Buffl

6. Mobbing in der Schule

ND
von Nipu D.

Situation der

Opfer

• Täter beschreiben Merkmale eines

Opfers: „die, die sich nicht wehren, nicht

sehr stark sind und die sich zu sehr

fürchten, dem Lehrer oder jemand

anderem davon zu erzählen“

• Vielzahl an Studien hat versucht,

persönliche und familiäre Merkmale von

Opfern zu untersuchen,

• Achtung: Psychopathologisierung

der Opfer

• Annahme, dass Stärkung der Opfer

präventiv oder als Intervention

eingesetzt werden könnte

(empirisch nicht nachweisbar)


• Möglich, dass mangelnde Fähigkeit,

sich adäquat zu wehren, es den Tätern

leichter macht, die Reaktionen der

Opfer auf vermeintlich harmlose

Provokationen zu diskreditieren, so

dass Attacken als gerechtfertigt gelten

(aber auch umgekehrt denkbar)

• Im Alltag häufig „fundamentaler

Attributionsfehler“, d.h. Einfluss der

Person wird überbewertet, Einfluss der

Situation wird unterbewertet


• Hat sich Mobbing in einer

Schulklasse erst manifestiert, ist

es dem Täter gelungen, die

sozialen Normen der Gruppe so

zu manipulieren,

dass die Attacken gegen das

Opfer legitimiert sind


• Verhaltensänderungen des Opfers

werden kaum wahrgenommen und

führen nicht zu Veränderung

• Soziales Kompetenztraining →

Opfer „muckt auf“ →

Machtposition muss in

besonderer Weise demonstriert

werden

• Mit singulären Aktionen wird

Opfer provoziert und Hoffnung

der Opfer ad absurdum geführt

→ erlernte Hilflosigkeit → Risiko

für Opferrolle in weiteren

Settings

„An jedem Unfug, der passiert,

sind nicht nur die Schuld, die ihn

begehen, sondern auch die, die ihn

nicht verhindern.“

(Erich Kästner im fliegenden

Klassenzimmer)

Der Einfluss

der Peers

• Erklärungsmodell, das aktuell

untersucht wird (in Anlehnung

an Eisenberg, 2014; 2000;

Valiente et al., 2004):

• Unterscheidung zwischen

zwei Reaktionen auf

Empathie, die mit

unterschiedlichen

Handlungskonsequenzen

verbunden sind:

• Sympathie

• Personal distress


• Sympathie:

• Reaktion, die sich aus der Besorgnis über

den emotionalen Zustand eines anderen

ergibt, die nicht mit dem Zustand oder der

Verfassung des anderen identisch ist,

sondern aus Gefühlen der Trauer oder

Sorge um den anderen besteht

• Positiv mit prosozialem Verhalten

verknüpft


• Personal distress:

• selbstfokussierte, aversive affektive

Reaktion auf die Besorgnis über die

Emotionen eines anderen

• Kann häufig eine empathische

Übererregung widerspiegeln

• Negativ oder nicht mit prosozialem

Verhalten verknüpft


• Erklärungsmodell, das aktuell

untersucht wird (in Anlehnung an

Eisenberg, 2014; 2000; Valiente et

al., 2004):

• Verteidiger UND

Außenstehende: empathische

Wahrnehmung, d.h.

Perspektive des Opfers wird

eingenommen und Leid

erkannt

• Verteidiger: reagieren

„sympathisch“ und helfen


• Erklärungsmodell, das aktuell untersucht wird

(in Anlehnung an Eisenberg, 2014; 2000;

Valiente et al., 2004):

• Außenstehende:

• das Leid der Opfer wird

„überempathisch“ als

persönliches Leid

und damit aversiv empfunden

(personal distress)

• Starke hormonelle Reaktion

(Adrenalin, Cortisol)

• Verhaltensweisen wie „die

Situation verlassen“,

„wegschauen“ und „nichts tun“

• Blockierung von aktivem Handeln

und damit auch

prosozialem Verhalten

Author

Nipu D.

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