Allgemeines
In Deutschland gesetzlich vorgeschrieben zur Einhaltung von Umweltstandards.
Rechtsgrundlage: Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und EU-Richtlinien.
Emissionsmessungen sichern Luft-, Lärm- und Wasserqualität.
Behörden überprüfen die Einhaltung von Grenzwerten.
Messungen erfolgen durch unabhängige Institute oder unter Auflagen durch Betreiber.
Je nach Anlagentyp sind kontinuierliche oder diskontinuierliche Messungen erforderlich.
Diskontinuierliche Messung
Erfasst Emissionsverhalten punktuell (Stichproben).
Weniger aufwendig als kontinuierliche Messung.
Geeignet für schwer messbare oder kostspielige Prozesse.
Messungen müssen repräsentativ sein, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.
Einsatzbereiche: behördliche Anordnungen, Eigenüberwachung, Anlagenoptimierung.
Anforderungen und Planung sind in DIN EN 15259 geregelt.
Kontinuerliche Messung
Erfordert durchgängige Überwachung der Emissionen.
Rechtsgrundlage: EU-Industrieemissionsrichtlinie (IED) und BImSchG-Verordnungen.
Messgeräte müssen dauerhaft hohe Qualitätsstandards erfüllen.
Messverfahren und -häufigkeit sind reguliert.
Betreiber müssen Messdaten an Behörden übermitteln.
Anwendung v.a. bei Großanlagen mit hohen Emissionspotenzialen.
Messverfahren
Grundlagen Spektroskopie
Methode, bei denen Wechselwirkungen elektromagnetischer Strahlung mit Materie ausgenutzt werden
Grundlegende Fragestellung
In welchem Wellenlängenbereich wird gearbeitet?
welche Anregungsmechanismus läuft ab?
Wie ist das Spektrometer aufgebaut und ist die von mir beabsichtige Anwendung sachgerecht?
Messung von UV/VIS-Spektren erfolgt in Filterphotometern, EInstrahl- oder Zweistrahlspektrometern
als Lichtquelle dient je nach Messbereich eine Deuterium- oder Halogenlampe
Die Probe wird in einer Küvette in den Strahlengang gebracht
Die Wellenlänge wird mittels Filter oder Monochromator ausgewählt
Die Differenz der Lichtintensitäten zwischen dem einfallenden und ausfallendem Licht wird mittels Detektor erfasst
Grundlagen Spektroskopie - Wechselwirkung zwischen Strahlung und Materie
Wird eine Substanz elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt, so kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Substanz und Strahlung
Wechselwirkung kann dabei aus verschiedenen Teilvorgängen bestehen
Ein Teilchen, das sich im Grundzustand befindet, kann durch eine elektromagnetische Strahlung in den angeregten Zustand überführt werden
Aufgenommene Energie kann im weiteren Verlauf, bspw. durch strahlungslose Energieabgabe oder Übertragung von kinetischer Energie, wieder abgegeben werden
Energieabgabe kann aber durch Emission elektromagnetischer Strahlung erfolgen (Fluoreszenz- oder Phosphoreszenz)
wird mit sehr energiereicher Strahlung gearbeitet, kann die übertragene Energie aber auch zum Bruch von Bindungen oder zur Umlagerung im Molekül
Energie der Strahlung, die absorbiert wird entspricht der Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand und dem angeregten Zustand
Als Bedingung für eine Wechselwirkung muss zwischen Strahlungsenergie und Energieaufnahme sogenannte Resonanz herrschen
Das bedeutet, dass die üertragenden Energieportionen von der Martie auch aufgenommen werden können
Die Energiemenge können dabei unterschiedliche Werte annehmen, da mehr als ein angeregter Zustand möglich ist
(Abbildung)
Grundlagen Spektroskopie - Absorptionsprinzip im UV/VIS-Bereich
kann auf die Anregung verschiedener Arten von Valenzelektronen zurückgeführt werden
Zur Erklärung für die Absorption des Lcihtes wird das Orbitalmodell zugrunde gelegt
Die Elektronen in den Atomorbitalen oder Molekülorbitalen haben einen bestimmten Energieinhalt
Diese Elektronen können durch Absorption von Licht der Wellenlänge zwischen 200 nm und 800 nm angeregt werden
Grundlagen Spektroskopie - Bouguer-Lambert-Beersches-Gesetz
ist die Basis für die quantitaive Absorptionsspektroskopie
