Erklären Sie, mit welchen Warum-Fragen sich die Motivationspsychologie beschäftigt
Die Motivationspsychologie beschäftigt sich mit Warum Fragen der Intrapersonalen und Interpersonalen Sicht.
Bei der Intrapersonalen Sicht geht es um die Frage, warum eine Person in einer bestimmten Situation eine Handlung ausführt und nicht etwas anderes tut.
Bei der interpersonellen Sicht stellt sich die Frage nicht um eine Person alleine, sondern um den Vergleich zwischen Personen, also warum die eine Person in einer bestimmten Situation aktiver als eine andere Person ist.
Erklären Sie, wie die Konstrukte Motiv und Motivation unterschieden werden und wie sie zusammenhängen
Motivation ist als aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand zu verstehen
Prozess, Interaktion von Motiv und Anreiz
Motive sind relativ stabile Persönlichkeitsmerkmale, die Einfluss darauf haben, wie ein Individuum sich in einer Situation verhält.
Überdauernde, relativ konstante Wertdisposition/Persönlichkeitsmerkmale, durch konkrete situative Anreize aus der Umwelt angeregt
Abhängig von den entsprechenden Motiven, die ein Mensch in sich trägt, wird er für unterschiedliche Situationen und Herausforderungen eine unterschiedlich starke Motivation aufbringen, diese zu bewältigen.
Motive brauchen Umweltmerkmale / Reize, um aktiviert zu werden
Motivation ergibt sich aus Wechselbeziehung von Mensch und Umwelt
Benennen Sie die Komponenten des erweiterten V=PxU Modells von Heckhausen
Zum einen gibt es die Person, welche von Bedürfnissen, Motiven und Zielen geprägt ist, diese wird verschiedenen Situationen, also Gelegenheiten und Anreize, begegnen, abhängig von diesen beiden Determinanten ergibt sich eine Handlung, welche mit einem Ergebnis abgeschlossen wird und Folgen in der Zukunft hat. Handlung und Ergebnis sind dabei intrinsisch, wobei die Folgen extrinsicher Natur sind.
In dem Model gibt es insgesamt 3 Erwartungen zu unterscheiden. Wenn ich erwarte, dass mein Handeln zu dem gewünschten Ergebnis führt, ist die Motivation hoch (Handlung-Ergebnis Erwartung); erziele ich ein Ergebnis, dass sich aus der Situation ergibt, ist meine Motivation selbst etwas zu tun sehr gering; wenn ich erwarte, dass die Situation ohne mein Zutun nicht zu einem positiven Ergebnis führt, ist meine Motivation hoch (Situations-Ergebnis-Erwartung)
Handlung-Ergebnis-Erwartung
- Ergebnis-Folgen-Erwartung
- Situation-Ergebnis-Erwartung
=> Situative Determinanten des Motivationsprozesses
-
Hohe S-E-Erwartungen führt zu wenig Anreizen zum Handeln (die Situation führt auch
ohne Handeln zu positivem Ergebnis)
- Niedrige S-E-Erwartungen gepaart mit hohen H-E-Erwartungen führen zu einem hohen
Anreiz aktiv zu werden, insbesondere wenn auch hohe E-F-Erwartungen vorliegen
Beschreiben Sie die Bedeutung und Probleme des Gesundheitsmotivs
Gesundheitsmotiv eher nur ein „Einstiegsmotiv“
eher ungeeignet, um kontinuierliche Bewegungs- und Sportaktivitäten hervorzurufen
Grund: Gesundheitseffekte werden erst mit zeitlicher Verzögerung
subjektiv wahrgenommen
Erläutern Sie, wie man aus dem Berner Motiv- und Zielinventar individuelle Präferenzen für die Sportpatizipation erfassen kann
Durch die Itemformulierung kann man sehen, in welcher Subdimension sich die eigene Motivation für Sport befindet. Indem man den Subdimensionen eine gewisse Wichtigkeit zuordnen, kann man sein individuelles Motivprofil als Graf darstellen und erfassen
Durch einen Fragebogen, in dem verschiedene Sportdimensionen und die damit verbundene Motivation und die Ziele abgefragt werden, können Abweichungen einer einzelnen Person zum Mittelwert dokumentiert werden und somit festgestellt werden: Was interessiert das Individuum? (Präferenzen, Motive) -> Individuelles Motivprofil erstellen
Beschreiben Sie drei Merkmale, bei denen sich explizite und implizite Motive unterscheiden
Entstehung: implizite Motive beruhen auf früh gelernten, affektiv besetzten Präferenzen, sich mit bestimmten Anreizen auseinanderzusetzen, daher sind sie eher nicht bewusst repräsentiert. Explizite Motive entstehen später und sind durch die Erziehungsstile der Bezugspersonen geprägt.
