TrueType (TTF)
Ein weit verbreitetes Fontformat, entwickelt von Apple und Microsoft.
Unterstützt Vektordarstellung der Glyphen (Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Sonderzeichen).
Hohe Kompatibilität mit Betriebssystemen und Anwendungen.
Technik: Basieren auf Vektoren und verwenden mathematische Kurven (quadratische Bézierkurven), um Glyphen darzustellen.
<=16 Bit Zeichen 65536 Zeichen
Eigenschaften:
Enthält eine einzige Schriftdatei, die alle benötigten Informationen (Glyphen, Größenanpassungen, Hinting) integriert.
Bietet "Hinting"-Anweisungen, um Schriften auf Bildschirmen schärfer darzustellen.
OpenType (OTF)
Erweiterung des TrueType-Formats, entwickelt von Microsoft und Adobe.
Unterstützt umfangreiche Funktionen wie Ligaturen, alternative Glyphen und mehrere Sprachen.
Kann sowohl TrueType- als auch PostScript-Konturen enthalten.
Technik: Unterstützt sowohl TrueType- (quadratische Bézierkurven) als auch PostScript-Konturen (kubische Bézierkurven).
>=16 Bit Zeichen 65536 Zeichen
Ermöglicht fortgeschrittene typografische Features wie Ligaturen, Kapitälchen, alternative Glyphen, Schmuckbuchstaben und Sprachunterstützung.
Verfügt über eine bessere Unterstützung für Unicode, wodurch eine größere Anzahl an Zeichen in einer Schriftart gespeichert werden kann.
Vorteile:
Plattformübergreifende Kompatibilität (Windows, macOS, Linux).
Unterstützt professionelle typografische Anforderungen, einschließlich komplexer Layouts.
Effizienter als TTF in Bezug auf Dateigröße und Funktionalität.
Nachteile:
Kann komplexer und damit schwieriger zu erstellen sein.
Größere Dateigrößen als WOFF oder WOFF2.
PostScript Type 1
Von Adobe entwickelt, speziell für den professionellen Druck.
Unterstützt präzise Typografie und war lange Zeit ein Industriestandard.
Wurde durch OpenType weitgehend abgelöst.
Technik: Basieren auf kubischen Bézierkurven und bieten präzise Steuerung der Glyphenform.
Schriftarten sind in zwei Dateien unterteilt:
Eine Datei für die Glypheninformationen.
Eine Datei für die metrischen Informationen (Abstände und Kerning).
Optimiert für hochauflösende Drucker.
WOFF / WOFF2 (Web Open Font Format)
Fontformate speziell für die Verwendung im Web.
Basiert auf komprimierten TrueType- oder OpenType-Schriften, um die Ladezeit zu reduzieren.
WOFF2 bietet eine verbesserte Kompression und ist effizienter als WOFF.
Reduziert die Dateigröße, was die Ladezeit auf Webseiten optimiert.
Unterstützt umfangreiche Browser-Kompatibilität.
Ermöglicht Subsetting, sodass nur die tatsächlich benötigten Zeichen geladen werden.
Funktioniert nur in Webbrowsern und ist nicht für Desktop-Anwendungen geeignet.
Höhere Komplexität beim Einrichten im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-Schriften.
SVG-Font
Schriften, die auf SVG (Scalable Vector Graphics) basieren.
Unterstützen Farbschriften und Animationen, häufig für Webdesign oder Iconfonts verwendet.
Bitmap-Fonts
Technik: Die Schriftzeichen sind fest in einer bestimmten Auflösung definiert, d. h., sie sind pixelbasiert.
Nicht skalierbar: Jedes Zeichen hat eine feste Größe.
Benötigt separate Dateien für verschiedene Schriftgrößen.
Schriften werden bei ihrer Zielauflösung pixelgenau und klar dargestellt.
Extrem geringe Dateigröße.
Nicht skalierbar, was bei anderen Größen zu Verzerrungen führt.
Eingeschränkte Flexibilität bei der Darstellung.Enthalten Rastergrafiken statt Vektoren.
Werden für pixelgenaue Darstellungen in geringer Auflösung verwendet, z. B. in alten Computersystemen.
Schriftarten-Kategorien
Serif: Schriften mit kleinen "Füßchen" oder Linien an den Buchstabenenden (z. B. Times New Roman).
Sans-Serif: Schriften ohne Füßchen, schlicht und modern (z. B. Arial, Helvetica).
