Was sollte bei der Beratung generell beachtet werden?
das unterstützende System sollte während des gesamten Beratungsprozesses miteinbezogen werden
“Menschen mit Behinderung” beschreibt eine heterogene Gruppe unserer Gesellschaft (körperlich, geistig, psychisch, merhfachbehinderung)
WHO unterscheidet gruppe der geistig behinderten nach Grad der mentalen Retardierung (IQ): 50-69 ist leicht, 35-49 mittlegradig, 20-34 ist schwer, <20 ist schwerste mentale Retardierung
Prävalenz von Fehl- und Mangelernährung ist steigend
Beruf gibt struktur (6-8 Mahlzeiten), arbeitslose und selbstständige verlieren die Struktur
Wohn- und Betreuungssituation, Beruf, Alter sind entscheidende Faktoren
Was sind die Ziele der Ernährungsberatung?
sind Abhängig vom Individuum und den Kompetenzen:
gesundheitsfördernde Ernährungsverhalten mit und ohne Assistenz verbessern
Ernährungswissen und Handlungskompetenz steigern
engen Handlungsspielraum zwischen sozialer Teilhabe, Autonomie, Assistenz und Beratung erweitern
Eigenmotivation bennen und fördern
Ziel: praxisnahe und realistische Hilfestellung zu steigern —> fördert Selbstständigkeit und Teilhabe (Ernährungskompetenz ist Lebenskompetenz)
Beratung unterscheidet sich nicht von der Beratung von Menschen ohne Behindnerung, erfolgsführend ist Art der Kommunikation zwischen Klient und Berater, Klient und Assistenz und soziales Umfeld
Wie sollte die Beratung angepasst werden?
sollte didaktisch und methodisch an Zielgruppe orientiert sein, in leichter Sprache
kurze Sätze
Jeder Satz enthält nur eine Aussage
keine Kindersprache
Konjunktiv vermeiden
Fremdwörter oder Fachwörter erklären
Abstrakte Begriffe vermeiden oder durch Beispiele erklären
Bilder oder Filme helfen Text besser zu verstehen
Texte übersichtlich gestalten
Abkürzungen durch erste ausgeschrieben Form erklären
Bei langen Wortzusammensetzungen Bindestriche, klarmachen aus welchen Wörtern Zusammensetzung besteht
Wörter nicht in durchgehenden Großbuchstaben schreiben, nicht kursiv
Grad der Lernbehinderung beachten, kürzere Zeiten (max. 45 Minuten) und Pausen, Kompetenzen klären
Wie können Lernschritte leichter in die Praxis umgesetzt werden
wichtig ist handlungsorientierte Lernen (praktische Lernziele z.B. 5 mal am Tag Obst, Gemüse)
individuelle Gestaltung, Orientierung an Kompetenzen
durch geeignete Medien kann Umsetzung erleichtert werden
übersichtliche Arbeitsblätter mit Piktogrammen
Tools zur Visualisierung (Filme, Bilder, Fotokarten)
LM Attrappen
LM Verpackungen die z.B. Deklaration erklären
Handpuppen mit denen sich Emotionen beim Essen gut darstellen lassen
Schreibhilfen (mit Griffverdickungen)
Lehrküche
Rituale und Routinen geben Sicherheit und Orientierung
Störungen sind in Gruppen wahrscheinlich (Störungen haben Vorrang ist nicht immer angebracht)
Mitbestimmung ist wichtig für Motivation
Wie ist die Steuerung des Essverhaltens beeinflusst?
Sekundärbedürfnisse (äußere Einflüsse) können schweirig durch kognitive Bewertung beeinflusst werden —> Reizüberflutung
weisen häufig ungezügeltes Essverhalten aus (können Hunger und Sättigung nicht unterscheiden) —> Flexibilität im Essverhalten kombiniert mit klaren Regeln im Ernährungsplan ermöglicht Selbstbestimmung und Autonomie
Impulskontrollstörung erschwert flexbiles Esseverhalten (können nicht angemessen auf äußere Stressoren reagiern)
Hunger und Sättigung kann durch endokrinologische Störungen beeinflusst werden (z.B. ständiger Hunger bei einigen Syndromen)
Regeln und Routine helfen
Zuletzt geändertvor 3 Monaten