Domestikationsmerkmale des Weizens
Geringe Spindelbrüchigkeit und stabile Ähren
Dünne oder fehlende Spelzen, freidreschendes Korn
Verringerte Dormanz, gleichmäßiger schneller Aufgang
Was versteht man unter Minitubers?
Durch Gewebekultur werden virusfreie Pflanzen erzeugt, mittels derer in Topfkultur im Gewächshaus sehr kleine Knollen = Minitubers erzeugt werden. Die Minitubers werden zur Erzeugung von virusfreiem Basissaatgut verwendet. Dies kommt bei der Erhaltungszüchtung zum Einsatz.
Nennen sie Beispiele für den Einsatz der „Grünen Gentechnik“ bei der Kartoffel.
Amflora: Kartoffel die eine gentechnisch eingebrachte RNA Interferenz aufweist, weshalb keine Amylose sondern nur Amylopektin gebildet wird. Amylopektin wird stofflich genutzt für die industrielle Stärkenutzung (Herstellung Papier, Textilien, Klebstoff). Bei herkömmlichen Kartoffeln müssen Amylose und Amylopektin aufwändig entfernt werden. Für die Amflora besteht in der EU keine Zulassung mehr.
Eine Amylose freie Kartoffel wurde mittlerweile auf herkömmlichem Weg mittels Tilling gezüchtet.
Zeaxanthin-Kartoffel: Kartoffel mit veränderter Carotinoid Zusammensetzung – höhere Konzentrationen von Zeaxanthin. Bringt günstige Eigenschaften in der Ernährung (Superfood) oder in Futtermischungen. Als Marker funktioniert ein Antibiotikaresistenzgen.
Beta-Carotin+Lutein Kartoffel: Ähnlich zu Golden Rice (Reis der erhöhte Mengen Provitamin-A enthält was gesundheitliche Vorteile (Bekämpfung der Unterversorgung) bringen kann.
Cisgene Kartoffel: Bei Cisgenese werden Gene derselben Art eingebracht, die auch über herkömmliche Kreuzung oder nicht gentechnische Spezialverfahren eingebracht werden könnten. Langwierige Rückkreuzungen um unerwünschte Gene zu entfernen sind aber dabei nicht mehr notwendig. Mit dieser Technik wurden Resistenzgene gegen Pythophtora in bestehende Sorten eingebracht (Fortuna).
Was versteht man unter primären Triticale?
Primärtriticale: Kreuzung von Weizen x Roggen, zunächst Brotweizen x Triticale, ergibt oktoploide (BBAADDRR) Triticale, später Durum x Roggen, ergibt hexaploide Triticale (BBAARR)
Was versteht man unter sekundären Triticale?
sind Kreuzungen von Triticale x Triticale
Die heutigen Sorten sind Abkömmlinge von sekundärem Triticale.
Welche Methoden der Variabilitätsschaffung sind aus der Perspektive einer Biozüchtung kritisch zu sehen?
Kritisch gesehen wird Embryonenkultur, Eizellenkultur, in vitro Pollination, in vitro Selektion, Antherenkultur, Mikrosporenkultur, Gewebekultur, Substanzen wie Colchizin, Silbernitrat oder Phytohormone
Biologischer Pflanzenzüchtung
Biologische Pflanzenzüchtung beschreibt Zuchtmethoden die unter Anwendung der pflanzenbaulichen Methoden und unter Einhaltung der ethischen Standards des Biolandbaus durchgeführt werden. Hierzu zählt zB der Verzicht auf gentechnische- und Spezialverfahren.
Pflanzenzüchtung für die Biologische Landwirtschaft
Pflanzenzüchtung für die biologische Landwirtschaft hat das Ziel Sorten zu entwickeln die Eigenschaften tragen die sich speziell im biologischen Anbau als vorteilhaft erweisen, wie zB eine bessere Bestockung, hohe Bodendeckung, adäquate Halmlänge, da durch diese Eigenschaften eine höhere Konkurrenzkraft gegen Unkräuter gegeben ist. Eine konventionelle Sorte ist aufgrund des Einsatzes von Herbiziden zur Unkrautregulierung nicht im selben Ausmaß auf diese Eigenschaften angewiesen. Am Abschluss einer Züchtung für die biologische Landwirtschaft kann oder sollte eine eigene Bio-Wertprüfung stehen, die diese, für den Bioanbau spezifischen, Eigenschaften überprüft.
