Was ist Adipositas?
= bezeichnet eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts
Beurteilungsgrund für die Gewichtsklassifikation ist der BMI (quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat = kg/m^2)
Übergewicht ist >25 und Adipositas I >30 , II >35, III >40 —> je höher der BMI, desto höher ist das Risiko für Begleiterkrankungen
Grenzwerte sind altersabhängig, ab 64 ist 24-29 optimal
Was für eine Bedeutung hat die Fettverteilung und wie ist die PRävalenz für Adipositas??
v.a. das viszerale Fett korreliert mit kardiovaskulären Risikofaktoren und Komplikationen
Messung des Taillenumfangs
sollte bei Frauen unter 80 sein, ab 88 ist deutlich erhöhtes Risiko
sollte bei Männern unter 94 sein, ab 102 ist deutlich erhöhtes Risiko
Prävalenz hat in DE zugenommen:
52,7% der Erwachsenen sind übergewichtig (davon 62% Männer, 43% Frauen)
16% der Erwachsenen sind adipös
Was sind die Ursachen für Übergewicht + Adipositas?
es gibt viele Faktoren (biologisch, psychologisch, umweltbedingt):
familiäre Disposition, genetische Ursache
Lebensstil
ständige Verfügbarkeit von Nahrung
Schlafmangel
Stress
depressive Erkrankungen
niedriger Sozialstatus
Essstörungen
endokrine Erkrankungen (Hypothyreose, Cushing-Syndrom)
Medikamente
andere Ursache (immobilisierung, Schwangerschaft, Nikotinverzicht)
Welche Folgeerkrankungen und Komplikationen hängen mit ÜBergewicht zusammen?
Was ist das metabolische Syndrom?
beschreibt mehrer Cluster verschiedener Risikofaktoren: abdominale Adipositas, Hypertonie, gestörte Glucosetoleranz, Hypertriglyceridämie
Definitionen werden von AHA/NHLBI und IDF verwendet (unterscheiden sich nur beim Taillenumfang)
Hauptsymptom/Promoter ist Adipositas
Was sind die Empfehlungen zur Prävention von Übergewicht?
bedarfsgerechte Ernährung
regelmäßige Bewegung und sitzende Tätigkeiten begrenzen, v.a. ausdauerorientierte Bewegung wird empfohlen
Gewicht regelmäßig kontrollieren
wenig LM mit hoher Energiedichte und mehr LM mit geringer Energiedichte, meditterane Ernährung wird empfohlen
Reduktion von Fast Food
Reduktion von Alkohol
Reduktion von zuckerhaltigen Softdrinks
Wie sollte die Therapie von ÜBergewicht und Adipositas gestaltet werden?
viele Aspekte müssen berücksichtigt werden, Therapie ist langfristig und sollte multimodal und Reduktion des individuellen Risikos für Begleiterkrankungen sein
Indikation
Therapieziele
Therapievoraussetzungen
Basisprogramm: Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie
Gewichtsreduktionsprogramme
Grundlage eines Gewichtsmanagements ist Kombi aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie
Gewichtsmanagement umfässt 2 Phasen: Gewichtsreduktion und langfristige -stabilisierung
evtl. medikamentöse und chirurgische Therapien
Was sind Indikatoren für eine Therpaie von Menschen mit Übergewicht?
BMI sollte >30 sein oder ÜBergewicht (25-<30) mit gleichzeitigem Vorliegen von:
übergewichtsbedingten Gesundheitsstörungen (DM2, Hypertonie)
abdominale Adipositas
Erkrankungen die durch Übergewicht verschlimmert werden
hoher psychosozialer Leidensdruck
—> Indikation zur Behandlung leitet sich aus gesundheitlichem Risiko eines zu hohen BMIs/viszerale Fett und aus gesundheitlichen Vorteilen einer Abnahme ab
Kontraindikationen sind: Schwangerschaft, konsumierende KRankheiten (z.B. Malignome, Infektionskrankheiten)
Was sind Therapieziele und -voraussetzungen bei einer Ernährungstherapie von Übergewicht?
Ziele:
langfristige Senkung des KG und Verbesserung von Risikofaktoren, Reduktion von Krankheiten + Sterblichkeit + Arbeitsunfähigkeit + Berentnung und Steigerung der Lebensqualität
realistische, individuelle Ziele (Komorbiditäten, Risiken, Erwartungen und Ressourcen sollten stärker als Gewichtsreduktion allein berücksichtigt werden)
innerhalb von 6-12 Monaten Abnahme von >5% des AAusgangsgewichts (bei BMI 25-35) und von >10% (bei BMI >35)
hohe Rezidivneigung, Maßnahmen zur langfristigen Gewichtsabnahme machen
Voraussetzungen:
hohe Eingeverantwortung und -motivation
intensive alltagsnahe Schulung
realistische Zielsetzung
individuelles patientenzentriertes Therapiekonzept
Langzeitbetreuung durch Betreuungsteam
Unterstützung durchs soziale Umfeld
Wie sollte die Ernährungstherapie bei der Therapie von Übergewicht gestaltet sein? (grundsätzliche Aspekte, praktische allgemeine und praxisnahe Empfehlungen)
Wichtig: Individualität, Ressourcen, Lebensumstände der Klienten und praxisnahe + zielorientierte Empfehlungen
grundsätzliche Aspekte und Empfehlungen:
individuelle Empfehlungen die an Risikoprofil und Therapieziel angepasst werden
Angebot von Ernährungsberatung
Informieren über Ziele, Prinzipien und praktische Aspekte der Änderungen der Ernährungsgewohnheiten
persönliche und berufliche Umfeld mit einbeziehen
praktische Empfehlungen aus der S3-Leitlinie:
Empfehlen von Ernährungsform mit Energiedefizit in ausreichendem Zeitraum ohne Gesundheitsschäden, keine einseitigen Ernährungsformen!
