Analytik
Qualitativ und/ oder quantitativ?
Methoden?
Messbereich?
Genauigkeit, Reproduzierbarkeit?
Kosten?
In der Regel besteht eine Vorstellung davon was, wo, in welchem Konzentrationsbereich zu bestimmten ist.
Methoden
Probennahme
in Lösung bringen
Trennung, Aufkonzentrieren
und Bestimmung
Probenvorbereitung, Lösen, Ankonzentrieren
Soxhlet-Apparatur
Rotationsverdampfer
Analyse von Organochlorverbindungen in Miesmuscheln
Gefriertrocknung
Homogenisieren
Extrahieren in Phosphatpuffer, n-Hexan, 6 Stunden
Konzentrieren
Gelpermeations-Chromatographie oder Chromatographie an Kieselgel
Gaschromatographie, Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung, …
-> Die Probenvorbereitung kann sehr aufwendig sein und nimmt oft die meiste Zeit in Anspruch
Zertifizierung von Laboren
“ein Verfahren, in dem ein (unparteiischer) Dritter schriftlich bestätigt, dass ein Erzeugnis, ein Verfahren oder eine Dienstleistung vorgeschriebene Anforderungen erfüllt”
Akkreditierung von Laboren
ein “Verfahren, in dem eine autorisierte Stelle formell anerkennt, dass eine Stelle oder Person kompetent ist, bestimmte Aufgaben auszuführen”
In Lösung bringen
Tölg-Aufschluss
Mikrowellen-Aufschluss
In Lösung bringen: Tölg-Aufschluss
Die Probe wird bei Überdruck in konzentrierten Mineralsäuren erhitzt und löst sich vollständig auf
1-72 Stunden
In Lösung bringen: Mikrowellen-Aufschluss
Vorteil: Schnelligkeit durch schnelles Aufheizen, bis zu 12 Proben simultan
Temperatur musst überwacht und die Leistung entsprechend angepasst werden
Nachteil: teuer
25-90 min
Atomspektroskopie
Nachweis von Elementen: Viele toxische Metalle lassen sich so nachweisen
Absorption, Emission oder Fluoreszenz von Atomen oder Elemtionen
Atomabsorptionsspektroskopie
Atome absorbieren Licht einer bestimmten Wellenlänge, wodurch ihre Konzentration bestimmt werden kann
Atomemissionsspektroskopie
Angeregte Atome emittieren Licht einer bestimmten Wellenlänge
Atomfluoreszenzspektroskopie
Anregung: Atome absorbieren elektromagnetische Strahlung einer bestimmten Wellenlänge. Dadurch werden Elektronen von einem niedrigeren Energieniveau auf ein höheres angehoben
Emission (Fluoreszenz): Nach einer sehr kurzen Zeit (Nanosekundenbereich) fallen die Elektronen wieder auf ein niedrigeres Energieniveau zurück und emittieren dabei Licht (Photonen)
Spektralanalyse: Die emittierte Strahlung hat charakteristische Wellenlängen, die zur Identifizierung und Quantifizierung von Elementen genutzt werden können
Atomabsorptionsspektroskopie: Flammenatomisierung
Eine Hohlkathodenlampe (HCL) oder eine elektrodelose Entladungslampe (EDL) sendet monochromatisches Licht mit einer für das Analytelement spezifischen Wellenlänge durch die Flamme.
Die freien Atome in der Flamme absorbieren einen Teil dieser Strahlung
-> kleineres Sigbale, Absorption: Element ist vorhanden, quantifizierbar
Hohlkathodenlampe, Fehlerkorrekturen
Hohlkathodenlampe für die Atomabsorptionsspektroskopie: Kathode besteht aus zu untersuchendem Metall oder ist damit beschichtet
Angeregte Atome der Kathode emittieren Licht des zu bestimmenden Elements
wichtiges Korrekturverfahren: Zeemann-Untergrundkorrektur
Magnetfeld und polarisiertes Licht verschieben/löschen die Wellenlänge des Analyten, so dass man nur den Untegrund misst
Elektrothermische Atominsation
hohe Empfindlichkeit: sehr schnelle Atomisierung (mehrere 100 Ampere Strom -> 2000-3000°C) und längere Verweildauer im Strahlengang
Messung direkt oberhalb der erhitzten Oberfläche
Intergas (Argon) dient zum Schutz vor Oxidation und führt Dämpfe während der Verdampfungs- und Veraschungsphase ab
Atomabsorptionsspektroskopie: Hydridtechnik
Geeignet für Arsen, Zinn, Antimon, Bismut, Selen und Blei: bilden flüchtige Hybride
Vorteile und Nachte von induktiv gekoppeltes Plasma (ICP-AES)
Vorteile
Nachteile
simultane Aufnahme von Spektren mehrerer Elemente
Messung hitzbeständiger Verbindungen von z.B. Bor, Wolfram, Zirkon, Uran, Niob
auch Nichtmetalle messbar
großer Konzentratiosbereich
Kosten
Reproduzierbarkeit
Bedienung
Induktiv gekoppeltes Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS)
