AP1
Begriff der Führung
Führung = zielgerichtete Beeinflussung zur Erreichung von Unternehmenszielen.
Unternehmensführung (Management): Steuerung der Organisation.
Personalführung: Führung von Mitarbeitenden.
Funktionale Sicht: Führung als Aufgabe (Planung, Steuerung, Kontrolle).
Institutionelle Sicht: Führung durch Führungskräfte (Manager, Leader).
Grundlagen der Führung
Empirische Erkenntnisse über Führung: Studien zeigen, dass Führung sowohl durch persönliche Eigenschaften als auch durch situative Faktoren beeinflusst wird.
Einflussfaktoren auf das Handlungsfeld einer Führungskraft (nach Stewart & Lowe):
Demands (Anforderungen): Erwartungen und Aufgaben, die an Führungskräfte gestellt werden.
Constraints (Einschränkungen): Begrenzende Faktoren wie Regeln, Ressourcen oder Unternehmenskultur.
Choices (Wahlmöglichkeiten): Entscheidungsfreiheiten innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen.
Aufgaben und Rollen einer Führungskraft (nach Mintzberg):
Interpersonelle Rollen (z. B. Galionsfigur, Vernetzer)
Informationsrollen (z. B. Beobachter, Sprecher)
Entscheidungsrollen (z. B. Unternehmer, Problemlöser)
Führung im Kontext der System-Umwelt-Interaktion: Führungskräfte müssen externe Einflüsse (Markt, Gesellschaft, Technologie) berücksichtigen.
Substitutionsprinzip nach Gutenberg: Bestimmte Führungsaufgaben können durch Strukturen, Prozesse oder Technologien ersetzt werden.
Wandel des Führungsverständnisses in der VUCA-Welt:
Volatility (Volatilität): Schnelllebige Veränderungen erfordern flexible Führung.
Uncertainty (Unsicherheit): Entscheidungen müssen unter Unsicherheit getroffen werden.
Complexity (Komplexität): Führungskräfte müssen komplexe Zusammenhänge verstehen.
Ambiguity (Mehrdeutigkeit): Es gibt oft keine eindeutigen Lösungen.
Zunehmende Bedeutung der konzeptionellen Kompetenz: Führungskräfte müssen analytisch und strategisch denken können, um in unsicheren und dynamischen Umfeldern zu bestehen.
Angesicht hochdynamischer Umwelten wird aus einem modernen Managementverständnis heraus gefordert, weniger auf die Funktionen, die Führungskräfte auszuüben haben, zu fokussieren als vielmehr auf die notwendigen Schlüsselkompetenzen, die sie hierfür mitbringen bzw, entwickeln sollten. Besonderer Stellenwert wird hierbei der ,,konzeptionellen Kompetenz’’ beigemessen, die Führungskräfte heute benötigen. Erläutern Sie in diesem Kontext, was unter konzeptioneller Kompetenz zu verstehen ist.
Definition:
Fähigkeit, komplexe Problemfelder zu analysieren und lösungsorientierte Strategien zu entwickeln.
Versteht das „große Ganze“ und die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bereichen.
Bedeutung in der VUCA-Welt:
Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity: Führungskräfte müssen vorausschauend planen, Trends erkennen und schnelle Entscheidungen treffen.
Lernfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und eine etablierte Fehlerkultur sind zentrale Erfolgsfaktoren.
Klassische Managementfunktionen:
Planen, Steuern, Kontrollieren.
Mangel an Zeit für konzeptionelle Überlegungen aufgrund hoher Dynamik.
Transparente Fehlerkultur
Lösungskonzept:
Flexibles, anpassungsfähiges Denken.
Perspektivenvielfalt berücksichtigen (mehrere Lösungen möglich).
Schnelle Anpassung und Entscheidungsfindung.
AP2
Begriff der Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung: Bedürfnisse der Gegenwart erfüllen, ohne die Zukunft zu gefährden.
Dimensionen der Nachhaltigkeit
Ökonomisch: Langfristige wirtschaftliche Stabilität.
Ökologisch: Ressourcenschonung, Umweltschutz.
Sozial: Faire Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit.
Triple Bottom Line: Gleichzeitige Berücksichtigung aller drei Dimensionen.
Es gibt verschiedene Modelle zur Darstellung der Dimensionen von Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung.
