Wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den Wirkungen von Umweltchemikalien befassen
Umwelttoxikologie, Umwelthygiene, Umweltmedizin
Ökotoxikologie
Ökologische Chemie
Schutzziel: Mensch
Gesundheitssötrungen, Belästigung
Schutzziel: Umwelt
Wirkungen auf Biota (einzelne Arten, Populationen, Lebensgemeinschaften) und ihren Lebensraum (Luft, Boden, Wasser)
Verhalten in den Umweltmedien (Persistenz, biotische und abiotische Umwandlung)
Auszug aus der Chronik der Umweltbelastung durch Chemikalien
Zeitraum
Umweltchemikalien und Schäden
1960
DDT/DDE: Populationseinbrüche bei Greifvögeln
1965-1971
Agent Orange (2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure): Einsatz des Dioxin-haltigen Entlaubungsmittels im Vietnamkrieg mit dramatischen ökologischen und gesundheitlich Folgen
600 kg TCDD
1967
Quecksilber (aus gebeiztem Saatgut) in 40 schwedischen See und Flüssen; Fischverzehr untersagt
1960-1970
Abwasser, Detergentien und Schwermetalle: Gewässerverschmutzung, Eutrophierung
1960-1980
Schwefeldioxid: Versauerung von Gewässern und Böden
1976
Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW): Schädigung der Ozonschicht durch halogenhaltige Treibgase nachgewiesen
PCDD und PCDF: Seveso-Katastrophe; Freisetzung von Dioxinen durch die Fa. Icmesa, Italien (Trichlophenol-Produktion)
ca. 1,5 kg TCDD
1979
Thallium: Verseuchung der Böden in Lengerich/Westfalen durch Staubemissionen einer Zementfabrik (Entlaubung der Bäume)
1980-1990
Luftschadstoffe: Waldsterben
1986
Quecksilber: 30 t Hg-haltige Pflanzenschutzmittel gelangen in den Rhein (Fischsterben auf 100 km Länge)
Radioaktiver Falloout: Super-GAU in Tschernobyl (Kernschmelze und Explosion im Reaktor): Radioaktivität verbreitet sich über die gesamte nördliche Halbkugel
2000
Zyanid-Lauge aus Goldbergwerk “Aurul” (Rumänien) verseucht die Flüsse Somes, Theiß und Donau auf 1000 km Länge (Fisch- und Ottersterben)
2011
Super-GAU im Atomklraftwerk Fukushima (Japan)
Das Raptor-Pestizid-Syndrom
Fehlverhalten der adulten Tiere (Nestbau, Balz)
verspäteter Brutbeginn
verspätete oder ausbleibende Eiproduktion
verminderte Befruchtungsraten
kleinere Gelege
zerbrochene Eier
Embryonensterben
erhöhte Jungenmortalität
Wirkung auf Hormone von Tieren -> Reproduktionstoxisch -> Arten gefährdet -> Ökosystem gefährdet
Reproduktionstoxische Wirkungen
Methoxychlor (Metabolit): östrogene Wirkungen auf Säuge
1954: Experimenteller Nachweis östrogeneirkender Pflanzeninhaltsstoffe
DDT, DDE: Eischalenverdünnung bei Raubvögeln
DDT: Reproduktionswirkungen bei Vögeln und Säugern
Östrogene Wirkungen von PCB auf marine Säuger
Organische Zinnverbindungen (Tributylzinn (TBT)): Schädigung der Reproduktion von Austern und anderen Wassertieren (Larven), Vermännlichung von Wasserschnecken
Rückgng der Alligatorenpopulation in einem Feuchtgebiet in Florida: Verlust von Nachkommen und verschiedene Reproduktionsstörungen, verkümmerte männliche Reproduktionsorgane
Kläaranlagenausläufe: östrogene Wirkung auf Fische
DDE
Dichlordiphenyldichlorethen
entsteht aus DDT durch durch Abspaltung von Chlorwasserstoff
DDT
Dichlordiphenyltrichlorethan
Insektizid
seit Anfang der 1940er als Fraß- und Kontaktgift u.a. gegen die Anopheles-Mücke eingesetzt (Malaria)
Immuntoxische Wirkung
Chemikalie
Organismus
Effekt
Konzentration (jeweils bezogen auf Wasser oder Körpermasse)
Zeit
Tributylzinn
Austern
Regenbogenforelle
Phagozytose reduziert
4-400 μg pro Liter
0,25 mg pro kg
Triphenylzinn
Leucozyten, Lymphozyten reduziert
4 μg pro Liter, 28 Tage
Nickel, Zink
Forelle
Serum-Antikörper reduziert
1 μg pro Liter, 38 Wochen
Kupfer
erhöhte Infektionsanfälligkeit
2-5 μg pro Liter, 9 Tage
Endrin
0,15 μg pro Liter, 30 Tage
Malathion
Fisch
Lymphozyten reduziert
4,5 mg pro Liter, 96 h
PCB (polychlorierte Biphenyle)
erhöhte Krankheitsanfälligkeit
0,5 μg pro Liter, 90 Tage
2,3,7,8-TCDD
reduzierte Immunantwort
0,1-10 μg prokg
PAH
Flunder
veränderte Immunparameter
24-50 mg pro kg, 30 mon./Sedim.
