Was versteht man unter Diversity Management?
… sind die Strategien une Maßnahmen gemeint, mit deren Hilfe ein konstruktiver und produktiver Umgang mit Vielfalt ermöglicht werden kann.
Vielfalt meint in diesem Kontext die Mitglieder oder Bezugsgruppen einer Organisation.
Was ist das dritte Geschlecht?
Menschen, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen
Was versteht man unter Menschenbild?
… ist die grundlegende Vorstellung über das Wesen des Menschen.
Das Menschenbild ist axiomatisch (unanzweifelbar) und wird nicht hinterfragt. Das menschenbild ist eine Annahme (Regel) auf die sich alle Mitglieder der Gesellschaft geeignet bzw, durch die Sozialisierung verinnerlicht haben.
Kann ein Menschenbild sich verändern
Jaa
Was ist das implizierte Menschenbild?
Menschenbild wird Meist impliziert kommuniziert
Schwer veränderbar da sie tief im Unbewussten verankert sind
wirkt wie ein Komzept (=im Lamgzeitgedächtnis gespeicherte Bausteine des Wissens)
zeigt sich in Metaphern:
„Der einsame Wolf“ impliziert das Menschenbild eines isolierten
Individuums
Naturwissenschaftlich nicht zu erklären das Wölfe Rudeltiere sind
Ob begründet o. nicht, solche Konzepte lernt man in der Sozialisation und dienen
gleichzeitig als mentale Brille durch die reellen Situationen gesehen werden
Zusammenhang zwischen Menschenbilder und Norm
Menschenbilder dienen der gesellschaftlichen Norm
eine Norm der alle Mitglieder zu entsprechen hätten
Wird eine Gruppe ausgesondert gelten die üblichen Regeln u. Normen nicht mehr
Was ist das explizierte Menschenbild?
sind Sprichwörter
Denkformeln, die mit einer bestimmten Kultur verbunden sind (wirken nicht immer universell für alle Menschen
bsp: „Blut ist dicker als Wasser“ - Mehrwert eines Familienmitglieds gegenüber nicht Blutsverwandten
Menschenbild im geschichtlichen Kontext
Menschenbild in der Antike fremdbestimmt (heteronom)
Kant: Kinder kommen als “tabula rasa” zur Welt ( unbeschriebenes Blatt ohne Werte)
-> erhalten diese durch Erziehung
Neuzeit: Autonomie als das Bestimmen nebschlichen Handelns und impliziert die eigenverantwortung für sein Schicksal
-> Kritik: Dispositionen bezogen auf besondere Fähigkeiten oder die Persönlichkeit werden ignoriert
Der soziale Determinus von Dispositionen
das Vorbestimmtsein des menschlichen Lebens durch die sozialen Umstände der Familie, in die das Kind hineingeboren wird
Der natürliche Determinus von Dispositionen
das natürliche Menschenbild ein Vorbestimmtsein des Charakters, des Intellektes und des Handelns des Menschen durch seine Gene
widerspricht den ethischen und moralischen Grundsätzen der modernen Gesellschaft und wird grundsätzlich abgelehnt
Anerkanntes Menschenbild für die Bildung
OECD (Organisation for Economic cooperation and development)
OECD führt regelmäßig Vergleichsanalysen übder den Stand der Bildung in ihren Mitgliedsstaaten durch
in Form der PISA - und PIAAC(Erwachsenenbildung und Weiterbildung) Studie
Kritik an den Studien: basiert auf dem Menschenbild des Homo oeconomicus (wird später genauer erklärt)
-> ein solches Menschenbild beschränkt den Blick auf die optimale Bildung
Positve Punkte der Studie: ökonomisch formulierte Programme entwickeln wachsende Investitionen in der Billdung im Interesse von Menschen in entwickelten Ländern
->bsp: durch demografischen Wandel und steigende Lebenserwartung möchte OECD die Menschen für den Arbeitsmarkt “fit” halten. Menschen haben die möglichkeit durch das LLL ihren Horizont zu erweitern.
Was ist ein Homo oeconomicus?
Ein Mensch, der seinen wirtschaftlichen Vorteil sucht und Nutzen maximiert
der Begriff bezieht sich in erster Linie auf die Entscheidungsprämisse auf den Mesnchen, der Entscheidungen im eigenen Nutzeninteresse trifft
Was ist ein Homo sociologicus?
ein Mensch, der als soziales Wesen handelt, im gegensatz zum Homo oecinomicus
Mittelpunkt: soziale Rolle eines Menschen und die Verhaltensprägung
Wie wurde das Menschenbild in der Vergangenheit und wie in der Zukunft konzipiert?
Vergangenheit: im Vergleich / Negation zu anderen Lebenswesen, zur Natur und zu Göttern konzipiert
Zukunft: Menschenbild in Gegenüberstellung zum Computer, dem Robotor oder Algorithmen formiert
Wie haben Menschenbilder Einfluss auf unsere Persönlichkeit?
Zusammenhang zwischen dem strategischen Personalmanagment eines Unternehmens und dem Menschenbild von Personalverantwortlichen
Die Talente einer Person
Annahme in Bezug auf Inklusivität(jeder Mensch hat Talente) VS Exklusivität (nur eine kleine Anzahl von Menschen ist wirklich talentiert)
Annahme in Bezug auf Formbarkeit von Menschen: Sind Menschen veränderbar, können sie durch Weiterbildung/Coaching verändert werden VS sind sie in ihrem Entwicklungsstand stabil bis träge
War of talents = Rekrutierung von Personal in Zeiten des NAchfrage-Arbeitsmarktes
basiert auf dem Menschenbild, das rare und relative stabile Talente impliziert
Personal schon “betriebsfähig” in das Unternehmen eintreten und wirklich talentierte Mitarbeiter sind rar
auf der anderen seite: Annahme, alle hätten unterschiedliche Talente und diese können mit Unterstützung durch das Unternehmen weiterentwickelt werden
Was versteht man unter Heterogenität?
altgriechisch héteros = verschieden, unterschiedlich
Duden: Verschiedenartigkeit,Unterschiedlichkeit
die Verschiedenartigkeit der Menschen in einer Gruppe, im Team oder in einer Organisation
im soziologischen Kontext kann sich auf eine Menschengruppe unterschiedlicher Größe beziehen
Verschiedenartigkeit bezieht sich nicht auf Alter,Gender oder Herkunft, sondern auf ganz allgemeine und weniger feste Kriterien wie z.b berufsspezifische Faktoren oder Art des Studiums.
Jede Gruppe heterogen, da gravierende Verschiedenheit vorliegt
Was versteht man unter Gender?
Das soziale Geschlecht, sprich soziale Rolle, die den Geschlechtern zugeschrieben werden
Was betont Heterogenität noch außer Verschiedenartigkeit?
die Unterschiede, die Diskrepanz zwischen den Mitgliedern einer Gruppe
impliziert eine gewisse Spannung
-> führt u.a dazu,dass in politischen Debatten lieber Vielfalt und Diversity thematisiert werden
Heterogenität in der Pädagogik
Auseinandersetzung unvermeidbar
-> WEIL: unterschiedliche erwartungen in Bezug auf die Beziehungen Lernende-Lehrende
Kommt nicht auf die Lernenden an, mit unterschiedlichen Lernbiografien, SONDERN auf die Lehrenden, die Interesse, verschiedene Status und unterschiedliche Einstellungen hegen
Lernbiografie= die Beschreibung der Geschichte des Erwerbs von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Person
Konflikte und Heterogenität
Kofliktforschung zeigt, dass der wichtigste Schritt in der Konfliktprävention gerade in der Akzeptanz dieser Verschiedenheit liegt. Statt gegen diese anzukämpfen, sollten die Unterschiede angenommen und “gemanagt” werden
wirkt nicht nur konfliktlösend, sondern auch bessere Ergebnisse der Gruppe und eine Bereicherung für jedes Mitglied dieser Gruppe
Was versteht man unter Inklusion?
Miteinbezogensein und die gleichberechtigte Teilhabe einer Person oder einer Minderheit am Leben (der Gruppe bzw.) Gesellschaft
Was versteht man unter Integration?
Der Prozess der Eingliederung einer Minderheit in die Mehrheitsgesellschaft
Unterschied zwischen Inklusion und Integration
Integration beschreibt die Kongruenz (Übereinstimmung) zwischen einer Person und der gruppe/Gesellschaft, die oft die Anpassung der Person voraussetzt (Mensch passt sich an die Umwelt an)
Inklusion möchte alle Mitglieder der Gruppe und der Gesellschaft trotz bzw. mit all ihrer Verschiedenheit als eine Einheit sehen (Umwelt passt sich an den Menschen an)
Inklusionsgedanke = Verschiedenheit von Menschen ist wertvoll und begrüßenswert
Dilema der Inklusion
Vorstellung, dass Verschiedenheit wertvoll sei, weckt Erwartungen, die sich in der Realität als schwer bzw. sozusagen nicht automatisch oder nur durch Reden und Einreden umsetzen lassen
->in Bezug auf Gesellschaft bedürfte es eines Kulturwandels
->im Bildungssektor mehr Personal mit adäquat methodisch-didaktischer Unterstützung
Inklusion in der Pädagogik
bedeutet in der Praxis, die gemeinsame Erziehung und Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung
Chancengleichheit in Erziehung und Bildung können nicht zum Nulltarif und per Schalter-Umlegen erfolgen
Schule sollte mit gutem Beispiel vorangehen bzw Schule und Kita prioritär zu behandeln
->Ohne Inklusion haben es Betroffene später schwerer sich i. d. Gesellschaft zu etablieren
->Bildung als Schlüssel zur Inklusion f. Menschen mit Migrationshintergrund
JEDER Mensch ist einmalig und soll adäquate und persönliche Beste Bildung erhalten
Bildung und Inklusion
Bildung wird als Schlüssel zur Inklusion betrachtet, jedoch existieren Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Menschen mit Migrationshintergrund
Die Elitenbildung und das Ideal der Universität als Eliteinstitution könnten der Vielfalt entgegenstehen, und die Frage nach einer vollständigen Individualisierung der Bildung im Kontext der Inklusion wird aufgeworfen.
Elite=Eltern, die für ihre Kinder die beste Bildung fordern
Die Debatte um Inklusion und Heterogenität betont die Bedeutung der Akzeptanz von Vielfalt, die positive Nutzung von Spannungen in heterogenen Gruppen und die Herausforderungen bei der Umsetzung inklusiver Bildung in der Gesellschaft.
Inklusion im Sprachgebrauch
Um die Vision der Inklusion in die Realität umzusetzen, ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch entscheidend
-> Kulturwandel ohne Beschäftigung mit den Denkformeln, die in der Sprache formiert werden und durch die Sprache geäußert werden ist unwahrscheinlich
Stereotype und unbewusste Vorurteile:
Stereotype und Urteile, tief im Langzeitgedächtnis verankert, beeinflussen Entscheidungen und sind schwer veränderbar.
im Sprachgebrauch verankerte Stereotypen und exkludierende Konzepte werden auch von Betroffene absorbiert und unbewusst geteilt
Gendersprache als Beitrag zum Kulturwandel:
Die Gendersprache, obwohl nicht immer bequem, kann dazu beitragen, unbewusste Vorurteile bewusst zu machen und in Frage zu stellen
Die bewusste Verwendung von geschlechtsneutralen Formen in Texten kann einen Beitrag zum Kulturwandel leisten, indem sie störende Elemente einführt und Aufmerksamkeit auf unbewusste Vorurteile lenkt.