Warum kann dem Vorrang-Modell eine höhere Aussagekraft als dem Drei-Säulen- und dem Schnittmengen-Modell der Nachhaltigkeit zugeschrieben werden?
Das Vorrang-Modell hat eine höhere Aussagekraft, weil es die Abhängigkeit von Ökonomie und Gesellschaft von der Ökologie verdeutlicht.
Drei-Säulen-Modell: Stellt alle drei Dimensionen als gleichwertig dar – unrealistisch, da Ökologie nicht verhandelbar ist.
Schnittmengen-Modell: Zeigt Überschneidungen, aber suggeriert, dass Dimensionen auch unabhängig bestehen können.
Vorrang-Modell: Ökologie als Grundlage, auf der Soziales und Ökonomie aufbauen – realistischer, da Wirtschaft und Gesellschaft ohne stabile Umwelt nicht existieren können.
➡ Fazit: Wissenschaftlich fundierter, da planetare Grenzen nicht überschritten werden dürfen
Zusammenhang Unternehmensführung & Nachhaltigkeit
Nachhaltige Unternehmensführung verbindet wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele.
Unternehmen als Treiber nachhaltiger Innovationen und gesellschaftlicher Verantwortung.
Beurteilen Sie folgende Aussage:,,Management verbindet gewissermaßen als Brücke Führung und Nachhaltigkeit’’. Nennen Sie jeweils zwei Pro- und Contra-Argumente
Strategische Integration: Management sorgt dafür, dass nachhaltige Prinzipien in die Unternehmensstrategie eingebettet und mit Führungskompetenzen umgesetzt werden.
Effizienz & Verantwortung: Es verbindet wirtschaftliche Effizienz mit sozialer und ökologischer Verantwortung, indem es nachhaltige Ziele operativ umsetzt.
Fokus auf kurzfristige Erfolge: Klassisches Management priorisiert oft kurzfristige finanzielle Ziele, wodurch Nachhaltigkeitsaspekte vernachlässigt werden.
Führung ≠ Management: Führung erfordert Vision und Werteorientierung, während Management stärker auf Prozesse und Strukturen fokussiert ist – eine echte „Brücke“ entsteht nicht automatisch.
AP3
Ebenen der Unternehmensführung
Normativ: Werte, Vision, Mission, Leitbild, Purpose.
Strategisch: Entwicklung von Wettbewerbsvorteilen.
Operativ: Umsetzung im Tagesgeschäft.
Bedeutung des normativen Bezugsrahmens
Leitbild: Orientierung für Mitarbeiter und Stakeholder.
Purpose: Höherer Unternehmenszweck, der über Gewinnorientierung hinausgeht.
Welche Funktion hat der normative Bezugsrahmen für interne und externe Stakeholder?
Der normative Bezugsrahmen gibt Unternehmen eine langfristige Orientierung und beeinflusst sowohl interne als auch externe Stakeholder.
Identitätsstiftung & Orientierung → Vermittelt Werte, Vision und Purpose als gemeinsame Leitlinie.
Motivation & Kulturprägend → Fördert Engagement, Zusammenhalt und eine nachhaltige Unternehmenskultur.
Reputation & Vertrauen → Signalisiert gesellschaftliche Verantwortung und fördert Stakeholder-Beziehungen.
Legitimation & Differenzierung → Schafft Glaubwürdigkeit und kann als Wettbewerbsvorteil dienen.
➡ Fazit: Der normative Bezugsrahmen ist eine Richtschnur für internes Verhalten und eine Kommunikationsgrundlage für externe Anspruchsgruppen.
Unterschied Normativer Bezugsrahmen und Leitbild
🔹 Funktion:
Definiert die grundlegenden Werte und Ausrichtung des Unternehmens.
Schafft Orientierung für Entscheidungen und Verhalten innerhalb der Organisation.
🔹 Elemente:
Werte → Grundhaltungen und Prinzipien.
Vision → Zukunftsbild des Unternehmens.
Mission → Zweck und Daseinsberechtigung.
Ziele → Konkrete strategische Vorgaben.
Geht über den normativen Bezugsrahmen hinaus und beinhaltet einen übergeordneten Unternehmenszweck(Purpose).
