Größe und Krebs
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass entwicklungsbedingte Faktoren, die zu einem größeren Längenwachstum in der Kindheit führen (gekennzeichnet durch die im Erwachsenenalter erreichte Körpergröße), eine Ursache für verschiedene Krebsarten sind
Geburtsgewicht und Krebs
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Faktoren, die zu einem höheren Geburtsgewicht oder dessen Folgen führen, eine Ursache für prämenopausalen Brustkrebs sind
Arsen
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Konsum von Arsen im Trinkwasser eine Ursache für verschiedene Krebsarten ist
Die IARC (International Agency for Research on Cancer) hat Arsen als krebserregend eingestuft
Aflatoxine
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass ein erhöhter Verzehr von Aflatoxin eine Ursache für Leberkrebs ist
Verzehre kein verschimmeltes Getreide oder Hülsenfrüchte
Die Behörden sollten dafür sorgen, dass in Gebieten, in denen das Risiko einer Aflatoxin-Kontamination besteht, Einrichtungen für eine sichere Lagerung vorhanden sind
Maté
Maté ist ein wässriger Aufguss, der aus getrockneten Blättern der Pflanze Ilex paraguariensis zubereitet und in der Regel brühend heiß getrunken wird
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Verzehr von Mate (auf traditionelle Weise) eine Ursache für Plattenepithelkarzinome der Speiseröhre ist
Um Krebs vorzubeugen, sollten Sie Mate nicht auf die traditionelle, brühend heiße Art verzehren
Kaffee
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Kaffeekonsum vor einigen Krebsarten schützt
Es bedarf weiterer Forschung, um die Mechanismen zu definieren und besser zu verstehen, wie sich die Menge, die Häufigkeit des Konsums, die Art des Kaffees sowie die Art der Zubereitung und des Servierens auf das Krebsrisiko auswirken
Durch Salzen konservierte Lebensmittel
Es gibt deutliche Hinweise, vor allem aus Asien, dass der Verzehr von durch Salzen konservierten Lebensmitteln (einschließlich salzkonserviertem Gemüse, Fisch und salzkonservierten Lebensmitteln im Allgemeinen) eine Ursache für Magenkrebs ist
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Verzehr von gesalzenem Fisch nach kantonesischer Art eine Ursache für Nasopharynxkrebs ist
Mediterrane Ernährungsweise
Viele Studien deuten darauf hin, dass die Einhaltung eines solchen Ernährungsmusters mit einem geringeren Risiko für verschiedene Krebsarten verbunden ist
Es ist nach wie vor unklar, welche spezifischen Merkmale ein mediterranes Ernährungsmuster ausmachen
Dieses Ernährungsmuster wird traditionell mit einem hohen Maß an körperlicher Aktivität in Verbindung gebracht
Milchprodukte und Calcium
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sowohl der Verzehr von Milchprodukten als auch die Einnahme von Calciumpräparaten zum Schutz vor Darmkrebs beitragen
Es gibt begrenzte, aber suggestive Hinweise darauf, dass Milchprodukte das Risiko für Prostatakrebs erhöhen, könnten
Bedeutung von Nahrungsrückständen und der Mikrobiota des Dickdarms für das Dickdarmkrebsrisiko
Entzündungshemmende und antikarzinogene Wirkung auf die Schleimhäute: Ballaststoffe, Pflanzenzellwände, Glykane
Fermentation: Kurzkettige Fettsäuren (Butyrat, Acetat, Propionat)
Synthese: Vitamine (Folsäure, Biotin, Niacin, Vitamin B12)
Abbau: Phytochemikalien (Phenole, Antioxidatien)
Entzündungsfördernde und krebserregende Effekte: Gallensäure, Protein
Sekundäre Gallensäure, Proteinabbau und Fermentation (Ammoniak, Phenole, Aromaten, Wasserstoff, Schwefelwasserstoff, Cholin)
Ballaststoffverzehr und kolorektales Karzinom
Dosis-Wirkungsbeziehung: Je 10 g pro Tag Ballaststoffe aus Vollkorn → 10% Risikoreduktion für Dickdarmkrebs
Mögliche Mechanismen für protektive Effekte von Vollkornprodukten
Erhöhen das Stuhlvolumen und verkürzen die Transitzeit → Verdünnung von fäkalen Karzinogenen und Reduktion der Kontaktzeit mit der Darmwand
Bakterielle Fermentation → antikarzinogene Effekte von SCFA (short chain fatty acids z.B. proapoptotisch)
Weitere protektive Inhaltsstoffe: Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente, Phytate, Phenolsäuren, Lignane, Phytoöstrogene, Folsäure, Magnesium
Höhere Sättigung → Gewichtsreduktion
Fettleibigkeit und Krebs
Fettleibigkeit wird mit einem erhöhten Risiko für die folgenden Krebsarten und möglicherweise auch für andere in Verbindung gebracht:
Speiseröhre
Bauchspeicheldrüse
Dickdarm und Mastdarm
Brust (nach der Menopause)
Endometrium (Schleimhaut der Gebärmutter)
Niere
Schilddrüse
Gallenblase
Mögliche Mechanismen für den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten
Fettgewebe produziert überschüssige Mengen an Östrogen, dessen hohe Werte mit dem Risiko von Brust- und Gebärmutterkrebs sowie einigen anderen Krebsarten in Verbindung gebracht
erhöhte Werte von Insulin und dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) im Blut (ein Zustand, der als Hyperinsulinämie oder Insulinresistenz bekannt ist), was die Entwicklung bestimmter Tumore fördern kann
Fettzellen produzieren Hormone, so genannte Adipokine, die das Zellwachstum stimulieren oder hemmen können
So scheint beispielsweise Leptin, das bei fettleibigen Menschen häufiger vorkommt, die Zellproliferation zu fördern, während Adiponektin, das bei fettleibigen Menschen weniger häufig vorkommt, möglicherweise eine antiproliferative Wirkung hat
Fettleibige Menschen leiden häufig an chronischen Entzündungen auf niedrigem Niveau oder „subakuten“ Entzündungen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht wurden.
Andere mögliche Mechanismen sind veränderte Immunreaktionen, Auswirkungen auf das Nuklearfaktor-Kappa-Beta-System (NFkB) und oxidativer Stress.
Der IGF1R-IR/PI3K/Akt/mTOR-Signalweg und seine Beeinflussung durch die Ernährung
Erhöhte Blutzuckerkonzentrationen führen zu einer Sekretion von Insulin mit anschließender Erhöhung des freien IGF1
Die Bindung von Insulin und IGF1 an ihre Rezeptor-Tyrosinkinasen induziert die Autophosphorylierung der letzteren, was zur anschließenden Aktivierung von PI3K führt
Weiter stromabwärts bewirkt die PI3K-Signalisierung die Phosphorylierung und Aktivierung der Serin/Threonin-Kinase Akt (auch bekannt als Proteinkinase B).
Akt aktiviert das Säugetier-Target of Rapamycin (mTOR). mTOR wird durch die Aktivierung von AMPK negativ beeinflusst, was durch Ernährungseinschränkungen erreicht werden kann.
Darüber hinaus wird eine mögliche negative Interaktion zwischen Insulin und AMPK in vivo diskutiert
Eine niedrige glykämische Diät (niedriger glykämischer Index und niedrige glykämische Belastung) könnten präventiv im Hinblick auf Krebsentstehung wirken
Empfehlungen zur Krebsprävention
ein gesundes Gewicht haben
körperlich aktiv sein
eine Ernährung, die reich an Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Bohnen ist
Begrenzung des Verzehrs von Fast Food und anderen verarbeiteten Lebensmitteln, die viel Fett, Stärke oder Zucker enthalten
Begrenzung des Verzehrs von rotem und verarbeitetem Fleisch
den Verzehr von zuckergesüßten Getränken einschränken
den Alkoholkonsum einschränken
keine Nahrungsergänzungsmittel zur Krebsprävention verwenden
für Mütter: Säugling stillen
Nichtrauchen und Vermeiden von Tabakkonsum und übermäßiger Sonneneinstrahlung
diese Empfehlungen führen zu einer reduzierten Aufnahme von Salz, gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren = Verhinderung anderer nicht übertragbare Krankheiten
Krebsentwicklung und welche Faktoren die Krebsentwicklung beeinflusst
Gesundes Epithel → Präneoplasie → Invasiver Krebs
Ernährung, körperliche Aktivität, andere Umweltfaktoren sowie Wirtsfaktoren interagieren miteinander und beeinflussen so die Entwicklung von Krebs
Wirtsfaktoren
Genetische und epigenetische Faktoren
Mikrobiom
Alter
Geschlecht
metabolischer Zustand
Entzündung
Immunfunktion
Ernährung/Lebensstil
Nährstoffe
Energieaufnahme
sekundäre Pflanzenstoffe
andere Lebensmittelinhaltsstoffe
Alkohol
körperliche Aktivität
Rauchen
Umweltfaktoren
Lebensmittelkontaminanten
Viren
UV-Strahlung
Umweltkarzinogene
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung schlägt Maßnahmen für alle Stadien der Krankheit vor
Verbesserung der …
Vorbeugung
Diagnose
Behandlung
Lebensqualität von Patienten und Überlebenden
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung schlägt Maßnahmen für alle Stadien der Krankheit vor: Vorbeugung
4 von 10 Krebsfällen sind vermeidbar!
