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2.1 Grundlegende Definitionen

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von Johannes E.

Quadratische Funktionen

2.3 Arten von Funktionen

2. FUNKTIONEN EINER VARIABLEN

1. Die Parabel ist nach oben geöffnet, sofern der Parameter a eine positive Zahl  annimmt. Die Parabel ist nach unten geöffnet, sofern der Parameter a eine negative  Zahl annimmt (Tietze 2019, S. 185). 

2. Die Parabel kann eine, zwei oder keine Nullstelle/n aufweisen (Merz/Wüthrich 2012,  S. 350). 

3. Die Parabel hat stets einen Extrempunkt (oder Scheitelpunkt). Handelt es sich dabei  um den tiefsten Punkt, wird der Extrempunkt als Minimum bezeichnet. Der Wert der  Variablen x, bei dem die Parabel ihr Minimum erreicht, heißt Minimalstelle. Der dazu-  gehörige Funktionswert wird als Minimalwert bezeichnet. Handelt es sich hingegen  um den höchsten Punkt, wird der Extrempunkt als Maximum bezeichnet. Der Wert der  Variablen x, bei dem die Parabel ihr Maximum erreicht, heißt Maximalstelle. Der dazu-  gehörige Funktionswert wird als Maximalwert bezeichnet (Opitz et al. 2017, S. 104).  Ob es sich um ein Maximum oder Minimum handelt, können wir auch sofort anhand  der Funktion erkennen. Nimmt der Parameter a eine positive Zahl an, so liegt ein Mini-  mum vor. Nimm der Parameter a eine negative Zahl an, so liegt ein Maximum vor

Nullstelle dort, wo der Funktionswert null ist, also f(x)  = 0.

Steigung  Die Steigung eines Gra-  phen ist positiv, wenn die  Funktionswerte steigen  und negativ, wenn die  Funktionswerte sinken,  jeweils bei wachsenden x-  Werten.

Eine nach oben geöffnete Parabel hat daher zunächst eine  negative und nach Erreichen des Minimums eine positive Steigung. Eine nach unten geö-  ffnete Parabel hat zunächst eine positive und nach Erreichen des Maximums eine negative  Steigung

Bei einer allgemeinen quadratischen Funktion

bestimmt der Parameter c den y-Achsenabschnitt der Parabel. Das bedeutet:

• c gibt an, wo die Parabel die y-Achse schneidet (also den Funktionswert an der Stelle x=0).

• Je größer oder kleiner c ist, desto höher oder tiefer liegt der Schnittpunkt mit der y-Achse.

Mathematisch:

f(0)=a(0)^2 + b(0) + c = c

Das heißt, der Punkt (0, c) liegt immer auf der Parabel.

Unendlichkeitsstelle = Unstetigkeitsstelle

Klassifizierung der x-Werte die nicht im Definitionsbereich liegen

Gebrochenrationale Funktionen

2.3 Arten von Funktionen

2. FUNKTIONEN EINER VARIABLEN

Eine gebrochenrationale Funktion kann eine (oder mehrere) Unendlichkeitsstellen (oder Polstellen) aufweisen. Die Unendlichkeitsstelle entspricht genau dem Wert der Variablen x (oder den Werten), der außerhalb des Definitionsbereichs liegt. Im obigen Beispiel f(x) = 1/x besitzt die Funktion daher eine Unendlichkeitsstelle bei x=0.

Nähern wir uns dieser Unendlichkeitsstelle von rechts (also vom positiven Bereich), sehen wir, dass der Funktionswert steigt. Je näher wir der Unendlichkeitsstelle kommen, desto größer wird der Funktionswert. Diese steigende Entwicklung des Funktionswerts wird niemals aufhören, da wir beliebig nah an die Unendlichkeitsstelle rücken können (x = 0,000001 ist ebenso zulässig wie x = 0,0000000000000001). Wir sagen daher, dass der Funktionswert nach ∞ (Unendlich) strebt.

Nähern wir uns der Funktion hingegen von links (also vom negativen Bereich aus), strebt der Funktionswert nach –∞ (minus Unendlich) . In welche Richtung der Funktionswert an der Unendlichkeitsstelle strebt, ist von Funktion zu Funktion unterschiedlich, siehe Bsps

Bei einer gebrochenrationalen Funktion der Form

f(x)=P(x) / Q(x)

wird eine Lücke oder eine Unendlichkeitsstelle (Polstelle) durch die Nullstellen des Nenners Q(x) bestimmt.

Vorgehensweise:

Nullstellen des Nenners finden Löse Q(x)=0, um die kritischen Stellen zu bestimmen.

