Was versteht man im allgemeinen unter der Prozesserhebung?
Die iterative Informationserhebung über einen Prozess und die Organisation dieser Information
1) Rahmen definieren -> Team das an Prozess arbeiten wird
2) Informationen erheben -> Prozessverständnis wird entwickelt; versch. Erhebungsmethoden
3) Modellierungsarbeit durchführen -> Mit Modellierungsmethode in Prozessmodell
4) Prozessmodellqualität sicherstellen -> Qualität anhand versch. Kriterien sicherstellen
Welche zwei Rollen sind bei der Prozesserhebung von entscheidender Rolle?
Prozessanalyst:
Informationserhebung und -organisation
Koordination des Modellierungsvorgangs (unter Leitung des Prozessverantwortlichen)
kennen nicht alle Details eines Prozesses
Fachexperte:
Genaues Wissen über Prozess
Interne Sicht auf alle Beteiligten
Externe Sicht auf alle Lieferanten, Kunden, Partner
Oft keine Modellierungskenntnisse
Was ist Aufgabe des Prozessverantwortlichen in Bezug auf Fachexperte und Prozessanalyst?
Dass beide an der Festlegung des Rahmens der Prozesserhebung beteiligen
Welche drei Herausforderungen treten auf, da Modellierungskenntnisse und Fachwissen oft bei versch. Personen liegen?
Fragmentiertes Prozesswissen
-> Aktivitäten nicht von ein und derselben Ressource durchgeführt; Prozessanalyst muss mit Fachexperten sprechen um Information zu gewinnen; Konfliktpotential durch versch. Sichten
Fallbasiertes Denken
-> Fachexperte betrachtet unter Einzelfallperspektive, nicht generalistisch; Fachexperte geben Auskunft über spezifische Aspekte damit Analyst ein systematisches Prozessmodell erstellt
Mangelnde Modellierungskenntnisse
-> Fachexperten kennen Modellierungssprache nicht, was Kommunikation und Feedback erschwert; umgangssprachliche Erlärung des Modells
Welche evidenzbasierten Methoden gibt es? Erkläre diese
Dokumentenanalyse
-> Infos sammeln ohne Kontakt zu Fachexperten
-> Nutzung bereits bestehender Dokumente zu Geschäftsprozessen
-> Dokumente verweisen auf Rollen, Aktivitäten, Geschäftsobjekte
Beobachtung
-> Fokus auf Bearbeitung einzelner Fälle um Funktionsweise zu verstehen
-> Entweder:
aktiv (Kunde) -> Prozess in Gang setzen und Schritte/ Möglichkeiten aufzeichnen
passiv (Beobachter) -> Prozess in Gesamtheit verstehen
Automatische Prozessmodellgenerierung
-> Ereignisprotokolldaten zur automatischen Erstellung von Prozessmodellen
-> Nutzung realer Daten
-> Vielzahl prozessbezogener Informationen werdn erfasst
-> multiple Systemdaten werden genutzt
Was ist die interviewbasierte Erhebung?
Fachexperten werden über Funktionsweise eines Prozesses befragt:
-> Vorwärts gerichtet (ausgelöst durch vorrausgehendes Ereignis)
-> Rückwärts gerichtet (ausgehend von Prozessergebnis)
Bei jedem Interview wird geklärt:
welche Eingabe von vorgelagerten Aktivitäten erwartet wird
welche Entscheidung getroffen wird
welche Ergebnisse aus Aktivitäten hervorgehen
welche Ressource weitergereicht wird
Was sind die großen Vorteile der workshopbasierten Erhebung?
Gute Organisation
Offene Atmosphäre
Gleichwertige Berücksichtigung aller Beteiligungen
Alle Stakeholdergruppen werden eingebunden
Wie sind die versch. Erhebungsmethoden miteinander zu vergleichen?
Wie sieht das Schema zur Prozessmodellierung aus?
In welcher Reihenfolge findet es statt?