Herausforderungen bei der Gendersprache:
Die Gendersprache kann als unpraktisch empfunden werden, aber ihre "Störung" könnte gerade zu einem Kulturwandel beitragen.
Was versteht man unter “dem Fremden” und “dem Eigenen”?
unterscheiden sich gleichzeitig ergänzen sie sich
Eigene = wir , Fremde = andere (sprachliche Trennung)
-> wir = wir, die sich von den Anderen in bestimmzen Punkten unterscheiden
beide können mit Stereotypen verbunden werden
Was sind Stereotype?
Eine Reihe von Überzeugungen über Mitglieder einer sozialen Gruppe
können sowohl positiv als auch negativ sein
Stereotypen die sich auf Fremdgruppen beziehen sind in der Regel eher negativ
Was ist ein Autostereotyp?
Überzeugungen und assoziationen in Bezug auf die eigene Gruppe
sind positiv
Fremdgruppe und Eigengruppe
Stereotypen in Bezug auf eine Fremdgruppe entwickeln sich schneller,als Stereotypen auf die eigene Gruppe
Mitglieder der Fremdgruppe werden als sehr ähnlich angesehen, während Mitglieder der eigenen gruppe eine höhere Varianz zugeschrieben wird
Linie zwischen dem Eigenen und dem Fremden verläuft laut Forschung umso deutliocher, je offensichtlicher das eigene und das Fremde sich unterscheiden
Was versteht man unter Rolle?
Duden: Bezeichnung der Gestalt, die vom Schauspieler verkörpert wird
im soziologischen Sinn: das erwartete Verhalten innerhelb der gesellschaftlichen Normen
Rolle wird von jemand anderem geschrieben / vorgeschrieben und nicht von der Person, die sie erfüllen vorgetragen
Rolle kann eine Person einengen ( da sie über längere Zeiträume gelten und früh eigeprägt werden bsp: Geschlechterrollen)
Rollen sind menschengemacht und können keinen absoluten Wahrheitsstatus haben
-> werden von Müttern und Vätern weitergegeben
Gendersprache
gesellschaftliche Normen in Bezug auf geschlechterrollen werden meist unbewusst, in der Sprache kodiert übertragen
was typisch männlich oder weiblich sei, werden unbewussst durch die Sprache übertragen
durch den Sprachgebrauch verändert sich inklusives Denken
Gendermedizin
Medizin zielt auf den männlichen Patienten ab
Diagnose und Behandlung ignorieren die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau
-> Mediakamente wirken bei Freuen anders, gar nicht oder sind schädlich
Was versteht man unter Klischee
ursprünglich bedeutet es dasselbe wie Stereotyp
hat im Deutschen allerdings nur negative Vorstellungen (Stereotyp positiv & negativ)
im Sprachgebrauch eine einfachere Vorstellung als ein Stereotyp,die mehr Facetten zulässt
Klischees wirken als Etikette auf den Schubladen eines negativen Schranks, in die Menschen durch die Zuordnung gesteckt werden
(bsp. Wort Feministin -> kein böses oder gutes Wort. Problem sind die negativen Vorstellungen, die mit dem Wort in Verbindung gebracht werden)
Wirkung von Klischees
Wird auf eine Person ein Etikett geklebt wirkt es nicht nur beleidigend, sonder macht sprachlos
nicht bedeutend, was die Person, die das Klischee von sich gegeben hat sich dabei dachte, sonderen, es kommt immer darauf an, was diePerson empfindet die sich dadurch diskriminiert fühlt
Intention (die Absicht) ist zweitrangig
-> auf die Gefühle des Rezipienten (Empfänger einer Kommunikationsnachricht) kommt es an
Was ist der Unterschied?
Sterotype ist die Gesamtheit aller Überzeugungen über Mitglieder einer Fremdgruppe
Vorurteile sind, in der Regel, negative Bewertungen von Fremdgruppenmitgliedern
geht Hand in Hand mit Diskriminierung
-> Bevorzugung oder Ablehnung von Personen aufgrund ihrer Zugehörigkei zu bestimmten Gruppen oder sozialen Kategorien
ein Autostereotyp wird das eigene interpretiert
Vorurteile bezieht sich auf auf die Träger des Fremden
Können Stereotypen / Vorurteile sich verändern?
Stereotypen & Vorurteile sind im Langzeitgedächtnis gespeichert und können nicht leicht verändert werden
Das Konzept ist wie eine Brille durch die wir die reale Welt sehen und beurteilen
Sind Stereotypen & Vorurteile von einer Person einmal erlernt werden diese verfestigt
Vorurteile und Stereotypen entwickeln sich zu einem Teufelskreis
Wie beeinflussen Stereotypen usw die Realität und unsere Wahrnehmeng dieser?
Sterotypen, Klischees, Vorurteile oder gesellschaftliche Rolle haben alle eine gemeinsam; sie tolerieren Abweichungen nicht
Realität wird nach richtig und falsch gefiltert
-> Informationen, die der Norm nicht entsprechen werden ignoriert
Sterotypen beeinflussen wie Personen Mitglieder von Fremdgruppen wahrnehmen und beurteilen
Bei der Aufnahme von Informationen werden Sachverhalte, die mit dem Stereotypen konsistent sind (übereinstimmen) bevorzugt
widersprüchliche Informationen werden so interpretiert, dass sie mit dem Stereotypen konform erscheinen
Sterotypen wirken zum Teil auf die Betroffenen selbst, da diese sich unbewusst den Erwartungen von außen anpassen
Warum muss Diversität in der Forschung in verschiedenen Dimensionen betrachtet werden?
Diversität wird in der Forschung in verschiedene Dimensionen unterteilt (Alter,Geschlecht,Behinderung,sexuelle Orientierung,Rasse,Herkunft)
Herausforderng: Vielfalt nicht auf eine oder zwei Dimensionen zu reduzieren
Die Kritik von Manfred Becker: Prädominanz von Geschlecht und ethnischer Abstammung als Forschungsgegenstand und die Forderung nach einer breiteren Palette von Diversity-relevanten Merkmalen
verschiedene wissenschaftliche Disziplinen die Diversität unterschiedlich konzipieren und erforschen
Was ist die sekundäre Dimension der Diversität?
Bsp. Bildung
sie sich nicht auf die Person selbst, sondern auf de sozioökonomischen Aspekte ihrer Biografie bezieht
Sicht auf Diversität nach wirtschaftwissenschaftlicher Sicht
zielt darauf, Vielfalt der Angestellten an die Vielfalt der Kunden auszugleichen
-> z.b op Homosexualität des Verkäugers den Umsatz eines Unternehmen steigert
aus Sicht der Soziologie eine klare Verneigung der Inklusionsidee
Sicht auf Diversität aus der Inovationsforschung
untersucht den Zusammenhang zwischen der Vielfalt in Innovationsteams und den Ergebnissen ihrer Kollaboration in bezug auf Kreativität
Vielfalt = zunächst übliche Kategorie wie Geschlecht usw. um dann einerseits die dadurch entstehenden Konflikte zu untersuchen und andererseits die innovative Leistung der Gruppe durch die produktibe Spannung zu erhöhen
Sicht auf Diversität nach der Politikwissenschaft
beschäftigt sich mit einem Indentifikationsraster für eine kulturelle,gesellschaftliche Vielfalt
zwischen 3 Modellen wird unterschieden :
Eine Gesellschaft sieht sich als eine einheitliche Gemeinschaft.
Es spielt keine Rolle, woher jemand kommt oder welche Kultur sie/er hat.
Menschen, die in die Gesellschaft kommen, passen sich komplett der bestehenden Kultur und Identität an und geben ihre eigene Kultur dafür auf.
Die Gesellschaft besteht aus vielen verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Hintergründen.
Keine Gruppe dominiert oder wird als „besser“ angesehen.
Integration bedeutet, dass alle Gruppen gleichberechtigt zusammenleben, aber grundlegende gemeinsame Werte und Regeln teilen.
Länder wie Kanada oder Australien sind Beispiele dafür.
Es gibt eine gemeinsame, übergeordnete Identität („Meta-Identität“), die alle teilen.
Minderheiten sollen sich teilweise anpassen, aber sie dürfen trotzdem Teile ihrer eigenen Kultur behalten.
Studien aus Schweden
zeigen, dass die wachsende Anzahl von Migranten / ihre längere Aufenhaltsdauer in derneuen Heimat die Kulturkonflikte zwischen Mehrkeit und Minderheit nicht mindertz
1 Genration “lebte auf Koffern” -> 2 generation erwartet mehr Anerkennung von der Mehrheitsgesellschaft, da nämlich als teil dieser gesehen zu weren, trotz ungeöhnlicher namen/ aussehen
-> 3. Generation : Gefahr vom Integrationsprojekt verabschiedet und sich in die kulturelle und ethnische / religiöse Nische zurückzieht
Neue Richtung einer aktuellen Diversity-Forschung
Übergang von der quantitativen Betrachtung ( wie viele Träger welcher Kategorie wirken in einem bestimmten Feld) -> zur qualitativen Betrachtung (Wie wirken die Stereotypen und Autostereotypen aus der Gruppenzuordnung)
Becker sieht hier einen Paradigmawechsel
Vielschichtigkeit der Kategorisierung von Diversity mit dem Diversity-Rad nach Gardenswartz und Rowe
verdeutlicht die Vielschichtigkeit der Kategorisierung von Diversity und betont die Einzigartigkeit und Individualität jeder Person im Zentrum
die Diversity-Forschung irgendwann überflüssig werden könnte, wenn alle Menschen nur noch als einzigartige Individuen gesehen werden und nicht mehr in Gruppen mit bestimmten Merkmalen (wie Geschlecht, Herkunft, etc.) eingeteilt werden. Wenn es keine Vorurteile oder Benachteiligungen aufgrund von Stereotypen mehr gibt, und die Unterschiede zwischen Menschen nicht mehr in Kategorien gepackt werden, könnte es sein, dass wir die Forschung über Diversity (Vielfalt) in ihrer jetzigen Form nicht mehr brauchen
Was steht im ersten Artikel des Grundgesetzes?
Die Würde eines Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schätzen ist verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
bezieht sich auf alle Menschen unabhöngig von der Rasse, religion,Herkunft und dem Geschlecht
Was steht im Diversity Artikel 3 des Grundgesetzes?
alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat, Herkunft, Glauben, religiösen oder politischen Anschauungen sowie Behinderung ist verboten
Warum hat die vollständige Umsetzung von Inklusion trotz klarer Verfassungsnormen seit der Verabschiedung des Grundgesetzes im Jahr 1949 nicht durchgesetzt?
