Was ist nach der Ottawa-Charta von 1986 mit Gesundheitsförderung gemeint?
Welches Verständnis von „Prävention“ und „Gesundheitsförderung“ ist zu finden?
VL 2
Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der Menschen dazu befähigt, ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu erlangen und sie dadurch zu stärken
Prävention: Maßnahmen zur Vermeidung von Krankheiten. (Vorbeugen von Risiken)
Gesundheitsförderung: Fokus auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und Stärkung der individuellen Kompetenzen zur Gesundheitsförderung (Förderung von Ressourcen)
Was sind die Strategien aus der Sicht von Gesundheitsförderung bzw. Prävention zum Erhalt sowie zur Förderung der Gesundheit?
Welche Handlungsstrategien sieht die WHO zur Gesundheitsförderung?
Anwaltschaftliches Eintreten für Gesundheit
Befähigen und Ermöglichen
Vermitteln und Vernetzen
Welche Handlungsfelder der Gesundheitsförderung werden von der WHO fokussiert?
Welche Maßnahmen sind nach der WHO im Handlungsfeld der Entwicklung persönlicher Kompetenzen gemeint?
Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen
Gemeinschaftsaktionen unterstützen
Gesundheitsdienste neu orientieren
Persönliche Kompetenzen entwickeln
Förderung von Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeiten.
Umgang mit Stress und Problemlösungskompetenzen.
Erlernen gesundheitsfördernder Verhaltensweisen wie gesunde Ernährung und Bewegung
Was sind zentrale Ziele des Präventionsgesetzes (PrävG), das 2015 in Deutschland in Kraft gesetzt wurde?
Welche Probleme und Herausforderungen gibt es in der Gesundheitsförderung?
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Prävention
Förderung der Impfprävention und Früherkennung
Investitionen in Gesundheitsförderung in Lebenswelten wie Schulen, Kitas und Betrieben
Diskrepanz zwischen programmatischer Akzeptanz und tatsächlichen Investitionen
Fehlende politische Strukturbildung und klare Aufgabenteilung
Dominanz der Prävention gegenüber der Gesundheitsförderung
Vorrang wirtschaftlicher Interessen und Definitionsmacht der Medizin
Begriffe: Gesundheitsförderung, Verhaltensänderung und Verhaltensmodifikation?
Warum haben die Theorien der Verhaltensänderung große Bedeutung für die Gesundheitspsychologie?
VL 3
Gesundheitsförderung:
Umfasste Maßnahmen, die auf die Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit abzielen
Verhaltensänderung:
Teil der Gesundheitsförderung, Fokus auf langfristige Änderung des Gesundheitsverhaltens
Verhaltensmodifikation:
Systematisches Vorgehen (z. B. Lerntheorien), um Verhalten gezielt zu beeinflussen und anzupassen
Sie liefern Modelle, um Gesundheitsverhalten zu erklären und Interventionen zu planen und helfen, Barrieren für Verhaltensänderungen zu identifizieren und gezielte Strategien zu entwickeln
Theoretischen Ansätze der Verhaltensänderung für die GF? Nennen Sie mindestens 5 Beispiele.
Theorien von Maßnahmen zur Verhaltensänderung? Nennen Sie mindestens 5 Beispiele.
Health-Belief-Modell
Sozial-kognitive Theorie von Bandura
TTM
HAPA-Modell
PRECEDE/PROCEED-Modell
Einstellungsänderung (kognitive Ansätze)
Resilienz-Ansatz (ressourcenorientiert)
Salutogenese (ressourcenorientiert)
Motivierende Gesprächsführung (gesprächsorientiert)
PRECEDE/PROCEED-Modell (Planungsmodell für Gesundheitsmaßnahmen)
PRECEDE/ PROCEED-Modell kurz beschreiben. Nutzen für die Gesundheitsförderung?
Beschreibung:
Planungs- und Evaluationsmodell für Gesundheitsmaßnahmen
PRECEDE: Diagnoseprozess zur Identifikation von Einflussfaktoren (sozial, epidemiologisch, Verhalten, Umwelt)
PROCEED: Implementierung und Evaluation der Maßnahmen
Nutzen:
Strukturierte Planung und bedarfsorientierte Durchführung von Projekten.
Verknüpfung von Kausalen und Aktionstheorien zur Analyse von Determinanten und Interventionen
Schwerpunkt und Stärken des PRECEDE/PROCEED-Modells
Analyseinstrument in der Programmplanungsphase
Ausdifferenzierung der Neigungs-, Befähigungs- und Verstärkungs-Faktoren
Annahme: Gesundheit und Gesundheitsrisiken können nur durch multisektorale und multidimensionale Anstrengungen beeinflusst werden
Was ist mit Behavior Change Techniques (BCTs) gemeint?
Wie viele BCTs umfasst die Taxonomie von Michie et al.? In wie vielen Kategorien sind die BCTs zusammengefasst? 3 Beispiele!
VL 4
Systematischer Ansatz, Techniken zu identifizieren
BCT sind die kleinste beobachtbare, replizierbare und nicht reduzierbare Komponente einer Intervention, die darauf abzielen, Verhaltensprozesse zu ändern oder umzulenken
Gesucht werden die Basiseinheiten von Veränderungsinterventionen
Die Taxonomie umfasst 93 BCTs und 16 Kategorien
3 Beispiele für Kategorien:
Feedback und Überwachung
Anreize und Belohnungen
Selbstregulierung
Was sind Beispiele für Behavior Change Techniques (Michie et al., 2013)? Nennen Sie mindestens 5 Beispiele.
Was bringt uns die BCT-Taxonomy?
Selbstbeobachtung (z. B. Verhaltens-Tracking)
Problemorientiertes Lösen
Informationen über Konsequenzen
Zielsetzung
Verstärkung durch Belohnungen
Sie bietet ein standardisiertes System , um Interventionen zu planen, durchzuführen und zu bewerten.
Ermöglicht Vergleichbarkeit und Replizierbarkeit von Interventionen
Inwieweit lassen sich die aus den Theorien der Verhaltensänderung abgeleiteten Techniken wiederfinden?
