Lagerung von Proben
-> Unzweckmäßige Lagerung kann zu Verfälschung der Ergebnisse führen
Wenn nötig Lichtgeschützt aufbewahren (Bilirubin, Vitamine etc)
Kann zu Abbauprozessen führen, Konzentrationen verfälschen
Temperatur beachten:
Raumtemperatur= Pseudocreatinine (Stoffwechselprodukte), Abbau/Inaktivierung von Proteinen/Enzymen/Hormonen etc (können degradiert werden, Nachweisbarkeit dadurch reduziert, Blutgasanalysen (Glucose -, Lactat +)
= Kann Einfluss auf Stabiliät, Qualität und Nachweisbarkeit von Proben haben
Gekühlter Transport von Substanzen, die bei unzureichender Kühlung schnell zerfallen oder oxidieren können (Ammoniak, Blutgasanalysen)
Kühlung/Frieren manchmal ungeeignet (LDH Isoenzyme, Lipoproteine, Kryoglobuline)
Langzeitaufbewahrung am besten >80°C (Routinelagerung 1-2 Wochen im Kühlschrank)
Verwendbarkeit von Proben (Checkliste)
EDTA-Blut (Plasma)
Gerinnsel? (aufpassen das probe anständig vermischt wird -> Gerinnung sonst nicht vollständig gehemmt)
Hyperlipoproteinämie? (Stoffwechselstörung, Anhäufung von Lipoproteinen (fetttransportierende Proteine)
Probe verdünnt? (Kontamination mit Indusion, zu viel Volumen)
Citrat-Blut (9 Teile Blut, 1 Teil Citrat)
Vollständig aufgefüllt? (Wenn nicht Volumenfehler)
Keine Gerinnsel?
Serum und Plasma (nach Zentrifugation)
Hämolyse aufgetreten? (Tritt auf wenn Erythrozyten (R) zerstört werden, Hämoglobin wird dadurch in Flüssigkeit freigesetzt = Rose/Rötliche Verfärbung)
Hyperlipämie? (Erhöhter Lipid- oder Triglyceridwert, Probe erscheint milchig/trüb
Hyperbilirubinämie? (Gelbe bis braune Verfärbung der Probe)
Nachgerinnsel? (Wenn Gerinnung nicht vollständig abgelaufen)
hämolyse
Zerstörte Erythrozyten, die Hämoglobin freisetzen (je mehr erys, desto stärker die Rotfärbung)
Ursachen:
Zu starke Aspiration/Schütten/Stauen (Erys werden mechanisch zerstört)
Zu starke Abkühlung oder Erwärmung
Zu hohe oder zu lange Zentrifugation
Gut erkennbar bei 0.1-0.5 g Hämoglobin/dL
Führt zu erhöhter Konzentration von: LDH, GOT, saurer Phosphatase und Kalium (Viele Enzyme)
Rotfärbung stört Photometrie und Inhaltsstoffe die Reaktionen
Hyperlipämie
Trübung des Serums
Ursache: Chylomikronen (Besteehn aus Phospholipide, Cholesterin und Triglyceride = Neutralfette)
Ansammlung wenn Abbau gestört (Erbkrankheiten) oder direkt nach Nahrungsaufnahme (leichte Trübung)
Starke Trübung durch: > 400mg/dL Triglyceride
Störung der Photometrie (va im UV-Bereich)
optische Trübung, da Lipidartikel Licht streuen/absorbieren
Können Licht in Wellenlängenberiechen streuen, die wichtig für bestimmte Analysen sind (Hämoglobin, klinisch-chemische und immunologische Bestimmungen)
Beseitigung:
Ultrazentrifugation des Plasmas (sehr hohe G, fettreiche Lipoproteine liegen oben -
Ausschütteln mit “Frigen” (geklärtes Serum oben, ausgefüllte)
