Wer schrieb bereits über das Wesen und die Entwicklung des Kindes?
Platon und Aristoteles
Welches Bild hat Platon von Kindern?
Nenne Modelle der Entwicklungspsychologie (4)
Psychoanalytisches Modell der psychosexuellen Entwicklung, Freud
Stufenmodell der moralischen Entwicklung, Kohlberg
Modell der kognitiven Entwicklung, Piaget
Modell der psychosozialen Entwicklung, Erikson
Welches Bild hat Aristoteles von der kindlichen Entwicklung?
Erfahrung=Mittelpunkt
Beobachtungsmethoden für kindliches Verhalten, Vorläufer
Nenne die Stufen des Modells der psychosozialen Entwicklung nach Erikson (2005)
Stufe 1: Urvertrauen versus Urmisstrauen
Stufe 2: Autonomie versus Scham und Zweifel
Stufe 3: Initiative versus Schuldgefühl
Stufe 4: Werksinn versus Minderwertigkeitsgefühl
Stufe 5: Identität versus Identitätsdiffusion
Stufe 6: Intimität versus Isolierung
Stufe 7: Generativität versus Stagnation
Stufe 8: Ich-Integrität versus Verzweiflung
Unterteilung der Stufen in Altersabschnitte
1-4 Sozialisierung des Kindes
5-8 Sozialisierung des Erwachsenen
Stufe 1: Urvertrauen versus Urmisstrauen 1. LJ
Stufe 2: Autonomie versus Scham und Zweifel 2.-3. LJ
Stufe 3: Initiative versus Schuldgefühl
4.-6. LJ
Stufe 4: Werksinn versus Minderwertigkeitsgefühl 6. LJ - Pubertät
Stufe 5: Identität versus Identitätsdiffusion Jugendalter
Stufe 6: Intimität versus Isolierung
frühes Erwachsenenalter
Stufe 7: Generativität versus Stagnation mittleres Erwachsenenalter
Stufe 8: Ich-Integrität versus Verzweiflung
hohes Erwachsenenalter
Was betont Erikson als Basis für sein Modell?
- Soziale Natur der menschlichen Entwicklung
Was bezeichnet Erikson als Entwicklungsaufgaben?
Charakteristische psychosoziale Krisen für jede Phase
è Initiiert durch gegensätzliche (soziale) Anforderungen und (persönliche) Bedürfnisse
= Entwicklungsaufgaben
Was hat Einfluss auf die Bewältigung der Entwicklungsstufen?
Bewältigung der Entwicklungsaufgaben
Beschreibung des Spannungsfeldes durch
Pole: Positive Konfliktlösung vs. Scheitern
Bezeichnung der Entwicklungsstufen als
Antipodenpaare
«Gefühl des Sich-Verlassen-Dürfens (…) in Bezug auf die Glaubwürdigkeit anderer und die Zuverlässigkeit seiner selbst.» (Erikson, 2005)
Urvertrauen durch:
- Befriedigung der Grundbedürfnisse-
- Emotionale Zuwendung
- Geborgenheit
- Verlässlichkeit
- = kontaktfreudig, neugierig
Urmisstrauen durch:
- Nichterfüllung
- Entwicklung von Unsicherheit und Angst
- Erfahrung hilfloser Auslieferung, kein Einfluss auf seine Umwelt
- Welt als unzuverlässig/bedrohlich
- = argwöhnisch, unsicher, desinteressiert
Stufe 2: Autonomie vs. Schamgefühl und Zweifel
Autonomie durch:
- Unabhängigkeit/Reinlichkeit
- Voraussetzung: Vertrauen (erfolgreiche Bewältigung der 1. Entwicklungsstufe)
- Exploration -> Fehler (darf keinen Einfluss auf Vertrauen/Betreuung haben)
Schamgefühl und Zweifel durch:
- Unterdrückung oder Einschränkung der Exploration
- Führt zu negativer Besetzung von Bedürfnissen und Wünschen
- Zweifel an deren Richtigkeit
Stufe 3: Initiative vs. Schuldgefühl
„Die Initiative fügt zur Autonomie die Qualität des Unternehmens, Planens und Angreifens einer Aufgabe“ hinzu .(Erikson, 2003)
Initiative durch:
Systematisches, geplantes Erkunden der Umgebung
Schuldgefühl durch:
- Grenzüberschreitung
- Beitrag zur Entwicklung der kindlichen Moral
- = Grundlage für Ausbildung von Gewissen
Stufe 4: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl
Werksinn = Wunsch nach Teilhabe an Erwachsenenwelt
Werksinn durch:
- Nacheifern, Beobachtung, Imitation
- Etwas leisten/zustandebringen
- Ausgeprägter Werksinn = produktiv, fleißig
Minderwertigkeitsgefühl durch:
Fehlende Anerkennung
Unterschätzung: Darstellung als überflüssig, unsinnig oder dumm
Überschätzung und Überstrapazierung der Fähigkeiten
Stufe 5: Identität vs. Identitätsdiffusion
Identität durch:
- Entwicklung der eigenen Perösnlichkeit
- Einordnung der sozialen Rolle
- Ausprobieren
Identitätsdiffusion (Rollendiffusion) durch:
- Scheitern der Identitätsfindung
- Zustand fehlender Ich-Identität
- Instabile Vorstellungen der eigenen Person
Stufe 6: Intimität vs. Isolierung
Intimität durch:
Dauerhafte und tragfeste Beziehungen (Freundschaft, Gefolgschaft (Jugend), Liebe)
Voraussetzung: Selbstsicherheit und gefestigte Identität
Isolierung durch:
- Fehlende Identität
- Scheu vor tieferen Verbindungen
- Oberflächlichkeit, Unverbindlichkeit
- Kontaktvermeidung
Stufe 7: Generativität vs. Stagnation
Generativität durch:
Interesse an der nächsten Generation (z.B. eigene Kinder, Neffen, Nichten)
Wertschöpfung (Verfassen von Büchern o.ä.)
Soziales Engagement, Wissensweitergabe
Stagnation durch:
= Sozial defizitärer Egoist
- Ignorieren der nächsten Generation
- Nur Eigeninteresse
Stufe 8: Ich-Integrität vs. Verzweiflung
Ich-Integrität durch:
Positiver Rückblick, angemesser Überwindung der psychosozialen Krisen
Akzeptanz und Zufriedenheit über das eigene Leben im Angesicht des Todes
= keine Furcht vor dem Tod, da «Mit-sich-ins-Reine-kommen»
Verzweiflung durch:
- Fehlende Akzeptanz des eigenen Lebens
- Konfrontation mit Tod
- Verachtung der eigenen Person
Zuletzt geändertvor 15 Tagen