Wie können wir die Techniken der Verhaltensänderung nutzen?
Die Techniken basieren auf theoretischen Grundlagen wie der Sozial-kognitiven Theorie oder dem HAPA-Modell.
Sie operationalisieren die zentralen Konzepte dieser Theorien, z. B. Selbstwirksamkeit oder Verstärkung
Gezielte Gesundheitsinterventionen: Einsatz in Präventionsprogrammen (z. B. Raucherentwöhnung, Ernährungsverhalten)
Politik & Gesundheitsförderung: Gestaltung von Umfeldern, die gesundes Verhalten erleichtern (z. B. Nudging, Anreizsysteme)
-> Anpassung an die Zielgruppe und den Kontext ist entscheidend
Warum kam es zur Entwicklung der Behaviour Change Technique Ontology?
Um die Taxonomie weiterzuentwickeln und:
Die Terminologie und Definitionen zu verbessern.
Neue BCTs hinzufügen und bestehende zu präzisieren.
Ziel: Standardisierte und umfassende Klassifikation für Verhaltensänderungsinterventionen
Was ist mit dem Begriff „Empowerment" im Zusammenhang mit GF gemeint?
Welche Facetten von Empowerment können in Bezug auf Einzelne und Gruppen unterschieden werden?
VL 5
Was ist Empowerment?
Empowerment beschreibt Prozesse von Einzelnen, Gruppen und Strukturen, die zu größerer gemeinschaftlicher Stärke und Handlungsfähigkeit führen
Die Förderung von Partizipation und Gemeinschaftsbildung sind wesentliche Strategien des Empowermentprozesses
Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln (Empowerment) kann ein sozialer, kultureller, psychologischer oder politischer Prozess sein, durch den Individuen und soziale Gruppen befähigt werden,
ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen,
ihre Sorgen vorzutragen,
Strategien für ihre Einbeziehung in Entscheidungsprozesse zu entwerfen
politische, soziale und kulturelle Aktivitäten zu erwirken, um diese Bedürfnisse zu befriedigen
Individuelles Empowerment: Fähigkeit des Einzelnen, Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über das persönliche Leben zu haben
Gemeinschaftliches Empowerment: gemeinschaftliches Handeln, um mehr Kontrolle über die Determinanten von Gesundheit zu gewinnen
Mit welchen Maßnahmen kann Empowerment gefördert werden? 5 Beispiele
Welche Rolle können Gesundheitspsychologen in einem Empowerment-Projekt einnehmen?
Unterstützung von Selbstorganisation und Selbsthilfe
Mediation
Sozialpolitische Einflussnahme
Bereitstellung von instrumentellen Hilfen (Räume, Finanzen etc.)
Unterstützung bei der Erarbeitung von Entscheidungen, Lösungen und Zielen
Moderatoren und Unterstützer bei der Ziel- und Lösungsfindung.
Bereitstellung von Fachwissen zur Förderung von Partizipation und Selbstwirksamkeit.
Begleitung des Prozesses durch Beratung und Mediation
Welche Bedeutung hat der Begriff „Empowerment" für die Gesundheitspsychologie?
Empowerment ist zentral für die Förderung von Selbstwirksamkeit , Coping-Strategien und die Entwicklung von Ressourcen im individuellen und kollektiven Kontext
Was ist mit einem „Setting“ im Zusammenhang mit Gesundheitsförderung gemeint?
Was sind Beispiele für „Settings“ im Zusammenhang mit Gesundheitsförderung? 5 Beispiele
Ein Setting ist ein Sozialzusammenhang oder eine Lebenswelt (z. B. Schule, Arbeitsplatz), in dem Menschen sich in ihrem Alltag aufhalten und der Einfluss auf ihre Gesundheit hat.
Stadt
Stadtteil
Kommune
Betrieb
Krankenhaus
Wie erklärt sich der Settingansatz die Entstehung gesundheitlicher Probleme?
Welche Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung kann der Settingansatz verfolgen?
Gesundheitsprobleme entstehen aus einer wechselseitigen Beziehung zwischen ökonomischer, sozialer und organisatorischer Umwelt sowie persönlicher Lebensweise
Gesundheitsförderung im Setting
Setting als soziales System (erfasst relevante Umwelteinflüsse auf eine bestimmte Personengruppe)
Zielgruppenspezifische Angebote, z. B. Ernährungsberatung in Schulen. (Verhaltensprävention)
Strukturen und Abläufe im Setting bleiben aber unverändert und bilden den Rahmen der Intervention
Gesundheitsförderndes Setting
Veränderung der Strukturen und Rahmenbedingungen, z. B. durch betriebliche Gesundheitsförderung (verhältnisprävention)
Welche Bedeutung hat der Settingansatz für die Gesundheitspsychologie?
Der Ansatz bietet eine ganzheitliche Perspektive , die sowohl das Verhalten der Menschen als auch ihre Umwelt berücksichtigt.
Er fördert die Verbindung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen
Er stärkt Ressourcen, reduziert Risiken und fördert gesundheitsbewusstes Verhalten durch strukturelle und soziale Veränderungen.
Worum geht es bei psychosomatischen Störungen?
Welche psychosomatischen Störungen können unterschieden werden?
VL 6
Sie betreffen den Zusammenhang von psychischen Prozessen und körperlichen Symptomen, bei denen keine klare organische Ursache vorliegt oder der Organbefund das Gesamtbild nicht ausreichend erklärt
Organische Erkrankungen mit psychischen Einflüssen: z. B. Asthma
Funktionelle Störungen: z. B. Reizdarmsyndrom
Psychische Reaktionen auf körperliche Erkrankungen: z. B. Angststörungen nach Unfällen
Was hat die psychosomatische Perspektive mit dem biomedizinischen und biopsychosozialen Modell zu tun?
Welchen Beitrag leistet die psychosomatische Perspektive zur Schärfung der gesundheitspsychologischen Rolle?
Übergang vom rein körperorientierten biomedizinischen Modell zum biopsychosozialen Modell , das biologische, psychologische und soziale Einflussfaktoren einbezieht
Sie hilft, multimodale Zusammenhänge aufzudecken und Risikofaktoren zu verringern sowie Schutzfaktoren zu stärken
Welchen Beitrag können Prävention und Gesundheitsförderung im Hinblick auf die psychosomatische Perspektive leisten?