Bewusstsein: Implizite Motive sind dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich und nur indirekt messbar; explizite sind sprachlich repräsentiert und beruhen auf bewusster Repräsentation und sind über Selbstberichte erfassbar
Implizit = Affektgesteuert
Explizit = basieren auf Selbstzuschreibungen
Streben nach affektiver Befriedigung bildet Kern impliziter Motive; explizite Motive spiegeln kognitive Bedürfnisse wider
explizite Motive: 1. sprachlich repräsentiert 2. über Selbstberichte erfassbar/messbar 3. entstehen später, durch Erziehung geprägt
implizite Motive: 1. dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich 2. nur indirekt messbar, beruhen auf früh gelernten 3. affektiv besetzten Präferenzen, sich mit bestimmten Anreizen auseinanderzusetzen (noch vor dem Spracherwerb)
Beschreiben Sie Motivinkongruenzen im Gesundheitssport und überlegen Sie Folgen, die sich daraus ergeben
„Ehrgeizige“ explizite Ziele, was die körperliche Aktivität angeht, aber wenig Energetisierung durch implizite Motive Oder:
Ein impliziter Drang sich über körperliche Aktivität zu verwirklichen trifft auf geringe explizite Leistungsziele
=> Folgen: Erhöhter Aufwand bei der Selbstregulation (dies beansprucht personale Ressourcen) -> Stressoren
Welche Testverfahren sind zur Erfassung impliziter Motive geeignet?
Bildgeschichtenübung (Picture Story Exercise)
OMT
MMG
Projektive Verfahren -> Bildgeschichtenübung
Fragebögen
Zielsetzungsinventare
Was versteht man unter respondentem und operantem Verhalten? Begründen Sie, welcher der Verhaltenstypen durch implizite Motive vorhergesagt werden kann
Respondentes Verhalten ist ein Verhalten in eher klar strukturierten Situationen, während operantes Verhalten, das in offenen Situationen zeigt.
Durch implizite Motive wird operantes Verhalten prognostiziert, sie sagen das Verhalten vorher, das von sich aus auftritt und spontan ist sowie auf Eigeninitiative beruht.
operantes Verhalten: Implizite Motive haben eine energetisierende Funktion bei der Verhaltensregulation. Sie prognostizieren Verhalten in eher offenen Situationen. Dieses Verhalten tritt meist von sich aus & spontan auf und beruht auf Eigeninitiative.
Respondentes Verhalten: Explizite Motive haben eine lenkende Funktion bei der Verhaltensregulation. Sie sagen Verhalten in eher klar strukturierten Situationen vorher.
Wie geht man bei der Bildgeschichtenübung methodisch vor und welche Testvarianten existieren?
Die Bildgeschichtenübung enthält ein offenes Antwortformat. Es werden Bilder gezeigt, zu dem die Testperson dann die Geschichte erzählen soll, welche sie in diesem Bild sehen kann. Die Geschichten werden dann nach verschiedenen Motivthemen (Macht, Leistung, Anschluss) untersucht.