Defizit von 500kcal/Tag (evtl. höher), dafür verschieden Ernährungsstrategien (Reduktion Fett o. KH)
je nach Situation Formulardiäten, für 12 Wochen Energiezufuhr von 800-1200kcal/Tag (ärztliche Aufsicht!)
evtl. stufenweises Vorgehen: alleinige Reduktion von Fett oder KH, Reduktion von Fett + Zucker, Mahlzeitenersatz durch Formularprodukte, alleinige Ernährung mit Formulardiät
praktische Empfehlungen für Menschen mit Adipositas:
große Portionen vermeiden
häufiger Verzehr von fettreichen LM meiden
Fettmenge reduzieren
pflanzliches Fett bevorzugen
ballaststoffreiche LM häufig verzehren
energiefreie Getränke bevorzugen, energiereiche Getränke in Maßen
bei Fertiggerichten auf Energiegehalt achten
Alkoholkonsum einschränken
Vielfalt der LM Angebots nutzen und genießen
KG regelmäßig kontrollieren
Energieaufnahme um 500-800kcal/Tag reduzieren
Protokollieren der LM und regelmäßiger Mahlzeitenrhytmus hilft beim Einhalten der Empfehlungen
Bei Beratung regelmäßig abfragen:
War Klient in der Lage Zielvereinbarungen zur Ernährung, Aktivität und Gewichtsverlauf einzuhalten?
sind Energieaufnahme, EErnährungszusammensetzung, Aktivität angemessen um Ziel zu erreichen?
Wie sollte die Bewegungstherapie gestaltet werden?
Ziel: erhöhter Energieverbrauch und negative -bilanz und positive Effekte bei Erkrankungen
Empfehlungen nach S3-Leitlinie:
mehr körperliche Aktivität , sollte Bestandteil der Gewichtsreduktion sein
>150 Minuten/Woche mit Energieverbrauch von 1200-1800 kcal/Woche bewegen
Bei BMI >35 Sportarten wählen die Bewegungsapparat nicht belasten
auf gesundheitliche Vorteile hinweisen
verständliche und realistische Ziele für Ausübung vereinbaren
Aktivität zur Gewichtsstabilisierung nach -reduktion empfehlen
Wie sollte die Verhaltenstherapie gestaltet werden?
Verhaltensmodifikation sollte individuell sein und folgende Elemente beinhalten:
Selbstbeobachtung von Verhalten und Fortschritt
Einübung eines flexiblen kontrollierten Ess- und Bewegungsverhaltens ((keine rigide Kontrolle)
Stimuluskontrolle
kognitive Umstrukturierung
Zielvereinbarungen
Problemlösetraining/Konfliktlösetraining
soziales Kompetenztraining//Selbstbehauptungstraining
Verstärkerstrategien (z.B. Belohnung von Veränderungen)
Rückfallprävention
Strategien zum Umgang mit wieder ansteigendem Gewicht
soziale Unterstützung
Was für Gewichtsreduktionsprogramme gibt es und was für eine Rolle spielen sie bei der Therapie von Übergewicht?
bieten strukturierte Hilfe zur Reduktion an, nur wenige sind wissenschaftlich abgesichert —> Zielt ist langfristige Lebensstiländerung mit Steigerung der Aktivität:
Abnehmen mit Genuss (AOK): dauert 12 Monate, individuelle Anpassung, App
Bodymed (Arztpraxen): Formulaprodukte, 12 Wochen mit langsam einsteigender Wiederineführung der Mahlzeiten, bei BMI von 30-40
ICH nehme ab (DGE): verhaltensherapeutisches Selbstmanagementprogramm, bei BMI von 25-30 ohne Komorbiditäten und bis 35, vollwertige Ernährung mit Bewegung und Entspannung, 12-Schritte
M.O.B.I.L.I.S: 1 Jahr, BMI von 30-40, Schwerpunkt ist Bewegungstherapie
Optifast-52: 1 Jahr, 1x/Woche Treffen, 12 Wochen Formular und dann kalorienreduzierte Mischkost (1200-1500kcal), interdisziplinär mit Ärzten, Psychologen…
Weight Watchers: für gesunde mit Übergewicht, zählen von Punkten, Abnahme von 1kg/Woche mit Mischkost, Bewegung, regelmäßige Treffen
Was spielt die medikamentöse Therapie bei der Therapie von ÜBergewicht für eine Rolle?
unter ärztlicher Aufsicht begleitend zu einer Lebensstiländerung/Basistherapie bei BMI >28 mit Komorbiditäten oder BMI >30 mit folgenden Voraussetzungen:
Gewichtsabnahme ist <5% des Ausgangsgewichts innerhalb von 6 Monaten Basistherapie
Gewichtszunhame von >5% des Ausgangsgewichts innerhalb von 6 Monaten nach Phase der Gewichtsreduktion
Medikamente nur fortsetzen wenn innerhalb von 4 Wochen Abnahme von 2kg nachweisbar ist
keine Medikamente ohne Zulassung für Reduktion (z.B. Testosteron, Amphetamine…)
folgende Medis sind zugelassen:
Orlistat: reduizert Absoprtion von Fett, 30% des verzehrten Fetts wird nicht absorbiert, einige Nebenwirkung bei Verdauung und MAngel an fettlöslichen Vitaminen + FS
Naltrexon/Bupropion: Wirken auf Hypothalamus zur NAhrungsaufnahme und Appetit, viele Nebenwirkungen
Liraglutid: bei Behandlung vn DM2, stimuliert Insulinfreisetzung, verzögert MAgenentleerung, Appetit, leichte Beschwerden, gut verträglich
Welche chirurgischen Therapien gibt es bei der Therapie von ÜBergewicht?
Ziel: Verbesserung von Komorbiditäten und Lebensqualität
Bei BMI von >35 mit Komorbidität oder >40 wenn konserative Therapie versagt hat, versagt wenn:
nach 6 Monaten Intervention innerhalb von 2 JAhren eine Reduktion bei BMI von 35-39 von >15% und bei >40 von >20% nicht erreicht wurde
Punkt von oben + adipositasassoziierte Erkrankungen durch Eingriff verbessert werden könnte
nach erfolgreicher Reduktion erneute Zunahme von >10% ((nach 1 Jahr)
Voraussetzungen für Eingriff ohne vorige Therapie:
BMI >50
wenn konserative Therapie als nicht erfolgsversprechend/aussichtlos erachtet wird
Besondere Schwere der Begleiterkrankungen die keinen Aufschub dulden
Kontraindikation: Schwangerschaft, instabile psychopathologische Zustände, Bulimie, aktive Substanzabhängigkeit, konsumierende Grunderkrankungen…
Adipositaschirurgische Verfahren werden in restriktive (Schluachmagen), malabsorptive (biliopankreatische Diversion) und kombinierte Verfahren (Bypass) unterschieden
meiste Eviden hat Roux-en-Y-Magenbypass und Schlauchmagen
Wie wird das Gewicht von Kindern beurteilt?
Wie ist die Prävalenz und können sich schon Erkrankungen bilden?