Warum beschäftigen wir uns eigentlich in der (gesundheits-) psychologischen Beratung/Betreuung mit der psychosomatischen Perspektive?
-> Gesundheitspsychologische Maßnahmen
Verminderung von Risikofaktoren
Abbau von Belastungen -> Verhaltensprävention (=> das überhaupt erstmal weniger Stress entsteht)
Prävention kann durch Verhältnis- und Verhaltensprävention Belastungen abbauen (z. B. Stressreduktion).
Gesundheitsförderung stärkt Kompetenzen wie Resilienz und Selbstwirksamkeit (Ressourcen fördern)
Um Patienten mit unklaren oder komplexen Symptomen ganzheitlich zu unterstützen und sowohl körperliche als auch psychische Aspekte zu berücksichtigen
Was hat Psychosomatik mit Gesundheitspsychologie zu tun?
Warum beschäftigen wir uns mit diesem Thema?
Was erwarten wir vom Input über Psychosomatik?
Die Psychosomatik bietet wichtige Erklärungsmodelle für die Verbindung von Körper und Psyche. Sie ist eine Grundlage für präventive und rehabilitative Ansätze in der Gesundheitspsychologie
Um chronische Erkrankungen besser zu verstehen und effektive, interdisziplinäre Behandlungsansätze zu entwickeln
Vertieftes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche sowie neue Ansätze für Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation
Was sind Frühe Hilfen?:
Wer ist die Zielgruppe?
Wer sind Träger und Akteure?
Rolle von Psychologen
VL 7
Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis zu 3 Jahren.
Ziel: Schutz vor Entwicklungsbeeinträchtigungen und Gefährdungen durch systematische und passgenaue Unterstützung
Familien in belastenden Lebenslagen sowie Eltern, die Unterstützung in der frühen Kindheit benötigen
Träger: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Deutsches Jugendinstitut (DJI).
Akteure: Gesundheitsdienste, Jugendhilfe, Bildungsinstitutionen und gemeinnützige Organisationen
Unterstützung bei Diagnostik und Betreuung von Familien.
Entwicklung von Interventionskonzepten und Förderung von Resilienz.
Wo treten beim Nationalen Zentrum Frühe Hilfe Psychologen in Erscheinung?
Welche Rollen können wir in Bezug auf die Frühen Hilfen einnehmen?
In der Entwicklung und Evaluation von Programmen
als Berater in Fallanalysen und Qualitätsentwicklung
Beratung und Betreuung von Familien mit psychischen Belastungen
Analyse von Kinderschutzfällen zur Verbesserung der Frühen Hilfen
Berater, Moderatoren und Entwickler von Interventionsstrategien zur Stärkung der älteren Kompetenzen
z.B.: Prävention & Gesundheitsförderung (Stärkung elterlicher Gesundheitskompetenz und Stressbewältigung)
Welche Akteure sind an der Gesundheitsförderung im Kindesalter beteiligt?
Was sind beispielhafte Ergebnisse der KIGGS-Studie?
Gesundheitsämter
Kinder- und Jugendärztlicher Dienst
Krankenkassen
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (Kitas, Schulen)
20 % der Kinder zeigen gesundheitliche Auffälligkeiten
Zunahme von chronischen und psychischen Erkrankungen
Sozioökonomischer Status beeinflusst Gesundheitschancen erheblich
Was sind Förderschwerpunkte auf der Basis des 13. Kinder- und Jugendberichts?
Wer ist die BZgA?
Förderung von Ernährung, Bewegung, Sprache und psychosozialer Entwicklung.
Ausbau der schulbezogenen Gesundheitsförderung und Unterstützung in herausfordernden Lebenslagen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist eine zentrale Einrichtung des Bundes zur Förderung von Gesundheitswissen und Prävention in Deutschland
Sie betreibt Forschung, entwickelt Aufklärungskampagnen und koordiniert Programme wie die Frühen Hilfen.
Welche Entwicklungen kennzeichnen die gesundheitliche Lage im Alter?
Welche demografischen und medizinischen Fakten sind bei der Gesundheitsförderung im Alter zu berücksichtigen?
VL 8
Zunehmende Multimorbidität: Fast alle Personen im Alter von 70–85 Jahren
Verbesserungen: Die aktive Lebenserwartung nimmt zu, die funktionale Gesundheit hat sich verbessert, und die Geschlechterunterschiede gleichen sich aus.
Subjektive Gesundheit
Im höheren Lebensalter nimmt die objektive Gesundheit stärker ab als das subjektive Gesundheitsempfinden
Ältere Menschen mit guter subjektiver Gesundheit entwickeln seltener kognitive oder funktionale Beeinträchtigungen
Anstieg der Lebenserwartung und Veränderung der Altersstruktur: Bis 2060 wird ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland über 65 Jahre alt sein.
Geschlecht bzw. Gender
Geschlechterrelation im Alter (Frauenanteil höher)
Frauen sind von fast allen chronischen Beeinträchtigungen häufiger betroffen
Schätzen ihre Gesundheit schlechter ein und sind aufgrund der höheren Lebenserwartung öfter von Pflegebedürftigkeit betroffen
Nehmen häufiger als Männer Präventions- und Gesundheitsangebote in Anspruch
Bedeutung sozialer Faktoren wie Geschlecht, sozialer Status und Migrationshintergrund
Welche Maßnahmen sind im Rahmen einer tertiären Prävention bei Demenz sinnvoll?
Welche Hinweise gibt das Verfahren der Validation nach Naomi Feil für den Umgang mit Demenzpatienten?
=> Klausur: Welche Sekundären Präventionen lassen sich darstellen und welche Tertiären? (-> Unterscheidung)
Sekundäre Prävention bei Demenz
Bei SDAT: frühzeitige Diagnostik
Im Frühstadium können kognitive Trainingsprogramme wirken
Pharmakologische Interventionen
Bei vaskulärer Demenz (Auslöser Bluthochdruck)
Vermeidung bzw. Behandlung des Bluthochdrucks, der u.a. durch einen gesunden Lebensstil und medikamentöse Interventionen behandelbar ist
Bei reversiblen Demenzformen
Entstehung z.B. durch Vitaminmangel, Schilddrüsenstörungen..
