Biologische Psychologie - Definition
Die Biologische Psychologie erforscht die Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessenund Verhalten. Dabei werden die Lebensprozesse aller Organe des Körpers, nicht nur das Gehirn, betrachtet.
Teilgebiet der Psychologie - Psychophysiologie
untersucht die Beziehungen zwischen biologischen Vorgängen vorwiegend am menschlichen Organismus
psychischen Prozessen mit nichtinvasiven Registrier- und
Messmethoden
Teilgebiet der biologischen Psychologie - Physiologische Psychologie
interdisziplinäre Forschung über die Beziehungen zwischen Gehirn und Verhalten
vorwiegend invasiv im Tierversuch
Synonyme sind Psychobiologie und Verhaltensneurowissenschaft („behavioral neuroscience“)
Meilensteine in der Geschichte der Biologischen Psychologie - Phrenologie
Untersuchung der äußeren Merkmale des Schädels
Vorwölbungen und Vertiefungen mit den seiner Meinung nach wesentlichen Merkmalen von Persönlichkeit und Verhalten in Beziehung
Falsche Annahme dass die Größe des Gehirns = Indinz für Intellizenz und Planungsfähigkeit (erinnert an Rassenideologie der Nationalsozialisten)
Teilgebiet der Psychologie - Neuropsychologie
bedient sich derselben Methoden wie die Physiologische Psychologie, konzentriert sich aber auf den Menschen
v. a. Patienten mit Störungen und Ausfällen der Hirntätigkeit
Teilgebiet der Psychologie - Kognitive Neurowissenschaft
interdisziplinäre Erforschung komplexerer kognitiver Leistungen
Wahrnehmung, Erkennen, Vorstellen, Wissen, Denken etc.
mit neurowissenschaftlichen Methoden
Meilensteine in der Geschichte der Biologischen Psychologie - Harlows Bericht
Pineas Gage Unfall bei der Eisenstang durchs linke Auge + Gehrin
vollständige physische Genesung + linkseitige Erblindung
Dokumentation durch Harlow (Arzt)
späterer Gesundheitlicher Verfall, verbunden mit starkem
Alkoholmissbrauch, Tod eingeleitet von epileptischen
Anfällen
Meilensteine in der Geschichte der Biologischen Psychologie - frontalen Lobotomie
Behandlung von psychiatrischen Störungen Induziert ”Zahmheit” der Patienten
aber auch affektive Verflachung
Meilensteine in der Geschichte der Biologischen Psychologie - Delgado
Verursachung von Wut, Lust/Unlust und Müdigkeit durch eine funkgesteuerte Sonde
setzte einem Stier eine Sonde im Gehirn ein, die mit einem
Funkgerät aktiviert werden konnte
Meilensteine in der Geschichte der Biologischen Psychologie - Molaison
Patient HM
Operative Entfernung des medialen Temporallappens (1953) aufgrund einer lebensbedrohlichen Epilepsie
verlor Langzeitgedächtnis nur an Sachen vor der OP erinnern
lebte 55 Jahre lang in der Gegenwart
Risikogene (+Beispiel)
Risikogene = Genabschnitte auf Chromosomen, die mit Krankheitsrisiken verbunden sind
z.B. auf dem X-Chromosom für Farbenblindheit, da Männer nicht mir dem Y-Chromosomausgleichen können (Frauen mit 2. X-Chromosom), daher Männer häufiger betroffen
auf dem 5. Chromosom liegt Risikoabschnitt für Leseschäche
Methoden der Erblichkeitseinschätzung (+Beispiel)
Familienvergleich = über Familiengenerationen wird untersucht, ob Merkmale gehäuft auftreten
Zwillingsstudie = Vergleich zw. eineiigen und zweieiigen Zwillingen
Adoptionsstudie = Adoptierte Kinder werden untersucht, die nicht in ihrer biologischen Familie aufgewachsen sind (Ähnlichkeit zwischen biologischer (Genetik) und adoptiver (Sozialisierung) Familie)
z.B. IQ:
Familienvergleich - über Familiengenerationen kann ein hoher/ niedriger IQ wiederholt beobachtet werden
Zwillingsstudie - eineiige Zwillinge zeigen höhere Übereinstimmung im Vergleich zu zweieiigen
Adoptionsstudie - Hoher Übereinstimmung zum IQ der biologischen Familie (Genetik)
Emergenz
die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente
