ER- Aufbau
Zellkern und ER
ER
Aufbau
-> äußere Kernmembran geht direkt in die Membran des ER über
-> Lumen der inneren Kernmembran ist über perinukleären Raum mit dem ER-Lumen verbunden
=>=> ermöglicht den Austausch von Molekülen (Lipiden/Proteinen)
=> Kern und ER funktionell eng verknüpft (insb. bei Synthese und Verarbeitung von Lipiden/Proteinen)
raues -> “röhrenförmige, gestapelte” Struktur Membranen, mit Ribosomen besetzt
glattes -> “röhrenförmige, flexibere” Struktur, Membrangeflecht ohne Ribosomen
=> rER & gER strukturell und funktionell zusammenhängender Membrankomplex
*Perinuklearer Raum: Der Raum zwischen der inneren und äußeren Kernmembran
raues vs. glattes Aufgaben
Raues ER:
Synthese von:
sekretorischen Proteinen
Membranproteinen
Posttranslationale Modifikationen
(z.B. Glykosylierung)
Glattes ER:
Synthese von Lipiden und Steroiden
Entgiftung in der Leberzelle
Speicherung und Freisetzung von Calcium
(wichtig für Muskelzellen)
Signalpeptidsequenzen
-Fkt.
-Def.
-Bsp. (sehr grob)
-> Signalpeptide “Sortiersignale”
-> leiten Proteine zu versch. Zellkompartimenten
Def. / Fkt.
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= kurze AS-Sequenzen
-> geben an, wo das Prot. in der Zelle lokalisiert werden soll
(z.B. ZK / Mitochondrien / ER)
sind integraler Bestandteil der posttranslationalen Protein-Sortierung
Signalpeptide Bsp.
Import / Export ZK
Import Mitochondrien
Import / Rückkehr ER
Bsp.
Bsp. Signalpeptide
-> Sequenz: (+) geladene AS (z. B. Lys, Arg) dominieren //
-> hydrophobe und (-) geladene AS (z. B. Leu, Asp)
-> amphipathische Helices
(mit einer Mischung aus hydrophoben und (+) geladenen AS)
-> oft hydrophobe AS, die die Membran des ER durchqueren können //
-> typische Sequenz: „Lys-Asp-Glu-Leu“ am C-Terminus, die das Protein aus dem Golgi zurück ins ER transportiert*
*ER-Proteine können während des Vesikeltransports fälschlicherweise zum Golgi-Apparat gelangen -> dort werden sich durch diese Seq erkannt und zurück ins ER geschickt
Sortierseq. vs. Sortierflecken
Sortier- Sequenz vs. -Flecken
Seq.
spezif. lineare AS-Abfolge
werden von spezif. Rezeptoren erkannt
(vermitteln dann den Transport zu einem best. Zellkompartiment… ZK/Mitoch./ER)
nach Erreichen des Zielorts werden oft abgespalten
(z.B. im ER)
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Flecken:
räumliche Anordnungen von Aminosäuren auf der Oberfläche eines Proteins
(entst. durch 3D-Faltung des Proteins)
nicht aus einer zusammenhängenden Sequenz von Aminosäuren aufgebaut
Sie entstehen, wenn bestimmte Aminosäuren nach der Faltung des Proteins in einer bestimmten Region auf der Oberfläche konzentriert werden
Funktion:
Erkennung von Rezeptoren (leiten es dann an Zielort)
wichtig für bereits gefaltete Proteine, die nach ihrer Synthese weitergeleitet werden müssen
Flecken auf der Proteinoberfläche, die den Export aus dem Zellkern (NES: nuclear export signal) oder den Import in Vesikel ermöglichen
Post-Translationale Translokation
Ablauf
Posttranslationale Translokation
SRP ist nicht beteiligt.
Hier wird das Protein zuerst vollständig im Zytosol synthetisiert.
Nach der Translation bindet die ER-Signalsequenz des fertigen Proteins an spezialisierte Chaperone (z.B. Hsp70), die das Protein in einen teilweise ungefalteten Zustand bringen.
Chaperone bringen das Protein zum Translokationskanal (Sec61-Komplex) an der ER-Membran.
- Das Protein wird dann aktiv durch den Kanal ins ER gezogen.
-Die Energie für diesen Prozess wird durch ATP-Hydrolyse (für die Chaperone) und möglicherweise durch den Protonengradienten bereitgestellt.
Ergebnis: In diesem Fall erfolgt der Transport unabhängig vom SRP, und die Chaperone übernehmen die Aufgabe, das Protein ins ER zu leiten.
allg. wohin können Prot aus dem ER gehen
Co-Translationale Translokation / SRP
SRP spielt eine zentrale Rolle.
Während das Protein noch an den Ribosomen synthetisiert wird, wird die ER-Signalsequenz an der wachsenden Polypeptidkette (N-Terminus) von SRP erkannt.