Sorgfältige Diagnostik und Behandlung der Grunderkrankungen
Tertiäre Prävention bei Demenz
Patientenbezogene Maßnahmen
Strukturierter Tagesablauf,
Orientierungshilfen
Aktivierung ohne Überforderung
Unterstützung der pflegenden Angehörigen
Aufklärung
emotionale Unterstützung
Selbsthilfegruppen
Ausbildung der Pflegepersonen
Schulungen zur individuellen Förderung der Patienten, um Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten
Beobachtung und Einfühlung in die Gefühle und Bedürfnisse hinter dem Verhalten der Patienten
Biografische Kenntnisse nutzen, um Verhaltensweisen zu verstehen
Das Gesagte nicht anzweifeln
Spiegeln des Gefühlsausdrucks, um Verständnis zu vertiefen (setzt Vertrauen voraus)
Der verwirrte alte Mensch fühlt sich verstanden und kann sich entspannen
Welche Ansatzpunkte könnten sich zukünftig für die Gesundheitspsychologie in Bezug auf eine Gesundheitsförderung im Alter ergeben?
Entwicklung interdisziplinärer Präventionsansätze, die biologische, psychologische und soziale Faktoren einbeziehen.
Förderung von Resilienz und Selbstwirksamkeit.
Weiterentwicklung altersgerechter Interventionen zur Stärkung funktionaler Gesundheit und sozialer Integration
Was bedeuten Social Media für die Gesundheitsförderung?
Welche besonderen Stärken können Social Media in den Bereich der Gesundheitsförderung einbringen?
VL 9
Ermöglichen schnellen Zugang zu Gesundheitsinformationen und Austausch in Online-Communities.
Fördern Selbsthilfe und soziale Unterstützung, z. B. durch Eltern- oder Patientenforen.
Stärken Eigenverantwortung für die Gesundheit durch digitale Gesundheitsangebote (z. B. Apps, Telemedizin).
Niedrigschwellige Kommunikation: Leichter Zugang zu Gesundheitsinformationen.
Interaktion und Vernetzung: Aufbau von Communities und Peer-Support.
Personalisierung: Zielgruppenspezifische Ansprache durch Algorithmen und Feedback-Systeme.
Virale Effekte: Schnelle Verbreitung von Gesundheitsbotschaften
Auf welchen Mechanismen basiert die Wirkung von Social Media?
Welche Facetten von Social Media sind aus gesundheitspsychologischer Perspektive kritisch zu betrachten?
Soziale Unterstützung:
Erleichterung von Selbsthilfe und Erfahrungsaustausch.
Selbstwirksamkeit:
Förderung von gesundheitsförderlichem Verhalten durch positive Verstärkung.
Targeting:
Präzise Ansprache und Verhaltensbeeinflussung durch personalisierte Inhalte.
Feedback-Mechanismen:
Motivation durch Likes, Kommentare und Bewertungen
Selbstbild:
Verstärkte Unsicherheiten durch sozialen Vergleich (z. B. Body-Image-Probleme).
Belastungen:
Höhere Depressionsraten bei intensiverer Nutzung.
Fake News:
Verbreitung von Fehlinformationen und Verzerrung der Meinungsbildung
Welche Chancen und Risiken bringt Gamification für die Gesundheitsförderung?
Chancen:
Förderung von Motivation und Selbstwirksamkeit durch Belohnungssysteme.
Unterstützung bei der Verhaltensänderung durch spielerische Elemente
z. B. Fortschrittsanzeigen, Rankings
Lernen & Training:
z. B. in Bereichen wie Therapieadhärenz und Selbstmanagement
Risiken:
Überwachung & Kontrolle: Gamification kann Nutzerverhalten steuern und manipulieren.
Abhängigkeit: Übermäßige Nutzung von gamifizierten Anwendungen kann Suchtverhalten fördern.
Ungleichheit durch unterschiedliche Zugänge zu digitaler Infrastruktur
Was ist „Betriebliche Gesundheitsförderung“ (BGF)?
Wodurch sind Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) gekennzeichnet?
VL 10
Systematische Interventionen in Betrieben zur Senkung gesundheitsrelevanter Belastungen und Stärkung von Ressourcen , basierend auf einem partizipativen Ansatz
Veränderungen
in Ergonomie, der Organisation, des Sozialklimas, des individuellen Verhaltens
Beteiligung:
Einbindung der Beschäftigten durch Gesundheitszirkel und Befragungen.
Integration:
Zusammenarbeit von Geschäftsleitung, Arbeitnehmervertretung und Arbeitsschutz
Was sind wichtige Bestandteile von Projekten Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)?
Wie lassen sich Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Betriebliches Gesundheitsmanagement unterscheiden (BGM)?
Einrichtung eines Steuerungskreises (Planung, Budgetierung, Verfahren).
Erstellung eines Gesundheitsberichts zur Identifikation von Belastungen.
Moderierte Gesundheitszirkel zur Verbesserung von Belastungs- und Ressourcensituationen
Betriebliche Gesundheitsförderung
Konkrete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Strategisches Managementkonzept, das Gesundheit als Unternehmensziel etabliert und organisatorisch verankert
Grenzen Sie die Begriffe Prävention, Gesundheitsförderung, Empowerment, Partizipation, Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz voneinander ab
Prävention:
Vermeidung von Krankheiten (z. B. Impfungen).
Verbesserung der Lebensqualität durch Stärkung von Ressourcen und Lebenskompetenzen.
Empowerment:
Befähigung der Menschen, selbst Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.
Einbeziehung der Betroffenen in Entscheidungen und Prozesse.
Gesundheitsmanagement:
Verankerung von Gesundheit als strategisches Ziel in Organisationen.
Arbeitsschutz:
Identifikation und Beseitigung arbeitsbedingter Gesundheitsrisiken
Welchen Stellenwert haben randomisierte kontrollierte Studien in der Evidenzhierarchie?
