Durch welche Mikroorganismen können Infektionskrankheiten ausgelöst werden?
➢ Viren
➢ Bakterien
➢Pilze
➢ Parasiten
Was ist eine Sepsis?
(Blutvergiftung oder Blutstrominfektion)
=schwerstmögliche Verlauf, den eine Infektionskrankheit nehmen kann
kann als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen
Dabei wird die körpereigene Reaktion auf eine Infektion fehlreguliert und es kann zu einer Schädigung eigener Organe kommen
Bei einer Sepsis handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der umgehend ärztlich behandelt werden muss
Was ist der Ebola-Erreger?
Ebola-Virus (EBOV) aus der Gruppe der Filoviren
5 Stämme mit Untervarianten, die nach dem Land ihres Auftretens benannt sind
Filoviren sind eine Familie behüllter, negativ-einzelsträngiger RNA-Viren
Filoviren verursachen hämorrhagische Fieber mit einer hohen Übertragbarkeit und Letalitätsrate (Case fatality rate CFR ca. 90%)
Was sind negativ- einzelsträngiger RNA-Viren (ssRNA)?
RNA hat negative Polarität, d.h. die Leserichtung ist gegensinnig zur zellulären RNA. RNA mit negativer Polarität muss vor der Proteinsynthese in plussträngige mRNA umgeschrieben werden.
Wie wird das Ebooa-Virus übertragen?
durch Körperflüssigkeiten und Aufnahme der Viren über Schleimhäute und Hautwunden
2-21 Tage, durchschnittlich 5-7 Tage
Was sind die Symptome bei einer Ebola-Infektion?
(Frühe Symptome, Spätere Symptome, Terminale Symptome)
Frühe Symptome:
Unspezifisch, z.B. Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein und Muskelschmerzen
Spätere Symptome (Symptome, die mehrere Organe involvieren):
gastrointestinale Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen)
Atemwegsbeschwerden (Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Husten, Schnupfen)
Vaskuläre Beschwerden (Bluthochdruck, Ödeme)
Terminale Symptome:
Erhöhte vaskuläre Durchlässigkeit, massive Gewebsverletzungen, Dysregulation der Blutgerinnung, Blutungen
Multiples Organversagen, Schock
Wie läuft der Lebenszyklus des Ebola-Virus?
Virus gelangt über Rezeptor-vermittelte Endozytose in die Wirtszelle
Viruscapsid wird aus den endozytotischen Vesikeln
in das Zytoplasma freigesetzt
RNA-abhängige RNA- Polymerase transkribiert individuelle mRNAs vom anti- sense Genom in 3’-5’-Richtung. Jede mRNA erhält Capping am 5’-Ende und einen 3’ poly-A- Schwanz
mRNAs werden in die 7 Proteine des EBOV translatiert
Während der Replikation fördert der Promoter am 3’-Ende der genomischen RNA die Synthese von full-length, positiv- strängiger genomischer RNA, die wiederum als Template für die Produktion neuer negativ- strängiger Genome für die Virusnachkommen dient
Nucleocapsid- Proteine VP35, L, VP30 und NP assoziieren mit negativ-strängigen Genomen der Virusnachkommen
GP und sGP werden im ER und im Golgi weiter modifiziert.
sGP wird sezerniert.
Werden ausreichend hohe Level neuer Virusgenome und – proteine erreicht, werden mithilfe der Membran-assoziierten Matrixproteine VP24, VP40 und GP neue Viren an der Plasmamembran assembliert.
Vollständige neue Virionen verlassen die Zelle
Wie läuft der zelluläre Eintritt des Ebola-Virus ab?
EBOV bindet an Rezeptoren (z.B. TLR4) auf der Zellmembran über das Spikeprotein GP
Zellmembran umschließt das Virus und internalisiert es über Phagozytose
Rab 5 wird für Fusion benötigt, wodurch das Virus in Endosomen gelangt.
Im Endosom verdauen die Cystein-Proteasen Cathepsin B (CatB) und Cathepsin L (CatL) GP zur 19 kDa-Form GP2.
Rab 7 wird für Fusion des Endosoms mit Lysosom und die Ausbildung des späten Endosoms/Phagolysosoms benötigt.
homotypic fusion and vacuole protein sorting (HOPS) multisubunit tethering complex, der in die Fusion von Endosomen mit Lysosomen involviert ist, ist ein essentieller intrazellulärer Partner des Virus.