Wird über alters- und geschlechtsspezifische BMI-Perzentile gemacht, da Kinder noch nicht ausgewachsen sind:
>90 Perzentile ist Übergewicht, >97 Perzentile ist Adipositas
AAnteil von Kindern mit Übergewicht und Adipositas stagniert, sind 15,4% übergewichtig und 5,9% adipös
mit zunehmenden Alter ist Anstieg zu erkennen
Bei der Hälfte der Kinder mit Adipositas ist bereits 1 Symptom des metabolischen Syndroms
metabolische Folgen sind im Kindesalter noch reversibel aber psychosoziale Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe ist beeinträchtigt
Wie erfolgt die Diagnostik von Übergewicht bei Kindern und was sind die Ursachen?
Diagnostik variiert in Abhängigkeit der BMI-Perzentile
Bei >90 BMI-Perzentile ausschluss von Primärkrankheiten und Komorbiditäten
Bei >97 ausführlichere Untersuchung mit BLutdruckmessung und -parametern
Bei >99 weitere Abklärung mittels oralem Glucosetoleranztest, Abdomensonografie und Orthopäde
einige Erkrankungen normalisieren sich bei BMI Reduktion
Ursache ist selten Schilddrüsenunterfunktion pder andere Grunderkrankung eher Kombi aus Erziehung, Genetik, eingeschränkte Selbstregulationsfähigkeit, ungünstige Umgebungsfaktoren
Mit wem sollte die Therapie von Kindern mit ÜBergewicht erfolgen, was sind die Therapieziele?
Therape mit Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Ernährungsfachkräfte, Sporttherapeuten
vorheriger Ausschluss anderer Erkankungen
Therapieziele:
übergewichtsbedingte Folgeerkrankungen reduzieren
langfristige Gewichtsreduktion und -stabilisierung
verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit
Ess- und Ernährungsverhalten verbessern
—> generell Förderung von Körper und Psyche
Indikationen: Adipositas oder Übergewicht mit Komorbidität/familiäre Risikokonstellation
Bei Therpaie sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden
Alter
Ausmaß der Adipositas
Art der Komorbidität (Psyche, somatisch)
Familiensituation
Problembewusstsein, Motivation, mentale Fähigkeiten
räumliche Entfernung zum nächsten Therapiezentrum und oder Therapeuten
—> interdisziplinäre und langfristige Therapie um Vielschichtigkeit und Problematik gerecht zu werden
Was sind die Therapieinhalte bei der Therapie von Kindern mit Übergewicht?
folgende Inhalte sollten abgedeckt werden, Verhaltenstraining:
Zur Steigerung der Selbstwahrnehmung und -wirksamkeit (psychosozial)
zur Änderung der Ernährungsgewohnheiten und Essverhalten (Ernährung)
zur Steigerung körperlicher Akitivtät und Reduktion von Sitzzeiten (Bewegung)
Das gesamte Umfeld sollte zur Motivation mit einbezogen werden!
Wirksamkeit und Sicherheit multiprofessioneller Therapiemaßnahmen ist belegt (Medizin, Bewegung, psychosozial)
Bewegung:
aktiverer Alltag und Freizeit
psychosozial:
wertschätzende und offene Haltung des Beraters
Steigerung der Selbstwahrnehmung, -akzeptanz, -wirksamkeit
Ernährung:
Konzept der optimierten Mischkost als Basistherapie (LM mit hoher Nährstoffdichte vorziehen, wenig LM mit hoher Energiedichte)
Alltagstaugliche Empfehlungen und flexible Steuerung des Essverhaltens (keine rigiden Vorgaben oder Verbote)
Schulung der Ernährung, des Essverhaltens, Trinkverhaltens
theoretisches Wissen zur Ernährung, -verhalten, Ursachen von Adipositas und praktische Beratungseinheiten
Einseitige Ernährungsform mit <1200kcal vermeiden!
was sind praktische Ernährungsempfehlungen für übergewichtige Kinder?
Ernährungsgewohnheiten, psychosoziales Umfeld der Kinder und Familie erfragen, Beziehungen zu gleichaltrigen, Hobbys
Angehörige miteinbeziehen
Ernährungsverhalten analysieren
gemeinsam Änderungsmöglichkeiten erarbeiten
Ziele mit Zwischenetappen formulieren
langsame, langfristige Änderung der Ernährungsgewohnheiten, Ziel: langsame Abnahme
Poritonsgröße beachten, kein Nachschlag nehmen
Essgeschw. beobachten, ggf. reduzieren (z.B. keine Medien als Ablenkung)
LM Auswahl anhand 10 Regeln der DGE oder optimierte Mischkost:
täglich Gemüse + Obst, pflanzenbetont, fettarme Milchprodukte, ballaststoffreiche LM (v.a. Vollkorn)
keine Verbote, bewusster Umgang mit kleinen Mengen Süßigkeiten
Süßigkeiten durch Obst oder fettarme ungezuckerte Milchprodukte ersetzen
energiefreie Getränke
Steigerung der Alltagsbewegung
regelmäßige ärztliche Untersuchung
evtl. interdisziplinäre Gruppenprogramme vorschlagen
Was ist DM?
Sammelbegriff verschiedener Stoffwechselstörungen, Leitsymptom: chronische Hyperglykämie durch gestörte Insulinsekretion oder/und -wirkung
9% in DE sind betroffen: Hauptformen sind DM1 und DM2, DM2 haben 90-95%
weitere Formen entstehen aufgrund von Pankreaserkrankungen, genetische Defekte der Beta-Zell-Fumktion, Schwangerschaft
hohe Dunkelziffe von wahrscheinlich weiteren DM2
DM2 tritt bereits bei Kindern und Jugendlichen auf
Was sind die Ursachen von DM?
DM1: chronische autoimmunbedingte Zerstörung der Beta-Zellen des Pankreas mit Folge eines absoluten Insulinmangels
Vom Beginn der Erkrankung bis zu den Symptomen kann eine lange Zeit vergehen, irgendwann sind Beta-Zellen aber zerstört und man ist auf Insulin angewiesen
DM2: Kombination aus Insulinresistenz und Hyperinsulinämie
Vererbungsrisiko von 40-80%, ungünstiger Lebensstil erhöht das Risiko für die Entstehung
Was sind Symptome eines DM?
DM1: Polyurie, Polydipsie, Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Leistungsabfall —> treten erst ab Verlust von 80% der Beta-Zellen auf
DM2: schleichende Symptomentwicklung, Müdigkeit, Erschöpfung, häufige Infektionen, schlecht heilende Wunden, Pilzinfektionen, Juckreiz
Wie erfolgt die Diagnostik eines DM?
liegt vor wenn:
Gelegenheitsplasmaglucosewert >200mg/dl (>11,1mmol/l)
Nüchternplasmaglucose >126mg/dl (>7mmol/l)
oGTT-2-h-Wert im venösen Plasma >200mg/dl (11,1mmol/l)
HbA1c > 6,5% (>48mmol/mol Hb)
Wie erfolgt die Therapie von DM1?