Besteuerung von Tabak und Alkohol
Verringerung der Exposition gegenüber Karzinogenen am Arbeitsplatz und in der Umwelt
Strategie „vom Erzeuger zum Verbraucher“ zur Förderung einer gesunden Ernährung
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung schlägt Maßnahmen für alle Stadien der Krankheit vor: Diagnose
Wissenslücken zu schließen
Digitalisierung verkürzt die Ermittlungszeit
technische Unterstützung für die Mitgliedsstaaten
Unterstützung bei der Regulierung verringert Ungleichheiten
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung schlägt Maßnahmen für alle Stadien der Krankheit vor: Behandlung
verbesserte Behandlungszeiten
Anreize für Innovationen
Pharmazeutische Strategie für erschwingliche Therapien
Europäischer Raum für Gesundheitsdaten fördert Austausch und Forschung
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung schlägt Maßnahmen für alle Stadien der Krankheit vor: Lebensqualität der Patienten und Überlebenden
Vermeidung von Diskriminierung
psychologische Unterstützung
Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf
TMN-Klassifikation zur Stadieneinteilung
T = Tumor: Beschreibung von Ausdehnung und Verhalten des Primärtumors
N = Nodes = Lymphknoten: Fehlen (= N0) bzw. Vorhandensein von regionären Lymphknotenmetastasen (= N1, N2, N3)
M = Metastasen: Fehlen (= M0) bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen (= M1)
N = Fehlen bzw. Vorhandensein von regionären Lymphknotenmetastasen
N0 = keine Lymphknoten befallen
N1 = 1-2 regionale Lymphknoten sind befallen
N2 = 3-6 regionale Lymphknoten sind befallen
N3 = ≥7 regionale Lymphknoten sind befallen
Tis
= Tumore, die die Basalmembran noch nicht infiltriert haben
ihre Prognose ist im Allgemeinen günstig
Stadien-abhängiges 5-Jahres-Überleben beim Magenkarzinom
Lokal: 60 %
Regional: 20 %
Metastasiert: 2 %
Screening auf Mangelernährung
Häufig Gewichtsverlust bei Patienten mit Pankreas- oder Magenkarzinom; geringere Gewichtsverlust bei Patienten mit kolorektalem Krebs oder Mammakarzinom
Alle Tumorpatienten müssen regelmäßig auf einen drohenden Gewichtsverlust (Mangelernährung) untersucht werden
Screening auf Mangelernährung im Krankenhaus: Nutritional Risk Screening (NRS 2002)
Screening auf Mangelernährung im ambulanten Bereich: Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) für Erwachsene
Subjective Global Assessment (SGA)
Minimal Nutritional Assessment
BMI
Gewichtsverlust: ungeplant, in den letzten 3-6 Monaten
akute Erkrankung: Nahrungskarenz von (voraussichtlich) mehr als 5 Tage
Geringes Risiko → wiederhole Screening: Klinik wöchentlich, Heim monatlich, ambulant jährlich bei bestimmten Gruppen z.B. Alter über 75 Jahre
Mittleres Risiko → beobachte: Klinik und Heim Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokoll über 3 Tage, ambulant erneutes Screening in 1-6 Monaten
Hohes Risiko → behandle: Klinik, Heim und ambulant Ernährungszustand-Bestimmung (z.B. SGA), Ernährungstherapie beginnen; 1. Nahrungsmittel 2. Angereicherte Nahrung 3. Orale Supplemente
A) Anamnese
Gewichtsänderung: in den vergangenen 6 Monaten und in den vergangen zwei Wochen
Nahrungszufuhr: Veränderungen im Vergleich zur üblichen Zufuhr (suboptimale feste Kost, ausschließlich Flüssigkost, hypokalorische Flüssigkeiten, keine Nahrungsaufnahme)
Gastrointestinale Symptome (> 2 Wochen): Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit
Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit: in den vergangenen 6 Monaten und in den vergangenen zwei Wochen
Auswirkung der Erkrankung auf den Nährstoffbedarf
B) Körperliche Untersuchung: Verlust von subkutanem Fettgewebe, Muskelschwund (Quadrizeps, Deltoideus), Knöchelödem, präsakrale Ödeme (Anasarka), Aszites
C) Subjektive Einschätzung des Ernährungszustandes: A = gut ernährt; B = mäßig mangelernährt bzw. mit Verdacht auf Mangelernährung; C = schwer mangelernährt
Anorexie/Hunger
Weitgehender Erhalt der Magermasse, Depletion der Fettmasse
Reiner Energiemangel
Durch Ernährung therapierbar
Sarkopenie
Abnahme der Muskelmasse, Gewicht ggf. unverändert
Inaktivität, Schwerelosigkeit, Alter (GH ↓, Testosteron ↓, α-Motoneurone ↓)
Körperliches Training
Kachexie
Wasting der Muskelmasse, Abnahme der Fettmasse
Inflammation, Tumorfaktoren, Therapie (chirurgisch, Medikamente)
Ernährung alleine hat keinen Effekt
Stoffwechselveränderungen bei Anorexie/Hunger
Lipolyse ist stark erhöht
Energieverbrauch ist stark reduziert
Stoffwechselveränderungen bei Sarkopenie
Proteinsynthese im Muskel ist stark vermindert
Insulinresistenz ist erhöht
Stoffwechselveränderungen bei Kachexie
Proteinsynthese im Muskel ist vermindert
Proteinabbau im Muskel und Lipolyse ist stark erhöht
Insulinresistenz, Energieverbrauch und Inflammation ist erhöht
Anorexie-Kachexie-Syndrom - Metabolische Dysfunktionen
Hypermetabolismus, Inflammation, Glukoseintoleranz, Lipolyse, Lipidoxidation, Proteinturnover → Metabolische Änderung
z.B. bei einem Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom und B-Symptomatik (Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsabnahne) und Kachexie durch Hypermetabolismus
katabol, proinflammatorisch
Kohlenhydrat-Stoffwechsel: Insulinresistenz, Glukoneogenese ↑, Glucose Turnover ↑, CoriZyklus ↑
Fettstoffwechsel: Lipolyse ↑, Lipidoxidation ↑, Lipogenese ↑, Fettsäure und Gylcerol Turnover ↑
Proteinstoffwechsel: Proteinsynthese im Muskel ↓/=, Proteinabbau ↑, Synthese von AkutPhase-Proteinen ↑, Plama-AS-Profil verändert
Hypermetabolismus → Energieverbrauch ↑
Partitioning → Abbau der Magermasse ↑↑
Anorexie-Kachexie-Syndrom - „obesity paradox“
Obwohl Übergewicht ein bedeutender Risikofaktor für diverse Erkrankungen darstellt, scheint es bei einigen Krankheitsbildern gleichzeitig die Überlebenschancen der Patienten zu erhöhen
Anorexie-Kachexie-Syndrom - Magermasse
Fitness, Kraft, Balance, Thermoregulation, Immunfunktion, Wirkung und Nebenwirkungen der Therapie etc. Lebensqualität
Anorexie-Kachexie-Syndrom
ist ein komplexes metabolisches Syndrom, das durch anhaltenden Appetitverlust (Anorexie) und erheblichen Gewichtsverlust (Kachexie) gekennzeichnet ist
reduzierte Nahrungsaufnahme aufgrund von zu geringer Nahrungszufuhr, verminderte Resorption, Magenentleerung, Dysphagie, Hypogeusie, Hyposmie
z.B. bei einem Patienten mit Kehlkopfkrebs und reduziertem Ernährungszustand aufgrund von Dysphagie
Pathophysiologie und Stoffwechsel bei Vorliegen eines Tumors: Mechanismen
Der Tumor selbst löst Entzündungen aus und andere Faktoren, die das Gehirn und Muskel-, Leber- und Fettfunktion beeinflussen
Pathophysiologie und Stoffwechsel bei Vorliegen eines Tumors: Mechanismen - Gehirn
veränderte Appetitsignale vom ZNS verursachen Anorexie, was zu reduzierten Kalorienaufnahme führt
Pathophysiologie und Stoffwechsel bei Vorliegen eines Tumors: Mechanismen - Muskel
ein anaboles/katabolisches Mittel
Ungleichgewicht führt zu Muskelschwund
Reduzierung von Muskelmasse und Kraft
zunehmende Müdigkeit
Pathophysiologie und Stoffwechsel bei Vorliegen eines Tumors: Mechanismen - Leber