Proben werden in der Regel wie für Atomabsorptionsspektroskopie vorbereitet
Vorteile:
sensitiver und schneller als Atomabsorptionsspektroskopie oder Atomemissionsspektroskopie
mehrere (>30) Elemente können in wenigen Minuten vermessen werden
Nachteile: Kostenintensiv
Extrem niedrige Nachweisgrenzen (teilweise bis zu 0,001 ppt)
Fehlerquellen
bei Probenahme und Lagerung
Wägen
Aufschluss
Trennung
Anreicherung
Endbestimmung
Fehlerquellen: Probenahme und Lagerung
Verunreinigung durch Bearbeiter und Behälter
Verlust durch Behälter
Sonstiges: Inhomogenität
Fehlerquellen: Wägen
Waage, Gewichte
Fehlerquellen: Aufschluss
Verunreinigung durch Behälter, Reagenzien und Luft
Fehlerquellen: Trennung
Verunreinigung durch Lösungsmittel
Fehlerquellen: Anreicherung
Verunreinigung durch Reagenz
Verlust durch Luft
Messkolben, Pipetten
Fehlerquellen: Endbestimmung
Messvorgang
Massenspektromie
Liefert Informationen über
die qualitative und quantitative Zusammensetzung hauptsächlich organischer Substanzen
die Struktur komplexer Moleküle
atomare Isotopenverhältnisse
die Zusammensetzung von Festkörperoberflächen
die Probe muss in gasförmig Ionen umgewandelt werden
sehr empfindlich und vielseitig, aber hohe Anschaffungskosten
Sektorfeld-Massenspektrometer
Ein Sektorfeld-Massenspektrometer (SF-MS) ist eine Art von Massenspektrometer, das zur Trennung und Analyse von Ionen elektrostatische und magnetische Sektorfelder nutzt
Probenzuführung
Ionisierung der Probe
Beschleunigung der Ionen: Die erzeugten Ionen werden durch ein elektrisches Feld beschleunigt
Massentrennung durch das Sektorfeld: ein elektrostatisches Sektorfeld trennt die Ionen nach ihrer Energie, ein magnetisches Sektorfeld lenkt die Ionen entsprechend ihrem Masse-zu-Ladung-Verhältnis auf unterschiedliche Flugbahnen.
Detektion & Analyse: Die getrennten Ionen treffen auf einen Detektor der ihre Intensität misst -> in Massenspektrum wird erstellt, das die Masse-zu-Ladung-Verteilung der Ionen zeigt.
Wie liest man ein Massenspektrum?
X-Achse: m/z (Masse-zu-Ladung-Verhältnis) – Gibt an, welche Masse die detektierten Ionen haben
links sind die leichtesten Isoptope und rechts die schwersten Isotpoe
Y-Achse: Intensität (%) – Gibt an, wie häufig ein Ion mit einer bestimmten m/z detektiert wurde
Der höchste Peak (Basispeak) ist der intensivste Peak und wird auf 100 % normiert
Dräger-Röhrchen
Gasmesstechnik
schnell, einfach und mobil
nicht sehr genau
Prinzip der Dräger-Röhrchen
Chemische Reaktion: Das zu messende Gas reagiert im Röhrchen mit einer spezifischen Chemikalie und verursacht eine Farbänderung
-> Cholrgas + ortho-Tolidin -> Braunes Reaktionsprodukt
Luftansaugung: Eine Handpumpe saugt eine definierte Luftmenge durch das Röhrchen
Konzentrationsbestimmung: Die Länge der Verfärbung im Röhrchen ist proportional zur Gaskonzentration und kann an einer Skala direkt abgelesen werden
Dräger-Röhrchen - Querempflindlichkeit
Die Querempfindlichkeit beschreibt die unerwünschte Reaktion eines Dräger-Röhrchens auf andere Gase oder Dämpfe, die ähnlich reagieren wie der eigentliche Zielstoff
Dadurch können falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse entstehen
Brom: gleiche Empfindlichkeit, jedoch blassere Farbe
Chlordioxid: unterschiedliche Empfindlichkeit
Stickstoffdioxid: blassere Farbe, geringere Empfindlichkeit
Gaschromatographie
eine analytische Methode zur Trennung komplexer Gemische
eine Verteilungschromatographie, im der Regel zwischen Gas und Flüssigkeit
anwendbar für gasförmige oder verdampfbare (thermostabile) Stoffe
die “Säule” ist eine Quarzglaskapillare (bis zu 100 m lang) die mit einer zähen Flüssigkeit als stationärer Phase beschichtet ist
Mobile Phase sind inerte Reinstgase (z.B. Stickstoff oder Argon)
Einige durch Gaschromatographie trennbare und potentiell toxikologisch relevante Stoffe
Nitroaromaten
PAKs
Organochlorverbindungen (z.B. Dioxin und PCB)
bromierte Verbindungen
Schema eines Gaschromatograhpen
Trägergasquelle (Mobilphase): Gas (z. B. Helium, Stickstoff oder Wasserstoff) transportiert die Probe durch das System
Injektor (Probenaufgabe): Probe wird durch Erhitzen verdampft und mit dem Trägergas vermischt.
