Zerebrale Minderperfusion → Synkope
Diagnostik Synkope
Klinische Untersuchung
Schellong-Test : Blutdruckmessung im Liegen und im Stehen zur Prüfung, ob eine physiologische Orthostase-Reaktion vorliegt
Durchführung: Wiederholte Messung und Dokumentation von Blutdruck und Herzfrequenz
Beim liegenden Patienten: Über 10 min im Abstand von je 2 min
Beim stehenden Patienten: 1, 3, 5 und 10 min nach dem Aufstehen
Ergebnis : Hinweisend auf eine orthostatische Hypotonie sind
Systolischer Blutdruck <90 mmHg oder
Abfall des systolischen Blutdrucks um ≥20 mmHg oder
Abfall des diastolischen Blutdrucks um ≥10 mmHg
12-Kanal-Ruhe-EKG
Arrhythmien?
Zeichen einer strukturellen Herzerkrankung?
Echokardiographie
Kipptischuntersuchung
Goldstandart Diagnostik TVT
Kompressions- oder Duplexsonografie
Erkläre Billroth I
Magenteilresektion mit Rekonstruktion nach Billroth I
Linkes Bild: Resektionsbereich (transparente Fläche) mit proximalem (grüne gestrichelte Linie) und distalem (violett gestrichelte Line) Resektionsrand. Zusätzlich erfolgt die Präparation des Duodenums (rot gestrichelte Linie) mit Herauslösung aus dem Retroperitonealraum. Rechtes Bild: Nach der Resektion erfolgt die Anlage einer End-zu-End-Gastroduodenostomie (grüne und violette Nahtlinie), für die das Duodenum nach Präparation in Richtung Anastomose mobilisiert werden muss.
Erkläre Billroth II
Magenteilentfernung mit Rekonstruktion nach Billroth II
1. Magenteilresektion (transparente Fläche) und blinder Verschluss des verbleibenden Duodenalstumpfes (violette Naht). 2. Seit-zu-End-Anastomose zwischen erster Jejunumschlinge und Magenstumpf (grüne Naht = Gastrojejunostomie). 3. Seit-zu-Seit-Anastomose zwischen dem zuführenden und dem abführenden Dünndarmschenkel (blaue Naht = Jejunojejunostomie, Braunsche Fußpunktanastomose). Die Braunsche Fußpunktanastomose verhindert, dass Gallen- und Duodenalsekrete an die Magenschleimhaut gelangen.
Y-Roux erklären
Subtotale Magenteilentfernung (mit Roux-Y-Anastomose)
1. Subtotale Magenentfernung (blasser Bereich) und blinder Verschluss des verbleibenden Duodenalstumpfes (rote Naht). Das proximale Jejunum wird mobilisiert und unterhalb des Duodenums durchtrennt (obere grüne Naht im linken Bild, II), weiter distal erfolgt eine Längseröffnung der Jejunumschlinge (untere grüne Naht im linken Bild, II). 2. Hochzug des proximalen Anteils der Jejunumschlinge mit Seit-zu-End-Anastomose zum Magenstumpf (lilafarbene Naht, I = Gastrojejunostomie). Das Duodenum wird als End-zu-Seit-Anastomose an der zuvor längs inzidierten Stelle des Jejunumschenkels verbunden (grüne Naht, II).
HIT1 und HIT2 erklären
HIT I
HIT II
Beginn der Thrombopenie
In den ersten 5 Tagen nach Therapiebeginn
Ab 5. Tag nach Therapiebeginn (5.–14. Tag)
Ausmaß der Thrombopenie
Eher moderat: >100.000/μL
Massiver Abfall: <100.000/μL (bzw. unter 50% des Ausgangswertes)
Pathophysiologie
Direkte Interaktion, keine Antikörper!