in der Leber Akute-Phase-Protein
Die Produktion wird angeregt und unterdrückt
Arzneimittelfreigabe und Erhöhung des Risikos für die Toxizität der Krebsbehandlung
Pathophysiologie und Stoffwechsel bei Vorliegen eines Tumors: Mechanismen - Fett
Energiespeicher in Fettdepots sind durch die Stimulation durch Zytokine erschöpft
erhöhte Lipolyse und kann zu Defekten führen Lipogenese
eine maladaptive und verschwenderische Reaktion auf eine geringe Nahrungsaufnahme
Ursachen für Appetitlosigkeit bei Krebs-Kachexie
Gastrointestinale Funktionsbeeinträchtigung (z.B. Gastroparese, Obstruktion, Obstipation, Erbrechen)
Pharyngeale Erkrankungen (z.B. Xerostomie, Stomatitis, Dysphagie, Dysgeusie)
Psychische Störungen (z.B. Delirium, Depression)
Gestörte neuronale Steuerung, Hirnmetastasen
Metabolische Störungen
Schmerzen, Dyspnoe
Arzneimittel, toxische Ursachen
Ernährung bei Blähungen, Völlegefühl und Durchfall
Bei starken Durchfällen: leichte Vollkost oder laktose-, fett- und ballaststoffarme Kost
Zu bevorzugen sind: Fencheltee, Schwarztee, Hafer- und Reisschleimsuppe, Weißmehlprodukte, geriebener Apfel (mit Schale) und Möhre, zerdrückte Banane, Möhrenpürreesuppen und fettarme Kartoffel-, Reis- und Nudelgerichte
Zu vermeiden sind: Säfte, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke, Rohkost, frisches Obst, Vollkornprodukte, Nüsse, Milch und gesäuerte Milchprodukte, fettige und gebratene Speisen, blähende Gemüsesorten, Alkohol
reichlich trinken (2-3l) Flüssigkeit am Tag: Günstig sind stilles Mineralwasser, Kräutertee, schwarzer Tee (>5 min. ziehen lassen)
Um den Salzverlust auszugleichen, Salzstangen und Kräcker essen und fettarme Brühe und verdünnte Obstsäfte (z.B. Apfelschorle) trinken
Ernährung bei Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen und Geschmacksverlust
kleine Portionen anbieten, Nahrungszufuhr alle 2-3 Stunden, eventuell auch nachts
Nahrungsmittel im Hinblick auf geschmackliche Akzeptanz berücksichtigen (Geschmacksschwelle für bitter ist herabgesetzt, für süß erhöht)
starke Essensgerüche vermeiden (gut belüftete Räume, Abdeckungen der Speisen vor dem Auftragen entfernen)
Mahlzeiten appetitlich anrichten
Gewürzarm kochen und selbst nachwürzen lassen
Appetitanregend wirken auch Aperitifs, Wein oder Bier 1 h vor dem Essen
Beispiele von Nebenwirkungen bei zytotoxischen Medikamenten
Cisplatin: Übelkeit, Erbrechen
5-Fluoro-uracil (5FU): Schleimhautentzündungen, Dysgeusie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle
Capecitabin: Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Durchfälle
Vinblastin: Übelkeit, Erbrechen, Schleimhautentzündungen
Doxorubizin: Schleimhautentzündungen, Übelkeit, Erbrechen
Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Schleimhautentzündungen, Dysgeusie (Geschmacksstörungen)
Ernährung bei Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen
Leichte Kost in vielen kleinen Mahlzeiten anbieten
Rasches Essen und trinken vermeiden
Keine besonders süßen, fetthaltigen blähenden oder stark riechende Speisen anbieten
Lieblingsspeisen nicht anbieten, um eine „erlernte Aversion“ gegen die Speisen zu verhindern
kühle, leicht gewürzte Speisen bevorzugen
Trockene, stärkehaltige Nahrungsmittel (Kräcker, Zwieback, Toast) verhindern Erbrechen
Günstig sind auch kalte Getränke wie Cola
Nichtmedikamentöse und medikamentöse Therapie von Übelkeit
Für den Patienten unangenehme Gerüche beseitigen, die Übelkeit auslösen
Kleine appetitliche Mahlzeiten anbieten
Nichts offerieren, was bei den Patienten Übelkeit auslöst
Bespiele für „Basisantimetika“ und Ort der Wirkung:
Metoclopramid: Prokinetikum, Darm
Haloperidol: Chemorezeptoren-Triggerzone
Mechanismen der Tumorhemmung durch Ernährungsumstellungen
Weiterentwicklung der medikamentösen Therapie: diätetisches Histidin → eine Nahrungsergänzung verbessert die Reaktion auf Methotrexat bei einem Mausmodell für Leukämie
Aktivierung der Immunantwort gegen Krebs: hypokalorische oder ketogene Diäten werden mit einem Anstieg der tumorinfiltrierenden CD8+ T-Zellen und einer Verringerung der Expression von immunhemmenden Liganden wie PDL-1138 in Verbindung gebracht
Krebsspezifische Toxizität: Mannose hemmt das Fortschreiten von Bauchspeicheldrüsenkrebs, wenn sie parallel zur Chemotherapie verabreicht, wird
Aushungern von Tumoren: Die Einschränkung von Nährstoffen, die für den Tumor, nicht aber für andere Organe wichtig sind, kann das Tumorwachstum hemmen (z.B. Glukose, Glutamin, Glutamat, Asparagin, Aspartat, Methionin, Serin und Folsäure)
Ketogene Diät bei der Therapie von Krebserkrankungen
Nicht nur das Gehirn, sondern auch der Tumor lebt vorwiegend von Glukose
Glukose ist eine Quelle für die Energieerzeugung und für die Synthese von Biomolekülen, die die hohe Proliferationsrate von Krebszellen aufrechterhalten
Der Großteil der Glukose, die von Krebszellen aufgenommen wird, wird zu Laktat verstoffwechselt (Energiegewinnung)
Ein Teil wird auch für die Synthese von Baustoffen für die Zellproliferation genutzt (Biomasse)
Ein geringerer Teil wird zur Energiegewinnung über den Zitratzyklus verstoffwechselt
abgesehen von Tierversuchen liegen bislang keine klinischen Studien vor
die belegt, dass eine derartige Kostform Wachstum und Metastasierung eines Tumors beim Menschen verhindern bzw. zurückdrängen kann
die beweist, dass eine derartige Kostform die Wirksamkeit einer Chemo und/oder Strahlentherapie verbessert
die beweist, dass die Verträglichkeit einer Chemotherapie beim Menschen durch diese Kostform verbessert wird
Die Tumorzellen werden durch die Diät zwar „gestresst“, weswegen sie ihre Stoffwechselwege änderten und sich damit über einen gewissen Zeitraum nicht vermehrten
Doch ist es nicht auszuschließen, dass Restzellen übrigblieben, die sich weiter vermehrten und dann womöglich nicht mehr auf die Tumortherapie reagieren
Tumorzellen können sich prinzipiell mit allen Substraten ernähren, auch mit Eiweiß bzw. Aminosäuren, Fett bzw. Fettsäuren, Laktat und sogar Ketonkörpern
Energiestoffwechsel der Tumorzelle
Beim Eintritt in die Zelle wird die Glukose durch Glykolyse in Pyruvat umgewandelt
In gesunden Zellen wird Pyruvat, wenn Sauerstoff vorhanden ist, in den Mitochondrien durch den TCA-Zyklus oxidativ phosphoryliert
Ist der Sauerstoffgehalt jedoch gering, wird Pyruvat im Zytoplasma in Laktat umgewandelt
Krebszellen betreiben die Umwandlung von Pyruvat in Laktat auch in Gegenwart von Sauerstoff
Die Transkriptionsfaktoren HIF (Hypoxie-induzierbarer Faktor) und MYC scheinen diese Stoffwechselwege in verschiedenen Schritten zu beeinflussen
Warburg-Effekt
Die Vorliebe von Krebszellen, Glukose eher für den Aufbau von Biomasse als für die Energiegewinnung zu verwenden
Was hat es mit dem Warburg-Effekt auf sich? Otto Warburg und seine Kollegen waren die ersten, die berichteten, dass Krebszellen auch bei hohem Sauerstoffgehalt weiterhin Glykolyse betreiben und Laktat produzieren
Wie hängt der Warburg-Effekt mit dem Pasteur-Effekt zusammen?