Prüfen, ob die Stelle auch eine Nullstelle des Zählers ist Setze die gefundenen Werte in P(x) ein:

Falls P(x) an dieser Stelle ebenfalls 0 wird, liegt eine entfernbare Lücke (hebbarer Definitionslücke) vor, wenn sich der Ausdruck kürzen lässt.

Falls P(x) nicht 0 wird, handelt es sich um eine Polstelle (Unendlichkeitsstelle).

Beispiel:

Gegeben die Funktion:

f(x)=(x^2−4) / (x−2)

Nullstelle des Nenners: x−2=0⇒x=2

Nullstelle des Zählers prüfen: x^2−4=(x−2)(x+2)

Einsetzen von x=2

(2−2)(2+2)=0

→ Da der Zähler ebenfalls 0 wird, liegt eine Lücke vor, da sich der Ausdruck zu f(x)=x+2 für x≠2x kürzen lässt.

Beispiel einer Polstelle:

f(x)= (x+1) / (x−2)

Nullstelle des Nenners: x−2=0⇒x=2

Nullstelle des Zählers prüfen:

x+1 = 2+1= 3≠0

→ Da der Zähler nicht 0 wird, handelt es sich um eine Polstelle mit einer senkrechten Asymptote bei x=2.

Zusammenfassung:

Wenn Zähler und Nenner gleichzeitig 0 → Lücke (falls kürzbar).

Wenn nur der Nenner 0 wird → Polstelle (Unendlichkeitsstelle).

Falls eine genauere Unterscheidung von Polstellen (z.B. mit Vorzeichenwechsel oder Asymptotenverhalten) nötig ist, kann man noch eine Grenzwertbetrachtung durchführen.

Lücken = Unstetigkeitsstelle

Klassifizierung der x-Werte die nicht im Definitionsbereich liegen

Gebrochenrationale Funktionen

2.3 Arten von Funktionen

2. FUNKTIONEN EINER VARIABLEN

eine gebrochenrationale Funktion kann eine (oder mehrere) Lücken aufweisen. Die Lücke entspricht genau dem Wert der Variablen x (oder den Werten), der außerhalb des Definitionsbereichs liegt. Betrachtet sei dazu ein weiteres Beispiel. Die (gebrochenrationale) Funktion

hat den Definitionsbereich D = ℝ\{1}. In der Nähe der Stelle x = 1 nimmt der Funktionswert allerdings keinen unendlich niedrigen oder hohen Wert an (siehe folgende Abbildung). Daher handelt es sich bei der Nullstelle des Nenners um eine Lücke – diese wird angedeutet durch den Punkt in der Abbildung.

Die Nullstelle des Nenners einer gebrochenrationalen Funktion wird als Lücke bezeichnet, sofern die Funktionswerte in der Nähe dieser Stelle nicht nach plus oder minus unendlich streben

Vorgehensweise:

  1. Nullstellen des Nenners finden Löse Q(x)=0, um die kritischen Stellen zu bestimmen.

  2. Prüfen, ob die Stelle auch eine Nullstelle des Zählers ist Setze die gefundenen Werte in P(x) ein:

    • Falls P(x) an dieser Stelle ebenfalls 0 wird, liegt eine entfernbare Lücke (hebbarer Definitionslücke) vor, wenn sich der Ausdruck kürzen lässt.

    • Falls P(x) nicht 0 wird, handelt es sich um eine Polstelle (Unendlichkeitsstelle)

Zusammenfassung:

  • Wenn Zähler und Nenner gleichzeitig 0Lücke (falls kürzbar).

  • Wenn nur der Nenner 0 wirdPolstelle (Unendlichkeitsstelle).

Potenzfunktionen

2.3 Arten von Funktionen

2. FUNKTIONEN EINER VARIABLEN

Potenzfunktionen

Der Parameter a

  • kann grundsätzlich jede reelle Zahl annehmen außer der Null. Aus Verein-  fachungsgründen wollen wir hier aber annehmen, dass der Parameter a einer positiven  reellen Zahl entspricht. Der Parameter b (entspricht hier auch dem Exponenten) darf jede  reelle Zahl annehmen. Es gilt folglich a ∈   ℝ+ und b ∈   ℝ. 

Der Definitionsbereich

  • dieser Funktion ist abhängig vom Wert des Parameters b. Ist dieser  positiv (b>0), gilt D = ℝ; ist dieser negativ (b<0), gilt D = ℝ ohne 0.In jedem Fall ist der  Definitionsbereich so beschränkt, dass für die Variable x reelle Zahlen eingesetzt werden  dürfen wir gemeinhin davon aus, dass der Definitionsbereich nur nichtnegativ reelle Zah-  len enthalten soll

Parameters b

  • können Potenzfunktionen außerdem klassifiziert werden. Dies  zeigen die folgenden Überlegungen, bei denen zur Vereinfachung stets a = 1 unterstellt  ist

    • 1. Gilt b > 1, so weist der Graph der Potenzfunktion eine positive Steigung auf. Außer-  dem ist der Graph konvex gekrümmt, das bedeutet, der Graph wird mit zunehmen-  den x-Werten immer steiler, siehe Beispiel: fx=x^3. 