Stellt die Frage: Welchen positiven Beitrag leistet das Unternehmen für die Gesellschaft?
🔹 Zusätzliches Element:
Purpose → Höherer Sinn, der über wirtschaftliche Ziele hinausgeht (z. B. Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung).
Das Leitbild mit Purpose stellt nicht nur die wirtschaftliche Existenz, sondern auch den gesellschaftlichen Mehrwerteines Unternehmens in den Mittelpunkt. 💡🌍
Spannungsfeld normativer Unternehmensführung
Widerspruch zwischen festgelegten Unternehmenswerten und gelebter Unternehmenskultur.
Organisationskultur kann Leitbild unterstützen oder untergraben.
Nenne und erläutern Sie zwei Elemente des normativen Bezugsrahmens eines Unternehmens
Beschreiben Sie eine Herausforderung der normativen Unternehmensführung in der Praxis
Eine Herausforderung der normativen Unternehmensführung ist die Balance zwischen ethischen Prinzipien und wirtschaftlichen Zielen. Unternehmen müssen oft Entscheidungen treffen, die sowohl den langfristigen Erfolg und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft als auch den kurzfristigen wirtschaftlichen Druck berücksichtigen. Ein Beispiel ist die Umsetzung nachhaltiger Praktiken, die zwar ethisch wichtig sind, aber höhere Kosten verursachen können.
AP4
Strategie als Umsetzung des Leitbilds
Strategische Führung ermöglicht die Umsetzung des Leitbilds in konkrete Maßnahmen.
Ziel: Langfristige Wettbewerbsvorteile schaffen.
Nachhaltigkeit als strategischer Faktor
Unternehmen müssen Nachhaltigkeit in ihre Strategie integrieren.
Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige Innovationen und ressourcenschonende Prozesse.
Gehen Sie von dem Beispiel eines Onshore-Windparks (an Land) aus und nennen Sie zwei Stakeholder-Gruppen, die im Kontext einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit von dem Windparkbetreiber als relevant zu betrachten sind. Beschreiben Sie die spezifischen Interessen jeder Gruppe gegenüber dem Unternehmen.
Anwohner und lokale Gemeinschaften
Ökologisch: Schutz der Umwelt, insbesondere der Flora und Fauna, vor negativen Auswirkungen des Windparks.
Sozial: Transparente Information und Mitsprachemöglichkeiten, um die Lebensqualität nicht zu beeinträchtigen (z.B. Lärm, visuelle Beeinträchtigung).
Ökonomisch: Interesse an lokalen Arbeitsplätzen und möglichen Beteiligungsmodellen, um von den wirtschaftlichen Vorteilen des Projekts zu profitieren.
Umweltschutzorganisationen
Ökologisch: Sicherstellung, dass der Windpark keine erheblichen Schäden an der Umwelt verursacht, z.B. durch Beeinträchtigung von Tieren oder Ökosystemen.
Sozial: Fokus auf faire Arbeitsbedingungen und Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft.
Ökonomisch: Unterstützung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, die ökologische Integrität wahrt und langfristige Umweltschäden vermeidet.
Beschreiben Sie einen potenziellen Interessenkonflikt zwischen diesen Stakeholder-Gruppen (oder anderen Stakeholder-Gruppen, jedoch mit Bezug auf das Windpark-Beispiel)
Ein Interessenkonflikt könnte zwischen Anwohnern und Umweltschutzorganisationen entstehen. Anwohner sehen den Windpark oft als wirtschaftliche Chance, z.B. durch Arbeitsplätze, sind jedoch besorgt über Lärm und visuelle Beeinträchtigungen. Umweltschutzorganisationen fokussieren sich auf die Minimierung ökologischer Schäden und könnten den Windpark aus Umweltgründen kritisch sehen, was den wirtschaftlichen Nutzen für die Anwohner einschränken könnte.
Zählen Sie fünf Gründe auf, warum es für Unternehmen von Vorteil sein kann, sich proaktiv und glaubwürdig mit einer nachhaltigen Unternehmensführung auseinanderzusetzen.
Wettbewerbsvorteil: Differenzierung durch nachhaltige Produkte und Dienstleistungen.
Kostensenkung: Effizientere Ressourcennutzung und Reduktion von Abfällen.
Risikominimierung: Vermeidung von regulatorischen Strafen und Reputationsschäden.
