Sie wissen um verschiedene Störungsbilder bei Sprachproduktion und –verständnis
Störungen der Sprache umfassen Verständnis wie auch Produktion.
Flüssige Aphasien haben intakte Produktion aber gestörtes Verständnis
(„Wernicke Aphasie“)
Nicht flüssige Aphasien haben intaktes Verständnis aber gestörte
Produktion („Broca Aphasie“)
Weitere Störungen: Leitungsaphasie und Amnestische Aphasie
(Schwerpunkt Verständnis), sowie globale Aphasie (Schwerpunkt
Produktion)
Agnosie: Beeinträchtigung im Verständnis, Identifikation und
Begrifflichkeiten: existieren in allen Sinnen, globaler als Aphasien
Sie kennen die 4 Maximen der Konversation nach Grice.
Konversation ist dann besonders erfolgreich, wenn sie vier Maximen folgt
(Grice, 1975)
• Maxime der Quantität (Maxim of Quantity)
• Maxime der Qualität (Maxim of Quality
• Maxime der Relevanz (Maxim of Relevance)
• Maxime des Stils/der Modalität (Maxim of Manner)
Sie kennen die Prozesse beim Produzieren und Verstehen von Wörtern
Wortproduktion umfasst Konzeptualisierung, Formulierung und
Artikulierung/Artikulation.
Worterkennung besteht aus 3 Prozessen: Lexikaler Zugriff, lexikale
Auswahl, Integration von Wortbedeutungen.
Sie können „Phonem“ definieren und erklären, warum Sprachwahrnehmung von Erwartungen abhängt.
Phoneme sind die Grundeinheit der gesprochenen Sprache. Kleinste lautliche Einheit, deren Veränderung die Bedeutung eines Wortes beeinflusst (Bsp. Einzelne Buchstaben oder Laute: Rat vs. Tat)
▪ Phoneme verändern sich je nach (lokalem) Kontext, Sprecher und
verlangen nach kategorialer Wahrnehmung
▪ Phoneme sind keine eindeutigen Signale, Erwartungen helfen bei der
Disambiguierung der Phoneme
Sie wissen um verschiedene Analyseebenen, Merkmale und Formen von Sprache.
Sprache kann auf verschiedenen Ebenen analysiert werden: Phonetik, Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik.
Allgemeine Merkmale von Sprachen sind Semantizität, Dualität im Aufbau, kulturelle Vermittlung, Situationsunabhängigkeit,
Generativität/Produktivität.
Formen von Sprache umfassen gesprochene Sprache, Schriftsprache und Gebärdensprache.
Sprache ist immer referenziell und intentional.
Sie kennen offene Fragen für die Sprachevolution im phylo- und ontogenetischem Kontext.
Sprache aus Gesten?
Monogenese oder Polygenese?
Nature vs. Nurture? Genetischer Drang zum Spracherwerb oder kulturelles Lernen durch Gesellschaft und Bezugspersonen?
-> Aktueller Stand der Diskussion:
Entwicklung der Grammatik aus biologischer Evolution, individuellem Lernen und kultureller Vermittlung
Sie können erklären, welche Voraussetzungen Sprachbefähigung benötigt.
Interesse an Interaktion mit Artgenossen – Soziale Struktur
Neuroanatomische Veränderungen - Hirnentwicklung
Kognitive Veränderungen – Gedächtnisbildung
Genetische Veränderungen – Ausdifferenzierung der Spezies
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