Erkläre näheres zur Identifizierung der Prozessgrenzen (Schritt 1 beim Schema zur Prozessmodellierung)
Infos ggf. bereits in der Dokumentation der Prozessarchitektur enthalten
Prozessgrenzen varrieren je nach Perspektive der Stakeholder
Auslösende und Beendende Ereignisse identifizieren durch:
Betrachtung der Geschäftsobjekte
Ermittlung potentieller Ergebnisse
Negative Ergebnisse werden als Abbruch-Ereigniss identifiziert
Erkläre näheres zur Identifizierung der Hauptprozessaktivitäten und Zwischenereignisse (Schritt 2 beim Schema zur Prozessmodellierung)
Erhebung von Aktivitäten und Zwischenereignissen in Workshops/ Interviews
Menge von Aktivitäten/ Ereignissen ist überarbeit- und anpassbar
Je komplexer der Prozess, desto eher Fokus auf Hauptaktivitäten und Zwischenereignisse
Erkläre näheres zur Identifizierung der Resourcen und Übergaben (Schritt 3 beim Schema zur Prozessmodellierung)
Aktivitätsreihenfolge ist noch nicht festgelegt
Explizite Identifizierung der Prozesspunkte/ Schnittstellen bei denen Arbeit von einer Ressource an andere übergeben wird
Externe Parteien sowie stattfindende, zugehörige Nachrichtenflüsse und Übergaben werden mithilfe von Pools modelliert
Erkläre näheres zur Identifizierung des Kontrollflusses (Schritt 4 beim Schema zur Prozessmodellierung)
wann und warum Aktivitäten und Ereignisse ausgeführt werden
festhalten von Reihenfolge, Entscheidungspunkten, nebenläufigen Ausführungen, Aktivitäten, Ereignissen und Wiederholungen
BPMN -> XOR und ODER-Gateways
-> Sequenzflusskanten, Schleifenmodellierung, Nebenläufige Aktivitäten mit UND-Gateways
Erkläre näheres zur Identifizierung der weiteren Elemente (Schritt 5 beim Schema zur Prozessmodellierung)
relevante Geschäftsobjekte und Ausnahmen ermitteln
Datenverknüpfungen (Bzh zw. Objekten, Speichern, Beziehung, Aktivitäten, Ereignissen)
Angeheftete Ereignisse, Ausnahmeflüsse, Kompensationen zur Modellierung von Ausnahmen
fallspezifischer Umfang der Ergänzungen von Datenelementen und Ausnahmen
Welche Qualitätsaspekte spielen für ein erfolgreiches BPM-Projekt eine Rolle?
Was sind Strukturregeln einer Modellierungssprache?
Syntaktische Regel:
-> stukturell korrekte Anwendung aller Regeln auf Element- und Modellebene
Was sind Verhaltensregeln einer Modellierungssprache?
Syntaktische Regel :
-> verhaltenstechnisch korrekt, wenn alle Verhaltensanomalien vermieden werden
Verklemmung: laufende Instanz kann nicht weiter ausgeführt werden, sobald bestimmter Zustand erreicht ist
Endlosschleife: Instanz läuft endlos weiter
Was ist die semantische Qualität, was die Validierung?
Semantische Qualität: Übereinstimmung zw. Modell und realen Prozess
-> Validität: Alle Modellaussagen auch richtig für realen Prozess
-> Vollständigkeit: Modell enthält alle relevanten Aussagen über den Geschäftsprozess
Validierung: Verfahren, um semantische Qualität zu prüfen
-> keine formalen Regeln, feststellbar durch Gespräche, Interviews, Workshops
Was ist die pragmatische Qualität einer Modellierungssprache?
Einschätzung der tatsächlichen Verwendbarkeit des Modells
-> Verständlichkeit: Wie einfach les- und verwendbar
-> Wartbarkeit: Wie einfach veränderbar
-> Erlernbarkeit: Wie gut bildet es Realität ab
Zertifizierung: Verfahren, um pragmatische Qualität zu prüfen
-> schwer vorher einzuschätzen, durch Arbeit der Mitarbeiter beurteilbar
-> Beteiligte erlangen umfassendes Verständnis, unterstützt durch Interviews und Experimente
Wofür dienen Modellierungsrichtlinien?
Wichtiges Hilfsmittel, um pragmatische Qualität zu verbessern:
Vokabular - vermeiden best. Elemente
Struktur - eingrenzen der Modellstruktur
Semantik - best. Elemente nicht überall verwendbar
Aussehen - Erscheinungsbild in Bezug auf Bezeichnung, Layout, Notation eingeschränkt und vereinheitlicht
Nenne die 7PMG (7 Modellierungsrichtlinien)
Kannst du folgende Lernziele?
Zuletzt geändertvor 2 Monaten