Erfolg in der Gewichtsabnahme
Lebensstilinterventionen scheitern häufig langfristig
Lebensstilinterventionen + Operation haben den größten Erfolg
Indikationen
BMI >40 kg/m^2 bei jahrerlanger erfolgloser konservativer Therapie und fehlende Kontraindikationen
BMI >35-40 kg/m^2 + Adipositas-assoziierte Folge-/Begleiterkrankung (z.B. Diabetes mellitus Typ 2, KHK, …)
BMI >30-35 kg/m^2 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie
Kontraindikationen
Leberzirrhose
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Alkoholismus, Drogenabusus, HIV, Malignome
Incompliance
unkontrollierte schwere psychatrische Erkrankungen
sehr schwere, fortgeschrittene Grunderkrankungen
Behandlungspfad
Zuweiseebene
Diagnostische Ebene
Therapieentscheidung und -planung
Behandlungsebene - Zuweiseebene
Fachärzte z.B. Diabetologe, Kardiologe, Nephrologe, Gynäkologe
Orthopädie
Hausarzt
Krankenkasse
Zuweisung zu …
Behandlungspfad - Diagnostische Ebene
Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin (BDEM/SPEM) und/oder Adipositaschirurgisches Zentrum
Behandlungspfad - Therapieentscheidung und -planung
Befunde Hausarzt/Facharzt, Diätanamnese (Standardierster BDEM-Fragebogen Adipositas)
Erste Beratungsgespräch beim Ernährungsmediziner: Vervollständigen der Anamnese, psycho- und somatische Beurteilung, Risikobewertung, weitere notwendige Diagnostik und Therapie
Konservative Behandlungsmöglichkeiten sind erschöpft, wenn
durch eine multimodale konservative Therapie in 6-12 Monaten das Therapieziel nicht erreicht und gehalten wurden.
Therapieziel der konservativen Therapie
BMI 35-39,9 kg/m^2 10-20 % Verlust des Ausgangsgewicht
BMI >40 kg/m^2 10-30 % Verlust des Ausgangsgewichts
Konservative Behandlungsmöglichkeiten sind erschöpft, wenn - Ernährung
mittels einer energiereduzierten Mischkost und einer weiteren ernährungsmedizinischen Maßnahmen (z.B. Formula-Diät) das Therapieziel nicht erreicht wurde.
Konservative Therapie - Bewegung
Ausdauer- und/oder Kraftausdauersportart mit >2 h pro Woche, falls keine Barrieren bestehen (z.B. Gonarthrose für Gehsportarten oder Scham beim Schwimmen)
Konservative Therapie - Psychotherapie
Durchführung einer ambulanten oder stationären Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie), falls eine Essstörung (binge-eating, night-eating) oder eine Psychopathologie (z.B. Depression, Ängstlichkeit) vorliegt.
Chirurgische Therapie der Adipositas
Magenband
Schlauchmagen
Magenbypass
Bilopankreatische Diversion
Die Wahl des Eingriffes ist eine individuelle Entscheidung, basierend auf der Erfahrung des Chirurgen und Patienten-spezifischen Kriterien, einschließlich psychosozialer Faktoren.
Komplikationen der chirurgischen Therapie der Adipositas
Perioperative Komplikationsrate 5-10 %: Akute oder eingriffsspezifische Komplikationen: Nachblutung, intestinale Obstruktion, Anastomoseninsuffizienz, Infektion, Arryhtmien und Lungenembolie
Perioperative Mortalität 0,5-1 %
Restriktiv
Limitation der Nahrungszufuhr
Sleeve Gastrektomie (Schlauchmagen)
Pouchgröße 20-30 ml bei Roux-en-Y Magenbypass
Malabsorptiv
Verspätete Durchmischung des Speisebreis mit bilopankreatischen Sekreten und verkürzte Resorptionsstrecke und Limitation der Nahrungszufuhr und -resorption
Roux-en-Y Magenbypass
Gewichtsabnahme wir aber vor allem/auch anders verursacht
durch Verringerung des Hungergefühls
Erhöhung der Sättigung während einer Mahlzeit
Änderung der Nahrungsmittelpräferenzen
Änderung des Energieverbrauchs
Verstellbares Magenband (Adjustable Gastric Banding)
Das Magenband besteht aus einem befüllbaren Silikonband, an das ein Katheterschlauch angeschlossen ist, der zu einer Portkammer führt
Das Band wird bei der Operation um den oberen Teil (Fundus) des Magen gelegt, sodass ein Vormagen mit einer Größe von 20-30 ml (Pouch) entsteht
Der Port wird unter die Haut platziert und kann durch Punktion befüllt oder geleert werden
Die Füllung des Magenbandes verringert den Innendurchmesser des Pouches
Frühe Sättigung durch erhöhten intraluminalen Druck auf vagale Afferenzen (Mechanorezeptoren)
Zuletzt geändertvor 16 Tagen