Im sauren Milieu des späten Endosoms/ Lysosoms setzen Proteasen das Genom des Virus frei. Es interagiert das virale GP2 mit NPC1, wodurch die viralen und endosomalen Membranen fusionieren.
Nach der Fusion wird das virale Genom in das Zytoplasma freigesetzt, wo es repliziert wird.
Was ist die Pathologie hinter dem EBOLA-Virus?
Monozyten, Macrophagen:
Dendritische Zellen:
Wie inhibiert Ebola die Interferon (IFN) Antwort?
A:
über zellulären RNA Helicasen RIG-I und MAVS, welche die IRF-3-Kinasen IKK-ɛ und TBK-1 aktivieren, die IRF-3 phosphorylieren, was die Aktivierung des IFN- β-Promotors zur Folge hat
EBOV VP35 inhibiert IFN-α/β Produktion, indem es als Pseudosubstrat (Decoy) für die IRF-3-Kinasen IKK-ɛ und TBK-1 fungiert
Dies verhindert die effiziente Phosphorylierung von IRF-3, was die Aktivierung des IFN-β-Promotors blockiert
B:
VP24 bindet die Kernimportproteine Karyopherin-α und Importin-β und inhibiert so die Bindung der STAT- Dimere. Hierdurch können sie nicht in den Kern importiert werden
So verhindert EBOV VP24 die Akkumulation von aktivierten Tyrosin-phosphorylierten STAT- Dimeren im Kern und damit die Expression antiviraler Proteine
STAT1 ist ein Transkriptionsfaktor für IFN-α/β und IFN-γ
Anwesenheit von IFN-γ führt zur Tyrosin-Phosphorylierung von STAT1. Über Interaktion phosphorylierter SH- Domänen miteinander bilden sich STAT1-Homodimere
IFN-α/β führt zur Bildung von STAT1:STAT2-Heterodimeren. Die Dimere werden in den Kern transportiert, wo sie die Expression antiviraler Proteine anregen
Wie kommt es durch eine Ebola-Infektion zum Cytokinsturm?
EBOV-Infektion von Monozyten / Macrophagen führt zu massiver Produktion von Cytokinen und Chemokinen innerhalb der ersten Stunde nach Infektion
GP kann von Metalloproteasen von der Zelloberfläche abgespalten und freigesetzt werden. Freies GP bindet und aktiviert nicht- infizierte DCs und Macrophagen über TLR4, was zu Sekretion von pro- und anti- inflammatorischen Cytokinen führt
Wie inhibiert das Ebola-Virus die Dendritischen Zellen?
Die Inhibition der Expression antiviraler Proteine über VP24 und VP35 führt zur unvollständigen Reifung von DCs und weniger Expression des Lymphknoten homing receptors und T-Zell co- stimulatorischer Moleküle.
Infektion mit EBOV induziert massive
Apoptose von NK-Zellen
-> Folge ist eine geströte Immunantwort
Wie inhibiert Ebola die Immunantwort?
GP besitzt eine Mucin-like domain, die sehr stark glykosyliert ist
sGP fungiert als Decoy (verbraucht AKs) und fördert die Ausbildung von Antikörpern gegen Bereiche des GP, welche für das Virus unwichtig sind, sodass nicht- neutralisierende Antikörper gebildet werden
Zuckerstrukturen bilden Schutz vor der Erkennung durch Antikörper und verdecken wichtige Strukturen
Wie entsteht und welche Folgen hat der Endothelschaden durch das Ebola-Virus?
Genauer Mechanismus des Endothelschadens ist noch nicht klar
VP40 and GP können ECs aktivieren und die Barrierefunktion stören
GP spielt die Hauptrolle in der Induktion des Zelltoxizität, die durch Verlust der Zell-Zell-Kontakte, Abrundung und Ablösung charakterisiert ist
Nach Befall der Endothelzellen sterben diese durch die Replikation des Virus‘
Wie entstehen Blutungen durch das Ebola-Virus?
TNF-α aus infizierten Makrophagen erhöht vaskuläre Permeabilität, was zu Vessel leakage führt
Infektion und Nekrose der Leberzellen führt zu reduzierter Expression von Gerinnungsfaktoren
Infektion und Nekrose von Nebennierenzellen führt zu Anstieg an NO und daraus folgt Bluthochdruck
Erniedrigte Level des anticoagulanten Protein C (für Blutgerinnung zuständig)
Anstieg an Plasminogen-Aktivator, der in die
Clotlyse involviert ist
Thrombozytopenie
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