Monospace: Alle Buchstaben und Zeichen haben die gleiche Breite (z. B. Courier).
Script: Schriften, die wie Handschrift oder Kalligraphie wirken.
Display: Dekorative und auffällige Schriften, meist für Titel oder Logos.
Webfonts
Font-Face: Eine CSS-Regel, um benutzerdefinierte Schriftarten auf einer Webseite zu verwenden.
Self-Hosting: Schriften werden direkt vom Server der Webseite geladen.
CDN-Hosting: Schriften werden von einem Content Delivery Network (z. B. Google Fonts) bereitgestellt.
Variable Fonts: Neue Art von Schriftarten, bei denen mehrere Schriftschnitte (z. B. Fett, Kursiv) in einer einzigen Datei enthalten sind. Flexible Anpassung durch CSS möglich.
Die Schriftenrasterung
Die Schriftenrasterung (Font Rasterization) ist der Prozess, bei dem Vektorbeschreibungen von Schriftzeichen (Glyphen) in Rasterbilder umgewandelt werden, um sie auf einem Pixel-basierten Bildschirm darzustellen. Ziel der Rasterung ist es, Schriften möglichst klar und lesbar abzubilden, insbesondere bei kleinen Schriftgrößen oder niedrigen Bildschirmauflösungen.
Anti-Aliasing
Anti-Aliasing ist eine Technik zur Glättung von Kanten, um das "Treppeneffekt"-Erscheinungsbild (Aliasing) bei der Darstellung von Schriften zu minimieren.
Funktionsweise:
Pixel, die nur teilweise von den Rändern eines Zeichens betroffen sind, erhalten eine abgestufte Farbintensität (Graustufen).
Diese Abstufungen erzeugen eine optische Illusion von glatten Kanten, obwohl die Pixelrasterung des Bildschirms weiterhin scharfkantig ist.
Schriften wirken weicher und lesbarer, insbesondere bei größeren Schriftgrößen.
Bessere Darstellung auf hochauflösenden Bildschirmen.
Kann Schriften bei sehr kleinen Größen unscharf wirken lassen.
Erhöht den Kontrastbedarf, insbesondere auf Bildschirmen mit geringer Farbgenauigkeit.
Subpixel-Rendering (Subpixeling)
Subpixel-Rendering geht einen Schritt weiter als Anti-Aliasing und nutzt die physikalische Struktur des Bildschirms, um die Darstellung von Schriftzeichen zu verbessern.
Ein LCD-Bildschirm besteht aus winzigen Farbsubpixeln (Rot, Grün, Blau), die zusammen einen einzigen sichtbaren Pixel bilden.
Subpixel-Rendering nutzt diese Subpixel einzeln, um die Kanten der Schrift zu glätten. So kann die Auflösung bei der Darstellung von Schriften effektiv verdreifacht werden.
Die Technik ist besonders effektiv für horizontale Details, da sie die horizontale Auflösung optisch erhöht.
Deutlich schärfere Darstellung von Schriften, besonders bei kleinen Größen.
Nutzt die technischen Eigenschaften von Bildschirmen optimal aus.
Funktioniert nur bei LCD-Bildschirmen mit korrekter Subpixel-Anordnung (RGB oder BGR). Auf anderen Displays (z. B. OLED) oder bei falscher Ausrichtung kann es zu Artefakten kommen.
Farbverzerrungen können sichtbar werden, wenn die Subpixel getrennt betrachtet werden.
Hinting
Hinting ist eine Technik, die Vektorinformationen einer Schriftart so optimiert, dass sie besser an das Pixelraster des Bildschirms angepasst werden.
Algorithmen oder manuell hinzugefügte Instruktionen in der Schriftart-Datei bestimmen, wie die Glyphen-Konturen an das Raster des Bildschirms ausgerichtet werden sollen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt kritischen Elementen wie den Serifen, Linienbreiten oder Abständen zwischen Buchstaben.
Verbessert die Lesbarkeit von Schriften bei kleinen Größen, insbesondere auf Bildschirmen mit niedriger Auflösung.
Kanten und Details werden präziser an das Raster angepasst.
Kann bei komplexen Schriftarten oder hochauflösenden Bildschirmen unnötig sein.
Automatische Hinting-Algorithmen sind oft weniger genau als manuell erstelltes Hinting.
Zusammenfassung
Zuletzt geändertvor 2 Monaten