Hyperbilirubinämie
Ikterisches Serum oder Plasma durch erhöhte Bilirubin-Konzentration
Stroh gelbe Farbe
Störung der Photomerie (300-500nm)
Negative Interefernz bei folgenden Messungen:
Creatinin
Cholesterin
Harnsäure
Beseitigung durch:
Abtrennung durch Ultrafiltration (bilirubin rausfiltrieren)
Messung eines Probenleerwertes (Gelbe Färbung abziehen)
Vorverdünnung der Probe (Einfluss der gelben Farbe verringern)
Zusammenfassung - Blut als Untersuchungsmaterial
Zusammensetzung Blut:
Zelluläre Komponenten ~45%
Humoral Komponenten ~55%
90% Wasser, Proteine, Nährstoffe, Salze, Stoffwechselprodukte, Hormone
Blutgerinnung: Plasma enthaltendes Fibrinogen entziehen (Produkt =Serum)
Citrat-Plasma : Gerinnungsdiagnostik (reversibel)
EDTA-Plasma : Analyse von zellulären Komponenten (geringer Einfluss auf zellmorphologie, irreversibel)
Was wird bestimmt? Kleines blutbild
Anzahl Erys, Leukos, Thrombos
Hämoglobinkonzentration (Hb)
Hämatokrit (Hkt, % Anteil Blutzellen am Blut)
Mittlerer Korpuskulärer Hämoglobingehalt (Hämoglobinmenge in einem Ery) (MCH)
Mittlere Korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC) (Durchschn. Hämoglobinkonzentration in einem Ery)
Mitleres Vaskuläres Volumen (MCV)
Hämoglobinmessung im Blut
-> Menge des Hämoglobins (Sauerstofftragendes Protein in roten BK (Erys))
zentraler Bestandteil Großes Blutbild
=Beurteilung Sauerstofftransport & Blutqualität
Diagnose von Anämien
Beurteilung des Sauerstofftransports
Erkennung von Erkrankungen
Zellanalyser
-> Bestimmen den Hämoglobingehalt einer Probe meist über dessen Absorptionsspektrum
Cyanhämiglobinmessung
-> Hamöglobin - Kaliumhexacyanoferrat -> Methämoglobin - Kaliumcyanid -> Cyanhämoglobin
= Messung der Absoprtion bei 546 nm
Männer 13.8 - 16.9 g Hb/dL
Frauen 11.8-15.8 g Hb/dL
-> Anzupassen für Raucher und Menschen die lange in Höhen wohen
Hämatokritwertbestimmung
-> Anteil der zellulären Bestandteile (va. Erys größter Anteil der festen Bestandteile) am Gesamtvolumen des Blutes
Auskunft üner die Fließeigenschaften des Blutes
Referenz: Männer 40-48%, Frauen 36-42%
Mikrohämatokritmethode:
Ungerinnbar gemachtes Blut in Mikro-Hämatokritröhrchen
Zentrifugieren (trennung nach Gewicht)
Rote Blutsäule (Erys) als %uales Verhältnis der Gesamtblutsäule
Abhänig von: Anzahl und Volumen der Erythrozyten
Anämien Referenzwerte
Menge an Hämoglobin
Männer: < 13 g/dL (13,8-16,99)
Frauen: < 12 g/dL (11,8-15,8)
Zahl der Erythrozyten
< 4,8 Millionen Ery/mL Blut Männer
< 4,3 Millionen Ery/mL Blut Frauen
Hämatokrit
<42 % Männer (40-48%)
<38 % Frauen (36-42)
Veränderung von Erythrozytenparametern
MCH-, MCHC-,MCV-Werte zu niedrig?
-> Häufig Blutarmut durch Eisenmangel
-> Vitamin B6-Mangel
-> Eisenverwertunngsstörung
-> Infektionen
MCH-, MCHC-,MCV-Werte zu hoch?