Welche allgemeinen Prinzipien der Evidenzbasierung können unterschieden werden?
VL 11
Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) stehen an oberster Stelle der Evidenzhierarchie (Grad I), da sie kausale Aussagen ermöglichen und eine hohe methodische Qualität aufweisen
-> 5 allgemeine Prinzipien der Evidenzbasierung von Entscheidungen: STIIP
Systematik:
Sichtung und Bewertung wissenschaftlicher Erkenntnisse
Transparenz
Umgang mit Unsicherheiten (z. B. durch Evidenzgrade)
Integration und Partizipation:
Einbeziehung von Fachwissen und Betroffenen
Umgang mit Interessenkonflikten:
Offenlegung und Regelung
Strukturierter, reflektierter Prozess in 5 Schritten:
Formulierung, Suche, Prüfung, Anwendung und Evaluation von Evidenz
Welche weiteren Faktoren betreffen die Evidenzbasierungen von Public Health- Entscheidungen?
Was hat Best Practice mit Evidenzbasierung zu tun?
Zusätzliche 5 Faktoren der Evidenzbasierung von Public Health-Entscheidungen: TIKKA
Theorie:
Nutzung relevanter Modelle und Wirkmechanismen
Interdisziplinarität:
Einbindung diverser Disziplinen (z. B. Psychologie, Wirtschaft)
Kontextabhängigkeit und Komplexität:
Anpassung an soziale und kulturelle Gegebenheiten.
Allgemeine gesellschaftliche Aspekte:
Akzeptanz, Kosten und gesundheitliche Chancengleichheit
Best Practices basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxiswissen. Sie werden reflektiert und an spezifische Kontexte angepasst, um wirksam zu sein
Was ist mit Gesundheitskompetenz gemeint?
Welchen Beitrag liefert Gesundheitskompetenz/Health Literacy zur Gesundheitsförderung?
-> Im Deutschen zunehmend mit Gesundheitskompetenz übersetzt
Gesundheitskompetenz umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um Entscheidungen zu treffen, die die Lebensqualität fördern
Sie befähigt Menschen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und gesundheitsförderliches Verhalten umzusetzen, wodurch Krankheitsrisiken gesenkt werden
Welche Stufen der Gesundheitskompetenz sind zu unterscheiden und aus gesundheitspsychologischer Perspektive besonders hervorzuheben?
Wie kann Gesundheitskompetenz erfasst werden?
Funktionale Gesundheitskompetenz
Grundfertigkeiten (z. B. Lesen von Gesundheitsinformationen).
Interaktive Gesundheitskompetenz
Fähigkeit zur aktiven Informationsbeschaffung und Umsetzung.)
Kritische Gesundheitskompetenz
Kritische Bewertung von Informationen für bessere Entscheidungen
Durch standardisierte Instrumente wie den
Health Literacy Tool Shed oder die
European Health Literacy Survey (HLS-EU)
Welchen Beitrag können Gesundheitspsychologen zur Entwicklung der Gesundheitskompetenz leisten?
Sie entwickeln Interventionen, fördern die Selbstwirksamkeit und unterstützen Organisationen dabei, gesundheitsbezogene Informationen barrierefrei und verständlich zu gestalten
Welchen Beitrag liefert Public Health zur Gesundheitsförderung?
Welchen Beitrag liefert die Gesundheitspsychologie zum Public Health-Ansatz?
VL 12
Definition nach WHO
Public Health (Öffentliche Gesundheit) ist die Wissenschaft und die Praxis der Verhinderung von Krankheit, Verlängerung des Lebens und Förderung der Gesundheit durch organisierte Anstrengungen der Gesellschaft
Beispiele
Zugabe von Fluor zum Trinkwasser, Vorschreibung von Sicherheitsgurten und Helmen
-> Public Health fördert die Gesundheit der Bevölkerung durch Prävention, Gesundheitsförderung und den Schutz vor Gesundheitsgefahren. Es berücksichtigt soziale, ökonomische und ökologische Faktoren, um Chancengleichheit und nachhaltige Strukturen zu schaffen
Sie konzentrierten sich auf die interne Verhaltensregulation von Einzelpersonen, z. B. durch Förderung von Motivation, Selbstwirksamkeit und gesundheitsförderlichem Verhalten.
Dabei ergänzt sie den bevölkerungsorientierten Ansatz von Public Health
Wie unterscheiden sich „Old Public Health“ und „New Public Health“
Was sind nach der WHO heute wesentliche Aufgaben der Public Health?
Industrialisierung: „Old Public Health“
Fokus auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten (z. B. Hygiene, Impfungen)
Seit etwa 1980: „New Public Health“
Fokus auf chronische Erkrankungen
soziale Determinanten der Gesundheit
Prävention und die Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten
Überwachung von Gesundheit und Gefahren.
Prävention von Krankheiten und Gesundheitsförderung.
Sicherstellung von Gesundheitsdiensten und Governance.
Forschung und Entwicklung für evidenzbasierte Politik
Welchen Beitrag können Gesundheitspsychologen im Rahmen der gemeindeorientierten Gesundheitsförderung leisten?
Welche Chancen bietet das kommunale Setting im Hinblick auf die Gesundheitsförderung?
Analysieren Sie lokale Gesundheitsbedarfe und Ressourcen.
Entwicklung und Umsetzung partizipativer Strategien zur Gesundheitsförderung.
Beratung und Schulung von Fachkräften und Akteuren
Direkte Ansprache der Bevölkerung und Zugang zu lokalen Netzwerken.
Förderung von Empowerment und Partizipation der Bürger.
Nutzung vorhandener Strukturen wie Schulen, Vereine und Betriebe zur Umsetzung von Maßnahmen
Welche Rolle spielen Beratung und Gesprächsführung in der Psychologie?
Worin unterscheidet sich Beratung im Alltag von Professioneller Beratung?
VL 1
Beratung und Gesprächsführung spielen in der Psychologie eine zentrale Rolle, da sie in unterschiedlichen Fachbereichen wie der klinischen Psychologie, Erziehungspsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie der Gesundheitspsychologie angewandt werden.