Der Pasteur-Effekt beschreibt die wechselseitige Beziehung zwischen anaerober Glykolyse und oxidativer Phosphorylierung: Wenn Sauerstoff vorhanden ist, sollte der Glukoseverbrauch zur Bildung von Laktat zugunsten der oxidativen Phosphorylierungen unterdrückt werden
Der Warburg-Effekt ist ein Verlust des Pasteur-Effekts.
Es ist klar, dass HIF sowohl für den Pasteur – als auch für den Warburg-Effekt wesentlich ist. In normalen Zellen unterdrückt Sauerstoff die HIF-Aktivität, was zu einer verminderten Glykolyse und einem erhöhten Eintritt von Pyruvat in den TCA-Zyklus führt
In Krebszellen kann Sauerstoff die HIF-Aktivität nicht mehr wirksam verringern.
Darüber hinaus tragen Mutationen, die sich auf wichtige Krebsziele wie MYC und p53 auswirken, ebenfalls zur Aufrechterhaltung eines hochgradig glykolytischen Zustands bei
Wie unterscheidet sich der Stoffwechsel von Krebszellen?
Ineffizient und verschwenderisch
Im Vergleich zu gesunden Zellen verbrauchen Krebszellen einen unverhältnismäßig großen Anteil der Nährstoffe in ihrer Umgebung
Dies liegt zum Teil daran, dass Krebszellen Glukose durch aerobe Glykolyse verstoffwechseln, d.h. sie vermeiden die oxidative Phosphorylierung, selbst wenn Sauerstoff im Überfluss vorhanden ist (Warburg-Effekt)
Außerdem verwerten Krebszellen die Aminosäure Glutamin nur unzureichend
In gesunden Zellen wird Glutamin für die Synthese von Aminosäuren und für die De-novoNukleotidbildung verwendet
Krebszellen hingegen scheiden einen beträchtlichen Teil des aus Glutamin gewonnenen Stickstoffs und Kohlenstoffs als Abfall aus, anstatt ihn in die Makromolekülsynthese einzubauen
Gibt es normale Zellen, die die Eigenschaften von Krebszellen aufweisen?
Normale Zellen machen Glykolyse und den ineffizienten Glutaminabbau, wenn sie proliferieren
Wenn jedoch die Versorgung mit intrazellulären Nährstoffen erschöpft ist, passen sich die Zellen an, indem sie die oxidative Phosphorylierung reaktivieren und die Proliferation einstellen
Die Fähigkeit, sich an ein schwindendes Nährstoffangebot anzupassen, hängt von der Unversehrtheit einer Reihe von Tumorsuppressoren ab, darunter die Proteine p53 und LKB1
Krebszellen, denen diese Tumorsuppressorproteine häufig fehlen, zeigen eine „Abhängigkeit“ vom Glukose- und/oder Glutaminverbrauch
Krebszellen verbrauchen sowohl Glukose als auch Glutamin in Mengen, die deutlich über denen von normalen Zellen liegen
Diese Eigenschaft weist auf die Schlüsselrolle hin, die diese beiden Metaboliten in der einzigartigen Stoffwechsellage von transformierten Zellen spielen
Kann man Krebszellen „aushungern“?
Der km-Wert der Hexokinase ist niedrig → Zelle holt immer Glukose rein auch wenn wenig da ist
Viele Tumorzellen haben Mitochondrien und produzieren ATP
Protektiver Effekt durch Ketogenese?
Nicht-metabole Effekte der Ketonkörper: Ketonkörper bewirken oxidativen und metabolen „Stress“ sowie eine Adaptation des Stoffwechsels (Hormesis)
ROS in Mitochondrien ↑, NAD/NADH ↑, AMP/ATP ↓, Inflammation ↑
Antioxidative und antientzündliche Mechanismen
TKTL1
Es sind viele wissenschaftliche Arbeiten weltweit publiziert worden, die eine kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung für Tumorpatienten sehr kritisch sehen
Adaptive Ernährungskonzepte kommen aus der Forschung um Dr. Coy, die versuchen kohlenhydratreduzierte Ernährungskonzepte, spezifisch durch eine spezielle Diagnostik (TKTL1 und APO 10), auf das Tumorstoffwechselgeschehen in jeder Phase der Erkrankung und ihrer Behandlung abzustimmen
Sind Krebszellen positiv für das Gen Transketolase-like-1 (TKTL1) vergären sie die Glukose vorwiegend zu Laktat → Wachstum und Metastasenbildung des Krebsgeschwürs wird begünstigt
Das TKTL1-Enzym ist in jenen Geweben aktiv, in denen bereits Warburg die Vergärung von Glucose zu Laktat in Anwesenheit von Sauerstoff beobachten konnte
Verglichen mit der von den meisten gesunden Zellen genutzten Glucoseverbrennung ermöglicht die Vergärung den Tumorzellen auch dann Energie zu gewinnen, wenn die Sauerstoffversorgung unterbrochen oder eingeschränkt ist. Da die Vergärung bei weitem nicht so effizient wie die Verbrennung ist, nehmen gärende Krebszellen das 20- bis 30-fache an Glucose im Vergleich zu gesunden nicht vergärenden Körperzellen auf
die Vergärung verschafft den Tumorzellen einen selektiven Vorteil, so lange Glucose in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht
Des Weiteren entstehen durch den Gärungsstoffwechsel Resistenzen gegen üblicherweise verwendete Chemotherapeutika
Dadurch wird ermöglicht, dass Krebszellen aggressiv werden, in andere Gewebe eindringen und metastasieren
Krebs wird in zwei verschiedene Klassen unterteilt:
In Krebszellen, die Glukose verbrennen (TKTL1-negativ)
In Krebszellen, die Glukose vergären (TKTL1-positiv)
Bei Transketolase-positiven Zellen: Reaktivierung des normalen Stoffwechsels der Krebszellen durch eine Diät, um diese wieder empfindlich für Chemo- oder Strahlentherapie zu machen
Transketolase TKTL
= Schlüsselenzym im Pentosephosphatstoffwechsel mit drei Funktionen:
Bereitstellung von Reduktionsequivalenten (NADPH essentiell für alle synthetischen Prozesse in der Zelle)
Bereitstellung von Ribosen (Grundbausteine der Nukleinsäuren und damit der DNA und RNA)
Umwandlung von Pentosen in Hexosen, die dem glykolytischen Abbau zu Pyruvat zugeführt
KOSTL-Konzept von Dr. Coy
Cave: Unsinn und sehr hohe Preise
K: Kohlenhydrat-Management + intelligente Zucker
O: Omega-3-reiche Öle mit DHA und EPA sowie MCT-Öle in idealer Zusammensetzung
S: Sekundäre Pflanzenstoffe
T: Tocotrienole = besonders bioaktive Vitamin E-formen
L: Laktat zur Optimierung des Säure-Base-Haushalts
Zum derzeitigen Zeitpunkt kann eine Anwendung der "Anti TKTL1 Diät" nicht empfohlen werden
Die TKTL1 ist nicht tumorspezifisch und ist auch in Normalgeweben nachweisbar, z.B. in normalem Brustgewebe
Gibt es auch Krebsarten, die mit einer fettarmen Diät behandelt werden müssen?
In einer Untergruppe von Tumoren ist die Fettsäureoxidation der bevorzugte Prozess für die ATP-Produktion
Einige Brustkrebstumore aktivieren unter metabolischem Stress die Fettsäureoxidase (FAO), und es könnte ein therapeutisches Potenzial darin liegen, den Patientinnen Nahrungsfettsäuren zu entziehen, um bestimmte Arten von Krebs auszuhungern
Diese Ergebnisse werfen auch die Möglichkeit auf, dass eine fettreiche ketogene Diät bei einer Untergruppe von Krebsarten nachteilige, tumorfördernde Auswirkungen haben könnte
Fasten-nachahmende Diät (FMD)
Fasten oder eine FMD löst eine evolutionär konservierte molekulare Reaktion aus, die normale Zellen, nicht aber Krebszellen, widerstandsfähiger gegen Stressoren, einschließlich Chemotherapie, macht (differentielle Stressresistenz)
Aufgrund des Vorhandenseins onkogener Mutationen, die wachstumsfördernde Signalkaskaden konstitutiv aktivieren, können sich Krebszellen nicht richtig an Hungersnöte anpassen = Erhöhung der Wirksamkeit von Arzneimitteln
Durch die Aktivierung der Autophagie kann das Fasten die CD73-Konzentration in einigen Krebszellen senken, wodurch die Adenosinproduktion in der extrazellulären Umgebung gedämpft und die Verschiebung der Makrophagen in einen immunsuppressiven M2-Phänotyp verhindert wird.