Der Test ist so aufgebaut, dass Personen mehrdeutige Bilder präsentiert werden und die Personen dann eine Geschichte zu diesem Bild erzählen sollen. Die recht gut belegte Annahme dabei ist die, dass sich in den Geschichten die impliziten Motive der Erzählenden niedergeschlagen – oder mit anderen Worten: Die Erzählenden projizieren (deshalb „projektives“ Testverfahren) ihre unbewussten Motive auf die neutrale Situation.
Bilder werden gezeigt & zu diesen soll eine kurze Geschichte geschrieben werden -> Standardisierte Auswertung auf motivationale Inhalte
Testvarianten: Offenes, Halb-offenes & Geschlossenes Antwortforma
Erklären Sie die unterschiedlichen Gütemaßstäbe, die dem Leistungshandeln zugrunde liegen können
sachliche Bezugsnorm = Bewältigung einer Aufgabe
individuelle Bezugsnorm = Vergleich mit eigenen, früheren Handlungsergebnissen
soziale Bezugsnorm = Vergleich mit Anderen
Erklären Sie anhand des Wert x Erwartungsgemäß-Modells, warum (bei Erfolgsorientierten) eher mittelschwere Aufgaben gewählt werden
Je leichter die Aufgabe, desto niedriger der Anreiz
Je schwieriger die Aufgabe, desto höher der Anreiz
Ideal = mittelschwere Aufgaben -> Wenn man sich anstrengt, besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung
Beschreiben Sie die Ringwurfaufgabe nach Lewin! Was soll damit untersucht werden?
Ringe aus verschiedenen Abständen über einen Pflock werfen
Ergebnisse: Erfolgsorientierte bevorzugen mittelschwere Aufgaben & Misserfolgsorientierte wählen eher leichte oder sehr schwere Aufgaben
Warum führt positives Feedback eher zu einer Erhöhung der Kompetenzmotivation?
Positives Feedback führt zu einer signifikanten Verbesserung der intrinsischen Motivation, welche die Basisannahme der Kompetenzmotivation ist. Eine Person nimmt sich dadurch als kompetent war und ist motivierter.
Welche Motive nennen Niedrig-Anschlussmotivierte für ihre Sportpartizipation?
Studie von Klint & Weiß (1987): "Jugendliche, die sich eine niedrige soziale Kompetenz zuschreiben, nennen eher Motive der Herausforderung und der Spannung für ihre sportliche Aktivität
Was versteht man unter Einstellungen? Worauf können sie gerichtet sein?
Einstellungen stellen ein zentrales Konstrukt für die Entstehung von Intentionen dar, die wiederum die Prädiktion von Verhalten ermöglichen
Einstellung einer von drei möglichen Beweggründen, wenn Personen ihr Verhalten ändern wollen
Unter welchen Bedingungen lässt sich Verhalten aus Intentionen am besten vorhersagen?
die Vorhersage von Verhalten wird umso genauer, je spezifischer Annahmen über das vorhergesagte Verhalten & über die Intentionen sind
Wie könnte man mit Hilfe der Theorie der kognitiven Dissonanz erklären, wie es bei Rauchern zu einer niedrigen Ergebnisbewertung und persönlichen Bedeutsamkeit zur Aussage “Rauchen führt zu Lungenkrebs” kommen kann?