Viele menschliche Verhaltensweisen und physiologische Merkmale sind auf Emergenesis zurückzuführen, z.B. Interessen und Talente, Kreativität, sozialer Einfluss, Extraversion, Aussehen
Inclusive fitness
die genetische Gesamtfitness (inclusive fitness), der genetische Erfolg eines Lebewesens, misst sich an der Anzahl der eigenen Gene, die in der nachfolgenden Generation vorhanden sind
setzt sich zusammen aus:
direkter Fitness (Anzahl der Gene, die durch eigene Nachkommen weitergegeben wird)
indirekter Fitness (Anzahl der eigenen Gene doe über Verwandte an die nächste Generation weitergegeben wird)
Neuroplastizität
Neuroplastizität = bezeichnet in der Forschung eine Änderung in der Hirnleistung (z.B. Bildung neuer Synapsen)
Neurogenese =Produktion neuer Gehirnzellen aus natürlichen Stammzellen -> Glia- oder Nervenzellen
Für die Veränderungen im Cortex können verschiedene Mechanismen verantwortlich sein:
Höhere Verzweigung von Dendriten
höhere Anzahl von Synapsen
Vergrößerung der Synapsenoberfläche
Vergrößerung spezifischer Cortexareale
Evolution
= alle Veränderung, durch die das Leben auf der Erde zu seiner heutigen Form und Vielfalt gelangt ist
Phylogenese = die stammgeschichtliche Entwicklung aller Lebewesen und ihrer Verwandtschaftsgruppen
Unterschiede des Menschen zum Menschenaffen:
Körperbau (z.B. Fuß mit verkürzten Zehen + anliegendem Großzeh)
Verhalten (z.B. aufrechter Gang, Werkzeuggebrauch, artikuliertere Sprache)
Kognition (z.B. Sprache und Kommunikation, Gedächtnis und Planungsfähigkeit)
Endokrines System
Hormone werden in spezialisierten Körperzellen gebildet
Hypothalamus (wichtigestes zentralnervöse Zentrum für Steuerung aller vegetativen Funktionen)
Bildung von 7 Neurohormonen:
5 Releasing-Hormone/ Liberine (z.B. TRH)
wirkt im HVL auf TSH (-> auf Schilddrüse)
2 Inhibiting Hormone/ Statine (z.B. GHIH)
wirkt im HVL auf GH (-> hemmt Körperwachstum)
Transport an HVL
umgewandelt in 4 glandotrope Hormone/ Steuerhormone (d.h.Drüsen als Zielorgan, z.B. TSH) und 2 nichtglandotrope Hormone/ Effekthormone (d.h. auf gesamten Organismus, z.B. GH)
Im HHL Bildung von zwei Hormonen - antidiuredische Hormon (ADH) und Oxytocin (Kuschelhormon)
Releasing Hormon
Liberine
regen Ausschüttung aus dem HVL an
z.B. TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon)
Inhibiting Hormon
Statine
hemmen die Ausschüttung von Hormonen
z.B. GHIH (Growth-Hormone - Inhibiting-Hormone)
glandotrope Hormone
Steuerhormone
haben Drüsen als Zielorgan
z.B. TSH
nicht glandotrope Hormone
Effekthormone
wirken auf dem gesamten Organismus
z.B. GH (Growth-Hormone) wirkt auf den Körperwachstum, daher auf alle Körperzellen
endokrin
Drüsen besitzen keinen speziellen Ausführungsgang, sondern geben die Hormone unmittelbar in das Blut ab
exokrin
Drüsen mit Ausführungsgang, die ein Sekret bilden und absondern, also z. B. die Speichel-, Tränen- oder Bauchspeicheldrüse
parakrin
wirken unmittelbar in der Umgebung
autokrin
wirken auf eigene Drüsenzellen
Zwirbeldrüse
= weiterer Baustein im Endokrinen System
produziert vorwiegend in der Dunkelheit aus Serotonin das Hormon Melatonin (Drakulahormon)
Melatonin an der Schlaf-Wach-Regulation + sexuelle Reifung beteiligt
Intelligenz ist angeboren
Nein, Intelligenz wird zwar mit durch einen genetischen Anteil bestimmt, aber nicht ausschließlich
Umwelt und externe Faktoren beeinflussen die Intelligenz eines Individuum
50/50 Verhältnis
Mit Brainfood essen wir uns schlau
Stimmt eher nicht, Nahrung eher als kleiner Teil der als umweltlicher Einflussfaktor auf uns einwirkt
Jahrelange Mangelernährung kann aber vor allem in Entwicklungsphase (Kindheit / Jugend zu Defizite in der Gehirnentwicklung führen)
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