Fasten kann die Expression von Häm-Oxygenase 1 (HO1) in Krebszellen herabregulieren, was sie anfälliger für zytotoxische CD8+-T-Zellen macht, möglicherweise indem es der immunsuppressiven Wirkung von regulatorischen T-Zellen entgegenwirkt.
Fasten reduziert den Gehalt an tumorwachstumsfördernden Nährstoffen und Faktoren, einschließlich Glukose, IGF1 und Insulin.
Fasten kann einen Anti-Warburg-Effekt bewirken, indem es die Glukoseaufnahme über Glukosetransporter (GLUTs) und die aerobe Glykolyse verringert und die Krebszellen zwingt, die oxidative Phosphorylierung (OxPhos) zu erhöhen; dies erhöht die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) in den Krebszellen und damit die oxidative DNA-Schädigung, die Aktivierung von p53, die DNA-Schädigung und den Zelltod, insbesondere als Reaktion auf eine Chemotherapie.
Sicherheit und Durchführbarkeit einer Fasten-nachahmende Diät und Auswirkungen auf den Ernährungszustand und die zirkulierenden Stoffwechsel- und Entzündungsfaktoren bei Krebspatienten, die sich einer aktiven Behandlung unterziehen
Klinische Studie der Phase I/II → periodische Zyklen eines modifizierten Fastenregimes („5dfasting-mimicking diet“ (FMD) von L-Nutra)
war bei Krebspatienten mit geringem Ernährungsrisiko durchführbar und sicher
sich nicht negativ auf die Körperzusammensetzung der Patienten auswirkte, wenn sie mit einer Diät und Muskeltraining kombiniert wurde Anweisungen zur Förderung des Wiederaufbaus von fettfreier Körpermasse in den Zeiträumen zwischen den FMD-Zyklen
Das Gewicht und der Handgriff der Patienten blieben stabil, der Phasenwinkel und die fettfreie Masse nahmen zu, während die Fettmasse abnahm
FMD senkte wirksam das zirkulierende Insulin, IGF1 und Leptin
Lebensqualität und Krankheitsempfinden bei Brustkrebspatientinnen, die eine Fastendiät als Ergänzung zur neoadjuvanten Chemotherapie anwenden
Die Patienten, die an der Fasten-nachahmende Diät (FMD) teilnahmen, waren weniger besorgt und hatten ein besseres Verständnis für die möglichen unerwünschten Wirkungen ihrer Behandlung als die Patienten, die eine normale Diät erhielten.
bessere Werte für die emotionale, körperliche, kognitive und soziale Funktionsfähigkeit sowie geringere Werte für Müdigkeit, Übelkeit und Schlaflosigkeit.
FMD als Ergänzung zur neoadjuvanten Chemotherapie scheint bestimmte Bereiche der Lebensqualität und der Krankheitswahrnehmung bei Patientinnen mit Brustkrebs zu verbessern - FMD reduziert signifikant die durch Chemotherapie verursachten DNA-Schäden in T- Lymphozyten
Kurzzeitiges Fasten
Kurzzeitiges Fasten kann die Antitumorreaktion verstärken, indem es die Immunogenität des Tumors fördert und die lokale Immunsuppression verringert
Immunonkologische Therapie
Unser Immunsystem erkennt normalerweise veränderte Körperzellen und bekämpft diese. Eine wichtige Rolle spielen dabei die T-Zellen des Immunsystems. Bei manchen Krebserkrankungen können Tumorzellen das Immunsystem „austricksen“. Die Tumorzellen können so verhindern, dass die T-Zellen sie als Krebszellen erkennen und angreifen. - Sogenannte Checkpoints sind wichtige Kontrollpunkte auf den T-Zellen
Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind speziell für diesen Fall entwickelte Antikörper, die das Immunsystem reaktivieren sollen. Sie richten sich gegen die krebsbedingte Blockierung des Immunsystems, indem sie die Aktivierung der Checkpoints verhindern. So können sie „getarnte Krebszellen“ wieder sichtbar machen. Durch die Antikörpertherapie mit einem CheckpointInhibitor kann die körpereigene Immunantwort gegen die Tumorzellen gesteigert werden.
Ketogene Diät: Verhindert über epigenetische Mechanismen die Resistenz von Prostatakrebs gegen ImmunCheckpoint-Blockade-Therapien
Supplementierung von Nährstoffen
Methotrexat + Histidin bei Leukämie
Mannose + Chemotherapie (Cisplatin und Doxorubicin)
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie
Methionin
Serin
Asparagin
Arginin
Cystin
Folsäure-Antagonisten
Glutamin
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Methionin
DNA-Methylierung → Regulation der Genexpression
Aktivierung von mTORC1 (Effektor Kinase eines pro-proliferativen onkogenen Signalwegs)
Redox-Stress ↑
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Serin
z.B. Nukleotidsynthese ↓
Krebszellen sind auf exogenes Serin angewiesen, um ihre hohe Proliferationsrate zu unterstützen
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Asparagin
durch Asparaginase (Medikament)
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Arginin
durch Arginin-abbauendes Enzym oder diätetische Arginin-Restriktion bei Melanomen und hepatozellulärem Karzinom oder Prostata-Karzinom
Arginin ist an der Regulierung verschiedener molekularer Signalwege beteiligt, so dass die Verfügbarkeit von Arginin wichtige metabolische, immunologische, neurologische und Signalwege der Zellen modulieren kann
Die Argininabhängigkeit der Tumorzellen gilt als die „Achillesferse“ der Tumorzellen
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Cystein
führt zu weniger Glutathion und damit verstärkt es den oxidativen Stress der Krebszellen und diese sterben
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Folsäure-Antagonisten
→ Nukleotidsynthese ↓
Restriktion von Nährstoffen zur Krebsprävention und -therapie: Glutamin
Inhibition von Glutaminase (katalysiert den Abbau von Glutamin und Glutamat) reduziert Tumorwachstum
Ernährung bei Krebs während der Therapie (z.B. Chemotherapie, Strahlentherapie)
Essen Sie, was Ihnen schmeckt
Trinken Sie ausreichend
Ernähren Sie sich möglichst vollwertig
Nehmen Sie Rücksicht auf die Ernährungsprobleme, die Sie gerade haben
Nehmen Sie eventuell Nahrungsergänzungsmittel (besprechen Sie das mit Ihrem Arzt)
Wenn notwendig, müssen Sie sich (vorübergehend) künstlich ernähren lassen
Ernährung bei Krebs und geschwächter körpereigener Abwehr (Immunsuppression)
Achten Sie auf keimarme Ernährung, die möglichst vollwertig ist
Ernährung bei Krebs, wenn keine Therapie möglich ist oder die Therapie nicht wirkt
Ernährung bei Krebs, wenn die Therapie beendet ist oder der Zustand gut ist
Ernähren Sie sich vollwertig, wie es auch gesunden Menschen empfohlen wird
Nehmen Sie Rücksicht auf eventuelle Folgen der Behandlung (z.B. nach einer Magenoperation)
Richtlinien für keimarme Ernährung
nur frisch zubereitete Speisen oder frisch aufbereitete Tiefkühlkost
keine warmgehaltenen und erwärmten Speisen und Getränke
nur völlig einwandfreie, unversehrte Lebensmittel und Speisen, die noch länger haltbar sind
Leeren Sie einmal geöffnete Packungen, Flaschen, Gläser, Tüten usw. zügig
Werfen Sie im Zweifelsfall Reste weg
Milch(-produkte): Von Roh- und Rohmilchprodukten wird abgeraten; pasteurisierte Milchprodukte (Frischmilch) sind erlaubt, müssen aber zügig verzehrt werden
Brotbelag: Brotbelag muss vakuumverpackt sein; er darf nicht offen (lose) gekauft werden; günstig sind einzeln abgepackte Käse- oder Aufschnittportionen
Käse: Keinen Schimmelpilzkäse wie Roquefort, Camembert, Brie und ähnliche
Fleisch: Fleisch, Geflügel, Wild, Fisch, Schalen- und Krustentiere frisch oder tiefgekühlt; Fleisch muss vor dem Verzehr immer gut durchgegart werden
Streichfett: Butter und Margarine müssen portioniert im Kühlschrank aufbewahrt werden
Getreide(-erzeugnisse): Getreide und Getreideerzeugnisse nur vakuumiert verpackt kaufen und dann verschlossen in geeigneten Behältern aufbewahren