Qualitative Resistenz (vertikale Resistenz)
Bestimmte Individuen (Genotypen) einer Pflanze können jedoch gegenüber bestimmten Rassen eines Pathogens resistent sein. Die Resistenz liegt also rassenspezifisch vor. Diese Resistenzen liegen meist nur auf einem oder sehr wenigen Genen (meist monogen). Durch Auslese können qualitativ resistente Pflanzen relativ rasch selektiert werden, jedoch können diese Resistenzen vom Pathogen auch relativ rasch durchbrochen werden durch z.B. Migration, Mutation, Selektion, Rekombination oder Zufall in Verbindung mit der Entwicklung neuer Rassen. (=Resistenzzusammenbruch)
Quantitative Resistenz (horizontale Resistenz)
Bildet ein Genotyp einer Pflanze nicht nur die Resistenz gegen eine bestimmte Rasse, sondern eine Grundresistenz oder eine partielle Resistenz gegen die Art des Pathogens aus, spricht man von quantitativer, rassenunspezifischer Resistenz. Diese Resistenzmechanismen sind polygen gesteuert und erschweren dem Pathogen eine rasche Anpassung an diese Resistenz. Werden mehrere Genotypen mit unterschiedlich ausgeprägten partiellen Resistenzen gekreuzt, kann dies zu einer vollständigen Resistenz führen.
Resistenzzusammenbruch
Liegt eine qualitative (rassenspezifische) Resistenz vor, führt dies zu starkem Selektionsdruck auf Seite des Pathogens. (siehe Boom & Bust Zyklus). Entwickelt sich beim Pathogen (zB durch Mutation) ein neues Befallsmuster oder ein neuer Befallsmechanismus, ist die qualitative (monogenetische) Resistenz nicht mehr wirksam. In Folge vermehrt sich das so selektierte Pathogen stark und es kommt zu starkem Befall = Resistenzzusammenbruch. Das Resistenzgen ist dabei nicht mutiert oder andersartig verändert, die Resistenz gegen die ursprüngliche Rasse des Erregers ist weiterhin aktiv. Jedoch hat sich der Erreger so verändert, dass dieses Resistenzgen gegen ihn keine Wirksamkeit mehr zeigt.
Elizitor-Rezeptor Modell
Das Elizitor-Rezeptor Modell liefert eine Erklärung für die Gen-für-Gen Hypothese.
Die Pflanze kann am Resistenzgen Allele für anfällig oder resistent tragen. Das Pathogen kann am Virulenzgen Allele für virulent oder avirulent tragen.
Nur bei Kombination Resistenzgen und Avirulenzgen wird die Resistenz der Pflanze wirksam, nach dem Prinzip Schlüssel (Elizitor) und Schloss (Rezeptor).
simplex vererbten Allel
Die Kartoffel ist autotetraploid, das heißt sie trägt das eigene Genom zweimal, die Allele A und a kommen also insgesamt vier Mal im Genom vor (AAAA, AAAa, AAaa, Aaaa, aaaa) (Autopolyploidie).
Ein simplex verebrtes Allel ist nur einfach dominant vererbt: Aaaa. Duplex: AAaa, Triplex AAAa, Quadruplex: AAAA, Nulliplex: aaaa
Wie kann Virusfreiheit in der Kartoffelzüchtung
Produktion in Gesundlagen (kein Vorkommen vom Virusvektor Blattlaus), in Österreich aufgrund der Klimaveränderung zunehmend weniger möglich
Meristemkultur mit anschließender in vitro Vermehrung im Gewächshaus: Produktion von Minitubers. Anbau der Minitubers im Feld zur Produktion von Basissaatgut.
True Potatoe Seed (TPS): Die meisten Kartoffelkrankheiten sind nicht samenbürtig, daher werden Kartoffelviren nicht auf das Saatgut übertragen. Allerdings kommt es zur Aufspaltung der Heterozygotie und es wird das Zulassungsziel Uniformität nicht erreicht. Daher in Folge Auslese und Vermehrung notwendig.
Erhaltungsparzelle von virusfreier Sorte zur Produktion von Basissaatgut
Wie kann bei Kartoffelkreuzungen der Abwurf von Blüten bzw. Beeren verringert werden?
Knollenmelkmethode: Freilegen der Mutterknolle und laufendes Entfernen der Tochterknollen
Pfropfung auf Tomatenunterlagen
Anbau unter Langtag
Besprühen mit Phytohormonen (Auxin)
Was versteht man unter TPS
Ture Potatoe Seed
Was versteht man im Sinne der Zytogenetik?