Ziel: Normalisierung des Glucosestoffwechsels und möglichst hohe Lebensqualität
Risiko für schwere Stoffwechselentgleisungen reduzieren (Hypoglykämie, Ketoazidose)
Risiko für Folgeerkrankungen behandeln
Therapie besteht aus den Bausteinen:
Insulintherapie
Schulung (inkl. Ernährungsschulung)
Glucoseselbstkontrolle
psychsoziale Betreuung
Wie erfolgt die Insulintherapie bei DM1?
konventionelle Insulintherapie (CT):
2x Gabe von Mischinsulin morgens und abends 1x
Aus Lang- und Kurzzeitinsulin, feste Mahlzeiten!
intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT):
mehr Insulininjektionen (4x) und häufige Blutglucosekontrolle
Hohe Flexibilität, Standard bei DM1
kontinuierliche subkutane Insulininfusion (CSII)
Insulinpumpentherapie ist ebenfalls ICT
kontinuierliche Gabe von kleinen Mengen kurzwirksamen Insulin zur Deckung des Grundbedarfs
Korrekturgabe bei erhöhtem Bedarf
Was sind Inhalte der Schulung von DM1?
Therapiemaßnahmen müssen selbstständig umgesetzt werden:
täglich mehrmals Insulininjektionen
Glucosemessungen
Einschätzen der LM in BE/KE
Anpassung der Insulindosis an Mahlzeit und Blutglucosewert
Vermeidung von Unterzuckerrung
Anpassung der Therapie bei Bewegung
Wie erfolgt die Insulinanpassung, was sind BE und KE?
In DE ist Konzept BE (Broteinheit) und international KE (Kohlenhydrateinheit) vertreten
1KE = 10g blutglucosewirksame KH, 1BE = 12g blutglucosewirksame KH —> trotzdem regelmäßige Glc Kontrolle vor und nach Mahlzeiten!
Wirkung ist individuell unterschiedlich
erhöhte Blutglucosewerte werden mit schnellwirksamen Insulin korrigiert: 1IE Insulin senkt Blutglucose um 30-50mg/dl (1,7-2,8mmol/l)
Wie und wann erfolgen die Glc-Messung und -kontrollen?
Was sind die Zielwerte bei DM1?
Regelmäßige Messungen sind bei der Therapie unerlässlich
bei ICT mind. 4mal am Tag, alle 2-3 Wochen auch nachts
in besonderen Situation sollte Wert häufiger gemessen werden (Krankheit, Sport, Urlaub, Autofahrt)
Zielwert (bei geringem Hypoglykämierisiko): HbA1c <6,5%
Zielwert (solange keine problematischen Unterzuckerungen auftreten): <7,5%
Wie erfolgt die Therapie bei DM2?
Ziele: Normalisierung des Stoffwechsels und möglichst hohe Lebensqualität
hängen vom Patienten ab (Alter, Komorbidität…)
Für folgende Parameter sollten Therapieziele vereinbart werden:
Blutdruck
Blutglucose
Lipidstatus
KG
Basistherapie und Medikamentöse Therapie
Was ist die Basistherapie bei DM2?
Lebensstiländerung mit ausgewogener Bewegung: Neben Schulung und Blutglucoseselbstkontrolle v.a. Ernährungsberatung und -therapie + Bewegung
Gewichtsreduktion ist klar im Vordergrund:
Motivation zur ausgewogenen Ernährung unter Berücksichtigung der bisherigen Gewohnheiten
Einschätzung der Art und Menge der KH der Mahlzeiten
Erkennen Blutglucoseerhöhender LM (Bei DM2 ohne Insulintherapie)
Proteinzufuhr von 0,8g/kg KG
Wie erfolgt die medikamentöse Therapie bei DM2?
orale Antidiabetika (OAD) werden eingesetzt wenn Basistherapie nicht zum Erreichen des Therapieziels führt
Metformin ist das Medikament der 1. Wahl
wenn Metformin nicht wirkt Einsatz von weiteren OAD (Alpha-Glucosidasehemmer, DPP-4-Inhibitoren (Gliptine), GLP-1-Mimetika, Glinide, Glitazone, SGLT-2-Hemmer, Sulfonylharnstoffe)
zusätzliche Insulintherapie wenn mit OAD allein das Therapieziel nicht erreicht wird
Wie sollte die Ernährungsform bei DM gestaltet werden?
vollwertige Ernährung wie für gesunde Erwachsene
Bei DM2 mit Übergewicht/Adipositas sollte Gewichtsmanagement im Vordergrund stehen (anstreben von Normalgewicht)
selbst Abnahme von 5-10% verbessert Stoffwechsel
Fett: 30-35%, weniger tierisches und mehr pflanzliches (mageres vorziehen, fettarme Zubereitung, 1x Fisch/Woche)
7-10% SFA
<1% trans FS
7-10% PUFA
Differenz MUFA
KH + Ballaststoffe: 45-60% (Dabei auf Insulin und Medigabe achten), Ballaststoffe >40g
Auf GI achten, niedrgie GI LM können zu günstigeren Blut glc führen aber:
Nachteil: Fett- und Energiegehalt bleiben unberücksichtigt (Schokolade hat auch niedrigen GI) —> Fett und Energiebegrenzung sollte aber bei Therapie angestrebt werden…
ballaststoffreiche LM können auch hohen GI haben (Vollkornbrot aus gemahlenem Vollkornmehl)
max. 10% freier Zucker, zuckerhaltige LM wie Honig, Saccharose sind i.o. wenn sie mit anderen Nährstoffen verzehrt werden um Absorption zu verzögern
zuckerhaltige Getränke meiden, sind gut bei Hypoglykämie
Protein: 10-20%, individuell und Nierenfunktion berücksichtigen (dann eher 0,8% bei Störungen)
bei Katabolie erhöhen, bei terminaler Niereninsuffizienz anpassen
Wie sind die Empfehlungen für Salz und Alkohol bei DM?
