Präanalytik
Gesamtheit der administrativen und praktischen Prozesse
Gewinnung, Aufarbeitung, Lagerung und des Transports von Untersuchungsmaterial vor der Laboranalyse
Umfasst:
Patientenvorbereitung
Gewinnung, Aufarbeitung, Zwischenlagerung
Transport, Vorbereitung des medizinischen Untersuchungsmaterials
Spezimenarten/Untersuchungsmaterial der Präanalytik
Blut
Vollblut
Plasma (ohne Zellen, paar Thrombos)
Serum (Fibrinogen ausgefällt)
Urin
Sponatnurin (Mittelstral, Morgenurin)
Sammelsurium (bei geschwächter Nierenleistung)
Stuhl
Weitere Körperflüssigkeiten
Liquor cerebrospinalis
Punktate
Aufarbeitung von Vollblut für die Laboranalyse
Ohne Zusatz
Vollblut ohne Zusätze (Antikoagulanzien zb) in Röhrchen, Gerinnung nach etwa 30 Minuten
Zentrifugat: Zellfreier Überstand = Serum (für chemische oder serologische Analysen
Mit Zusatz von Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer, zB EDTA, Heparin oder Citrat))
Blut gerinnt nicht und wird direkt zentrifugiert
Zentrifugat: Plasma (alle Bestandteile des Bluts ausser Blutzellen)
Blutprodukte, die alle physiologisch vorkommenden Blutbestandteile (Zellen, Proteine und sonstige) enthalten
Zellen: Erythrozyten (rot), Leukozyten (weis), Thrombozyten (Blutplättchen)
Proteine: Im Plasma, Proteine wie Fibrinogen (für Gerinnung)
Weiteres: Elektrolyte, Glukose, Hormone, Stoffwechsleprodukte
Heute nicht mehr zur Tranfusion verwendet
Verwendung durch Aufteilung zu Blutkomponenten
Erthrozytenkonzentrate
Gerinnungsaktives Plasma
Thrombozytenkonzentrate
EDTA-Vollblut : Am häufigsten für häm. Untersuchungen (zB Blutbild)
Plasma
Flüssiger Anteil des ungerinnbar gemachten Blutes
Plasma = Protoplasma, die Zellflüssigkeit mit ihren kolloidalen Bestandteilen (Proteine, Kohlenhydrate, Fette etc)
Enthält Fibrinogen (ohne keine Bildung von stabilen Gerinnseln)
Wird bei einer Verletzung durch Enzym Thrombin in unlösliches Fibrin um
Fibrin bildet Netzwerk, das zusammen mit Thombozyten ein Gerinnsel (Blutpfropf) bildet um die Wunde zu verschließen
Hemmung der Gerinnung durch EDTA, Citrat oder Heparin
Vorteile:
Zeitgewinn, da nicht auf Gerinnung warten
Höhere Materialausbeute
Keine Nachgerinnsel, aber Gerinnselbildung bei unvollständigem Mischen
Serum
Flüssiger Anteil des geronnenen Blutes
Aus Vollblut, nach Gerinnung und Zentrifugation (Blutkuchen setzt sich ab, enthält Blutzellen und Fibrinogen)
Fibrin- und blutzellfreier Überstand (klarer Überstand)
Enthält kein Fibrinogen (Wird während der Gerinnung durch Thrombin in Fibrin umgewandelt) Plasma -> enthält Fibrinogen
Keine Störungen durch Antikoagulanzien (Na+, NH4+, Komplexbildner)
Geringere Trübung ABER Nachgerinnsel (Durch Medikament oder Therapien mit Antikoagulanzien)
Antikoagulanzien
EDTA (EthylenDiaminTetraAcetat)
Gerinnunghemmung durch irreversible Ca2+-Komplexbildung (Calcium Bestandteil der Blutgerinnungskaskade, notwendig für Gerinnung)
= Aktivierung von Gerinnungsfaktoren, Bildung von Fibrin gehindert
Geeignet für v.a Zellzählungen (geringster Einfluss auf Zellmorphologie) = Nicht geeignet bei anschließenden Gerinnungsunteruschungen (irreversibel)
Citrat (Natriumcitrat)
Gerinnungshemmend durch reversible Ca2+-Komplexbildung
Geeignet für: Gerinnungsuntersuchungen und Blutsenkung
Wichtig das Mischungsverhältnis genau einzuhalten
Heparin
Hemmt Aktivität von Thrombin und Faktor Xa durch Antithrombin III-Proteinkomplexbildung (Thrombin wandelt Fibrinogen in Fibrin um)
Gerinnungshemmd als Cofaktor des Antithombins bei inaktivierender Komplexbildung mit Thrombin und Faktor Xa
Geeignet für: Klinische Chemie, Säure/Basen/Blutgas-Analytik, T-Zell-Tests
Verantwortung in der Präanalytik
Patient:
Absetzen bestimmter Medikamente vor Probenentnahme
Korrekte Einnahme Medikamente und Verabreichung subkutaner Verordnungen
Einsender:
Organisation (Beschriftung, Probenentnahme, Identitätsischerung, Lagerung+Transport)
Identitätsasicherung mit entsprechender Dokumentation
Einflussgrößen
Patientenbezogen
Permanent:
Rasse und Geschlecht (Hormone, Muskelmassen (beeinflussen ua Creatininwerte)
Population (Bsp CShwarze, deutlich geringere Leukozytenwerte und höhere B12 Konzentrationen)
Langfristig:
Lebensalter, Gravidität, Nikotin, Drogen, Alkohol
(Mit steigendem Alter Anstig des Cholesterin, v.a abhängig von Ernährung)
Kurzfristig:
Tagesrhymische Schwankungen (Hormone etc)
Körperlage und körperliche Belastung
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