Auto-Antikörper gegen einen Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4
Häufigkeit
Ca. 10–20%
1–5% bei UFH; 0,1–1% bei NMH
I.d.R. keine
Thromboembolische Ereignisse
HIT-Diagnostik
Ausschlussdiagnose, siehe auch: Vorgehen bei Thrombozytopenie
Ausschluss einer Pseudothrombozytopenie
Abschätzen der Wahrscheinlichkeit einer HIT II mit dem 4T-Score
HIT-Labordiagnostik: Nachweis von IgG gegen Plättchenfaktor-4/Heparin-Komplex
Schnelltest: Plättchenfaktor-4-Heparin-ELISA
Bestätigungstest (Funktionstest) : Heparin-induzierter Plättchenaggregationsassay (HIPA)
Konsequenzen
Therapie weiterführen, Normalisierung der Thrombozyten zu erwarten
Sofortiges Absetzen des Heparins und Therapieumstellung
Keine Gabe von Thrombozytenkonzentraten
Unverträglichkeit dokumentieren, bspw. in Allergiepass
WELLS Score
Wells-Score bei Lungenembolie (LAE)
Original
Vereinfacht
Klinische Zeichen einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT)
Lungenembolie wahrscheinlicher als andere Diagnose
Frühere Lungenembolie/TVT
1,5
Tachykardie (Herzfrequenz >100/min)
Operation oder Immobilisierung innerhalb des letzten Monats
Hämoptysen
Malignom (unter Therapie, Palliativtherapie oder Diagnose jünger als 6 Monate)
Reanimation Schema
Defilliebrare und Nicht Defillierbrare EKGs
Arriba mal anders erklären
Was ist ARRIBA?
ARRIBA ist ein computergestütztes Entscheidungsunterstützungssystem, das in der hausärztlichen Praxis genutzt wird, um das kardiovaskuläre Risiko von Patienten zu bewerten und gezielt zu managen. Es hilft Ärzten und Patienten, fundierte Entscheidungen über Präventionsstrategien zu treffen.
Ziele von ARRIBA:
Risikobewertung:
Quantifizierung des individuellen kardiovaskulären Risikos eines Patienten.
Unterstützung bei der Aufklärung des Patienten über sein Risiko und mögliche Präventionsmaßnahmen.
Unterstützung bei der Auswahl geeigneter präventiver Maßnahmen und Therapien.
Funktionsweise:
Dateneingabe:
Patientendaten: Alter, Geschlecht, Blutdruck, Cholesterinwerte, Raucherstatus, Diabetesstatus und weitere relevante Gesundheitsinformationen.
Lebensstilfaktoren: Ernährung, Bewegung und andere Lebensstilfaktoren können ebenfalls berücksichtigt werden.
Risikoberechnung:
Algorithmus: ARRIBA nutzt Algorithmen, die auf epidemiologischen Studien (z. B. Framingham-Studie) basieren, um das 10-Jahres-Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) zu berechnen.
Risikoprofil: Das System erstellt ein individuelles Risikoprofil des Patienten.
Visualisierung:
Grafische Darstellung: Das kardiovaskuläre Risiko wird grafisch dargestellt, oft mit leicht verständlichen Risikokarten oder Diagrammen.
Vergleich: Das aktuelle Risiko wird mit dem Risiko nach Umsetzung verschiedener Präventionsmaßnahmen verglichen.
Beratung und Entscheidung:
Patientengespräch: Der Arzt erklärt die Ergebnisse und die Bedeutung des Risikoprofils.
Präventionsstrategien: Gemeinsam werden Lebensstiländerungen (z. B. Rauchstopp, Gewichtsreduktion, Bewegung) und medikamentöse Therapien (z. B. Blutdrucksenker, Statine) besprochen.
Entscheidungsfindung: Patienten werden aktiv in die Entscheidungsfindung einbezogen, um eine informierte und partizipative Entscheidung zu treffen.
Vorteile von ARRIBA:
Individualisierte Beratung:
Personalisiertes Risikoprofil und maßgeschneiderte Präventionsstrategien.
Patientenbeteiligung:
Fördert die aktive Mitwirkung des Patienten an der Entscheidungsfindung.
Evidenzbasierte Medizin:
Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien.
Effizienz:
Unterstützt den Arzt bei schneller und präziser Risikobewertung sowie Therapieplanung.
Anwendung in der Praxis:
Routineuntersuchungen:
Bewertung des kardiovaskulären Risikos bei routinemäßigen Gesundheitsuntersuchungen.
Präventionsprogramme:
Identifikation von Hochrisikopatienten und Planung von Interventionen in Präventionsprogrammen.
Chronische Erkrankungen:
Unterstützung bei der Betreuung von Patienten mit Hypertonie, Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen.
ARRIBA ist ein wertvolles Werkzeug in der hausärztlichen Praxis, das nicht nur die Risikobewertung und Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen verbessert, sondern auch die Patientenaufklärung und -beteiligung stärkt.
Zuletzt geändertvor 19 Tagen