Mögliche Gründe:
fehlenden Sanktionen für Gesetzesverstöße
Notwendigkeit konkreterer Gesetze für Gerichte
unbewussten Natur von Diskriminierung liegen, die durch Stereotypen und Vorurteile verstärkt wird
Stereotype, Klischees und Urteile wirken häufig im Unterbewusstsein und beeinflussen das Denken. Diese Konzepte, oft als feste Bestandteile des "Wissens" betrachtet, behindern die Umsetzung der Inklusion als Menschenrecht im Alltag. Beispiele wie "Frauen sind hysterisch" oder "Behinderte sind arm" verdeutlichen, wie Denkmuster gesellschaftliche Inklusion behindern können.
Die Verbindung von Handeln, Denken und Sprache zeigt sich in der Bedeutung inklusiver Sprache. Diese sollte nicht verletzend sein und die Empfindungen der Personen berücksichtigen, die von Äußerungen betroffen sind. Diskriminierende Sprache kann auch rechtlich gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG § 3) angegangen werden.
Ein Aspekt inklusiver Sprache ist die Gendersprache, die darauf abzielt, durch den einseitigen Gebrauch des grammatikalischen Maskulinums Menschen anderer Geschlechter nicht auszuschließen. Die Regelungen der Gendersprache können als positive Herausforderung betrachtet werden, um Stereotype in der Sprache zu hinterfragen und diskriminierende Geschlechterrollen zu bekämpfen.
Die geschichte der Inklusion:
Philosophen aus der altgriechischen Tradition
Philisophen beschäftigten sich mit der Frage ob Migranten und Frauen die gleichen Rechte wie Bürger genießen sollten
führte jedoch nicht zur Inklusion von Frauen und Sklaven in den demokratischen Prozess der Antike
Frauenwahlrecht 1893 Neuseelang
das erste Land mit Frauenwahlrecht
Olympische Spiele
1900 durften Frauen in einigen “eleganten” Sportarten teilnehmen (Eiskunstlauf)
seit 1960: Wettkämpfe für Menschen mit Behnderung
seit 1988 Paralympics
-> vorher: Weltspiele der Gelähmten / Behinderten.
“Para” verweist darauf hin, dass im Laufe der Zeit neben Gelähmten auch andere Behinderte wie Amputierte oder geistig Behinderte an den Wettkämpfen teilgenommen haben
Rassendiskriminierung
Sklaverei im 19.Jh in den USA abgeschafft
Rassenungleicheit war durch die Gesetze der Rassentrennung immer noch erlaubt
Bürgerbewegung er 1950/1960er- Jahre war nicht nur gegen Rassendiskriminierung, sondern im Kern eine Bewegung für Inklusion
Meilenstein im deutschsprachigen Raum
Lessings Drama "Nathan der Weise”
die Überwindung von Unterschieden betonte
Nationalsozialismus in Deutschland
die Ideologie der Exklusion und die Diskriminierung verschiedener Gruppen verdeutlichen, dass Vorurteile, Stereotype und Klischees auch nach Gesetzesänderungen weiterleben können
Die politische Bildung in Deutschland wird kritisiert, weil sie nicht ausreichend auf affektive Lernziele setzt, die Schamgefühle gegenüber vergangenen Verbrechen wecken sollen
Die politische Pädagogik
In der modernen Pädagogik werden affektive und kognitive Lernziele gleichberechtigt angesehen
Affektive Lernziele → beziehen sich auf Emotionen u. zielen auf Veränderungen von Interessenlagen und Hinterfragen der persönlichen Haltung ab
Kognitive Lernziele → bezieht sich auf das Denken, den Wissenszuwachs, Information, Kenntnisse usw.
Die Rechtliche Grundlage in Deutschland
Die rechtlichen Grundlagen zur Inklusion in Deutschland basieren auf:
dem Grundgesetz von 1948,
dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz von 2006
der Gesetzgebung der Europäischen Union
Artikel 3 des Grundgesetzes widmet sich dem Gleichstellungsprinzip, das mit der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen korrespondiert.
Widmet dem Gleichstellungsprinzip Artikel 3 im Gesetzbuch (ohne Alter)
(eine zusätzliche rechtliche Grundlage, um die Postulate aus dem Grundgesetz in konkrete und sanktinierbare Reglungen zu übersetzen)
Gesetz zielt darauf ab, Diskriminierungen aus verschiedenen Gründen zu verhindern oder zu beseitigen
Es definiert sechs Kategorien
Alter
Behinderung
ethnische Herkunft und Rasse
geschlecht
Religion und Weltanschauung
sexuelle Identität
verbietet Benachteiligungen in verschiedenen Lebensbereichen, insbesondere im Arbeitsleben
AGG im Arbeitsleben
Beschäftigte nicht aufgrund der genannten Merkmale benachteiligt werden dürfen
enthält Bestimmungen gegen Diskriminierung in Vereinbarungen.
AGG gegen mittelbare Benachteiligung und Belästigung
mittelbare Benachteiligung = neutrale Vorschriften, Kriterien oder Verfahren Personen wegen eines Merkmals ( 6 Kategorien) gegenüber anderen Personen benachteiligt
Belästigung = unerwünschte Verhaltensweisen, die mit einem der Merkmale in Zusammenhang stehen und bewirken dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird
Kritikpunkte: beziehen sich auf die individuell-reaktive Natur des Antidiskriminierungsrechts, was bedeutet, dass Betroffene den Verstoß erkennen und selbst durchsetzen müssen.
Die europäische Gesetzgebung
Vorreiter in Fragen von Diversity & Gleichstellung
Handhabung bei der Umsetzung in den verschiedenne Ländern in Europa unterscheidet sich
Gesetzgeung in den USA
Gesetzgebung der 1960: Schub auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft
erfolgte in 2 Schritten:
Civil Rights Act (CRA)-> 1964, diskriminierung auf Merkmale von Geschlecht, Nationalität, Religion und Hautfarbe
Amaricans with Disabilities Act (ADA) -> 1990 schließt Arbeitnehmer mit körperlicher oder geistiger Behinderung und ältere Arbeitnehmer ein
2018 Verabschiedung des Gesetzes mit dem Ziel:
->Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Berufsleben für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern und mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen
Budget für unabhängige Beratung aufgestellt mit dem Ziel:
->Menschen durch zahlreiche versteckten Behörden-Möglichkeiten und Optionen zu navigieren
Anspruch auf einen Assistenten“ gesetzlich verankert → Hilfe im Haushalt, Ausübung des Berufs
Kritik an den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen werden weiterhin gesetzlich gefördert trotz Inklusionsgedanke mit der Integration auf dem 1. Arbeitsmarkt
->Sie bieten einerseits geschützte Räume, andererseits sind sie stigmatisierend und separiert von Menschen ohne Behinderungen
Vorteil des BTHG:
1. Gesetz in der leichten Sprache entspricht dem Inklusions- und Teilhabegedanken und erleichtert den Zugang zu Informationen durch leicht verständliche Form
Jeder öffentlichen Einrichtung sollte seine Webpräsenz in leichter Sprache übersetzen, d.h. keine verschachtelten langen Sätze, keine komplizierten Formulierungen + Visualisierung
Wofür braucht man CSR?
CSR= corporate social Responsibility ( soziale Verantwortung eines Unternehemens)
Bezieht sich auf soz. und gesellschaftliche Verpflichtungen eines Unternehmens
Jeder öffentlichen und privaten Organisation steht es frei eigene schärfere Regelungen aufzulegen z.B.:
Diversity-Programme weit über die gesetzlichen Regelungen hinaus zu etablieren
Flexible Beschäftigungsmodelle für Ältere Beschäftigte oder auch
Jüngere Beschäftigte die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen
Praktikumsplätze f. Geflüchtete o. Aussicht auf Profit für Unternehmen da z.B. geduldet
Was versteht man unter dem Begriff Separation?
latein “saparare” -> absondern
Separation liegt vor, wenn eine Organisation sowohl in ihrem Denken als auch in ihren Statuten eine Gruppe von Menschen von vornherein aus der Organisation ausschließt
Separation im Gesetz
Separation ist gesetzlich verboten
Artikel 3 des Grundgesetzes aus dem Jahr 1948 schreibt vor :
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
Männer und Frauen sind gleichberechtigt
Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden
2006 Allgemeine Gleichbehandlumgsgesetz setzt diese Prinzipien sowie die entsprechenden EU-Richtlinien um und macht eine offensichtliche Separation quasi unmöglich
Ab wann herrscht Separation in einer Organisation ?
bei der Beurteilung/Zuordnung einer Organisation in Bezug auf Separation kommt es stark auf die unsichtbaren Aspekte der Unternehmenskultur an auf ihr Denken
Separative Organisationskultur erkennen:
Kultur einer Organisation an den Argumenten gegen Inklusion feststellen
-> Die Firma habe zwar nichts gegen Frauen, aber … Wenn sodann
Argumente aufkommen, die auf dem altmodischen Rollenbild der Frau als nett und für-
sorglich basieren, wie z. B. „eine solche Tätigkeit wollen wir doch nicht dem schönen
Geschlecht zumuten“, dann kann von einer Separation im versteckten Teil der Organisati-
onskultur ausgegangen werden
Kundenfreundlichkeit
-> Man sei selbst absolut für die Vielfalt, aber die Kundschaft sei noch nicht so weit und
sollte nicht überfordert bzw. abgeschreckt werden
Die Sprache
->kann auf faktische, tief verankerte Separation hinweisen
->Linguisten, also Sprachwissenschaftler, die anhand von Sprachgebrauch auf Denk-
konzepte schließen können
Die Sprache und Separation
Bei der separativen und diskriminierenden Sprache ist immer der Rezipient entscheidend und nicht etwa die Intention des Sprechers
-> Bsp: Wird von Menschen mit Migrationshintergrund als „Ausländer“ gesprochen, ungeachtet dessen, wie lange sie oder ihre Eltern bereits in Deutschland leben und ob sie ggf. die deutsche Staatsangehörigkeit haben, kann hier von einer separativen Sprache ausgegangen werden, auch wenn das Wort „Ausländer“ keine eindeutige negative Konnotation darstellt. Doch auf Basis einer solchen festen, nicht differenzierten Zuordnung kann eine separative Organisationskultur geschlussfolgert werden, weil eine solche Sprachverwendung in den Ohren der Menschen, die davon betroffen sind, wie eine Ablehnung klingt
symptomatische Fälle: die Vertreter der Minderheit die nicht differenzierte Sprache der Mehrheit selbt aufnimmt
-> Bsp: Während einer interkulturellen Schulung in einer Behörde bezeichnete sich eine Teilnehmerin im Rahmen der Vorstellungsrunde selbst als Ausländerin. Auf die Frage hin, ob in ihrer Position als Beamtin nur europäische Staatsbürger zugelassen seien, antwortete sie, dass stimme zwar und sie sei deutsch in diesem Sinne, sie sei aber zu müde, jedes Mal zu erklären, dass ihre Eltern aus der Türkei eingewandert seien und sie selbst im Sinne der Staatsbürgerschaft Deutsche sei, dass sie in Deutschland geboren sei, dass die deutsche Sprache ihre erste Sprache sei und dass sie sich zu der deutschen Kultur bekenne
Gendersprache: möchte keines der Geschlechter durch die Verwendung der grammatikalisch männlichen Form ausschließen
->Wird eine solche Sprache als „zu kompliziert, überflüssig oder lästig“ von der Organisation und ihrer Führung abgelehnt, kann von einer Separation in der Denke dieser Organisation (also in den tieferen Schichten der Organisationskultur) in Bezug auf Geschlechter ausgegangen werden
Die Verknüpfung von Sprache, Denken und Handeln zeigt sich auch im medizinischen Bereich. Eine geschlechterseparative Denkweise kann sich negativ auf die Behandlung von Patientinnen auswirken, wenn die medizinische Praxis ausschließlich auf dem männlichen Körper basiert
Was versteht man unter dem Begriff Integration?