-> Alkoholismus (MCH, MCV)
-> Vitamin B12-Mangel
-> Folsäuremangel
-> Chronische Lebererkrankung
-> Bluterkrankungen (Leukämie, Plasmotom)
Hämatopoese
-> Gesamtprozess der Blutbildung, bei dem alle Arten von Blutzellen aus pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark entstehen
Blutzellen: Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten
Lebenswichtig
Erythropoese
Bezeichnet die Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark (Teilprozess der Hämatopoese)
-> Aufrechterhaltung Sauerstoffversorgung im Körper (Hb bindet Sauwerstoff und transportiert zu Geweben)
Proerythroblast (Erste Vorläuferzelle)
Erythroblast (Beginn der Hämoglobinsynthese, basophiler -> Polychromatischer Erythroblast durch erhöhte Hb Produktion)
Normoblast (Hämoglobinproduktion, Zellkern wird ausgestoßen/löst sich auf)
Retikulozyt (Kernlose erythrozyten, Netz aus Ribosomen, gelangen ins Blut)
Erythrozyt (Nach 1-2 Tagen im Blut ausgereift, Netz aus ribosomen verschwunden, hohe Hb Konzentration)
Größe 6-8 µm
Lebensdauer etwa 120 Tage
Großes Blutbild
Kleines Blutbild + Differentialblutbild
-> Angaben zur Zahl und Aussehen der verschiedenen weißes Blutkörperchen (Leukozyten)
-> (Neutrophile), basophile und eosinophile Granulozyten
-> Monozyten
-> Lymphozyten
Bestandteile des Blutes
Erythrozyten: Sauerstofftransport durch Hämoglobin
Leukozyten: Immunabwehr, Differenzierung in:
Neutrophile (Phagozytose, Aktivierung bakterizider Funktionen), eosinophile ( Abtötung antikörperbehafteter Parasiten), basophile Granulozyten
Makrophagen/Monozyten, Lymphozyten
Thrombozyten: Blutgerinnung und Wundheilung
Die Zellen und ihre aktivierten Funktionen
Makrophage
-> Phagozytose, Aktivierung bakterizider Funktionen
Dendritische Zelle
-> Aufnahme von Antigenen in peripheren Bereichen
-> Antigenpräsentation in den Lymphknoten
Neutrophile Zelle
Eosinophile Zelle
-> Abtötung Antikörper-behafteter Parasiten
Mastzelle
-> Freisetzung von Granula (enthält Histamin und andere aktive Substanzen)
Basophile Zelle
-> unbekannt
Natürliche Killerzelle
-> Freisetzung lyrischer Granula (töten einige virusinfizierte Zellen)
Pathologisches Blutbild
Wichtige Merkmale: Größe, Form, Anfärbbarkeit, Kernform, Kern-Plasma-Relation
Charakterisierung: Besondere Strukturen der einzelnen Zellelemente, Herkunft und Reifestadium der Zellen
Bakterieller Infekt:
Leukozytose (Vermehrung weiße Blutkörperchen) und reaktive Linksverschiebung (Vermehrung von Stabkernigen und Metamyelozyten)
Linksverschiebung: Vermehrung von jugendlichen Neutrophilen im peripheren Blut
Reaktive Linksverschiebung: Normalerweise nur Vermehrung der Metamyelozyten bzw Myelozyten, kein pathologisches Zeichen für Erkrankungen
Linksverschiebung bei:
Akuten Infektionen bzw Infektionserkrankungen
Azidotische und komatöse Zustände
Körperliche Belastung
Pathologische Linksverschiebung -> Zustände, die bis zum Auftreten von Promyelozyten und Myeloblasten im Blut führen (Vorallem bei hämatoonkologischen Erkrankungen, besonders CML)
Rechtsverschiebung -> Vermehrung der älteren, stärker segmentierten Neutrophilen (seltener und ohne große differentialdiagnostische Bedeutung)
Zuletzt geändertvor 15 Tagen