Was ist der Unterschied zwischen internem und externem Rechnungswesen?
Internes Rechnungswesen (Controlling):
Ziel: Entscheidungsunterstützung (Planung, Steuerung, Informationsversorgung).
Adressaten: Manager.
Zeitbezug: Zukunftsorientiert.
Regeln: Interne Messgrößen.
Beispiele: Kosten- und Leistungsrechnung, Budgetierung.
Externes Rechnungswesen (Finanzbuchhaltung):
Ziel: Kommunikation der Finanzlage an externe Stakeholder.
Adressaten: Aktionäre, Banken, Behörden.
Zeitbezug: Vergangenheitsorientiert.
Regeln: Rechtsvorschriften (IFRS/GAAP).
Beispiele: Jahresabschluss, Bilanz, GuV.
Nenne die vier Hauptaufgaben des Rechnungswesens.
Dokumentationsaufgabe: Erfassung aller Geschäftsvorfälle.
Rechenschaftslegung: Erstellung von Berichten (z. B. Jahresabschluss).
Kontrollaufgabe: Überwachung von Wirtschaftlichkeit und Liquidität.
Dispositionsaufgabe: Planung und Entscheidungsunterstützung (z. B. Investitionen).
Was ist der Unterschied zwischen Kosten und Aufwendungen?
Aufwendungen: Gesamter Werteverzehr, der das Eigenkapital mindert (z. B. Spenden, Abschreibungen).
Kosten: Betriebliche Aufwendungen, die direkt mit der Leistungserstellung zusammenhängen (z. B. Material, Löhne).
Merksatz: Kosten sind Teilmenge der Aufwendungen
Alle Kosten sind Aufwendungen, aber nicht alle Aufwendungen sind Kosten.
Adressaten des Rechnungswesens
Privatpersonen,
Unternehmenseigner,
Steuerbehörden,
Führungskräfte,
gemeinnützige Organisationen
Aufgabenbereiche Controlling
Planung und Prognose: Identifikation zukünftiger Trends.
Optimierung der Ressourcennutzung: z.B. Allokation vorhandener Mittel.
Abweichungsanalyse: Soll- und Ist Vergleich (Identifikation von Zielabweichungen)
Strategieentwicklung: Entwicklung, Kommunikation und Umsetzung
Performance-Bewertung: (z.B. Effizienz von Abteilungen)
Was sind Einzelkosten und Gemeinkosten?
Einzelkosten: Direkt einem Kostenträger zurechenbar (z. B. Materialkosten, LÖHNE).
Gemeinkosten: Indirekt zurechenbar, müssen über Verrechnungssätze verteilt werden (z. B. Heizkosten, GEHÄLTER).
Weitere Beispiele für Gemeinkosten: , Abschreibungen, Büromaterial.
Entscheidungsregeln im Management:
Kosten-Nutzen-Ansatz:
Nutzen einer Aktion muss Kosten übersteigen.
Unterschiedliche Kosten für unterschiedliche Zwecke:
Alt. Kostenrechnungsansätze je nach Entscheidungssituation.
Verhaltens- und technische Überlegungen:
Berücksichtigung der Menschlichkeit und technischer Genauigkeit in Berichten.
Betriebsergebnis Formel
Leistungen - Kosten. (Betriebsgewinn/Verlust)
Gesamtergebnis Formel
Betriebsergebnis + neutrales Ergebnis
Bed. Eigenkapital
Reinvermögen (alles was mir gehört – Schulden)
Anlagevermögen + Vorräte + Geldvermögen – langfristige Schulden
Kostenobjekt Definition
Alles, wofür Kosten ermittelt werden (Produkt, Projekt, Abteilung).
Kostenträger Definition
Leistungseinheit, bei der Kosten entstehen (z.B. Auftrag, Produkt)
Alle Grundlagen Formeln
Gesamtkosten
Gesamtumsatz
db
DB
BE
xBEP
UBEP
xZIel
UZiel
Maßnahmen zur Reduzierung des BEP (3)
Verkaufspreis erhöhen
Fixkosten senken
Variable Kosten reduzieren
Was sind variable und fixe Kosten?
Variabel:
Proportional
Progressiv
Degressiv
Fix:
Absolut fix
Sprung fix
Variable Kosten: Ändern sich mit der Produktionsmenge (z. B. Rohstoffe).
Proportional: Steigen linear mit der Menge.
Progressiv: Kosten Steigen (schneller) überproportional.
Degressiv: Kosten Steigen (langsamer) unterproportional.
Fixkosten: Bleiben konstant unabhängig von der Produktionsmenge (z. B. Miete).
Absolut fix: Unverändert (z. B. Grundmiete).
Sprungfix: Steigen ab einer bestimmten Menge (z. B. zusätzliche Lagerkapazität).
