Stadtmarketing und Events
Hinsichtlich aller Folien sollte man über ein Grundverständnis verfügen. Details und Zahlen werden nicht abgefragt.
Stadtevents allgemein (1/2) (F. 2)
Das Konzipieren und Umsetzen von Stadtevents ist eine der herausfordernden und faszinierendsten Aufgaben des Stadtmarketings.
Veranstaltungen und Feste wurden schon immer als Instrumente zur Emotionalisierung und Inszenierung von Orten eingesetzt.
Der Trend zum Event ist geprägt durch die sogenannt Aufmerksamkeitsökonomie. (Zum Begriff vgl. SWR-Audiodatei vom 2.2.23, 8 Min.: https://www.swr.de/swrkultur/leben-und-gesellschaft/aufmerksamkeitsoekonomie-erklaert-von-bernhard-poerksen-104.html)
Events können ein Mittel zur Kommunikation der Stadtidentität sein.
Stadtmarketingorganisationen sollten sich aber bei der Gestaltung von Veranstaltungen konsequent auf die reale Stadtidentität beziehen.
Festivalisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums müssen vermieden werden.
Stadtevents allgemein (2/2) (F. 3)
Events lenken nur temporär mediale Aufmerksamkeit auf eine Stadt.
Austauschbare Events machen die Städte nicht authentischer und lebenswerter.
Das Stadtmarketing ist gleichermaßen Agent und Profiteur der Eventisierung.
Events sind als touristisches Marketinginstrument betriebswirtschaftlich zielführend, denn sie wirken auf die Stadtwirtschaft, schaffen Besuchsanlässe, fördern Gastronomie und Einzelhandel und vergrößern temporär den städtischen Einzugsbereich
Die Wirtschaftlichkeit von Veranstaltungen hat sich jedoch aufgrund erhöhter Sicherheitsauflagen und Gebühren, rechtlicher Rahmenbedingungen, höherer Besuchererwartungen sowie kontinuierlich gestiegener Eventangebote und damit einem erhöhten Wettbewerbsdruck insgesamt verschlechtert.
Erfolgsvoraussetzungen von Stadtevents (F. 4)
Voraussetzung für einen positiven Imagetransfer ist die Passfähigkeit zwischen Event und Eventobjekt.
Das Stadtmarketing steht vor der Aufgabe, die gewachsene Identität in Richtung „verkäuflicher Events“ aufzubereiten. Hierbei wird häufig auch Kitsch produziert. Kitsch und Klischees nehmen erwartbare und damit marktfähige Muster auf und schaffen so eine intuitive und schnelle Verständlichkeit der Botschaften.
Erfolgreiche Veranstaltungsformate greifen bei der temporären Gestaltung der öffentlichen Räume vorhandene, aber normal nicht genutzte Emotionen auf.
Auch bei Stadtevents gilt der Grad der Interaktion und damit die Beteiligung der Eventbesucher als relevantes Erfolgskriterium, denn Interaktion erhöht die Markenbindung und damit die Nachhaltigkeit. Aktives Tun der Event-Rezipienten oder Veranstaltungsbesucher steigern das Erlebnis.
Stadtevents und Bürgerschaft (F. 5)
Beteiligung von und Kooperation mit Vereinen, Initiativen, Unternehmen und der Bürgerschaft ist das Merkmal der Veranstaltungsorganisation im City- und Stadtmarketing. Vor allem für Klein- und Mittelstädte, aber auch in den Großstädten, ist das ehrenamtliche Engagement überaus wichtig. Nicht selten werden dadurch Veranstaltungen überhaupt erst möglich gemacht – auch weil das Ehrenamt bei finanziellen und personellen Engpässen gute Unterstützung des City- und Stadtmarketings bietet.
Bürgerinnen und Bürger können auch Impulsgeber für Events sein. Ideenwettbewerbe, Bürgerforen oder Onlinekommunikation sind beliebte Verfahren um Eventbestandteile mit der Bürgerschaft zu entwickeln und damit stärker in der Öffentlichkeit zu verankern.
Stadtevents und Raum (F. 6)
Zur Erzielung von Deckungsbeiträgen können bei Events Eintritte erhoben werden. Aber auch mit freiem Zutritt können Events die Sozialstruktur der öffentlichen Räume ändern und quasi privatisieren.
Events bringen oft erhebliche Belastungen für die Stadt und deren Bewohnerinnen und Bewohner mit sich. Lärmemissionen, Umweltschäden in Grünanlagen und Erholungszonen sowie Auswirkungen auf die oft denkmalgeschützte Bausubstanz sind vorrangig zu nennen.
Events im öffentlichen Stadtraum sind ein gefragtes Instrument zur Belebung der Städte. Insbesondere als Frequenzbringer und als Mittel zur Steigerung von Attraktivität, Aufenthalts- und Erlebnisqualität wird die Planung und Durchführung von Events auch in Zukunft Teil der Aufgaben des City- und Stadtmarketings sein. Aufgrund zunehmender Virtualisierung und der Verlagerung von innerstädtischen Funktionen in die digitalen Welten wird die Bedeutung authentischer, real erfahrbarer Stadterlebnisse noch zunehmen.