Zugang zu Finanzierung: Nachhaltigkeitsorientierte Investoren bevorzugen verantwortungsvolle Unternehmen.
Mitarbeitermotivation: Stärkere Bindung und höhere Attraktivität für talentierte Fachkräfte
Regulatorische Anforderungen
Image/Ansehen in der Gesellschaft
Innovationspotenzial
Höheres Vertrauen in die Firma im Zuge des Reporting (z.B. keine Betrugsskandale, Nachhaltigkeitsreport)
Der Firmenwert könnte steigen (z.B. Aktienkurse steigen)
„Nachhaltigkeit spielt für kleine und mittelständische Unternehmen keine
Rolle.“ Beurteilen Sie diese Aussage kritisch anhand eines Beispiels.
Die Aussage ist unzutreffend. Auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) profitieren von Nachhaltigkeit. Ein Beispiel: Ein Bio-Bauernhof gewinnt Kunden durch umweltfreundliche Praktiken und spart durch Ressourceneffizienz Kosten. Nachhaltigkeit stärkt das Unternehmensimage, fördert Kundenbindung und ermöglicht den Zugang zu Fördermitteln. Sie kann KMU dabei helfen, sich im Wettbewerb zu differenzieren und langfristig erfolgreich zu sein.
1. Handwerksbetriebe – Schreinerei mit nachhaltigen Materialien:
Eine Schreinerei, die nachhaltige Hölzer und FSC-zertifiziertes Material verwendet, zeigt Verantwortungsbewusstsein.
Vorteile:
Attraktivität für Kunden, die auf nachhaltige Einrichtung achten.
Aufbau eines positiven Images als innovativer Handwerksbetrieb.
Wettbewerbsvorteil gegenüber Betrieben ohne Nachhaltigkeitsfokus.
2. Industriebetriebe – Metallverarbeitung mit Ressourceneffizienz:
Ein mittelständisches Unternehmen, das auf energieeffiziente Maschinen und Recycling setzt, kann Kosten senken und nachhaltig wirtschaften.
Einsparung von Materialkosten durch Abfallreduktion.
Geringere Energiekosten durch optimierte Produktionsprozesse.
Stärkere Bindung von Geschäftskunden, die nachhaltige Partner bevorzugen.
3. Dienstleistungsunternehmen – IT-Dienstleister mit grüner Energie:
Ein IT-Dienstleister, der seine Büros mit Ökostrom betreibt und klimaneutrale Hosting-Dienste anbietet, differenziert sich nachhaltig.
Attraktivität für Kunden, die auf ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie achten.
Senkung von Energiekosten durch effiziente Hardware und nachhaltigen Betrieb.
Beschreiben Sie die Konsistenz- und die Effizienz-Strategie im Kontext der Nachhaltigkeit jeweils anhand eines Beispiels aus der
Unternehmenspraxis.
Konsistenz-Strategie: Unternehmen richten ihre gesamte Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit aus. Beispiel: Patagonia, das recycelte Materialien verwendet und sich für den Umweltschutz engagiert.
Effizienz-Strategie: Unternehmen optimieren Ressourcenverbrauch und reduzieren Umweltbelastungen. Beispiel: IKEA, das durch den Einsatz erneuerbarer Energien und optimierte Produktion Kosten spart und die Umwelt schont.
Materialitätsanalyse
Ziel: Relevante Nachhaltigkeitsthemen für Unternehmen und Stakeholder identifizieren.
Schritte:
Umfeldanalyse (PESTEL)
Unternehmensanalyse (SWOT)
Stakeholderanalyse
Umfeldanalyse (PESTEL): Diese Analyse untersucht externe Faktoren, die das Unternehmen beeinflussen können. PESTEL steht für Politische, Ökonomische, Soziale, Technologische, Ökologische und Rechtliche Aspekte. Ziel ist es, die relevanten Trends und Risiken zu identifizieren, die die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens betreffen.
Unternehmensanalyse (SWOT): Die SWOT-Analyse bewertet die Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen des Unternehmens im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Sie hilft, interne Potenziale und Risiken zu erkennen, die für die Umsetzung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie entscheidend sind.
