Buffl

8. Planung einer RCT

ND
von Nipu D.

Ist Zoledronsäure in der langfristigen (mind. 24 Monate)

Behandlung von Glucocorticoid-induzierter Osteoporose

mindestens so wirksam wie Risedronsäure?

grundlage hierfür war der artikel reid et al


stellen sie sich vor unser sponsor ( zb ein pharmaunternehmen) möchte wissen, Ist Zoledronsäure in der langfristigen (mind. 24 Monate) Behandlung von Glucocorticoid-induzierter Osteoporose mindestens so wirksam wie Risedronsäure?


wie sich ein versuchsdesign entwickeln lässt das diese fragestellung mit möglichst geringen konfundierungen (also systematischen verzerrungen) beantworten lässt lernst du jetzt

oder anders ausgedrückt: ein studiendesign was eine möglichst hohe interne validität zulässt.


wie würde man da jetzt ran gehen?

Erstmal ein paar Begriffe klären:

Was ist Osteoporose? = Skelleterkrankung,

Als Osteoporose bezeichnet man eine Erkrankung des Skelettsystems, die durch eine gestörte Remodellierung der Knochensubstanz und eine dadurch bedingte pathologische Mikroarchitektur der Knochen gekennzeichnet ist.

betrifft entweder ältere menschen oder es betrifft risikopatienten und in dem fall geht es hier um risikopatienten die Glucocortiode bekommen. Und Glucocortiod ist kortison das man zb als Asthma spray kennt. Glucocortiode werden gegeben als behandlung für asthma, reuma, Multiple sklerose

also häufig sind das menschen die eine chronische erkrankung haben und die deswegen glucocortiode nehmen müssen.

Nebenwirkungen dieser Glucocortiode sind: das gefahr besteht Osteoporose zu bekommen, das also ihre knochendichte abnimmt. Gefahr ist dann: Knochenbrüche.


Wenn wir jetzt als wissenschaftler daran gehen müssen wir folgendes beantworten bevor es darum geht randomisierungssequenz, und die frage von stratefizierung blockweise und was es alles gibt.

davor müssen folgende fragestellungen gestellt und geklärt werden:


1. Ist die Fragestellung für das Gesundheitssystem, die

Patient*innen und ihre Familien relevant?

2. Wurde die Fragestellung bereits hinreichend beantwortet?


Antwort für 1. Frage:

• Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung

des Knochengewebes charakterisiert ist

• (Für die relevanz müssen wir klären, ist es eine seltene oder eine häufige erkrankung, dann schaut man sich die prävelenz dafür an)

=Die Prävalenz in Deutschland liegt bei 6,3 Millionen

Osteoporosepatient*innen, darunter etwa 52 Prozent, die in einem 3-jährigen Beobachtungszeitraum dann eine Fraktur erlitten (meistens folgt also auf die osteoporose dann eine fraktur also ein knochenbruch) (zb oberschnenkelknochenburch kann sehr lange dauern bis man sich davon gesundheitlich erholt oder wenn wir an menschen denken die ohne hin schon chronisch krank sind kann es den gesamten krankheitsverlauf nochmal extrem verschlechtern).

• die Behandlung durch Glukokortikoide (z.B. Cortison) ist ein bedeutsamer Risikofaktor

• Höhere Compliance ( =Bereitschaft eines Patienten zur aktiven Mitwirkung an therapeutischen Maßnahmen)

für Zoledronsäure als für Risedronsäure zu erwarten (zoledronsäure und risedronsäure wirken beide einer Osteoporose entgegen). (höhere compliance für zoledronsäure als für risedronsäure weil die zoledronsäure muss nur einmal jährlich genommen werden, die wird gespritzt und risedronsäure muss hingegen täglich genommen werden und die compliance für medikamente die man täglich nehmen muss weiß man das die compliance sich dabei erheblich reduziert.)


dh: diese fragestellung ist für dieses gesundheitssystem relevant.



2. wietere fragestellung die man sich stellen muss:

Wurde die Fragestellung bereits hinreichend

beantwortet? (nächste karteikarte geht weiter)


was brauchen wir also nochmal für unsere studie? fassen wir das nochmal zusammen

sowas lernen!

► Wir benötigen eine Stichprobe, die der Hypothese angemessen ist. Die

Stichprobe soll mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit generalisierbare

klinisch bedeutsame Unterschiede zwischen der EG und KG zeigen (optimaler stichpribenumfang) (je größer die sichprobe desto größer die teststärke) (teststärke= 1 minus betha) (die teststärke ist die wahrscheinlichkeit mit der ein test tatsächlich einen signifikanten effekt auch aufzeigen kann).

