Was sind Blutgruppen?
Genetisch determinierte Merkamel auf der Oberfläche von Erythozyten
-> Antigene auf der Oberfläche
-> Auch auf Leukozyten und Thrombos
Über 370 versch. Blutgruppenmerkmale in 43 Blutgruppensysteme
Bestimmung der Blutgruppen
Für:
Vorbereitung einer Transfusion (Kreuzprobe)
Untersuchung von Transfusionsreaktionen
Akute/verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion (nach unkompatiblen Infusionen)
Abklärung von hämolytichen Anämien unklarer Ursache
Bsp nach Infusion
Morbus haemolyticus neonatorum (MhN)
Klinisch relevante Blutgruppensysteme
ABO
Rh
Kell
Duffy
Kidd
S,s,U
Vel
Biochemie der Blutgruppenantigene
Kohlenhydrate (Oligosaccharide) oder Polypeptide
An Membranlipide gebunden oder
Über hydrophobe Anteile in Lipidschicht der membran integriert
Bildung während der Erythropoese oder passive Adsorption aus Plasma
Mindestbestimmung/Anforderung bei Blutgruppenbestimmung
AB0
Grundlage jeder Blutgruppenbestimmung
Rhesusmerkmal D (Wichtigstes Antigen, Rh-Faktor)
Inkompatibilität bsp zwischen Mutter (Rh-F -) und Fötus (Rh-F +)
Plus RM C, c, E, e + Kell + ggf. Cellano
ABD Kontrolle, wenn Blutgruppe im Labor bekannt
Gegebenfalls über AB0 und Rh System hinaus (bsp bei multiplen Transfusionen oder seltenen Bkutgruppen)
AB0 System
-> Bestimmung der Blutgruppen durch das vorhandensein spezifischer AG auf der Oberfläche von Erys
-> Bestimmung durch spezifische Zuckerreste die an H-Substanz binden
-> Antikörper gegen Antigene, die sie selbst nicht besitzen
Blutgruppe A:
A-Antigen
Anlagerung von N-Acetylgalactosamin
B-Antikörper
Blutgruppe B
B-Antigen
Anlagerung von D-Galactose
A-Antikörper
Blutgruppe AB
A- und B-Antigene
Anlagerung von D-Galactose und N-Acetylgalactosamin
Keine Antigene = Universalspender
Blutgruppe 0
Keine Antigene und Zuckerreste, nur H-Substanz
Anti-A und Anti-B Antikörper = Universalspender
Rhesus-System
Definiert durch Vorhandensein/Fehlen des D-Antigens auf der Oberfläche von Erythroztyen
Art der Antigene: Proteine
Kodiert durch: Gene RHD (D-Antigen, extrem immunogen) und RHC (C, c, E, e) auf CHromosom 1 (d = .)
Erbgänge:
Homozygot: DD Rh-positiv
Homozytgot: .. Rh-negativ
Heterozygot: D. Rhesus positiv
Funktion: Integrität Erythrozyten membran und Transportfunktion (Ammonium und evntl Co2)
Wo: Erys, Niere, Haut, Leber, Hoden, Gehirn
Auto- und Alloimmunreaktionen
Erythrozytäre Autoantikörper:
Entstehen durch zb Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA, Ursache oft Wärme-AK, IgG) = AK gerichtet gegen körpereigene Erys, werden als fremd erkannt (Autoantiköepr = IgM und IgG)
Reagieren mit autologen (eigenen) und fremden Zellen
Führen zu positiven Kreuzproben (serologische Verträglichkeitsprobe) und beschleunigen den Abbau transfudierter Erythrozyten
Erythrozytäre Alloantikörper:
Immunsystem bildet AK gegen fremde AG auf transfudierten oder fetalen Erys (Bsp Rh+ Kind und Rh- Mutter)
blutgruppenspezifische AK (gerichtet gegen spezifische BG)
Positive Kreuzpoben, können hämolytische Transfusionsreaktion verursachen
Komplette Antikörper (IgM)
meist IgM-Typ = pentamer aufgebaut (5 Bindungstellen)
Direkte Bindung von mehreren Erys möglich, dadurch sichtbare agglutination
Können Erys direkt und ohne weitere Hilfe agglutinieren
Bsp: Anti-A oder Anti-B = führen zu starker agllutibation bei Inkompatibilität im AB0 System
Inkomplette Antikörper (IgG)
Wirken bei Körpertemperatur
Kleiner als IgM und besitzen nur 2 Bindungstellen
Können Zeta-Potential (neg. Ladung der Ery-Membran) nicht überbrücken
Zugabe:
Coombs Reagenz (Verbindet IgG über Fc Teil und erleichtert Agglutination)
LISS-Reagenz (Verringert Zeta-Potential)
Zuletzt geändertvor 3 Tagen