Duden: Einbeziehung, Eingliederung in ein größeres Ganzes
Dualität des Begriffs: Einerseits strebt Integration an, eine Einheit aus verschiedenen Gruppen zu schaffen, andererseits impliziert sie das Vorhandensein dieser "Untergruppen" und möglicherweise ihre Unterordnung sowie die Notwendigkeit ihrer Anpassung an die Gesamtkultur.
im soziologischen und politischen Sinne wird eine Leitkultur der Gesellschaft definiert und von Minderheiten erwartet, diese Kultur aufzunehmen , ggr. auf Kosten der eigenen Kultur (Assimilation = Angleichung einer Gruppe an die Eigenart einer anderen Gruppe
Was ist die integrative Unternehmenskultur?
wenn eine vorherrschende Kultur sicherstellt, dass abweichende Gruppen sich dieser anpassen
Dabei ist es wichtig, zwischen der bloßen Anwesenheit von Mitarbeitenden mit bestimmten Diversity-Merkmalen (quantitative Betrachtung) und den integrativen Werten der Organisationskultur im Denken und im "normierten" Verhalten (qualitative Betrachtung) zu unterscheiden
Ein Indiz für eine integrative (und nicht inklusive) Organisationskultur in Bezug auf Geschlecht kann das Timing und Form der Bekanntgabe einer Schwangerschaft sein
-> Eine späte Meldung mit der Betonung, während der Schwangerschaft bis zur Entbindung voll einsatzfähig zu bleiben, kann auf eine integrative Kultur hinweisen, die Abweichungen von der vorherrschenden männlichen Organisationskultur minimieren möchte
Die Normen sichtbaren und ungeschriebenen Regeln einer Organisation
die sichtbaren Aspekte der Organisationskultur können bspw, die veröffentlichten Diversity-Berichte sein, insbesondere die darin enthaltenen Statistiken über die Anzahl der Menschen aus verschiedenne Diversity-Kategorien
Viel wichtiger sind die Normen und die ungeschriebenen Regeln der Organisationskultur
-> diese können nur im Rahmen einer qualitativen Betrachtung verstanden und verbessert werden
Kritik an der Diversity-Forschung:
in der Praxis wird zu oft auf bunte Flyer zum Diversity-Tag und auf die Vermarktung von Vorzeige-Frauen aus der Belegschaft oder gar auf gekaufte Bilder von Menschen mit Behinderung bei der PR-Propaganda gesetzt
-> oft eine Fokussierung auf quantitative Aspekte, wie die Anzahl von Mitarbeitenden mit bestimmten Merkmalen, ohne eine echte Verbesserung in der Zusammenarbeit aller Belegschaftsmitglieder anzustreben
Die vielfache kritisierte Zersplitterung auf einzelne Diversity-Merkmale
-> kann in der praxis durch Lernprozesse einfach überwunden werden, wenn die integrative Organisationskultur ihre Mitglieder im Umgang mit “andersartigen” Menschen konsequent und didaktisch durchdacht trainiert
Was ist die Kontakt-Hypothese des Diversitymanagments?
Die Kontakt-Hypothese, die davon ausgeht, dass allein das Kennenlernen von Menschen Vorurteile reduziert, wird kritisch betrachtet
Es wird darauf hingewiesen, dass ohne Vermittlung oder Moderation von Diversity als Kompetenz unterschiedliche Denkweisen zu Konflikten führen können
Integration als Ziel darf nicht bedeuten, Unterschiede zu nivellieren, sondern erfordert einen offenen, empathischen Umgang mit Vielfalt
Eine entscheidende Voraussetzung für die Integration von Subgruppen ist, dass die Mitglieder der Minderheit den gleichen Status wie die Mehrheitsmitglieder haben müssen
Insgesamt verdeutlicht die Analyse, dass Integration nicht nur die quantitative Einbeziehung von Vielfalt, sondern auch eine qualitative Veränderung der Denkweise und der Organisationskultur erfordert, um eine tatsächlich integrative Umgebung zu schaffen
Was versteht man unter Inklusion ?
Positive Entwicklungslinie von Separation über Integration zur Inklusion
Inklusiom kann nicht eingeordnet werden
-> da Veränderungsprozesse Widerständen unterliegen, und mentale Barrieren wie Vorurteile, Stereotypen und Klischees existieren. Ignoranz und fehlende Empathie können weitere Barrieren darstellen
Experiemnte zeigen, wie schnell eine Selbsterfahrungsübung, den Menschen die Augen öffnet und sie für die unterschiedlichen Aspekte der inklusion sensibilisiert
Institutionelle und Individuelle ebene von Inklusion
Inklusion ohne organisatorische Maßnahmen und stabile sowie verlässliche Rahmenbedingumgen nicht wirklich möglich
die wichtigsren Maßnahmen liegen in der Bildung
-> schließt den Kreis zwischen individuellen und institutionellen Verantwortung auf dem Weg zur Inklusion
Bildungseinrichtung in der pädagogischen Praxis die gemeinsame Erziehung und Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung ermöglicht
sinnvoll, nicht nur für Kinder mit Behinderung, damit ihr Bildungsweg nicht in einer Sackgasse der Förderschule endet, sondern auch für die Kinder ohne Behinderung, um soziale Komeptenzen zu erlangen.
Umsetzung erfordert zahlreiche organisatorische Maßnahmen
-> Baumaßnahmen, Personal für eine individuelle Betreuunng aller Kinder
Trotz all solcher Bemühungen den Kindern nicht den eindruck hinterlassen, dass manche Kinder anders seien als die anderen
-> für Kinder wird die Behinderung erst über die Erwachsenen als solche gekennzeichnet
das eigentliche Problem mit gemischten Klassen haben die erwachsenen, seien es überfürsorgliche Lehrer oder verunsicherte Eltern. Kinder dagegen haben einen natürlichen Umgang mit den “besonderen” Kindern, denn sie wissen,dass jedes Kind besonders ist
für die Gesellschaft sind inklusive Schulen eine entscheidende Rolle für den Weg zur einen inklusiven Gesellschaft
-> Einerseits kann sie die Chancen auf die Teilhabe am gesellschaftlichen (u. a. beruflichen) Leben der Betroffenen erhöhen. Andererseits schult sie alle Kinder – mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund und aller Geschlechter – nach den Prinzipien der Inklusion mit anderen Menschen umzugehen
Kritik am Begriff „Paralympics“ da Bedeutung ursprünglich „Weltspiele der Gelähmten”
fordern Abschaffung der Paralympics und Teilnahme an den regulären olymp. Spielen
Handicap = bedeutet Hindernis oder Belastung, im Sport Rückstand
Geschichte von Herrn E., der trotz Epilepsie seine duale Ausbildung fortsetzte. Es wird betont, dass inklusive Ausbildung Chancengleichheit im späteren Berufsleben fördert
Es geht um Chancengleichheit im späteren Berufsleben
Heterogenität öffnet unterschiedliche Perspektiven auf ein Thema
->heterogene Lerngruppen stellen eine didaktische Herausforderung für die Lehrenden dar, allerdings bringt die orientierung an den Lernenden unterschiedliche Perspektiven zu verschiedenen Themen
Unconscious Biases sind unbewusste Vorurteile und höchste Hürde für inkl. Organisation
Absenkung dessen möglich durch
1.Schulung aller Personaler (zeitaufwendig)
2.Anonymisierte Bewerbungsverfahren ohne Alter, Geschlecht, Geburts-Ort und Foto → persönliches Interview ausschließlich aufgrund der Qualifikationen
hebt die Bedeutung der Leichten Sprache in der Politik hervor
Gemeint ist die leichte Sprache im pol. Leben
für Menschen mit kognitiver Schwäche u. Menschen die die Deutsche erst erlernen
z.B. Parteiprogramme besser zu verstehen
betont, dass inklusiver Sprachgebrauch Barrieren im Denken abbaut.
mentale Barriere zur inklusiven Umsetzung höchste Barriere
Inklusion einer Organisation und im Denken verankern
Hauptkritikpunkt an der sog. politisch korrekten Sprache oder aber auch an der Gendersprache, sie seien störend und unbequem, genau umgekehrt zu dem wichtigsten Argument für ihre systematische Anwendung. Denn jeder Stolperstein im Sprachgebrauch trägt dazu bei, dass die in der Sprache und in der Denke verankerten Stereotype überhaupt wahrgenommen werden. Dieser Metapher folgend kann behauptet werden, dass die Stolpersteine beim inklusiven Sprachgebrauch den Weg zur inklusiven Gesellschaft ebnen.
Wer ist Teil der Führungsebene?
die Person die Menschen "hat", die ihr folgen
keine Personalverantwortung oder Autorität, sondern schließt auch Einflussnahme und das Vorbildsein mit ein
laut Peter Drucker
Was ist Personalverantwortung?
Neben der Verantwortung im Sinne von Pflichten:
Sicherheit der Untergebenen im Arbeitsalltag
Macht Entscheidungen zu treffen
Macht Einfluss zu nehmen
Macht Autorität auszuüben
Macht steht in einem komplizierten Verhältnis zur Inklusion
Diskriminierung kann sowohl mit Machtausübung einhergehen
->historische Beispiele zeigen wie Rassentrennung in den USA wurde zum Machterhalt der “Weißen” genutzt
Diskriminierung manifestiert sich in der ungleichen Verteilung von Ressourcen und Macht und fühlt sich für die Betroffenen wie Ohnmacht an
-> bsp: ein Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, der auf seine Beförderung wartet und sämtliche Kollegen ohne Migrationshintergrund auf der Karriereleiter aufsteigen
Diskriminierung führt zur ungleichen Verteilung von Beteiligungs-, Entscheidungs- und Gestaltungsmacht in Hierarchien
Was versteht man unter Mobbing?
Das Schikanieren eines Kollegen, ggf. in der Absicht, diesen aus dem Team zu verdrängen
Was ist Bossing?
Ist wie Mobbing, allerdings seitens des Vorgesetzten, ggf. in der Absicht, einzelne Mitarbeiter zur Kündigung zu zwingen
Welches Sinn haben Mobbing und Bossing?
Mobbing und Bossing werden eingeführt und mit Intention besprochen, oft mit dem Ziel, die Opfer dazu zu zwingen, die Abteilung oder Organisation zu verlassen.
Im Kontext gruppenbezogener Diskriminierung stehen die gruppendynamischen Prozesse im Fokus, bei denen Opfer zur Zielscheibe werden, um die eigene Gruppe zu stärken.