► Wir wollen Verzerrungen durch unterschiedliche Ausgangswerte (vgl. Selection Bias) minimieren. Dazu benötigen wir eine effektive Randomisierung

► Durch eine doppelte Verblindung soll sichergestellt werden, dass EG und KG, (experimental und kontrollgruppe)

abgesehen von ihren unterschiedlichen Wirkstoffen, identisch behandelt und ausgewertet werden (vgl. Performance & Detection Bias kann so kontrolliert werden )

► Patienten werden in der Analyse berücksichtig (intention to treat) unabhängig davon, ob sie die Behandlung frühzeitig beenden (vgl. Attrition

Bias kann somit kontrolliert werden )

► Wir registrieren unsere Studie, bevor wir sie durchführen, um ein hohes Maß an Transparenz und Zuverlässigkeit der Daten zu gewährleisten (vgl.

Reporting Bias kann so kontrolliert werden)



(die effektstärke ist die praktische bedeutsamkeit zu beispiel eines statistischen signifikanten unterschieds. wenn der unterscheid zwischen kontroll und experimentalgruppe signifikant ist dann heißt es erstmal nur wir akzeptieren die h1 es gibt einen unterschied. wie groß ist er ? ist er praktisch bedeutsam? großer / kleiner unterschied? das quantifiziert die effektstärke.


(wir sollten mindestens schwache kausal bedingungen herstellen können dh eine gleichmäßige verteilung der störvariablen auf beiden stufen der unabhängingen variable.

das ist das ziel).

Jetzt lade ich sie ein in so eine planung einer RCT randomised controlled trial einzusteigen…

lernen !

Altman et al. (2001). The revised CONSORT statement for reporting randomized trials: explanation and

WS 2020/21 17 Dr. Felix Wucherpfennig

elaboration. Annals of internal medicine, 134(8), 663-694

=DAS SIND INTERNATIONALE RICHTLINIEN FÜR DIE PLANUNG VON RANDOMISED KONTROLLED TRIALS .

superiority / non inferiority beispiel lernen

  1. Forschungsfrage & Hypothesen

  2. Studiendesign

  3. Randomisierung & Verblindung

  4. Stichprobe

  5. Endpunkte

  6. Sicherheit & Forschungsethik

  7. Studienregristrierung


DAZU HILFT DAS REVIDES CONSORT STATEMENT

DIESE QUELLE MERKEN

IN DIESEM CONSORT STATEMENT SIND DIESE GLIEDERUNGSPUNKTE FESTGELEGT DH: BEVOR WIR ÜBERHAUPT DIE STUDIE DURCHFÜHREN MÜSSEN WIR ERSTMAL EIN VERSUCHSPLAN ERSTELLEN & EIN STUDIENPROTOKOLL FESTLEGEN

DAS FRAGT ER SAVEEE

(in diesem studienprotokoll soll man mindestens einmal auf diese 7. punkte eingehen-

dieses studienprotokoll wäre dann auch die grundlage für die ethikkommission. ) zur einreichung eines ethikantrags


(die forschungsfrage muss konsistent formuliert sein = dh es dürfen keine inhaltliche widersprüche geben).

(superiority / non - inferiority=

superiority und non inferiority machen eine aussage über die hypothesen die wir aufstellen. ) (also zb in der masterarbeit stellt man eine forschunsfrage auf und leitet daraus hypothesen ab, jetzt kann diese hypothese eine superiority hypothese oder eine non inferiority hypothese sein. superiority also überlegenheit wäre hier das die experiementalgruppe wirksamer ist als die kontrollgruppe. non inferiority bedeutet das die experiementalgruppe der kontrollgruppe nicht unterlegen ist. )

(bsp forschunsgfrage hier in dem fall: wenn du aus der forschungsfrage hypothesen ableiten sollst musst du nur aus der frage eine aussage machen.


BEISPIEL: MERKEN LERNEN FRAGT ER AB

  1. zoledronsäure ist in der langfristigen behandlung von glucocortiod induzierte osteoporose der residronsöure nicht unterlegen. (das ist das gleiche wie wenn ich sagen mindestens so wirksam wie)

    —>NON-INFERIORITY HYPOTHESE

    DA ZIEL: zeigen dass zolondronsäure mindestens genauso wirksam ist wie residronsäure, ohne schlechter zu sein (innerhalb eines definierten Toleranzbereichs).


  2. zoledronsäure ist in der langfristigen behandlung der residronsäure überlegen.