Chemieunfälle und ihre Folgen für die menschliche Gesundheit
Jahr
Gebiet/Ort
Schadstoffe
Erkrankung
1947-1966
Zinkminen/Japan
Cadmium
Itai-Itai-Krankheit
1953
Minamata/Japan
Quecksilber
Minamata-Krankheit
1955
Japan
Arsen in Milchpulver
Melanosen, Lähmungen
1955-1959
Anatolien/Türkei
Hexachlorbenzol in gebeiztem Saatgut
Kara Yara (hepatische Porphyrie)
1960-1969
Südvietnam
Agent Orange (2,4,5T) Dioxine
Chlorakne, Missbildungen, …
1968
West-Japan
PCB in Reisöl
Yusho-Krankheit (“Black babys”)
Seveso/Italien
Dioxine
Chlorakne, Spätfolgen?
1981
Madrid/Spanien
Anilin-vergälltes Rapsöl
Toxic oil syndrome (200 Tote, 20.000 erkrankte Personen)
1984
Bhopal/Indien
Methylisocyanat
Akute Intoxikationen (>4000 Tote, bis zu 500.000 Verletzte)
Von der Erkenntnis bis zum politischen Handeln: Benzol
erste Erkenntnisse
wissenschaftliche Evidenz
Beginn staatlicher Interventionen
1897: Berichte über Knochenmarksschädigungen bei Industriearbeitern
1977: Kohortenstudie zeigt Zusammenhang zwischen Benzolexposition und Leukämie
1987: 1 ppm (Parrts per Million) am Arbeitsplatz
-> 90 Jahre von erste Erkenntnis bis Beginn staatlicher Interventionen
Von der Erkenntnis bis zum politischen Handeln: Asbest
1898: Insepktor in UK berichtet über Schädigungen bei Industriearbeitern
1930: Bericht über Asbestose bei 66% der Arbeiter einer Fabrik
1998/1999: Verbot in der EU
-> 100 Jahre von erste Erkenntnis bis Beginn staatlicher Interventionen
Von der Erkenntnis bis zum politischen Handeln: polychlorierte Biphenyle (PCB)
1899: Chlorakne in einer Chlorchemiefabrik
1937: erste Toxizitätsstudien an Ratten
1996: EU-Richtlinie: Ausstieg aus der PCB-Nutzung bis 2010
Von Erkenntnis bis zum politischen Handeln: DDT/POP (Pestizide)
POPS: persistent organic pollutants
Ende der 1950er: Populationseinbrüche bei Greifvögeln
1962: zusammengetragen in dem Buch “Silent spring”
ab 1972: Verbot von DDT und anderen POPs
-> 30 Jahre von erste Erkenntnis bis Beginn staatlicher Interventionen
Von der Erkenntnis zum politischen Handeln: TBT (Tributylzinn) in Anti-Fouling-Anstrichen
1970: Berichte von Schädigungen an Meeresschnecken im Laborversuch
1976-1981: Schädigung der Austernzucht in Frankreich
1989: Anwendungsverbot für Schiffe
2003: komplettes Verbot von TBT-haltigen Anstrichen
Umweltproblem Erdöl - Folgen des weltweiten Erdölhandels
etwa 100.000 Tonnen Erdöl gelangen jährlich durch Tankerunglücke in die Meere und Flüsse
1 Liter Erdöl reicht aus, um 100.000 Liter Wasser zu vergiften
Ölbohrplaatform “Deepwater Horizon”: 670.000 Tonnen Eintragsmenge ins Meer
Umweltproblem Plastik - Verschmtzung der Weltmeere mit Plastikmüll
Ca. 260 Millionen Tonnen Kunststoff werden jährlich weltweit produziert, davon weniger als 20% recycelt
Eintrag über Flüsse, Bohrinseln, Schiffe, Schiffsunglück, z.B.