wird Licht durch eine Probelösung mit der Lichtstärke I0 gestrahlt, so wird aufgrund einer Wechselwirkung der elektromagnetischen Strahlung und der Probenmoleküle ein Teil des eingestrahlten Lichtes absorbiert
0
Die Lichtstärke beträgt nach dem Durchstrahlen I
Die Absorption A ist abhängig von der Konzentration c der Lösung, von der Schichtdicke d und Extinktionskoeffizienten e (eta)
Maß für die Schwächung des Lichtes ist die Transmission T (Durchlässigkeit)
gibt den Anteil der Strahlungsintensität an, die die Probe durchdrungen hat
meistens wird T in der log Form dargestellt
Extinktion ist der neg dekadische Log der Transmission
Aufbau eines Filter-UV/VIS-Spektrometers
EInstrahlphotometer mit austauschbarem Filter zur Wellenlängenselektion
Messung in zwei Schritten
Referenzmessung mit Lösungsmittel ohne Analyt (Blindwert der Nullösung)
Messung der Probe
Absorptionsspektrum im UV/VIS-Spektralbereich ist auf die Anregung von höheren Elektronenzuständen zurückzuführen
Bei Molekülen muss jedoch berücksichtigt werden. dass die Elektronenzustände von Schwingungs- und Rotationszuständen überlagert sind, sodass bei de Elektronenanregung gleichzeitig Schwingungen und Rotation mit angeregt werden (vorwiegend in der Gasphase)
im Allgemeinen werden UV/VIS-Absorptionsspektren in Lösung gemessen (und Rotationsstruktur ist nicht mehr wahrnehmbar)
Absorptionsspektrum ergibt sich durch Auftragung der Extinkiotn (eta) als Funktion der Wellenlänge
da Extinktionskoeffizient (eta) innerhalb des Gesamtspektrum oft um mehrere Zehnerpotenzen unterscheiden können, trägt man den dekadischen Logarithmus der Extinktion gegen die Wellenlänge auf
erhaltenes UV/VIS-Absorptionsspektrum ist charakteristisch für das jeweilige Molekül
Messung partikelförmiger Emission - Photometrische Staubmessung in situ
photometrische Staubmessgeräte bestimmen die Staubbeladung anhand von Transmission oder Extinktion
Lichtstrahl durchdringt staubbeladenes Abgas in einem definierten Querschnitt, wie Schornstein oder Rohrleitung
Lichtstrahl wird durch Absorption und Streuung an den Staubpartikeln geschwächt
Transmission T ist das Verhältnis des empfangenen Lichtes I zum ausgesandten Licht I0
Extinktion E ist der Logarithmus des Kehrwerts der Transmission
Messung partikelförmiger Emission - Streulichtmessung
Lichtstrom durch ein staubbeladenes Gas wird durch Absorption und Streuung an Partikeln geschwächt (Extinktion)
Lichtstreuung kann ebenfalls zur Bestimmung der Staubbeladung verwendet werden, ist aber von vielen Faktoren abhängig
Intenstität des gestreuten Licht wird von der Intensität, Wellenlänge, Polarisation des einfallenden Lichts, dem Messwinkel, der Partikelgröße, -form und dem Brechungsindex beeinflusst
experimentell wurde nachgewiesen, dass linearer Zusammenhang zwischen Staubbeladung und Streulichtintensität besteht, wenn andere Einflussgrößen konstant gehalten werden
Streulich-Messprinzip ermöglicht eine optische Trennung von Streulicht und Primärlichtstrahl, wodurch die Nachweisempfindlichkeit erhöht wird
Messung partikelförmiger Emission - beta-Strahlenabsorption
bei der Staubmessung mittels beta-Strahlenabsorption wird ein Teilgasstrom isokinetisch aus dem Abgaskanal entnommen
Teilgasstrom wird durch ein Filter, wo sich Staubpartikel absetzen
Staubmenge auf dem Filterband wird durch die Schwächung von beta-Strahlung gemessen, die beim Durchtritt durch das staubbeladene Filterband erfolgt
Als Strahlungsquelle für die beta-Staubmessung wird künstlich hergestelltes radioaktives Material, wie C-14 oder Kr-85, verwendet
Geiger-Müller-Zälrohr dient als Detektor für die MEssung
Um abnehmende Strahlungsaktivität und Filtermaterial-Effekte zu kompensieren, erfolgen Absorptionsmessungen vor und nach der Bestaubung des Filters
Messung erfolgt in Zyklen, da die Staubpartikel auf dem Filtermaterial angereichert werden
Verlängerte Anreicherungszeiten erhöhen die Empfindlichkeit des Messverfahrens