Deckunsbeitrag Definition
Der Betrag, den ein Produkt zur Deckung der Fixkosten und zur Gewinnerzielung beiträgt (DB = Verkaufspreis - variable Kosten).
Je höher der db/DB desto besser
Was ist der Deckungsbeitrag (DB)?
Formel db p.Stk.
Formel DB Gesamtdeckungsbeitrag
Formel Betriebsergebnis
Formel:
db =p−kvar
p: Verkaufspreis pro Stück.
kvar: Variable Kosten pro Stück.
Gesamtdeckungsbeitrag:
DB = db * x
x: Verkaufte Menge
Betriebsergebnis:
BE=DB −Kfix
kfix: Fixe Kosten
Die Menge oder der Umsatz, bei dem die Gesamtkosten gleich den Gesamterlösen sind (Gewinn = 0).
Kalkulationssatz Definition
Ein Verrechnungssatz, der die anteilige Zuweisung der Gemeinkosten auf Kostenträger ermöglicht.
Kostenstellenrechnung
Die Verteilung von Gemeinkosten auf betriebliche Abrechnungseinheiten (Kostenstellen).
Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (ILV) Definition
Die Verrechnung von Leistungen zwischen verschiedenen Kostenstellen im Unternehmen.
Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Definition
in Instrument (der Kostenstellenrechnung) zur Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen und zur Ermittlung von Kalkulationssätzen.
Preisuntergrenze (PUG) Definition
Der Mindestpreis, der notwendig ist, um die Kosten zu decken (kurzfristig: variable Kosten, langfristig: variable + fixe Kosten).
Relativer Deckungsbeitrag Definition
Der Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit, der bei knappen Kapazitäten zur Priorisierung von Produkten verwendet wird.
Kritische Menge Definition
Die Menge, bei der Eigenfertigung und Fremdbezug kostenmäßig gleich sind.
xBEP = Kfix/db
xBEP: Menge, bei der Gewinn = 0
Break-Even-Umsatz:
UBEP = p * xBEP
Interpretation:
x > xBEP: Gewinn
x < xBEP: Verlust
Stufen:
DB1 =Umsatz − Kvar.
DB2 = DB1 − produktfixkosten
DB3 = DB2 − Produktgruppenfixkosten
DB4 = DB3 − Bereichsfixkosten
DB5/Betriebsergebnis/Nettogewinn = DB4 − Unternehmensfixkosten.
Ziel: Analyse, wie viel jedes Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt.
Nenne die drei Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung (In Kostenstellenrechnung)
Anbauverfahren: Einseitige Verrechnung auf Endkostenstellen.
Stufenleiterverfahren: Verrechnung in einer festgelegten Reihenfolge.
Gleichungsverfahren: Gegenseitige Verrechnung durch lineare Gleichungen.
Was ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB)?
Ziel: Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen (in der Kostenstellenrechnung) und Ermittlung von Kalkulationssätzen.
Schritte:
Primärkosten erfassen.
Innerbetriebliche Leistungen verrechnen.
Kalkulationssätze ermitteln.
Relevante Kriterien bei Produktprogrammentscheidung (2)
Quantitative Faktoren: Einnahmen, variable Kosten, Fixkosten, Opportunitätskosten
Qualitative: Reputation, Mitarbeitermoral, strategische Ausrichtung.
Sunk Costs: Bereits angefallene irrelevante Kosten.
Entscheidungssituationen: (Produktprogrammentscheidung)
Bestimmung der Preisuntergrenzen
Annahme von Zusatzaufträgen (fyi = intern):
Eigenfertigung oder Fremdbezug (Make or Buy)
Definition
Fokus
Ziel
Definition: Die Kostenartenrechnung ermittelt, welche Kosten im Unternehmen angefallen sind.
Fokus: Bestimmung der Kostenarten (z. B. Materialkosten, Personalkosten, Abschreibungen).
Ziel: Klassifizierung der Kosten nach Art und Herkunft.
Verursachungsprinzip: Kosten werden dem Verursacher direkt zugeordnet (genaueste Methode).
Durchschnittsprinzip: Kosten werden gleichmäßig auf alle Bezugsobjekte verteilt.
Tragfähigkeitsprinzip: Kosten werden nach der Belastbarkeit der Bezugsobjekte verteilt (z. B. nach Umsatz).
Definition: Verteilung der Gemeinkosten auf betriebliche Abrechnungseinheiten (Kostenstellen).
Ziel: Ermittlung der Kosten pro Kostenstelle und Schaffung der Grundlage für die Weiterverrechnung.
Kostenstelleneinzelkosten: Kosten, die direkt einer Kostenstelle zugeordnet werden können (z. B. Personalkosten).
Kostenstellengemeinkosten: Kosten, die indirekt über Verrechnungssätze verteilt werden (z. B. Mietkosten für eine Halle).