Stakeholderanalyse: Hierbei werden die Interessen und Erwartungen der relevanten Stakeholder (z.B. Kunden, Mitarbeiter, Investoren, NGOs) gegenüber dem Unternehmen analysiert. Ziel ist es, herauszufinden, welche Nachhaltigkeitsthemen für die verschiedenen Gruppen wichtig sind und wie das Unternehmen diese adressieren kann.
AP5
Shared Value-Konzept (Porter & Kramer)
Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg mit gesellschaftlichem Nutzen.
Nachhaltigkeit als Geschäftschance, nicht nur als Kostenfaktor.
Der Shared Value-Ansatz nach Porter&Kramer gilt als Konzept für eine „echte“ Nachhaltigkeitsstrategie. Wodurch unterscheidet sich der Ansatz ggü. Einem konventionellen Verständnis von Corporate Social Responsibility (z.B. ethische oder altruistische CSR)?
Shared Value-Ansatz (Porter & Kramer):
Fokus auf Verknüpfung von wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlichem Nutzen.
Ziel: Nachhaltigkeit durch Geschäftsstrategien, die gleichzeitig Unternehmenswert und sozialen/ökologischen Mehrwert schaffen.
Nachhaltigkeit wird integriert und nicht als separate Maßnahme behandelt.
Konventionelle CSR (z. B. ethische oder altruistische CSR):
Fokus auf Pflichterfüllung oder Wohltätigkeit.
Ziel: Gesellschaftliche Verantwortung durch Spenden, Sponsoring oder freiwillige Maßnahmen, die oft losgelöst vom Kerngeschäft stehen.
Nachhaltigkeit wird als externe Verpflichtung wahrgenommen und nicht zwingend als strategisches Element.
Es erwirtschaftet keine Rentabilität
Unterschied zwischen Shared Value und konventioneller CSR:
Shared Value: Fokus auf die Verknüpfung von Unternehmensstrategie und gesellschaftlichem Nutzen, um beidseitigen Mehrwert zu schaffen (geschäftlich und sozial).
Konventionelle CSR: Ethisch motivierte, oft externe oder wohltätige Maßnahmen, die unabhängig vom Kerngeschäft durchgeführt werden.
Der Shared Value-Ansatz integriert Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie und verbindet langfristigen wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlichem Fortschritt.
Bedeutet Nachhaltigkeit automatisch höhere Kosten? Begründen Sie Ihre Antwort anhand eines Beispiels.
Beispiel: Schleswig-Holstein Netz GmbH
Wandel der Generationen:
Jüngere Generationen bevorzugen Arbeitgeber mit nachhaltigen Werten.
Nachhaltigkeitsinitiativen (z. B. Ausbau der Windenergie) machen das Unternehmen für qualifizierte Talente attraktiver, wodurch die Kosten für Recruiting und Fluktuation langfristig sinken.
Arbeitgeberattraktivität:
Durch die nachhaltige Ausrichtung wird SH Netz als innovativer und verantwortungsvoller Arbeitgeber wahrgenommen. Dies steigert die Motivation der Mitarbeitenden und erhöht die Produktivität.
Imageaufwertung:
Lokale Akzeptanz steigt, wenn SH Netz sichtbar zur Energiewende beiträgt.
Ein besseres Image kann langfristig die Marktstellung stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen.
Kosteneffizienz durch Nachhaltigkeit:
Der Ausbau der Windenergie reduziert langfristig Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen und deren volatile Preise, was Betriebskosten senkt.
Fazit: Nachhaltigkeit ist eine Investition in die Zukunft, die sich durch höhere Attraktivität, Effizienzgewinne und ein besseres Image auszahlt.
Erläutern Sie zwei Gründe, die – unabhängig von einer gesetzlichen Verpflichtung – für ein gezieltes, systematisches Nachhaltigkeitsreporting sprechen.
Verbesserung der Transparenz und des Vertrauens:
Ein strukturiertes Reporting zeigt Stakeholdern (z. B. Kunden, Investoren, Mitarbeitenden), wie das Unternehmen Verantwortung übernimmt.
Es stärkt die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die nachhaltigen Maßnahmen des Unternehmens, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Energieversorgung und Klimaschutz.
Erkennung von Optimierungspotenzialen:
Durch die systematische Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten (z. B. Energieverbrauch, CO₂-Emissionen) können Schwachstellen in Prozessen identifiziert und gezielt verbessert werden.
