1945: Die Siegermächte
Potsdamer Konferenz (17.7.-2.8.1945) -> Scheitelpunkt der Zeitenwende
—> die Alliierten musseten gleichzeitig versuchen, gemeinsame Kriegspolitik zum abschluss zu bringen und die Neuordnung der Welt in Angriff zu nehemen
Wichtigste Rollen in diesen Prozess:
—> Harry S. Truman (USA)
—> Josef Stalin (Generalsekretär der KPdSU)
USA und SU zu führenden Weltmächten aufgestiegen (Fr und E waren ebenfalls Siegermächte, konnten aber keine Weltmachtpolitik mehr betreiben)
—> beide leiteten aus ihrem Status als siegreiche Großmacht den moralischen und machtpolitischen Anspruch auf eine führende Rolle in der Weltpolitik ab
—> Grundstruktur des neuen Weltkonfliktes
Von der Kooperation zur Konfrontation
Bündnis der Alliierten wandelte sich zunächst in zwei Blöcke, dann in offene Feindschaft
—> Misstrauen gegenüber gegenseitiger machtpolitischer Situation nach Ende des 2.Wk
—> Versuch, eigene Position abzusichern —> weiteres Misstrauen
—> zentrale Streitfrage: territoriale Neuordnung Europas (besonders im Bezug auf Polen und Deutschland)
Noch an einem Tisch: Die alliierten Konferenz
Konferenz von Teheran (28.11.-1.12.1943) und Jalta (4.2.-12.2.1945)
—> noch während des Krieges
—> territoriale Frage ist erläutert worden, allerdings ohne endgültiges Ergebnis
—> sowjetischer Wunsch nach Verschiebung Polens nach Westen vorläufig akzeptiert
—> Pläne im Bezug auf Deutschland noch relativ unbestimmt: Churchill (GB) wollte DE als starkes Bollwerk gegen den Kommunismus erhalten, Roosevelt (USA) und Stalin (SU) wollten Schwächung und Zerstückelung DEs
Potsdamer Konferenz
—> Teilnehmer: Marschall Stalin (UdSSR), Präsident Truman (USA), Premierminister Churchill (und sein Nachfolger Attlee (GB)
—> die Notwendigkeit, gemeinsame Entscheidungen zu treffen machte Misstrauen zwischen UdSSR und den Westmächten deutlich
—> Westverschiebung Polens wird unter Vorbehalt und vorläufig zugestimmt (UdSSR beginnt mit Vertreibung der Polen aus Ostpolen und der Deutschen aus Schlesien -> gegen die Atlantik Charta)
—> Deutschland: Einigung auf grundlegende Prinzipien (4 Ds), zentrale Frage, der territorialen und politischen Ordnung blieb allerding ungeklärt (oder mit Formelkompromissen wie “Demokratisierung” abgehandelt, die für beide Seiten etwas anderes bedeuteten)
Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen (USA, GB, SU, F)
—> Politik in jeder Zone entwickelte sich unterschiedlich (andere deutschlandpolitische Vorstellungen)
—> führte zu divergierender gesellschaftlicher, ökonomischer und Politischer Systeme (SBZ vs. Westzone)
—> letzlich Gründung der beiden Deutschen Staaten
Der Weg in die Konfrontation: Perspektive und Politik der USA (Teil 1)
USA nach dem 2.Weltkrieg
weltweit bedeutendste Volkswirtschaft
—> ökonomisch gestärkt
—> Territorium blieb verschont
—> Waffenindustrie führte zu Wirtschaftsaufschwung
—> gewährte Kredite ließen die USA zum größten Gläubiger der Welt aufsteigen
stärkste Machtpolitische Position
—> Truppen besetzten weite Teile Europas, Südostasiens und des Pazifischen Raumes
—> verfügten zu dem Zeitpunkt als einziger Staat über Atomwaffen
Nachkriegskonzept der USA
Atlantik Charta (1941): Kriegsziele und Vorstellung der Nachkriegsordnung
—> “vier Freiheiten” als Fundament: Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, wirtschaftl. Gleichberechtigung, Verzicht auf territoriale Expansion