Ziel ist es, Ratsuchenden durch zwischenmenschliche Prozesse zu helfen, Klarheit über Probleme zu gewinnen und deren Bewältigungskompetenzen zu stärken.
Insbesondere in der psychosozialen Beratung geht es um „Hilfe zur Selbsthilfe“, wobei Klienten nicht nur bei der Lösung eines spezifischen Problems unterstützt, sondern auch befähigt werden, ähnliche Probleme in Zukunft eigenständig zu bewältigen .
Alltagsberatung: Beruht meist auf persönlichen Erfahrungen und Ratschlägen von Laien ohne eine systematische Methodik. Sie ist oft informell, spontan und weniger strukturiert.
Professionelle Beratung: Wird durch geschulte Fachkräfte durchgeführt und basiert auf wissenschaftlich fundierten Techniken. Hier stehen systematische Vorgehensweisen, der Einsatz spezifischer Gesprächstechniken sowie die Förderung der Problemlösekompetenzen der Klienten im Vordergrund. Professionelle Beratung bezieht auch rechtliche und ethische Standards wie Schweigepflicht und Datenschutz mit ein
Warum ist die Abgrenzung überhaupt von Bedeutung?
Wie können die Begriffe Beratung, Therapie und Intervention voneinander abgegrenzt werden ?
Die Abgrenzung der Begriffe wie Beratung, Therapie und Intervention ist aus mehreren Gründen wichtig:
Selbstreflexion: Sie hilft Fachkräften, ihre eigene Rolle und die Grenzen ihres Handelns besser zu verstehen und zu definieren.
Orientierung: Sie dient dazu, Klarheit über die Ziele, Methoden und Verantwortlichkeiten zu schaffen, die in der jeweiligen Interaktion verfolgt werden.
Zielgerichtetes Vorgehen: Abhängig von der jeweiligen Definition können passgenaue Strategien und Methoden entwickelt werden, um die Bedürfnisse der Klienten zu erfüllen.
Beratung: Ein zwischenmenschlicher Prozess, bei dem der Berater den Klienten unterstützt, Klarheit über Probleme und deren Bewältigungsmöglichkeiten zu erlangen.
Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe, Förderung der Problemlösungsfähigkeiten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Strategien für zukünftige Herausforderungen .
Therapie: Ein planvolles, psychologisch fundiertes Eingreifen, das darauf abzielt, seelische Störungen zu verhindern, zu lindern oder zu beheben. Im Gegensatz zur Beratung steht hier die Behandlung und Heilung im Vordergrund, häufig durch einen lizenzierten Therapeuten .
Intervention: Jede Art von gezieltem, psychologisch fundiertem Handeln, das darauf abzielt, spezifische Probleme zu lösen. Kann präventiv, akutsituativ oder langfristig angelegt sein und überschneidet sich teilweise mit Beratung und Therapie, ist jedoch stärker handlungsorientiert .
Welche Rolle spielt der Beziehungsaufbau in Bezug auf Beratung und Gesprächsführung in der Psychologie?
Welche Bedeutung kann die Beratungsbeziehung für den Beratungserfolg haben?
Der Beziehungsaufbau spielt eine zentrale Rolle, da eine professionelle Arbeitsbeziehung auf Vertrauen und klaren Strukturen basiert. Aspekte wie Asymmetrie, Arbeitsorientierung, zeitliche Begrenzung, professionelle Distanz sowie der Verzicht auf persönliche Wertungen sind entscheidend für eine effektive Beratung .
Studien wie die von Asay & Lambert zeigen, dass bis zu 30 % der Verbesserungen in der Therapie auf die Qualität der Beratungsbeziehung zurückzuführen sind. Eine vertrauensvolle Beziehung ist also ein bedeutender Faktor für den Beratungserfolg .
Welche Aspekte der Beziehung sind nach Rogers wichtig für einen Therapieerfolg?
Welche Aspekte sind beim Beginn des Beziehungsaufbau wichtig?
Unbedingte Wertschätzung: Klienten akzeptieren und eine angstfreie Atmosphäre schaffen.
Echtheit: Dem Klienten als Mensch begegnen und authentisch sein.
Empathie: Gefühle und Erfahrungen des Klienten präzise und sensibel wahrnehmen und kommunizieren.
-> Diese Faktoren korrelieren signifikant mit dem Therapieerfolg
Eine freundliche Begrüßung und Aufwärmphase, z. B. durch Smalltalk oder das Angebot von Wasser/Kaffee, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Eine klare Erläuterung des Vorgehens, um dem Klienten Orientierung zu geben. Die Möglichkeit für den Klienten, über seine Anliegen zu sprechen, wobei offene und geschlossene Fragen kombiniert werden können. Diese Maßnahmen helfen, Vertrauen aufzubauen und den Einstieg zu erleichtern.
Welche Bestandteile gehören nach Warschburger (2009) zum Aufbau einer problemzentrierten Beratung?
Welche Funktionen hat nach Warschburger (2009) die Diagnostik in der Beratung?
roblemdefinition: Klärung der Ist-Soll-Diskrepanz, die behoben werden soll.
Zieldefinition: Festlegung der Ziele, die erreicht werden sollen.
Intervention: Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Problemlösung.
Evaluation: Bewertung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen .
Deskriptiv: Beschreibung des Problems.
Erklärend: Klärung von Entstehung und Verlauf des Problems.
Indikativ (adaptiv): Auswahl und Anpassung von Strategien.
Prognostisch: Einschätzung der erwarteten Konsequenzen.
Evaluativ: Messung von Veränderungen.
Therapeutisch: Erkenntnisse können Veränderungen auslösen.
Qualitätssichernd: Sicherstellung der Einhaltung von Gütekriterien.
Transparenzsichernd: Klärung und Verdeutlichung von Handlungen und Bedarf auf beiden Seiten .
Welche Aspekte des Anliegens sind herauszuarbeiten?
Mit welchen Fragen können Sie das Verstehen des Anliegens unterstützen?
