Erfindung und Entwicklung des IQ
- William Stern(1911)
o (Intelligenzalter/Lebensalter)* 100
§ Problem: Mit 20-25 stabiles Intelligenzalter -> IQ sinkt nur noch
- Abweichungs-IQ(Wechsler, 1944)
o {(Anzahl gelöste Aufgaben-Mittel gelöste Aufgaben Vergleichsgruppe) / Standardabweichung} *15+100
§ IQ ist kein Quotient
Verteilung IQ (was ist hoch und niedrig + historische kategorien)
- IQ nahezu Normalverteilt (Ein bisschen gestaucht/ niedriger um den Mittelwert und im Extrembereich höher)
o Durchschnittlich: +/- 0.5 SD
o Niedrig: -0.5 bis -1.5 SD
o Sehr niedrig: kleiner als -1.5 SD
o Hoch und sehr hoch gleich nur anderes Vorzeichen
§ Früher Fragwürdige Bezeichnungen
· Terman(1916): Schwachsinnig vs Normal vs Genial
· Wechsler(1964): Nur niedrigste Schwachsinnig but still
Die Kurve des Anstoßes (Hernsten und Murray)
- Fragwürdiges Buch
: IQ Korrelate mit Armut Arbeitslosigkeit Einkommen,Kinderzahl ect…
Afroamerikaner*innen durchschnittlich 15 IQ weniger als Amerikaner mit europäischer Ethnie
o -> IQ als Bedingung formuliert statt Sozioökonomischem Status der Eltern
§ Sozialpolitische Forderungen (Streichung der Sozialhilfe für manche Gruppen)
- Reaktion:
o Umfassende Aufklärungen und Berichte(APA Task Force, Gottfredson) : Datenlage Valide aber Interpretation/Schlussfolgerung inkorrekt
- Teilweise auch aktuellere deutsche Publikationen mit ähnlichen Kontroversen
Soziale Eigenschaften
- National Longitudinal Study of Youth
o IQ Überdurchschnittlich vs IQ Unterdurchschnittlich
§ Bachelor: sehr viel häufiger
§ Unter Armutsgrenze: seltener
§ Kein Schulabschluss: viel seltener
§ Geschieden innh. 5 Jahren: seltener
§ Alleinerziehende Mütter: viel seltender
§ Sozialhilfe innerhalb 5 Jahren nach dem ersten Kind: seltener
§ Kind hat IQ<80: viel seltener
§ Männer im Gefängnis: seltener (aber generell gering)
Schulerfolg (r)
- Hohe Korrelation Noten (IQ~Höhe Schulabschluss = .70)
§ Grundschule: 0.60-0.70
§ Sekundarstufe: 0.50-0.60
§ College: 0.40-0.50
§ Graduate School: 0.30-0.40
o Allerdings Abnehmend aufgrund von Selektionseffekten
- Hohe Korrelation mit Schulleistungstests (PISA ect. ) da sie auch aus ähnliche Aufgaben bestehen
Berufstätigkeit (z)
- Tätigkeitsniveau korreliert mit IQ
Hoch -> (120er),
Niedrig -> (90er),
Mittel -> (100er u 112)
o Standardabweichung bei Berufen mit niedrigerem Niveau höher
o -> höherer IQ für hohes Berufsniveau nötig, Niedriger können alle ??? (questionable)
Daten von 1945
Sozioökonomie
( prädiktionskraft des IQ (r) und Interaktion mit SÖS der Eltern)
- IQ der Beste Prädiktor für
§ Bildungsniveau(.48) ,
§ Beruflicher Status(.36),
§ Einkommen (.16)
o Bildungsniveau/Einkommen/Beruf der Eltern auch gut aber nicht ganz so stark
- Interaktion sozioökonomischer Status der Eltern und IQ
§ Hauptsächlich additiv aber auch ein paar Wechselwirkungen:
o Höhe Schulabschlus: stärkere Gewinne durch Intelligenz bei hohem SÖS der Eltern als bei niedrigem (Wer hat dem wird gegeben)
o Einkommen: Kaum eine Veränderung durch Intelligenz bei hohem SÖS, bei niedrigem SÖS kann IQ kompensieren
(Zagorskys Vorhersage des Jahreseinkommens (R) und Längschnittstudie Stumm)
- Zagorskys Vorhersage des Jahreseinkommens
o Je IQ Punkt: 405$
o Andere Faktoren wie Alter, Ethnie,Bildung mit drin
o R^2= .241
- Wilde Längsschnittstudie von Stumm et al (2010)
o Zusammenhänge bei Herkunfst SÖS, erreichtem SÖS und Verhalten untereinander geringer als von und zu Intelligenz
o Lerne ich nicht auswendig
Lebensdauer
- IQ: positiv Korrelation mit Lebensdauer
o Hazard-ratio(Sterberisiko) pro 15 Punkte IQ Vorteil um 24% gesenkt -> HR= 0.76
§ Bleibt auch bei Kontrolle für SÖS bestehen (wenn auch niedriger)
Psychische Krankeiten
- IQ negativ Korrelation mit psychischen Krankheiten
o Hazard-ratio(Erkrankungsrisiko) pro 15 Punkte Nachteil um 49%(mood dis.) – 82% (substanzmiss.) erhöht -> HR: 1.49-1.82
o Mögliche Mechanismen
§ IQ= Vulnerabilität Gehirn
§ Bedingt durch gleiche Gene
§ IQ fördert Stressbewältigungsstrategien/Gesundheitsbewusstsein
Kinderanzahl (r)
- Negativ-korrelation welche über die Zeit an Stärke zugenommen hat (1960-1964: r=-.22)
o Allerdings nicht kontrolliert für Abgeschlossene Familienplanung oder Bildungsstand?