Abweichungen von der „regulären“ euploiden Pflanze, zB bei Weizen mit 2n=6x=42 bestehend aus doppelten Chromosomen A1-A7, B1-B7, D1-D7
Monosome Linie
2n=6x=41 >> ein Chromosom kommt nur einfach vor, zB A7 hat nur ein Chromosom statt eines Chromosomenpaars
Additionslinie
2n=6x=44 >> ein zusätzliches (artfremdes) Chromosomenpaar im Genom, zB zusätzlich zu den vorhandenen Chromosomen ist das Chromosomenpaar 1R vorhanden
Substitutions Linie
2n=6x=42 >> Ein Chromosomenpaar wurde vollständig durch ein anderes ausgetauscht, zB wurde das Chromosomenpaar B1 durch das Chromosomenpaar 1R ersetzt
Translokations Linie
2n=6x=42 >> Schwesternchromatide werden ausgetauscht, zB 1BL/1RS
Kleistogam
"Kleistogam" bezieht sich auf eine spezielle Art der Fortpflanzung bei Pflanzen, bei der die Blüten vor der Öffnung bestäubt werden. Diese Art der Bestäubung erfolgt oft durch Selbstbestäubung, was bedeutet, dass der Pollen der gleichen Blüte oder von einer anderen Blüte derselben Pflanze verwendet wird.
CMS steht für was?
Cytoplasmatische Männliche Sterilität
typische Merkmale für die Entstehung von Landsorten
Anpassung an neue, teilweise extreme Umwelten
Erhöhte Bestockung
Höhere Pflanzen
Entwicklung einer Blattfläche mit breiten, horizontalen Blättern
Höhere Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Getreidearten
Merkmale modernen Zuchtsorten
Aufrechte Blätter
Reduzierte Größe, bei gleicher Nährstoffaufnahme größerer Transport von Nährstoff ins Korn (höhere Erträge möglich)
Bessere Verwertung von Nährstoffen
Gezielte Anpassung und Weiterentwicklung von Resistenzen und Toleranzen gegen Pathogene
gesteigerter Ertrag in dichten Beständen + gesteigerte Wirksamkeit der Dünge- und Pflanzenschutzmittel
Wo findet man Wildgerste?
Israel, zB: See Genezareth
Wo findet man Wildhafer?
Jordanien
Wo findet man Wildroggen?
Türkei
Wo findet man Wilden Brotweizen?
Israel, Palästina, Jordanien, Libanon, Syrien, Irak
Wo findet man Wilden Emmerweizen?
Süd-Osttürkei, Syrien, Libanon, Jordanien
Wo findet man Wilden Einkornweizen?
Süd-Osttürkei
Wo findet man Wildetriticale?
Künstlicher Hybrid aus Weizen und Roggen dessen Chromosomensatz mit durch den Einsatz von Colchicin verdoppelt werden kann, anderenfalls sind die Nachkommen hochgradig steril. Es gibt keine direkten wilden Verwandten, da die Kreuzungspartner Roggen und Weizen bzw. Durumweizen Kulturpflanzen sind.
Brotweizen bzw. Weichweizen
Triticum aestivum
Hexaploides Genom AABBDD (2n=6x=42)
mit Abstand wichtigste Weizenart weltweit → Verwendung für Backwaren, Malz, Stärkegewinnung, Tierfutter
Durumweizen bzw. Hartweizen
Tricitum durum
Tetraploides Genom AABB (2n=4x=28)
Zweitwichtigste Weizenart Verwendung für Nudeln, Pasta, Couscous, Bulgur
Dinkelweizen
Triticum aestivum spelta
Relativ geringe Anbauflächen, bespelzt Verwendung für Brot und Backwaren, Pasta, als Nischenprodukt Dinkelbier und Dinkelkaffee
Emmerweizen
Triticum dicoccum
Bespelzt, im Altertum (Rom) bedeutend, heute geringe Anbauflächen, für Spezialitäten genutzt Heute geringe Anbauflächen, für Spezialitäten genutzt, Vermarktung oft über Reformhäuser
Einkorn
Triticum monococcum
Diploides Genom AmAm (2n=2x=14)
Heute geringe Anbauflächen, bespelzt, für Spezialitäten genutzt, Vermarktung oft über Reformhäuser
Khorsan-Weizen (Kamut)
Triticum turgidum × T. polonicum
Diploides Genom AABB
Geringe Anbauflächen, Vermarktung fast ausschließlich über Reformhäuser
Homologe Chromosomen
In jeder 2n Körperzelle sind jeweils 2 Kopien von jedem Chromosom
stammen von den Eltern eines Individuums derselben Art und enthalten die gleichen Gene in der gleichen Reihenfolge.