Salz: 6g/Tag
auf Nachsalzen verzichten und salzhaltige LM einschränken
Alkohol: 20g bei Männern und 10g bei Frauen/Tag akzeptabel
unterdrückt die Glc Produktion in der Leber —> Hypoglykämie
nur Aufnahme mit KH haltigen Speisen
Bei Getränken mit viel Glc wie Cocktails, Bier kein Insulin spritzen, lieber erhöhter Blutzucker in Kauf nehmen
kein Alkohol bei Hypertriglyceridämie, fortgeschrittener Neuropathie; Einschränken bei Übergewicht und Hypteronie
Wie sollte die Mahlzeitenhäufigkeit bei DM gestaltet werden?
festes Mahlzeitenschema bei CT mit abgestimmter KH Menge und Insulindosis
bei ICT flexible Abstimmung, kein festes Schema
MAhlzeitenhäufigkeit sollte individuell nach Bedürfnissen sein:
Bei Übergewicht 3/Tag
evtl. Zwischenmahlzeiten wenn Sulfonylharnstoffe oder Insulin genommen wird (fettarm, KH reich)
Patienten die zu nächtlicher Hypoglykämie neigen KH- und ballaststoffreiche Spätmahlzeit
stets Notkohlenhydrate in Reichweeite haben bei Insulin oder Sulfonylharnstoffeinnahme (Traubenzucker, zuckerhaltige Getränke, kleine Obstsaftpäckchen)
meditterane Ernährung ist empfehlenswert
Wie sind die Empfehlungen zu Zuckeralternativen?
Frc führt nicht zu Insulinausschüttung, kann aber Entwicklung von Fettleber begünstigen
auf Frc in LM achten, v.a. auf Isoglucose (hat hphen Frc Anteil)
Obst 2x/Tag essen!
Zuckeraustauschstoffe wie Zuckeralkohole (Sorbit, Mannit, XXylit, Isomalt) haben keine wesentlichen Vorteile ggü. Saccharose
Süßstoffe sind nicht gesundheittschädlich und können genutzt werden (in normaler Dosis)
Aspartam nicht verwenden bei Phenylketonurie
Wie werden KH arme Diäten bei DM beurteilt?
verfügbare Datenlage unzureichend um Bewertung des Nutzens KH armer Ernährungsformen bei DM vorzunehmen
Glc Wert verbessert sich zwar aber LDL steigt, langfristige Ergebnisse gibt es kaum
Wodurch sollten KH ersetzt werden?
Patienten mit DM essen meist schon zu viel Fett
proteinreiche Ernährung fördert bei Patienten mit Nephroapthie und Mikroalbuminurie Nierenschäden (sind bei ca. 20-30% der DM Patienten)
Gefahr von zu wenig Ballaststoffen, Mg, Ca, wasserlösliche Vitamine
ADA empfiehlt individuelle Verteilung der Makronährstoffe unter Berücksichtigung der Therapieziele
Was ist Gestationsdiabetes?
Glucosetoleranzstörung die erstmals während der Schwangerschaft mit einem 75g oralen Glucosetoleranztest (oGTT) aus venösem Plasma diagnostiziert wird
ist häufigste und schwerwiegendste SChangerschatfskomplikation (5,9% der SChwangeren)
Bei Mutter:
Risiken für Harnwegs- und vaginal Infekte, Hypertonie, Präeklampsie, Geburtskomplikationen
35-60% mit GDM entwickeln innerhalb von 10 Jahren DM
Bei Kind:
erhöhtes Geburtsgewicht durch vermherte Insulinsekretion
Risiko für kindliche Adipositas und Entwicklung gestörter Glucosetoleranz
Wie erfolgt das Screening und die Diagnstik von GDM?
Test vor der 24. Woche durch:
Messung Nüchternblutglucose oder
Messung HbA1c-Wert
Bei Frauen mit bisher unauffälligen oder unbekannte Werte 75g-oGTT-Test zwischen 24-28. Woche (nüchtern 1-2h nach dem Trinken von 75g Glc)
Nüchternblutglucose >126 mg/dl gilt als Verdacht, >200mg/dl 2h nach trinken ist DM
nach operativen Verfahren die Absorption beeinflussen (Magenbypass) kein oGTT-Test aufgrund des Dumping Syndroms —> Blutglucosemonitoring unter Alltagsbedingungen
Wie erfolgt die Therapie beim GDM?
Ernährungstherapie führt bei 90% der Schwangeren zum Erreichen der Zielwerte und ist 1. therapeutische Maßnahme
Zielwerte: Nüchternblutglucose 65-95mg/dl, <140mg/dl 1h nach Mahlzeit, <120mg/dl 2h nach Mahlzeit
Ernährungstherapie beinahltet folgende Punkte:
individuelle Beratung (Essgewohnheiten, Tagesrhytmus, KG, soziokultureller Status)
KH Anteil von 40-50%(nicht weniger als 175g), 20% Proteine, 30-35% Fett, ausreichend Vitamine + Mineralstoffe
Vorziehen von Kh reichen LM mit hohem Ballaststoffgehalt und niedrigem GI
3 Hauptmahlzeiten und 2-3 Zwischenmahlzeiten (inkl. 1 Spätmahlzeit um postprandiale Spitzen zu vermeiden)
KH Menge beim Frühstück am niedrigsten (Insulinresistenz ist morgens am höchsten)
regelmäßige Bewegung
Blutglucosekontrolle:
zu Beginn für 1-2 Wochen ein 4-Punkte Profil (morgens nüchtern und 1-2h nach Hauptmahlzeitne)
Reduktion der Häufigkeit wenn alle Werte nach 2 Wochen im Zielbereich sind, dann nur noch 1x/Tag oder 4-Punkte Profil 2x/Woche
bei Insulintherapie täglich 4 Messungen!
Wie sollte die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft bei einem GDM optimal aussehen?
Zunahme orientiert sich am BMI, bei Adipositas moderate Energiezufuhr
<1600-1800kcal/Tag wegen Ketonkörperbildung vermeiden
Wie sollte die PRävention und Nachsorge eines GDM erfolgen?
bereits vor der Schwangerschaft Gewicht reduzieren wenn Adipositas/Übergewicht besteht
bei 13-40% bildet sich nach der SChwangerschaft die Glucosetoleranzstörung nicht zurück
Risiko ist erhöht bei Adipositas vor Schwangercschaft, Familienanamnese, IInsulintherapie bei GDM, hohes Alter
Kontrolle nach 6-12 Wochen nach Geburt im 75g-oGTT
bei postpartalen Glc Toleranzstörung und hohem DM Risiko Maßnahmen zur DM Prävention anbieten
Risiko von 35-60% 10 JAhre nach Schwangerschaft DM zu entwickeln —> kontinuierliche Kontrollen, am wichtigsten ist Lebensstiländerung
Stillen hat positive Effekte auf Mutter und Kind!