    —>SUPERIORITY HYPOTHESE

    ZIEL: Beweisen, dass Zoledronsäure besser ist als Residronsäure.

( wesentliche unterschied liegt also darin, ob gleichwertigkeit (“nicht unterlegen”) oder Überlegenheit “besser”) nachgewiesen werden soll.

(bei stdueindesign entscheidet man welche art der kontrollgruppe eingesetzt wird alsp treatment, placebo oder wartegruppe<9

(Hier haben wir ein parallelgruppenndesign )

(Art der konrollgruppe : alternatives treatment hier)

(Blockweise : wir haben eine bestimmte Anzahl rekrutiert an patienten zb 100. und die unterteilen wir in 10 blöcke a 10 probandinnen , wichtig ist das die blöcke jeweils eine grade zahl an probandinnen haben umfassen. wir haben also 10 probandinnen und die wwerden jetzt zufällig in experiemental und kontrollgruppe zugeteilt. sobald ich entweder in experiemental oder kontrollgruppe 5 patienten aus diesem block habe wandern die restlichen automatisch in die andere gruppe. dadurch stelle ich sicher das experimental und kontrollgruppe gleich viele patienten haben. ) DAS FRAGT ER AB


(STRATIFIZIERT: ich könnte diese blöcke homogen jeweils halten in hinblick auf relevante merkmale. zb geschlecht. das ist vlt bekannt, dass dieses medikament bei frauen und männern anders wirkt. wenn ich jetzt einfach nur randomisiert zuteile ist es ja relativ wahrscheinlich das ich am ende in der experimentalgruppe zb etwas mehr frauen haben werde als in der kontrollgruppe. wäre blöd grade dann wenn zb das medikament eine unterschiedliche wirkung bei frauen und männern hat. also wäre es schön, dass ich genauso viele frauen wie männer in der experimentalgruppe wie in der kontrollgruppe habe. das geht durch: erstmal rekrutiere ich alle patientinnen, vlt lege ich auch innerhalb der rekrutierung schon irgendetwas fest das ich etwa ausgeglichen bin, viele männer wie frauen habe. zb haben wir 600 personen rekrutiert davon 300 frauen und 300 männer. dann würde ich zunächst die 300 frauen in blöcke aufteilen immer je 10 patienten und diese randomisiert zuteile dann hab ich die 300 männer in blöcken je 10 patient und dann zuteilen in experimental und kontrollgruppe. das stellt sicher: also die stratifizierung nach geschlecht: das ich bestimmte sozidemografische merkmale oder personen charakteristika nutze und damit blöcke erstelle und jetzt kann ich in der ranodmisierung sicher stellen das ich damit eine gleichverteilung dieses merkmals habe.




Die Studie von Reid et al:

Lancet 2009 (reid etal ) studie:

was ist das für ein Forschungsdesign?

es ist kein cross over design weil?

es ist kein factorial design weil?

warum ist es offensichtlich ein experiementelles design und kein quasi experimentelles design?

was ist das wichtigste der studie

für was ist es auch ein beispiel?

wie wollen wir jetzt vorgehen

  • die ist aus dem Lancet 2009

  • Was ist das für ein Forschungsdesign? wenn du die abbildung siehst: Parallelgruppendesign

  • es ist kein cross over design: weil die beiden haben eine schädliche wechselwirkung, die ausschleichphase würde ja viel zu lange dauern , wird ja einmal gespritzt und dauert ein jahr

  • kein factorial design weil: es gibt hier nur eine UV die zweifachgestuft ist, und für ein factorial design braucht es mindestens zwei unabhängige variablen wo wir die interkation untersuchen wollen. aber hier geht es ja auch garnicht um irgendwelche interaktionen.

  • warum ist es offensichtlich ein experimentelles design und kein quasi experimentelles design? es wird randomisiert. das quasi experimentelle design unterscheidet sich vom experimentellen design durch die randomisierungssequenz. erst durch die randomisierung und die zufällige zuteilung der teilnehmenden zur experimental und kontrollgruppe macht es ein experimentelles design.

  • das wichtigste in der lancet studie: (reid etal)

  • hier war es so ,das es männer und frauen gab zwischen 18-85 jahren die mindestens 7,5 mg Glucocortiode täglich einnehmen über einen bestimmten zeitraum. und damit eben risikopatienten für Osteoporose sind. die werden zufällig aufgeteilt in eine experimentalgruppe die erhält einmal intravernös zoledronsäure 5 mg. die kontrollgruppe hingegen erhält täglich oral risedronsäure 5 mg.