Homoeologe Chromosomen
Es sind in allen zwei (zB: AABB) oder allen drei (zB: AABBDD) Genomen dem Geninhalt und der Genanordnung nach ähnliche Chromosomen vorhanden. 1A ist ähnlich zu 1B ist ähnlich zu 1D bezogen auf Geninhalt und Genanordnung.
stammen aus verschiedenen, aber verwandten Arten und ähneln sich genetisch.
Allopolyploides Genome
sind Genome, welche aus aus mehreren unterschiedlichen ursprünglichen Genomen zusammengesetzt sind.
Haploid
Das Genom liegt im Zellkern nur in einfacher Form vor (= einfacher Chromosomensatz). zB: X. Dies ist typischerweise bei den Gameten (Samen- und Eizellen) der Fall.
Diploid
Das Genom liegt im Zellkern in zweifacher Form vor (= zweifacher Chromosomensatz). zB: XX oder XY. Dies ist typischerweise in allen Zellen von sich geschlechtlich fortpflanzenden Organismen, mit Ausnahme der Gameten, der Fall.
Polyploid
Das Genom liegt im Zellkern in mehrfacher Form vor. Dies kann in unterschiedlichen Formen vorhanden sein.
Allopolyploidie
mehrere Chromosomensätze von verschiedenen Eltern liegen vor, zB: bei Weizen (AABBDD)
Autopolyploidie
mehrere Chromosomensätze derselben Art liegen vor. zB: bei Kartoffel (AAAA) wobei biallele (AiAiAjAj) oder tetraallele (AiAjAkAl) Formen vorliegen können.
gametophytischer Selbstinkompatibilität
Bei gleichem SI-Allel von Pollen und Narbe stellt der Pollenschlauch das Wachstum ein.
Genotyp × Umwelt- Interaktion
Die Genotyp-Umwelt-Interaktion beschreibt, wie sich die Leistung oder das Erscheinungsbild eines Organismus durch das Zusammenspiel seines genetischen Profils (Genotyp) und spezifischer Umweltbedingungen verändert.
Frühe Selektion
KRankheitsresistenzen/ -toleranz
Wuchshöhe & Standfestigkeit
Ährenschieben/Reifezeit, Ährenmerkmale (Kornzahl/Ähre)
Kornmerkmale wie Kornfarbe, Kornform, TKG
Spätere Selektion
Ertrag, Stärke- und Proteingehalt
Diese Eigenschaften lassen sich erst in einem späteren Stadium feststellen, wenn ausreichend Material für entsprechende Prüfungen vorhanden ist.
Welche wären die "ersten" Selektionsmerkmale für die Selektion in jungen Generationen bei Weizen?
Merkmale mit hoher Heritabilität wie Wuchshöhe, Ährenschieben, Reifezeitpunkt, Ähren-Fertilität (Kornzahl/Ähre), Kornmerkmale (Kornfarbe, Kornform, TKG) → da hier Unterschiede in der Ausprägung genetische Ursachen haben → Selektion von bestimmten Genotypen.
Welches könnten "k.o."- Merkmale bei der Züchtung von Weizen sein?
z.B. Mindestqualität
Hektolitergewicht
Fallzahl
Mindestmaß an Krankheitstoleranz
Wuchshöhe
Standfestigkeit
TKG
Kornausbildung
Glasigkeit des Korns
Hohe Auswuchsneigung
Was macht ein Alveograph
Der Alveograph ist ein Gerät zur Ermittlung der Mehlqualität und Verarbeitungseigenschaften eines Teiges. P-Wert (Zähigkeit des Teiges) und L-Wert (Dehnbarkeit) werden ermittelt.
Was macht ein Farinograph
Farinograph ermittelt zusätzlich die Wasseraufnahme des Teiges. Teigrheologie: Knetverhalten, Die Knet-Energie wird aufgezeichnet.
Was macht ein Extensograph
Der Extensograph erlaubt Aussagen in Bezug auf die Qualität des Mehls und die Eignung des Mehls für bestimmte Verwendungszwecke sowie in Hinblick auf den Einfluss von Zusatzstoffen auf die Mehleigenschaften. Dehnlänge, Dehnwiderstand und die Verhältniszahl
Was versteht man unter dem ‚Disease-Triangle‘?
Das sog. Disease-Triangle stellt Pflanze, Pathogen und Umwelt in eine Beziehung zueinander. Ein spezifisches Pathogen kann nur bestimmte Pflanzen unter bestimmten Umweltbedingungen infizieren. Daher kann keiner der drei Faktoren isoliert betrachtet werden, sondern muss immer in Relation zu den anderen beiden betrachtet werden. Das Disease Triangle beschreibt somit die Beziehung zwischen Pflanze, Pathogen und Umwelt.