Photmetrisch
Streulichtmessung
beta-Strahlenabsorption
Zusammenfassung
Messung gasförmiger Emissionen - Photometrie mit extraktiver Probenhame
Abhängigkeit der Absorption von Molekülstruktur
Absorption elektromagnetischer Strahlung durch Gasmoleküle ist molekülspezifisch und führt zu charakteristischen Absorptionsbanden
Spektralbereiche der Absorption
heteroatomige Gase. wie CO2, CO, SO2 und NO haben charakteristische Absorptionsspektren im infraroten Bereich
2
SO2 und NO auch im UV-Bereich
Grundprinzip des Absorptions-Photometers
Licht eines bestimmten Wellenlängebereichs durchströmt eine Messküvette mit Gas
Schadstoffe absorbieren Licht wodurch die Lichtschwächung auf die Schadstoffkonzentration hinweist
Nullpunktsfehler-Korrektur
Veränderungen der Strahlungsquelle oder Empfängerempfindlichkeit verursachen Nullpunktsfehler, die durch periodische Nullpunktkorrekturen oder Vergleichsstandards minmiert werden
Vergleichsmethoden zur Fehlervermeidung
Nutzung eines zweiten Filters (Bildfrequenzverfahren) oder eines Vergleichsgases (Gasfilterkorrelationsverfahren) zur Nulllpunktstabilisierung
Dies erfolgt entweder in einem EInstrahl- oder Zweistrahl-Photometer
Abbildung
Kriterien zur Methodenauswahl
Küvettenarten und Weglänge:
Kurzwegküvetten durchstrahlt Licht einmal, Langwegküvetten mehrfach durch Spiegel zur Erhöhung der Empfindlichkeit und zur Realisierung langer optischer Weglängen
Selektivität der Messgeräte:
Photometrische Geräte müssen selektiv auf das Zielgas ansprechen, um Störkomponenten auszuschließen (minimiert Querempfindlichkeiten)
Dispersive Verfahren:
Zerlegen das Licht in spektrale Anteile
nutzen charakteristische Wellenlänge des Zielgases
Bsp.: Bifrequenzverfahren mit Interferenzfiltern zu Bestimmung von Mess- und Nullpunktsignalen
Quersilbermessung:
nutzt Resonanzabsorption bei 253,7 nm
Quecksilberdampflampe erzeugt engbandige UV-Strahlung zur Erfassung elementaren Quecksilbers
b.Bd. wird ionisches Hg in elementares Hg umgewandelt
Nichtdispersive Verfahren (NDIR)
Spektrale Zerlegung entfällt, stattdessen Selektivität durch gasgefüllte Filter oder Blendenrad
Ermöglicht Messung mehrerer Gase, falls Absorptionsbanden sind nicht überlappen
Gasfilterkorrelationsverfahren
Verwendet gasgefüllte Filterkammern zur Selektion
Mehrkomponenten-Messung durch unterschiedliche Filter aus einem Filterrad
Druckschwankungsmessung:
Detektoren, die mit dem Zielgas gefüllt sind, erfassen Druckschwankungen durch Strahlungsabsorption und wandeln diese elektrische Signale um
Moderne Detektoren und Stabilität
Halbleiterbasierte elektrochemische Detektoren werden zunehmend eingesetzt
Autokalibrierung und Detektorarrays kompensieren Langzeitinstabilität und Vergiftung durch Begleitstoffe
Messung gasförmiger Emissionen - FTIR Spektroskopie
Messprinzip FTIR-Spektroskopie
Simultane Messung infrarotaktiver Gase (z.B. CO2, CO, SO2) mithilfe der Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie (FTIR), ohne Prismen oder Gitter, sondern durch ein Interferometer
Michelson-Interferometer
Zentrales Element vieler FTIR-Spektrometer, das als Monochromator fungiert und Strahlungswege in unterschiedliche Richtungen lenkt
Strahlaufteilung und Rekombination
Strahlteiler teilt das Licht in zwei Strahlen, die an Spiegeln relektiert und wieder vereint werden, bevor sie durch eine mit Gas gefüllte Küvette geleitet werden
Gangunterschied und Interferenz
Durch Verschieben eines Spiegels entsteht ein Gangunterschied, der Interferenzen erzeugt und so das Interferenzsignal (Interferogramm) bildet
Fourier-Transformation
Das Interferogramm wird mathematisch in ein IR-Spektrum umgewandelt, das die spektrale Information des Gases in entschlüsselter Form enthält
Spektrale Analyse
Vergleich des resultierenden IR-Spektrums mit Referenzspektren ermöglicht die quantitative Ermittlung der Konzentration verschiedener infrarotaktiver Gase
Zuletzt geändertvor 3 Monaten