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von Seda N.

Aufgabe 2.2 Erläutern Sie den Adressatenkreis und die Zielsetzung einer Bilanzierung nach den Regeln der IFRS. Erklären Sie dabei auch, inwiefern Unterschiede zur Bilanzierung nach den Regeln des HGB bestehen.

Die Bilanzierung nach den IFRS zielt insbesondere darauf ab, potenziellen und derzeitigem Investoren, Arbeitnehmern, Kreditgebern, Lieferanten, Kunden, staatlichen Einrichtungen sowie der Öffentlichkeit (sogenannte Stakeholder) einen intensiven Einblick in die Vermögens- und Ertragslage des bilanzierenden Unternehmens zu geben. Diese Investoren sollen so Erkenntnisse über die künftigen Erträge des Unternehmens gewinnen, um damit eine optimale Investitionsentscheidung aufgrund detaillierter Informationen treffen zu können. Dies führt zu einer stärker chancenorientierten Bilanzierung, die beispielsweise auch den Ausweis „unsicherer” Bilanzpositionen (z. B. selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, künftige Gewinne) oder einen früheren Gewinnausweis erlaubt. Damit stehen die Bilanzierungsregelungen der IFRS in deutlichem Unterschied zu den Bilanzierungsregeln des HGB, deren Hauptzweck die Information der Gläubiger des bilanzierenden Unternehmens ist. Für diese soll sicher sein, dass im Fall der zwangsweisen Befriedigung ihrer Forderungen ein ausrei¬chendes Vermögen (sogenannte Haftungsmasse) zur Verfügung steht. Die HGB-Bilanzierung ist deshalb durch eine Betonung der Unternehmensrisiken gekennzeichnet: Verpflichtungen des Unternehmens müssen früh und eher zu hoch als zu niedrig passiviert werden. „Unsichere” Bilanzpositionen dürfen nur und erst aktiviert werden, wenn ihre Werthaltigkeit durch eine Transaktion am Markt getestet wurde oder wenn die damit verbundenen Gewinne tatsächlich angefallen sind.

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Seda N.

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