1990 vor Alaska: 61.000 Turnschuhe
1992 Pazifik: 29.000 Lego-Figuren
70% des Gesamteintrags bedeckt den Meeresboden, der Rest flotiert an der Oberfläche und in unterschiedlichen Wassertiefen
Mehr als 1 Millionen Seevögel und 100.000 Meeressäuger und Schildkröten sterben schätzungsweise jährlich durch Plastik
Es erfolgt kein Abbau, sondern Zerkleinerung zu mikroskopisch kleinen Teilchen
Kleinste Kunststoffpartikel wirken wie ein “Chemieschwamm”: Persistente Schadstoffe aus dem Meer werden an die Oberfläche gebunden (ANreicherungsfaktor 10^6) gelangen so in die Nahrungskette
Organismen siedeln sich auf den größeren Plastikteilen an und gelangen mit der Strömung in neue Habitate
Plastikmüllstrudel in den Ozeanen
Nordpazifischer Ströumgskreis
Südpazifischer Strömungskreis
Nordatlantischer Strömungskreis
Südatlantischer Strömungskreis
Südindischer Strömungskreis
The Great Pacific Ocean Garbage Patch
Garbage patch: Müllstrudel (auch trash vortex genannt)
Kreislender Müllteppich im Ausmaß von Mitteleuropa
2008 zirkulierten dort ca. 100 Millionen Tonnen Kunststoffmüll
Verhältnis der Trockenmasse Plastikpartikel zu Meeresplankton in einigen Ozeangebieten 6:1
Verweildauer der überwiegend zerkleinerten Plastikteile im Wirbel: ca. 16 Jahre (können wieder in die Nahrung gelangen)
Chemikalien in unserer Umwelt
Bei den ca. 100.000 Stoffen, die 97% aller auf dem Markt befindlichen Chemikalien ausmachen, sind die Auswirkungen der Produkte bzw. ihrer Produktion auf Mensch und Umwelt meist nicht bekannt!
Aufgaben der Ökotoxikologie
Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU):
Die Ökotoxikologie soll die Wirkungen von chemischen Stoffen auf einzelne Arten, Biozönosen und ganze Ökosysteme möglichst in Abhängigkeit von ihrer Menge und Einwirkungsart untersuchen, qualitativ und quantitativ erfassen und beschreiben.
Ökosphäre und Biosphäre
Gesamtheit der von Lebewesen besiedelten Teile der Erde: abiotischer Lebensraum (terrestisch, aquatisch, atmosphärisch) einschließlich der Lebewesen (Biota)
Ökosystem
Bestimmter geographischer Ausschnitt der Biospäre, der die dort vorhandenen Lebensgemeinschaften (Biozönosen) und ihren Lebensraum (Biotop) umfasst
Probleme der Ökotoxikologie
Komplexität der Umwelt
Verschiedene Umweltkompartimente (Boden, Wasser, Luft)
Vielzahl von Organismen in den Kompartimenten (10-100 Millionen Spezies)
Auswahl repräsentativer Spezies für ökologische Prüfungen und Extrapolation der Ergebnisse auf Ökosysteme
Schadstoffeexpositionen oft schwer abschätzbar
Schadstoffexposition
Die Exposition gegenüber Chemikalien wird bestimmt durch:
Art, Menge und zeitlichem Verlauf ihres Eintrags in die Umwelt
Ausbreitungsverhalten/Verteilung in Luft, Wasser, Boden
Umwandlung/Abbau (biotisch, abiotisch), Persistenz
Bioakkumulation
Schadstoffwirkung
Die Wirkung eines Stoffes kann sich beziehen auf:
Organismen (Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen)
Beschaffenheit von Luft, Wasser, Boden
deren Beziehung untereinander
Exposition: Eintrag in die Luft
Quelle: Emission -> Chemikalien werden in die Luft abgeben z.B. durch die Industrie oder Vulkane
Transmission: Chemikalien werden transportiert
Einwirkort:
Immission (Einwirkung auf Mensch, Tier und Umwelt)
Deposition (Sedimentierung der Chemikalien)
Quellen von Luftschadstoffen
Natürliche Quellen
Landwirtschaft
Quellen von Luftschadstoffen -natürliche Quellen
Nadelwälder: Terpene
Vulkane: Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff, Stickstoffoxide, Staub, Kohlenstoffdioxid, Metalle
Wüsten und Trockengebiete: Staub
Gewitter: Stickoxide
Niedermoore: Kohlenstoffdioxid-Freisetzung durch Torfzersetzung
Quellen von Luftschadstoffen - Landwirtschaft
Reisfelder: Methan-Freisetzung bei der Einstauung (Asien)
Tierhaltung: Ammoniak-Freisetzung aus den Exkrementen
Wiederkäuer: im Pansen entsteht Methan
Pflanzenbau: Lachgas
Anthropogen Ursachen von Luftschadstoffemissionen
Verkehr
Industrie, Gewerbe
Öffentliche Kraftwerke
(Industrie-)Feuerungsanlagen
Hausbrand
Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Stickoixde, Schwefeldioxid, Staub, Rußpartikel, Asbest, Benzol, PAK, PCDD/PCDF, Ammoniak
Immissionsüberwachung
stationär: kontinuierliche Messungen
mobil: Rastermessung mit Messfahrzeug
Bundesimmissionsschutzgesetz (BlmSchG)
TA Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft)
BlmSchV (Bundesimmissionsschutz-Verordnung)
Immissionsüberwachung - Kontinuierlich
Kohlenmonoxid
Kohlendioxid
Stickstoffmonoxid
Stickstoffdioxid
Schwefeldioxid
Ozon (O3)
Gesamt-Kohlenwasserstoffe (Nicht-Methan) NMVOC
Schwebstaub PM10, (PM2,5)
Windrichtung
Windgeschwindigkeit
Lufttemperatur
Luftfeuchte
Luftdruck
Globalstrahlung
Niederschlag
Inhaltsstoffe des Schwebstaubs:
Schwermetalle: Blei, Nickel, Cadmium, Arsen, Chrom
Kohlenwasserstoffe: Benzo(a)pyren, Benzol, Toluol, Xylole, Ethylbenzol, Trimethylbenzol, Styrol, Chlorbenzol, Trichlorethen, Tetrachlorethen, Cyclohexan
Ruß
Staubniederschlag mit Inhaltsstoffen
Lufstschadstoffe - Wirkung von Stickstoff auf Ökosysteme
Wachstumssteigerung
Nährstoffungleichgewichte in Gewässern, Boden und Pflanzen (Eutrophierung)
Boden- und Gewässerversauerung
Verschiebung der Artenzusammensetzung aufgrund unterschiedlicher Empfindlichkeit gegenüber den genannten Prozessen
erhöhte Distickstoffmonoxid-Emissionen (Lachgas = Treibhausgas)
Nitrat-Belastung von Grund- und Oberflächenwasser
Lufstschadstoffe - Wirkung von Schwefeldioxid
Waldsterben (Pflanzenschäden nur bei hohen Schwefeldioxid-Konzentrationen und besonders stark bei gleichzeitiger Einwirkung von Stickstoffdioxid)
Bodenversauerung
Wachstumsstörung bei Pflanzen (bei gleichzeitig gestörter Nährstoffversorgung)
Stickstoffdioxid-Jahresmittelwerte
am geringsten im ländlichen Hintergrund (12 Mikrogramm pro m^3)
Mittel im städtischem Hintergrund (27 Mikrogramm pro m^3)
Hoch in der Stadt, verkehrsnah (43 Mikrogramm pro m^3)
Luftschadstoffe - Ozon
Bodennahes Ozon:
mengenmäßig wichtigste Komponente der Photoxidantien
Entstehung wird begünstigt durch hohe Temperatur, Sonneneinstrahlung, flüchtige Kohlenwasserstoffe und N-Oxide
höchste Konzentration oft in ländlichen Gebieten
Gesundheitsschäden: Schleimhaut-reizend, Lungenfunktionsstörungen
bei Pflanzen: Membranschäden, Nekrosen
Ozonschäden an Tabak
Ozonempfindlichkeit
weniger empfindlich: Rübe, Kopfsalat, Löwenzahn, Spitzahorn
empfindlich: Kohl, Mais, Weißklee, Kiefer
sehr empfindlich: Gerste, Weizen, Kartoffel, europäische Lerche
Ozon - Werte
Zielwert: 120 Mikrogramm pro m^3
Schwellenwert für die Unterrichtung der Bevölkerung: 180 Mikrogramm pro m^3
Schwellwert für die Auslösungen von Ozon-Warnungen: 240 Mikrogramm pro m^3
Verweildauer organischer Verbindungen in der Atmosphäre - Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)
chemische Lebensdauer: 44-180 Jahre
Kältemittel und Treibhausegase
zerstören Ozonschicht, Beitrag zur Erderwärmung
erste Warnungen 1974
internationaler Beschluss 1990: ab 2000 weitgehendes Verbot der Herstellung und Anwendung
Ökologische und gesundheitliche Bedeutung verschiedener Luftschadstoffe
Luftschadstoffe
Ökologische Bedeutung
Wirkungen auf die Gesundheit
Ammoniak
Nährstoff-Eintrag in Ökosysteme, Versauerung
Indirekt: Feinstaub-Vorläufer
Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Indirekt: Vorläufer für Photooxidantien
Im Blut Bindung von Kohlenstoffmonoxid anstelle von Sauerstoff
Ozonzerstörende Substanzen (z.B. FCKW)
Zerstörung der startosphärischen Ozonschicht, Treibhauseffekt
Durch Zunahme der UV-Strahlung: Hautkrebs, Grauer Star
Photooxidantien (z.B.Ozon)
Direkte Schädigung von Pflanzen
Reizung der Lunge (Photochemischer Smog)
Versauerung, direkte Schädigung von Pflanzen
Reizung der Lunge (Smog)
Staub
Feinstaub dringt bis in die Lungenbläschen; toxische Schadstoffe an der Oberfläche (Schwermetalle, PAK u.a.), problematisch bei Verkehrsemissionen (Dieselruß)
Stickstoffoxide
Versauerung, Nährstoff-Eintrag in Ökosysteme
Indirekt: Vorläufer für Photooxidantien und Feinstaub
Treibhausgase
Treibhauseffekt, Kohlenstoffdioxid-Aufnahme von Pflanzen und Tieren
Schadstoffeinträge in den Boden
Eintrag aus der Luft