Was sind Dyslipoproteinämien?
gekennzeichnet durch Konzentrations- und/oder Kompositionsveränderungen eines oder mehrerer Lipoproteine, dies umfasst Hyper- und Hypolipoproteinämien und Mischformen
Hyperlipoproteinämie/Hyperlipidämie: Konzentration der Lipoproteine ist erhöht / auch erhöht Konz. von Cholesterol, TG
können primär und sekundär sein
Hypolipoproteinämie: Konz. der Lipoproteine ist vermindert
können in 3 GGruppen klassifiziert werden:
1. primäre Hypercholesterolämie (LDL-Cholesterolkonz. erhöht)
2. primäre Hypertriglyceridämie
familiäre Hypertriglycreidämie
Chylomikronämie und Chylomikronämiesyndrom
3. gemischte Hyperlipidämie
familiäre Dysbetalipoproteinämie
familiäre kombinierte Hyperlipidämie
Was sind Lipoproteine?
wie ist die Prävalenz in DE für Dyslipoproteinämie?
transportieren Lipide ins Gewebe und bestehen aus Cholesterol, TG, Phospholipiden, Proteinkomponenten (Apoliporproteine)
Hauptlipoproteinklassen:
VLDL, LDL, HDL, Chylomikronen, Lipoprotein (a)
64,5% Männer, 65,7% Frauen
mehr als die Hälfte hat unerkannte Dyslipidämie
Dysplipoproteinämie sind Risikofaktor für KHK, machen in DE 40% der Todesfälle aus
Was sind die Ursachen von Hypolipoproteinämien?
Risikofaktoren sind:
Männliches Geschlecht
Menopause
Adipositas
Genetik
erhöhte Zufuhr von Nahrungsfett und -cholesterol
spezielle Wirkung einzelner Nahrungs FS
Primär sind vererbte Gendefekte die zur erhöhten Synthese oder vermindertem Abbau führen
sekundäre sind Folgen anderer Grunderkrankungen (DM, Hypothyreose, Niereninsuffizienz, Lebererkrankung), durch erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung kann meist auch Dyslipidämie normalisiert werden
Wie erfolgt die Diagnstik und Symptomatik von Hyperlipoproteinämien?
Neben Gesamtcholesterinwert auch LDL und HDL, HDL-c und ApoB
normal ist:
LDL <115mg/dl
HDL:
Frauen >45 mg/dl
Männer > 40 mg/dl
TG <150 mg/dl
Lipoprotein (a) <30mg/dl
keine positive Familienanamnese für eine KHK
—> Normalwerte gelten nicht für Patienten mit manifestierten Gefäßerkrankungen (Atherosklerose)
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf Lipoproteine?
Einfluss hat NAhrungsfett (Qualität und Quantiät) und verschieden KH
Nahrungscholesterol erhöht das LDL bei Hyperrespondern, bei Non-Respondern senkt es die körpereigene Synthese
Gesamtfett steht in positiver Beziehung zum LDL
hohe Aufnahme kann TG und LDL erhöhen, HDL senken
Reduktion senkt LDL + HDL, erhöht TG
langkettige SFA
erhöhen LDL —> KHK Risiko, Thrombusbildung
erhöhen ganz leicht HDL
senken VLDL bei KH induzierter Hypertriglyceridämie
Austausch MUFA gegen SFA senken LDL, heben HDL + TG, VLDL gering an
Austausch von SFA mit PUFA senkt LDL
n-6 PUFA senken leicht LDL und HDL, TG auch wenn KH reduziert
langkettige n-3-PUFA senken TG, LDL gering angehoben
Alpha Linolsäure senkt Gesamt- und LDL-Cholesteirn
trans FS sind ungüsntiger als SFA, senken HDL und steigern LDL und TG
Welche weiteren Ernährungsfaktoren beeinflussen die Lipoproteine und das Risiko für KHK?
hyperenergetische Ernährung + Übergewicht erhöht hepatische Synthese von VLDL, erhöht LDL + TG
Gewichtsreduktion senkt TG + LDL
Ballaststoffe senken LDL
KH erhöhen VLDL Synthese in Leber v.a. MS, DS, Zuckeralkohole, es gibt weitere positive und negative Einflusse
mehr KH zulasten von Gesamtfett und SFA senkt Gesamtfett, LDL, HDL
unabhängig von Qualität der FS steigt TG
Zulasten von PUFA steigt LDL, Gesamtcholesterol und sinkt HDL
Diterpene aus KAffee erhöhen LDL (sind nicht in Filterkaffee)
Alkohol steigert VLDL, erhöht leicht HDL
Wie erfolgt die Therapie von Dyslipoproteinämien?
bei sek. steht Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund
bei primären muss erhöhte Cholesterol- und TG-Konz. normalisiert werden
Bei Bewertung eines kardiovaskulären Risikos werden Fettstoffwechselstärungen nicht isoliert betrachtet, zusammen mit weiteren Faktoren (Rauchen, Bewegung, Hypertonie…) —> Je nach Risikokonstellation striktere LDL Werte
Grundlage bei primärer: Ernährungsfaktor, Lebensstil mit Bewegung, Sport, Verzicht auf Alkohol und Nikotin
Wie sollte das Ernährungskonzept bei Dyslipoproteinämien sein?
orientiert sich an Vollkostformen
berücksichtigung von Fettmenge, FS Qualität, KH MEnge und -qualität
Senkung des KG ist wichtige Maßnahme!
Ernährung bei Hypercholesterolämie (LDL erhöht)
Reduktion SFA (<7%) + trans FS
PUFA senken LDL halb so stark wie SFA es anheben
Fettreduktion zugunsten von komplexen, ballaststoffreichen KH
lösliche Ballaststoffe senken LDL
Erhöhung von Gesamtfett auf 35% geht meist mit vermehrter SFA und Anstieg des LDL einher
300mg Cholesterol am Tag
Phytosterine/-stanole in LM können ab 2g/Tag LDL senken (Margarine, Milchprodukte)
Ernährung kann LDL um 5-30% senken
Ernährung bei Hypertriglyceridämie (VLDL-TG erhöht)
Zufuhr von KH auf 50% beschränken (nicht Keto!), MS + DS nicht >10%, Ballaststoffe auf 30-40g
Ersatz der KH vorweigend durch MUFA/PUFA
evtl. Einnahme von Fischölkapseln zur Senkung VLDL
Verzicht auf Alkohol
Elemente der lipisenkenden Ernährung sind:
isoenergetische Energiezufuhr bei Normgewicht und hypoenergetisch bei Übergewicht (Reduktion von 500-800kcal//Tag) —> Taillenumfang bei <80 bei Frauen und <94 bei Männern
modifizierte Fettzufuhr (in Zusammensetzung)
erhöhte Ballaststoffzufuhr
Was ist die Besonderheit der familiären Chylomikronämiesyndroms (FCS)?