Klärung des Problems und seiner Ursachen: Worum geht es genau? Gibt es einen Auslöser?
Kontext des Anliegens: Welche Personen, Orte und Zeiten sind betroffen?
Erwartungen und Ziele des Klienten: Was erhofft sich der Klient von der Beratung?
Relevanz und Dringlichkeit: Warum wird das Anliegen jetzt vorgetragen? Gibt es verdeckte Erwartungen?
Was müsste heute geschehen, damit Sie sagen, es war effektiv?
Was haben Sie bereits im Vorfeld zur Klärung unternommen?
Wann ist das Problem nicht aufgetreten, und was war dann anders?
Wer hat ein Interesse daran, dass sich etwas ändert oder gleich bleibt?
Welche Veränderung wünschen Sie sich?
Welche provokanten Fragen können in einer ausreichend vertrauensvollen Atmosphäre das Anliegen greifbar machen?
Welche Rollen und Funktionen kann die Diagnostik im Beratungsprozess haben?
Wenn das Problem morgen weg wäre, was wäre sofort anders?
Welches neue Problem könnte auftreten, wenn das alte Problem verschwindet?
Wie könnten Sie das Problem verschlimmern, wenn Sie wollten?
Wie viel Raum möchten Sie dem Problem weiterhin in Ihrem Leben geben?
Rollen: Sie dient als vorbereitende, begleitende und abschließende Maßnahme im Beratungsprozess.
Funktionen:
Deskriptiv: Problembeschreibung.
Erklärend: Klärung von Entstehung und Verlauf.
Indikativ: Anpassung und Auswahl von Strategien.
Prognostisch: Vorhersage von Konsequenzen.
Therapeutisch: Erkenntnisse können als Katalysator für Veränderungen wirken.
Qualitätssichernd: Sicherstellung der Gütekriterien.
Transparenzsichernd: Schaffung einer beidseitigen Klarheit .
Welche Rechte sind bei der Nutzung von Fragebögen zu beachten und wie kann sichergestellt werden, keine Rechte zu verletzen?
Rechte:
Urheberrechte (Namensnennung und unveränderte Nutzung).
Nutzungsrechte (Unterscheidung zwischen Forschung und kommerzieller Nutzung).
Sicherstellung der Einhaltung:
Erwerb notwendiger Lizenzen oder Testmaterialien bei kommerzieller Nutzung.
Überprüfung, ob Materialien unter Creative-Commons-Lizenzen verfügbar sind.
Nutzung seriöser Plattformen wie Testzentrale oder das Open Test Archive, um rechtliche Verstöße zu vermeiden
Welche Wertvorstellungen können die strategische Ausrichtung von Gesprächssituationen prägen?
Welche wissenschaftlichen Grundsätze können die strategische Gestaltung von Gesprächssituationen beeinflussen?
Die strategische Ausrichtung wird durch die innere Haltung geprägt, insbesondere durch:
Unbedingte Wertschätzung: Den Klienten so annehmen, wie er ist, mit Wärme und Herzlichkeit begegnen, unabhängig von seinem Verhalten.
Echtheit: Dem Klienten authentisch und als Mensch begegnen, wobei der Berater sich seiner eigenen Gefühle und Gedanken bewusst ist.
Empathie: Die Fähigkeit, die Gefühle und Erfahrungen des Klienten genau und sensibel zu erkennen und mitzuteilen .
Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Klare Kommunikation über Ziele, Vorgehen und Status im Beratungsprozess.
Prozessorientierung: Realistische Zielsetzung, ressourcenorientiertes Handeln und kontinuierliche Evaluation auf beiden Seiten
Welche theoretischen Konzepte können die strategische Ausrichtung von Gesprächssituationen gestalten?
Was sind grundsätzliche Annahmen des Motivational Interviewing?
Motivational Interviewing (MI): Klientenzentrierte, direktive Methode zur Förderung intrinsischer Motivation durch Klärung und Auflösung von Ambivalenzen.
Psychodynamische Beratung: Betonung von freier Assoziation, Verständnis von Übertragung/Gegenübertragung und Unterstützung der Selbstexploration.
Systemische Beratung: Fokus auf die Erweiterung der Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten sowie die Reflexion eigener Annahmen und Verhaltensmuster .
Motivation ist keine Eigenschaft, sondern ein interpersoneller Prozess.
Ziel ist es, die intrinsischen Werte und Ziele des Klienten zu identifizieren und zu mobilisieren, um Verhaltensänderungen zu bewirken.
Ambivalenz wird hervorgebracht, geklärt und aufgelöst. Widerstände signalisieren die Notwendigkeit, motivierende Strategien anzupassen. Die therapeutische Beziehung ist partnerschaftlich und klientenzentriert, mit Fokus auf Empathie und Selbstwirksamkeit .
Geben Sie Beispielsätze für die Begriffe „Wiederholen“, „Paraphrasieren“, „Zusammenfassen“ und „Spiegeln“
Wiederholen:
„Sie haben jetzt eindrucksvoll beschrieben, wie Sie im Gespräch beleidigt wurden.“
Paraphrasieren:
„Ich habe den Eindruck, dass Sie in diesen Situationen ungerecht und unfair behandelt wurden.“
Zusammenfassen:
„Insgesamt haben Sie einige Situationen beschrieben, die nachvollziehbar gemacht haben, warum es Ihnen gerade so geht.“
Spiegeln:
„Die geschilderte Situation hat Ihnen ganz schön zugesetzt.“
„Da würden Sie jetzt am liebsten eine Trennung einleiten, oder?
Schildern Sie die Phasen, in denen eine Mediation ablaufen kann
Rahmen schaffen: Vorstellung und Klärung des Ablaufs.
Konfliktdarstellung: Stellungnahmen und Problemschilderungen vornehmen, Themen vorstellen, aber noch nicht diskutieren, Priorisierung der Themen.
Konflikterhellung: Bearbeitung und Diskussion der Prioritätenliste; Schilderung von Betroffenheit, Nachfragen, und Austausch.
Lösungsfindung: Erarbeitung und Aushandlung von Lösungen; Treffen von Vereinbarungen und Vorschlägen für das weitere Vorgehen .