Flächenhafte Einträge durch die Landwirtschaft
Lokale Bodenbelastung
Schadstoffeinträge in den Boden - Einträge aus der Luft
Stickstoff (30-50 kg pro Hektar und Jahr)
Feinstaub-gebundene Stoffe
Schadstoffeinträge in den Boden - Flächenhafte Einträge durch die Landwirtschaft (12 Millionen Hektar Acker)
Mineraldünger: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel (Raps)
organsiche Dünger: Gülle, Klärschlamm, Biokompost
Pflanzenschutzmittel (Inlandsabsatz 2016: 47.000 Tonnen Wirkstoff)
Schadstoffeinträge in den Boden - Lokale Bodenbelastungen
Unfälle (z.B. Tanklaster, Gefahrguttransporte)
ehemalige Industriestandorte (PAK, Schwermetalle)
militärische Altlasten (Mineralöle, Lösemittel. Hydrazin)
Rüstungsaltlasten (Chemikalien aus konventionellen und chemischen Kampfstoffen)
Auswaschungen von Chemikalien aus Baumaterialien
Pestizidaltlasten (weltweit 500.000 Tonnen)
Radioaktivität (Störfälle in Atomkraftwerken und Kernforschungsanlagen z.B. Jülich, Atommüll in maroden Fässern)
Deponien durch Alterung und Materialmängel
Eintragspfade und mögliche Ursachen für Gewässerbelastungen
Kläranlagen (z.B. Problem Arzneimittel)
Landwirtschaft (z.B. durch Herbizidanwendung -> Desphenyl-Chloridazon)
Deponien, Abfallcerwertung
Siedlungsgebiete
Verkehrswege
Industrie- und Gewerbebetriebe (auch illegale Einleitungen)
Rohstoffabbau
Schadstoffverteilung in der Umwelt
Atmosphäre
Hydrosphäre
Lithosphäre (Gesteinsphäre)
Schadstoffverteilung in der Umwelt - Atmosphäre
Advektion: gerichteter Stofftransport
Diffusion: ungerichteter Stofftransport
Evaporation: Übergang des Oberflächenwassers auf der Erde in den gasförmigen Zustand durch Verdunstung über einer freien Wasserfläche oder über einer vegetationslosen Erdoberfläche
Deposition (Aerosol -> trockene oder Wasserströpfchen -> nasse)
Schadstoffverteilung in der Umwelt - Hydrosphäre
Evaporation: Übergang des Oberflächenwassers auf der Erde in den gasförmigen Zustand durch Verdunstung über einer freien Wasserfläche
Sedimentation: Absetzen von in Flüssigkeiten suspendierten Feststoffen durch die Wirkung der Gravitation
Resuspension: ist der Vorgang, bei dem sich Partikel nach dem Absetzen von einer Oberfläche wieder in die Flüssigkeit vermischen
Adsorption: Anreicherung einer Substanz, die in einer fluiden Phase im flüssigen gelöst ist, an der Grenzfläche zu einer zweiten kondensierten Phase im flüssigen Aggregatzustand
Desorption: wenn Fremdatome bzw. Moleküle die Oberfläche eines Festkörpers verlassen
“run off”
Schadstoffverteilung in der Umwelt - Lithosphäre
Evaporation: Übergang des Oberflächenwassers auf der Erde in den gasförmigen Zustand über einer vegetationslosen Erdoberfläche
Sedimentation: Absetzen von in Flüssigkeiten oder Gasen suspendierten Feststoffen durch die Wirkung der Gravitation
Resuspension: ist der Vorgang, bei dem sich Partikel nach dem Absetzen von einer Oberfläche wieder in die Flüssigkeit oder Luft vermischen
Adsorption: Anreicherung einer Substanz, die in einer fluiden Phase im flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand gelöst ist, an der Grenzfläche zu einer zweiten kondensierten Phase im flüssigen oder festen Aggregatzustand
Leaching: Auswaschung von Nährstoffen und Spurenelementen aus Blättern und Böden ins Grundwasser
Abbau von Schadstiffen in den Umweltkompartimenten
abiotischer Abbau durch Licht, Wärme und Wasser
Photolyse: photochemischer Abbau (durch OH-Radikale oder Ozon)
Hydrolyse, Oxidation, Reduktion: Abnahme der Ausgangsverbindung in Abhängigkeit vom pH-Wert (Messung bei pH 4, pH 7 und pH 9)
biotischer Abbau: Biotransformation
Anreicherung von Stoffen
durch Ablagerung (Sedimentation) in Gewässern
durch Aufnahme über die (Körper-)Oberfläche und Konzentration (z.B. bei Fischen, Pflanzen)
durch Filtration (z.B. Muscheln)
durch Aufnahme über die Nahrungskette/Nahrungsnetz und fehlende Metabolisierung bzw. Ausscheidung
Anreicherung von Stoffen in Biota
Biokonzentration: Anreicherung von Stoffen in Biota über die Körperoberflächen (Maßzahl: Biokonzentrationsfaktor BCF)