—> “Open-door”-Prinzip: ungehinderter Zugang zur Weltwirtschaft für alle Staaten
—> “One-world-Prinzip”: kein Staat sollte machtpolitsiche Interessensphären beanspruchen
Gründung der UN (1945)
—> Ausdruck dieses Konzepts
—> UN-Charta
—> modifizierte Nachfolgerorganisation des Völkerbundes
Der Weg in die Konfrontation: Perspektive und Politik der USA (Teil 2)
Handels- und Währungssystem von Bretton Woods
—> Konferenz von Bretton Woods (1944)
—> auf Prinzipien des Freihandels
—> Abstimmungsmechanismen zur Verhinderung einer Krise
—> US-Dollar als neue Leitwährung
“One-world”-Konzept stieß früh an Grenzen
—> UdSSR lehnte Teilnahme an Handels- und Währungssystem von Bretton Woods ab
—> Stalin weigert sich, gebiete, die der SU nach dem “Hitler-Stalin-Pakt” zugesprochen wurden, abzutreten
—> Roosevelt hielt dennoch an Kooperationshoffnung fest
Vom “One-world”-Konzept zur “Containment”-Politik
—> Warnungen aus der amerikanischen Öffentlichkeit, der UdSSR zu viele Zugeständnisse zu machen und die Ausbreitung ihrer Macht anzufeuern (bekanntester Vertreter dieser Denkrichtung: George Frost Kennan)
—> Kennan: Die USA müssten, im Vertrauen auf die eigene Stärke, vom Kommunismus bedrohte Länder vor allem finanziell und wirtschaftlich unterstützen, um den Einfluss der SU einzudämmen
—> Dieses Konzept war zunächst umstritten, gewann aber immer mehr Zuspruch (nach weiteren Expansionsversuchen der UdSSR)—> schließlich Leitlinie der amerikanischen Politik gegenüber der SU
Der Weg in die Konfrontation: Perspektive und Politik der USA (Teil 3)
Wandel der Deutschlandpolitik: Brynes Rede (6.9.1946 in Stuttgart)
—> deutlich sichtbares Zeichen der veränderten Politik der USA
—> politische Souveränität der Westzone in Aussicht
—> jetzt statt Schwächung der SU, Stärkung der Westzone
Truman-Doktrin (12.3.1947)
—> nach Weigerung der SU ihre Truppen aus der Türkei abzuziehen und ihre Unterstützung der kommunistischen Verbände im griechischen Bürgerkrieg
—> zentrales Dokument der Containment-Politik
—> Truman sicherte allen vom Kommunismus bedrohten Ländern die Hilfe und Unterstützung der USA zu
Marshall-Plan (5.6.1947)
—> von Außenminister George Marshall verkündet
—> auch “European Recovery Programm”
—> unterstützt Truman-Doktrin wirtschaftlich (Zuschüsse, Kredite, Lieferung von Rohstoffen und Fertigprodukten an europäische Staaten)
—> Weltwirtschaft soll in Schwung gebracht und gesellschaftliche Verhältnisse geschaffen werden, die eine demokratische Entwicklung ermöglichen
Berlin-Blockade (24.6.1948-12.5.1949)
—> UdSSR brüskierte Westmächte offen durch Blockade der drei Westsektoren Berlins (erster Höhepunkt des Kalten Krieges)
—> Westmächte erwogen militärisches Eingreifen, entschlossen sich dann aber zu einer Luftbrücke (versorgte Westbevölkerung Berlins mit allen lebenswichtigen Gütern)
—> Aufhebung der Blockade nach Verdeutlichung ihrer Nutzlosigkeit
—> Demonstration der Westmächte, dass sie territoriale Veränderungen des Status quo in Europa nicht hinnehmen würden
—> nach Berlin-Blockade war der Bruch zwischen Ost und West deutlich (im Westen setzte sich die Überzeugung durch, dass die SU eine aggressive Machtpolitik betreibe)
Gründung der NATO (April 1949)
—> Verteidigungsbündnis nach Bedrohung der SU (westeuropäische Staaten mit USA)
—> USA übernahm Sicherheitsgarantie für die westeuropä. Mitgliedsstaaten
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