§ Stärkste Zunahme der Kinderlosigkeit im mittleren Bildungsstand
Stabilität des IQ:
Längs vs Querschnitt (Flynn Effekt)
- Querschnitt zeigt abnehmende Intelligenz
- Längsschnitt nicht
o Flynn-Effekt(Kohorteneffekt) -> ältere Kohorten haben geringere IQ Werte (2-5 Punkte pro Jahrzehnt)
§ Kognitive Geschwindigkeit ist besonders unterschiedlich
§ Beginn und Form des Abbaus mit dem Alter Identisch (dh Parallele Kurven)
§ Ursachen ?
· Ernährung
· Beschulung
· Geringere Bleibelastung(Andere Schadstoffe auch)
Fluid vs Kristalline Intelligenz
Verringerung intelligenzabbau
- Fluid nimmt ab 25 kontinuierlich ab
o Rückgang mentaler Geschwindigkeit (Allerdings nur wenig intraindivduelle Varianzaufklärung)
- Kristalline Intelligenz erst ab c.a 60 Jahren
- Einflüsse verminderter Intelligenzabbau
o Hohes soziales Umfeld
o Komplex/stimulierendes Umfeld
o Abwesenheit Kardiovaskuläre/Chronische Krankheiten
o Intelligente*r Partner*in
Stabilität der IQ
Differenzielle Stabilität (r)
Jahresstabilität
11 jahre -> 77/90
Kind -> 18
Draw a man test
(Rangstabilität: Bleibt Rangfolge Gleich -> über/unterdurchschnittlichkeit)
- Jahresstabilität: r=.90 (Wenn keine Messfehler wären .99)
- Vorhersagekraft IQ mit 11 jahren für:
o IQ im Alter von 77: r=.63 -> Korrektur Varianzeinschränkung: .73
o IQ im Alter von 90: r=.54 -> Korrektur Varianzeinschränkung: .67
- Vorhersagekraft für IQ mit 18 /Korrelation bei Babys/Kinder bis c.a 9 geringer aber trotzdem noch deutlich (c.a r=.50)
o Ursachen: Probleme mit Standardisierung, Motivation, differentiellen Entwicklungsverläufen
o Alternativen BSP: Draw a Man Test mit 4 Jahren:
§ Nur geringe Korrelationen mit IQ Testergebnissen mit 4 oder 14 Jahren
Intelligenzverbesserung ?
Training
o Zwar Anstieg durch Übung der Aufgaben (etwa 0.5 SD) trz. lange keine Belege für IQ Anstieg durch Training
o Studie Jaeggi (Sehr einflussreich 3.000 mal Zitiert) :
§ Arbeitsgedächtnis Training mit Erinnern an Übereinstimmung mit Buchstaben von vor 2 Trials
§ Kritik:
· Bei Replikation Einfluss auf Arbeitsgedächtnisaufgaben geringer als angegeben und Transfer auf andere IQ Aspekte(nicht geübte Aufgaben, fluide Intelligenz) nicht gegeben
· Nicht überzeugend
Intelligenzverbesserung
Frühförderung
§ Bsp: Projekt Head Start, Milwaukee Projekt, Carolina Abecedarian Projekt
o Breites Förderspektrum 5 Tage Ganztagsbetreuung -> großer Aufwand
o Effekte nur kurzfristig um bis zu 15 IQ Punkte
§ Verpufft nach einigen Jahren
Beschulung
o Vgl IQ von Schüler*innen am 10ten Geburtstag in Abhängigkeit zu den Schulmonaten (manche sind ja zur Einschulung jünger)
§ IQ= 103.7+ 0.76 * Schulmonate
o Metaanalyse
§ Pro Schuljahr 1-5 Zusätzliche IQ Punkte
Umwelteinflusse (adoption, Geschwister)
o Adoption erhöht IQ
§ Früher Adoptiert in Familien höheren SÖS = höherer IQ
o Jüngere Geschwister= geringeren IQ (pro älteres Geschwisterchen 1,5 Punkte weniger)
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