Dies führt nicht nur zu einer besseren Umweltbilanz, sondern oft auch zu Kostensenkungen durch effizientere Ressourcennutzung.
AP6
Relevanz des Nachhaltigkeitsreportings
Wachsende Bedeutung für Investoren, Regulierer und Stakeholder.
ESG-Berichterstattung wird zunehmend verpflichtend.
Finanz- vs. ESG-Reporting
Klassische Finanzberichterstattung ist vergangenheitsorientiert.
ESG-Reporting zeigt zukünftige Chancen und Risiken nachhaltigen Handelns auf.
Gesetzliche Grundlagen & Standards
EU-Taxonomie: Nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten klassifizieren.
CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive): Verpflichtet Unternehmen zur ESG-Berichterstattung.
SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation): Transparenz für nachhaltige Investitionen.
Was ist unter der Verpflichtung zur sogenannten „doppelten
Wesentlichkeitsanalyse“ der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU zu verstehen?
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU bedeutet, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aus zwei Perspektiven bewerten müssen:
Betrachtet, wie das Unternehmen die Umwelt und Gesellschaft beeinflusst.
Beispiele: CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch, Arbeitsbedingungen.
Bewertet, wie Nachhaltigkeitsfaktoren das Unternehmen finanziell beeinflussen.
Beispiele: Klimarisiken, Lieferkettenstörungen, neue ESG-Vorschriften.
Ein Thema gilt als wesentlich, wenn es aus mindestens einer Perspektive als relevant eingestuft wird. Die doppelte Wesentlichkeit macht ESG-Berichterstattung ganzheitlicher und transparenter. 🌍📊
Nennen Sie zwei weitere Merkmale, in denen ich die CSRD von der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) unterscheidet.
Erweiterter Anwendungsbereich:
CSRD: Gilt für eine deutlich größere Anzahl von Unternehmen, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMUs), wenn diese kapitalmarktorientiert sind.
NFRD: Gilt nur für große kapitalmarktorientierte Unternehmen und bestimmte Finanzinstitute.
Detailliertere Berichtsanforderungen:
CSRD: Verlangt eine Berichterstattung nach EU-Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS), die spezifischen und standardisierten Anforderungen definieren.
NFRD: War weniger detailliert und ließ Unternehmen größere Freiheiten in der Berichterstattung.
Externe Prüfungspflicht:
CSRD: Nachhaltigkeitsberichte müssen einer externen Prüfung (Audit) unterzogen werden, um die Zuverlässigkeit und Korrektheit der Angaben sicherzustellen.
NFRD: Keine verpflichtende externe Prüfung der nicht-finanziellen Berichte.
Einheitliche Standards European sustanibility reporting standards
Es geht jetzt auch um NICHT finanzielle Merkmale
Es ist verpflichtend das in den Lagebericht aufzunehmen
KMUs sind jetzt eingeschlossen
Nachhaltigkeitsbericht ist extern prüfpflichtig. Es muss testiert werden
Elektronische Berichtsformat
In Unternehmen, die unter Innovationsdruck stehen, müssen FK neu gedacht werden. Beschreiben Sie vor diese Hintergrund einen eindeutigen Unterscheid zwischen neueren Führungsansätzen (z.B agile Führung) und klassischen Führungstheorien (z.B. Rollen einer Führungskraft nach Mintzberg)
Eher auf Augenhöhe heutzutage
FK agieren als Sparingpartner und Coach
Klassische Führung (z. B. Mintzberg):
Fokus auf Hierarchie, Kontrolle, zentralisierte Entscheidungen
Führungskraft als Planer, Koordinator, Überwacher
Eher Top-Down-Kommunikation.
Neuere Führungsansätze (z. B. agile Führung):
Arbeiten auf Augenhöhe, stärkere Partizipation
Führungskraft als Coach und Sparringspartner
Förderung von Eigenverantwortung und Flexibilität
Autonomie, Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheiten, Abgabe von Verantwortung
Entscheidung schneller treffen können, weil wegen VUCA-Welt
Fehlerkultur
➡ Fazit: Während klassische Führung klare Strukturen und Kontrolle betont, setzt agile Führung auf Flexibilität, Selbstorganisation und schnelle Anpassung an Innovationsdruck. 🚀
AP7
Auswirkungen der VUCA-Welt auf Führung
Führungskräfte müssen flexibel und anpassungsfähig sein.