Biomagnifikation: Anreicherung von Stoffen in Biota über mehrere Trophie-Stufen
Trophie-Stufe
Stellung von Lebewesen im Nahrungsnetz
Aquatisches Ökosystem
Primärproduzenten: Pflanzen
Primärkonsumenten: Pflanzenfresser
Sekundärkonsumenten: Fleischesser
Destruenten: Mikroorganismen (Abbau toter Biomasse)
Ermittlung des Biokonzentrationsfaktors
Theoretische Abschätzung: mit Hilfe des Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten (log Pow)
log Pow <3 entspricht BCF <100: wahrscheinlich nicht bioakkumulierbar
log Pow >3 entspricht BCF >100: wahrscheinlich bioakkumulierbar
Messung des Biokonzentrationsfaktors (BCF): Anreicherung von Stoffen z.B. in Fischen
BCF = Konzentration im Organismus/Konzentration im umgebenden Medium
Biomagnifikation - PCB und Quecksilber
PCB in der Nahrungskette:
Meereswasser -> 2ng pro Liter
Phytoplankton -> 8,4 mg pro kg
Fische -> 19 mg pro kg
Seevögel -> 100 mg pro kg
Quecksilber in der Nahrungskette
Meereswasser -> 20 ng pro Liter
Blasentang -> 0,01-1 mg pro kg
Miesmuschel -> 0,1-10 mg pro kg
Silbermöwe, Eier -> 1-10 mg pro kg
Meeressäuger (Seehund) -> 10-500 mg pro kg
Biomagnifikation von PCB in der Arktis
der Eisbär am Ende der Nahrungskette hat die höchsten Konzentrationen von PCB im Fett
PCB gefährdet den Bestand einzelner Arten, besonders die die am Ende der Nahrungskette stehen -> gefährdet das Ökosystem
Toter Schwertwal war chemische Bombe
>950 mg PCB pro kg Fettgewebe
Zusammenfassung: Exposition
Die Schadstoffexposition in Biota ergibt sich aus Eintrag, Verteilung, Umwandlung/Abbau und Akkumulation
Die Verteilung einer Substanz wird bestimmt durch Molekulargewicht, Schmelz-/Siedepunkt, Dampfdruck und log Pow und durch die Beschaffenheit und die Mobilität der abiotischen Kompartimente Atmosphäre, Lithosphäre und Hydrosphäre
Der Abbau kann abiotisch (Hydrolyse/Photolyse) und biotisch (Metabolisierung) erfolgen
Die Bioakkumulation erfolgt durch Biokonzentration oder Biomagnifikation
Schicksal von Chemikalien in der Umwelt
Wirkungen auf der Ebene von Individuen und Populationen
Verhaltensänderungen: Neurologische und endokrine Symptome, Gleichgewicht/Orientierung, Fortbewegung, Motivation/Lernvermögen
Biochemisch-molekulare Reaktionen: Enzym-, Metabolismusaktivität, Induktion von Fremdstoffwechsel-Enzymen, Membranveränderungen, DNA-Mutationen
Morphologische Veränderungen: Histologische und cytologische Veränderungen
Physiologische Veränderungen: Sauerstoff-Zehrung, Ionenregulation, Photosynthese, Nahrungsaufnahme, -verdauung, -exlretion (scope for growth)
Lebenszyklus: Embryonalentwicklung, Wachstumsrate, Reproduktion, Regenerationsfähigkeit
Population: Reduzierte Individuenzahl, Wechsel der Altersstruktur, veränderte genetische Ressourcen (Genpool)
Ökologische Konsequenzen: Veränderung der Lebensgemeinschaft
Ökotoxikologische Prüfverfahren - in vitro- und in vivo-Tests
Suborganismische Tests: Umweltchemikalie + Zelle oder Organsimen -> Enzymtests
Einzelspezies
Umweltbeobachtungen
Chemikalienprüfung in der Ökotoxikologie (EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe (REACH), 2007)
Art und Umfang (öko)toxikologischer Prüfungen wird von der in der EU jährlich vermarkteten Menge bestimmt:
1-<100 Tonnen pro Jahr (Grundstufe)
leichte biologische Abbaubarkeit, Atmungshemmung mit Belebtschlamm (Bakterien), Wachstumshemmung mit Algen, Akute Daphnientoxizität (Wasserflöhe), Akute Fischtoxizität
100-<1000 Tonnen pro Jahr (Level 1)
chronische Daphnientoxizität, verlängerte Fischtoxizität, Biokonzentration im Fisch, Toxizitätstests mit höheren Pflanzen, Toxizitätstests mit Regenwürmern
>1000 Tonnen pro Jahr (Level 2)
Art und Ausmaß der Prüfungen ist abhängig von den vorliegenden Daten, chronische Fischtoxizität, Toxizitätstests mit Vögeln, weitere Toxizitätstests mit anderen Organismen
Prüfung auf biologische Abbaubarkeit
Leichte biologische Abbaubarkeit (OECD 301):
Kann eine organische Verbindung unter ungünstigen Bedingungen im Labor (wenige Nährstoffe, geringe Bakterienkonzentration) in 4 Wochen weitgehend zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut werden?
