Was ist Morbus Chron (MC) und Colitis ulcerosa (CU)?
sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), die i.d.R. in Schüben verlaufen. Je nach Intesnsität und Dauer der Erkrankung kann es zu einem unterschiedlich ausgeprägten Funktionsverlust des Darms kommen.
Es kommt oft zu Komplikationen wie Stenose, Fisteln, Darmtumoren
Bei MC ist terminale Ileum häufige betroffen, CU ist meist auf das Kolon beschränkt
Bei 22% der Kinder und 7% der Erwachsenen lässt sich anfangs keine Diagnose stellen, in diesem Zeitraum der Begriff “colitis indeterminata”
Was sind die Ursachen von CED?
Entzündungsreaktionen im Darm werden durch eine gestörte Darmbarriere und Veränderungen des Mikrobioms ausgelöst
Stillen senkt das Risiko für CED bei den gestillten Kindern
Ernährung hat Einfluss auf Entstehung, exakte Empfehlungen zur PRävention gibt es aber noch nicht
Wie ist die Symptomatik bei Patienten mit CED?
Krankheitsschübe wechseln sich mit Phasen der Remission ab, Ziel ist Remissionsphasen zu verlängern und Schübe zu reduzieren
Hauptsymptome von CED sind abdominelle Schmerzen und Diarrhö
CU: blutige Durchfälle
MC: v.a. Schmerzen, Fieber, unblutige Diarrhö
Kommt oft zu Gewichtsverlusten und bei Kindern zu Wachstumsproblemen
entzündungsbedingte Komplikationen sind: Fisteln, Stenosen, Abszesse, Strikturen
Erkrankung beschränkt sich nicht nur auf GIT, auch außerhalb
in Gelenken (20%), Haut (5-15%), hepatobiliäres System (5-7%), Augen (1-2%)
Wie erfolgt die Diagnostik bei CED und wie erfolgt die medizinische Therapie?
Was sind die Ziele der Ernährungstherapie?
Diagnosestellung beruht auf Anamnese und Analyse laborchemischer, endoskopischer, sonografischer und histologischer Daten mittels Stuhlproben, Ultraschall, MRT, Gewebeproben
Einsatz von kombinierten entzündungshemmern und Imunsuppressoren
mind 1x/Jahr Beratung, gibt noch keine speziellen Diäten aber Ziele sind:
Mangelernährung vermeiden
adäquate Energie- und Nährstoffzufuhr
Beschwerden lindern
restriktive “Angstdiäten” verhüten
individuelle Unverträglichkeiten und Triggerfaktoren ermitteln
Mikrobiota verbessern
Was sind die Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffzufuhr bei CED?
In Remissionsphase gelten die Referenzwerte, 25-30kcal/kg KG/Tag (Gewichtsreduktion nur in Remissionsphasen bei Übergewicht; für Zunahmen sollten 500kcal mehr berechnet werden)
In Schüben ist GU erhöht!
Proteinbedarf in Remissionsphase bei 0,8g/kg KG
In Schüben ist Proteinbedarf erhöht 1-1,5g, bei schwerst Mangelernährten oder septischen liegt er bei 2g
Versorgung mit Vitamine + Mineralstoffe prüfen, wenn Mangel dann ggf. Supplementation
Auswirkung von speziellen FS oder AS auf die Krankheitsaktivität ist nicht belegt
Probiotika werden bei MC nicht empfohlen, bei milder CU können spezielle Stämme ausprobiert werden (Arzt fragen)
Flohsamenschalen in Remissionsphase einsetzen für stuhlregulierende Wirkung und mehr Butyrat
2x 1g/Tag Curcumin wirkt positiv auf Remissionserhalt und Induktion
Wie sollten die Ernährungsempfehlungen gestaltet werden und wie kann eine Mangelernährung präventiv vorgebeugt werden?
Ernährungsempfehlungen sollten sich an der aktuellen Symptomatik orientieren
angepasste Vollkost, Anamnese mittels ES-Protokoll
LU treten im akuten Schub vorübergehend auf und klingen in der Remissionsphase häufig wieder ab (evtl. zeitweise modifizierte Ernährung bei z.B. Lactose, Fructose)
Prävention einer Mangelernährung ist das wichtigste Ziel, dabei Malabsorptionssyndrome und Nährstoffdefizite beachten
Ursachen können sein:
reduzierte orale Zufuhr von NAhrung und Flüssigkeit
Appetitmangel, Zytokininduzierte Appetitlosigkeit
erhöhter Nährstoffbedarf und -verluste bzw. verminderte Absorption
Interaktion von Arzneimitteln und Nährstoffe
Wie sollten die symptomorienten Empfehlungen beim Auftreten von Diarrhö und Blähungen gestaltet werden?