Diskriminiert auf Merkmalen wie Religion oder Alter
Opfer werden exkludiert und verstärkt diskriminiert
Statusgruppe kann als Merkmal von Exklusion wirken
-> Beispiel Nichtakademiker fühlt sich im Fakultätsbeiat voller Professoren sehr fremd / Bürgerlicher der einen Adeligen heiratet
Die Menschen mit mehr Macht, insbesondere Führungskräfte, haben einen maßgeblichen Einfluss auf inklusive Prozesse in Organisationen. Ihre Rolle bei der Gestaltung einer inklusiven Kultur wird betont
Führungskräfte können inklusive Prozesse positiv beeinflussen
nicht nur durch große Reden, sondern auch durch kleine Taten
->das Vorstellen von Mitarbeitenden aus weniger sichtbaren Abteilungen bei Kunden oder das Schützen eines Kollegen, der sich aufgrund eines Burn-Outs in Reha befindet
Die Sprache der Führungskraft hat direkten und indirekten Einfluss auf die Untergebenen
->bewusste Vermeidung diskriminierender Begriffe und die gezielte Thematisierung des Sprachgebrauchs sind effektiv, um Stereotypen und Vorurteile zu durchbrechen
Die Verwendung des inklusiven "Wir" in der Sprache überwindet Unterteilungen in Untergruppen und schweißt das Team zusammen
->fördert nicht nur die horizontale Inklusion innerhalb des Teams, sondern auch die vertikale Inklusion, indem die Führungskraft sich selbst als Teil der Mannschaft konzipiert
Inklusive Organisationskultur manifestiert sich nicht nur durch sichtbare Aspekte wie das Vorhandensein von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechter und Alters, sondern vor allem durch die tiefgreifende Verankerung inklusiver Prinzipien in der Organisationskultur
das Entscheidende ist für die Menschen innerhalb und außerhalb einer Organisation, ob die Normen der inklusiven Zusammenarbeit, der gleichberechtigten Kollaboration, die Prinzipien der Inklusion sozusagen in der Tiefe der Organisationskultur wirken oder nicht
Gestaltung von inklusiver Veränderungsprozessen
klare Zielsetzung und regelmäßige Kontrolle der Zielerreichung
frühzeitige klare Kommunikation und aktives Zuhören
die Verantwortung für die Veränderungsprozesse seitens der obersten Führungsebene
-> Somit muss die Führungskraft die inklusiven Veränderungsprozesse nicht nur initiieren, sondern aich ihre Gestaltung und nachhaltige Wirkung als ihre zentrale Aufgabe verstehen
3 Besonderheiten des Veränderungsprozesses auf dem Weg zur inklusiven Organisationskultur
Partizipation aller Mitarbeitenden
Die Beteiligung aller Mitarbeitenden ist nicht nur eine Voraussetzung, sondern auch das Ziel einer inklusiven Organisationskultur
Tiefe der Veränderung im Mindset
Die Umsetzung des Veränderungsprozesses kann eine tiefgreifende Veränderung im Denkmuster aller Beteiligten erfordern, was mentale Barrieren und Abwehrhaltungen hervorrufen kann
Prüfung des Führungsstils
Der Führungsstil wird auf seinen inklusiven Charakter überprüft, wobei "weiche" Faktoren wie Fairness, Gleichheit und Empathie eine zentrale Rolle spielen
der Praxis stehen alle Mitglieder der Organisation täglich vor Zielkonflikten, bei denen Entscheidungen getroffen werden müssen, die entweder die Inklusion einschränken oder fördern
Diese Zielkonflikte dürfen das Engagement für Inklusion nicht entmutigen
Die Lösung solcher Konflikte liegt in der Verantwortung der obersten Führungsebene
->Klare pro-inklusive Entscheidungen auf dieser Ebene können als Leitfaden dienen und eine Orientierung für die Lösung nachfolgender Zielkonflikte bieten. Eine inklusive Organisationskultur entsteht dann, wenn nicht nur geschriebene Regeln, sondern auch eine inklusive Denkweise in der gesamten Organisation durchgesetzt ist
Um tiefgreifende Inklusion zu erreichen, führt kein Weg an Weiterbildung, Mentoring und Coaching vorbei
Was sind gut gemachte Weiterbildungen im Bereich Inklusion?
Effektive Schulungen im Bereich Inklusion zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auf den Erwerb von Kompetenzen abzielen
interkulturelle Kompetenz bedeutet beispielsweise nicht nur das Wissen über verschiedene Kulturdimensionen, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen anzuwenden, um Konflikte zu vermeiden und Spannungen für eine produktive Zusammenarbeit zu nutzen
Hauptgewinn solcher Schulungen liegt in der Fähigkeit, die eigene Kultur besser zu verstehen, Stereotypen zu reflektieren und das eigene Verhaltensmuster zu hinterfragen
Das Erlernen inklusiver Kompetenzen erweitert die Handlungsoptionen nicht nur innerhalb der Organisation, sondern auch in verschiedenen Situationen außerhalb des Berufslebens
Entwicklung inklusiver Kompetenzen geht jedoch oft mit emotionalen Herausforderungen einher, da sie eine Veränderung der bisher erlernten separativen Denkweisen erfordert
Auseinandersetzung mit Inklusion als Selbsterkenntnis macht lebenslanges Lernen zu einer Lebensaufgabe
Das Hinterfragen der eigene Vorurteile
kann Ängste vor Identitätsverlust auslösen
Jedes Mitglied einer Organisation, das sich für eine inklusive Organisationskultur engagiert, trägt die Verantwortung, diesen Weg mitzugehen, auch wenn es mit unangenehmen Veränderungen und "Wachstumsschmerzen" einhergeht
Die Entwicklung einer inklusiven Haltung erfordert Empathie, die nicht im Allgemeinen und Mitleidigen verbleiben darf, sondern zu einer Kompetenz heranwachsen sollte
Die Herausforderung besteht darin, bei der Beobachtung diskriminierender Haltungen entschlossen und zielführend einzugreifen
In der Interaktion zwischen Menschen ist die individuelle und kollektive Ebene im Kontext der Inklusion schwer voneinander zu trennen, und beide Ebenen erfordern Achtsamkeit, Entschlossenheit und Selbstreflexion
Warum braucht man inklusion in der Gesellschaft?
Leben besteht nicht nur aus Arbeit, und der Bedarf an inklusiven Veränderungen erstreckt sich über verschiedene gesellschaftliche Teilbereiche
Inklusion ist ein vernetzter Wandlungsprozess, der darauf abzielt, jedem Menschen in allen Lebensbereichen Zugang, Teilhabe und Selbstbestimmung zu ermöglichen
Dieser Prozess erstreckt sich über verschiedene Segmente wie Schule, Medizin, Wohnen, Arbeiten und Pflege, wobei alle Maßnahmen dem übergeordneten Ziel einer inklusiven Gesellschaft dienen sollten
Wirkt nach innen wie nach außen
->sowohl Mitglieder der Organisation als auch ihre Kunden von den inkludierten Normen und Denkweisen aus der Unternehmenskultur heraus profitieren
würden immer mehr behörden, Firmen und Institutionen ihre Organisationskultur Richtung Inklusion entwickeln, so würde dies ihre Wirkung nach außen sozusagen ausdehnen und die Inklusion in immer mehr Bereichen der Gesellschaft wirken lassen
Förderung von Inklusion im privaten Bereich stellt eine gesellschaftliche Herausforderung
->viele Menschen das Bedürfnis nach Abschottung von der Gesellschaft haben
Veränderungen, die mit Inklusion einhergehen, können überwältigend sein, und das Private wird als die letzte "Bastion" des Stabilen, Bekannten und Gemütlichen betrachtet
Ein zusätzliches Hindernis kann die "Verkapselung" der Betroffenen sein
->rschöpft von ständigen Kämpfen um Anerkennung und Teilhabe sowie von einem Gefühl der Ohnmacht ziehen sich manche Menschen in ihre Nischen zurück. Sie pflegen ihre Beziehungen nur mit Gleichgesinnten, die ähnliche diskriminierende Erfahrungen teilen
gesellschaftliche Verhältnisse und Institutionen historisch gewachsen und die Geschichte keine Vorbilder in Bezug auf Inklusion liefert
Nichtsdestotrotz sollte die Inklusion das Politische “inkludieren” weil:
Inklusion braucht Politik
Inklusion in der Gesellschaft ohne gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Flankierung nicht möglich ist
Politik braucht Inklusion
Inklusion als gleichberechtigte Teilahabe an den politischen Prozessen selbst ein politisches Ziel in einer Demokratie darstellt
Politische Bildung als Teil des inklusiven Lernprozesses
Lernprozesse, die die Gesellschaft als Gesamtheit durchläuft, einer wirksamen politischen Bildung bedarf
Herausforderung im politischen Diskurs
Herausforderung zu bestimmen, wer das Subjekt der Inklusion sein sollte
Es gibt 3 Kategorien
nur für Menschen mit Behinderung
auch für Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, Geschlecht/Sexuelle Orientierung
für alle Menschen mit Teilhabeerschwernissen
Der politische Impuls durch die UN-Behindertenrechtskonvention galt zunächst nur für die Gruppe 1
Deutschland wuchs jedoch die Erkenntnis, dass Inklusion nicht nur auf Menschen mit Behinderung beschränkt sein kann
Inklusive Prozesse können sich von einer auf weitere Gruppen ausdehnen und durch Synergien gegenseitig verstärken
->Eine inklusive Schule kann diesen Prozess beschleunigen, indem sie die Chancen auf Teilhabe für verschiedene Gruppen erhöht und als Prototyp für eine inklusive Gesellschaft dient
Ziel der politischen Bildung
mentale Barrieren zu senken und Menschen als Teil einer inklusiven Gesellschaft zu sehen
Die leichte Sprache
Die Leichte Sprache kann den Zugang zur politischen Bildung erleichtern
insbesondere für Menschen mit Lernschwierigkeiten
Eine verstärkte Verwendung der Leichten Sprache, auch in Parteiprogrammen und politischen Debatten, kann die gesellschaftliche Teilhabe verbessern
Die gesellschaftlich-politische Partizipation sollte nicht nur auf das gesamtgesellschaftliche politische Leben beschränkt sein, sondern auch im "Kleinen" stattfinden
Menschen mit Behinderung sollten in verschiedenen Bereichen wie Arbeit, Wohnen und Bildung mitwirken und mitbestimmen können, was gleichzeitig ihre politische Partizipation stärkt und fördert
Verständnis der Organisationskultur
In der Organisationssoziologie wird eine Organisation als Gruppe von Menschen betrachtet. Die Organisationskultur stellt dabei ein Paket aus Grundsätzen, Werten und Normen dar, das von den Mitgliedern geteilt wird. Ein kleiner Teil der Organisationskultur ist nach außen sichtbar, während der Großteil unsichtbar und nur vermutet oder interpretiert werden kann