Theorie der kognitiven Dissonanz = Ausgangspunkt; Grundstreben des Menschen nach Harmonie und Kongruenz von Repräsentationen der Umwelt & des Selbst
Es geht darum, wie wir mit Widersprüchen zB bei unseren Einstellungen umgehen
Änderung eines Elements
Man nimmt sich vor, weniger zu rauchen und fühlt sich dann nicht mehr betroffen; oder man hält das Lungenkrebsrisiko zwar für Zigarettenraucher relevant, aber nicht für Pfeiffenraucher, der man selbst ist
Hinzufügen weiterer Elemente: “Ich kenne viele älterer Raucher, die nicht an Lungenkrebs erkrankt sind” oder “Es gibt viele andere Faktoren, die Krebs hervorrufen können”
Verminderung dissonanter Elemente: “Rauchen führt zu Wohlbefinden” oder “Lungenkrebs ist heute gut heilbar” - Ausreden suchen, um sein Verhalten zu rechtfertigen
Stellen Sie die Logik der Theory of Reasoned Action dar und kennzeichnen Sie die Erweiterung zur Theory of Planned Behavior
Theory of Reasoned Action
Einstellung & Subjektive Normen beeinflussen die Intention ein bestimmtes Verhalten auszuführen - Einstellungen & Subjektive Normen sind von persönlichen oder normativen Überzeugungen determiniert
Theory of Planned Behavior
Erweiterung durch das Element “Wahrgenommene Kontrolle” (für ein/während eines Verhaltens), welches die Intention & somit das Verhalten ebenfalls beeinflusst
Bei welchen Gesundheitsthemen lässt sich Verhalten mit der TPB am besten vorhersagen?
Bewegungsaktivitäten, Ernährung, Sonnenschutz, Safer Sex, Rauchen, Gesundheitsvorsorge
Definieren Sie den Begriff Selbstwirksamkeit und benennen Sie die Quellen der Selbstwirksamkeit nach Bandura
Selbstwirksamkeit = kognitive Einschätzungen, ob man sich zutraut, eine Handlung (gut) auszuführen
Persönliche Einschätzung eigener Kompetenzen
Quellen: vorangegangene Leistungen, Modell-Lernen, verbale Überzeugungsarbeit, Vorstellung des Erfolgs, physiologischer Zustand, emotionaler Zustand
Was versteht man unter kollektiver Selbstwirksamkeit? Team-Selbstwirksamkeit
Glaube an das Team & seine Möglichkeiten, erfolgreich zu sein
Schlüssel für Team-Erfolg
Beschreiben Sie, wie die SSA-Skala von Fuchs und Schwarzer Selbstwirksamkeit erfasst. Begründen Sie, warum diese Skala für den Gesundheits-, aber eigentlich nicht für den Leistungssport anwendbar ist.
SSA-Skala = persönlichkeitsspezifische Erfassung der Selbstwirksamkeit
Generalisierte Selbsteinschätzungen
12 Items = Barrieren körperlicher Aktivität
3 Bereiche: Psychische Befindlichkeit, Soziale Bedingungen, Äußere Umstände
Gesundheitssport = Ermöglicht individualisierte Trainingssteuerung, auf den Patienten zugeschnitten, Kennenlernen der Patienten (Beziehungsarbeit)
Leistungssport = Konzept des Selbstvertrauens; Zusammenhang zur Leistung herstellen - Spitzenathleten können Quellen für ihr Selbstvertrauen sehr gut einschätzen
Welche Idee verfolgt die Physical Self Efficacy Scale?
basiert eher auf Persönlichkeitskonstrukten und den entsprechenden Selbsteinschätzungen
Beispiele: “Ich habe sehr gute Reflexe”, “Ich kann nicht schnell rennen”, “unter Stress werden meine Leistungen schlechter”
Erklären Sie, wie Trainer-Erwartungen die Leistungen von Athleten beeinflussen können!
Erwartungen der Trainer beeinflussen deren Verhalten, dieses beeinflusst die Atletenleistung, was wieder Rückwirkungen auf den Trainer hat
Trainer bilden aufgrund ihrer Personenkenntnis, vor allem aber auf Basis vorangegangener Wettkampfleistungen und der Trainingsleistung, Erwartungen an den Athleten
Positive Auswirkungen: Mehr Zeit für Athleten “mit Perspektive”, mehr Empathie, mehr Lob steigert die Motivation und das Selbstvertrauen
Negative Auswirkungen: Weniger Information, Ermutigung, Begeisterung, weniger Selbstvertrauen, Fehler werden schneller auf fehlendes Können attribuiert
Erklären Sie die Ergebnisse der Berliner Hochhausstudie bzgl. Beginn und Beibehaltung sportlicher Aktivität
relativ hoher Zusammenhang von Selbstwirksamkeit zu Intentionen zum Sporttreiben (bei Frauen größer als bei Männern, bei Älteren größer als bei Jüngeren)
Selbstwirksamkeit führt nur bei über 40 jährigen zu einer Erhöhung der Wahrscheinlichkeit mit Sport zu beginnen bzw. Zu einer Verringerung der Wahrscheinlichkeit mit Sport aufzuhören
Welcher Grundgedanke liegt dem Rubikon-Modell zugrunde?