Traditionelle hierarchische Führung stößt an Grenzen.
Bedeutung von Autonomie & Selbstorganisation
Agile Organisationen setzen auf eigenverantwortliche Teams.
Führungskräfte agieren als Coaches statt als Kontrolleure.
Organisationale Ambidextrie
Balance zwischen Exploration (Innovation) und Exploitation (Effizienz).
Unternehmen müssen gleichzeitig stabil und anpassungsfähig sein.
Veränderung des Führungsverständnisses
Agile Führung erfordert eine neue Unternehmenskultur.
Vertrauen, Offenheit und Lernbereitschaft sind zentrale Erfolgsfaktoren.
Erläutern Sie im Kontext er Unternehmensführung für zwei diametralen Herausforderungen, die unter dem Begriff der organisationalen Ambidextrie zusammengefasst wird.
Exploitation (Nutzung bestehender Ressourcen):
Optimierung und Effizienzsteigerung in etablierten Bereichen.
Herausforderung: Kann Innovation behindern, Fokus auf Routineprozesse.
Es geht um Skalierung, neue Zielgruppen, neue Standorte, aber inhaltlich macht man nicht viel neues. Man schöpft die Potenziale aus, die bereits da sind und versucht diese effizienter zu gestalten.
Exploration (Erforschung neuer Möglichkeiten):
Entwicklung neuer Produkte, Märkte oder Technologien.
Herausforderung: Hohe Unsicherheit, potenzielle Ressourcenknappheit.
AP8
Bias-Problematik & Diskriminierung
Unbewusste Vorurteile führen zu Benachteiligung bestimmter Gruppen.
Unternehmen müssen aktiv gegen Diskriminierung vorgehen.
Potenziale & Herausforderungen von Diversity
Vorteile: Mehr Innovation, bessere Entscheidungen, höhere Mitarbeiterzufriedenheit.
Herausforderungen: Konflikte, Widerstand gegen Veränderungen.
Unternehmenskultur & Wertemanagement
Erfolgreiches Diversity-Management erfordert eine wertebasierte Unternehmenskultur.
Führungskräfte müssen Diversity aktiv vorleben und fördern.
Mit dem 2. Führungsposition-Gesetz der Bundesregierung wurde entschieden, dass in börsennotierten und paritätisch besetzten Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten mindestens eine Frau im Vorstand sein muss, wenn dieser aus mehr als drei Mitgliedern besteht. Beschreiben Sie zwei Chancen, die sich fürUnternehmen ergeben können, die den Frauenanteil und damit den Diversity-Grad in Führungspositionen systematisch erhöhen.
1.Bessere Entscheidungsqualität:
Vielfalt an Perspektiven und Denkweisen → Innovativere und ausgewogenere Entscheidungen.
Höhere Problemlösungsfähigkeit durch unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe.
2.Stärkere Arbeitgeberattraktivität:
Positionierung als modernes, inklusives Unternehmen → Anziehung von Top-Talenten.
Verbesserte Mitarbeiterbindung durch Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit.
Guter Ausgleich zum Fachkräftemangel
3.Höhere Teamorientierung
Frauen sind empathischer
Teamfähiger
Vielleicht emotional denkender und sind einfühlsamer
4.Stärkung des Gesamtimages ggü. Kunden und Lieferanten
5. Komptabilität mit den Lieferanten
6. Produktdesign
7. Pharmaindustrie die Produkte sind nur für Erwachsene gemacht aber wird nicht nach Geschlecht unterschieden. Dabei könnte es relevant sein, da Frauen ggf. eine andere Dosis brauchen
8. Pool wird erweitert im eigenen Haus von Frauen, die Führungstalente sind und dann mutiger sind, diese Positionen anzunehmen und dann auch motivierter sind
Beschreiben Sie sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung, die sich bei der Implementierung eines Diversity Managements innerhalb eines Unternehmens (z.B. internationalem Konzern) ergeben hat
Diverse Teams bringen unterschiedliche Perspektiven ein, was kreativere Problemlösungen und Innovationenfördert.
Unternehmen können besser auf internationale Märkte reagieren, da sie verschiedene Kulturen und Kundenbedürfnisse verstehen.