Handlungsempfehlungen für Stadtevents (1/2) (F. 7)
Eventstrategie ist in die Gesamtmarketingstrategie einzubinden
Eventkonzepte für Städte dramaturgisch aufbauen und in der Wirkung verlängern
Events zur Bürgeraktivierung nutzen
Ziele definieren und evaluieren
Konzepte flexibel planen
Konzeptionellen Kern und Rahmenprogramme differenzieren
Finanzierung frühzeitig sichern
Sponsoren und Partner frühzeitig einbinden und Erwartungen managen
Handlungsempfehlungen für Stadtevents (2/2) (F. 8)
Professionelles Projektmanagement und Entscheidungsstrukturen aufsetzen
Qualität von Stadtevents sichern
Rechtliche Rahmenbedingungen kennen und managen
Zielgruppen für Kommunikation klar definieren und abstimmen
Große Bilder erzeugen
Kommunikationsanlässe im Planungsprozess nutzen
Wirkung der Kommunikation nach innen multiplizieren
Fazit zu Stadtevents (F. 9)
Im Kern geht es bei Stadtevents darum, prägende Identitätsmerkmale einer Stadt zu finden, daraus eine Story und ein Programm für die Veranstaltung zu entwickeln, dies als Beteiligungsprojekt anzulegen und die sich daraus ergebenden Unplanbarkeiten auszuhalten.
Umfrage zu Stadtevents des bcsd (F. 24)
► Events sind meist Feste oder Märkte
► Events werden immer teurer
► Events sind ein Zuschussgeschäft
► Eventfinanzierung braucht viele Standbeine
► GEMA ist eine große Herausforderung für Events
► Events erfordern ein Multichannel-Marketing
► Lokale Terminabstimmung von Events ist elementar
► Events haben zahlreiche Erfolgsfaktoren
► Sicherheit von Events ist eine Herausforderung
► Enorme Vielfalt an Hemmnissen bei Events
► Events werden komplizierter
► Terrorabwehr bei Events aufwendig
► Eventdokumentation ist wichtig
► Besucherzahlen von Events werden meist nur geschätzt
► Events nehmen zu und werden wichtiger
5 Punkte
3. Stadtmarketing und Events
Stadtevents emotionalisieren Städte, dürfen aber nicht kommerziell überladen sein.
Wirtschaftlich relevant für Tourismus, Handel und Gastronomie, jedoch steigende Kosten.
Authentizität und Bürgerbeteiligung sind entscheidend für den Erfolg.
Lärmbelastung und Privatisierung öffentlicher Räume als Herausforderungen.
Erfolgreiche Events sind strategisch geplant, finanziell gesichert und interaktiv.
Zusammenfassung der Präsentation "Stadtmarketing und Events"
Die Präsentation behandelt die Rolle von Stadtevents im Stadtmarketing, ihre Auswirkungen, Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen und Handlungsempfehlungen.
1. Bedeutung von Stadtevents
Stadtevents sind ein zentrales Instrument zur Emotionalisierung und Inszenierung von Orten.
Sie dienen der Kommunikation der Stadtidentität, sollten aber authentisch bleiben.
Festivalisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums sollten vermieden werden.
Der Trend zu Events ist geprägt durch die Aufmerksamkeitsökonomie.
2. Herausforderungen und wirtschaftliche Aspekte
Events ziehen nur temporär mediale Aufmerksamkeit auf eine Stadt.
Standardisierte Events steigern nicht die Authentizität oder Lebensqualität.
Sie sind wirtschaftlich sinnvoll für den Tourismus, Handel und Gastronomie.
Die Wirtschaftlichkeit leidet jedoch unter steigenden Kosten durch Sicherheitsauflagen, rechtliche Rahmenbedingungen und höheren Besuchererwartungen.
3. Erfolgsfaktoren für Stadtevents
Passfähigkeit zwischen Event und Stadtidentität ist essenziell.
Bürgerbeteiligung stärkt die lokale Verankerung (z. B. durch Ideenwettbewerbe).
Interaktion der Besucher erhöht die Markenbindung und Nachhaltigkeit.
Erfolgreiche Events nutzen vorhandene Emotionen im städtischen Raum.
4. Raumbezogene Aspekte von Events
Veranstaltungen können die Sozialstruktur des öffentlichen Raums verändern und ihn faktisch privatisieren.
Lärmbelastung, Umweltschäden und Auswirkungen auf historische Gebäude sind relevante Herausforderungen.
Trotz zunehmender Virtualisierung bleibt die Bedeutung real erfahrbarer Stadterlebnisse hoch.
5. Handlungsempfehlungen für erfolgreiche Events
Integration in die Gesamtstrategie des Stadtmarketings.
Langfristige Planung und Finanzierungssicherung.
Zielgruppenorientierte Kommunikation und Multichannel-Marketing.
Einbindung von Sponsoren und Partnern.
Sicherstellung rechtlicher und sicherheitsrelevanter Rahmenbedingungen.
6. Umfrageergebnisse zu Stadtevents (bcsd 2017)
Events sind meist Feste oder Märkte und gewinnen an Bedeutung.
Steigende Kosten und Sicherheitsanforderungen erschweren die Planung.
Vielfältige Finanzierungsmodelle notwendig, da viele Events Zuschussgeschäfte sind.
Multichannel-Marketing und Terminabstimmung sind entscheidend für den Erfolg.
GEMA-Gebühren und Terrorabwehr sind große Herausforderungen.
Besucherzahlen werden oft nur geschätzt, Dokumentation wird wichtiger.
7. Fazit
Stadtevents sind ein essenzielles Instrument im Stadtmarketing, das gezielt genutzt werden muss, um nachhaltige Effekte zu erzielen. Entscheidend sind Authentizität, Interaktion, wirtschaftliche Tragfähigkeit und eine strategische Planung.
Zuletzt geändertvor 21 Stunden