Unterscheidung motivationaler & volitionaler Prozesse
Motivation unterstützt die Bildung von Handlungsintentionen
Goal Setting
Volition bezieht sich auf die Umsetzung der Handlungsintentionen
Goal striving
Begründen Sie, welche Stadien im TTM spezifisch volitionale Prozesse beinhalten
Stadium 3
Vorbereitung (Beginn des volitionalen Prozesses)
Stadium 4
Handlung, Aufnahme einer sportlichen Aktivität
Stadium 5
Aufrechterhaltung der Aktivität (volitional, weil hier die Handlungsintentionen in die Tat umgesetzt werden)
Nennen Sie jeweils zwei kognitiv-affektive und behaviorale Strategien für Stadienübergänge im TTM
kognitiv-affektive Veränderungsstrategien
Steigern des Problembewusstseins (Consciousness raising)
Emotionales Erleben (dramatic relief)
Neubewertung der persönlichen Umwelt (environmental reevaluation)
Selbstneubewertung (Self-reevaluation)
Wahrnehmen förderlicher Umweltbedingungen (Social liberation)
Behavioral Veränderungsstrategien
Selbstverpflichtung (Self-liberation, commitment)
Kontrolle der Umwelt (stimulus Control)
Gegenkonditionierung (Counter conditioning)
Nutzen hilfreicher Beziehungen (helping relationships)
Selbst-Verstärkung (reinforcement Management)
Wie ist die aktuelle Studienlage zu TTM-Interventionen zu bewerten? Welche Probleme ergeben sich?
Eine aktuelle Metaanalyse zur TTM zeigt eher moderate bis geringe Effekte, die die TTM stützen
Ein Grund könnten die unterschiedlichen Interventionsstrategien sein, die aus dem TTM-Modell abgeleitet werden -Problem
Erklären Sie die Stadien der Fluktuation und der Resumption im Berliner Sportstadienmodell
Fluktuation
Sehr unregelmäßige Form des sportlichen Engagements ungleich Habituation
Nach Abbruch der Sportaktivität
Entweder Rückkehr in prädezisionale Stadien
Oder Resumption: postdezisionale Bewusstseinslage
Welche Stadien hat das Transtheoretische Modell?
Präkontemplation
Keine Absicht mit Rauchen aufzuhören
Kontemplation
Denken darüber nach, im nächsten Jahr aufzuhören
Präparation
Kürzlich mit rauchen aufgehört
Aufnahme
Seit mindestens 6 Monaten Rauchen aufgegeben
Aufrechterhaltung
Erklären Sie den Korrumpierungseffekt bei intrinsischer und extrinsischer Motivation
Extrinsische Motivation kann sich negativ auf die intrinsische auswirken
Wie ging man empirisch vor, um den Korrumpierungseffekt bei Kindern zu untersuchen?