Diarrhö: Ausgleich der Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste hat Priorität
2-2,5l/Tag (auch schwach gesüßte oder gesalzene Getränke)
gerbstoffhaltige Tees aus schwarzen Tee- und Brombeerblättern oder getrockneteten Heidelbeeren probieren
gesalzene Brühen oder Trinklösungen aus Apotheke
flüssigkeitsbindende Hausmittel wie Karrottensuppe, Reisschleim, geriebener Apfel, Banane
LU in Betracht ziehen (Lactose, Fructose, Sorbit)
Blähungen: Ursachen durch ES Protokoll (Ursachen sind meist LU oder unregelmäßige nicht ausgewogene Mahlzeiten)
Wie sollten die symptomorienten Empfehlungen beim Auftreten von Stenose, Steatorrhö und Hyperoxalurie/Oxalatnephrolithiasis gestaltet werden?
Stenose: ballaststoff- und faserarme Ernährung (faserreiche LM meiden oder in pürierter Form), meiden:
faserreiche Gemüse: Salat, Blattgemüe (Spinat, MAngold, Wirsing), Sauerkraut, Spargel, Staudensellerie, Pilze, Bohnen
hartschäliges Gemüse + Obst: Tomaten, Paprika. ungeschälter Apfel, Feigen, Datteln
faserreiche Obst: Rhabarber, Ananas, Zitrusfrüchte
ganze Nüsse und Samen, auch Kokos
grobe Vollkornprodukte
Steatorrhö (Fettstuhl): fettarme Ernährung
Versorgung mit fettlöslichen Vitaminen überwachen
evtl. MCT-Öle
Hyperoxalurie/Oxalatnephrolithiasis: oxalsäurereiche LM in Abhängigkeit zur Ca-Zufuhr reduzieren (entsteht bei Störungen der Fettverdauung, s.o.), fettmodifizierte und calciumreiche Ernährung bzw. Substitution
viel Oxalsäure in: Weizenkleie, Mangold, Spinat, Bambussprossen, Rote Bete, Süßkartoffel, Yams, Rhabarber, Erdnüsse, Mandeln, Kakao
Wie sollte die Ernährungstherapie in den verschiedenen Krankheitsphasen aufgebaut sein?
Akutphase: evtl. künstliche enterale Ernährung oder ballastoff- und reizarme Ernährung
bei schwerer Entzündung Trinkdiäten in Kombi mit Schleimsuppen aus Reis und Hirse
enterale Ernährung oral über Sonde durch Bauchdecke in Magen oder Dünndarm, kann ergänzend zur Ernährung sein (v.a. wenn über 600kcal substituiert werden, Durchfälle durch hohe Mengen an Trinknahrung)
Therpie mit CDED: Kombination von Ernährung aus wenig verarbeiteten LM und Formulardiät
parenterale Ernährung nur bei sehr schweren Komplikationen
Mittelschwerer bis abklingender Schub: Ziel ist sanfter Übergang von Flüssignahrung auf feste LM durch schrittweisen Aufbau leicht verträglicher nährstoffreicher LM, 6-7 kleine Mahlzeiten
Remission: angepasste Vollkost, Schritt für Schritt Speiseplan erweitern (individuelle Verträglichkeiten weiterhin berücksichtigen, z.B. Stenosen)
Ziel ist vollwertige Ernährung die sich an mediterrane Ernährung orientiert
Was sind erlaubte LM bei einem Mittelschweren bis abklingenden Schub?