  • dann ein jahr später schaut man sich die veränderung in der knochendichte in der lendenwirbelsäule an. dh veränderungen in der knochendichte wurden zum zeitpunkt prä also vor studienbeginn und zum zeitpunkt post untersucht. dadurch kann man feststellen ob sich die knochendichte in der lendenwirbelsäule verändert hat. das ist unser outcome oder unser endpunkt.

  • das ist auch ein beispiel für eine art von endpunkt: zilungate / sorongate ? ein proxi! dh wir messen die veränderung der lendenwirbelsäule als vorgelagertes outcome . das tatsächliche outcome was uns interessiert ist die prävention von frakturen. (knochenbrüchen). und wir wissen aber das die knochendichte korreliert mit der wahrscheinlichkeit eine fraktur (knochenbruch) zu bekommen. es wäre also nicht ethisch eine kontrollgruppe einzuführen die zb garkein medikament bekommt.

  • also wir wollen einmal diese lancet studie replizieren aber die fragestellung war ja: Ist Zoledronsäure in der langfristigen (mind. 24 Monate)

    Behandlung von Glucocorticoid-induzierter Osteoporose

    mindestens so wirksam wie Risedronsäure?

  • deswegen wollen wir diese studie nicht nur replizieren sondern wir wollen auch ein design haben indem wir diese langfristige wirksamkeit besser untersuchen können also auch noch 24 monate danach sprich wir haben dann eine follow up untersuchung . 24 monate nach beedingung der medikation. dh das design bleibt insofern gleich, die eine gruppe bekommt über ein jahr zoledronsäure und die andere über ein jahr residronsäure. dann haben wir die post erhebung und danach haben wir noch mal ein jahr später also 24 monate nach untersuchungsbeginn eine zweite untersuchung der knochendichte. also die nehmen das 12 monate das medikament, dann gucken die wie siehts aus, dann nehmen die 12 monate das medikament nicht und dann wird aber trotzdem nochmal geguckt wie es aussieht. wie so eine nachuntersuchung.

Zur Diskussion

► Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus den folgenden

Kontrollgruppen?


  • Die Kontrollgruppe kann eine Warteliste sein, ein Placebo oder ein Alternatives treatment sein. oder treatment as usual.

  • in unserem fall jetzt haben wir ein alternatives treatment.

  • -Warteliste: könnte dazu führen : Ggf. Überschätzung der Treatment Effekte, ethische

    Vertretbarkeit zweifelhaft, Nocebo - Effekt

    (Denn die andere gruppe bekommt ja garnichts dann denkt man oh man hat eine sehr große effektstärke und das könnte dazu führen das das treatment in seiner wirkung eher überschätzt wird. außerdem ist es die frage ob es ethisch vertretbar ist eine warteliste zu haben die garkein treatment bekommt. in diesem fall jetzt hier über 12 monate kein medikament bekommt aber ja trotzdem ja einem risikofaktor ausgesetzt ist weil sie ja das glucocortiod nimmt).( diese person hat ja dann einfach eine sehr hohe gefahr knochenbrüche zu erleiden). (auf der anderen seite wenn man so eine warteliste hätte dann könnte man zumindest auch absolut die wirksamkeit der medikamente betrachten so kann man sie nur relativ betrachten. wir können nur gucken in relation zueinander wie wirksam sind sie, wir können aber nicht absolut sagen was macht es für einen unterscheid ob ich das medikament nehme oder es nicht nehme. dafür bräuchten wir dann in unserem design noch einen weiteren untersuchungsarm mit patienten die garkein medikament bekommen.


    ► Placebo: könnte dazu führen: Ggf. Unterschätzung der Treatment Effekte, doppelte Verblindung meistens nicht möglich, Common Factors (common factor= weil wenn ich mich mit einem patienten hinsetze und rede ist es ja irgendeine form von treatment).

    (placebo ist sinnvoll wenn wir bei medikamenten sind, dann sollte es auch ein placebo sein also dann sollte der dritte behandlungsarm nicht einfach eine warteliste sein sondern die würden dann ein plabebo bekommen also etwas ohne wirkung. in der Psychotherapieforschung ist das häufig schwierig umzusetzen weil was ist eine psychotherapeutische placebo behandlung.


  • ► Alternatives Treatment: könnte dazu führen: Hohe statische Power notwendig (dh wir brauchen eine sehr hohe stichprobe um überhaupt unterschiede zwischen diesen treatments feststellen zu können. )

hierbei haben wir ein alternatives treatment .

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Nipu D.

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