Belebtschlamm + Prüfsubstanz (ist einzige Kohlenstoffquelle)
Messparameter:
Sauerstoff-Verbrauch
Kohlenstoffdioxid-Entwicklung
Reduktion des gelösten organischen Kohlenstoffs
-> Leicht abbaubar: >70% Abbau des gelösten organischen Kohlsenstoffs (dissolved organic carbon-removal)
in vitro Cytotoxizitätstests
Fischzellen in Kulturflaschen + Chemikalien oder Umweltproben (Verdünnung im Medium)
Mikrotiterplatte (96 Löcher): Inkubation von Zellen in Löchern + 100 Mikroliter Testlösung pro Loch
Inkubation für 24 Stunden bei konstanter Temperatur im Inkubator
Spektrophotometer (Mikrotiterplatten-Reader): Cytotoxitätstests (NR-Test, MTT-Test)
Konzentrationskurve
Aquatische Toxizität: Testorganismen
Belebtschlamm (Bakterien, 1 Mikrometer)
einzellige Grünalge (Scenedesmus subspicatus, 5 Mikrometer)
Wasserfloh (Dphnia magna, 1 mm)
Zebrabärbling (Brachydanio rerio, 1 cm)
Prüfung der aquatischen Toxizität
Prüfsubstanz (max. 1 g/l) wird in Wasser gelöst durch durch Rühren oder ggf. wird durch Ultraschall nachgeholfen
Filtriert damit nur die gelöste Substanz verwendet wird
Verdünnung in Prüfbehälter (hier werden die Prüforganismen eingesetzt)
Inkubation
Effekt wird gemessen (Tod der Testorganismen oder die Beweglichkeit)
Prüfung der aquatischen Toxizität - Organismus, Methode/Messgröße, Zeit und Parameter: Akute Toxizität
Methode, Messgröße
Zeit, Parameter
Bakterien
Leuchtbakterientest, Stoffwechselaktivität
15-60 min,
E50
Algen
Wachstumshemmtest
72 h, EC50
Daphnien
Immobilisierung, Mortalität
24 h, LC50
Fische
Akute Toxizität, Mortalität
96 h, LC50
Prüfung der aquatischen Toxizität - Organismus, Methode/Messgröße, Zeit und Parameter: Chronische Toxizität
Wachstumshemmung
Stunden, NOEC
Wachstumshemmung, Chlorophyllfluoreszenz
72 h
NOEC
Reproduktion
21 Tage, NOEC
Verlängerter Fischtest, Mortalität, Symptomatik
14 Tage, 21 Tage
EC50
effective concentration (bei 50% des Maximaleffektes)
LC50
lethal concentration (50% der Testorganismen sterben)
no observed effect concentration
Prüfung der terrestrischen Toxizität
Wachstumstest -> höhere Pflanzen
Akute Toxizität -> Kompostwurm
Akute und chronische Toxizität -> Vögel
Prüfung der terrestrischen Toxizität - Wachstumstest
höhere Pflanzen
z.B. Hafer (Avena sativa)
Testsubstanz vor Aussaat der Samen mit Erde vermischt
Endpunkte: Keimung und Wachstum
Prüfung der terrestrischen Toxizität - akute Toxizität
Kompostwurm (Eisenia foetida)
Testsubstanz auf Filter appliziert oder vor Einsatz der Würmer, mit künstlicher Erde vermischt
Endpunkt: Lebensfähigkeit
Prüfung der terrestrischen Toxizität - akute und chronische Toxizität
Vögel
z.B. Japanische Wachtel (Coturnix coturnix japonicae)
Testsubstanz mit der Nahrung verfüttert
Endpunkt: Lebens- und Fortpflanzungsfähigkeit
Ergebnis ökotoxikologischer Prüfungen - Beispiel: Organozinnverbindungen
Ort
Wirkung
Molekül
Hemmung der Energiebildung (oxidative Phosphorylierung)
Hemmung von Ionenkanälen (ATPasen)
Hemmung von Cytochrom P450 (Entgiftungsenzyme, Aromatase)
Zelle
Zerstörung der Zellmembran
Schädigung empfindlicher Immunzellen (Lymphozyten)
Schädigung von Organen
Immuntoxizität (Fische und Säuger)
Nervensystem und Augen (Fische)
Niere (Fische)
Verhaltensänderungen (Nahrungssuche, Feindvermeidung)
Wachstum, Entwicklung (Verzögerung Metamorphose bei Fröschen)
Fortpflanzung
Schädigung der Fischlarven
Vermännlichung von Wasserschnecken
Population
Wasserschnecken: Rückgang der Weibchen, Populationseinbruch
Gemeinschaft
Hemmung der Primäproduktion (Algen)
Artenverlust
Erfassung von Umweltbelastungen
Umweltmonitoring: Systematische, oft in Abständen wiederholte Beobachtung bestimmter Parameter in der belebten und unbelebten Umwelt nach definierten Vorgaben
Biomonitoring: Kontrolle des Zustandes (der Belastung) der belebten Umwelt mit Hilfe von Bioindikatioren (Indikatororganismen), die eine qualitative und quantitative Erfassung von Umwelteinflüssen ermöglichen
Bioindikatoren