Kinder beim Spielen beobachten -> Kinder belohnen, wenn Lieblingstätigkeit ausgeübt wird
Spielverhalten beobachten, wenn Belohnung wieder wegfällt
Es zeigte sich, dass ein Korrumpierungseffekt an spezifische Bedingungen gebunden ist
Tätigkeit muss interessant sein
Belohnung muss materiell sein und erwartet werden
Nennen Sie drei selbstgewählte Motive/Ursachen für intrinsische Motive, die aus dem Tätigkeitsvollzug resultieren
Wahrnehmen von Fortschritt in der Beweglichkeit (beim Dehnen)
Runterkommen, Abschalten vom Alltag (Beim Joggen)
Spaß / perfektes Zusammenspiel, ästhetische Bewegungen erleben (beim Tanzen)
Alleine sein können (beim Surfen)
Nicht reden müssen, ganz bei sich sein zu können
Beschreiben Sie die Stufen der Selbstbestimmung nach Ryan & Deci
External
Personen oder Belohnung von außen veranlassen ein bestimmtes Verhalten
Introjiziert
Gründe für Verhalten werden verinnerlicht, aber noch nicht als eigene übernommen
Identifiziert
Gründe für Verhalten stehen im Einklang mit persönlichen Werten & Überzeugungen
Integriert
Verhalten wird in das Verhaltensrepertoire integriert & befriedigt persönliche Grundbedürfnisse
Welchen Vorteil besitzt die Aufgabenorientierung und wodurch wird sie gefördert?
Vorteil
Eher kein negativer Einfluss durch Leistungsangst (wie bei Zielorientierung) & positiver Einfluss auf das Selbstvertrauen, Vermeidung von Besorgnis, Selbstwirksamkeitsüberzeugung
Wird gefördert durch
Orientierung, aus Fehlern zu lernen
Kompetenzwahrnehmung
Einsicht, durch eigene Anstrengung etwas erreichen zu können
Motivationsklima, das auf Mitmchen orientiert
Worauf bezieht sich intrinsisch, worauf extrinsisch?
intrinsisch
Beweggründe liegen im Inneren zB basierend auf Neugier, Interesse, Wertdispositionen
Häufig auf Motivationsprozesse bezogen, die sich auf den Tätigkeitsvollzug selber beziehen
Handlung an sich macht Spaß
Extrinsisch
Folgen, die aus dem Erreichen des Ziels verbunden sind
Gesundheitsfolgen, soziales Ansehen
Welche Ziele unterscheidet man?
outcome goals
Orientieren zB auf ein Wettkampfergebnis
Positiver Einfluss auf kurzfristige Motivation
möglicherweise Leistungsangst hervorrufen
Performance goals
Orientieren auf individuelle Leistungsstandards
Leistungsangst in schwächerem Ausmaß
Unabhängig von Leistung Kontrahenten
Process goals
Orientieren auf konkrete Handlungen, die die individuelle Ausführung beeinflussen
Positiver Einfluss auf Selbstvertrauen, Vermeidung von Besorgnis und Selbstwirksamkeitsüberzeugung
Wodurch wird die Aufgabenorientierung (Performance und Process Goals) gefördert?
Motivationsklima, das auf Mitmachen orientiert
Welche Funktionen besitzen Emotionen für das menschliche Handeln?
Emotionen haben intra- und interpersonale Funktionen
Motivierende Funktion (Motivation)
Ereignis: Bedrohung; Verhalten: Flucht; Funktion: Schutz
Kognitive Funktion (Lernen, Gedächtnis, Kreativität)
Bspw. Quiet Eye Effekt = Treffergenauigkeit durch Fixierung auf einen Punkt
Soziale Funktion (emotionale Ansteckung, Regulation soziale Interaktionen)
Erzeugt selektive Reaktionen bei Anderen bspw. Ansteckung, Mitgefühl
Erklären Sie das EASI-Modell! Welche Rolle spielt dabei die soziale Ansteckung?
unterscheidet 2 Wirkmechanismen, wie das Wahrnehmen von Emotionen den Beobachter beeinflusst:
Affektive Prozesse = die beobachtete Emotion hat einen direkten Einfluss auf die eigenen Emotionen = Ansteckung
Schlussfolgernde Prozesse = Interpretation der Situation
Stellen Sie die James-Lange Theorie der Emotionsentstehung dar
Emotionen sind die gefühlten physiologischen Veränderungen aufgrund eines externen Reizes = Emotionen sind die Reaktion auf einen bestimmten Reiz
Beleg für das Konzept stützt sich auf die “Gesichts-Feedback-Hypothese”
Welche Grundannahmen liegen dem Eisberg-Profil zugrunde, mit welcher Methode wird es erfasst und welche Probleme sind damit verbunden?