Das SRP bindet an die Signalsequenz und an das Ribosom, pausiert kurzzeitig die Translation und transportiert den Komplex zur ER-Membran
Dort interagiert SRP mit dem SRP-Rezeptor, und das Ribosom wird an den Translokationskanal (Sec61-Komplex) weitergeleitet
(*Energie: Translation am Ribosom treibt den Transport durch den Kanal)
Die Translation setzt fort, und die Polypeptidkette wird direkt durch den Translokationskanal ins ER-Lumen transloziert / oder in die Membran eingebracht
Ergebnis: SRP sorgt dafür, dass das Protein während der Translation direkt ins ER gelangt.
SRP = Protein-RNA-Komplex, signal recognition particle
Translation ins ER-Lumen
(Ablauf)
Signalpeptid-Erkennung:
Die Translation beginnt im Zytosol.
Sobald das Ribosom das Signalpeptid der mRNA synthetisiert, wird dieses von SRP erkannt
SRP pausiert die Translation und transportiert das Ribosom zur ER-Membran, wo es an den Translokator (Sec61-Komplex) bindet
Proteintranslokation:
Der Translokator öffnet sich, und die entstehende Polypeptidkette wird co-translational ins ER-Lumen transportiert
Das Signalpeptid wird während der Translation von einer Signalpeptidase abgespalten
Reifung des Proteins:
Die fertige Polypeptidkette faltet sich im ER-Lumen zu ihrer funktionellen Struktur
Proteine können zusätzlich posttranslationale Modifikationen erfahren
(z.B. die N-Glykosylierung)
Freisetzung der Ribosomen:
Nach Abschluss der Translation löst sich das Ribosom vom Translokator und zerfällt wieder in freie Untereinheiten -> können dann erneut in den Ribosomenzyklus eintreten
wovon hängt das ab, ob ein Protein dann ins ER-Lumen geht oder in die Membran eingebaut wird?
-> hydrophober Stop-Transfer-Sequenz
(=> stopt weitere Translokation ins ER-Lumen => Prot. wird in die Membran eingebettet)
Ins ER-Lumen: Proteine ohne Stop-Transfer-Sequenzen und mit abgespaltener Signalsequenz
In die Membran: Proteine mit Stop-Transfer-Sequenzen, die hydrophobe Domänen enthalten
(……)
sind typischerweise:
Sekretorische Proteine: werden später aus der Zelle exportiert (z. B. Hormone, Antikörper)
Lumenproteine: verbleiben im ER oder in anderen Organellen wie den Lysosomen
Merkmale solcher Proteine:
N-terminale Signalsequenz:
-> wird von SRP erkannt und während der Translation an das ER-Translokon weitergeleitet
*Keine weiteren hydrophoben Stop-Transfer-Sequenzen: Nach der Signalsequenz gibt es keine hydrophoben Regionen, die in der Membran verankert werden könnten
*Signalpeptidase-SpaltungSignalsequenz wird im ER von der Signalpeptidase abgespalten ,wodurch das Protein vollständig ins ER-Lumen gelangt
(*) Unterschied zu Prot. für Membran
Polyribosom und versch. Ribosomenzyklen
*mehrere Ribosomen können gleichzeitig dieselbe mRNA ablesen
-> wodurch Polyribosomen an der ER-Membran entstehen
Freier Ribosomen-Zyklus:
Ribosomen existieren im Zytosol in einem gemeinsamen Pool als freie UE oder in Polyribosomen
Freie Ribosomen synthetisieren zytosolische Proteine, die keine Signalsequenz besitzen, und bleiben im Zytosol
SRP-Zyklus:
Wenn die mRNA ein Signalpeptid codiert (meist am N-Terminus des Proteins), wird die entstehende Signalsequenz während der Translation von SRP erkannt
Das SRP bindet an die Ribosomen und pausiert die Translation, bis der Komplex zur ER-Membran transportiert wird
Membrangebundener Ribosomen-Zyklus:
Ribosomen, die mRNAs mit einem Signalpeptid synthetisieren, binden an die ER-Membran über den Translokator (Sec61-Komplex)
Hier bilden sich membrangebundene Polyribosomen, da mehrere Ribosomen gleichzeitig die gleiche mRNA übersetzen, während das entstehende Protein ins ER-Lumen gelangt oder in die Membran eingebaut wird.
** Proteine im ER-Lumen durchlaufen Faltung und Qualitätskontrolle mithilfe von Chaperonen.
Fehlgefaltete Proteine werden durch den ERAD-Weg abgebaut.
(!) ALLES ANALOG ZU CO-Translationaler Translokation
anders nur: es ist eine Kette mit mehreren Ribosomen -> jedes wird einzeln von seinem SRP erkannt
-> jede Polypeptidkette wird durch ein eigenes “Kanal” ins ER-Lumen oder in die Membran weitergegeben/eingebaut (zu unterschdl. Zeitpkt.)
Zuletzt geändertvor 12 Tagen