- Elementare Prozesse der Selbstauskunft
o Interpretation der Frage
§ -> Verständliche Fragen Formulieren
o Bildung/Konstruktion eines Urteils
§ -> Beachtung von Voraktivierten oder nahegelegten Informationen
o Übersetzung in kommunizierte Auskunft
§ -> Gewährleistung, dass gefragtes Thema gut verbalisierbar ist
§ -> Beachtung der Mitteilungsabsicht (Ziel des Selbstauskunft, zb Forscher gefallen, nichts Falsches sagen dect.)
- Formulierung von Fragen
o Einfach Verständlich (lexikalisch, syntaktisch, semantisch)
o Nicht zu kognitiv anstrengend ggf durch Kontexteinbettung Denkanstöße geben
o Anpassen an Adressat*innen
o Keine Verneinungen (definitiv keine doppelten Verneinungen)
o Reduzierung auf einen inhaltlichen Aspekt
o Kein Forced Choice -> immer sich ausschließende antwortmöglichkeiten
o Keine Fragen welche alle gleich beantworten -> fehlende unterschiede
o Schwierige Fragen/persönliches nicht am Anfang
o Klare kurze Instruktionen
Urteilstendenzen in Ratings
§ Tendenz zur Mitte (besonders bei unbekannten/Unklaren Aspekten )
· Endpunkte der Skala verankern (bezeichnen/benennen)
· Ratingskalen mit grader Optionsanzahl
§ Gedankenlose Reproduktion (Ähnliche Items einfach gleich beantworten)
· Umpolung, Mischung der Fragen
§ Primacy Effekt (Wenn vorher Items extreme Position, dann danach bei verwandten Items Verzerrung in diese Richtung )
§ Halo Effekt (Beurteilung eines Objektes in mehreren Merkmalen hauptsächlich durch ein einzelnes beeinflusst) Besonders Ausgeprägt bei Personenbeurteilung und unklaren Schlüsselmerkmalen
· Klare Infos über Unterschiedlichkeit der Merkmale
Aufklärung über den Effekt
Methodische Vorteile von Experience Sampling
§ Erleben und Verhalten wird über viele Messzeitpunkte aggregiert
§ Berücksichtigung Kontexteinflüsse
§ Berücksichtigung Zeitlicher Entwicklungen
§ Erfassung von Phänomenen die Ethisch nicht im Labor induziert werden können (e.g Konflikte, Enttäuschungen)
o Gütekriterien Experience Sampling
§ Standard Gütekriterien
§ Compliance (Anteil an beantworteten Zwischenfragen an den im Versuchsdesign festgelegten Zwischenfragen)
§ Geringe Drop Out Rate (oft korrelliert mit neg. Compliance)
§ Geringe Interferenz mit Alltagsleben (Befragung sollte Alltag und Erleben nicht verändern)
Leistungs vs PErsönlichkeitstests
- Leistungstests:
o Objektiver Maßstab (Richtig vs Falsch)
§ Erfassung kognitiver Fähigkeiten und Leistungsmotivation
o Zur Differenzierung unterschiedlicher Leistung(Mehr Aufgaben -> höhere Leistung) ansteigender Schwierigkeitsgrad nötig
§ Durch zu kurz angesetzte Zeit (Speed Tests)
§ Oder ansteigenden Schwierigkeitsgrad bis zu nicht Lösbarkeit (power test)
- Persönlichkeitstests:
o Nicht objektiv Interpretierbare Daten -> Persönlichkeitseigenschaften
o Subjektive (für VP erkennbar was getestet wird) vs Objektive (für VP nicht erkennbar was getestet wird-> geringere Raktivität) Tests
Unterschied Klassische vs Probabilistische Testtheorie
o Klassische Testtheorie Anxiome :
§ Itemwert = Wahrer wert + Messfehler
§ Mittlerer Messfehler =0 (Fehler mitteln sich über viele Items raus)
§ Messfehler und Wahrer Wert sind unkorreliert ( keine größeren Messfehler bei niedrigem IQ als bei Hohem)
§ Messfehler in einem Test ist unkorreliert mit wahrem wert anderer Tests ??
§ Messfehler aus verschiedenen Tests sind nicht korreliert
o Probabilistische Testtheorie
§ Itemwert = Ergebnis eines Wahrscheinlichkeitsprozesses (Wahrscheinlichkeit Abhängig vom Merkmal)
Oft grafisch in Item Characteristic Curves (Zusammenhang Lösungswahrscheinlichkeit und Fähigkeit)
Gütekriterien eines Itemsatzes
· Homogenität der Items (Erfassen nur ein einzelnes Merkmal, wenn Merkmal mehrdimensional -> Erstellung mehrerer Testskalen)
· Differenzierung (Es sollten möglichst viele mögliche Ausprägungen erfassbar sein, leicht bis stark)
· Distinktionsfähigkeit (Eindeutige Unterscheidung von Hoher vs Geringer Merkmalsausprägung)
· Allgemeine Gütekriterien
o Validität (Konstrukt, Konvergent, Diskriminant)
o Objektivität,
o Reliabilität (Retest, Paralleltest, Testhalbierung)
Trennschärfe und Schwierigkeit von Items
o Schwierigkeit eines Items (Prozentsatz die Item richtig gelöst haben, auch bei Persönlichkeit)
§ -> idealerweise breite Streuung an verschieden schwierigen Items
o Trennschärfe eines Items (Wie gut sagt das einzelne Item das gesamte Testergebnis vorher ? wie repräsentativ ist es ?)
§ Möglichst hoch -> Trennschärfe und Schwierigkeit oft nicht Hand in Hand
Mögliche Verfälschungen in Tests
o Leistungstests
§ Antworten können erraten werden
· Distraktoren einsetzen
· Ratekorrektur vornehmen
o Persönlichkeitstests
§ Positive Selbstdarstellung
§ Soziale Erwünschtheit
§ Schematische Antworttendenzen (Ja vs Nein Sager)
Gegenmaßnahmen Testverfälschung
§ Maßnahmen zur Verringerung der Reaktivität
§ Ausbalancierte Antwortvorgaben (umgepolte Fragen die allerdings beide gängigen Werten entsprechen)
§ Aufforderung korrektes Testverhalten
§ Kontrollskalen ( Items von Verhalten das sozial unerwünscht aber sehr häufig ist -> Erfassung der Tendenz sozial erwünschte Antworten zu geben)
§ Randomized Response Technik
· Person soll nur dann wahrheitsgemäß antworten, wenn Würfels Augenzahl zeigt, sonst auf jeden Fall bejahen,
o so kann später Anteil der Personen, welche durch zufall ja geantwortet haben geschätzt und rausgerechnet werden
· Vergleich der Ergebnisse der Ehrlichen Stichprobe (RRT) mit normaler Befragung -> Ermittlung der nötigen Korrektur der normalen Ergebnisse
Zuletzt geändertvor 6 Tagen