Welche Probleme zeigen sich bei geschlossenen Fragen?
Warum gibt es ein Problem mit „Warum“-Fragen?
Sie engen das Antwortspektrum auf „Ja“ oder „Nein“ ein und reduzieren so die Möglichkeit, neue Informationen zu gewinnen.
Der Gesprächspartner wird eher zum Befragten, was die Interaktivität im Gespräch hemmen kann.
Geschlossene Fragen können die Reflexion und das freie Erzählen des Befragten einschränken
„Warum“-Fragen können eine „Verhörsituation“ schaffen, da sie oft als Aufforderung zur Rechtfertigung empfunden werden.
Sie erinnern an unangenehme Situationen aus der Kindheit (Lehrer, Eltern), was Druck erzeugen kann.
Es gibt keine finale Antwort, da „Warum“ immer erneut gefragt werden kann.
Alternativen wie „Weshalb“ oder „Was war ausschlaggebend dafür, dass…?“ sind geeigneter -> spezifizieren das Problem besser als nur die Warum Frage.
Was soll mit hypothetischen Fragen bezweckt werden?
Welche hypothetischen Fragen können unterschieden werden?
Sie führen eine fiktive Situation in das Gespräch ein, um neue Auswege, Möglichkeiten und Reaktionen zu konstruieren. Hypothetische Fragen regen den Befragten zu kreativen und reflektierten Denkprozessen an und ermöglichen Gedankenexperimente.
Vergangenes beeinflusst Vergangenes: „Stellen Sie sich vor, Sie hätten damals die neue Stelle bekommen, wie hätte sich das auf Ihr Verhalten ausgewirkt?“
Vergangenes beeinflusst Gegenwart: „Angenommen, Sie hätten sich anders entschieden, wie würden wir heute dastehen?“
Gegenwart beeinflusst Zukunft: „Gesetzt den Fall, Kollege Müller fällt aus, wie würde das den Projekterfolg beeinflussen?“
Zukunft beeinflusst Zukunft: „Welche Folgen hätte es, wenn in sechs Monaten das Kundensegment OP dem Vertriebsbereich VB 12 zu ..
Nennen Sie Beispiele für zirkuläre Fragen
Welche Grundkonstellationen sind bei zirkulären Fragen möglich?
Selbstbezogen
„Was glauben Sie, wie ich Ihr Verhalten beurteile?“
Fremdbezogen, einfache Variante
„Was vermuten Sie, wie Ihr Kunde dies sieht?“
Der Fragende bezieht sich selbst als Person ein
Die Frage bezieht sich auf die vermuteten Gedanken, Gefühle und Reaktionen einer weiteren Person dem Befragten gegenüber
Fremdbezogen, komplexe Variante
Die Frage bezieht sich auf die vermuteten Gedanken, Gefühle und Reaktionen einer weiteren Person im Hinblick auf eine weitere andere Person
„Wenn wir seinen Kollegen fragen würden, wie er sein Verhältnis zu seinem Chef sieht, was würde er antworten?“
Für welche Zielgruppen kann Gesundheitsberatung in Frage kommen und welche Ziele werden dann verfolgt?
Wie kann eine Gesundheitsberatung am Beispiel Asthma aussehen?
Zielgruppen:
Gesunde Bürger und Angehörige: Primärpräventiver Ansatz, um Krankheiten vorzubeugen.
Patienten in akuten Hilfssituationen (inkl. Angehörige): Sekundärpräventiver Ansatz zur Unterstützung bei der Bewältigung akuter Gesundheitsprobleme.
Personen in der Rehabilitationsphase: Tertiärpräventiver Ansatz, z. B. für Lebensstiländerungen nach einem Herzinfarkt.
Professionelle, Organisationen und Institutionen: Beratung in Settings wie Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und Betrieben.
Ziele:
Prävention und Förderung der Gesundheit.
Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung.
Erhöhung der Lebensqualität und Reduktion der Kosten für das Gesundheitssystem
Fokus auf Aufklärung über die Krankheit (z. B. Symptome, Auslöser, Notfallmaßnahmen). Förderung der Akzeptanz und Anpassung an die veränderte Lebenssituation. Schulung in Selbstmanagementstrategien wie Inhalationstechniken. Verbesserung der Compliance bei Medikamenteneinnahme und Lebensstiländerungen.
Was unterscheidet eine Gesundheitsberatung von einer Psychotherapie und was haben beide gemeinsam?
Unterschiede:
Gesundheitsberatung ist präventiv und edukativ ausgerichtet, während Psychotherapie auf die Behandlung psychischer Erkrankungen fokussiert ist.
Gesundheitsberatung richtet sich oft an breitere Zielgruppen, während Psychotherapie eine therapeutische Beziehung erfordert.
Gemeinsamkeiten:
Beide erfordern Empathie und Kommunikationskompetenz.
Beide zielen darauf ab, das Wohlbefinden der Klienten zu fördern und Kompetenzen zur Selbsthilfe aufzubauen .
Risiken bei der Ausübung psychologischer Tätigkeiten, welche rechtlichen Grundlagen sind zu beachten?
Berufsordnung für psychologische Betreuungstätigkeiten bzw. welche Orientierungen gibt es für psychologische Tätigkeiten?
Fehlberatung, Behandlungsfehler, fehlerhafte Gutachten.
Datenschutzverstöße, Verletzung der Schweigepflicht
Zahlungsausfälle von Klienten.
Rechtliche Grundlagen:
Berufsordnungen für Heilberufe (Ärzte, Psychotherapeuten).
Berufsethische Richtlinien
Datenschutzgesetze
Verbindliche Richtlinien durch Berufsverbände
Schweigepflicht mit Ausnahmen (z. B. Kindeswohlgefährdung).
Dokumentationspflicht
Welche Aspekte des Datenschutzes können für die psychologische Beratungstätigkeit in Frage kommen?
Schutz sensibler Gesundheitsdaten
Patientenrechte: Einsicht, Berichtigung, Löschung
Anonymisierung & Pseudonymisierung von Daten zur Sicherheit.
Zuletzt geändertvor 2 Monaten