seltene, autosomal-rezessiv vererbte Störung des Chylomikronstoffwechsels, TG sind sehr stark erhöht (>880mg/dl) —> spezielle Therapie die mit ernährungstherpaie kombiniert wird
Ernährungstherapie weicht von üblichen Empfehlungen bei Fettstoffwechselstörungen ab:
starke Reduktion der Fettzufuhr auf 10-15%
Einhaltung der Referenzwerte von essentiellen FS Alpha-Linolsäure und Linolensäure (2-4%)
MCT-Öle als FS-Quelle, werden unabhägnig von Chylos transportiert
komplexe KH und vermeiden von MS, zuckergesüßten LM
regelmäßige Statusbestimmung und evtl. Supplementation von fettlöslichen Vitaminen, Mineralstoffen
angepasste Energiezufuhr
empfohlene LM: Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchte, fettfreie bzw. fettarme LM, kleinere Mengen Obst, fettfreie Milchprdukte ohne Zuckerzusatz
Was ist Gicht?
Stoffwechselkrankheit, die als Folge einer Hyperurikämie, d.h. einer erhöhten Harnsäurekonz. im Blut auftritt
Harnsäure ist Abbauprodukt von Purinen, ist Löslichkeitsgrenze von 6,5mg/dl erreicht, kann es zu Ausfällungen in Form von Kristallen in Geweben und Gelenken kommen
z.B. durch unzureichende Harnsäureausscheidung oder Überproduktion von Harnsäure oft ist es Kombi
in 90% der Fälle ist es primär (angeboren)
sekundäre Form entsteht durch KRankheiten (Nierenfunktionsstörung, hämatologische KRankheit) oder Medis (z.B. Diuretika)
1-3% in DE betroffen (Männer 10x mehr, in Menopause steigt Risiko bei Frauen)
Was sind die Ursachen von Hyperurikämie und Gicht?
Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen (sind in DNA, RNA)
Purine entstehen beim Abbau von Zellen im Körper oder werden durch Nahrung aufgenommen
Harnsäure muss ausgeschieden werden, Körper kann sie nicht abbauen
80% über Niere und 20% über Darm
Ist Purinstoffwechsel gestört kommt es zu Anreicherung von Harnsäure —> Hyperurikämie, der auskristallisieren (Natriumuratkristalle) kann —> Gicht
Ablagerung der Kristalle kann zunächst ohne Folgen sein, kommt es zu einer vermehrten Aufnahme von Purinen kann Anfall entstehen
Wie ist die Symptomatik eines Gichtanfalls?
durch Harnsäurekristalle ausgelöste, akute schmerzhafte Entzündung eines Gelenks
Typisch wird Großzehengrundgelenk oder Daumengrundgelenk betroffen
Beschwerden klingen auch ohne Behandlung nach einige Tagen/Wochen ab —> symptomfreie Intervallphase
chronische Gicht: wiederholt Gichtanfälle, Ablagerungen von Uratkristallen, Ausweitung der Entzündungsreaktionen, Knorpel- und Knochenzerstörungen mit arthritischen Gelenkveränderungen
Was sind die Risikofaktoren einer Gicht?
hohes Alter, Männlich, Übergewicht, Medikamente (v.a. Diuretika)
Nahrungsfaktoren:
hyperkalorische Ernährung
exzessiver Fleischverzehr, Innereien
Schalentiere
Alkohol
fructosereiche LM (v.a. Getränke)
komplettes Fasten —> Metabolisierung von Fett —> KEtoazidose hemmt Ausscheidung von Harnsäure
Wie erfolgt die Diagnostik von Gicht?
Messung der Harnsäurekonz. im Blut (>6,8mg/dl)
Serumwert muss beim Gichtanfall aber nicht erhöht sein
Goldstandard: Nachweis von Natriumuratkristallen in Gelenkflüssigkeit/um Gelenk liegendes Gewebe
unterstützend bildgebendes Verfahren über typische Symptomatik der schmerzhaften Schwellung
Rötngenaufnahmen bringen erst Jahre nach dem Auftreten eine Diagnose, Kristalle müssen groß genug sein
erhöhte Entzündungsparamter im Blut bei Gichtanfall
Wie erfolgt die Therapie einer Hyperurikämie oder eines Gichtanfalls?
Ernährungstherapie als Basis, zusätzlich Medis zur Senkung der Harnsäurekonz.
Ernährung kann Harnsäurekonz. um bis zu 20% senken
Arzneien sind z.B. Urikostatika (Allopurinol, Febuxostat)
Ernährungstherapie:
langsame Normalisierung des KG
Einschränkung der Purinzufuhr
ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Senkung der endogenen Harnsäuresynthese (Verzicht auf Alkohol, Fructosehaltige Getränke)
Welche praktischen Tipps zur Ernährung gibt es bei Gicht?
Normalgewicht anstreben
Bei Übergewicht: langsame Reduzierung! fettreiche, KH arme Diäten vermeiden
vollwertige, pflanzenbetonte, energiereduzierte, purinarme Ernährung mit Bewegung
alle Vollkostformen sind geeignet, v.a. ovo-lacto vegetarische Ernährung ist empfehlenswert
LM:
purinreiche LM wie Innereien, Haut, Schalentiere meiden
Verzehr von Fleisch und Wurstwaren, einigen Fischen (Hering, Forelle, Sprotten, Ölsardinen, Sardellen) reduzieren
pflanzliche LM wie Hülsenfrüchte enthalten auch viele Purine, steigern aber Harnsäure nicht so stark wie tierische (Verzehr trotzdem einschränken)
Trinkmenge auf 3l erhöhen um Ausscheidung von Harnsäure zu erhöhen
Wasserverluste kompensieren, vor dem Schlafen nochmal reichlich trinken um Nachturin zu verdünnen
energiefreie Getränke vorziehen, verdünnte Saftschorlen (1:3)) sind ok, KAffee, Tee und Kakao sind auch erlaubt
für alkalischen Urin sorgen durch pflanzebetonte Ernährung, alkalisierende Getränke (Schorlen aus Zitrusfrüchten, hydrogencarbonatreichem Mineralwasser, Natrium-citrium-Pulver)
erhöhter Verzehr von Fructose und Saccharose meiden (gezuckerte Getränke, Süßigkeiten), Obst aber nicht!
Verzicht/Verringern von alkoholischen Getränken, Bier (auch alkoholfreies) enthält außerdem purinreiche Hefe
Was ist eine nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) und welche Krankheitsstadien gibt es?