Brot/Backwaren: Brot und Brötchen müssen täglich frisch vom Bäcker geholt oder portionsweise abgepackt und eingefroren werden; frieren Sie Kuchen nach dem Backen und Abkühlen stückweise in Gefrierfolie ein; geeignet sind auch industriell abgepackte Gebäckdauerwaren; achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum
Gemüse: nur als Garkost gestattet, das heißt frisches oder tiefgekühltes Gemüse muss gekocht werden; Konserven brauchen Sie nur erhitzen; schälbares Frischgemüse (Tomaten, Gurke, Kohlrabi usw.) dürfen Sie nur nach ausdrücklicher Erlaubnis des behandelnden Arztes zu sich nehmen; waschen Sie vor dem Schälen Nahrungsmittel und Hände unter fließendem Wasser; Essen Sie Rohkost sofort auf
Obst: nur gekocht als Kompott oder Mus essen; schälbares Frischobst dürfen Sie nur nach ausdrücklicher Erlaubnis des behandelnden Arztes zu sich nehmen, es muss auf jeden Fall geschält werden; es muss völlig makellos sein, das heißt keine Faul- oder Druckstellen aufweisen; Zubereitung und Verzehr gelten die gleichen Regeln wie bei Frischgemüse
Nüsse: Verzichten Sie auf Nüsse, Mandeln, Pistazien, Feigen und Trockenobst
Eier: mur hartgekochte Eier, kein Spiegel- oder Rührei - Eis: kein offenes Eis und Softeis
Süßwaren: Honig, Konfitüre, Gelee sind nur als Einzelportion gestattet; auch Süßigkeit müssen einzeln abgepackt sein
Getränke: Tee und Kaffee stehts frisch mit kochendem Wasser zubereiten; Obst- und Gemüsesäfte, Limonaden und Mineralwasser nach dem Öffnen schnell aufbrauchen oder sofort wieder verschließen und im Kühlschrank aufbewahren (max. 24 h); alkoholische Getränke nur nach ärztlicher Erlaubnis; nur aus der Leitung trinken, die ständig in betrieb ist, die ersten 1-2 Liter morgens nich trinken (im Stehwasser können sich Bakterien anreichern)
Gewürze: Gewürze und Kräuter
Senf/Ketchup: nur als Portionstütchen
Mögliche Gründe für einen ungewollten Gewichtverlust
Der Tumor selbst beeinflusst den Stoffwechsel oder behindert den Weg der Nahrung durch den Körper
Unterwünschte Nebenwirkungen der Chemotherapie und/oder Strahlentherapie
Seelischer Zustand verdirbt den Appetit
Schmerzen
Ein für die Verdauung wichtiges Organ wurde ganz oder teilweise entfernt
Empfehlung bei Gewichtsverlust durch den Tumor (primäres Anorexie-Kachexie-Syndrom)
Wichtig ist, dass zuerst herausgefunden wird, warum der Patient abnimmt, damit das Problem möglichst an der Wurzel gepackt werden kann
Lieber zu viel als zu wenig Energie aufnehmen
5-6 kleine Mahlzeiten
Speisen sollten – wo immer es geht – mit Fett angereicht werden (z.B. Pflanzenöle, Butter, Sahne, Margarine, Schmalz, Speck)
Hohe Eiweißzufuhr: 1,2-2 g/kg KG (Eiweißpulver!) - Maltodextrin (Kohlenhydrat = liefert Energie; ist geschmacksneutral)
Als Zwischenmahlzeiten eignet sich hochkalorische Trinknahrung
Omega-3-Fettsäuren
Fetthaltige Lebensmittel mit hohem Anteil an verschiedenen Fettsäuren
Wichtig: Für die besondere auf den Tumor abgestimmte Ernährung werden Fett empfohlen, die für die „gesunde“ Küche eher gemieden werden
Günstig:
Gesättigte Fettsäuren:
Fleisch (rot)
Kakaofett
Kokos-, Palmfett
Milchprodukte
Schmalz
Rindertalg
Hoch ungesättigte Fettsäuren:
Fischöl
Leinöl
Seefisch (fett)
Ungünstig:
Zweifach ungesättigte Fettsäuren:
Distelöl
Maiskeimöl
Sojaöl
Sonnenblumenöl
Traubenkernöl
Walnussöl
Unklar: einfach ungesättigte Fettsäuren wie Avocado, Erdnussöl, Geflügel, Olivenöl, Nüsse, Rapsöl
Auf den Tumor abgestimmte Ernährungsempfehlungen (metabolisch adaptierte Ernährung)
Wissenschaftliche Untersuchungen gehen der Frage nach, ob diese metabolisch adaptierte Ernährung hilft, Gewichtsverlust zu beheben; allerdings reichen die Ergebnisse noch nicht für allgemeine Empfehlungen aus
Zum Beispiel: ein Krebskranker kann Kohlenhydrate schlecht verwerten, der Tumor dagegen benötigt reichlich Traubenzucker
Studien deuten darauf hin, dass dann eine Kost mit viel Fett und Eiweiß, aber wenig Kohlenhydraten besser geeignet sein könnte als eine normale Kost
Empfehlungen bei Geschmacksstörungen
Durch die Chemotherapie oder die Strahlenbehandlung kann sich das Geschmacksempfinden verändern, diese Nebenwirkung verschwindet meistens nach Abschluss der Behandlung wieder
Trinken Sie häufiger kleine Mengen, um den schlechten Geschmack im Mund zu beseitigen
Wenn Sie einen metallischen Geschmack im Mund haben, versuchen Sie, ob das Essen mit Plastikbesteck besser schmeckt
Zwingen Sie sich nicht, Lebensmittel zu essen, die Ihnen nicht schmecken
Ersetzen Sie rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) durch weißes (Geflügel).
Wenn Sie eine Abneigung gegen Fleisch und Wurst haben, essen Sie stattdessen frischen Fisch, Milchzubereitungen und Milchprodukte (Milchshakes, Breie, Pudding, Eis, Käse), Eier und Tofu
Legen Sie Fleisch vor dem Braten oder Kochen ein: in leicht süße Marinaden, in Fruchtsäfte, Wein, milde Salatsaucen oder Sojasauce
Verwenden Sie Zutaten, die nicht zu süß sind; sie werden manchmal als unangenehm empfunden
Spülen Sie vor dem Essen den Mund kurz aus
Bittere Getränke (Tonic Water, Bitter Lemon, ungesüßter schwarzer Tee) und Getränke mit Zitronenaroma sowie Bonbons oder Kaugummi regen den Speichelfluss an und helfen gegen einen schlechten Geschmack im Mund (Wählen Sie dabei keine zuckerfreien Bonbons und Kaugummis, die darin enthaltenen Zuckeraustauschstoffe können in größerer Menge zu Blähungen und Durchfall führen)
Auch milde Gewürze wie Oregano, Basilikum oder Rosmarin können helfen
Wenn Sie Gemüse mit Schinken oder Zwiebeln verfeinern, hebt dies das Aroma
Empfehlungen bei Kau- und Schluckbeschwerden
Lassen Sie sich beim Essen und Trinken nicht ablenken, sondern konzentrieren Sie sich auf die Mahlzeit
Trinken Sie nicht zu heiß und nicht zu kalt
Trinken Sie eventuell mit dem Strohhalm
Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke und trinken Sie stattdessen stille Wasser, auch Leitungswasser oder Tee je nach Ihrem Geschmack. Sie können diese Getränke auch mit Zitrone aromatisieren
Essen Sie keine trockenen, krümeligen oder bröselnden Lebensmittel (etwa Salzstangen, trockene Flakes, Rohkost, Toast, Cracker, Zwieback)
Bevorzugen Sie stattdessen weiche, dickflüssige oder auch pürierte Kost: gekochtes Fleisch oder Fisch, Eier mit Sauce, Nudeln, passiertes Obst und Gemüse, eventuell fertige Babynahrung („Gläschenkost“). Diese ist meist säure und salzarm sowie püriert und enthält keine Stücke
Reichern Sie Lebensmittel mit Butter, Sahne, Cremes, Mayonnaisen oder Öl an; dann lassen sie sich besser schlucken
Vermeiden Sie Lebensmittel, die „am Gaumen kleben“
Wenn Sie Schluckbeschwerden haben, kann es sinnvoll sein, flüssige Speisen und Getränke etwas einzudicken. Die Industrie bietet neutral schmeckende Dickungsmittel an
Empfehlungen bei trockenem Mund
Eine Strahlenbehandlung im Kopfbereich kann zu zu wenig Speichelflüssigkeit führen
Trinken Sie häufig kleine Mengen, um die Mundschleimhaut anzufeuchten
Halten Sie Ihre Lippen feucht (z. B. mit einem feuchten Schwamm oder Lappen)
Regen Sie den Speichelfluss mit Zitronen- oder Orangenlimonade an oder mit Lebensmitteln, die mit Zitrone aromatisiert wurden. Auch saures Obst kann helfen. Vorsicht: Probieren Sie diesen Tipp nicht bei Schleimhautentzündungen aus oder wenn Sie einen sauren Geschmack im Mund haben
Essen Sie viele kleine Mahlzeiten, nehmen Sie nur kleine Bissen und kauen Sie diese lange. Das kann den Speichelfluss verbessern. Trinken Sie kleine Mengen dazu.