Grundannahme = positive Befindlichkeit eines Sportlers steht in direktem Zusammenhang mit seiner Leistung und seinem Erfolg; das Stimmungsprofil erfolgreicher Athleten gleicht graphisch einem Eisberg
Methode
Zur Messung der Befindlichkeit wird das Verfahren Profile of Mood States (POMS) genutzt
Probleme
Metaanalysen bestätigen die Befunde von Morgan nur in geringem Ausmaß
Erklären Sie die beiden methodischen Ansätze zur Erfassung der emotionalen Intelligenz
Mayor-Salovey-Caruso Emotional Intelligence test (MSCEI)
2 Bereiche: Erfahrungsbasierte emotionale Intelligenz und strategische emotionale Intelligenz
4 Facetten, die aufgegriffen werden und aus denen sich die emotionale Intelligenz erschließt: Emotionswahrnehmung und -nutzen wird überprüft, sowie -wissen und -Regulation
Wie ist der Umgang mit eigenen Emotionen (Regulation)
Trait Emotional Intelligence Questionnaire (TEIQue)
Einzelne Emotionen werden über Items abgebildet, diese sollen für sich bewertet werden (Skala 1-5)
Nennen Sie drei Merkmale des Flow-Erlebens
Involviertsein in eine Tätigkeit
Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein
Gefühl von Kontrolle
Verzerrte Zeitwahrnehmung
Beschreiben Sie das Quadranten-Modell zur Entstehung des Flows und erklären Sie die Weiterentwicklung zum Flow-Modell
Als zentrale Ausgangsbedingung für das Entstehen von Flow wird eine Balance von Anforderungen und Kompetenz beschrieben
Flow entsteht, wenn die Challenge sowie die Skills hoch sind
Voraussetzung = intrinsische Motivation & das Vergessen externer Belohnung
Erklären Sie, wie bei der Experience-Sampling-Methode vorgegangen wird
mithilfe eines elektronischen Geräts werden im Verlauf einer Tätigkeit das Flow-Erleben und weitere individuelle Zustände eingeschätzt und durch die Versuchsperson selbst aufgezeichnet
Erfassung aktueller Flow-Zustände mit nur geringer Zeitverzögerung
Aber: im Sport nur selten einsetzbar, da die sportlichen Aktionen meist nicht unterbrochen werden können; außer bspw beim Kletten oder Langstreckenlauf
Eher für Alltags- oder Arbeitssituationen einsetzbar
Die Flow-Scales liegen in zwei Varianten vor. Welche Aspekte werden mit den beiden Varianten abgedeckt?
Varianten
Dispositional Flow Scale-2 (DFS-2) untersucht Flow als Trait/Disposition
Flow State Scale-2 (FSS-2) untersucht Flow als State/Zustand
Bestehen aus 36 nahezu gleichlaufenden Items (jw 4 Items für jede der 9 Dimensionen)
Aspekte, die abgedeckt werden
Flow
Balance
Eintauchen in Aufgaben
Ziele
Feedback
Konzentration
Kontrolle
Bewusstsein
Zeit
Automatisierung
Beschreiben Sie kurz an zwei Beispielen welche negativen Folgen von Flow diskutiert werden
Verlust der Selbstreflektion
Abhängigkeit (Sucht) - beim Sport (Fallschirmspringen, Extremklettern: Adrenalin-Kick), E-Spiele, Internet
Verringerte Wahrnehmung von Gefahren/Risikoeinschätzung - Wildwasser-Kajak - Verletzungs-/Lebensgefahr
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