Altklausur
Aufgabe 2.1 (17 Punkte)
Beim Umbau eines Betriebshofs muss Füllbeton für eine LKW Grubenwerkstatt eingebaut werden, der in den ursprünglichen Vertragsleistungen nicht vorgesehen war (bzw. vom Planer vergessen). Die Menge des Füllbetons beträgt 136 m³, das Größtkorn darf nur 8mm betragen und es ist die Konsistenzklasse F5 vorgesehen. zusätzlich wird zum Einbau dieser Menge eine Betonpumpe einsesetzt.
Es gibt im LV lediglich eine Vergleichsposition für die Herstellung eines Streifenfundaments, die der untenstehenden Abbildung zu entnehmen ist:
Berechnen Sie den EP für 1 m³ Füllbeton unter folgenden Voraussetzungen:
Der Einbauaufwand reduziert sich infolge der eingesetzten Betonpumpe. Die Gesamtmenge kann durch 2 Mitarbeiter an 2 Arbeitstagen (je 8 Std./Tag) verbaut werden.
Für die Begrenzung des Größtkorns auf 8 mm steigt der EP je m³ um 8 € beim Lieferanten an, für die geänderte Konsistenz berechnet das Betonwerk einen Mehrpreis von 10 € /m³.
Aufgabe 2.2 (17 Punkte)
Teil 1:
Auf derselben Baustelle ist es erforderlich, die Böschung mittels einer Folie zu schützen, um ein Abrutschen der Böschung bei Regen zu verhindern.
Eine entsprechende Leistung war ursprünglich nicht vorgesehen. Zum Verlegen der Folie finden Sie dennoch eine Position in der Urkalkulation:
Aus dieser Position übernehmen Sie den Materialpreis für die Folie. Aus dem Bautagesbericht ergibt sich, dass für das Verlegen der Folie auf der Böschung 2 Mitarbeiter je 4 Std. (also je einen halben Tag ) gebraucht haben. Berechnen Sie unter dieser Annahme den entsprechenden EP und GP.
Aufgabe 2.2
Teil 2:
Wie würde sich der EP der Position „Sauberkeitsschicht Bodenplatte" (siehe oben dargestellte Urkalkulation) ändern, wenn sich infolge der Kleinteiligkeit (Annahme: Bau einer weiteren Bodenplatte für eine Garage mit nur 150 m²) der Einbauaufwand des Betons auf 1,3 Lohnstd. ansteigt und die Mächtigkeit der Sauberkeitsschicht auf 7 cm anwächst; in Bezug auf das Verlegen der Folie werden 0,015 Lohnstd. erforderlich.
Aufgabe 2.3: Nachtragsprüfung dem Grunde nach (10 Punkte)
Bei einem Bauprojekt, dessen Fertigstellung durch den GU zum Ende des Jahres 2020 erfolgen soll, erhalten Sie als AN den folgenden Nachtrag:
Pos. 07.06.01.0002 „Zulage Preiserhöhung Stahl-Sandwichpaneel" und Pos. 07.06.fü.0003 „Zulage Preiserhöhung Profilstahl"
Der Bauzeitenplan vom 17.08.2020 ist ein Bestandteil des Vertrages. Gemäß o.g. Bauzeitenplan sollte die Stahlbaumontage in dem Zeitraum vom 30.11.2020 bis zum 07.01.2021 stattfinden. Demzufolge wäre der dafür benötigte Profilstahl bereits Mitte November 2020 planmäßig eingekauft worden.
Wegen der fehlerhaften und unvollständigen Ausführungsunterlagen des Auftraggebers (diesen Sachverhalt dürfen Sie im Rahmen der Klausur als gegeben annehmen), konnte die Ausarbeitung der Werkstattplanung sowie der Stücklisten erst im Januar 2021 abgeschlossen werden. Da die Werkplanung sowie die Stücklisten die Grundlagen für die Bestellung des Profilstahls sowie der Stahl-Sandwichpaneele sind, war die Materialbestellung erst im Januar 2021, nach Ihrer Freigabe unserer Montagepläne, möglich.
Durch die von Seiten des AN unverschuldete Verschiebung der Stahlbestellung von Anfang/Mitte November 2020 auf Mitte Januar 2021 haben sich die Grundlagen des Preises für die im Vertrag vorgesehene Leistung aus Sicht des AN geändert. In diesem Zeitraum hat eine erhebliche Stahlpreiserhöhung stattgefunden.
Aufgabenstellung:
Bewerten Sie diesen Sachverhalt dem Grunde nach.
Wie müsste sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht ändern, damit Sie zum gegenteiligen Prüfergebnis des Aufgabenteils 1 gelangen (hier ist Ihre Fantasie gefragt)?
§313 Störung der Geschäftsgrundlage
(1) Haben sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert und hätten die Parteien den Vertrag nicht oder mit anderem Inhalt geschlossen, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten, so kann Anpassung des Vertrags verlangt werden, soweit einem Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann.
Bestimmte Vertragsklauseln es gilt ja immerhin noch Formfreiheit
Berechnen Sie den neuen EP wenn sich die Menge von 200 auf 85m^2 ändert
Berechnen Sie den neuen EP wenn sich die Menge von 200 auf 85m^2 ändert und die Stunden NU Lohn auf 3h
Zuschlag AN: 33,95%
Zuletzt geändertvor einer Stunde