Sind bei Ihnen Hals und Bronchien verschleimt, vermeiden Sie Frischmilch, da sie die Schleimbildung zusätzlich fördert; besser geeignet sind Sauermilch, Sauermilchprodukte, Kefir und Sojadrinks
Sie können den Speichelfluss auch mit Kaugummi anregen. Wählen Sie dabei Sorten, die Zucker enthalten. Zuckerfreie Kaugummis enthalten Zuckeraustauschstoffe, die in größerer Menge zu Blähungen und Durchfall führen können
In der Apotheke erhalten Sie künstlichen Speichel, um den Mund anzufeuchten
Empfehlungen bei Entzündungen im Mundbereich
Essen Sie lieber viele kleine Mahlzeiten als wenige große.
Vermeiden Sie harte und bröselige Speisen, die besonders stark im Mund „scheuern“.
Trinken Sie zum Essen in kleinen Schlucken und feuchten Sie auf diese Weise die Speisen an.
Bevorzugen Sie weiche oder flüssige Kost; auch mild gewürzte Babykost kann gut sein.
Vermeiden Sie heiße Speisen und Getränke.
Sind Ihre Beschwerden sehr stark, weichen Sie vorübergehend auf Trinknahrung („Astronautenkost“) aus.
Meiden Sie Lebensmittel, die die Schleimhäute zusätzlich reizen. Dazu gehören Zitrusfrüchte, starke und scharfe Gewürze oder stark Gesalzenes. Die folgenden Lebensmittel enthalten viel Säure: Ananas, Orangen, Mandarinen, Zitronen, Grapefruits, Johannisbeeren, Himbeeren, Sauerkirschen, Rhabarber, Tomaten, Fruchtsäfte und Früchtetees. Im Sortiment für Babynahrung gibt es säurearme Apfelsäfte, die Sie vielleicht besser vertragen.
Sind bei Ihnen Hals und Bronchien verschleimt, vermeiden Sie Frischmilch, da sie die Schleimbildung zusätzlich fördert; besser geeignet sind Sauermilch, Sauermilchprodukte, Kefir und Sojadrinks.
Beugen Sie Entzündungen vor, indem Sie bei der Chemotherapie Eiswürfel lutschen (Vorsicht: keine Eiswürfel mit scharfen Kanten!) oder den Mund mit kleinen Schlucken kalten Wassers spülen.
Fragen Sie Ihren Arzt, welche Mundspülungen er Ihnen empfiehlt.
Empfehlungen bei Durchfall
Flüssigkeit: Trinken Sie mindestens zwei bis drei Liter pro Tag, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen (siehe auch stopfende Nahrungsmittel). Besonders geeignet sind Wasser mit wenig oder ohne Kohlensäure, verdünnte Saftschorlen und Kamillentee. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie zusätzlich Elektrolyte einnehmen sollen.
Indischer Flohsamen (Plantago ovata): Auch dieses Produkt eignet sich sehr gut, um Wasser zu binden und den Stuhlgang einzudicken. Sie bekommen ihn zum Beispiel in Drogeriemärkten und in Apotheken.
Nehmen Sie stopfende Nahrungsmittel zu sich: Wasser, Kakao, schwarzer / grüner Tee (20 Minuten ziehen lassen), bittere Schokolade, Blaubeeren (auch als Saft).
Vermeiden Sie Zuckeraustauschstoffe, denn sie können abführend wirken: Sorbit, Xylit, Mannit, Isomalt, Maltit, Laktit, Polydextrose. Diese Stoffe sind oft in „zuckerfreien“ Produkten enthalten, etwa in Bonbons und Kaugummis. Süßstoffe (Saccharin, Aspartame, Zyklamat, Acesulfam K, Thaumatin, Neohesperidin, Sucralose) sind dagegen problemlos.
Muskatnuss verzögert den Transport der Nahrung in den Darm; reiben Sie das Gewürz in passende Speisen.
Meiden Sie diese Nahrungsmittel: Milchzucker (Milch, Buttermilch, Molke, Produkte, denen Milch / Milchpulver zugesetzt ist), kalte Getränke, Alkohol, starken Kaffee, Getränke mit Kohlensäure.
Joghurt mit lebenden Kulturen kann eventuell den Durchfall lindern: Verwenden Sie aber nur reinen Joghurt oder probiotischen. Da auch Joghurt Milchzucker enthält, probieren Sie aus, ob Sie ihn vertragen! Joghurt, der nach der Herstellung nochmals erhitzt wurde, damit er länger haltbar ist, enthält keine lebenden Kulturen. Sie erkennen diese Sorten daran, dass sie auch bei Zimmertemperatur gelagert werden können.
Ansonsten empfehlen wir bei Durchfall eine leichte Vollkost.
Empfehlenswert ist auch Pektinkost.
Empfehlungen bei Verstopfung
Trinken Sie reichlich, mindestens zwei Liter pro Tag.
Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser, in das Sie etwas Milchzucker geben können.
Essen Sie mehr Ballaststoffe: zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Gemüse und Salate als Rohkost, frisches Obst. Tipp: Steigern Sie langsam die Menge, die Sie davon essen, und kauen Sie gut, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie Blähungen und Bauchschmerzen bekommen.
Essen Sie Lebensmittel, die milchsauer vergoren sind: etwa Joghurt, Sauerkraut, Sauerkrautsaft. Tipp: Essen Sie anfangs nur wenig Sauerkraut und trinken Sie Sauerkrautsaft zunächst nur in kleinen Mengen. Steigern Sie die Mengen langsam, da sonst die Gefahr von Blähungen und Bauchschmerzen besteht.
Essen Sie spezielle Nahrungsmittel, die gut gegen Verstopfung wirken:
Weizenkleie oder Leinsamenschrot 20 bis 50 g pro Tag, trinken Sie dazu viel
Indischer Flohsamen (Plantago ovata)
Milchzucker 20 bis 40 g pro Tag; probieren Sie aus, ob Sie ihn vertragen. Tipp: Fangen Sie auch hier mit kleinen Mengen an und steigern Sie die Zufuhr langsam, damit Sie keine Blähungen und Bauchschmerzen bekommen.
Verzichten Sie auf stopfende Lebensmittel: vor allem Kakao, bittere Schokolade, trockene Weizenkleie, Blaubeeren, geriebener Apfel, pürierte Banane, pürierte Karotten, schwarzer Tee, der lange gezogen hat.
In hartnäckigen Fällen kann es vier bis acht Wochen dauern, bis die Umstellung der Ernährung wirkt. Verlieren Sie nicht die Geduld.
Krebsdiät
Nach allem, was die Wissenschaft heute weiß, gibt es keine Ernährungsform, mit der sich eine Krebserkrankung gezielt heilen lässt
Ernährungsgewohnheiten nach der Prostatakrebsdiagnose im Zusammenhang mit der krankheitsspezifischen und der Gesamtsterblichkeit
Nach der Diagnose wurden zwei Ernährungsmuster ermittelt:
ein umsichtiges Muster, das durch einen höheren Verzehr von Gemüse, Obst, Fisch, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten gekennzeichnet ist
und ein westliches Muster, das durch einen höheren Verzehr von verarbeitetem und rotem Fleisch, fettreichen Milchprodukten und raffinierten Getreidesorten gekennzeichnet ist
Ein westliches Ernährungsmuster war nach der Diagnose mit einer höheren prostatakrebsspezifischen und Gesamtmortalität verbunden, während ein umsichtiges Ernährungsmuster mit einer niedrigeren Gesamtmortalität nach der Prostatakrebsdiagnose verbunden war
Ehemalige Krebspatienten ernähren sie laut US-Studie der Tufts University in Boston zu ungesund
Vor allem grünes Gemüse und Vollkornprodukte wurden von den ehemaligen Krebspatienten weniger konsumiert. Sie nahmen auch weniger Ballaststoffe zu sich, dafür aber mehr "leere" Kalorien aus zugesetztem Zucker und festen Fetten
Krebsüberlebende wiesen geringe Aufnahmen von Vitamin D (31 % der empfohlenen Menge), Vitamin E (47 %), Kalium (55 %) und Kalzium (73 %) auf
Der Konsum von gesättigten Fetten überstieg hingegen die Maximaldosis (112 %), genauso wie die Natriumaufnahme (133 %)
Tumor erfolgreich behandelt – was dann?
