Einführung

→ Erforscht die Zeiten, deren Geschichte zwar durch schriftliche Überlieferungen in Grundzügen bekannt ist, deren Kulturgeschichte jedoch wesentlich anhand materieller Kultur dargestellt werden muss

• schriftliche Überlieferung vornehmlich von Außenstehenden

• schriftliche Überlieferung setzte regional zu verschiedenen Zeiten ein

  → Grenze zwischen Ur- und Frühgeschichte besitzt räumliches und zeitliches Gefälle

z.B. Beginn Frühgeschichte in Mesopotamien ca. 3000 v. Chr., in Skandinavien eigentlich erst um 1000 n. Chr.

15 v. Chr. = Zeitpunkt des Vordringens der Römer in nordalpines Gebiet

• Epoche “Römische Kaiserzeit” → mit pol. Organisation des röm. Reichs verknüpft

• Gaius Octavius (Octavian): 27 v. Chr. Verleihung des Titels “Augustus” (Erhabener)

  → erster röm. Kaiser: für Historiker beginnt ab diesem Datum die Römische Kaiserzeit

Vorstoß der Römer ins Alpenvorland

→ zwar großer röm. Einfluss im Süd- und westdt. Gebiet, allerdings schlechte archäologische Quellenlage

→ bereits vorher röm. Einfluss im linksrheinischen Gebiet; Gallien-Feldzüge Caesars (seit 58-51 v. Chr.)

• etwa von der Zeitenwende bis zur Neuzeit

• Römerzeit außerhalb des antiken Imperiums

• Völkerwanderungs- und Merowingerzeit in weiten Teilen Europas

• Hochmittelalter bis Neuzeit im christlichen u. urbanisierten Europa

  → Fließende Epochengrenzen

  → Qualitativ breitere Quellenbasis als Urgeschichtliche Archäologie

Erforscht die Zeiten, deren Geschichte zwar durch schriftliche Überlieferungen in Grundzügen bekannt ist, deren Kulturgeschichte jedoch wesentlich anhand materieller Kultur dargestellt werden muss

„Die Archäologie des Mittelalters ist eine historische Kulturwissenschaft. Sie analysiert die materiellen Hinterlassenschaften mit geistes- und naturwissenschaftlichen Methoden. Sie ist eine historische Archäologie, die die materiellen Quellen in den Kontext einer überwiegend schriftlichen und bildlichen Parallelüberlieferung stellt und so zum Verständnis vergangener Gesellschaften beiträgt.“

Epochen mit zunehmend “dichterer Überlieferung”

• Grundsätzlich größere Quellenüberlieferung

• Zunehmende Parallelüberlieferungen

• Interdisziplinarität → neue Perspektiven und Fragestellungen

• Theoretische Modelle können überprüft werden

Im Gegensatz zur Geschichtswissenschaft, kann die Archäologie ihren Quellenbestand durch Ausgrabungen aktiv vermehren → teilweise höhere Überlieferungschancen für Zeugnisse jüngerer Zeitstellungen

Frühgeschichte setzt da ein, wenn die ersten Schriftzeugnisse auftauchen

um die Jahrhundertwende setzt die Archäologie an

Quellendichte wird in Archäologie des Mittelalters höher