Wer sind die Hauptvertreter der Grounded Theory?
BILD S. 2
Was wurde in der Studie „Awareness of Dying“ untersucht?
Orig. erschienen: 1965
dt. 1974: Interaktion mit Sterbenden. Beobachtungen für Ärzte, Schwestern, Seelsorger und Angehörige
BILD S. 4
Zentrale Leitfrage
Wenn Menschen zunehmend in Krankenhäusern sterben, wie geht das Personal mit den Sterbenden um? (vgl. S. 5f.)
Grundproblem
Menschen fällt es oft schwer, offen über das Sterben zu reden. Sie umgehen, wenn möglich, einem Sterbenden zu sagen, dass sein Tod unabwendbar ist.
Wie gingen die Forschenden (methodisch) vor und zu welchem zentralen Ergebnis kamen sie?
Methode:
5 Jahre Feldforschung
Anwesend sein, Beobachten, Protokollieren, Memos Schreiben, Kodieren!
Interviews und Gespräche mit involvierten Personen führen!
Samplebildung
6 Kliniken (in und um San Francisco),
auf unterschiedlichen Stationen,
jeweils 2-4 Wochen
BILD S. 6
Ergebnisse:
4 „Kontexte des Wahrnehmens“ (Arrangements, wie mit Sterbenden kommuniziert wird)
Geschlossene Bewusstheit
Verheimlichen des Wissens um bevorstehenden Tod gegenüber Patient*innen
Argwohn – Ringen um Beherrschung der Situation
Verheimlichung wird aufrechterhalten, Sterbende ahnen, dass das Personal ihnen gegenüber nicht ehrlich ist
Rituelles Spiel wechselseitiger Täuschung
Wechselseitiges Vortäuschen, dass Sterbende weiterleben werden
Doppeldeutigkeit des „Wissens“
Unabwendbarkeit des Todes ist allen klar; jedoch kein offenes Ansprechen, was die finale Lebensphase für die Sterbenden wirklich bedeutet
=> Vor dem biologischen Sterben setzt das soziale Sterben ein.
Welche pragmatische Wirkung hatte diese Studie?
Bewusstseinsbildung über die Sterbe-Problematik; lebensverlängernde Medizin, Sterbehilfe bzw. Sterbebegleitung, Palliativmedizin
Entwicklung der Grounded Theory
„empirisch begründete Theoriebildung“
Fallkontrastierung und theoretische Sättigung (minimaler und maximaler Kontrast; „theoretical sampling“)
Kodierung des empirischen Datenmaterials
Warum starten qualitative Forschende nicht mit theorieabgeleiteten Hypothesen?
Die Grounded Theory ist „keine spezifische Methode oder Technik.
Sie ist vielmehr als ein Stil zu verstehen, nach dem man Daten qualitativ analysiert …, um die Entwicklung und Verdichtung von Konzepten sicherzustellen.“
Sensitizing Concepts (Orientierungshypothesen) und Theoretical Sensitivity
Anstatt eines streng hypotetico-deduktiven Vorgehens (Testen von vorab aufgestellten Hypothesen) sollten begriffliche Konzepte eher eine tentative (suchende), heuristische und somit sensibilisierende Funktion haben: Phänomene werden analytisch aufgeschlossen, d.h. es wird ein Problembewusstsein für die innewohnende Komplexität des Phänomens entwickelt und auf diesem Problembewusstsein baut das Erforschen des Phänomens auf.
Wie wird beim Theoretical Sampling vorgegangen ?
BILD S. 12, 13
Welche Empfehlungen zum Kodieren konnten Sie mitnehmen?
BILD S. 20
Kodierparadigma
Bedingungen (Was führt zum untersuchten Phänomen?)
Interaktionen zwischen den Akteuren (Wer ist involviert?)
Strategien und Taktiken (Wie gehen die Akteure vor und was sind deren Intentionen und Ziele?)
Konsequenzen (Was resultiert aus den Kontextbedingungen und dem Handeln der Akteure?)
BILD S. 21, 22
Welche Varianten des Kodierens gibt es?
offenes Kodieren
Datengeleitetes Entwickeln von einzelnen Codes zu den einzelnen Sequenzen (Codings)
axiales Kodieren
Herausarbeiten von Schlüsselkategorien (Main-Codes) anhand des Datenmaterials
selektives Kodieren
Gezieltes Überprüfen des Datenmaterials, ob alle relevanten Sequenzen (Codings) erfasst wurden
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