Getränke: stilles Wasser, milde Kräutertees, dünner schwarzer Tee, Gemüse- und Fleischbrühe
Gemüse: passierte oder pürierte Suppen, weich gedünstetes oder püriertes Gemüse
Obst in kleinen Portionen: Banane, Melone, Kompott, Gelee, Marmelade, Babygläschen
Milch: Quark (bis 20%), körniger Frischkäse, Frischkäse (evtl. lactosefrei), fettarmer Käse, evtl. Naturjoghurt
Fleisch, Fisch, Eier: gekochter o. gedünsteter Fisch, fettarmes gekochtes Fleisch, Hühner- oder Rindersuppe, Rührei, weiches Ei, gekochter Schinken, Braten- und Geflügelaufschnitt
Getreide: zarte Haferflocken oder Schmezlflocken, Hirse- und Reisflocken, Grießbrei, Milchreis (ggf. lactosefreie Milch), Weißbrot, Zwieback, Toast, Pürree, Kartoffeln, Nudeln, weißer Reis
Fett: Butter, Pflanzenmaragarine mit viel PUFA, Pflanzenöl
Was ist das Reizdarmsyndrom (RDS)?
funktionelle Darmerkrankung mit wiederkehrenden abdominellen Beschwerden, die mit der Defäkation oder einer veränderten Darmtätigkeit assoziiert sind
Diagnose RDS kann gestellt werden wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
chronische Beschwerden (>3 Monate oder rezidivierend) die vom Arzt + Patient mit dem Darm assoziiert werden und i.d.R. mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen
Beschwerden sind Grund für ärztliche Konsulation und so stark, dass die Lebensqualität relevant beeinträchtigt wird
Keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen liegen vor, die die Symptome auslösen könnten
11% in Welt und 12% in DE, Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer
Wie ist die Symptomatik bei RDS und welche Ausprägungsformen gibt es?
Symptome sind unterschiedlich und können wechseln
Ausprägungsformen:
Obstipationstyp (RDS-O): klumpiger, sehr fester Stuhl, Ausscheidung erfordert hohe Anstrengung
Diarrhötyp (RDS-D): diarrhö-dominant, meist formlose, wässrige Stühle
Mischtyp / alternierender Subtyp (RDS-M): mit wechselndem Stuhlverhalten
Schmerz-/Blähtyp: Schmerzen, Blähungen oder Kombination
Symptome überschneiden sich oft vor der Diagnose mit anderen gastroenterologischen Erkrankungen —-> Differenzialdiagnostik
Symptome verbessern sich wenn Leiterkrankung behandelt wird
liegen öfters psychische Erkrankungen (Depression, Angststörung) gleichzeitig vor
—> Leitsymptomatik bestimmt das Therapiekonzept
Was sind die Ursachen eines RDS?
Stressinduzierte, persistierende Entzündungsprozesse können Darm-Hirn-Achse beeinflussen und Entstehen von RDS-Symptomen triggern
meist wirken mehrere Triggerfaktoren zusammen:
Genetik: höhere Schmerzempfindlichkeit und Obstipationsneigung
Stressereignisse und traumatische Erfahrungen setzen Cortisol frei —> Immunsuppressiv, Infektanfälligkeit ist erhöht (kann auch noch Jahre später erst auftreten)
hohe Mastzellendichte in Mukosa, Degranulation dieser setzt Entzündungsprozess in Gang —> Permeabilität steigt
Veränderte Schmerzwahrnehmung + emotionale Verstimmung kann an Entzündungen, Infekte und damit verbundene Veränderungen der Mikrobiota gekoppelt sein (Darm-Hirn-Achse)
Ernährungsfaktoren sind bei der Entstehung von indirekter Bedeutung, langfristige Fehlernährung kann sich aber ungünstig auf Mikrobiota auswirken
Wie erfolgt die Diagnostik eines RDS?
Differenzialdiagnostische Abklärung möglicher Erkankungen mit ähnlichen Symptomen
ausführliche Anamnese mit ES-Protokoll (auch Stressfaktoren), ärtzliches Konsil und internistische Diagnostik
Mit ES-Protokoll Suchkost mit Elimination, Provokation, Funktionstest, allergologische Labordiagnostik um LU/LA auszuschließen
—> RDA vorhanden wenn organische Ursachen ausgeschlossen werden können
anhand BBeispiel eines NCGS Elemente einer interdisziplinären Differentialdiagnostik zusammengefasst (siehe Bild):
Wie sollte die Ernährungstherpie bei RDS erfolgen?