Basis-Inkompatibilität
Die meisten potentiellen Pathogene können die meisten Pflanzen aufgrund der vorhandenen unspezifischen Abwehrmechanismen nicht befallen, die Basis-Inkompatibilität ist daher die unspezifische Basisresistenz einer Pflanze. Diese sog. „Grundresistenz“ nennt man auch Basisresistenz, Basis-Inkompatibilität oder Nicht-Wirtsresistenz.
Basis-Kompatibilität
Die unspezifischen Abwehrmechanismen reichen nicht aus um ein spezifisches Pathogen abzuwehren. Ein spezifisches Pathogen kann die Pflanze daher befallen und als Nahrungsquelle nutzen. → spezifisch
Wirtsresistenz
Eine spezifische Resistenz gegen ein spezifisches Pathogen die jedoch innerhalb der Individuen einer Art unterschiedlich ausgeprägt sein können. Es gibt daher innerhalb der Art Individuen die von einem spezifischen Pathogen stärker befallen werden können als andere Individuen.
Gen-für-Gen Beziehung
Wirt und Parasit weisen komplementäre genetische Systeme auf: Jedem Resistenzgen im Wirt steht ein Gen im Parasiten gegenüber, das Virulenz oder Avirulenz bedingt.
Die Pflanze kann am Resistenzgen Allele für anfällig (aa) oder resistent (RR) tragen. Das Pathogen kann am Virulenzgen Allele für avirulent (AA) oder virulent (rr) tragen.
Boom & Bust Zyklus
Bei der Züchtung wird eine Sorte mit einer guten Resistenz gegen ein Pathogen gezüchtet und wird deswegen in Folge sehr häufig angebaut. (=BOOM)
Dies führt zu einem starken Selektionsdruck auf Seite des Pathogens, da nur noch wenige Individuen/Rassen/Isolate die Fähigkeit besitzen die Pflanze zu befallen und sich zu vermehren. Daher kommt es zunächst zur Abnahme der Befallszahlen insgesamt. Somit wird (ungewollt) auf kompatible Rassen selektiert, die sich im Lauf der Zeit stark vermehren können und auf diese spezielle Sorte der Pflanze spezialisiert sind. In Folge nehmen die Befallszahlen wieder stark zu und die Sorte wird nicht mehr angebaut (=BUST).
Da der so selektierte Stamm auf diese spezielle Sorte spezialisiert ist, hat er beim Befall von anderen Sorten dieser Pflanze einen Nachteil und die Population verringert sich wieder. Die Sorte gewinnt also wieder an Resistenz und wird möglicherweise wieder vermehrt angebaut. (=erneuter BOOM).
Dieses Phänomen ist vor allem bei Pathogenen zu finden die durch vertikale, rassenspezifische Resistenzen kontrolliert werden, zB Mehltau oder Rosterkrankungen.
Dauerhafte Resistenz
Eine Resistenz die über lange Zeit, trotz Anbau derselben Sorte auf größerer Fläche, wirksam blieb. („Pflanze wird über einen langen Zeitraum nicht befallen“)
Partielle Resistenz
Eine spezielle Form der quantitativen Resistenz. Ein anfälliger Infektionstyp (starke Entwicklung des Pathogens) der aber nur einen relativ kleinen Bereich der Blattfläche befällt. („Pflanze zeigt an wenigen, kleinen Stellen einen starken Befall“)
Toleranz
Eine Pflanze kann befallen werden und Krankheitssymptome zeigen aber dennoch einen befriedigenden Ertrag liefern. („Pflanze kann mit der Krankheit gut Leben“)
Welche Vorteile ergeben sich in der Maiszüchtung durch den Einsatz der Doppelhaploiden (DH) Technik?
Schnelle Erzeugung homozygoter Linien
Effizienz in der Selektion
Verbesserte Hybridzüchtung
Reduktion der genetischen Variabilität
Vereinfachung der Qualitäts- und Resistenzprüfungen
Kostensenkung und Ressourcenersparnis
Was versteht man in der Rapszüchtung unter Resynthese?
Schaffung von genetischer Diversität durch Genübertragung aus den beiden Ausgangsarten, bzw. Kreuzung der beiden Ausgangsarten (B. oleracea und B. rapa) (Resynthese-Raps), hierzu aber anschließend Chromosomenverdopplung mit Hilfe von Colchizin notwendig um fertile Pflanzen zu erhalten. Wichtige Quelle für die Resistenzzüchtung (Phoma).
Resynthese = Interspezifische Kreuzung
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