    • 2. Gilt 0 < b < 1, so weist der Graph der Potenzfunktion auch eine positive Steigung  auf. Allerdings ist der Graph konkav gekrümmt – der Graph wird mit zunehmenden x-  Werten immer flacher, siehe Beispiel: f x = x^1/3  . 

    • 3. Gilt b < 0, besitzt der Graph der Potenzfunktion eine negative Steigung. Außerdem ist  der Graph konvex gekrümmt, er wird also mit zunehmenden x-Werten immer flacher,  siehe Beispiel: f x = x^‐1/2 

Im ökonomischen Kontext

  • vor allem in der Produktion e

Beispiel die Technologie einer Firma durch

dargestellt werden, wobei

  • 20 die  Anzahl der Maschinen,

  • unabhängige Variable x die Anzahl der Mitarbeiter

  • abhängige Variable y die Höhe der Produktion angeben.

  • Werden 100 Mitarbeiter beschäf-  tigt, so können y=f(100)=200 Güter hergestellt werden. Verdoppelt sich die Anzahl der  Mitarbeiter auf 200, werden y=f(200)=282,84≈283 Güter produziert. Dies zeigt: Die Pro-  duktionserhöhung ist im Verhältnis zur Erhöhung der Belegschaft unterproportional (trotz  Verdopplung der Mitarbeiter, steigt die Produktion nur um knapp die Hälfte). Diese  Erkenntnis sieht man dem Graphen der Funktion (folgende Abbildung) unmittelbar an. Da  der Exponent eine Zahl zwischen null und eins ist, liegt eine positive Steigung, aber kon-  kave Krümmung vor. Der Graph wird immer flacher, das bedeutet, dass zusätzliche Mitar-  beiter immer weniger zusätzliche Güter herstellen können

Allgemeine Exponentialfunktion

Exponentialfunktionen

2.3 Arten von Funktionen

2. FUNKTIONEN EINER VARIABLEN

Parameter b darf jede positive reelle Zahl annehmen (und wird hier auch als Basis  bezeichnet). Der Parameter a kann jede reelle Zahl annehmen, während der Parameter c  alle reellen Zahlen außer der Null annehmen darf. Aus Vereinfachungsgründen wird im  Folgenden unterstellt, dass der Parameter a nur positive reelle Zahlen und der Parameter  c nur positive rationale Zahlen annehmen darf. Es gilt folglich a,   b ∈ R+ und  c ∈   ℚ+. Die wichtigste Eigenschaft der Exponentialfunktion ist, dass die Variable x ein  Exponent ist

 

Parameters b lässt sich die allgemeine Exponentialfunktion klassifizieren 

  • Gilt 0 < b < 1, hat der Graph der allgemeinen Exponentialfunktion eine negative Stei-  gung und ist konvex gekrümmt. Außerdem entspricht der Schnittpunkt mit der y-Achse  dem Parameterwert a und der Graph weist keine Nullstelle auf. Siehe Beispiel: f(x) = 10  · 0,5^1·x 

  • Gilt b > 1, hat der Graph der allgemeinen Exponentialfunktion eine positive Steigung  und ist konvex gekrümmt. Außerdem entspricht der Schnittpunkt mit der y-Achse dem  Parameterwert a und der Graph weist keine Nullstelle auf. Siehe Beispiel: f(x) = 10 · 2^1·x 

Zusammengefasst: Eine echte Exponentialfunktion hat keine Nullstellen.

Begründung:

1. Eine allgemeine Exponentialfunktion ist für alle reellen Zahlen definiert und nimmt nie den Wert null an.

2. Wenn man die Gleichung lösen will, müsste gelten. Da eine Potenz mit positiver Basis niemals null werden kann, existiert keine Lösung für .

3. Der Graph einer Exponentialfunktion kann sich der x-Achse nur asymptotisch annähern, aber nie schneiden.

ökonomischen Kontext

  • bei  der Berechnung des Wirtschaftswachstums, bei der privaten Vermögensrechnung (Ent-  wicklung der Spareinlagen, Kredittilgungen, Zinsrechnungen etc.) und bei der Bewertung  des Kapitalvermögens eines Unternehmens (insbesondere für Abschreibungspläne)

Author

Johannes E.

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