Zwei große Familien ethischer Theorien
Pflichten
Deontische Ethik:
Handlungen sind an sich selbst gut oder schlecht aufgrund der Pflicht, die sie verwirklichen.
-> Pflichtethik
Folgen
Konsequentialistische Ethik:
Handlungen sind gut oder schlecht aufgrund der Folgen, die sie haben
-> Utilitarismus / Folgenethik
John Mill: Handlung ist nur dann gut, wenn sie Nutzen für all an ihr Beteiligten maximiert -> Nutzen = Wolhergehen
-> Vorteil:
Orientiert sich an tatsächlichen (erwarteten) Konsequenzen
-> Nachteil:
Rechte des einzelnen sind nicht genug geschützt Verrechnung von Wohlergehen: Was wiegt auf?
Kategorisches und Hypothetischer Imperativ
Kategorischer Imperativ:
Handle nach derjenigen Maxime die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde
Maximprüfung nach Kant:
Welche Handlung hast du vor?
Welches ist dazugehörige Maxime?
Kann sie ein allgemeines Gesetz werden?
Ja -> Handlung moralisch erlaubt, Nein -> Handlung moralisch verboten
Hypothetischer Imperativ:
Mittel-Zweck-Relationen:
Imperativ besteht nur in dem Maß, in dem man das Ziel hat
Ethik: Universalisierbarkeit
Wenn Handlung für Person moralisch richtig/falsch ist, kann sie für andere ähnliche, relevante Person mit ähnlichen relevanten Umständen moralisch richtig/falsch sein
Medizinethik
Ethische Theorien, die sich mit Gebiet Medizin und Gesundheit beschäftigen
Versuch, die dafür besonders relevanten Fragestellungen und Begriffe bereitzustellen und Problembereiche zu benennen
So dass es dem Regelungsbedarf angemessen ist:
Gesetzgebung/ethische Leitlinien für Gesundheitswesen Arbeitenden
4 Prinzipien der Medizinethik
Übergeordnete Prinzipien die relevant und konsensfähig für Bereich sind
Prinzipienethik von Beauchamp und Childress
Nichtschädigung
Umstritten in jeder Ethik
Rechtlich verankert
Zentrales Prinzip -> Grundlage für die anderen 3 Prinzipien
Verbietet Schaden an Leib, Leben, Eigentum und psychischer Verfassung -> wichtig im Therapiekontext
Aktive und passive Schädigung (durch Unterlassen)
Fürsorge
Nichtschädigung:
->Mögliche Schäden verhindern
->Eingetretene Schäden lindern
-> Situation verbessern
Grenzen: Autonomie vs. Fürsorge
Anwendung: Wohlbefinden fördern
Autonomie
Selbstbestimmtheit
Akzeptanz von abweichenden Einstellungen und Handlungen
Eingeschränkt durch Prinzip der Nichtschädigung und Prinzipien der Fürsorge und Gleichheit
Psychotherapie
Moralische Vorstellungen und Werte von Patient:innen im gewissen Maß akzeptieren
Dürfen aber hinterfragt werden
Bei Fremd-/Selbstgefährdung kann Autonomie eingeschränkt werden
Gleichheit/Gerechtigkeit
Ähnlich Fälle sollen ähnlich beurteilt und behandelt werden
Wichtig für:
Schwierige Fälle nicht vernachlässigen
Diskriminierung vermeiden
Chancengleichheit (auf Therapie)
Sicherer Versorgung
Herausforderungen
Eigene Grenzen, Psychohygiene
Ökonomie, begrenzte Ressourcen
Wie wähle ich meine Patient:innen aus?
Persönliche Eignung, stärken
Praktische Umsetzung, Privat vs. Gesetzlich
Interessenskonflikte
Bezeichnet Umstände, die Risiko dafür schaffen, professionelles Urteilsvermögen und Handlungen welches sich auf primäres Interesse bezieht, durch sekundäres Interesse zu beeinflussen
Primäres Interesse
Kernprinzipien des Berufsethos (z.b. Patientenwohl schützen)
Sekundäres Interesse
Persönlich relevante Interessen (Geld, Macht)
Im Konflikt mit:
Ist:
Sekundärem Interesse
Interessenkonflikt
Weiterer Rolle des Therapeuten
Rollenkonflikt
Loyalität, die Therapeut schuldet
Loyalitätskonflikt
Primärem Interesse
Moralischer Konflikt
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