Bedeutung von Ernährungsfaktoren aufgrund des multifaktoriellen Geschehens sind noch nicht vollständig geklärt
Vorgaben sollte auf der Beobachtung der Trigger basieren (Stress, bestimmte LM, Schlafmangel, bestehende Komorbiditäten wie Depression)
kleine Änderungen der Ernährung und des Lebensstils können Linderung schaffen:
regelmäßige Mahlzeiten in angenehmer Atmosphäre
kein Zeitdruck beim Essen
keine zu großen Mahlzeiten
Sättigungspunkt beachten
Speisen und Getränke weder zu heiß noch zu kalt
schonende, nicht zu fettige Garverfahren
gut kauen
Bewegung
Entspannung und Stressprophylaxe
ausreichend Schlaf
—> Längerfristige Eliminationsdiäten nur bei gesichertem Nachweis unter ernährungsmedizinischer Beratung/Kontrolle
Welche Ernährungsform sind bei RDS geeignet?
wie ist der Einsatz von Ballaststoffen, Probiotika, FODMAP-arme Ernährung bewertet?
alle Vollkostformen sind geeignet, viele profitieren bei Umstellung auf angepasste Vollkost (es kann gegessen werden, was vertragen wird)
Probiotische Bakterien können RDS-Behandlung wirksam unterstützen (v.a. bei Schmerz- und Obstipationstyp)
lösliche Ballaststoffe fördern intestinale Mikrobiota und eine Normalisierung der Darmfunktion
v.a. Flohsamenschalen helfen beim Diarrhö-, Schmerz- und Obstipationstyp (unterstützen zudem Mikrobiota), 2-6x täglich ein ;esslöffel auf 150ml Wasser (viel trinken und Dosis langsam erhöhen!)
Hafer, Gerste und pflanzliche LM mit viel Inulin + Oligosaccharide (Lauch, Kürbis, Schwarzwurzel, Rote Bete, Chicoree, Kohlgemüse —> wenn es vertragen wird!)
—> Steigerung der Ballaststoffe schrittweise erhöhen
Bei FODMAP armer Ernährung gehen bei 50-75% der RDS Patienten die Beschwerden zurück
Wie sollte die Beratungsstrategie bei RDS gestaltet werden?
Ernährungstherapie in strukturierten Schritten, da individuelle Symptomatik
vorab ärztliche Diagnostik, Anamnese, ES-Protokoll und Ausschluss anderer Ursachen
Ziel: Optimierung der Versorgung und Linderung der Symptome
Zunächst allgemeine Maßnahmen:
verhschiedene Lebensstilfaktoren optimieren (Schlaf, Stress)
MAhlzeitenfrequenz und regelmäßige Essstruktur
Ernährungsverhalten korrigieren (angepasste, gemüsebetonte Vollkost), MAngelsituation vermeiden (ggf. Softwaregestütze Ernährungsanalyse)
Menge + Qualität der Getränke
Esssituation verbessern (ruhige, angenehme Atmosphäre, kein Snacken, keine Eile)
schonende Garverfahren wie Dämpfen, Dünsten
kleine Portionen
nächster Schritt ist dass detaillierte LM-Auswahl anhand des ES-Protokolls
Welche LM stehen in Verdacht (ca. 14 Tage meiden bis Beschwerden zurück gehen)
Welche Umstände sind damit verbunden
Zusammenhang zwischen Stress, Medis…?
Hinweise auf bestimmte Zubereitungsform
Führt Elimination zu Beschwerderückgang?
Lassen sich Beschwerden durch Provokation reproduzieren?
—> Bei Bewertung immer auf ganzen Kontext achten (z.B. wird Kohl sonst gut vertragen, aber durch belastende Faktoren an dem Tag dann nicht mehr)
Verträglichkeit bestimmte LM zu testen, in Menge und Kombinationen variieren (nicht isoliert, in Mahlzeit)
Entspannungstherapie vorschlagen (Yoga etc.)
Beratung hat meist schon therapeutischen Effekt
Bei Schmerz und Blähung hilft kurzfristig Pfefferminzöl in Kapseln
Wie wird Obstipation definiert?
umfasst ein vielfältiges Symptomspektrum rund um Stuhlentleerung, beschreibt den Zustand wenn der Darminhalt nicht häufig genug, in ausreichender Menge oder/und unter Beschwerden ausgeschieden werden kann
chronische Obstipation liegt bei 5-15% in DE, mit dem Alter steigt die Häufigkeit (Frauen in Menopause eher betroffen)
chronische Obstipation liegt vor wenn folgende 3 Kriterien seit 3 Monaten bestehen (Beginn der Symptome sollte seit 6 Monaten sein)
mind. 2 Leitsymptome sollten bei mehr als 25% der Stuhlentleerungen vorhanden sein:
klumpiger, harter Stuhl
starkes Pressen
subjektiv unvollständige Entleerung
subjektive Obstruktion
manuelle Manöver zur Erleichterung der Defäkation (digitale Manipulation, Beckenbodenunterstützung)
weniger als 3 spontane Stuhlgänge/Woche
Weiche Stühle kommen ohne die Einnahme von Laxanzien nur selten vor
Kriterien für RDS sind nicht erfüllt
Bei chronischer Obstipation unterscheidet man Störungen vom Darmtransport und/oder Sekretion und anorektalen Entleerungsstörungen (z.B. durch Beckenbodendyssenergie)
Was sind die Ursachen von Obstipation?