Lebererkrankung die durch Risiken des metabolischen Syndroms begünstigt wird, bezeichnet ein Spektrum an Veränderungen der Leberzellen (Verfettung, Entzündung, Vernarbung), die in Abwesenheit von Alkoholkonsum entstehen
Adipositas ist wichtigster Promotor der metabolischen Syndroms, Genetik ebenfalls
Fettleber = Einlagerung von Fett in mind. 50% der Leberzellen, ist zusätzlich Entzündung vorhanden ist es eine Steatohepatitis
Steatohepatitis hat verschiedene Ursachen: schädigender Alkoholkonsum, Begleitphänomen anderer Erkrankungen (sekundäre Steatose), metabolische Risikofaktoren
Um NAFLD von alkoholisch bedingter Fettleber abzugrenzen sind Grenzwerte von 10g bei Frauen und 20g bei Männern
folgende Krankheitsstadien gibt es:
einfache Leberverfettung NAFL
entzündliche Leberzellverfettung NASH
Fettleberzirrhose/hepatozelluläres Karzinom HCC
—> Zirrhose kann über Zeit aus einer Verfettung und Entzündung der Leberzellen resultieren
Wie ist die Prävalenz einer NAFLD und welche Ursachen kann es haben?
entsteht im Kontext von metabolischen Risikofaktoren und wird deshalb auch als hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms bezeichnet
20-30% betroffen in DE
Hauptursachen sind Adipositas, Bewegungsmangel, genetische Faktoren können Entstehung begünstigen
Fructose und Nikotin kann entstehung begünstigen
Wie sind die Symptome und wie erfolgt die Diagnostik?
viele Lebererkrankungen verlaufen bis zur deutlichen Einschränkung der Leberfunktion komplett symptomlos
eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Beschwerden im rechten OBerbauch
Basisdiagnostik bei PAtienten mit metabolischen Syndrom ode rleicht erhöhte Lebewerte
—> präventives Screening auf NAFLD bei Hochrisikopatienten wird in Leitlinien empfohlen
Diagnose kann nach Ausschluss folgender Erkrankungen getroffen werden: (ist Ausschlussdiagnostik)
metabolische Parameter (DM, Fettstoffwechselstörung), Speichererkrankung, immunologische Erkrankung mit Leberbeteiligung, autoimmune Erkrankung, Enzymdefekte, virale Infektionen
spezifische PArameter gibt es nicht Diagnose erfolgt anhand klinischer und apparativer Diagnostik
NAFLD fibrosis score ist Algorithnus der aufgrundlage folgender Parameter berechnet wird:
Alter, BMI, Laborwerte, Thrombozyten, Albumin, DM1/DM2
—> umfasst metabolische Risikofaktoren in Korrelation zu Anzeichen einer LEberschädigung oder -funktionsstörung
FIB-4 Score ist labormedizinisch günstigerer Faktor als NAFLD fibrosis score:
Alter, Laborwerte, Thrombozyten
Fatty liver index kann zur kardiovaskulären Risikoeinschätzung genutzt werden:
Größe, Gewicht, Taillenumfang, Gamma-GT
Wie erfolgt die Therapie einer NAFLD?
Ursachen der KRankheitsentwicklung erkennen, bei PAtienten mit NAFLD folgende MAßnahmen:
Reduktion des Übergewichts, kein Rauchen, körperliche Aktivität, Speisesalzrestriktion, evtl. Medikamente für Stoffwechselerkrankungen (für Fettleber gibt es keine)
Unabhängig von den Ursachen einer Verfettung sind Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten für den weiteren Verlaf mitverantwortlich —> Basis der Behandlung ist Anpassung des Lebensstils an bereits bestehende Stoffwechselveränderungen (DM, Hypertonie…)
Ziel: akute Komplikationen und Folgeschäden für Leber und Herz-Kreislauf-System verhindern, v.a. durch energiereduzierte Ernährungsweise und Abnahme
Normalisierung/Reduktion der Leberwerte
Gewichtsabnahme bei Übergewicht/Adipositas von 7-10%
Änderung der Ernährungsgewohnheiten
Verhaltensanpassung
Begleiterkrankungen erkennen und therapieren
—> Durch Lebensstiländerungen kann sich eine NAFLD regenerieren (fibrotische Veränderungen nicht)
Welche Aspekte sollten in der Ernährungstherapie bei einer NAFLD berücksichtigt werden?
langfristige Kostform abstimmen um langfristige Reduktion/stabilisierung zu bekommen
Reduktion von 500-800kcal/Tag durch Reduktion von Fett oder KH
einseitige Formen vermeiden!
Für langfristige NAFLD Therapie eignen sich alle Vollkostformen
regelmäßiger Austausch zwischen PAtient und Therapeut, erfragt werden sollte:
konnten Empfehlungen umgesetzt werden
Falls nein welche Alternativen können zum Ziel führen
Falls ja, sind ergriffene Maßnahmen ausreichend um Reduktion zu erreichen
Ernährungsempfehlungen:
Reduktion Energiedichte/Mahlzeit, freie Zucker, SFA
Einschränkung Alkohol
Mehr Gemüse, Ballaststoffe
Reduktion der Portionsgrößen
praktische Tipps:
täglich ballaststoffreiche LM (v.a. Gemüse, Vollkorn)
2x Obst/Tag (Beerenfrüchte bevorzugen)
gesüßte LM erkennen und reduzieren
pflanzliche Fette, Samen, Nüsse vorziehen
Alkoholkonsum aufs Minimum reduzieren, am Besten verzicht
Vielfalt des LM-Angebots nutzen, möglichst geringer Einsatz von hoch verarbeiteten und energiereichen LM
Protokollieren!
im Mittelpunkt sollten folgende Themen sein:
Reduktion von 500-800kcal/Tag (kleinere Portionen, energieärmere LM)
Warenkunde um energieärmere LM + deren Qualität zu erkennen
Strukturierung von Tagesabläufen (wann MAhlzeit zubereiten)
Einkaufstraining und Wochenplanung für Grundnahrungsmittel
regelmäßige Gewichtskontrolle und Umgang mit Schwankungen
Was spielt die Bewegung und das Verhalten bei der Therapie einer NAFLD für eine Rolle?
regelmäßige Bewegung unterstützt negative Energiebilanz
Verhaltenstherapie ist wichtig für langfristige Änderung von Ernährung und Bewegung, folgende Elemente sollten enthalten sein:
Planung strukturierter Tagesabläufe
flexibel kontrolliertes Ess- und Bewegungsverhalten
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