Der Eisberg der Organisationskultur
nur ein kleiner Teil der Organisationskultur (oben) ist nach außen sichtbar
-> Firmenlogo,Website,Betriebskleidung
der größte Teil und wichtigste Teil ist unsichtbar und kamm von außen nur vermutet / interpretiert werden
-> ungeschriebene Regeln, sprachliche Tabus
In Bezug auf Diversity und Inklusion wird die Aufteilung zwischen dem sichtbaren und dem unsichtbaren Aspekten der Organisarionskuktur in Statistiken sichtbar
-> Die Präsentation von Zahlen zu Mitarbeitenden aus verschiedenen Gruppen kann Skepsis hervorrufen, da die Frage aufkommt, ob es um Diversity als Quantität oder als Qualität geht
Qualität ist für die Gestaltung betrieblicher Veränderungsprozesse in Richtung Inklusion zentral
Qualitative Diversität
Das quantitative Verständnis von Diversität wird mit Rohmaterial verglichen, aus dem qualitative Diversität entstehen soll
Kulturwandel in Richtung Inklusion ist ohne qualitative Diversität nicht möglich
Es ist wichtig, dass die Vielfalt, die angestrebt wird, auch in der Organisation vorhanden ist
Qualitative Veränderungen für Organisationen
sollte im oberen Teil des Kultureisberges anfangen
Beispiel:
Diversity-Strategie verabschieden
Vertrauenspersonen und Diversity-Beauftragte ernannt werden
angestrebte Vielfalt in den Stellenanzeigen
Verschiedene Faktoren der Organisationskultur für den Wandel
Die konkreten Strukturen für den inklusiven Kulturwandel hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Betriebs und die Geschwindigkeit der Diversity-Strategie
Die Integration von Diversity in vorhandene Strukturen erfordert Veränderungen in den tiefen liegenden Aspekten der Organisationskultur und eine klare strategische Zielsetzung von der obersten Führungsebene
Personalpolitik
eine Politik die sich an den Belangen der Mitarbeiter richtet sollte die Prinzipien des inklusiven Betriebs beinhalten
-> daraus ergeben sich Maßnahmen die die Organisation zum Weg zum inklusiven Betrieb unterstützen
Mentoring- Programme werden durch Cross-Mentoring ergänzt
-> Mentor-Mentee-Paare werden gebildet, sodass die beteiligten unterschiedliche Diversity-Kategorien abbilden
->Dies fördert nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern gibt auch einen neuen Blick auf den Geschäftsalltag mit Fokus auf Inklusion
Inklusive HR-Maßnahmen
HR= Human Ressource
Maßnahmen die im Sinne der Inklusion bewusst durchgeführt werden
-> Beispiel: Ein fairer Wettbewerb um Verbesserungsvorschläge sollte beispielsweise Vorschläge wie einen Gebetsraum nicht als irrelevant abweisen, sondern wertschätzen und umsetzen
Diversity Maßnahmen im Kulturwandel
Im tiefgreifenden Prozess des Kulturwandels sind spezielle Diversity-Maßnahmen notwendig
Ein vorgeschlagenes Modell setzt eine "Messlatte" als Ziel und versucht, diese zu implementieren
die minimale Messlatte wird das proaktive erfüllen der gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf Anti-Diskriminierung am Arbeitsplatz verstanden
proaktiv = die Gleichstellungsgesetze in ihrer aktuellen Fassung bedeuten in der Praxis, dass die Betroffenen ihre Rechte individuell einklagen müssen
eine Maßnahme die sofort umgesetzt werden kann, ist die Erhöhung der Gehälter der Mitarbeiterinnen auf das Niveau ihrer gleich qualifizierten männlichen Kollegen
die maximale Messlatte muss deutlich über dem im Gesetz geforderten Verboten von Diskriminierung liegen
Monitoring
es solte für die langfristigen Ziele ein Instrument des Monitorings genutzt werden, um einen stetigen, konsequenten und nachhaltigen Umsetzungsprozess zu gestalten
-> Monotoring = systematische Beobachtung zwecks Kontrolle und Nachjustierung
Ziele und Inhalte des Monitorings sollten aus den Zeilen des Diversity-Managments abgeleitet werden
zu konsequente Monitoring gehört auch, dass die Berichterstattung auf regelmäßiger Basis erfolgt und allen Mitgliedern der Organisation zugänglich sind
Bildungsmaßnahmen
im inklusiven Wandel sind Bildungsmaßnahmen unabdingbar
egal ob spezielle Diversity-Trainings oder inklusive Aspekte des Team-Coachings- alle Bildungsmaßnahmen sollzen neben der Informationsvermittlung auf die Vermittlung von Kompetezen im Umgang mit Diskriminierung im beruflichen Alltag zielen
Diversity-Trainings sollten zunächst die bereits erlebten Situationen der Diskriminierung reflektieren, dann einen neuen Wissensinput vermitteln, das erworbene Wissen im Training zu stimulieren und diese Erfahrung zum Schluss nochmals Reflektieren
-> es empfiehlt sich eine Feedback-Runde, in der die Teilnehmenden ihre neuen Erfahrungen reflektieren und diskutieren
der 2. Teil der Schulung sollte für jede Zielgruppe individuell gesetzt werden, mit dem Maß, dass die Teilnehmenden Gelegenheit bekommen, ihre neu gewonnene situative Flexibilität zu erleben
Inklusion erfordert persönliche Ressoucen
Inklusion in einem Betrieb ist nicht allein durch das Zusammenbringen verschiedener Menschen und das Hoffen auf das Wegfallen von Vorurteilen zu erreichen
->Dies ist lediglich ein Hygienefaktor, der das Erreichen des Ziels voraussetzt, aber nicht garantiert
-> Hygiene Faktor = ein Faktor, der das erreichen des Ziels voraussetzt aber nicht garantiert
Die Entwicklung der Organisationskultur zu einer inklusiven Kultur erfordert persönliche Ressourcen
HR-Funktion häufig von Personalabteilung übernommen & steuert Personalpolitik in Betrieben
-> um ein inklusiver Betrieb zu werden, kommen zusätzliche Aufgaben auf diese Einheit zu
Unconscious Biases minimiert sich durch anonym. Bewerbungsverfahren
Egal welches Einstellungsverfahren, wichtig ist die Risiken der „intuitiven“ Auswahlentscheidung zu erkennen da diese wertfrei sind
Personalabteilungen größerer Betriebe können Expertenteams für spezielle Diversity-Merkmale bilden und sich regelmäßig und systematisch abstimmen und austauschen
Ernennung einer Person zu Diversity-Manager, die verantwortlich für auffallenden Aufgaben in diesem Bereich ist
Inklusionsbeauftrate, die Inklusion nach verschiedenen Merkmalen der Vielfalt nacheinander oder gleichzeitig vorantreiben
Die Frage, in welcher Organisationseinheit das Diversity Management oder die Inklusionsbeauftragten angesiedelt werden sollten, ist ebenfalls von Bedeutung. Hier sind einige verbreitete Varianten:
Personalabteilung
Synergien zwischen Diversity Management und klassischem Personalmanagement schaffen
besteht die Gefahr, dass die Inklusion an die HR-Funktion delegiert wird und nicht ausreichend im alltäglichen Geschäft der Facheinheiten verankert wird
Rechtsabteilung
experten können ein objektives Urteil darüber fällen, ob in einer bestimmten Situation, ein Verstoß gegen das Gleichheitsgebit vorliegt
kann implizieren, dass Inklusion als negativ besetzt wird
Vertrauensperson in Facheinheiten
niedrigfe Schwelle aus der Sicht der betroffenen Person
Beschwerden werden zunächst im Vertrauen geschildert und auf ihre Relevanz in bezug auf Inklusion überprüft
Schwäche = einzelne Konflikte können gelöst werden, doch ein Wandel der Organisation zum inklusiven Betrieb ist nicht möglich
Stabsabteiklung bei der Geschäftsführung
kommt nicht oft vor
ist symbolträchtig und ermöglicht kurze Entscheidungswege
Inklusion 0 fester Bestandteil von sowohl Strategie als auch der alltäglichen Arbeit
Nachteil: könnte eine mentale Barriere seitens der Mitarbeitenden aus niedrigen Hierarchiestufen sein
Diversity Council
Beratungsgremium kann fach- und hierarchieübergreifend zusammengesetzt werden
konzentriert sich auf die Umsetzung von Inklusions-Strategien
Vorteil: interdisziplinäre Kooperation der Mitglieder & die Möglichkeit, viele unterschiedliche Merkmale der Vielfalt in ihrer Gemeinsamkeit konkret in der Praxis umzusetzen
Nach Tailor Cox, muss die Führung als der Ausgangspunkt vom Diversity Managment begriffen werden
das heißt, einerseits, dass Diversity und Inklusion in der Strategie und im Leitbild / Grundsätzen der Organisation verankert werden sollen & dass die oberste Führungskraft ihr persönlöiches engagement glaubwürdig kommuniziert
Personalpronomen “Wir” bezieht sich auf die Gesamtbelegschaft und kann sowohl für den Kulturwandel eines Betriebs hin zur inklusiven Organisation als auch im Sinne der Motivationssteigerung positiv auswirken
-> sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte als Teil eines Wir erscheinen unmd sich mit der Organisation identifizieren
Pädagogik der Vielfalt
Deutschland: begann im Jahr 1976 mit der regulären Einschulung eines geistig behinderten Kindes
pädagogische Ausrichtung hat ihre Wurzeln sowohl in der Reformpädagogik als auch in der Montessori-Pädagogik
zentraler Grundsatz dieser Pädagogik ist die Anerkennung vielfältiger Verschiedenheit
zweite Prinzip, die "Gleichheit", steht nicht im Widerspruch zur Anerkennung der Verschiedenheit
->Gleichheit bedeutet hier nicht Gleichmachung, sondern eine Wertschätzung, die die vielfältige Verschiedenheit respektiert und nicht nivelliert
dritte Prinzip, "Freiheit", ermöglicht den Menschen, ihre Verschiedenheit auszuleben, ohne dabei die Gleichheit in der Wertschätzung zu beeinträchtigen
Was bedeutet Differenzierung im pädagogischen Kontext?
Lateinischen abgeleitet und als "Unterscheidung"
bezieht sich im pädagogischen Kontext auf Anstrengungen, das pädagogische Angebot den unterschiedlichen Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu gestalten
Diese Bemühungen sollen sicherstellen, dass der Unterricht vielfältigen Lernbedürfnissen gerecht wird
Differenzierung letztendlich eine Individualisierung des Lernens bedeutet, da jede Person einzigartig ist
In der pädagogischen Praxis hat sich die Unterteilung nach verschiedenen Kategorien durchgesetzt, insbesondere in größeren Lerngruppen
Die Differenzierung stellt die Lernenden in den Mittelpunkt und markiert einen Fortschritt gegenüber traditionellen Ansätzen, bei denen die Lehrperson lediglich Wissen vermittelt
Wie erfolgt die Differenzierung?
