Beschreiben Sie den Begriff der natürlichen Selektion und nennen Sie ein Beispiel.
Die natürliche Selektion ist ein Evolutionsmechanismus, bei dem Individuen mit vorteilhaften Eigenschaften eine höhere Überlebens- und Fortpflanzungswahrscheinlichkeit haben als andere. Diese Eigenschaften werden über Generationen häufiger.
Beispiel: Bei den Darwin-Finken auf den Galapagos-Inseln führten unterschiedliche Schnabelformen dazu, dass einige Finken besser an bestimmte Nahrungsquellen angepasst waren, was ihre Überlebens- und Fortpflanzungschancen erhöhte.
Was versteht man unter genetischer Drift, und in welchen Populationen tritt sie besonders stark auf?
Genetische Drift beschreibt zufällige Veränderungen der Allelhäufigkeiten in einer Population, die nicht durch natürliche Selektion verursacht werden. Sie tritt besonders stark in kleinen Populationen auf, da dort zufällige Ereignisse einen größeren Einfluss auf die genetische Zusammensetzung haben.
Was ist der Flaschenhalseffekt und welche Folgen hat er für eine Population?
Der Flaschenhalseffekt tritt auf, wenn eine Population stark dezimiert wird und nur wenige Individuen überleben. Dadurch verringert sich die genetische Vielfalt erheblich. Die Allelhäufigkeiten in der verbleibenden Population unterscheiden sich oft stark von der ursprünglichen Population, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und geringerer Anpassungsfähigkeit führen kann.
Erklären Sie den Unterschied zwischen stabilisierender, gerichteter und disruptiver Selektion.
Stabilisierende Selektion: Selektionsdruck wirkt gegen extreme Merkmalsausprägungen, fördert die mittlere Ausprägung.
Beispiel: Geburtsgewicht beim Menschen (extrem niedriges oder hohes Gewicht wird selektiert).
Gerichtete Selektion: Selektionsdruck bevorzugt eine extremere Merkmalsausprägung.
Beispiel: Zunahme der Körpergröße bei bestimmten Säugetieren in kälteren Klimazonen.
Disruptive Selektion: Bevorzugt extreme Merkmalsausprägungen auf beiden Seiten und benachteiligt die mittlere.
Beispiel: Vögel mit kleinen und großen Schnäbeln haben Vorteile, mittlere Schnäbel jedoch nicht.
Welche Rolle spielen Mutationen in der Evolution?
Mutationen sind zufällige Veränderungen im Erbgut, die neue genetische Variationen schaffen. Diese Variationen können:
1. Neutral sein (keinen Einfluss haben),
2. Nachteilig sein (z. B. Krankheitsanfälligkeit erhöhen),
3. Vorteilhaft sein (z. B. bessere Anpassung an die Umwelt).
Nur Mutationen, die in den Keimzellen auftreten, können an die nächste Generation weitergegeben werden und somit die Evolution beeinflussen.
Erklären Sie den Begriff „sexuelle Selektion“ und nennen Sie ein Beispiel.
Sexuelle Selektion ist eine Form der natürlichen Selektion, bei der Merkmale gefördert werden, die den Fortpflanzungserfolg eines Individuums erhöhen, auch wenn sie möglicherweise nachteilig für das Überleben sind.
Beispiel: Das auffällige Gefieder des männlichen Pfaus zieht Weibchen an, obwohl es das Männchen für Fressfeinde sichtbarer macht.
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