Alle Krebsüberlebenden sollten eine Ernährungsberatung durch eine entsprechend ausgebildete Fachkraft erhalten
Wenn sie dazu in der Lage sind und wenn nicht anders empfohlen, sollten sie sich an die Empfehlungen für Ernährung, gesundes Gewicht und körperliche Bewegung halten
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 1: Körperfettanteil
Seien Sie so schlank wie möglich innerhalb des normalen Bereichs des Körpergewichts
Ziele der öffentlichen Gesundheit:
Der Körpermassenindex für Erwachsene soll zwischen 21 und 23 liegen, je nach dem Normalbereich für verschiedene Bevölkerungsgruppen
Der Anteil der Übergewichtigen oder fettleibigen Bevölkerung soll in 10 Jahren nicht mehr als das derzeitige Niveau, vorzugsweise aber niedriger sein
Persönliche Empfehlungen:
Sicherstellen, dass sich das Körpergewicht während des Wachstums in der Kindheit und Jugend dem unteren Ende des normalen BMI-Bereichs im Alter von 21 Jahren annähert
Halten Sie das Körpergewicht ab dem 21. Lebensjahr im Normalbereich
Vermeiden Sie eine Gewichtszunahme und eine Zunahme des Taillenumfangs im Erwachsenenalter.
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 2: Körperliche Aktivität
Körperlich aktiv sein als Teil des täglichen Lebens
Ziele für die öffentliche Gesundheit:
Halbierung des Anteils der sitzenden Tätigkeiten an der Bevölkerung alle 10 Jahre
Das durchschnittliche Niveau der körperlichen Aktivität (PAL) soll über 1,6 liegen
Täglich mindestens 30 Minuten mäßig körperlich aktiv sein, was einem zügigen Gehen entspricht
Wenn sich die Fitness verbessert, sollten täglich mindestens 60 Minuten mäßige oder mindestens 30 Minuten starke körperliche Aktivität angestrebt werden
Schränken Sie sitzende Gewohnheiten wie das Fernsehen ein
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 3: Lebensmittel und Getränke, die eine Gewichtszunahme fördern
Begrenzen Sie den Verzehr von energiereichen Lebensmitteln
Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke
Die durchschnittliche Energiedichte der Ernährung soll auf 125 kcal pro 100 g gesenkt werden
Halbierung des durchschnittlichen Verbrauchs an zuckerhaltigen Getränken in der Bevölkerung alle 10 Jahre
Energiereiche Lebensmittel sparsam verzehren
zuckerhaltige Getränke meiden
Fast Food nur sparsam oder gar nicht konsumieren
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 4: Pflanzliche Lebensmittel
Essen Sie hauptsächlich Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs
Der durchschnittliche Verzehr von nicht stärkehaltigem Gemüse und Obst in der Bevölkerung soll mindestens 600 g pro Tag betragen
Relativ unverarbeitetes Getreide (Körner) und/oder Hülsenfrüchte (Leguminosen) und andere Lebensmittel, die eine natürliche Quelle für Ballaststoffe sind, sollen zu einem Bevölkerungsdurchschnitt von mindestens 25 g Nicht-Stärke-Polysacchariden täglich beitragen
Essen Sie täglich mindestens fünf Portionen (mindestens 400 g) einer Vielzahl von nicht stärkehaltigem Gemüse und Obst
Essen Sie relativ unverarbeitetes Getreide (Körner) und/oder Hülsenfrüchte (Leguminosen) zu jeder Mahlzeit
Beschränken Sie raffinierte stärkehaltige Nahrungsmittel
Menschen, die stärkehaltige Wurzeln oder Knollen als Grundnahrungsmittel verzehren, sollten auch auf eine ausreichende Zufuhr von nicht stärkehaltigem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten achten.
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 5: Tierische Lebensmittel
Begrenzung des Verzehrs von rotem Fleisch und Vermeidung von verarbeitetem Fleisch
Ziele für die öffentliche Gesundheit: Der durchschnittliche Verzehr von rotem Fleisch in der Bevölkerung soll nicht mehr als 300 g pro Woche betragen, wovon nur sehr wenig oder gar kein verarbeitetes Fleisch verzehrt werden soll
Persönliche Empfehlungen: Menschen, die rotes Fleisch essen, sollten weniger als 500 g pro Woche konsumieren, wobei nur sehr wenig oder gar kein verarbeitetes Fleisch verwendet werden sollte
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 6: Alkohol
Alkoholische Getränke einschränken
Ziele für die öffentliche Gesundheit: Der Anteil der Bevölkerung, der mehr als die empfohlenen Grenzwerte trinkt, soll alle 10 Jahre um ein Drittel gesenkt werden.
Persönliche Empfehlungen: wenn alkoholische Getränke konsumiert werden, den Konsum auf höchstens zwei Getränke pro Tag für Männer und ein Getränk pro Tag für Frauen beschränken
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 7: Konservierung, Verarbeitung, Zubereitung
Begrenzung des Salzkonsums
Schimmeliges Getreide (Körner) oder Hülsenfrüchte (Leguminosen) meiden
Der durchschnittliche Salzkonsum der Bevölkerung aus allen Quellen soll weniger als 5 g (2 g Natrium) pro Tag betragen
Halbierung des Anteils der Bevölkerung, der mehr als 6 g Salz (2,4 g Natrium) pro Tag konsumiert, alle 10 Jahre
Minimierung der Exposition gegenüber Aflatoxinen aus verschimmeltem Getreide (Körnern) oder Hülsenfrüchten (Leguminosen)
Vermeiden Sie in Salz eingelegte, gesalzene oder salzige Lebensmittel; Konservieren Sie Lebensmittel ohne Salz
Begrenzen Sie den Verzehr verarbeiteter Lebensmittel mit Salzzusatz, um eine Aufnahme von weniger als 6 g (2,4 g Natrium) pro Tag sicherzustellen
Essen Sie kein verschimmeltes Getreide (Getreide) oder Hülsenfrüchte
Ernährung nach erfolgreicher Krebstherapie - Empfehlung 8: Nahrungsergänzungsmittel
den Nährstoffbedarf allein über die Ernährung decken wollen
Ziele für die öffentliche Gesundheit: Maximierung des Anteils der Bevölkerung, der sich ohne Nahrungsergänzungsmittel angemessen ernährt
Persönliche Empfehlungen: Nahrungsergänzungsmittel werden nicht zur Krebsprävention empfohlen
Ist der Body Mass Index < 20,5 kg/m² ?
Hat der Patient in den vergangenen 3 Monaten an Gewicht verloren?
War die Nahrungszufuhr in der vergangenen Woche vermindert?
Ist der Patient schwer erkrankt? (z.B. Intensivtherapie) ja nein
⇒ Wird eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet, wird mit dem Hauptscreening fortgefahren
⇒ Werden alle Fragen mit „Nein“ beantwortet, wird der Patient wöchentlich neu gescreent.
⇒ Wenn für den Patienten z.B. eine große Operation geplant ist, sollte ein präventiver Ernährungsplan verfolgt werden, um dem assoziierte Risiko vorzubeugen.
Energie- und Proteinzufuhr bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung
Das tägliche Kaloriendefizit eines Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung beträgt im Mittel 200 kcal/Tag und die Proteinzufuhr 0,7-1 g/kg KG
Tägliche Energiezufuhr um 300 kcal/Tag steigern und Proteinaufnahme 1-1,5 g/kg KG
Hat der Patient während der letzten 3 Monate wegen Appetitverlust, Verdauungsproblemen, Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken weniger gegessen?
Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten
Mobilität: bettlägerig oder in einem Stuhl mobilisiert; in der Lage, sich in der Wohnung zu bewegen; verlässt die Wohnung
Akute Krankheit oder psychischer Stress während der letzten 3 Monate?
Neuropsychologische Probleme: schwere Demenz oder Depression, leichte Demenz, keine psychologischen Probleme
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