Die Differenzierung kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen
-> einige mit Diversity-Merkmalen übereinstimmen
kein Schubladendenken ist, sondern eher ein Kompass, der Lehrpersonen dabei helfen soll, den Unterricht gerecht für alle Lernenden vorzubereiten
Ein Beispiel für Differenzierung wird anhand kultureller Heterogenität: das Verhältnis zur Autorität, kann in unterschiedlichen Kulturen variieren
->n einigen Kulturen wird Macht als negativ betrachtet, während in anderen Kulturen Macht als eine Möglichkeit angesehen wird, sich auf jemanden zu verlassen und von dessen Wissen und Erfahrung zu profitieren
Fokussierung auf die lernende Person
Die Konzentration auf die Lernenden bedeutet, dass es nicht nur darauf ankommt, was (Lernfach) und wie (Lehrmethoden) die lehrende Person unterrichtet
-> sondern vielmehr, durch welche Lehrmethoden die Lernenden den Lernstoff am besten aufnehmen und ihre eigenen Kompetenzen entwickeln können
Die Lernmethoden
es keine grundsätzlich guten oder schlechten Lehrmethoden gibt
Effektivität von Lehrmethoden hängt davon ab, ob sie für die spezifische Lerngruppe und die individuellen Lernenden geeignet sind
entscheidend für die Vermittlung von Kompetenzen und nachhaltigem Lernen
eignen sich auch gut für den inklusiven Unterricht
als erster Schritt / wichtigste Voraussetzung: die Lehrenden dürfen “passive” Verhaltensweisen im Unterricht nicht einfach als Desinteresse und fehlende Motivation der Lernenden sehen
im zweiten Schritt : die Barrieren, die unterschiedliche Lernende im interaktiven Unterricht zu überwinden haben, gruppenspezifisch und oder individuell senken
-> Ängste abbauen
passende Methode: Think-Pair-Share-Prinzip
denken die Lernenden zunächst individuell über eine Frage nach ("Think"),
dann ihre Gedanken mit einem Partner ("Pair")
und teilen schließlich ihre Ergebnisse mit der gesamten Klasse ("Share")
->fördert die aktive Teilnahme und ermöglicht den Lernenden, sich schrittweise an die Gesamtdiskussion zu beteiligen
Aufteilung der Lerngruppe in Kleingruppen ist sinnvoll, um die Intensität der Aktivierung zu erhöhen und Barrieren zur Teilnahme zu verringern (siehe vorherrige Frage)
Gruppengröße sollte dabei berücksichtigt werden
->eine Gruppengröße von fünf Teilnehmenden als optimal betrachtet wird
->max. 7 Kinder
Die lehrende Person hat die Möglichkeit, die Gruppendynamik zu beobachten und bei Bedarf korrigierend einzugreifen
die homogene Aufteilung in Kleingruppen schrittweise abgebaut werden sollte, um inklusive Kooperation zu fördern
lehrende Person kann die Gruppenbildung lenken, um die Gesamtgruppe nach verschiedenen Kriterien aufzuteilen
bei älteren Schülerinnen und Schülern wird empfohlen, im Vorfeld die methodischen Hintergründe von Lehrmethoden zu erklären und "Spielregeln" aufzustellen
Reflexion nach jeder Übung ist entscheidend, um den inklusiven Lernprozess zu unterstützen
Fragen sollten sich darauf konzentrieren, was beim nächsten Mal anders gemacht werden kann, anstatt Schuld zuzuweisen
Beispiel einer Lehrmethode
Diese Methode dient dem Kennenlernen, dem Abbau von Befangenheit und der Entwicklung eines positiven Gruppenklimas
Lernenden bilden Dreiergruppen, zeichnen ein großes Dreieck und schreiben die Namen der Gruppenmitglieder an die Ecken
Gemeinsamkeiten werden in das Dreieck geschrieben
Das heterogenitätsdidaktische Dreieck
zeigt die wechselseitige Wirkung von Lernenden, Lehrenden und dem Fachgegenstand auf Didaktik, Methodik und Lehrplanung
Einfluss des Lehrenden auf den Kurs
Die fachliche Diversität sowie die sozialen, kulturellen und fachlichen Prägungen der lehrenden Person, ihre Motivation und die eigene Lernbiografie interagieren miteinander und beeinflussen die Gestaltung des Kurses.
Herausforderung der einzigartigkeit jedes Lernenden, Lehrenden und Lernveranstaltung
liebgewonnene Lehrmethoden und detaillierte Lernpläne flexibel zu handhaben und im Verlauf des Kurses anzupassen oder sogar zu verwerfen
situative Flexibilität erfordert von der lehrenden Person, stets bereit zu sein, sich den Gegebenheiten im Unterricht anzupassen
eine bedeutende Herausforderung, aber auch eine Chance ist, die die persönliche Lehrkompetenz stärken kann
Feedback
Feedback wird als Instrument verglichen, das einen ständigen Abgleich zwischen dem aktuellen Standort und den kurz- und langfristigen Zielen ermöglicht
sollte dem FIDeLity-Prinzip entsprechen
Frequent- häufig sein
Immediate- unmittelbar danach
Discriminating- konkret und klar
Loving- empathisch formuliert
Beispiele für Feedback-Übungen
die Kartenabfrage: Ich-Wir-Wir-Alle“-Modus: Am Anfang des Unterrichtsfragen: Was haben wir gestern gelernt?
die Fünf-Finger-Abfrage: als Halbzeit-Feedback: jeder Finger steht für eine andere Kategorie z.B. Zeigefinger → das habe ich noch nicht verstanden oder Daumen → das hat mir gut gefallen
das Doppeldecker-Feedback: Lehrende gibt Feedback zum Peer-Feedback
individuelle Rückmeldungen seitens der lehrenden Person gegenüber den Lernenden einen zentralen Stellenwert haben und unersetzlich sind
->Persönliche Gespräche ermöglichen eine individuelle und vertrauliche Rückmeldung, die für die Lernenden besonders wertvoll ist und den Lehrenden die Möglichkeit gibt, eine wirklich inklusive Lehrveranstaltung zu gestalten
Team durchlebt verschiedene Phasen der interdisziplinären Kooperation
Gruppendynamiken zu erkennen und zu systematisieren hat Tuckman 1970 das 5 Phasen-Modell der Teambildung beschrieben
Phase Forming
Eröffnungsphase werden die Konturen des Teams geformt
Ziele & Aufgaben werden definiert -> Ziel der Phase
Festlegung von "Spielregeln" und Kooperationsmethoden -> Risiko der Phase
->in interdisziplinären Teams entscheidend, da diese je nach Fachkultur variieren
Storming
geprägt von Konflikten -> Ziel: aus den Konflikten lernen
die durch unterschiedliche Kommunikationsstile verstärkt werden können
Risiko des Gruppenzerfalls ist hoch & Gefahr, dass Mitglieder die Gruppe verlassen
könnte das kreative Potenzial des interdisziplinären Teams erheblich beeinträchtigen
Norming
entwickelt das Team Normen der Kooperation nach der Überwindung innerer Konflikte -> Ziel: die selbst entwickelten Normen befolgen
in Teams wächst das Verständnis für die Unterschiede in den Denkweisen, was zu gegenseitigem Respekt oder zumindest Toleranz führt -> Risiko: Mangel an Toleranz aufgrund unterschiedlicher Denkweisen
Performing
die eigentliche Leistungserbringung -> Ziel: stabile Teamkultur für Leistungserbringung
Potenzial interdisziplinärer Teams kann hier zu qualitativen und quantitativen Spitzenleistungen führen
Eine schnelle Erreichung dieser Phase, die den Sinn der Dissonanz betont, macht das Team produktiver
Adjourning
Phase markiert das Ende der Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Ergebnisse und die Reflexion der Teamarbeit -> Ziel
Fokus liegt darauf, aus den Erfahrungen zu lernen, ohne Schuldzuweisungen -> Risiko sind Schuldzuweisungen
Prinzipien für ein positives Teambuilding / eine positive Kooperationsgestaltung
Wir lernen daraus
Konflikte als Herausforderungen betrachten, die Lerneffekte für Einzelne und das Team mit sich bringen
positive Einstellung gegenüber Problemen fördert das Wachstum
Nobody is perfect
offene Fehlerkultur etablieren, um den Druck auf Einzelpersonen und die Gruppe zu reduzieren
Akzeptanz von Fehlern fördert ein unterstützendes und lernorientiertes Umfeld
Weiter, immer weiter
Positives Teambuilding erfordert einen Blick nach vorne und die Bereitschaft, trotz Widrigkeiten weiterzumachen
Zitat aus Goethes „Faust II“ ermutigt dazu, sich auf den positiven „Bewegungsvektor“ zu konzentrieren
Externe Teamcoaching-Expertise
Wenn positive Teamgestaltung innerhalb des Teams nicht erfolgreich ist, kann die Unterstützung einer externen Person, die auf Teamcoaching spezialisiert ist, in Betracht gezogen werden
Die Einbindung externer Expertise bedeutet keine Niederlage des Teams, sondern kann dazu beitragen, die Prinzipien des positiven Teambuildings unter Moderation umzusetzen
Ausrichtung von Prozessen und Rollen
Prozesse und Rollen sind zentrale Elemente der Gruppenarbeit, jedoch mit unterschiedlichen Ausrichtungen
optimaler Arbeitsprozess zeichnet sich durch Flexibilität und Durchlässigkeit aus
Rollen bieten Stabilität und Berechenbarkeit
->Vereinigung beider Aspekte bildet eine effektive Grundlage für die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams
Das Planen von Prozessen
es empfiehlt sich, Prozesse zu planen, doch diese Pläne dann nicht dogmatisch zu verfolgen
Flexibilität und Durchlässigkeit sind essentiell für einen effektiven Arbeitsprozess
Kommunikationsprozesse müssen klar definiert sein, insbesondere in heterogenen Teams, um die Normen für die Kommunikation zu klären (Bring-Schuld)
-> jedes Teammitglied die Eigenverantwortung übernimmt und sich selbstverständlich bei anstehenden Problemen und Konflikten meldet
In größeren und heterogenen Teams sind regelmäßige Treffen wichtig, um Kommunikationsstörungen zu beheben und Konfliktpotenziale frühzeitig zu erkennen
Die Visualisierung von Prozessen, beispielsweise auf einer Tafel, ermöglicht Flexibilität in der Zusammenarbeit, besonders wenn Teammitglieder unterschiedliche Fachsprachen sprechen
kann auch der Treffpunkt sein, an dem die Zusammenarbeit reflektiert wird
auf Kategorisierung verzichten, aus der Überzeugung heraus, dass nicht nur der Charakter der Menschen, die damit zum Ausdruck gebracht werden sollen, für die Rolle im Team verantwortlich ist
Kategorisierung fördert Schubladendenken & festgefahrene Vorgehensweisen
es geht um Lerneffekte für die einzelne Person, die durch das ausprobieren von neuen Kommonikationsstilen und Vorgehensweisen entstehen
Das Neun-Rollen-Modell von Meredith Belbin bietet eine strukturierte Sicht auf verschiedene Teamrollen
9 Rollen Modell nach Beblin
Koordinierer ( Dirigent): behält Ziele der Zusammenarbeit im Auge & verteilt Aufgaben
Finisher: bringt Aufgaben zum perfekten Ende & Qualitätskontrolle
Implementer: setzt Strategien effektiv und pragmatisch um
Controlleur: beobachtet alle Prozesse kritisch und soll sie objektiv bewerten
Erfinder: soll kreative Ideen produtieren und ungewöhnliche Lösungen finden
Beschaffer: versorgt das Team mit Ressourcen und Idden aus der Außenwelt
Gestalter: sorgt dafür, dass eine Gruppe ihre Ziele nicht aus den Augen verliert
Spezialist: liefert fundierte Kenntnisse und tiefgründige Analysen im Kerngebiet
Teamplayer: formt Teams zu einer Einheit, verleiht positive Identitäten & schlichtet Konflikte
Führung kann von jedem Teammitglied übernommen werden, da die Rollen den Gewohnheiten und dem Charakter der Beteiligten entsprechen
Führungspersonen sich aus dem Projektteam heraushalten, um die Balance zwischen unterschiedlichen Disziplinen zu wahren
Anzahl der Teammitglieder sollte die Zahl sieben nicht überschreiten, um eine effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten
Ein Förderplan sollte idealerweise einen Prozess darstellen, der den aktuellen Stand der sozialen und kognitiven Entwicklung des Kindes objektiv bewertet, klare und realistische Förderziele setzt, konkrete Maßnahmen und Überprüfungszeiträume enthält
Herausforderungen und Empfehlungen
Verwendung standardisierter Förderformulare kann die Idee der individuellen Förderung konterkarieren
wird empfohlen, Grundkategorien für die Bewertung festzulegen, aber Raum für "spezielle" Charakteristika zu lassen
Nach der Standortbestimmung sollten nicht mehr als drei Lern- und Entwicklungsziele festgelegt werden, um eine klare und effektive Überprüfung zu ermöglichen
Lernziele sollten möglichst konkret und realistisch formuliert sein, um Frustration bei Nichterreichen zu vermeiden
zeitliche Komponente im Förderplan sollte standardisiert sein, um regelmäßige Überprüfungen zu ermöglichen, idealerweise monatlich oder halbjährlich
Trias der Lernziele
Trias der Lernziele umfasst kognitive, affektive und psychomotorische Ziele, um eine ganzheitliche Entwicklung zu fördern
Kognitive Lernziele (Denken): Wissenszuwachs
Affektive Lernziele (Emotionen): emotionale Kompetenz, Empathie
Psychomotorische Lernziele (Handeln): Handlungsoptionen und Umsetzung in der Praxis
Vorteile eines festen Rhythmus
bestimmter Überprüfungsrhythmus spart Zeit und Energie, da die Förderung nicht jedes Mal neu verhandelt werden muss
Lehrende bietet dies eine Struktur im stressigen Schulalltag und hilft, systematische Förderprozesse zu etablieren
fester Rhythmus bietet Kindern und Eltern Verlässlichkeit, was das Vertrauen und die Motivation steigern können
Was bringen Feedbacks?
