Wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den Wirkungen von Umweltchemikalien befassen
Umwelttoxikologie, Umwelthygiene, Umweltmedizin
Ökotoxikologie
Ökologische Chemie
Schutzziel: Mensch
Gesundheitssötrungen, Belästigung
Schutzziel: Umwelt
Wirkungen auf Biota (einzelne Arten, Populationen, Lebensgemeinschaften) und ihren Lebensraum (Luft, Boden, Wasser)
Verhalten in den Umweltmedien (Persistenz, biotische und abiotische Umwandlung)
Auszug aus der Chronik der Umweltbelastung durch Chemikalien
Zeitraum
Umweltchemikalien und Schäden
1960
DDT/DDE: Populationseinbrüche bei Greifvögeln
1965-1971
Agent Orange (2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure): Einsatz des Dioxin-haltigen Entlaubungsmittels im Vietnamkrieg mit dramatischen ökologischen und gesundheitlich Folgen
600 kg TCDD
1967
Quecksilber (aus gebeiztem Saatgut) in 40 schwedischen See und Flüssen; Fischverzehr untersagt
1960-1970
Abwasser, Detergentien und Schwermetalle: Gewässerverschmutzung, Eutrophierung
1960-1980
Schwefeldioxid: Versauerung von Gewässern und Böden
1976
Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW): Schädigung der Ozonschicht durch halogenhaltige Treibgase nachgewiesen
PCDD und PCDF: Seveso-Katastrophe; Freisetzung von Dioxinen durch die Fa. Icmesa, Italien (Trichlophenol-Produktion)
ca. 1,5 kg TCDD
1979
Thallium: Verseuchung der Böden in Lengerich/Westfalen durch Staubemissionen einer Zementfabrik (Entlaubung der Bäume)
1980-1990
Luftschadstoffe: Waldsterben
1986
Quecksilber: 30 t Hg-haltige Pflanzenschutzmittel gelangen in den Rhein (Fischsterben auf 100 km Länge)
Radioaktiver Falloout: Super-GAU in Tschernobyl (Kernschmelze und Explosion im Reaktor): Radioaktivität verbreitet sich über die gesamte nördliche Halbkugel
2000
Zyanid-Lauge aus Goldbergwerk “Aurul” (Rumänien) verseucht die Flüsse Somes, Theiß und Donau auf 1000 km Länge (Fisch- und Ottersterben)
2011
Super-GAU im Atomklraftwerk Fukushima (Japan)
Das Raptor-Pestizid-Syndrom
Fehlverhalten der adulten Tiere (Nestbau, Balz)
verspäteter Brutbeginn
verspätete oder ausbleibende Eiproduktion
verminderte Befruchtungsraten
kleinere Gelege
zerbrochene Eier
Embryonensterben
erhöhte Jungenmortalität
Wirkung auf Hormone von Tieren -> Reproduktionstoxisch -> Arten gefährdet -> Ökosystem gefährdet
Reproduktionstoxische Wirkungen
Methoxychlor (Metabolit): östrogene Wirkungen auf Säuge
1954: Experimenteller Nachweis östrogeneirkender Pflanzeninhaltsstoffe
DDT, DDE: Eischalenverdünnung bei Raubvögeln
DDT: Reproduktionswirkungen bei Vögeln und Säugern
Östrogene Wirkungen von PCB auf marine Säuger
Organische Zinnverbindungen (Tributylzinn (TBT)): Schädigung der Reproduktion von Austern und anderen Wassertieren (Larven), Vermännlichung von Wasserschnecken
Rückgng der Alligatorenpopulation in einem Feuchtgebiet in Florida: Verlust von Nachkommen und verschiedene Reproduktionsstörungen, verkümmerte männliche Reproduktionsorgane
Kläaranlagenausläufe: östrogene Wirkung auf Fische
DDE
entsteht aus DDT durch durch Abspaltung von Chlorwasserstoff
DDT
Dichlordiphenyltrichlorethan
Insektizid
seit Anfang der 1940er als Fraß- und Kontaktgift u.a. gegen die Anopheles-Mücke eingesetzt (Malaria)
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