Säule (Trennsäule, stationäre Phase): Trennung der Analyten nach Siedepunkt und Wechselwirkung mit der stationären Phase.
Ofen (Temperaturregelung): Steuert die Temperatur für optimale Trennung.
Detektor (z. B. FID, TCD, MS): Erfasst und quantifiziert die getrennten Substanzen.
Datenauswertung (Chromatogramm): Messsignal wird als Peaks aufgezeichnet und analysiert.
Headspace-Technik für flüchtige Substanzen
elegante Möglichkeit zur Abtrennung fester Bestandteile, Salzen, schwerflüchtiger Stoffe
Analyse des abgenommenen Gases mittels Gaschromatographie
Bei kleinen Konzentrationen ist der Partialdruck eines Stoffes proportional zur Konzentration des Stoffes in der Lösung:
Peakfläche proportional zur Konzentration
Quantifizierung durch Zugabe eines Standards
kompliziert
Gaschromatische Trennung von Kerosin: Einfluss eines Temperaturgradienten auf die Trennung
Ein temperaturgesteuertes Programm ist für die GC-Analyse von Kerosin unerlässlich, da es eine effiziente Trennung der verschiedenen Kohlenwasserstoffe ermöglicht
Eine gut gewählte Temperaturrampe (hier 50°C -> 250°C) verbessert die Auflösung, verkürzt die Analysezeit und vermeidet überlagerte Peaks
Elektroneneinfang-Detektor in der Gaschromatographie
empfindlich für viele toxikologisch relevante organische Schadstoffe
ermöglicht den empfindlichen Nachweis von Molekülen mit elektronegativen Gruppen (z.B. Organochlor-Verbindungen im ppt-Bereich)
ein beta-Strahler im elektrischen Feld (meist Nickel) dienst als Elektronenemitter, der Nullstrom wird durch Elektroneneinfang des Analyten geschwächt und detektiert
Gaschromatographie mit Massenspektrometer als Detektor
Die Kombination ist eine der leistungsfähigsten Analysemethoden für komplexe organische Mischungen, da sie hocheffiziente Trennung (GC) mit empfindlicher Identifikation (MS) verbindet
Gaschromatographie (GC)
Trennt die Komponenten der Probe basierend auf Siedepunkt und Wechselwirkung mit der stationären Phase.
Die getrennten Substanzen verlassen die Säule nacheinander und werden in das Massenspektrometer geleitet
Massenspektrometrie (MS):
Die Moleküle werden ionisiert, fragmentiert und nach Masse-zu-Ladung-Verhältnis analysiert.
Ein Massenspektrum dient als „Fingerabdruck“ zur Identifikation.
High Performance Liquid Chromatographie (HPLC)
Verteilungschromatographie
analytisch und präparativ genutzt
die am häufigsten angewandte analytische Methode
High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) - Vorteile
Stofftrennung und Quantifizierung
Empfindlichkeit
eignet sich auch für nichtflüchtige und thermolabile Stoffe
Analyse von Stoffen mit hohem Interesse für Industrie und viele Wissenschaftsbereiche
High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) - Säulenmaterial
meist Partikel aus Aluminiumoxid oder Kieselgel
reverse Phasen bestehen aus an Siloxan gebundenen unpolaren Kohlenwasserstoffen
Nachweis von Elementen
z.B. durch Atomabsorptionsspektroskopie
Probe muss durch Hitze atomisiert werden
viele toxisch relevante Metalle sind so qualitativ und quantitativ bestimmtbar
Nachweisgrenzen: bis zu 1 ppt (= ein Teil pro Billion)
Stofftrennung organischer Proben
Gaschromatographie oder High Performance Liquid Chromatography
GC für verdampfbare Proben, HPLC auch für kleine polare Substanzen geeignet
deer Elektroneneinfang-Detektor der GC ist gut für Stoffe mit elektronegativen Gruppen geeignet (Organochlorverbindungen, Nitroverbindungen)
Massenspektrometrie: Nachweis von Elementen und zur Strukturaufklärung organischer Substanzen
oft gekoppelt mit HPLC oder GC
mit einem induktiv erzeugtem Plasma können auch einige Nicht- bzw. Halbmetalle analysiert werden
Spurenanalytik
ist oft mit großen Fehlern behaftet
diese Fehler werden oft unterschätzt
die Teilnahme an einer Ringanalyse hilft Fehlerquellen zu finden
Biochemische Testverfahren
z.B. Proteomics, Trennung von komplexen Proteinmischungen durch 2-dimensionale Gelelektrophorese -> anschließende Identifizierung der Proteine durch MS
Identifizierung endokrin wirksamer Substanzen durch immunchemische Methoden (z.B. das Sichtbarmachen der Bindung eines Antikörpers an den Östrogenrezeptor)
Reportergenassays für Dioxine und PCBs
Zuletzt geändertvor 22 Tagen