Die lernende und lehrende Person blickem gemeinsam zurück, ob die vorherigen Pläne erfüllt wurden und blicken nach vorn, welche Strecke als nächstes zurückgelegt werden sollte
Empfehlungen für Feedback
Fördergespräche dienen als Standortbestimmung und ermöglichen einen Abgleich zwischen dem aktuellen Standort und den kurz- und langfristigen Zielen
Rückmeldungen sollten nicht nur formell, sondern auch informell und bei Bedarf erfolgen
Empfehlung für negative Rückmeldung
Feedback möglichst bals nach der Beobachtung
kritisierende,negative Äußerungen zwischen 2 positiven Anmerkungen ; positive Kritik sollte konkret und ehrlich sein
Kritik sollte nicht als allgemeingültig, sondern in der Ich-Form formuliert sein
Fehler sollten als normal und notwendig betrachtet werden, um einen positiven Lernspirit zu fördern
Lehrende können Selbstkritik üben und zeigen, wie sie aus eigenen Fehlern lernen wollen
Gruppenfeedback sollte sparsam eingesetzt werden, um einen inklusiven und individuellen Ansatz zu wahren
Zeit für Förderpläne finden
Einige Lehrende äußern den Vorwand, keine Zeit für die gemeinsame Erstellung von Förderplänen zu haben
->Antwort darauf lautet, dass es eine Frage von Prioritäten sei
Wenn die lernende Person wirklich im Mittelpunkt steht und Inklusion sowie der individuelle Ansatz ernst genommen werden, finden sich Zeit und Ressourcen für individuelles "Blitz-Feedback" sowie systematisches Feedback in Form von Förderplänen
Mitsprache Recht der lernenden Person
Mitspracherecht der lernenden Person bei der Erstellung der Förderpläne
Michael Galuske: Lernenden = Co-Produzenten
Förderungspläne sollten in verständlicher Sprache formuliert werden, insbesondere in der Rubrik "Beobachtungen".
->Es ist wichtig, genug Platz für die Reflexion der lernenden Person sowohl im Fördergespräch als auch in der Dokumentation zu bieten
Einbindung der Eltern / Erziehungsberechtigten
Eltern sollten als wertvolle Beobachter und Unterstützer in die Förderprozesse einbezogen werden
Im interkulturellen Kontext ist darauf zu achten, dass die Eltern nicht von oben herab behandelt werden, um die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht zu gefährden
Fördermaßnahmen sollten auch familiäre und soziale Aspekte berücksichtigen sowie außerschulische Hilfen einbeziehen
Kollektive Erstellung von Förderplänen
Die Erstellung von Förderplänen sollte kollektiv von lehrenden Personen aller Fächer und Mitarbeitenden im sozialen Bereich unter der Moderation der Klassenlehrer erfolgen
Das Modell KEFF (Kooperative Erstellung und Fortschreibung) individueller Förderpläne kann als Orientierungshilfe dienen
Interdisziplinäre Kooperation zwischen allgemeinpädagogischen und sonderpädagogischen Lehrkräften ist entscheidend
Wichtige Gründe für interdisziplinäre Kooperation
Beobachtung des Verhaltens in unterschiedlichen Situationen sorgt für das Gesamtbild der Evaluation
Beobachtunfen aus mehreren Perspektiven sorgt für mehr Objektivität
Planung von Fördermaßnahmen wird im interdisziplinären Team Optionen ermöglichen
Sind Fördermaßnahmen gemeinsam geplant, werden alle Beteiligten eher und motivierender bei ihrer Umsetzung mitwirken
Zusammenarbeit bietet wertvolle Chancen für Selbstevaluation, Supervision (Expertenaustausch) und kollegiale Beratung
Warum braucht man in der Pädagogik die Diagnostik?
Pädagogische Diagnostik umfasst alle diagnostischen Tätigkeiten, durch die bei einzelnen Lernenden Voraussetzungen und Bedingungen planmäßiger Lehr- und Lernprozesse ermittelt, Lernprozesse analysiert und Lernergebnisse festgestellt werden, um individuelles Lernen zu optimieren.
Definition betont den individuellen Aspekt der Diagnostik
->Somit steht und fällt die gesamte pädagogische Arbeit mit einer korrekten pädagogischen Diagnose
Diagnostik wird auch dazu verwendet, die "Zuweisung von Lerngruppen" zu gestalten
Die "Zuweisung von Schülerinnen und Schülern zu Lerngruppen und Schulformen, bzw. das Erteilen von Qualifikationen, beschreibt das Ziel einer Selektions- bzw. Auslesediagnostik
Diagnostik in der pädagogischen Literatur
In päd. Literatur wird zwischen der
Status-Diagnostik (Leistung des Kindes)
Prozess-Diagnostik (Wie lernt das Kind) und
Verfahrensdiagnostik (Wie löst das Kind die Aufgabe) unterschieden.
Besonders die Status-Diagnostik wird defizitär formuliert zu werden da durch z.B. Tests überprüft wird was das Kind (noch) nicht kann und beinhaltet autom. den Abgleich zur Norm
Das formelle Testverfahren
ein "hohes Maß an Standardisierung bezüglich ihrer Durchführung, Auswertung und Interpretation" gekennzeichnet
Beispiel dafür ist ein Intelligenztest, der von geschulten Psychologen nach einem normierten Verfahren durchgeführt wird
Kritikpunkte an formellen Diagnostikverfahren:
die Fokussierung auf niedrige IQ-Quotienten im schulischen Kontext
Stresssituation für das Kind während des Tests
Tatsache, dass die Ergebnisse allein keinen pädagogischen Impuls geben
Das informelle Testverfahren
handelt es sich oft um Gespräche zwischen der lehrenden und der lernenden Person
behutsames Nachfragen und Impulse bringen Erkenntnisse darüber, wie das Kind an Aufgaben herangeht
Ein Nachteil ist der hohe Zeitaufwand
->gleichzeitig kann eine großzügige Zeitplanung den Wert dieses Verfahrens steigern
weniger verbreitete, aber effektive Form der informellen Diagnostik ist das Spiel
Spiele schaffen eine entspannte und freudige Atmosphäre bei den Kindern und ermöglichen Einblicke in ihre Talente und Kompetenzen, die über formelle Raster hinausgehen
Im inklusiven Kontext können formelle Diagnostikinstrumente kritisiert werden, da sie alle Kinder in Standards einordnen und damit das inklusive Prinzip herausfordern
Dennoch sind sie oft unvermeidlich, und ihre Aussagekraft kann durch verschiedene Ansätze verbessert werden
Aussagekraft von der lehrenden Person überprüfen
Relativierung durch Vergleich mit früheren Tests:
Beziehung zu den Ergebnissen vorheriger Tests desselben Kindes gesetzt werden
Dies relativiert die Vergleichbarkeit zu anderen Kindern und betont den individuellen Charakter der Diagnose
Betrachtung im Gesamtkontext :
Ergebnisse eines Tests sollten zusammen mit anderen Diagnostikinstrumenten und Beobachtungen betrachtet werden
360-Grad-Analyse schafft einen kohärenten Blick auf die Entwicklungssituation des Kindes
Berücksichtigung seiner außerschulischen Umstände
Interdisziplinäre Zusammenarbeit:
Pädagogische Kräfte aus verschiedenen Bereichen sollten zusammenarbeiten
um Schwächen in verschiedenen Fächern, die dieselbe Ursache haben könnten, zu identifizieren und zu adressieren
Fehleinschätzung durch interkulturelle Sicht
Selbstreflexion der lehrenden Person im Umgang mit kulturellen Unterschieden und die Vermeidung ethnozentristischer Pathologisierung entscheidend, um eine genaue Diagnose und angemessene Fördermaßnahmen zu gewährleisten
wertende Brille der lehrenden Personen berücksichtigen da Evaluation nie wertneutral ist und auf soziokulturellen und persönlichen Normen basiert
Verzerrung der Einschätzung kommen → Beispiel der Schülerin, die sich nicht meldet und dieses wertend als Desinteresse gewertet wird → führt zu weiteren Problemen
Ethnozentrische Pathologisierung, → wenn ein ungewöhnliches Verhalten direkt und ohne Zweifel und ohne optionale kulturelle Erklärung auf die Fähigkeiten und die Persönlichkeitsstruktur übertragen wird
Zuletzt geändertvor 23 Tagen