Akkumulationsindikatoren: Stoffliche Belastungen werden über die von Organismen angereicherten Schadstoffe erfasst
standardisierte Graskultur (aktives Monitoring, werden zu einem Standort gebracht)
Zebra mussel watch (passives Monitoring, sind an ihrem Standort)
Reaktions- oder Effektindikatoren: Stoffliche Umweltbelastungen werden über ihre biologischen Effekte auf Organismen erfasst
Ozonschäden beim Tabak (reagiert empfindlich auf Ozon)
Bioindikatoren für Luftverschmutzung - Flechten
Symbionten aus photosynthetisch aktiven Algen und Pilzen (meist Schlaubpilzen)
Vorteile:
Nahrungsaufnahme erfolgt nur über die Luft (Regen, Nebel, Schnee, Luft), nicht über die Wurzeln
keine Wachsschicht bzw. Spaltöffnungen als Schutz gegen Schadstoffe
reagieren auf kleinste Veränderungen der Luftqualität
geringe Belastung: Stoffwechselstörungen
mittlere Belastung: Wachstumshemmung
hohe Belastung: Fabrveränderung und Verkrümmung
Erdölverschmutzungen - Enzyminduktion als Belastungsindikator
Belastung von Fischen (Ciliata mustella) mit PAK nach einer Tankhavarie bei den Shetland Inseln 1993
Enzymaktivität in der Leber korreliert mit dem PAK-Gehalt im Muskelfleisch
Biomonitoring
Flächenmonitoring: Identifizierung von Belastungsschwerpunkten
Moos-Monitoring Baden-Württemberg, Blei-Werte
Trendmonitoring: zur Erfassung zeitlicher Entwicklungstrends
Belastung der Muttermilch mit bromierten Flammenschutzmittel und Dioxinen/PCBs
Umweltprobenbank - repräsentative Probenarten
Marine Ökosysteme: Blasentang, Miesmuschel, Aalmutter, Silbermöwe
Fließgewässer-Ökosysteme: Dreikantmuscheel, Brassen, Sediment/Schwebstoffe
Terrestrische Ökosysteme: Fichte/Kiefer, Rotbuche, Pyramidenpappel, Reh, Stadttaube, Regenwurm, Boden
Ökotoxikologische Risikoabschätzung
Risiko besteht aus Exposition und Gefährdung
Gefährdung: in vitro-/in vivo-Toxizitätstests -> PNEC Predicted No Effect Concentration
PNEC: EC10 oder EC50 für sensibelstes Testsystem; Unsicherheitfaktor 10-1000 (je besser die Datenlage desto niedriger der Unsicherheitsfaktor)
Exposition: Monitoring, physikochemische Modelle -> PEC: Predicted Enviromental Concentration
Ökotoxikologische Risikoabschätzung - Risiko und Werte
Risiko = Predicted Enviromental Concentration (PEC) = Exposition/Predicted No Effect Concentration (PNEC) = Toxizität
PEC/PNEC <1: keine Gefährdung
PEC/PNEC 1-10: Gefährdung möglich, weitere Informationen bei nächst höherer Mengenschwelle
PEC/PNEC >10: Gefährdung möglich, weitere Informationen werden benötigt
PEC/PNEC >1 und wenn keine weiteren Prüfungen möglich -> Risikominderungsmaßnahmen
Besonders umgweltgefährdend: PBT-Stoffe
P = Persistenz
B = Bioakkumulationspotenzial
T = Toxizität
Besonders umgweltgefährdend: PBT-Stoffe - PBT-Kriterien nach TGD (EU-Leitfaden “Technical Guidance Document)
Kriterium
PBT
Persistenz
Halbwertszeit
Meerwasser: >60 Tage
Süßwasser: >40 Tage
marines Sediment: >180 Tage
limnisches Sediment: >120 Tage
(biologisch nicht leicht abbaubar)
Bioakkumulationspotential
BCF > 2000 (LogPow > 4,5)
Toxizitäts
NOEC < 0,01 mg/l
CMR (karzinogen, mutagen, reproduktionstoxisch)
endokrine Wirkung
Besonders umgweltgefährdend: PBT-Stoffe - vPvB-Kriterien nach TGD (EU-Leitfaden “Technical Guidance Document)
Very persistent very bioakkumulatorisch
Halbwertszeit:
Wasser: >60 Tage
Sediment: >180 Tage
BCF > 5000 (LogPow >4,5)
Toxizität
-
Zusammenfassung: Probleme der Ökotoxikologie
Definition der Schutzziele
Schutz gefährdeter Arten
Schutz der Struktur und Funktion von Ökosystemen
Komplexität (räumlich, zeitlich) ökologischer Zusammenhänge
verschiedene Umweltkompartimente (Boden, Wasser, Luft, Biota)
Vielzahl von Organismen in den verschiedenen Kompartimenten (10-100 Millionen Spezies)
Auswahl repräsentatover Spezies für ökotoxikologische Prüfungen und Extrapolation der Ergebnisse auf Ökosysteme
Nachweis kausaler Beziehungen zwischen Belastungen und Effekten
Gemischexpositionen
Zuletzt geändertvor einem Monat