Ursachen sind vielfältig, meist komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren/Organe
für kausaler Zusammenhang zwischen Ernährung und Obstipation ist Studienlage unzureichend (z.B. wenig Bewegung, ballaststoffarm, wenig Flüssigkeit)
weitere Faktoren können häufiges Unterdrücken des Defäkationsreizes, Stress, abrupte Änderung der Lebensgewohnheiten sein
sekundäre Form durch Beeinträchtigung der intestinalen Passage (z.B. durch Medis, neurologische, endokrine, systemische Erkrankungen, Ernährung…)
Opioide ist starker Risikofaktor, Obstipationsprophylaxe betreiben!
ist typisches geriatrisches Symptom (Bettlägerigkeit, wenig Bewegung, Verlust der Muskelmasse)
In Schwangerschaft (11-40%) und post partum (17-23%) tritt Obstipation auf, durch Hormonwirkung, verstärkte Na und Wasserabsorption, geringere Aktivität, Eisensupplementation
primär ist z.B. Beckenbodendyssenergie
Was ist die Symptomatik von Obstipationen?
geht mit Einschränkung der Lebensqualität einher und begünstigt Hämorrhoiden, Analfissuren, Divertikel
Häufigkeit von 3x/Tag bis 3x/Woche sind normal
Falsch Infos: tägliche Entleerung, innere Vergiftung durch Verstopfung
typische Symptome:
obejtkive Parameter: Stuhlfrequenz und -konsistenz
harter, klumpiger Stuhl
Stuhlentleerung unter Mühe und selten
subjektive Parameter:
unvollständige Entleerung
Appetitlosigkeit
Völlegefühl
Unwohlsein
Blähungen Bauchschmerzen und -krämpfe
Schmerzen beim Stuhlgang
Wie erfolgt die Diagnostik einer chronischen Obstipation?
genaue Anamnese und körperliche Untersuchung, folgende Aspekte stehen im Fokus:
Art + Stärke der Obstipation und der Begleitsymptome
Analyse des Stuhlverhaltens (Tagebuch und Beschaffenheit)
Einnahme von Medis (auch Laxanzien)
Vor- und Begleiterkrankungen
Alarmsymptome (Blut, Schwarzfärbung, Schmerzen, Fieber, Gewichtsverlust, Schwäche, Abgeschlagenheit)
begleitende abdominelle Schmerzen können Hinweis auf RDS sein —> wenn kein RDS und keine Alarmsymptome dann vorerst probatorische Basistherapie (4 Wochen)
Wenn nach 4 Wochen kein Erfolg Einnahme von Ballaststoffsupplementen, sonst weitere Diagnostik (Blutprobe, Stuhluntersuchungen, Abdomensonografie, endoskopische und radiologische Untersuchung)
Wie erfolgt die generelle Therapie bei chronischer Obstipation?
Gemäß Stufenschema:
Basisdiagnostik: Grunderkrankung? diese therapieren, Medis schuld? andere verwenden
wenn Basisdiagnostik nichts bringt probatorische Therapie mit Allgemeinmaßnahmen (mit Ernährungstherapie)
Medikamente erst einnehmen wenn Allgemeinmaßnahmen und Ballaststoffpräparate nichts bringen
evtl. mit komplementären Verfahren ergänzen (Akupunktur, TCM, Abdominalmassage…)
Tipps zu Allgemeinmaßnahmen:
Inaktivität vermeiden, regelmäßig Bewegung
keine regelmäßige Unterdrückung des Stuhlgangs —> Zeit in Alltagsroutine nehmen
Hocker für unter die Füße beim Toilettengang
Biofeedback- und Beckenbodentraining
bei geriatrischen Patienten kann Bewegung allein nicht viel helfen, lösliche Ballaststoffe und viel trinken —> Laxanzien sind i.o.
Bei Schwangeren sind Ballaststoffe bedenkenlos, nur bei Medis Achtung
Zuletzt geändertvor 8 Stunden