Definition: Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen zwischen Kostenstellen.
Ziel: Verteilung der Kosten von Hilfskostenstellen (z. B. Energie, Instandhaltung) auf Endkostenstellen (z. B. Fertigung, Verwaltung).
Definition: Kostenüberdeckung liegt vor, wenn die tatsächlichen Kosten niedriger sind als die geplanten Kosten.
Gegenteil: Kostenunterdeckung (tatsächliche Kosten > geplante Kosten).
Definition: Identifizierung von Abweichungen zwischen geplanten und tatsächlichen Kosten.
Ziel: Kosteneinsparungspotenziale erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ableiten.
Definition: Strategie, bei der ein Unternehmen Produkte mit einzigartigen Eigenschaften schafft, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Ziel: Schaffung von Wettbewerbsvorteilen durch einzigartige Produktmerkmale.
Divisionskalkulation: Eignet sich für Unternehmen mit homogenen Produkten (z. B. Wasserkraftwerk).
Äquivalenzziffernkalkulation: Eignet sich für Unternehmen mit ähnlichen, aber nicht identischen Produkten (z. B. Winterreifen in verschiedenen Größen).
Zuschlagskalkulation: Verteilung der Gemeinkosten über Zuschlagssätze auf die Kostenträger.
Definition: Kosten, die nicht direkt einem Kostenträger (z. B. Produkt) zugeordnet werden können.
Beispiele: Gemeinkosten wie Heizkosten, Verwaltungskosten.
Definition: Kosten, die in der Kostenrechnung erfasst werden, um den unregelmäßigen Werteverzehr zu glätten (z. B. kalkulatorische Zinsen, kalkulatorische Abschreibungen).
Ziel: Erfassung aller betrieblichen Aufwendungen, auch wenn sie nicht in der Finanzbuchhaltung auftreten.
Definition: Entgangener Nutzen, der durch die Wahl einer Alternative entsteht.
Beispiel: Wenn ein Unternehmen eine Maschine für Produkt A statt Produkt B verwendet, sind die Opportunitätskosten der entgangene Gewinn aus Produkt B.
Definition: Infrastruktur zur Sammlung, Analyse und Bereitstellung von Daten für Entscheidungsträger.
Ziel: Unterstützung von Entscheidungsprozessen durch datenbasierte Analysen.
Instrumente: Data Warehouse, Data Mart, Data Mining.
Definition: Zentrale Datenbank, die aktuelle und historische Daten aus verschiedenen operativen Systemen sammelt, transformiert und für Analysen bereitstellt.
Ziel: Bereitstellung von Daten für Ad-hoc-Abfragen und Berichte.
Definition: Eine Teilmenge eines Data Warehouse, die für eine bestimmte Benutzergruppe oder Abteilung erstellt wird.
Ziel: Spezialisierte Datenanalyse für bestimmte Bereiche (z. B. Vertrieb, Marketing).
Definition: Entscheidungen mit klar definierten Problemen und bekannten Lösungsverfahren.
Beispiel: Routineentscheidungen wie die Bestellung von Materialien.
Definition: Entscheidungen über die Zusammensetzung des Produktprogramms unter Berücksichtigung von Kapazitäten und Engpässen.
Kriterium: Relativer Deckungsbeitrag bei knappen Kapazitäten.
Definition: Bei Vollbeschäftigung müssen neben den variablen Kosten auch die Opportunitätskosten der Kapazitätsbeanspruchung berücksichtigt werden.
Entscheidungskriterium: Erlöse müssen über den variablen Kosten und den Opportunitätskosten liegen.
Definition: Bei Unterbeschäftigung reicht es aus, wenn die Erlöse über den variablen Kosten liegen.
Entscheidungskriterium: Erlöse > variable Kosten.
Kurzfristige Preisuntergrenze:
PUG kfr = kvar
Nur variable Kosten müssen gedeckt werden.
Langfristige Preisuntergrenze:
PUGlfr = kvar + xKfix
Variable und fixe Kosten müssen gedeckt werden.
Anbauverfahren
Stufenleiterverfahren: Verrechnung der Kosten von Vorkostenstellen in einer festgelegten Reihenfolge.
Gleichungsverfahren: Gegenseitige Verrechnung der Kosten durch ein System linearer Gleichungen.
Definition: Instrument zur Verteilung der Gemeinkosten auf Kostenstellen und Ermittlung von Kalkulationssätzen.
vier gängige Methoden für die Produktkalkulation in der Kostenrechnung.
» Zuschlagskalkulation (Job Costing)
» Divisionskalkulation (ProcessCosting)
» Äquivalenzziffernkalkulation (EquivalanceNumberMethod)
» Zielkostenrechnung (Target-Costing)
» Prozesskostenrechnung (Activity-Based-CostingABC)
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