Unterschiedliche Werte, Arbeitsstile und Kommunikationsweisen können Missverständnisse und Spannungen im Team verursachen.
Mitarbeitende oder Führungskräfte könnten Vorbehalte gegen Veränderungen haben (z. B. unbewusste Biases, Widerstand gegen neue Strukturen).
➡ Fazit: Erfolgreiches Diversity Management erfordert eine offene Unternehmenskultur, klare Kommunikation und gezielte Maßnahmen zur Sensibilisierung. ✅
Chance:
Höhere Innovationskraft:
Teams mit vielfältigen Hintergründen bringen kreative Lösungen und neue Ideen.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Zugang zu internationalen Märkten.
Attraktivität als Arbeitgeber:
Verbesserte Reputation und Anziehung von Talenten durch ein inklusives Arbeitsumfeld.
Marktzugang und Kundenbindung:
Verständnis für diverse Zielgruppen und Kulturen stärkt internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Produktivität und Teamarbeit:
Diversität fördert Synergien in Teams und steigert die Leistung.
Shared-Value
ElbeWerksstättten à gesellschaftlicher Mehrwert, weil wir Arbeit schaffen
Herausforderung:
Kulturelle Widerstände:
Vorurteile und Stereotype können die Akzeptanz von Maßnahmen erschweren.
Langwierige Anpassung der Unternehmenskultur erfordert Geduld und Ressourcen.
Silodenken herrscht trotz des Zeitalters
Langwieriger Prozess bzw. auch eine Generationsfrage
Kommunikationsprobleme:
Sprach- und Kulturbarrieren können zu Missverständnissen führen.
Seh/-und Hörbeeinträchtigung
Zusammenarbeit muss erstmal gefunden werden
Ressourcenbedarf:
Langfristige Maßnahmen erfordern finanzielle und zeitliche Investitionen.
Messbarkeit von Erfolgen:
Schwierigkeit, den Erfolg von Diversity-Initiativen quantitativ nachzuweisen.
Integration in bestehende Strukturen:
Anpassung der Unternehmenskultur und Prozesse kann zeitintensiv sein.
Ungleichgewicht der Umsetzung:
Gefahr der Symbolpolitik ohne tiefgreifende Veränderungen.
Kulturbarrieren bzw. Widerstände durch die Kultur
Nennen Sie vier konkrete Ansatzpunkte zur Umsetzung eines Diversity Managements. Es kann sich hierbei um allgemeine Handlungsempfehlungen oder konkrete Maßnahmen handeln.
Schulungen und Sensibilisierung:
Durchführung von Workshops und Trainings zu Diversity und Inklusion für Mitarbeitende und Führungskräfte.
Faire Rekrutierungsprozesse:
Einführung von anonymisierten Bewerbungsverfahren und diversitätssensiblen Auswahlkriterien.
Netzwerke und Mentoring:
Aufbau von Programmen zur Unterstützung unterrepräsentierter Gruppen, z. B. Frauennetzwerke oder Mentoring-Initiativen.
Verankerung in der Unternehmensstrategie:
Erstellung einer Diversity-Strategie mit klaren Zielen und regelmäßiger Erfolgskontrolle.
Einbindung eines Diversity-Beauftragten oder einer entsprechenden Abteilung.
Erläutern Sie, inwiefern die Unternehmenskultur im Kontext eines Diversity-Managements ein wirkungsvolles Element der informellen Organisation darstellen kann.
Förderung von Inklusion:
Unternehmenskultur beeinflusst Verhaltensnormen und Werte im Unternehmen.
Stärkung von Offenheit und Respekt fördert Akzeptanz von Vielfalt.
Einfluss auf informelle Netzwerke:
Positive Kultur begünstigt den Austausch zwischen verschiedenen Gruppen.
Reduziert die Bildung von isolierten Cliquen oder Diskriminierung.
Unterstützung formaler Maßnahmen:
Unternehmenskultur ergänzt formale Diversity-Programme durch gelebte Werte.
Erhöht die Wirksamkeit von Diversity-Strategien durch Vorbildwirkung.
Langfristige Veränderung:
Verankert Diversity-Themen nachhaltig im Unternehmen → Wandel von innen heraus.
Zuletzt geändertvor 6 Tagen